Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270314014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927031401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927031401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-03
- Tag1927-03-14
- Monat1927-03
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1927
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
t''. 71. Jahrgang. AL 122 D»«0>»»1ch»tN »«»»tchl«» «»M»«. F«mw»»<d»r-Samm«u>umi>W, S» S^l v» ivr Nach»,»wrOch»! SO Q11 Montag» 14. März 1S2? Gegründet 1856 Bezugs-Gebllhr «l»,»!»»»»»» >« D» «NM»» ««»»«« »ach »aldmar» -»rach», dt« «»l-aliia, X» «» »r»a» AnzeigemPreiie: Ä.Lk'?S>' Ä," >ut»»v,ald 2Ü0 cho vtt«v»n«»dakr In P>o Auaw AuNrNa» -»a-n Dar<>u»>»»»»»l. im» ,,, SS »an Si»»lch . A«1ch»r»> m Dr»«d«». ^>Mch»ch-AonIa 10SS Dr«»»«». Hachdruch nur m» dauüichar Vu»ll»nanaad« .Dr»»l>n»r Itochr - zulitlli». Un»»rlona>» SarilttMck. werden n>ch> >ivd»«az»t. Unbefriedigender Ansliang in Genf. Nach hartnäckigem Kamps ein Kompromitz in -er Saarsrage. — Ein Dahnschuh von 80« Mann. Pariser Rätselraten über die weiteren Plane Stresemanns. — Berliner Feiern zum Trauertag. — Die Dreimächtekonferenz. Das Saarkompromitz. Die Genfer Ratstagung ist programmäßig am Sonn- «Send zu Ende gegangen, ohne daß eS der deutschen Delega tion gelungen wäre, einer offen zugunsten der französischen Forderungen eingestellten Mehrheit gegenüber die deutschen Forderungen wenigstens in ihren wesentlichsten PuUktcn durchzusetzen. Das ist um so bedauerlicher, als es sich in den beiden bis Donnabend noch osfengeblte-benen deutschen Fragen um ganz klare Rechtsfragen gehandelt hat, die kein« für unS ungünstige Auslegung zugelassen hätten, wenn man nicht entschlossen war. Verträge wie die Konvention mit Polen vom Jahre 1922 und das Versailler Diktat einfach aus machtpolitischen Interessen zu mißachten. Während nun in der oberlchlestschen Frag« wenigstens noch der deutsche RechtS- standpunkt gewahrt werden konnte, hat die deutsche Delcga- tion in der Saarfrage — nach sehr anerkennenswert ge schickter Verteidigung Dr. Stresemanns — schließlich leider einem Kompromiß zugestimmt, das nur in einem Punkte, der Termtnfestsetzung für den Abzug der französischen Truppen, der deutschen Forderung gerecht wird, in den übrigen Punkten aber — mit leider nur recht unmesetttlichen Milderungen — den französisch-belgisch englischen Standpunkt zur Durchsetzung bringt. Es kann kein Zweifel darüber be stehen. daß Deutschland, wenn es das Kompromiß nicht ein- gegangen wäre, im Rate überstimmt worden und das End ergebnis für unS nicht wesentlich schlechter gewesen wäre. Da aber eine derartig« Mißachtung des Rechtes durch den BölkerbundSrat in der Sache für Deutschland weniger schab- lich als für die »IS Hüter des Rechtes eingesetzte Genser Organisation blamabel gewesen wäre, wird man abzuwarten haben, ob und welche Gründe, die man vielleicht auf außen politischem Gebiete vermuten kann. Dr. Dtresemann im RetchSkabineil und im Rußenausschuß des Reichstages ins gelb zu führen haben wird. Genf. l». Mär». Der BölkerbundSrat hat gestern abend den Vorschlag der RegierungSkommlsslon des Saar- gebiet- gemeinsam mit folgenden, auf Vorschlag Dr. Stresemanns von Scialoja formulierten Zusätzen einstimmig angenommen: Der Rat nimmt Kenntnis von dem Bericht der RegierungSkommission, datiert vom 18. J-ebrnar 1927, be züglich der Frage der Transport- und Transit-Freiheit auf den Eisenbahnen des Saargebtets. Die von der Regicrungs- kommtsflon vorgeschlagcne Organisation wirb innerhalb einer Höchftsrift von drei Monaten verwirklicht, «nb infolgedessen wird die im Daargebiet stationierte Truppe innerhalb der gleichen Frist zurückgezogen. Der BahnauSschnß ebenso wie die Bahnschutztruppe wer ten unter den Befehl der Regierungskommission gestellt «nd ihr oerantwortlich sein. Die Bahnschutztruppe wirb ihre Be« svgniste gegenüber der Bevölkerung nur unter außer gewöhnlichen Umstände« anSübcn dürsen. Der Bestand von 8W Man«, der für diese Truppe angegebc« ist. stellt die Marimalzifser dar. Im Kall« die Regterungskommtssion zur Auffassung gelangt, daß ein« Verminderung dieser Zahl möglich ist, wird sie die zu diesem Zwecke notwendigen Maß nahmen treffen können, ohne sich vorher mit dem Rat in Ver bindung zu setzen. Dte Maa-ale der Mitglieder -er Saar- regterunq verlängert. Nach Abschluß der öffentlichen Sitzung trat der Völker. bvndSrat noch zu einer Gehctmberatnng zusammen, in der die Mandate der Mitglieder der Saar-NegierungS- kommissio« mit Ausnahme des Präsidenten StephenS anf ein weiteres Jahr erneuert wnrdcn. Gleichzeitig wurde der derzeitige Präsident Stephens um vor, läufige Wetterführung der Präsidentschaft der Ncgiernngs« kommission gebeten. Stephens hat dieser Bitte vorläufig zu» gestimmt. Retchsmtnlster Dr. Dtresemann sprach bet dieser Gelegenheit den Wunsch auS, daß ein« neutrale Mehr, heit der Regierungskommission geschaffen werden möge. Dieser Wunsch, den der Rat zur Kenntnis nahm, wurde von dem belgischen Minister des Aeußern, Bänder- vclde, ausdrücklich gebilligt. Schließlich wurde beschlossen, daß künftig kein Mitglied der Saar-Regiernngskommtssion länger als fünf Jahre amtiere« soll. Die Abschluß-Sitzung. Gens. 12. März. Nachdem Dr. Dtresemann tn der vor. mtttagssitzung den deutschen Standpunkt bckanntgegeben hatte, gad bei Beginn der Nachmittagssitzung Briand eine längere Erklärung ab. um seinen ablehnende« Stand« pnnkt gegenüber den dentschen Anregungen zu begründe». ES sei ein« klein« Enttäuschung für ihn gewesen, baß nicht alle Fragen so etnverständlich erledigt werden konnten, wie die oberfchlestsche Schulfraae. Aber die gute Atmosphäre werde hoffentlich btv zu Ende der Tagung anhalten. Er begann dann mit einer Darlegung der Notwendigkeit, die Stellung der Regterungskommtssion des SaargebieteS, die doch eine Funktion des Völkerbundes sei. zu stärken und ihr« Autorität zu erhalten. Man habe diese Kommission tn diesem Raum viel gelobt und Ihr in der zweifellos heiklen vorliegen den Frage die Ausarbeitung eines Vorschlages aus. getragen, den sie tn sehr klarer und bestimmter Form ab gegeben habe. Dieser Vorschlag sei einstimmig an genommen unter Enthaltung des saarläirdischen Mit gliedes, das bei dieser sür einen Saarländer besonders delikaten Frage sein Gewissen hat sprechen lasten. Frühere Vorschläge hätten nicht diese Autorität hinter sich gehabt. Der Appell Dr. Stresemanns aus Ncnprllfnng deS Berichtes dürfte zu weit führen, eine Diskusston der RechtSpnnkte in diesem kollegialen Rahmen nicht der Sache dienlich sein. Hier gelte eS tNN Kilometer Bahnstrecke. 108 Kunstbauten, 7S Bahnhöse. SSV Stellwerke «nd ähnliche empfindliche Ein richtungen gegen alle Eventualitäten zu schützen, eine Aus gabe, für die man früher SV9» bis 800V Mann für nötig ge halten habe. Briand versuchte weiter zu beweisen, daß für die Wirk- samkeit der zu schaffenden Instrumente militärische Disziplin, also das Zurückgretfen auf bestehend« Truppen notwendig sei, daß di« Uniformen »ach Zeugnissen aus der Bevölkerung von dieser nicht als Nachteil empfunden werden, malte dann die mögliche Katastrophe einer Bahnzerstörung tn düsteren Farben und zeigte die mögliche Anrufung französischer Truppen aus den Nachdargebielcn als dte auch ihm uner wünschte Allernative für den Fall des Fehlens einer eigenen Organisation. Entgegen allen tatsächlichen Erfahrungen be- zeichnete er die Saarbcvölkcrung als leicht erregbar. Mit der Gendarmerie, die nicht einem allzu großen Respekt be- gegnc, sei dte Sicherheit des Gebietes nicht zu garantieren. Ans diesem Grunde trat Briand schließlich mit aller Energie sür den Bericht der Saarrcgierung ein. Nach dieser Rede, bereu gegen Deutschland feindliche Grundstimmung allgemein festgestellt wurde, erwiderte Dr. Skresemanu. Im Gaargediet sollte» Gendarmen nicht auSreichen, aber Dcutschland mntct man zu, die ganze« entmilitarisierten Zonen, die. wie das Nuhrgcdiet. eine riesige Arbeitcr- devölkcrnng auswciscn, trotz Streik« und Kommnnisteugesahr lediglich mit Gendarmen in Ordnung zu halten. Im entmilitarisierten Gebiet des NheinlandeS, so hob der Minister hervor, habe man Deutschland keinerlei anderes Instrument zur Aufrcchtcrhaltung seiner eigenen Autorität gelassen, als eben solche Gendarmen. Dabei handele es sich um dichtbevölkerte und mit Fabriken, Vcrkehrscinrichtungen usw. übersäten Gebietsteilen. „Ich bltt« den von mir so sehr verehrten Herrn Briand", so appellierte er direkt an seinen Nachbarn, „von dieser Autorität, mit der wir im besetzten Gebiet auskommcn müssen und auskommen, doch auch etwas der Gendarmerie an der Saar zugestehen zu wollen. Gerade von Ihnen. Herr Briand. hat vorhin das Volk an der Saar das Zeugnis ausgestellt bekommen, daß ein gute- Ein vernehmen zwischen den Truppen und der Bevölkerung besteht. Nun, das väterliche Verhältnis zwischen Gendarm und Bevölkerung ist vielleicht nichts anderes als ein Zeichen des guten Sinnes dieser ganzen Bevölkerung, und deshalb ist auch vor allem di« Zustimmung dieser Bevölkerung zu dem Ergebnis unserer hiesigen Beratungen erwünscht. Deutschland iedensalls wünscht zu gutem Einvernehmen nach Kräften beizutragen." Briand wüivsche. eine surtstische Diskussion zu vermeiden. Wenn Deutschland darauf verzichte, sein« juristische Aus- sassung zu vertreten, so bitte er das als ein starkes Opfer anzuerkenncn. DaS sei ein Beweis dafür, daß Deutschland lebhaft wünsche, zum Einvernehmen beizutragen. Für die Beschasfung einer neutralen Gendarmerie gebe eS nahe gelegen« neutrale Mächte. Die Festsetzung eines genauen RäumungStermius sei ein berechtigter Wunsch. Stresemaun appellierte an den Rat und zugleich an die Mit wirkung d«S Präsidenten der Daar-Negicriingskommission zu dem Zweck, di« Saarfrage und die verschiedenen in Zu sammenhang mit ihr immer wieder aufgerollten Fragen endlich von der Tagesordnung des RaleS verschwinden zu lasten. „Dte stärkste Autorität einer Regierung", so schloß Dr. Stresemanu, „ist das Vertrauen der Be völkerung." Lhamberlain ging von dem Eindruck aus, daß nach dem bisherigen Ver lauf der Verhandlungen cs doch kaum noch wahrscheinlich sei, daß man nicht doch zu einer Verständigung kommen sollte. In der Praxis seien die Differenzen nur noch minimal. Er wünsche nicht, mit den vertraglichen Verpflichtungen »n kolli- Vieren, habe aber mit Hilfe von Gutachten frftgeftcllt. daß die Vorschläge der NegiernngSkommisslou sich im Nahmen der gegebene» Rechtsverhältnisse halten. Bon de« vier deutschen Forderungen seien zwei schon befriedigend gelöst. DaS sei immerhin für Dr. Stresvmann kein schlechtes Gepäck für Berlin. Gegen die international« Zusammensetzung der Gendarmerie sprächen Bndgetgesichtspunkte, ferner di« Notwendigkeit der militärischen Disziplin, die mangels regel mäßiger Beschäftigung deS Bahnschutze» gefährdet sei. Er appelter« ganz besonders an Dr. Stresemaun. auf seiner diesbezüglichen Forderung nicht zu bestehen. HinsichtUch der Zahl halte er weniger als 800 Man« auch für genügend. Ader da so viel von der verantwortnngSvollen Stelle verlangt worden sei. so befürworte er diese Zahl. Di« Verantwortlich keit de» Rates halte er allerdings nicht für so groß wie Briand. Genugtuung sei für Deutschland gesichert ersten» bn bezug auf den Rückzug der französischen Truppen, zweitens In bezug auf die Befugnisse de» Bahnschutzes. Scialoja ersuchte in einer etwa» sehr oberflächlichen und ironischen Rede - de» hohen Herren des Rates scheint das Schicksal der Saarbevölkerung kein große» Herzweh zu verursachen — den Präsidenten Stephens, noch einmal zu diesen Wünschen und Anregungen zu sprechen, worauf Slephens auSführte, eS handele sich um 7b0000 Menschen tm Herzen des zivilisierten Europa, um eine Bevölkerung, von der er tn dreieinhalb Jahren keiner Regierungstäligkeit fest» stellen müsse, daß eS sich um eine ordnungsliebende, stolz« und im höchsten Maße patriotische Bevölkerung handele. Das Einvernehmen zwischen Regterungskommtssion und Be» völkerung sei nur durch das Pslichtbemußtsein der einen und durch dt« Mustergültigkeit der anderen möglich gewesen. Ebenso ivarm nahm er gegenüber der Behandlung der Daar- gendarmerte, die Briand für seine Bewcisführuna nötig ge habt hatte, dies« saarländische Körperschaft als eine muster gültige in Schutz und erklärte, daß die Zahl von 899. di« für den Bahnschutz vorgeschlagcn sei, selbst eine mühselige Kompromißzahl sei, fj,r die andere Negicrungsmiiglieder mehr als die Hälfte ihrer Zahlen hätten Nachlasse» müssen, während er selbst allerdings eine geringere Zahl vertreten habe, die nach seiner Aussasiung immer noch die volle Sicher heit gewährleisten würde. Ohne Einvernehmen mit den übrige» Rcgicrungsmitgliedcrn sei ihm also eine Reduktion für den Augenblick unmöglich. Er zweifle aber nicht, daß man den Ergebnisten der heutigen Debatte Rechnung tragen würde, und beantrage unter Festsetzung von 8il» als Maximalziffer dte Entscheidung über dte praktisch not wendige Zahl der Regterungskommtssion zu überlasten. So wohl bezüglich der Jnteruationalttät wie bezüglich der Uniformierung habe man sich in Saarbrücken nicht festgclegt. Man habe jedoch durchgeblldete, gediente Soldaten ins Auge gefaßt, dte teilweise aus dem besetzten Gebiet ge- nommcn werden sollten, und ein besonderes Abzeichen, um kenntlich zu machen, daß sie mit dem regulären Ordnungs dienst nichts zu tun haben. Dr. Slrejemann schlug vor, einen Zusatz zu dem Bericht der NegieruugS- kvmmission durch Scialoja formulieren zu lassen, der folgende drei Punkt« enthalten soll: 1. Festsetzung einer Höchstsrist von drei Monaten sür den endgültigen Abzug der französischen Truppe« aus de« Saargcbict. 2. Inanspruchnahme der neuen Organisation unter alleiniger Autorität der Regierungskommission und nur in besonderen Fällen. 8. Belastung der Entscheid»«« über die notwendige Ziffer deS BahnschutzcS bei der Regierungskommission mit einer Begrenzung aus 8»ll Mann alö Höchstzahl, wobei sich der BölkerbundSrat mit der endgültigen Ziffer, dte nach den Dar- lcgungen Stephens innerhalb der Regierungskommission tm Sinne einer möglichen Herabsetzung um einige hundert Mann gefunden werden dürfte, nicht mehr zu befassen haben wird. Dr. Stresemaun erklärte hierbei, fall» dies« drei Gesichtspunkte vom BölkerbundSrat anerkannt würden, wcrde e» ihm möglich sein, dem Bericht zozuftimmeu. wen« er auch anf das tiefste bedauere, daß diese für Deutschland so schwerwiegende Frage gegenwärtig keine endgültige Regelung finden werde. Er müsse insbesondere daraus Hinweisen, daß der Völkerbund seine Universalität auch in dieser Frage zum Ausdruck zu bringen habe. Entscheidend für ihn sei jedoch, daß er nicht unter der ersten Präsidentschaft deS Vertreters des Deutschen Reiches die erste Abstimmnna im VSlkcrbunds- rat habe stattsinde« lasten wollen. — Hierauf erklärte Briand. er stell« seinerseits gleichfalls nunmehr fest, daß zwischen den verschiedenen Auffassungen keinerlei Unterschiede mehr be ständen. Er stimme dem zu, daß die Befugnisse des Bahn- schutzeS nur in außergewöhnlichen Fällen in Anspruch ge- ttommen werden sollen. Ferner sei er einverstanden mit der Festsetzung eines TermincS sür den Abzug der sranzösischen Truppen. Bezüglich des internationalen Charakters der Bahnschutztruppeu könne er Dr. Dtresemann aber nicht ganz zuttimmen, da der Völkerbund die von Stresemaun ge» wünschte Universalität noch «ich« erreich« habe. Briand be glückwünschte dann Dr. Stresemaun und sich selbst zu der erzielten Einigung. Locarno sei kein leeres Wort, sondern ein Symbol. Es habe sich hierbei der große Wert der per- sönlichen Fühlungnahme und des persönlichen Verkehrs zwischen den Staatsmännern erwiesen, der, wie auch in früheren Fällen, die Möglichkeit einer direkten Verständigung und einer Einigung gegeben habe. Hterauf wurde dte Sitzung auf kurze Zeit unterbrochen. Während der Pause arbeitete der Berichterstatter Scia loja die von Dr. Stresemanu vorgeschlagene Neuforinuli«, rung des Berichtes auö. Kurz nach 87 Uhr wurde die Sitzung wieder eröffnet. Scialoja legte dem Völkerbunds- rat dte obige Entschließung vor. die ohne Debatte einstimmig angenommen wurde. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung verlas nach Vertagung der Frage der dentschcn Flugzeug» listen bis zur nächsten Ratstagung Briand einen Bericht über die Gründe, dte Frankreich veranlassen, eine Vertagung sür die Ntederlegung des Statut« für Syrien und den Libanon für kurze Zeit zu erbitten. Auch dieser Bericht wurde zur Kenntnis genommen. Damit war die Tagesordnung der Ratstagung erledigt. Nach einigen Schlußworten Dr. Stresemanns wurde die Ratstagung kurz nach 7 Uhr geschlossen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite