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Dresdner neueste Nachrichten : 19.06.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-193206194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19320619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19320619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Teilweise Textverlust am Rand
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1932
- Monat1932-06
- Tag1932-06-19
- Monat1932-06
- Jahr1932
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 19.06.1932
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kanisn »gvdvn Dres-m Neueste Nachrichten «iielaenvrelser vl,« »»«»«, Zen» kostet auswärts chs» R>M, dl« Rckstimezell« Anschluß an eedaNioaellea Tezt, 7» au» breit, tast»« » R^-DL, für ^geäck« LSO R^M., abjögllch S'/, Krffenrabatt. - vl» Lrlefgebüh» Suchstabenanzelgen beträgt 0^0 R>M. -Für Einschaltung an be- sioalea Lag« und pläheo «an» «io» Gewähr nicht üdemommeo werd«». Llnabhängige Tageszeitung mit Handels, und Industrie.Zeitung Bezugspreise: ?",^'"2usiellungburch 2,00 Tr.M. - :— Loten in« Hau« monatlich polibezug für den Monat 2,00 R.-M. rlnschlleßllch 0,4» R.-M. Postgebühren lohn» ZusteNungsgebllhr). 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ES ist interessant, daß mit einemmal die Ton art der Presse, die mich jahrelang als Schwächling oder Verräter hingestellt hat, ausfallende Milde in der Ver tretung außenpolitischer Ansprüche an -en Tag legt. Wenn die Stunde einmal da ist, ivo ich ohne Schädi gung für die Außenpolitik sprechen kann, werde ich darüber reden, nnd dann wirb sich das deutsche Volk noch eines Tagei über diejenigen wundern, die glaubten, für sich den nationalen Gedanken pachten zu können. Ich werde nicht über die Vorgänge, die zum Rück« tritt gesührt haben, in der Oessentlichkeit sprechen. Nicht, iveil ich etwas zu verbergen hätte. Aber nichts ka.nn an meiner Auffassung, die an, Stärkung der Autorität des Reichspräsidenten eingestellt sind, irgend etwas ändern. Sie werden von mir nicht verlangen, daß ich in eine heftige Polemik gegen di« neue Regie- rnng etntrete. Ich kenne auch in meiner jetzigen Auf- gäbe nnd in meiner jetzigen Htellpng nur eins, dem sich alles unterzuordncn hat, das ist das Vaterland. Ich kann allerdings der neuen Regierung nicht ,u- gestehen, Geschmacklosigkeiten zu begehen, wie sie cS in dem Ausruf getan hat, der sich gegen die alte Negie rung richtete und auf den die alte Negierung, wie ich glaube, in vornehmer Weise geantwortet hat. Avisier 1^ l-llrrck X Mainz, 18. Juni In einer ZentrumSkundgebung sprach gestern abend s,r ehemalige Reichskanzler vr. Brüning, ßr sagte u. a.: Zch will zeigen, baß ich an Kraft und KampfeSmnt völlig «»gebrochen bin. x«n wird von mir nicht annehmen, daß schmerzliche bittere Erfahrungen, die mich persönlich uud «»schlich betroffen haben, mich irgendwie auch nur is geringsten so wett erschüttern konnten, daß ich nicht wuit bin, außerhalb der Negierung weiterzukämpfen, kß -er Weg eingehalten wird innerpolittsch und ,ijienpolittsch?ben ich in -en letzten zwei Jahren be- pnnen habe. Wir werden -em deutschen Volke zeigen, «lche Pflicht der Verantwortung es außerhalb der Kglerung innerhalb einer Oppositionöstellung gibt. Il-rdlngs werden wir uns von allen denen grnnb- Wich ans das schärfste unterscheiden, die meine Politik a den vergangenen zwei Jahren so schars bekämpft säen. Wir treten niemals vor das deutsche Volk und I«M vor dem Anölande; diese Regierung, die , in st-usann« verhandelt, hat-keine Mehrheit im deutschen kslke hinter sich, so wie man es mir gegenüber in de» Gwerstcn Augenblicken vaterländischer Geschichte getan f-l. Nein, in der Außenpolitik kennen wir nur ein imstges Deutschland. stlles kommt daraus an, daß unter allen Umständen ,«uze und schnelle Lösungen von den Staats» männern der Wgjt gesunden werden. Reichsrechl bricht Landesrecht Oie Rundfunkrede des Reichsinnenministers ocknn. ä—70iu im frsisn »cßrwoog litt ?6rrs«seodo »»NIMM v«, r -frlsstrlokri, srsirrlvsSk unkon X Berlin, 18. Juli ^Nl Rundfunk sprach gestern abend ReichSinuen- riMer Fr e i h « r r v. Ga y l. Er führt« u. a. aus, üb Bestimmungen gegen polidisckw Ausschreitungen kkr auch heute noch nicht zu entbehre» seien, wenn k-h« und Ordnung aufrechterhalten werden sollen. Die lchrrigcn Verordnungen hätten sich vielfach einseitig Mii bestimmte politische Gruppen und Verbände i-tgeivirkt. Ein großer Teil des Volkes sei dadurch »der Betätigung seines auf nationaler Gedankenwelt ßnihendc» Willens behindert worden. Die neue Melchsregierung wolle diesem Zustande ««Ende bereitem Der Minister legte daun die Mil- mnmg der Pressevorschriften -ar und fügte hinzu: vrr aber den Anstand außer acht lasse» den jede ord- «ngs- und verfassungsmäßige Regierung verlangen milk, der werde die neue Notverordnung verspüren, kn Reichsregierung wolle nicht kleinlich sein, wenn in in Hitze des WahlMmpfes scharfe Worte sollen, sie sei Mr ,« Wahrung der StaatSantorltät entschloffen, «rob« Beschimpfungen durch sosortige Verbote zu beantworten. 1 SO pk«i>»i«. ! L»p«ll« > »aeavl UM güsek cigsn» mar stüm »hotal, - n liooh- «n knrl» , >/,S . Die Neuordnung der Vorschriften über die polits. 's«» Verbände sei «in Akt ausgleichender Gerechtigkeit «seien. Die starken Bedenken, die in der Oeffendttch. bil uod auch bei einigen Läwderregierungen entstanden iso, habe die ReichSregierizng sorgfältig geprüft. Der lliichsprästdent nnd die ReichSregienlng ständen auf st« Standpunkt, den der Reichspräsident in dem Brief «den Innenminister niedergelegt habe. Die Reichs, iqtrnmg iverde, ' ' »e»u Ruhe und Ordnung gestört «erbeu, nicht Hern, unparteiisch und entschloffen die gewährten Freiheiten «ied«^ elnzuschränken. !<« Innenminister richtet« an all« Deutsch«» die bitte und -le «rüste Mahnung, auch Im Wahlkampf ist notwendige Achtung vor -er Person d«s »«litischen Gegners niemals zu vergessen, «ter, -er im politischen Kampfe sich soweit vrrgesse» st» Gegner leicht« oder schwer« Körperverletzmig zu» ttsti««», werde mif verschärften Strafen für «heiis-elikto belegt. Die Frgge, ob die Lairde«. sttiinmgcn hinfort daS Recht haben, trotz der b«. uheaden ReichSverordnmeg Verbote aller Art zu er- beantwortete der Minister dahin, daß da», was n ter Verordnung retchSvechtlichgeregvlt fei, zwingendes Reichsrecht sei und nach altem Rechtssatz bestehendes Landesrecht breche. In das Recht -er Länder, durch polizeiliche Maßnahmen Störungen der Ruhe und Ordnung vor- znbeugen, wolle und dürfe die Verordnung nicht ein- greifen. Was die Länder z. B. über Versammlungen unter freiem Himmel glaubten «»ordnen zn müssen, bleibe ihr Recht. Solche Anordnungen könne der Reichstnnennnnister nicht aufhcben. Wer sich von ihnen besännert fühle, könne die nach Landesrecht'gegebenen Rechtsmittel dagegen anwendc». Der Minister schloß mit den Worten: „Möge das deutsche Volk sich dessen bewußt bleiben» daß wiedergegebenen Freiheiten die Pflicht gegenüdersteht, alle politischen Auseinander- sc Hungen in ruhigen und sachlichen Formen zu führen." Ablehnung -er Bonusbill Sonderkabeldienst der Dresdner Neuesten Nachrichten U: Washington, 18. Juni. lDurch United Preß) Die Bonusbill ist vom Senat mit 02 gegen 18 Stimme» abgelehnt worden. Der Beschluß ivurd« von den Teilnehmern an dem Marsch auf Washington ver hältnismäßig ruhig ausgenommen nnd die Polizei reserve», die für alle Fälle in den Kellern des Capitol verborgen warteten, brauchten nicht in Aktion zu treten. Mehrere hundert Kriegsteilnehmer, bi« der SrnatSdebatte von der Galerie aus gesolgt waren, er hob«» sich nach Erfolgter Abstimmung und verließen schweigend -en Saal. Sie stießen zu etwa kiüvv ihrer Kameraden, die vor deni Capitol versammelt waren, und teilten ihnen da- Schicksal der Bill mit, worauf die ganze gewaltige Menge das Lied „America" an stimmte. Eine Militärkapelle, die gerade auf dem Platze spielt«, verstummte, als der Gesang begann. Obwohl die Kriegsteilnehmer der Polizei keinerlei Schwierigkeiten machten, wird von Augenzeugen er- klärt, baß die Situation für einen Augenblick sehr kritisch aussah und daß vielleicht nur die Anwesenheit dieser Kapelle, die ihr Konzert nach Schluß des Ge sanges mit verdoppeltem Eifer wieder ausnahm, die allerschltmmften Geschehnisse verhinderte. Die Menge brachte Hochruse aus den Urheber der Bonus- bill, den demokratischen Abgeordneten Palman von Teras, aus und zerstreute sich rasch unter Schmäh- rufe« ans den Präsidenten Hoover. Mit einem nicht gan, verständlichen Optimismus hat ein Tei.l der deutschen Presse die gestrige Erklärung der fünf Mächte über die Hinausschiebung aller wetteren Reparation-- und Schulbenzahlungen bis zur Beendigung der Konferenz ausgenommen. Die neue Erklärung enthält im Grunde keine Sensation, sondern sanktioniert nur einen realen Tatbestand. Dieser reale Tatbestand besteht aber darin, daß Deutschland nicht zahlen kann. Vielleicht ist die Er klärung insofern als ein Schritt vorwärts zu be zeichnen, als in ihr die Zahlungen bedingungslos aus gesetzt werden, also sowohl geschützte wie ungeschützte. Mau erinnert sich, -aß das Hoovers Ziel bei der Verkündigung seines Moratoriums im vergangenen Jahre war, daß aber dieses Ziel infolge des Wider standes Frankreichs nicht erreicht wurde. Infolge dessen hatte das mit so vielen französischen Vorbehalten beschwerte Moratorium dann nicht die wirtschaftlich erlösende Wirkung, die man von ihm erwartet Hatje. An den maßgebenden Berliner Regierungsstellen glaubt man «inen Fortschritt darin sehen zn können, daß zum erstenmal in seterlicher Form und ohne frem den Einfluß ei» „sichtbarer BtwriS.besten Willen-" gegeben sei, die Endlösung -e- RcparationsproblemS hetbetznführen. Das sei, meint man, zwar eine Selbst verständlichkeit, aber doch auch zugleich eine Notwendig keit. Denn ohne eine solche Erklärung wäre die Konfe renz nicht vom Fleck gekommen. Den materiellen In halt überschätzen offenbar anch die Regierungsstellen nicht. Sie geben zu, daß es sich nur um eine Zwischenlösung für die Tauer der Konserenz handelt und daß vorläufig durch diese Kundgebung der Gläubiger an dem RechtSbild nichts geändert wird, daß dies zu korrigieren vielmehr erst die Ausgabe der kommenden und sicherlich recht schwierigen Verhand lungen sein werde. Natürlich werde mit einer Aus setzung der Zahlungen der deutschen Forderung in keiner Weise Genüge getan. Immerhin aber könne man in der Erklärung einen „ersten Schrift" auf dem Wege zu der Regelung sehe», di« wir erstreben und die die völlige Streichung der Reparationen zum Ziel hat. Gefährlicher nnd leichtfertiger Optimismus ist eS jedensalls, wenn man, wie einige Berliner Blätter dies tun. die Erklärung der fünf Gläubigrrmächte mit der völlig irreführenden Ueberschrist versieht: „End- gültiger Verzicht auf Reparationen." Derartig oberslächiicher Berichterstattung kann nicht scharf genng «ntgegengetreten werden. Daß mit der ZahlungSanSsetzung die Gläubigerstaaten ganz un gar nicht ihren Ansprüchen einfach entsagt haben, sollte eigentlich auch sür den blutigsten polittsihen Laien erkennbar sein. Und wer nach der Berössent- Frankreich und die Telegramm unsres erd. Paris, 18. Juni Di« Rede des Kanzler» v. Pavajf wir- von der Pariser Presse lebhaft besprochen. Die amtlich« HavaS- agentur stellt fest, »aß man sich in den Konserenzkreisen über -en Takt und -en BersöhnungSwillen, den der Kanzler an den Tag legte, beglückwünscht habe. Die Börsenzeitung „Information" glaubt seststellen zn könne», -aß die Ausführungen des -«»tschen Reichskanzlers dm Grunde genommen nicht sehr ver schieden von -er britische» These lauteten und fast identisch mit dem italienischen Standpunkt waren. Herr v. Pape» habe gleichzeitig geschmeidig und fest gesprochen. Seine Ausführungen lasten die Ideen und auch ohne Zweifel die Feder des früheren Reichsbank präsidenten vr. Schacht erkennen, Ebn« Gegenüber stellung der -rutschen These und -e- von Herriot ver- treten«» Standpunktes last« jedoch schwierige Ans- einanbersetzungen envarten. Bedentungsvollrr als die Darlegungen v. PapenS, -I« keine Ueberrafchung ent- halten konnte», ist nach dem Urteil -er französischen Presse die gemeinsame Erklärung der füns « Inlade » - « n Mächt Diese stößt in der nationalistisch«»» Press« ans glatte Ablehnung. . An der Spitz« marschiert da» „Journak de» DsbatS", das die bedingungslose Unterbrechung -er Repara- ttonSzahlungen aufs schärfst« < kritisiert. Schuld än dieser Wendung -er Dinge hab« allein Minister präsident Herript. D.ie .Information" wißt der Er. lichung der Erklärung der fünf Mächte die Rede des französischen Ministerpräsidenten Herriot gelesen hat, weiß, daß wir noch längst nicht am Endziele angekommen sind. Herriot hat in dieser Rede vor der Lausanner Konferenz es ausdrücklich abgelehnt, theoretisch und formell auf die Schulden ansprüche Frankreichs zn verzichten, und zwar mit der doppelten Begründung, eine Streichung der Schulden würde Frankreich nicht nur ungerechtfertigte Opfer anserlegen, sonder» cs sei auch ein Irrtum, anzn- nehmen, daß eine noch so radikale Rcparationsstrci- chung die Ueberwindnng der Wirtsck-astskrtse nach sich ziehen werde. Eine solche Ueberwindnng der Wirt schaftskrise sieht Herr Herriot nur in Herstellung der völligen Sicherheit sür alle Staaten Europas. Da mit sind wir anch ans dem Gebiete der Reparations frage wieder bet dem A und O sranzvsischcr Tiplo- matenkunst angekommen: der Sicherheits frage. Und am Horizont steigt die Gefahr aus, daß Frankreich eine Endlösung der Reparationen von politischen Forderungen äbhtingtg machen wird. Die starke Betonung des politischen Faktors der augenblicklichen wirtschaftlichen Situation in der Rede HerriotS zeigt, -aß auch ans der kommenden soge nannten Weltwirtschaftskonfcrenz Frankreich rein politische Fragen ansivprsen wird. Demgegenüber hat es zur Zeit nur noch geringere Bedeutung, daß England und Italien vo>, sich aus bereit sind, aus alle Reparationen zu vcrzichscn. Allerdings bleibt auch bei ihnen der Vorbehalt bestehen, daß sich sowohl mit Amerika wie mit Frankreich eine einheitliche Lösung erzielen läßt. Amerika aber ist zur Zeit völlig damit beschäftigt, den Wahlkampf im kommen den Herbst vorznbereiten, und eine gestcrn verbreitete Meldung, Präsident Hoover habe mitgeteilt, daß die Regierung der Vereinigten Staaten gewillt sei, auch ihrerseits it den europäischen Schuldnermächten Ver handlungen über ZahlnngSerlcichterungcn aufzu nehmen, wird in dieser Form zumindest in Washington amtlich bestritten. So besteht daS ganze bisherige praktische Ergebnis von Lausanne in dem ehrlich bekundeten Willen, zu einer Endlösung zu kommen, im übrigen aber in der Vertagung der Endlösung auf den Herbst. Fast lächer lich mutet in diesem Zusammenhang die Einsetzung von SachverständtgenanSschüssen an, die die Weltwirtschafts krise und das Reparationöproblcm einmal studicren unbprUfen sollen. Wieviel ist an diesen Problemen eigentlich schon herumstudiert und herumgeprüst worden und wann werden eigentlich ans den zu un- geheuren «ktenbergen angeschwollenen Priisungsergcb- nissen die praktischen politischen Folgerungen gezogen? Lausanner Formel orrespondenten klärung keinen an»«rn tatsächlichen Wert bek als den, die Tagung über -en 1. Juli hinaus zu ermöglichen. Alles Gerc-e von dem Vorbehalt der Fortsetzung der deutschen Zahlungen in späteren Zetten sei müßig. Heut« zähl« nur das Endresultat, das so rasch wie möglich erreicht werden müsse und der Geist, in dem eS zusbandekomm«. Herriot persönlich hat für den Ginn der Fii'nsnmchteerklärung solgendo Auslegung gefunden. Sein Urteil, -aS er dem „Malin" gestern abend mitgeteilt hat, geht dahin, daß die Erklärungen den Interest«» und dem Willen Frankreichs ent- sprechen. „Die Formel, auf die meine vier Kollegen und kch «ns geeinigt habe», un» der sich Deutschland au. geschloffen hat, ist klar, loyal und vorsichtig. Sie regelt die unmittelbare Gegenwart und läßt di« Zukunft offen. Alles wird also von der Zu. lunst abhängen. Danach wird sich auch das end» gültige Urteil der französischen Oessentlichkeit richte» müssen." A»S dieser Erklärung HerrlptS an den „Matin", noch mehr an» den Kommentaren -er französischen Blätter geht klar hervor, -aß e» den französischen Delegierten vor allen Dinge« daraus ankam, sich nicht die Zuknnst z« verbauen. : Der „Petit Parisien" lobt die geschickte Taktik der Verfasser -er Fünsmächteerkläruftg. Run sei Li« Son-
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