Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 12.10.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194110122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-10
- Tag1941-10-12
- Monat1941-10
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.10.1941
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rr. 28A Sachsen und Subetrnland ir Apf< Gomttas, 12. vktdbrr 1941 Die Morsenblatt; die Sonntagsnummer schon am Sonnabendnachmittag - wöchentlich 7 2lu«gaben amtlichen Bekanntmachungen de» Landrate» zu Dresden, de» Schied»am»e» beim cvberversicherungsamt Dresden und de» Polizeipräsidenten in Vresden. ötilmmmgötitfvllnkt lm britischen Volk krampfkafte koffnungsmache der amtlichen London; o r o k t m o l 6 u n 8 unservr Sorllnsr Sodrlltleltung Berlin. 11. Oktober. Die aus Moskau «ach Loudou zu- rückgckehrteu Mitglieder der englischen und amerikanischen VerhandlnngSabordnnngcn erzählen den Engländern nicht nur, das, zu ihren Ehren in den besten Hotels Moskaus neue Teppiche gelegt und Blumen in alle Zimmer gestellt wurden, dah cS zum Abschied ein Essen an einer langen Tascl gegeben habe, bei dem nicht weniger als St Toaste ausgebracht wurden, sondern sie bemühen sich auch, den englischen Hörern und Lesern klarzumachen, daß alles zur Unterstützung der Bolsche wisten geschieht. Die englische Presse gibt, wie der Londoner Korrespondent von „Nya Dagligt Allehanda" meldet, ihrer Empörung gegen die Begnemlichkeit und den Optimismus innerhalb der Negierung in einer Meise Ausdruck, wie man es seit Kreta nicht gehört habe. Diese Empörung sei aber noch bedeutend stärker als damals. Die Borwürfe richten sich vor allem gegen Lord Halifax, der anher dem „Daily Hcrald" auch von „News Ehronicle" in ungewöhnlich scharfer Form angcgrisscn worden ist. „Tic Regierung muh erfahren", so schreibt das Blatt dann weiter wörtlich, „wenn sie cS nicht schon selbst begriffen hat, dah die britische Ocsfcnt- lichteit rasend über unsere Passivität ist, während die Sowjet union einen Kamps auf Leben und Tod führt." Tic „Daily Mail" schreibt in einem Leitartikel unter der Neberschrist „Was wird, wenn Nnhland fällt?" u. a., die Initiative im deutsch sowjetischen Feldzug habe sich von An fang an bis zum heutigen Anganblick in den Händen der Deutschen befunden. Viermal hätten sie zu grossen Osfen- siven angesetzt, und die eine sei gewaltiger als di« andere. Tie jetzige aber, die vierte Offensive, übertreffe an Umfang und Stosskraft jede der vvrangegangcnen. Fe weiter die Deutschen nach Osten eindrängen «nd fe mehr Schlachte« fic gewänne«, um so mehr nähere sich dieser Krieg wieder England. Gelinge eö den Deutschen, die Sowjetarmeen völlig zu vernichten, bann gäbe es keine Armee mehr in der Welt, die auch nur annähernd der deutschen cm Umsang glcichkomme. „Daily Erpress" meldet aus Stockholm, durch die Be setzung von Orcl bestehe zwischen den Armeen Timo» sche »koS und BudjennyS keine Verbindung mehr. In seinem Leitartikel meint das Blatt u. a., das Messer nähere sich immer mehr der Kehle der Sowjetunion. Stalin habe seinen Truppen Befehl gegeben, keinen Zoll Boden frei- zngeben. Das sei ein böses Zeichen. Fetzt mühten die Sowjets durchhalten oder sterben, zumal Bodengewtnn oder die Ein nahme von Städten für Hitler nicht so viel bedeute wie die Vernichtung der gesamten Sowjetarmeen. Trotz dieser Erkenntnis versucht das amtliche London, immer noch die Möglichkeit einer Rettung des bolschewistischen Bundesgenossen durch britische ober USA-Hilfe vorzutäuschen. So erklärt Lord Rcaverbrook, dah Großbritannien mit den Lieferungen für die Sowjets eine schwere Bürde auf sich nehme. Anher Munition werde es anch grohc Mengen von Rohstoffen zur Herstellung von Munition liefern. Herr Harriman, der Führer der amerikanischen Abordnung in Moskau, versicherte, bah die Sowjets sehr moderne Fabriken hätten und dah er grohc Fortschritte in der Mechanisierung habe fcststellcn können. Man erzählt alle diese Dinge in grohcr Ansführlichkeit, um die Kritik etwas zu dämpfen. Die Bolschewisten haben in ihrer Not London zu ver stehen gegeben, dah ihnen wichtiger noch als eine Material hilfe eine englische Invasion an irgendeiner Stelle des Kontinents zwischen Brest «nd Narvik wäre. Dazu habe» amtliche englische Kreise ja oft genug erklärt, dah Groß- britannien zu einer derartigen Offensive nicht imstande sei. Die einzige englische Hilfe scheint nun darin zu bestehen, dah der britische Rundfunk eine Kampagne begann, die das Ziel verfolgt, Italic» von Deutschland zu trennen. Aus solchen Blödsinn haben die Italiener eine Antwort er teilt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lieh. Die USA-Blätter beschäftigen sich ebenfalls in sehr be sorgten Artikeln mit der katastrophalen Lage der Sowjets. Man läht dabei durchblicken, dah man Auswirkungen sowohl auf den Fernen Osten als auch auf den Nahen Osten befürch tet. Erste derartige Rückwirkungen seien bereits erkennbar. Die Kriegsheherclique benutzt freilich auch diese Entwicklung nur, um ihre Hetze fortznsetzen. So erklärt „New Bork Post" wieder einmal, bah jetzt die Stunde für die USA-Kriegs- erklärung gekommen sei. Uebereilige Anerkennung durch Nooseoelt Neuyork, 11. Oktober. Die allen diplomatischen Gepflogen heiten widersprechende übcreiligc Anerkennung der neuen Regierung in Panama durch die USA ist nun auch von Roosevelt selbst ohne jede Einschränknng bestätigt worben. Aus der Pressekonferenz am Freitag bejahte der Präsident die Frage, ob die USA-Rcgicrnng mit der neuen Negierung von Panama diplomatische Beziehungen aufnehmen werde, sehr eneraisch. Er erklärte, die neue Regierung sei in völligem Einklang mit der panamenischcn Verfassung ans Ruder gc- lommen und für ihn bestehe daher keinerlei Grund, sie nicht als legitime Vertreterin Panamas anzuerkennen. Freitag früh hatte bereits „Washington Post" aus USA- Rcgtcrungskreisen mitgctcilt, man sei über den Wechsel sehr erfreut, da AriaS „zu nationalistisch" gewesen sei und be sonders in der Frage der Bewaffnung von Handelsschiffen mit Washington nicht zusammengcarbcitct hätte. Daneben gibt c» in den USA aber auch Kreise, die über den Fall Panama anders denken. So erklärte dem „New Uork Journal American" zufolge der frühere Senator Holt in einem Interview, die Zeit werbe zeigen, dah die Bereinigten Staaten ihre Hand bei dem Sturz der Panamaregierung tm Spiele gehabt hätten. Damit habe die USA-Regierung im Gegen satz zu der oft erklärten „Politik der guten Nachbarn" ge handelt. Es sei zu erwarten, dah die USA-Regierung weitere Schritte unternehmen werde, wo immer die Politik südameri- kanischcr Staaten der Auhenpolttik der Bereinigten Staaten znwtderlaufc. Die Arias-Regierung sei nur gestürzt worden, weil sie sich geweigert habe, die Bewaffnung der Handels schiffe zuzulass^n. Kommunisten in Frankreich verhaftet Paris, 11. Oktober. Der Pariser Polizei ist cs gelungen, einen der H a u p t r ä d e l S fü h r e r der Kommunisten in Frankreich znr Strecke »n bringen. ES handelt sich nm den früheren kommunistischen Abgeordneten Dutilleul, der anch über die von Moskau bcreitgcstellten Gelder verfügte. Mit ihm wurden acht weitere Personen festgenom- men. Mehrere Tonnen Flugblätter wurden beschlagnahmt. Bei Dutilleul wurde ferner ein Betrag von 8.» Millionen Franken gesunden, der zur Finanzierung der kommunisti schen Propaganda bestimmt war. Auch eine geheime Druckerei wurde ausgchoben. Weitere Polizeiaktionen sind im Gange. Dutilleul «var eine der Hauptpersonen der illegalen kom munistischen Bewegung und ein intimer Freund des berüch tigten Kommunistenführers Thorez. Der „Eri de Penple" berichtet zur Verhaftung von Dntil- leul, dah er die ganze kommunistische Propaganda in der letz ten Zeit in Paris geleitet und bezahlt hat. Sas -euWe Wunder Irgendein Beispiel ans tausenden: Das Musikkorps eine? Regiments spielt in der Heimat. Ans einem Platz, in einem Saal. Oder, wie jüngst in Dresden, beim feierlichen An laufen des Alkazar-FilmS. Künfunddreihig oder vierzig straffe Männer. Uniform wie auS dem Ei gepeilt. Instru mente blitzen, Märsche rauschen ans. Saft und Kraft; Ruck und Zuck. Nun — und? Schließlich ist das ja jo deutsche Art. Ganz recht, nur — wir stehen im dritten KriegSjahr und unsere Heere ans allen Kampffeldcrn Europas. Draußen in Bordeaux oder in Narvik. I» Athen oder Belgrad. In Brüssel und in Warschau nicht nur, sondern auch nahe der unmittelbaren Gescchtslinic findet man sic. Fünfhundert, viel leicht tausend, vielleicht mehr solcher Musikkörper. Und den - n o ch merkt man ihr Fehlen in der Heimat nicht. In Berlin, in Dresden, in München, in Wien und Hunderte» anderen Garnisonen stehen Regimenter, Bataillone, Abteilungen, üben Kanoniere und MG-Schützen, starte» »nd landen Flugzeuge, fahre» Kraftwagen mit dem ^Vll und dem ^Vl.. Als ständen da branden nicht Millionenhcere. Keine Lücke. Alles wie immer. Mal darüber nachdenken: Wie ist das möglich? Wo kommen diese Menschen her? Irgendwie muh doch ein leerer Raum entstehen? Etwa unser Beispiel von der Militärmusik: Vielleicht, dah infolgedessen die zivilen Orchester Not leiden oder gar ausfallcn? Nichts davon. Die vielen „Philharmoni ker", die städtischen Kapellen musizieren, «nd der Zulauf der Musikdurchglühteu ist gröher denn je. Die Theater tun ihre Psortcn weit auf. Denn der Strom ist breiter geworden, der durch sic drängt. Erstaufführungen, Uraufführungen, Nen- cinstudicrungcn! Und dennoch: Millionen und aber Milli onen drauheu. Hat man sich'S einmal überlegt? Kommt uns da nicht das grobe Staunen? Die Post — sic arbeitet wie immer, nein, mehr als sonst. Bries« werden geschrieben und anögetragen, Pakete. ES wirb telephoniert und tele graphiert. Alles länft in Ordnung. Die Behörde» — beseht und überbcschästigi. Die Gaswerke, die Stromzentralen — wo klappte etwas nicht? Die Strahenbahnen in vollem Be trieb. Die Eisenbahnen, sie befördern Menschen nnd Güter. Die Kurorte voll, die Gaststätten nicht etwa leer, sondern im Gegenteil. Ist das nicht in seiner Gesamtheit ein Bild, das unsere starre Bewunderung fordert? Denn, immer wieder, holt: Draußen stehen die Millionen. Aber, aber — wir kennen den Einwand. Die Bedarfs, güier sind nicht mehr so reichlich. Nahrung nnd Bekleidung stehen unter Kartcnzwang. Manche Freude, Bequemlichkeit, Erwünschtheit, sie beugen sich dem Gesetz des Verzichts. Wäre cs anders, cS wäre freilich ein —Wunder. Aber von diesem „Wunder" soll in diesem Zusammenhang nicht die Rebe sein. Sondern von dem wahrhaft erhebenden, an Herz und Nieren greifenden Wunder, das sich in diesen Tagen, Wochen, Monaten vollzieht. ES ist das deutsche Wunder. Das Wun der der Kraft nnd des Erfolges. In der hinter uns liegenden Woche ist wieder einmal ei» großer A b sch l u h st ri ch gezogen worden. Die letzten wesentlichen Armeen der Sowjets sind umzingelt. Und wenn dergleichen von der maßgebendsten aller Stellen ausgesprochen wird, daun weih man um die Größe bcS kommenden Erfolges. Was sich da vollzog und noch vollzieht unter Kämpfen, deren Gewalt und Hartnäckigkeit wir erst allmählich zu erfassen be ginnen, das hat man im Sommer dieses Jahres weder ge ahnt, noch geglaubt. Dah hier nicht nur Divisionen ohne Zahl überwunden worden sind und noch überwunden werden szum Teil auch m Zukunft noch zu überwinden sind), baß hier Kriegsmaterial ohne Zahl gegen Deutschland eingesetzt wurde, es übersteigt unsere Vorstellungskraft. Und dennoch! Dennoch abermals nun die Fanfare des Sieges, durch die Fanfaren der „Sondcrmeldungen" angckündigt. Im Felde die Kraft: Ucberlegen, unüberwindbar. In der Heimat die Leistung, die Sicherheit, die Ordnung. Ist es nicht ein Wunder? Ist es nicht das deutsche Wunder? Vergleiche springen auf. Etwa mit -en Zeiten des Welt krieges, da unsere Väter und Brüder trotz eben solcher opfer voller Hingabe dennoch nicht mit dem gleichen Enberfolg begnadet wurden. Nach vier und mehr Jahren damals: Versteifte Fronten rings um die Heimat bei gewältigen, Llnk.r petrofkos von d«n Finnen erobert Der wichtige russisch« Punkt petroskoj, in Vst« Darelien an der Mur- manskbahn gelegen, ist jeyt von den Finnen er- obrrt worden. Vie Stadt ist auf den Vlamen Beäni»- linna umgetaust worden. Im Bild« da» Lenin- Denkmal öuln. NoNmium, 8,iNn Becht»r He IN im Angriff Ueber den Hafenanlagen der ukrainischen Schwarz meerstad« Vkikolasew am Bug. B«r«i»»vor lVoch»» wurde st« in kühnem Hu- griss von den deutschen Gruppen genommen. dir», (SedS
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite