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Dresdner Journal : 01.09.1855
- Erscheinungsdatum
- 1855-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-185509015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18550901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18550901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1855
- Monat1855-09
- Tag1855-09-01
- Monat1855-09
- Jahr1855
- Titel
- Dresdner Journal : 01.09.1855
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Dresdner Journal. verantwortlicher Redakteur: I. G Hartmann. Erschetut mit «usuahme der So»», Preis für da« Vierteljahr Thaler. ./W» DlM «-flt.se ^«Uch «beud. >»d ist TVNNllvenvo oen 1. Tememver. Snsertious-Gebühre, für den Raum H Me WM durch «Ile Postaustalteu zu drziehe». einer geshalteuen Zeile 1 Neugroschen. _M « Amtlicher Theil. » Dr«--e» 31. August. Seine Majestät der König sind gestern Abend nach 9 Uhr von der in da« Erzgebirge uaternommeaeu Reise wieder hier eingetroffen und haben Sich sogleich in das Sommerhoflager nach Pillnitz begeben. Dte«-tze«, 27. August. Der ordentliche Professor der Ehemi» und derzeitige Rector der Universität zu Leipzig, vr. Otto Linn- Erdmann, ist anderweit zum Rector der dasigen Universität für das nächst, UniversitätSjahr gewählt worden und e« hat diese Wahl di« erforderliche Bestätigung rrhaltrn. Nichtamtlicher Theil. Nederslcht. Taaesgeschichte. Telegraphische Nachrichten au« Kopenhagen und Danzig. — Dresden: Se-Maj. der König zurückgekehrt. Nachrichten über die Reise Sr. Majestät.—Leipzig: KammerrathFreges.—-Wien: Ein neue« Silberanlehen und Revision deS Besteuerungssystems bevorstehend. Frhr. v. Prokesch angekommen. Vermischtes. — Berlin: Hofnachrichten. — PariS: Betrachtungen de« Moniteur über den Besuch der Königin Victoria. Die Revue in Boulogne. Der Tod d,S englischen Generals Torrens. Marmorbüsten Napoleon'S I. Erzherzog Maxi milian in Toulon. Vermischte«.—B rüssel: Hofnachrichten. — Turin: Flauer Gang der euglischen Werbung. Die sardinischen Verluste in der Krim. — Kopenhagen: Da« Grundgesetz auch im LandSthing genehmigt. — Ostsee: Französische Linienschiffe in Kiel. Zur Beschießung Sweaborg«.— Au- der Krim» Officielle Berichte über den Kampf an der Tschrrnaja am 16. Aug. — Malta: Ein Theil der Fremdenlegion erwartet. — Konstan tinopel: Abd-el-Kader. Vermischt,«. — Vom asiati schen Kriegsschauplatz»: Die Lage brr Dinge bei Kars. Lycal - und Provinzialangelegenheiten Dresden: Sitzung der Stadtverordneten. — Oederan: Der ent sprungene Eorrrctionär Heinig ausgefunden. Feuilleton. Inserate. Börsennachrichten. Tagesgeschichte. Telegraphische Nachrichten. Danzig, Donnerstag, SV. August. Der Dampfer „Geyser" »st eingetroffen Derselbe hat die Flotte bei -kargen am 28. Abend- verlassen, bringt jedoch nicht das geringste Rene. Flottenaufenthalt derselbe Kopenhagen, Freitag, 3L. August. Ein soeben erschienene- königl. Rescnpt an den Reichstag erklärt an-drücklich, daß bürgerliche Freiheit, Religion--, Preß- und AffoeiationSfreiheit auch nach Einführung der Gesammtverfaffung zu den Angelegenheiten deS dänischen Reichstag- gehören werden, und garantirt deS Reichstags grundgesetzmäßiges Recht in Sonder angelegenheiten. Im LandSthing wurde die Nieder setzung eines ComiteS beschlossen, um die Frage zu erörtern, wann die Grsammtverfassung eingeführt werden soll; die Mitglieder desselben sind der Mehr zahl nach liberal-ministeriell. Dresden, 3l. August. Die Rückkehr Sr. Majestät deS König- von der am 23. August angetrekenen Reise durch da- Erzgebirge ist gestern Abend um 9 Uhr erfolgt. Se. Majestät trafen mit dem Leipziger Abendzuge von Riesa hier ein und wurden auf dem Perron deS Bahnhofes von Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen, den Staatsministern Ür. ZschinSky und Rabenhorst (Staatsminister Behr war durch Unwohlsein verhindert) und den ihre abwesenden Chefs vertretenden ersten Räthen der Ministerien deS In nern, der Finanzen und deS CultuS, dem Minister des Kö niglichen Hause-, dem Gouverneur, dec Generalität und den Obersten der Garnison, dem Platzmajor, dem Polizeidirector und einer Anzahl anderer höherer Staatsbeamten empfangen. Seiten« der Stadt war Sr. Majestät ein festlicher Empfang bereitet. Von der Ankunftshalle deS Leipzig-Dresdner Bahn- Hofe- ab bi» zum vordern Ausqange desselben war eine ge schmackvolle Veranda auS mit Eichenlaub umwundenen Säu len, deren jede einen schön arrangirten Blumenkorb trug, erbaut. Zu Anfang dieser Veranda befand sich eine durch zwei große Nischen gebildete Rotunde, in welcher auf Con solen, welche in den Landesfarben glänzten, die Büsten Sr. Majestät deS König» und Sr. Königl. Hoheit deS Kron Prinzen ausgestellt waren. Ein reicher, höchst gewählter Blumenschmuck füllte die Rotunde, die Büsten umgebend, aus, während Hunderte von farbigen, kugel- und tulpen förmigen Lampen sowohl in der Rotunde, als in der Ve randa ihr eigenthümliche« magische- Licht verbreiteten. Al- Se. Majestät in dies, Rotunde einlraten, wurde durch den Oberbürgermeister Pfotenhauer in einer kurzen Ansprache „dem allgeliebten Landesoater in Liebe, Treue und Verehrung der Gruß der Residenz" dargebracht, welchem sich ein drei malige- Hoch der hier ausgestellten Mitglieder deS Rath« und deS Stadtverordnelencollegiums anschloß. Se. Majestät sprachen dem Oberbürgermeister Ihren Dank und Ihre Freude aus über den Allerhöchstihnen bereiteten herzlichen Empfang und geruhten auch an mehrere der übrigen an wesenden Personen einige huldvolle Worte zu richten. Am LusgangSlhor des Bahnhöfe« war eine Art Ehrenpforte erbaut. Si» bestand aus zwei hohen Säulen, welche, mit korinthischen Capitälern gekrönt, mit den schönsten Blumen- guirlanden reich umwunden und durch einen Spitzbogen ver einigt waren. Zwischen diesen Säulen war als GaSderora- tion der NamenSzug des hochverehrten Königspaare« und das sächsische Wappen mit der Krone angebracht, während der Spitzbogen einen achteckigen Stern trug. Rechts und link« von der Ehrenpforte waren kleine GaSgirandolS aus gestellt, während eine Gruppe Flaggen in den Lande-farben, mit dem königlichen Wappen geziert, nicht minder in den städtischen Farben, der erwähnten Gasdecoralion vis-s-vis, den ganzen vordern Theil des Bahnhofes ausfüllte. Zu beklagen war, daß gegen Abend die den ganzen Tag über herrschende Luftstille in einen immer stärker werdenden West wind sich umwandelle, wodurch da« Brennen der schönen GaSdecoration sehr gestört wurde, sodaß si, nur einige Male in Momenten der Windstille in ihrem vollen Glanze prangte. Erfreulich war eS, daß gerade beim Einsteigen und bei der Abfahrt Sr. Majestät d,S König« vom Bahnhose eine meh rere Minuten andauernde geringere Luftströmung ein helle res regelmäßigere- Brennen der GaSdecoration zuließ. Am Ausgange des Bahnhofes wurden Se. Majestät von der überaus zahlreich versammelten Menge mit einem jubelnden Hoch begrüßt, worauf Allerhöchstdieselben den bereitsteh,nden Wagen bestiegen und Sich ohne Aufenthalt nach Pillnitz begaben. Unter den Privatgebäuden, welche bei der Ankunft Sr. Majestät im Festschmuck prangten, zeichnete sich Hel- big'« Restauration (an der Elbbrücke) durch ihre prachtvolle Illumination ganz besonders auS- n Neustädte!, 29. August. Gestern hatte unsre Stabt da- Glück, Se. Majestät den König begrüßen zu können. Die Häuser waren durchgängig mit Laub und Blumen- guirlanden festlich geschmückt, von dem Kirchthurme, von dem Rathhause und vielen Bürgerhäusern wehten zahlreiche Fahnen mit den Landesfarben; zwei Ehrenpforten verschön ten da- Ganze. Abends gegen 7 Uhr verkündeten Glocken- grläute und Böllerschüsse, daß der allgeliebte LandeSvater unsrer Stadt nährte. Auf einer Halbe in der Nähe der Straße stand eine Anzahl Bergleute im Grubenanzuge mit brennenden Blenden, und rief Allerhöchstdemselben ein fröh liches „Glückauf'." entgegen; Kinder streuten Blumen auf den Weg. An der untersten Ehrenpforte hatte sich der Rath nebst den Stadtverordneten, die Geistlichkeit, die Jä- gercompagnie, die Bürger- nnd Einwohnerschaft und ein Theil der Schuljugend ausgestellt. Herr Bürgermeister Clauß bewillkommte Se. Majestät in einer Rede, sprach die Gesinnungen de- Gehorsams, der Treue und Liebe aus, welche gegen Allerhöchstdenselben im Herzen zu tragen und durch die Thal zu beweisen der Ruhm der hiesigen Stadl sei, und schloß mit einem Hoch auf Se. Majestät, in wel ches die anwesende Volksmenge jubelnd einstimmte. Wäh rend der Bewillkommnungsrcde überreichte rin weißgeklei detes Schulmädchen, während andere Blumen streuten, dem Könige »in Bouquet, da- Allerhöchstdieselben mit sichtbarem Wohlwollen annahmen. Nach einigen Worten freundlichster Erwiderung feiten des König« ertönte das Sachsenlied, worauf Se. Majestät unter Glockengeläut,: und dem fort dauernden Hoch der freudig bewegten Menge unsre Stadt verließen, um die Reise nach Eibenstock fortzusetzen. f Schwarzenberg, 29. August. Heute, Abend-6 Uhr, kamen Se. Maj. der König, Allerhöchstwelcher unmittelbar vorher die Nestler-Breitfeld'schen Eisenhüttenwerke zu Erla und Rosenthal unter Führung des Mitbesitzer- Breitfeld sehr speciell besichtigt halten, unter dem Geläute der Glocken hier an, stiegen vor dem RathhauS aus dem Wagen und wurden nach einem au« der versammelten Menge ausge brachten Hoch durch den Bürgermeister Wcidauer in einigen Worten begrüßt. AuS den zur Bewillkommnung versam melten Korporationen und Behörden fand eine kurze Vor stellung (bei dem herrlichsten Sommerwetter gleich auf offenem Markt,) statt. Dann wünschten Se. Majestät da« Schloß zu sehen, wobei Kreisamimann Wieland die Ehre halte, den König zu führen. Vom Schlosse flaggten Fahnen, und mit Guirlanden waren die Thore und Eingänge geschmückt. Da- g,stimmte KreiSamtSpersonal warauf seinenPosten. Se. Majestät nahmen sämmtliche Arbeitszimmer in Augenschein, wobei Allerhöchstdieselben an den Kreisamlmann mancherlei Fragen au- dem Gebiete der dienstlichen Slastirff zu richten geruhten. Nach Besichtigung sämmllicher Arbeit-locale nahmen Se. Majestät auch den Tkurm (die Frohnveste) in Augen schein, wo zur Zeit 10 Gefangene saßen. Se. Majestät ließen Sich sämmtliche Zellen zeigen, in welchen Gefangene waren und zogen über Grund und Dauer der Haft Erkun- Hvftheater. Donnerstag, den 30. August : Production»» der fpauische« Pallettanzergrsellschaft unter Direktion deS Don An« tonio Kurz, Balletmeister des Theater de la Eruz in Madrid. Zu Anfang und dazwischen: Eine Partie Piquet und Ein Hut. Lustspiel in einem Act, frei nach Emil« Girardin von Grandjean. Das Ballet unsrer gegenwärtigen Zeit ist trotz seine« lururiösen Pompes durch die frivole und gedankenlose Art, mit der man es auf fade Arußerlichkeiten gestellt hat, zu einer nicht »ehr künstlerisch intrreffanten Erscheinung geworden. In allen europäischen Städten wirken im Ballet nur noch ganz besondere Novitäten auf di» verschiedenartigen intelligenter« Kreise des Publicum« und da« überall den Tanz begünstigende Stamm« audttorium bejahrter kränklicher Herren erweitert sich dann »orübrrgehend. Gewöhnlich geschah die«, wenn ein« der be rühmten Tanzvirtuofinnen, etwa di« Taglioni, Elßler, Eerito, Grahn re., über irgend eine Bühne sprang oder gar rin geräusch voll inhaltlose« Ballet mit Lausendthalerdecorationen und nie gesehenen Costumen in Scene ging. Der Sinn für dieses Treiben tst abgestumpft und man hat fich jetzt zur Erfrischung einem viel einfacher« vallrtgenre, den „Nationaltänzen", ausgrführt von schLn«« Persönlichkeiten, zugewandt. Schon Lola Montez suchte diesen Geschmack «inzuführen. Obgleich nach dieser abnormen Erscheinung schon öfter als sonst französische, ungarische, polnisch« »nd alpenbewohnende Rationaliänzer, echt und nachgemacht, auf traten, so gelang es doch eigentlich erst der Pepita, dem Senretanz Gähn zu brechen. Da sie Spanierin war und da« spanische Tauztemperamen« überhaupt da« durch Leidenschaft, Grazie Feuilleton. und Grandezza intcreffanteste ist, so ist unser Tanzgeschmack jetzt spanisch. WaS die Gesellschaft deS Herrn Ruiz betrifft, so wünsche ich im Jnte.effe und zum Vorthril deS kunstsinnigen Publicum-, daß die« die Vorstellungen deS Genannten recht zahlreich besucht. ES wird sich Niemand verhehlen, daß die Pepita im Tanz einen SinnencultuS etablirt hatte, der nur durch ihre, keineswegs aber durch seine Schönheit und Anmulh zu entschuldigen war. Ohne den spanischen Tanz charakteristisch wahr zu geben, hatte sie ihm nur di» pikantesten Scenen entnommen; so spielte sie mit bloßen Reizen und pointirte sehr hoch. Die zahlreiche und zum Theil au« sehr vorzüglichen, durch Gestalt und Gesicht hervorstechenden Persönlichkeiten bestehende Gesellschaft de» Herrn Ruiz erfreut durch ihre Wohlanständigkeit und fein» Decenz. Die Tänze machen mehr den Eindruck der Echtheit und Natürlichkeit und werden von sämmllichen Mitgliedern mit demjenigen Feuer und persönlichen heitern Anthril getanzt, welches ein Privatvergnügen rinzuflößen Pflegt- Di« erst« Tänzerin, Donna Toncepcion Ruiz, di« Tochter d«S soliden Direktors, tst «ine seltene, bezaubernde Erscheinung. Man möchte im Interesse der Physiognomik und Kunstäfthetik wünschen, daß ihr reizender Kopf bei hundert verschiedenen Wandlungen ihrer Mimik dem Pinsel ein,« Correggio geliehen werden könnte, denn gerade den genrebildlichen SchönheitS- auSdruck diese« Künstler« trägt er. Da« Lustspiel „Ein Hut" ist al« willkommene Erheiterung mit vielem Dank enigegenzunehmen. E« trifft den Brennpunkt der Anforderungen, denn sich satt zu lachen über Komik und Humor bleibt endlich da- beste Resultat, da- man auS den Eomödien gewinnt. Herr Räde r war unerschöpflich, glücklich und verbreitete dir lebendigste frohe Laune. Die Tänzergesellschaft «ritt nur noch wenige Male auf. Otto Banck. Au- den Memoiren eine- Lasso seconsto. Von E. Paborny. (Fortsetzung aus Nr. 202.) Brummend fügt fich die Gattin dem Beschlüsse d,S Haus herrn, der, während ich schnell zu den Genossen zurückkehre, von der andern Seite zu un« heran'chleicht und unS anveute«, wir möchten nun an« Werk schreiten. Dabei bringt er einen großen WachSstock zum Vorschein, führt unS zu jenem großen Küchen fenster hin, da« ich eben verlassen hatte, öffnet die angelegten Fensterflügel, stellt den Wachsstock auf da« SiniS und bitte« un«, nunmihr anzuhrben, derweil er noch geschwind ein kleine« Geschäft habe. Ich wußte wohl, worin da« Geschäft bestand, aber ich hütete mich, meinen Gefährten überhaupt ein Wörtchen von jener Küchenfeen«, deren Zeuge ich eben war, mitzuthrilen, denn ich wollte den komischen Faden noch eine Weile sich fortspinnen lassen. Wir begann,» also mit einem kräftigen Accord ein sehr schöne« Quartett, dessen Tert di« Freuden treuer Gattenliebe ab schildert,. Kaum aber find di« ersten Töne unser« Gesanges er- ! klungen, so erhebt fich in der an die mehr berührte Küche an stoßenden Stube ein kläglich,« Gewinsel, da« allmählich bis zu« Fortisflmo d«S heftigsten Kindergeschrei,« »»wächst. Einen Augenblick lang wird dir nach «gekleidete Mutter — Pen schreien.
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