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Sächsische Elbzeitung : 19.06.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-06-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191306192
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19130619
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19130619
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1913
- Monat1913-06
- Tag1913-06-19
- Monat1913-06
- Jahr1913
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 19.06.1913
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5MM WKW im sts RuiBsr AmtMW. ks BmaUk N) dm Zkstrst j« -^iistli. L Zeuner Nachf. Inferatcn - A una h in c >tellen 5?. Jahrgang Nr. 73 Schandau, Donnerstag, den 19. Juni 1913. aus, All- 14 Tage: Landwtrtsch. Beilage aus De- Politische Tagesüberstcht. !' Die Fcstlichkcilcii i» Berlin anläßlich des Ncgicrliugö- jllbiläums dcö Kaisers zeitigt.» mit Montag, 16. Juni, den offiziellen Iubiläumstag. Er wurde früh cingeleitet durch großes militärisches Wecken, worauf etwa 8000 Berliner Volksschulkindcr unter Führung des Rektors Hofmann dem Kaiser im inneren Hose des Königlichen Residcnzschlosscs ein Morgcnstiindchen darbrachten, welches der hohe Jubilar mit sichtlicher Bewegung anhörte; er dankte dann mit lauter Stimme den kleinen Sängern. Um 9^4 Uhr nahm der Kaiser, die Kaiserin zur Seite, im Speisesaale der Kaiserlichen Wohnung die Glück wünsche des engeren Hofes und um 9',2 Uhr im Pfeiler saale jene des kronprinzlichen Paares, der Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses und der sonstigen in Berlin anwesenden Fürstlichkeiten entgegen, woran sich im Königszimmer, dann im Rittersaale und schließ lich in der Schwarzen Adlerkammer weitere Gratulationen anschlossen. Des Ferneren empfingen die Majestäten zahlreiche Abordnungen, welche Glückwünsche aussprachen und Geschenke und Adressen überreichten. Hierbei er schien zuerst der Reichskanzler mit den Mitgliedern des preußischen Staatsministeriums, worauf die stimmsührenden Buttdesratsbeoollmächtigten unter Führung des bayerischen Gesandten Grasen Lerchenfeld, die Präsidien des Reichs tages und der beiden Häuser des preußischen Landtages rc. nachfolgten. Um 11 Uhr begann im Rittersaale die große Gratulationsdefiliercour vor dem Kaiserpaare, die von den Botschaftern und Gesandten eröffnet wurde. '/2I Uhr mittags begab sich der Kaiser, begleitet von sämtlichen königlichen Prinzen und den sonstigen Fürst lichkeiten, nach dem Zeughause, wo große Paroleausgabe stattfand. Hierbei ließ der Kaiser den Armeebefehl ver lesen, welchen der Kaiser von Oesterreich anläßlich des Regierungsjubiläums seines kaiserlichen Freundes und Verbündeten erlassen hat, in welcher Kundgebung der greise Kaiser von Oesterreich besonders aus die lange Zugehörigkeit Kaiser Wilhelms zur österreichisch-ungarischen Armee hinweist. Nach der Rückkehr des Kaisers ins Schloß mar daselbst Familiensrühstückstasel. Nachmittags unternahm das Kaiserpaar eine Ausfahrt im Automobil, um sich die Ausschmüchung Berlins anzusehen, hierbei van den gewaltigen Massen des Publikums überall be geistert begrüßt. Um 6"/., Uhr abends sand Familicu- tasel beim Kaiserpaare für die anwesenden Fürstlichkeiten statt. Den festlichen Tag beschloß eine Galavorstellung, welcher das Kaiserpaar beiwohnte, im König!. Opernhause. P Wie zu erwarten stand, hat der Kaiser anläßlich seines Negierungsjubiläums zahlreiche Beförderungen, Ordensverleihungen und Gnadenerlasse versügt. — Fest akte anläßlich des Negierungsjubiläums des Kaisers wurden am Montag in Berlin seitens der Universität, der Handelshochschule und der Technischen Hochschule abgehalten. Bei dem Festakte der Universität machte der Festredner Professor Otto Hintze die bemerkenswerte Mitteilung auf Grund einer ihm schon vor Jahren ge wordenen kaiserlichen Ermächtigung hierzu, daß der Kaiser ein politisches Testament des Königs Friedrich Wilhelm IV., welches den Thronfolger dringend aus- sorderte, die Verfassung noch vor der Beeidigung um zustoßen, bei seinem Regierungsantritte vernichtet habe. Es sei dies in der Besorgnis geschehen, daß vielleicht einmal ein junger und unerfahrener Herrscher zur Re gierung kommen könnte, auf den dieses Testament mög licherweise einen verhängnisvollen Eindruck machen würde. — Prinzregent Ludwig von Bayern erließ einen auf das bedeutsame Ereignis bezüglichen Armeebefehl. Aus gleichem Anlaß verfügte er ziemlich umfassende Gnadcn- akte, auch von vielen anderen Bundesfürsten ergingen in Anknüpsung an die Feier des 16. Juni derartige Akte. — Der Kaiser hat dem Reichskanzler Dr. v. Beth mann Hollweg auf dessen Glückwunsch zum Negierungs jubiläum in einem überaus gnädigen Handschreiben ge antwortet und ihm sein Bildnis in Form einer Plakette zugehen lassen. Gleichzeitig hat der Kaiser dem Reichs kanzler den Charakter als Generalleutnant verliehen. 1' Die Huldigung der Bundessürsten. Gestern mittag um 12^/2 Uhr empfingen der Kaiser und die Kaiserin im Pseilersaale der kaiserlichen Wohnung die deutschen Bundesfürsten, sowie die Präsidenten der Senate der freien Städte. Hierbei hielt Se. Königl. Hoheit Prinzregent Ludwig von Bayern an den Kaiser eine Ansprache, die ein Bild der deutschen Errungenschaften im vergangenen Vierteljahrhundert gab und den Kaiser als Hüter des Weise illustriert. Der Mörder des Professors sagte daß er aus Rache gehandelt habe. Frankreich. * Die französische Kammer lehnte den Antrag Auflösung der Kammer ab und beendete dann die batte über die dreijährige Dienstzeit. ————— - —-. - - —H^nft-iuHogler, Jnvaltd-ndank und Rudolf Mosse In Schandau: Crvcdition Zankcustrasic 134; in Dresden und Leipzig: die Ailnoiiccn»Burcaus von in Frankfurt a. M.: (9. L. Daube K Co. — Fernsprecher Nr. 22. Die „Sächsisch- Elbzciinng' erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Dic Ausgabe dcS Blattes erfolgt Tags vorher uachm. 4 Uhr. AbonucuicutS-PreiS viertel jährlich 1.50 Mk, 2mouatlich 1 Mk, 1 monatlich 50 Psg. Einzelne Nummern 10 Psg- -Alle kaiserlich. Postanstnlteu, Postboten, sowie die ZcituugSträger nehmen stets Bestellungen aus die „Sächsische Clbzeituug" an. Tägliche Roman-Beilage. Sonnabends: „Illustriertes Unterhaltungsblatt". Italien. * Die italienische Königsjacht hat von Rom aus die Ausreise nach Kiel angetreten, von wo aus das Königs paar nach Stockholm reisen wird. Tiirkei. * Die Verschwörung gegen diejungtürkische Herrschaft. Nach polizeilicher Feststellung zählt die Opposition, zu welcher die Mörder Mahmud Schefkets gehören, 13 500 Mitglieder. Darunter sind 125 Fedays, d. h. ausgeloste Mitglieder, welche die geplanten Atten tate gegen die Mitglieder der Vereinigung Union et Progds aussühren sollten. Man hofft hier zuversichtlich darauf, diese Widersacher unschädlich machen zu können. Marokko. Wie aus Melilla gemeldet wird, nimmt die Gärung im Muluyagebiet immer mehr zu. Gegen die Franzosen und Spanier wird der heilige Krieg gepredigt. Aus dem Innern Marokkos sind Kabylenstämme eingetroffen, um die aus den Höhen links der Küste zwischen Ceuta und Tetuan liegenden Harkas zu verstärken. Wie es heißt, beabsichtigt die spanische Negierung 20 000 Mann zur Verstärkung nach Marokko zu entsenden. Friedens pries. Der Kaiser dankte zunächst für die Ehrung und betonte, daß die Erfüllung der hohen Auf gabe ihm nur dank der Unterstützung aller Bundcssürsten und Negierungen und der hohen Vertreter der freien und Hansestädte möglich gewesen sei und daß ihm der Gedanke sernliege, als Verdienst sür einzelne in Anspruch zu nehmen, was Gesamtleistungen der Nation sind. Allezeit seine Kräfte dem Wohle des gesamten Volkes zu weihen und zu seinen hohen Verbündeten zu stehen in deutscher Treue, das seien die Gefühle, die in Dank barkeit und Zuversicht sein Herz erfüllten. * Prinz und Prinzessin Johann Georg haben am Montag abend eine mehrwöchige Neffe anzutreten, die über Namcdi und Paris nach der Insel Jersey sührt. * Die Nationalspcndk zum Kaiserjubiläum sür die christlichen Missionen in den deutschen Kolonien und Schutzgebieten wurde im Schloß dem Kaiser durch eine Abordnung überreicht, die aus den Herren v. Wedel (Piesdorf), Präsidenten des preußischen Herrenhauses, Dr. Vogel, Präsidenten der sächsischen Zweiten Kammer, und Dr. Faber, Verleger der „Magdeburgischen Zeitung", von evangelischer Seite, und den Herren Fürsten zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, Generalleutnant Frei herrn v. Steinäcker und Kommerzienrat Cahensly von katholischer Seite bestand. Das vorläufige Ergebnis der evangelischen Sammlung, die noch bis zum 30. Juni sortgesetzt wird, beträgt 2,503 486 Mark. Das bereits abgeschlossene Ergebnis der katholischen Sammlung be läuft sich aus 1,300 000 Mark, sodaß dem Kaiser ins gesamt bereits rund 3,800 000 Mark zur Verfügung gestellt werden konnten. * Dic bnndcchtiiallichcn Antworten in der Jesnitcn- fragc. Die Antworten der einzelnen Bundesstaaten auf die non der Neichsregierung veranlaßten Ermittelungen in der Iesuitenfrage sind jetzt sämtlich eingc-laufen, sodaß man damit rechnen kann, daß der Bundesrat in nicht ferner Zeit zu der Frage Stellung nehmen kann, ob einer Aufhebung des Jesuitengesetzes, die vom Reichstage be antragt war, zuzustimmen ist. Es handelt sich im wesent lichen um Feststellungen, welche besonderen landesgesetz lichen Maßnahmen bei den einzelnen Bundesregierungen sür die Jesuiten in Frage kommen. Nach dem Stande der Dinge dürfte die Annahme berechtigt sein, daß dem Anträge des Reichstages nicht Folge gegeben wird. Es ist nicht zu erwarten, daß sich eine Mehrheit im Bundes rate finden wird, die sür die Aushebung des Iesuiten- gesctzes stimmt. Im übrigen hat man sich eingehend mit der Frage beschäftigt, ob die landesrechtlichen Vor schriften, die durch ein Reichsgesetz aufgehoben wurden, bei der Beseitigung des letzteren wieder ausleben oder nicht, was angesichts der verschiedenen landesgeseHlichcn Bestimmungen in den Bundesstaaten in Bezug aus den Jesuitenorden von besonderer Bedeutung sein würde. Insbesondere gilt dies für Preußen und Sachsen. Ge wichtige Gründe sprechen für die Auffassung, daß die Landesgesetzgebung während der Geltungsdauer eines in haltlich gleichen Neichsgesetzes lediglich suspendiert, aber nicht dauernd beseitigt werden kann. Würde das Neichs- Iesuitengesetz beseitigt, so würde demnach der Fall ein treten, daß die landesgesetzlichen Bestimmungen über den Ausschluß der Iesuiteu wieder in Kraft träten. * Der zweite JulinSturw. Die Budgetkommission des Reichstages hat am Sonnabend den „zweiten Iulius turm", d. h. die Erhöhung des Reichskriegsschatzes um 120 Millionen Mark in Gold (wofür Rcichskassenscheine ausgegeben werden sollen) und die Schaffung einer Silber reserve in Höhe von ebenfalls 120 Millionen Mark, einstimmig angenommen. Die sozialdemokratischen Mit glieder der Kommission gaben die Erklärung ab, daß ihre Zustimmung nur provisorisch sei. Ein Zentrums antrag, der bestimmt, daß alle eventuellen Maßnahmen des Reichskanzlers in bezug aus den zweiten Kriegsschatz (außer im Mobilmachungssalle) dem Reichstage mitzu teilen und aus Verlangen des Reichstages wieder aufzu heben sind, wurde angenommen. Ebenso sand ein fort schrittlicher Antrag Annahme, nach dem die Verwendung Les Silberschatzes in Friedenszeiten ausgeschlossen bleiben soll. * Bei der ZcMlin-Baugcscttschaft sollen vom Jahre 1915 ab sechs Zeppelin-Kreuzer für das österreichische Heer in Auftrag gegeben werden. * Andrew Carnegie errichtete eine Stiftung zur Besserung der deutsch-englischen Beziehungen. * Die Förderung von Diamanten in Deutsch-Siidwest- asrika ist gegenwärtig außerordentlich groß. Zur Balkanfrage. — Neue Beunruhigung. Wie die amtliche „Wiener Allgemeine Zeitung" meldet, hat König Ferdinand von Bulgarien an den Zaren ein Telegramm als Antwort gesandt, das in Worten gehalten ist, die bisher kaum in einem Königstelegramm verzeichnet worden sind. Das ^.elegramm enthält die beleidigendsten Vorwürfe gegen den serbischen Nachbar und die'serbische Politik. Diese Haltung des bulgarischen Herrschers dürfte daher sehr dazu beitragen, die Stimmung in Serbien wieder zu be- unruhigen Es gilt als zweifellos, daß eine Publikation efer Kundgebung des Bulgarensürsten ausschlaggebend sür den weiteren Verlauf der Krisis sein wird. Tel.-Adr.: Elbzeitung. Anzeigen, bei der weiten Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montag? Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags 9 Uhr anfzugebcn. Preis für die 5 gespaltene Pctitzcile oder deren Raum 15 Psg. (tabel larische und komplizierte An zeigen nach Uebereinkunft.) Auswärtige Anzeigen 20Psg „Eingesandt" und „Reklame' 50 Psg. dic Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. smk sm ikii Zkitzminstrst ,1« Muskin. Verantwortlicher Redakteur: Hugo Lehmann, Schandau. — Druck und Verlag: Legler . Die feldgraue Uniform, die heute schon bei fast „rösieren Heecesübungen getragen wird, ist auch Mr die Beamten der Heeresverwaltung im Mobil- mackungsfall eingeführt worden. Im Frieden können Beamten nach wie vor dic blaue Unisorm tragen, d > Die Einnahmen der NcichSpost- und TtlkMphe»- »erwaltuna stellten sich im Jahre 1912 auf 792,870 515 Mack und die der Ncichseisenbahnverwaltung aus i^>5 104992 Mark. * Abschaffung dcö Ncklamcwcsenö innerhalb der Post- nermaltuun. Wie verlautet, hat sich die Neichspost- und Tel-araphenverwaltung entschlossen, innerhalb ihres Be reich« das bisher versuchsweise zugelassene Neklamewesen wieder abzuschaffen. Bis jetzt waren solche Neklame- drucke auf den Telephonvcrzeichnffsen und den Lösch blättern auf den Postämtern zugelassen, wovon in den Großstädten in umfangreicher Weise Gebrauch gemacht ist Während einzelne Kreise eine weitere Ausdehnung dcs Reklamewescns innerhalb der Postverwaltung wünschen, stehen andere aus ästhetischen oder sonstigen, zum Teil auch wirtschaftlichen Gründen dieser Reklameverbreitung durch die Reichsbehörde ablehnend gegenüber. Nach den vorliegenden Eindrücken nnd amtlichen Musterungen hat sich die Verwaltung der Ansicht nicht erwehren können daß sich öffentliche behördliche Gebäude und Anstalten für die Anbringung einer solchen Reklame nicht eignen. Es werden daher neue Verträge, die auf Anbringung von Reklamen abzielen, seitens der Post verwaltung nicht mehr geschlossen, und soweit letztere sich nicht durch bestimmte Zusagen gebunden hat, werden alle derartigen Anträge für die Zukunft abgewiesen. Oesterreich-Ungarn. * Die Bluttat im LembergerLehrerseminajr, wo ein ruthenischer Seminarist den polnischen Professor Dr. Dudkowski erschoß, hat einen politischen Hintergrund. Die Ruthenen werden von den galizischen Polen arg bedrückt; im Arbeitsverhältnis werden sie darnieder- gchalten, zu Aemtcrn kommen sie nicht und im gesell schaftlichen Verkehr werden sie als zweiten Ranges be handelt, was die slawische Brüderlichkeit in hübscher
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