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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271114012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927111401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927111401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1927
- Monat1927-11
- Tag1927-11-14
- Monat1927-11
- Jahr1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.11.1927
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7t. Jahrgang -l» »U Gegründet 1856 Drat>tai»tLrttt! Vtachrtchta» Vraaha« A«rmvr»ch«i - Sammrlnummrr »» a^i Nm tilr NaL>o«>vra,b«! aoo« >h»„i<,«-^oki)kr °°>n d>» »November I«? d», iüa>. >weimal,<„r 8uiIeNuna ,re> Hau» i^vMK. OeAUgS'vHellUyl -v,std»,ua»i>r«t» tilr M»na Novemkrr z Mark odn» vo,t»usl«llung»aebLdr. »ti,,»>nu««»r »0 Vtenat, Movkag, 14. November 1927 SLrIMrIkma „nd HauvtaetgiStl.gell«! Marirnttratir 2« .s Druli u. Berlaa orm Vtrvia, a Netaiard« in Dre»dr» Postiideck-Nonio ross Dr«»d«n Naitibnntl nur mi> I»r»«N<d»r klii-ll-nanand-^ Nn-ir'« iiiiziti» 'Innrrlnnn'r ArNriliftürkr -nerdrn n»t>' aiübkwakrt. bin Sonntag der Wahlen. Auswirkungen der bürgerlichen Zersplitterung. — Polnische Niederlage in Danzig. Reden Briands und Sirefemanns. — Wiens Empfang für die deutschen Gäste. — „v 122«" beim Start verunglückt. Landkaqswahlen ln Kessen. Darmstabt, 18. Nov. I« Hessen fanden heute die Laud- tegßwahlen statt. Eie zeitigten folgendes amtliche Ergebnis: Sozialdemokraten 157 289 1220108). Zentrum 85118 (100 881), Demokraten «7 750 154 801), Landbund S1 087 (82 712), Deutschnationalc LI 018 118 717), Kommunisten 1118g 144 S8S). Deutsch? Nolkspartel 51848 173S80», Bolksrcchtpartei 21188 10). Die Gesamtzahl der abgegebenen Stimmen beträgt 182581. die Wahlbeteiligung 5g bis 52 Prozent. Die Wahlen »um Hessischen Landtag verliefen äustcrst ruhig. Am Straßen verkehr merkte man kaum etwas davon. Lediglich die Kom munisten veranstalteten Demonstrationen. Ergebnis -er Bremer Diirqerichaftswahlen. Bremen, 18. Nov. Vorläufiges Gesamtergebnis der Lremischen Bürgerschaftswahlen: ES wurden für die einzelnen Parteien folgende Stimmen abgegeben: Stadtgebiet Bremen: Sozialdemokraten 70 201 158 815); Bürgerliche Einheitsliste IDentfchnationale, Deutsche «olkSpartei, Wirtschaft-Partei. Völkische) 18 510 151815); Demokraten 17 291 (18 779): »ommunisten 1777» 111128); Sans» «nd Grundbesitzer 15 811 112 580); Zentrum 1049 18812); Heim »nd Scholle 1881 11997). Bolksrcchtpartei 1882. Bremen-Landgeblet: Soz. 1788 18782): Einheits liste 2888 12818); Demokraten 1845 11188); Komm. 279 1104). Vegesack: Einheitsliste 1515 11111), Soz. 1»09 1899); Sommnniste« 128 (181). Bremerhaven: So,. 1888 11828); Einheitsliste 1950 15151): Demokraten «nd Zentrum 1982 11579); Kommunisten 107« 1999). Nach dem amtlichen Wahlergebnis fest« sich die «enc Bremische Bürgerschaft solgcndermaßc« zusammen: Sozialdemokraten 11 Sitze 187), Einheitsliste 2E Liste 188). Demokraten 10 Liste 112), Kommunisten 1v Sitze (9). Hauö» und Grundbesitzer 9 Sitze 18), Zentrum 2 Sitze 12). Heim und Scholle 1 Sitz 11), Bolksrcchtpartei V Sitze 1v). Niederlage der Polen in Danzig. Danzig, 11 Nov. Um 12 Uhr nachts betrug baS »orlLnfigc Sesamtcrgcbnis der BolkStagswahlcn in Danzig: Sozialdemokratische Partei 58 818 l89 828). Dentschnatio» «ale 88198 111581), Zentrum 28 251 129 912), Kommunisten 10910 111991), Nationalliberale Bürgerpariei 7588 19), Deutsch- Danziger Bp. (Gruppe Blavier) 7394 17111), Dentschliberalc Partei 5865 sU99U). Polen 1999 (7t8lt). Es ist ein bedeutender Rückgang in den polnischen Stimmen zu verzeichnen. Die Wahlbeteiligung betrug etwa 88 Prozent gegen 81 Prozent im Jahre 1928. Gemetn-ewahlen in Rostock un^ WarnomUnve. Rostock: Wirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft 7215 — 18 Sitze (1921: 19 985 -- 20). Soz. 15121 --- 28 119 848 -- l»), Gruppe für Volköwohlsahrt 2889 — 5 (1884 — 8), Völkische 1128 --- 2 (8171 ---6). Kommunisten 2198 - 3 (2998 -- 5). Demokraten 1981 -- 1 (1118 — 2). Mirtschaftsgrnppe des deutschen Mittelstandes 4891 — 5 (— 99), Haus- und Grund besitzer 2999 - 5 99). Warnemünde: Wirtschaftliche Einheitsliste 1888 s1921: 1972), So,. 1941 (88»). Bcamtcnliste 581 (571). Di- Sitze werden sich voraussichtlich wie folgt verteilen: Wirt schaftliche Einheitsliste 8 (8). Soz. 2 (2). Beamtcnliste 1 (1). a In allen Wahlen des gestrigen Sonntages macht sich die bedauernswerte bürgerliche Zersplitterung geltend, die fast überall zu einem Zuwachs der den vielen bürgerlichen Gruppen geschlossen gegenllbertrctendcn marxistischen Par- tcten geführt hat. Ausfallend sind in Hessen, wo auch die Sozialisten schlecht abgeschnittcn haben, die Erfolge der Kom munisten und der von dem früheren Dentschnationalen Dr. Best geführten Volkörechtpartet. Das nm so mehr, alö die überaus geringe Wahlbeteiligung bei allen anderen Par teien Rückgänge verursacht hat. In Bremen zeigt sich eine ähnliche Entwicklung wie in Hamburg, obwohl noch keine absolute marxistische Mehrheit erreicht ist. Die Wahlen zur AngeslellienverNcherunif. Berlin. 18. November. Unter stärkster Beteiligung wurde heute in Berlin zur Aiigcstclltenversichcrung gewählt. Gegen über >922. wo nur 53 000 Stimmen abgegeben wurden, zählte man 188 085. Diese ganz uncrwarkct starke Wahlbeteiligung hat vielfach zu großen technischen Schwierigkeiten geführt. U. a. stellte sich vielfach heraus, daß die bis 8 Uhr befristete Mahlzeit nicht anSrcichtc oder die Wahlumschläge nicht znrcichtcn. so baß viele Wähler unter Protest die Wahl- stelle verließen, da sie unabgcsertigt bliebe«. Die Auszählung der ans 18 Wahllisten verteilten Stim- men findet erst in den nächsten Tagen statt. Wie in Berlin, war auch im übrigen Reich die Wahlbeteiligung über alle Er- Wartungen stark. Um Mitternacht lagen zu den Wahlen zum HauptauS- schuß für soziale Versicherung die Ergebnisse ans 121 von inS- gesamt 100 Bezirken vor. Danach sind 318 Vertrauensmänner und 587 Ersatzmänner gewählt worden, die sich auf die ein- zelnen Listen wie folgt verteilen: Dcutschnationaler Hand- lungSgehilfenverband 171 Vertrauensmänner »nd 293 Er- sahmänner, Gegenliste der Afa 89 Vertrauensmänner »nd 113 Ersatzmänner. Wilde 9 Vertrauensmänner und 19 Er- satzmänner. Die vorstehenden Ergebnisse stammen sämtlich ans Mittelstädten von 50 990 bis 80 000 Einwohnern. In den Großstädten wird das Wahlergebnis erst am Montag früh ausgezählt. IW. T. B.) Worte, die das Herz des deutschenBolkes berühren! Eine Wahlrede Driands in Nantes. Paris, 13. Nov. In Nantes wurde heute die Kandida tur Brtands für die kommenden Kammerwahlen ausgestellt. Im Verlaufe eines ihm zu Ehren veranstalteten Banketts ergriff Außenminister Briand das Wort zu einer großen außenpolitischen Rebe. Er erinnerte daran, baß er bereits 1921 in Cannes eine ernste Anstrengung unternommen abe. um in Europa und in der Welt einen soliden Fite- en zu schaffen. Er habe damals die Grundlage für eine Organisation gelegt, auf der er gehofft habe, ein dauerhafte« Gebäude errichten zu können. Die Ereignisse hätten es damals nicht gestattet: die Stunde sei verfrüht gewesen. Inzwischen aber sei cs ihm gelungen, im Völkerbund daS Notwenblge ,« »«anlasse«, in der Gewißheit, daß er tm Namen der unge- heuren Mehrheit der Franzosen spreche. Was kann Frankreich setz« tun. «m seiner Vergangenheit treu z« bleiben, «nd die Zukunft, ans die eS Anspruch hat. z« taten? SS kann sich nur entschlossen dem Frieden zuwcnden und die Völker aufsordern, im Falle eine« Konfliktes juri stische Verhandlungen zu organisieren. Ich sehe durchaus nicht ein, Inwiefern die Organisierung des Frieden« den Mut und die Moral einer Nation herabmindern könnten. Zwei Völker da« deutsch« und da« französische Volk, haben sich iahrhunderte- lang bekämpft: nur Blut hat die Seiten der Geschichte gefärbt. Mußte man weiter Zorn, Hatz und Mißverständnisse unter ihnen aufrechterhalten? Mußte man sie nicht vielmehr ent- schloffen einander zuführen und ihnen sagen: Sucht doch nicht mehr in den Waffen die Lösnng? Ich al« Franzose habe da« Volk, da« gestern unser Feind war. ausgefordert, in den Völkerbund einzutreten. Ich fühle mich dadurch nicht herabgesetzt und habe auch nicht das Gefühl, daß Ick Frankreich dadurch herabgewürdigt hätte. Im Völker bund haben wir Gelegenheit gehabt, uns gemeinsam um die Ausrechterhaltung des Friedens zu bemühen. Ich kann nichts gegen die Haltung der Männer sagen. mit denen ich das Locarno-Abkommen unter» zeichnet habe. Männer wie Luther und Stresemann, die natürlich die Liebe zu ihrem Lande geleitet hat. die sich um die Interessen ihres Landes kümmerten und sie erbittert verteidigten, haben loyal gehandelt. Ich kann ihnen nichts vorwersen. Ich habe nicht gczweifelt, daß sie dies tun würben, und muß, um ge- recht und ehrlich zu sein, htnziisügen, daß diejenigen, die die besiegte Ration vertraten, als sie mit mir. dem Vertreter der siegreichen Nation, zusammenkamen, «m vom Friede» ,« sprechen, gezwungen waren, eine Geste zu tun, die einen ganz besonderen Mnt bedeutet «nd eine ernste Sache gegenüber der Oessentlichkeit ihres Landes war. Und das ha» ans mich großen Eindruck gemacht. Briand erinnerte dann an die Friedensworte, die er vor der Aufnahme Deutschlands ln den Völkerbund gesprochen hat Staatsmänner irren, wenn sie nur die besonderen Interesse« ihres Landes zum Siege führe» «nd nicht auch der Sache der ganzen Menschheit dienen. Ich hätte im Völkerbunde schon Gelegenheit gehabt, bittere Worte zu sprechen, die dem Frieden nicht gedient hätten. Ich habe e« nicht getan, sondern Worte gesprochen, die daS Herz beS dentfche« Volkes berührten. um ihm begreiflich zu machen, baß, wenn man sich auf den Schlachtfeldern gegenübergestanden hat, man sich auch aus dem Gebiete des Friedens loyal und offen gegcnübertreten kann. In der Geschichte habe» sich das deutsche und das französische Volk oft gegcnnbergcstanden und aus beiden Seiten hat man dieselbe Heldenhastlgkett gezeigt. DaS deutsche und das französische Volk sind große Völker, sie haben Vorzüge und Fehler, wie alle Völker verschiedenen Eharakterö. Warum sollen sic sich in allen 19, 29. 59 Jahren aufeinander stürzen? Wenn das wirklich io sein sollte, dann müßte man an der Zukunft der Völker verzweifeln. Ich rechne eS mir zur Ehre an. von Deutschland gefordert zu haben, daß es am Friedenowcrk unter Ausrechterhaltung der Unterzeichneten Verträge und unter der Bedingung gegenseitiger Loyalität mitarbeitet. Briand forderte dann, daß die politischen Abkommen durch Wirtschaftsabkommen vervollkommnet wer- „v 1220" beim Start verunglück!. Horta, 13. Nov. DaS Helnkcl-Flugzeng 0 1229 ist hente srüh 5 Uhr 89 Min. smittclcnrop. Zeit) gestartet. Rach drei» maligem Anlauf Überschlag sich daS Flugzeug beim Springe» über eine Dünung, wobei die Maschine schwer beschädigt wurde. Das Flugzeug wurde wieder eingcschlcppt «nd im Hafen an der Bose scstgcmacht. Die Besatzung ist unverletzt. Das Flugzeug wollte bei klarem Moudlicht nm 2 Uhr nachtS den Haien verlassen, nm nach Amerika zu fliegen. In dem Anaenblick, als cs sich vom Wasser abhob, wurde der Benzin tank an der rechten Tragfläche von einer Welle erfaßt, wo» durch sich das Flugzeug überschlng. Die Besatzung wnrde durch ein sofort herbciaeeilteS Motorboot gerettet. DaS Flug» zeug ist völlig kingiinsähig. DaS zweite dcntschc Flugzeug, baS gleichfalls nach Amerika starten sollte, gab nach diesem Unglück den Start aus. Weitere Einzelheiten über das Unglück stehen zurzeit noch aus. den, und suchte schließlich zu beweisen, daß der vor zwet Tagen Unterzeichnete französisch-südslawische Ber- trag auch ein Friedensvertrag sei, der keinen anderen Staat bedrohe. * Briand« erste Wahlrede entspricht birrchan« seinem bereits oft genug gehörten Frtcdcnöprogramm. Daß er mit ihm auch tm Wahlkampfe zu bestehen hofft, ist immerhin ein beachtenswertes Zeichen. Bedauerlich bleibt es nur, daß es immer nur Worte sind, mit denen er an baS Herz dcS deut schen Volkes -» rühren versucht, daß die praktische französische Politik aber bisher alles unterlassen hat, nm der Loyalität ber deutschen Locarno-Minister mit der Erfüllung der feierlichen Versprechungen über eine BcsatziingSvermindernng ans die Normalziffer eine gleiche französische Loyalität gegenüberzu- stellen. PotncorS an die Frontkämpfer. Frankreich muß von den anderen Völkern geachtet und geliebt werden! Paris, 13. Nov. Gelegentlich des Abschlusses der Arbeiten der Frontkämpservcreiniguiigen in Versailles hielt Minister» Präsident Poincarü vom Balkon dcS KongreßaobänbcS aus, wo sich auch Kricgsminister Patnlcvä Innenminister Sarraut und Handelsminister Bokanomski befanden, eine Rede, in der er die Frontkämpscrverclnigiingcn der Snmpathle der Negie rung versicherte und auSfiihrte. Frankreich müsse von den an deren Völkern geachtet und aclieb« werben. eS müsse stets leine wicbergcwonnenc „Einheit" bewahren, eS müsse friedlich daran arbeiten, die Prosperität des Mutterlandes und der Kolonien zu fördern. Am Nachmittag hatten die Kongreßteilnehmer einen Um- zug durch Versailles veranstaltet, wobei eS zu einem Zwischenfall kam. Kongreßteilnehmer gerieten, wie Havas berichtet, mit Ausrufern einer kommunistischen Zeitung in Streit, bemächtigten sich der Blätter und verbrannte» sie. iWTB., Der Kampf gegen die Aukonvmiebewegung im Mich. Paris, 13. November. Wie HavaS berichtet, hat der Minlsterrat beschlossen, tn ganz Frankreich de» Verkauf, die Verbreitung und die Verteilung der Zeitungen „Wahrheit", „Zukunft" «nd „Volksstimme" z« verbieten. IWTB.) DaS Verbot der drei elsässischen Autonomistenblätter hat im ganzen Elsaß eine große Erregung auSgelöst. da «au aus ein derartig rigoroses Vorgehen der französische« Regierung nicht gefaßt war. Die Pariser Blätter äußern sich über daö Verbot sehr besricbtgt und erklären, daß Deutschland damit die Möglichkeit verliere, tm Elsaß zu sprechen Das Liklorenbünstel auf Der ttaltenischer» Flagge Rom, 13. Nov. Ans Anordnung Mussolinis wird daS Liktvreiibttndel. das zum Staatswappen erklärt worden ist, auf sämtliche italienische Nationalflaggen gesetzt. AuS. genommen sind lediglich die RcgimentSsahnen, die die Italie nische HeereSgeschichte symbolisieren.
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