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Dresdner Journal : 07.07.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189307071
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-07
- Tag1893-07-07
- Monat1893-07
- Jahr1893
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- Dresdner Journal : 07.07.1893
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MISS. 18S3 Freitag, den 7. Juli, aieM DreMerMmml —- können und er bei dem Wiederbeginn der Parlamentstagung durch einen beträchtlichen Abfall gelichtet werden. Da- er Kunst und Wissenschaft. Ran, ei« großer Teil Blätter ist erst entstan den Wänden zur Linken der Eintretenden ausgestellt muß damit rechnen, daß seine Scharen erbeainn der Parlamentstagung d LommimtovLr äe» Oresäoer ^ourv»I»r und Meldungen von Offizieren entgegenzunehmen. Unter letzteren befand fich der Oberstlieutenant Andersch, beauftragt mit der Führung des König!. Ostpreuß DragonerregimentS Nr. 10, dessen Chef Se. Majestät der König sind. Auch Ihre Majestät die Königin trafen von Pillnitz mittags im Königl. Residenzschlosse ein und verweilten längere Zeit daselbst. Nachmittag- kehrten beide Königl. Majestäten inS Lustschloß Pill nitz zuiück, wo um 5 Uhr König! Tafel stattfindet. Zu derselben sind mit Einladungen ausgezeichnet morden: Se. Excellenz der Königl Sächs. außerordent liche Gesandte und bevollmächtigte Minister, Wiikl. G'h. Rat v. Minckwitz und der obengenannte Königl. Preuß Oderstlieutenant Andersch. * Berlin, 7. Juli. Se. Majestät der Kaiser begabcn Sich gestern früh von Station Wildpark nach Berlin und von hier weiter nach dem Artilleneschieß- platze beiJüterbogk um daselbst Schießübungen beizu wohnen. In den Nachmittage stunden erfolgte die Rückkehr des Monarchen nach dem Neuen Palais. — Als vor kurzem Ihre Kaiser! u. König!. Hoheit die Kronprinzessin Witwe Stephanie von Österreich, dem Deutschen Kaiferhofe einen Besuch abstattete, über reichte dieselbe Sr. Majestät dem Kaiser ein Fahnen- band mit dem Wunsche, dasselbe dem l. Bataillon der Kaiser Franz Garde GrenadierregimentL Nr 2 für nehme- zu Tage. Wir meinen mit dieser Bemerkung nicht die UUramoutanrn, die ihre Klüfte ruhig und Fvo., I«U>! , »rmI»» K«.. v. Sc-ank«',' Lall» ». Laret <s 6». Dresden, 7. Juli. Parteiwirren in Ungarn. U Der Chef der ungarischen Regierung, Hr. vr. Wekerle, hat sicherlich noch eiue überaus schwierige sind, vermitteln uns die nähere Bekanntschaft mll dec im Vorbeigehen schon neulich an dieser Stelle er wähnten Prager Radiererin Fr!. Hermine Laukota. Sie ist Schülerin de» trefflichen Frl. Dori- Raab in München, verdankt aber auch deren Vater, Professor I. L. Raab, sowie Professor William Unger in Wien mancherlei Förderung. Malende Damen sind längst keine Seltenheit mehr. Künstlerinnen, die ihr Leben der Malerradierung, d. h. vornehmlich der Radierung eigener Erfindungen, gewidmet haben, gehören noch immer zu den Seltenheiten. Der Erfolg Hermine LaukotaS scheint der weiblichen Künstlerschaft gerade auf diescm Gebiete ein fruchtbare- Feld zu eröffnen. An innerer Künstlerkrast kann sie sich freilich der Frau Cornelia Wagner noch nicht an die Seite stellen; aber sie tritt un- vielseitiger al« diese entgegen, sie begiebt sich ohne zu übertriebenem RaiuralrtmuS o er zu übertriebener Phantastik zu neigen, auf alle G-'- biete der Natur, de- Leben- und der Phantasie; und sie weiß, ohne in Härten und Schroff heiten zu verfallen, besonder- durch Licht- und Schattenwirkuugen angenehm malen jche Eindrücke her vorzurufen. Gern wiederholen wir die Schlußworte von R Graul- Aufsatz über die Künstlerin in den „Graphischen Künsten" (1890 S. 105 bit 107): „Wo die radierten Erstling-werke in so ansprechender Weise da» Talent der Künstlerin verkünden, dürfen LSvigl. Lrpcäitioo ä«, ^oor»»I«. 2Wi»8«r»tr. SO. Hrvrprecü - : Ur. ILVS. War vr«»üo» rierUHLbrticb « Umb »o kL, bet iE rl. ko,t»»»t»It«v rmrtat- » U»rb; mm»«rtuUb äs« äsateob«» Lereba» »ritt umt 8t«mp»I»u»vbl»n bia»». Hummers» 10 kf. Für die G«t<nntteittmg veranttvortltch: ^ofrat Otto Banck, Professor der titteratur- und Kunstgeschichte. ft du Ultramontanrn, die ihre Klüfte ruhlg und Dresden, 7. Juli. Se. Majestät der König Bürt für alle Fälle sammeln. Sie sind bei kamen heute vormittag von Pillnitz m- Reftdenzschloß der Federzeichnungen gehalten, wie eS in der That die Vervielfältigung einer Federzeichnung auf Stein ist, so zeigen die beiden ausgestellten Steindrucke deS jüngeren französischen Meisters Alex. Lunois in Pari- in ihrer durchweg breiten, welchen, flüssigen, malerischen Haltung, daß dieser Zweig der verviel fältigenden Künste mit Erfolg den verschiedensten Auf gaben gerecht werden kann. Die sittenbildlichen Dar stellungen „eine arabische Frau" und „tue schöne Tulpe" wetteifern mit der neueren Malerei an far biger Wirkung innerhalb der fchwarz- und weißen Technik. Den Freunden der Dresdner Galerie werden zwei al- Pflichtexemplare erworbene Nachbildungen beliebter Dresdner Gemälde Freude machen. Lrotards be rühmtes „Chokolademädchen" in Pastell wird durch ein Farbenblatt von Artaria in Wien leicht und an mutig wiedergegeben. Ad. Kunz' „betende Römerin" ist von Georg Ettel geschickt radiert worden. Wie diese- Blatt gehören alle noch übrigen in diesem Saale ausgestellten Blätter der Radiertechnik an. Den beiden landschaftlichen Radierungen von Robert Raudner in Schleißhcim ist der Franzosen zu be- Adolphe AppianS Originalradierung „Am Teich" an Klarheit und Wahrheit der landschaftlichen Stimmung bedeutend überlegen. Eigenartiger noch al- bei Appian aber tritt un» die landschaftliche Stimmung au» einer der beiden ausgestellten Titelvignetten uns» rcs Max Klinger entgegen, die diese- Mal die einzige Vervollständigung unsere» Radierwerk» de» immer geistreichen Lewziger» bilden. Die übrigen 26 Radierungen, die besonder» an Wekerle» hervorgetteten; sie haben da» verdienstliche staatsmännische und finanzielle Wirken des Regierungs chef» sogar oft genug freimütig gewürdigt und sie hqben keine Krise im eigenen Lager zu befürchten, wenn sie nun in Wahrung ihrer religiösen Grundsätze und ernzig zu dem so umschriebenen Zwecke ihre Rüstung für den möglichen Kampf vervollständigen. - Ganz anders ergeht es aber jenen Parteien, die im kirchenpolitifchen Konflikte rhre Stellung nur mit Rücksicht auf politische Beweggründe eingenommen haben. Dies gilt von dem Grafen Apponyi und seinen Freunden, ebenso wie von den Worthelden der Un abhängigkeitspartei. Apponyi, der sich stets als Ver treter deS Liberalismus anpreist, har sich in kleinliche Nörgeleien gegen die Kirchenpolittk der Regierung vertieft, um auch bei dem jetzigen Anlasse die Angriffe wider daS liberale Kabinett und dessen Pläne fort setzen zu können. Nebenbei hat er zur Verstärkung seines Heerbannes die Heranziehung eine- Teile» der Unabhängigkeitspartei versucht — ein Bemühen, daS scheinbar erfolgverheißend war, nachdem auch diese, einst auf liberaler Basis entstandene Gruppe heute die Kirchenpolitik Wekerle» heftig befehdet. Die Vorbeding ungen eine- Bündnisses waren sonach gegeben. Während man aber über den Abschluß desselben eisrig und doch mit aller, durch Selbstbewußtsein oder Eitelkeit ge- dieser Reformen, der Neuregelung der Ehegesetze, weiß zur Stunde in Buda-Pest, in Wien und in Rom noch niemand, auf welchem Wege daS große Werk geschaffen werden soll. Die Staattkunst der Kurie gelangt heute nur dadurch zur Geltung, daß man in Rom immer wieder versichert, der Vatikan wolle eine friedliche Lösung der Meinungsverschiedenheiten mit allen Mitteln erleichtern — jedoch ohne PreiSgebung der dogmatischen Grundsätze. Diese Einschränkung ist eine überaus deutungr fähige und eben dethalb muß die Taktik der priesterlichen Diplomaten vorläufig als eine sehr gewandte bezeichnet werden. Will der Vatikan mit Bezug auf das ungarische Eherecht Zugeständnisse einräumrn, wie sie in einzelnen anderen Ländern ge- währt wurden, so kann ein Abkommen mit der unga rischen Regierung unschwer erzielt werden. So lange dieser Fall nicht völlig ausgeschlossen ist, muß Hr. Wekerle im Einvernehmen mit den beteiligten Fach- Ministern jeden Schritt vermeiden, der eine Verschär fung der Lage bewirken könnte. Angesichts der schroffen Opposition der Klerikalen im Obrrhause und der RegierungSgegner im Reichstage-, endlich auch im Hinblicke auf die Gesinnungen der Wiener leiten den Kreise darf der Chef der Buda-Pester Regier ung den Diplomaten in Rom nicht die Grundlage zu botenen Zurückhaltung verhandelte, brach im Lager der einen Partei offene Meuterei au». In der Un abhängigkeitspartei kam e» eben infolge der Meinungs verschiedenheiten bezüglich der kirchenpolitischen Fragen zu einem vollständigen Bruche, welchen man nun al» einen unheilbaren bezeichnen muß, nachdem auch der gefeierte HeroS der Unabhängigen, Ludwig Koffuth, vergeblich au» der Ferne seinen Einfluß zu Gunsten einer Wiedervereinigung aufbot. Eine ähnliche Ent wickelung scheint sich unter den Anhängern Apponyi» vorzubereiten, nachdem zahlreiche Mitglieder der so genannten Nationalpartei die Hingebung für den Führer nicht soweit auSdehnen wollen, daß sie unter liberalen Schlagworten eine liberale Reform be kämpfen. Graf Apponyi wird kaum über die Zauber- macht verfügen, all seire bisherigen Anhänger für einen solchen sonderbaren Standpunkt gewinnen zu Berliner Kunst ist der von frischem Leben erfüllte junge Leipziger Meister Otto Greiner, auf den wir schon vor einiger Zeit die Aufmerksamkeit der Kunst freunde gelenkt Haden. Von seiuer Hand ist ein in rot und grau gedrucktes Blatt „Für die Lewziger Buchhändlermesse" mit der Inschrift „Cantate Montag Leipzig 1893" ausgestellt. — Ist dieses Blatt im Stil der Ardeitsdörse erließ ei« Mauifest, welches die Arbeiter auffordert, fich u« die Syndikate zu schare«, welche jedenfalls bestehe« blribeu. — Die radikale« Blätter tadeln sehr heftig die Schließ ung der Arbeitsbörse, andere Blätter billigen diese Maßregel mit Lorbehalt. Pari«, 7. Juli. (Tel. d. DreSdn. Journ.) I» der Rue Saint Ma«r wurde eine Barrikade er» richtet. Auf die Polizisten, welche die Ruhe störer von dort vertrieben, wurden aus den Hotel- fenstern Revolver- uud Gewehrschüsse abgefeuert, sowie Eisenstücke geworfe«. Einige Personen find verwundet »ordeu. Auf dem Boulevard Voltaire wurde ein Pferdebahawagr« mit Petroleum be gossen und sodaun avgezündet. Toulon, «. Jnli. (W T. B.) In de« letzten 24 Stunden find in dem Arrondissement Toulon 7 Choleraerkrankungrn und 2 Todesfälle an Cholera vorgrkomruen. Madrid, 7. Juli. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Handelsvertrag zwisch n Spanien uvd Däne mark ist gestern unterzeichnet worden. Loudon, 6. J«li. (W. T. B) Der Herzog und die Herzogin von Jork fuhren bald nach 5 Uhr' vom Bahnhof „Liverpool St'eet" nach Sandringham, wo sie die nächste« Wochen zv verleben gedenken. Lom Buckinghampalaft bi« zum Bahnhofe legte da« junge Paar den Weg im offenen Wagen zurück uud wurde überall mit überaus sympathischen Kundgebungen der Be völkerung begrüßt. Loudon, 7. Juli. (Tel. d DreSdn Journ.) Da« Unterhaus «ahm mit 325 gegen 28V Stimme« Paragraph 7 der Homer«!rbill, betreffend die Zu sammrnsetzung der legislativen Lersamaelvag, ferner mit 323 gegeu 2S1 Stimme« Paragraph 8, betreffend die Differenzen zw'schea dem legislative« Rat uvd der legislative« Lersa««lung, aa. LeMdm» «mit» BN— Mi «erU» Wte» «ml» L—«ertt» I-a«»« 'm: Ikatat-, einuehmen. Nur die arabetkenartigen Umrahmungen rühren von dem großen, vielseiligen Berliner Meister her, dessen gedruckte Werke möglichst vollständig sitzen der Ehrgeiz jeder deutschen Sammlung sein wird. — Ein offenbarer Geistesverwandter de» Nestor» der wir wohl noch Arbeiten erwarten, welche den guten Eindruck, den die ersten auch auf den Künstler vom Fach gemacht haben, gewiß noch steigern werden " Nan, ei« großer Teil der jetzt bei uu» ausgestellten entstanden, nachdem diese Worte ge- schrieben worden; Frl Laukota hat seit jener Zeit in der Pinsel berechnet sind, besonder» malerisch und reich. Von Thoma selbst mit dem Pinsel angetuscht sind noch die beiden eigenartigen, von kräftigem Idealismus erfüllten Blätter au» dem Leden der gefiederten Luft- dewohner, die al» „Nachteule" und al- „Zug der Wandervögel" bezeichnet werden. Die drei Bildni-- dlätter dieser Folge aber zeigen un« Thoma wieder als schlichten, im Sinne der altdeutschen Meister stil vollen Beobachter und Darsteller menschlicher Gesichter, in deren Wiedergabe die tüchiigsten Künstler stet- eine ihrer vornehmsten Aufgaben sehen werden, weil die Schöpfung nun doch einmal in ihnen ihre charakter vollsten und geistvollsten Meisterstücke geschaffen hat. Auf dem Gebiete der Lithopraphie halten un» noch einige andere der ausgestellten neuerworbenen Blätter fest. § leich rechts vom Eingang fallen un» zunächst zwei frühe Steindrucke Menzel» in die Augen. E» find Kostümbilder au» dem 18N> erschienenen Werke (juaärill« du Oaroaral 6e Berlin"; man glaube nur nicht, daß Menzel die beiden Paare in MaSken- anzügen gezeichnet habe, die die Mitte der Blätter Nichtamtlicher Teil. Hetezrap-ifche und telephonische Nachrichten. Wie«, S. Juli. (W. T.B.) Wie die Abend blätter «elde», explodierte während der Schieß- übunge« bei Eggeudorf (Wiener Neustadt) durch unvorsichtiges Boigehev der Mannschaft eine Bombe; zwei Artilleristen «vrden schwer, drei leicht verletzt. Prag, «. Juli. (W. T. B.) Aus Aulaß deS heutigen Hußzedruktages fanden Versuche statt, K««dgebn»geu zu veranstalten. Dieselben wurden jedoch durch die Vorkehrungen der Polizei, welche vier verhaft««ge« vornah», sofort vereitelt. »«da-Pest, «. Jul«. (WT.B) Die „Bud- Pester Eorrespovdenz" «eldet: Aus Tzatmar werde« mehrere choleraverdächtigr Erkrankung'« gemeldet; i« eine« Kalle erscheint asiatische Cholera nicht ausgeschlossen. Alle erforderliche« vor- kehrmtgea find getroffen. Paris, «.Juli (W T. B) Die zur „Pla« de la Rsp«hliq«e" führenden Straße« find vo« -iE -sse^ch-ß* sonder« auf den Boulevards ichard Lenoir" und „Voltaire" anhtufte. Polizei und Militär ist zahlreich aufgeboteu. Die Menge »erhält sich ruhig, hier und da kamen Zusammenstöße mit der Polizei vor, welche indessen ganz belanglos waren. In der Nähe der Arbettsbörse fanden zwischen den Manifestanten r nd der Polizei Zusammenstöße statt, bei welchen eine Person verwundet »aide. Mehrere Lerhaftvngen wurde« vorgenommen. Paris, 7. Juli. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Im Quartier Latin herrscht vollständige Ruhe. In der Avenue de la Republique kameu einige Ruhe störungen vor. Die berittene Garde verhaftete mehrere Individuen, welche einige Kiosk» uvd öffentliche Bedürfnisanstalten zerstört und in Brand gesteckt hatten. Es wurden mehrere Revolverschüffe abgegeben, ein Manifestant sowie ein Polizeiagent wurden hierbei verwandet. — In einer Sozialistevversammlang im Maison da Peuple in Montmartre forderten die Redner zv« allgemeinen Streik vud zv« Kervblribev von der Keter am 14. Jvli als Protest gegen die Schließung der Arbeitsbörse auf. Paris, 7. Jnli. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Dem „Malta" zufolge beschlossen 17VArbeiterfyndikate den allgemeinen Streik. Die Erekuttvkommisfioa hoffte Bündnis mit einer Gruppe der Unabhängig- keittpartei wird ihm für diesen Verlust keinen Ersatz bringen, da der Abgeordnete Eötvös im Namen der betreffenden Gruppe eben jetzt eine schroffe Absage an Apponyi richtete. So erblicken wir vorläufig daS seltsame Schau spiel, daß die vielumstrit'.enen und sicherlich nicht leicht durchzuführenden kirchenpolitischen Pläne der Regierung m den Kreisen zweier mächtiger Opposi- tionSgruppen den Gegenstand eines ernsten Zwiespaltes bilden und daß sich dort Erschütterungen vollziehen, welche den Verband jrner Parteien lockern, während im NegierungSlager bisher Ruhe und Ordnung herrschen. Die Entscheidung über die Absichten We- kerles wird nicht in den Fraktionen deS ungarischen Reichstages fallen und der ungarische Kabinettschef wird sicherlich noch manche schlimme Stunde zu er leben haben, bevor da- Schicksal seine- Reformpro- grammeS besiegelt ist. Die Ereignisse, die sich mittel bar infolge seiuer Vorgehen- im Parieileben Un garns abspielen, darf er aber gewiß mit Genug- thuung verzeichnen. der Behauptung schaffe«, daß er die Möglichkeit eine» Ausgleiche- voreilig vereitelt habe. Andererseits muß er aber auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß man im Vatikan eine» Taye» doch Frieden»bedinguvgen stellt, welche von der ungarischen Regierung nicht angenommen werden können und welche beweisen, daß die für an dere Länder geltende Deutung der Dogmen gerade bezüglich de» Gebiete» der Stephan-krone keine An wendung findet. Die Geschicklichkeit, mit welcher man in Rom diese ungeklärte Lage einstweilen zu einer dauernden zu gestalten weiß, trägt ihre Früchte, da Hrn. Wekerle dadurch die Hände gebunden sind. Er kann weder gegenüber der eigenen Partei, noch gegen über der Opposition schon heute jene Haltung ein nehmen, die sich von selbst ergeben müßte, falls eine Verständigung mit der Kurie bestimmt zu gewärtigen wäre; zugleich ist ihm aber auch die Handlungsfreiheit bezüglich der Vorbereitung de» Boden» für einen Kulturkampf benommen, so lange er auf Grund seiner amtlichen Kenntnis der versöhnlichen Äußerungen der Kurie einen solchen Kampf nicht als unmittelbar drohend betrachten darf. Nach landläufigen Erwägungen müßte man ver muten, daß die so gekennzeichnete schwierige Lage vor allem für daS Oberhaupt der ungarischen Regierung eine heikle wäre uud daß die heute notwendige Politik der Zurückhaltung die Fühlung zwischen der Regierung und deren Anhängern behindern müßte. Die Mehrheit der Volksvertreter hat fich in geradezu begeisterter Weise sür die rasche, ja, man darf sagen, rücksichtslose Durchführung des kirchenpolitischen Programmes aus gesprochen und man könnte eS daher nicht befremdend finden, wenn die, infolge der Verhältnisse unvermeid- liche Zauderpolitik deS Kabinett» eben im Kreise jener Anhängerschaft Mißmut Hervorrufen würde Dem ist aber nicht so. Die Mehrheit fügt sich in richtiger Beurteilung der Lage ohne Verstimmung in die un erquickliche Zwangslage und alle Kundgebungen, welche in der Zeit der Relch-tagSserien feiten» einzelner Volksvertreter erfolgen, zeigen, daß die Disziplin uud das Vertrauen der Regierungspartei bisher keine Lockeruna erfuhren. S elllamerweise bringt ter gegenwärtige Zeit abschnitt gerade für die Oppositionellen nur Uaaage- A«s de« Königl. Kupferstichkaöinett. (Schluß) Gewissermaßen als Fortsetzung der letzten Aus stellung neuer Erwerbungen find auch die !2 neuen, zum Teil farbig auSgeführten Sleindruckblätter von HanS Thoma anzusehen, nur mit dem Unterschiede, daß diese Blätter in der That erst vor einigen Wochen erworben und zwar als höchst dankenswertes Geschenk vom Meister selbst erworben worden sind. Besonders interessant ist „Der Hüter deS ThaleS" als Verviel fältigung deS vor kurzem für die Dresdner Galerie erworbenen poesieerfüllten Gemälde» de» Meister». Mit Gold gehöht und auf grünem Papier gedruckt, kommt diese Lithographie dem Eindrücke de» Gemälde» ziemlich nahe. Nur ist die Landschaft von Grund au- umgestaltet. Es ist eben ein anderes Thal, da» hier vorr dem heiligen Ritter, dem Sinnbild alle» höchsten Himmel»schütze», bewacht wird. — Besonder» Wirkung»- voll find auch die übrigen auf verschieden gefärbtem Papier gedruckten Darstellungen: der ,Hüter de» LiebeSgarten»" auf grauem Papier, getuscht und weiß gehöht, die „Lautenspielerin im Walde" auf grünem, die „Rhejntöchter" auf blauem, die „Versuchung Christi" auf wüstengelbem Grunde. Zu den phantasievollsten Blättern auf weißem Grunde gehören die „Centaurin am Wasserfall" und die „Ruhe auf der Flucht nach Ägypten". Die Schattierung «m Steindruck selbst ist hier im Verhältnis zu de» Meister» anderen Blätter«, die eben zumeist für die Weiterau»führung mit dem >., Amtlicher Teil. ' Dresde«, 4. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Rektor der Fürsten- und Landesschule zu Meißen, Professor vr. pbil Hermann Peter, den Titel und Rang als „Oberschulrath" in der Hl. Klasse der Hoftangordnung zu verleihen. Dresden, 4. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberlehrer an der Fürsten- und Landesschule zu Meißen, Professor Ur. pdil. Angermann da« Ritterkreuz 1. Klaffe de» Albrechts- orden» zu verleihen. Dresden, 4. Juli. Mit Allerhöchster Genehmigung ist dem Oberlehrer an der Fürsten- und LandeSschule zu Meißen vr pdil. Otto Eduard Schmidt der Titel „Professor" verliehen worden. Ge. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Musikalienhändler Ober- dörfser in Leipzig len ihm von Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Schwarzburg - Sondershausen ver liehenen Titel Hofmusikalienhändler annehme und führe. WM ä« Lmu» eio« L«U« Lki»«e koUriN rv kt. v»t«v „Lmgv«u»«lt" äi« 2«l» b0 kL 1«b*Ue>- itrxi «vtipr. WtWiivt» mit AvmmNm« <i«r 8cm»- a. «dm»»«. W«»pr«cl» - Ur. ttws»
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