Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 21.10.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-10-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187910213
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791021
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791021
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1879
- Monat1879-10
- Tag1879-10-21
- Monat1879-10
- Jahr1879
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 21.10.1879
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Is»okt-rvlosriuvmv. vukarest.ro. vttdr. Im Senate legte Bkreßcu da» von der Kammer vom 18. Öktodcr Vvtirtr Sie« vistonrgeir» vor. Die Vorlage wurde sotort an die Sektionen veribeiit und gelangt morgen zur veratpung. Tageötall für Msitik, Unterhaltung, Geschästsverkehr. Sörsknbericht,Fremdtnliste. Mitrekacicur: vr. «»»tl Druck und Eigeiitbiim der Herausgeber - ir, Koupvl IlltUdvtit <^o., ir » »it -s « «e i» <» t e, 8otlloü8-8tru3»v 14, xoaonübor «lor biiinriuva^so Für das Feuili.: ^U-UllVuickuut nilvr StSLlssispIerv, Mellon oto ^U87.alilu»ss nllor EouponL. L^tepnet» iirvt«li,«r«ii« in Dresden. Vcrantworti. Rkdactcur, KUvturtel» 1'vI»I«»t« > g»t«ra>« «rrdrii «»Utiilirer« r> L>» ««»«. » Ut, «»»ki,»«»»», S»nnla«t dt« Vit»»,« l»u»r, I» lNeutlxdt mir an <t»aa>»nla«n: ge. NIoI>rr,att< Nr.»d»»Na<ItM.4Ulr. — Der «aum »tnrr ,«ni»»UI«e8 all» »,r,ntt« illr dal nttqft» »«»>»' »rlchetnin d«r JnIeraN wird »Ich« »,,,»«« >u«würit«e «nnomen»«uftrtli, d»n un« undekaunirnNtrme» und Perionen tnleriren u>tr nur arge» »r»nu»l»,«»„A«HIu», durch vrieimarlen oder Poilktnzodlun«. Achl Silben lolie» Id PI,e. I». irroir tUr ble Montag« Nummer »dir nach einem geliiag« dt« Petit» «eile « Vt,e. pfanltlrriofo, Ilimittp-oltlivliv Lvntrolv tlvr Vvrlvosung nllor äVvrtlrpiivivll!. FII»8 nuslr aus >»,-i,-Iii,-Ii»!iil Vomivllntvlls für Wsolisvl. ILolt-Iu^Ntut von Lü. putrleo, lk v > r, >> u I> n »i. r it « 8 o lpLiiinu Fu^Ir-ilini» eou ttmtlitewilem, lGiluiltmiielli tür Itorron, i > l Kiwit t , bi« I,r >»» «>nvu»«b »>»>l »e« !u»«»«tv bilnNiiiiU t ite I'« i«^i<»„»e,>t« r«>« . ^„t,»»Ii«»«r v«»» I't>r«I« n /»»n» H i i ltitiii >>i>,i I»,?« . IM-Minlo (i<8>>aiim' /.um Keilidi- lalin t'uvnl.-l<»80>-nn.l ieuE> Iilil?,, t »ulanln Ilollitnii,»-:. »li»8nit.>l, l'reMv. ^ 2l.Ichrg 187S. WitterungSaussichtm. Trübe, zeitweise leichter Regenschauer. Politische». Im Vordergründe aller politischen Erörterungen steht heute di« große Rede, weiche in Manchester der englische Minister des Auswärtigen, Lord Suliübury, gehalten hat. Seine Lordschast ging von der Thatsache aus, daß in Wien eine Desensiv-Allianz zwischen Oesterreich und Deutschland abgeschlossen wurde. Er begleitete zwar diese Voraussetzung mit einiger Reserve, aber er baute auf diese Behauptung ein ganzes System der neuen politischen GestaltungEuropas aus. Der edleLord nannte dieses ccntralcuropäische Aünvniß «ine gute Meldung, eine freudige Botschaft. Langanhaltender Beifall aus englischen Keh en lohnte ihm. ErMgle hinzu, Oesterreich werde, wenn angegriffen, incht alleinstehen. Oesterreich nehme seine Stellung auf der Balkanhalbinsel kraft eines europäischen Auftrages ein. Sodann wendete er sich in scharfen Worten gegen Rußland. Es sei nimmermehr zuzugcben, daß das russische Slavenreich von dem Weißen bis zum Mittelländischen Meere sich ausdehnc. Dies zu verhindern, sei Oesterreich von Europa beauftragt, das „die Wacht am Balkan halte." „Wenn Sie", redete der englische Lord seine Landsleute an, „zu dem türkischen Soldaten auf dem Balkanwallc lein Vertrauen haben, so können Sie- sich auf den österreichischen Soldaten verlassen, der am Balkanthore Schildwacht hält." La'isbury rühmte mit vollem Brustton die Macht Oesterreichs, sp ach aber mit Spott und EeEngschätzung ßocm Zarenreiche. Die Türkei habe bei dein gegenwärtigen Zustande Rußlands keinen Angriff von demselben zu besorgen. Dieser Hinweis auf die militärische, finanzielle und politische Schwäche Rußlands wird dessen Staatsmännern gewaltig in die Nase fahren. Doch, das sei ihre Sorge. Wichtiger ist die Frage: wie nimmt die öffentliche Meinung in England, Oesterreich und Deutschland das politische Programm Sali-.bury'S auf ? Gern glauben wir an die Stärke der Hurrah's, mit welchen die robusten Kehlen englischer Pächter, Bierbrauer und Fabrikanten die Ankündigungen Seiner Lordschast begrüßten. ES mar stets ein Zug der L>aalcwcishcit Eng'ands, sich für seine festländische Politik eines Bundesgenossen aus dein Festlands zu versichern. Jahrhunderte lang war Oesterreich der A klärte Englands gegen Frankreich. Dann loste Pu ußm in diesem Posten Oesterreich ab. EnglischeSribsidiengeldcr sinden wir in fast jedem Jahrzehnte gezahlt. Während österreichische und preußische Soldaten die Schlachten Englands schlugen, machte sich das Jnselrcich selbst die schönsten und reichsten Gebiete der Erde zu eigen und drängte mit einem unvergleichlichen Ego-smuS dorr, wo es einmal Fuß gefaßt, jede fremde Concurrcnz zur Seite. Wie muß cs den Egoismus der geschwollenen Geldprotzen A!t-Engla»dS angenehm berühren, auS dem Munde ihres Ministers die Versicherung zu vernehmen, daß England zum Schutze der Türkei gegen Rußland keinen Krieg zu beginnen braucht, daß Konstantinopel vor einem Kolakenüberfalle außer durch die englische Flolte durch du Flankenaufstellung einer österreichischen Landmacht gedeckt ist ? England bietet sich unaufgefordert Oesterreich und Dcuttchland als Dritten im Bunde an, in der stillen Hoffnung, daß das Bnndniß jener Beiden allein schon genügen und es keiner besonderen Krastanstrengung Englands bedürfen wird. Etwas anders liegt freilich für diese Beiden die Frage. Oesterreich zunächst, dos am Balkan Schildivache steht, erinnert sich, daß von der bloßen Idee einer großen europäischen Mission die Völker eines Reiches nicht satt, seine Kassen nicht voll werden. Das den Parlamenten in Wien und Pest vorgclegte Gesetz über die Verwaltung Bosniens und der Herzegowina zeigt, daß Alt Oesterreich-Ungarn dort nur Deficite zu decken haben. Sie dürfen jene Gebiete und das neulich besetzte Novibazar nur im Namen des Sultans „verwalten", nicht aber ihrem Staatskörper als erobert einverleiben. Die Besetzung aller dieser Gebiete ist außerdem militärisch so unglücklich angelegt, daß Oesterreich die Möglichkeit fehlt, aus jenen Thälern eine große Armee debouchiren zu lassen, wie sie nothwendrg wäre, um einem auf Konstantinopel vorrückenden russischen Heere in die Flanke zu fallen. Der Berliner Frieden hat Rußland das Ueberschreiten der Donau erleichtert. Hätte England vor dem Türkenkricge seine Pflicht gethan, Bismarck nicht Rußland den Rücken geoeckt, so erlebte Europa jetzt nicht das Schauspiel, daß es eines besonderen Schutz- und TrutzbündniffcS bedarf, um die Ausführung eines Friedens zu sichern. Aber, nachdem diese Fehler einmal begangen, ist die gegenwär tige Gestaltung der Politik jedenfalls der glücklichste Ausweg. Darin wird man auch in Deutschland dem englischen Lord beistimmcn. Bis marck, noch im Banne Rußlands befangen, wollte nicht die Knochen eines pommer'schen Musketiers riskiren, um im Oriente eine Ent scheidung herbeizuführen; jetzt kommen die Knochen des Wiener Deutschmeister-Regiments zu dem Berufe, Europa's Ruhe zu ver bürgen. Rußlands jetzige Ohnmacht läßt dies zwar als ziemlich ungefährlich erscheinen, aber England sollte einen höheren Preis als stolze Ministerreden für die Bortheile der deutsch-österreichischen Allianz zahlen. Wie wäre es mit der Abtretung Helgolands und australische Kolonien an Deutschland? Die öffentliche Meinung Deutschlands, welche den Abschluß des österreichisch deutschen Bünd nisses so sympathisch begrüßte, würde England auch ferner dafür sehr danlbar fern, wenn dieses die französische Republik veranlaßte, in ihren Rüstungen einzuhalten. Hier könnte sich England einen un sterblichen Dienst um die Civilisation erwerben Bietet sich England un» als Bundesgenossen an, wohlan! es ist willkommen, aber es er scheine nicht mit leeren Händen, 'ringe die meergcwaltige Britannia uns die Entwaffnung Frankreichs. Ein nagelneues Militärgesetz liegt dem österreichischen ReichS- rathc vor. Wir zielen damit nicht aus das Wehrgcsctz als solches - - die Negierung verlangt die Bewilligung von 800.000 Mann auf 10 Jahre, die Opposition will nur 600,OM Mann aus 5 Jahre zugestehen — sondern ein Nebengesetz, da» über die Wehrtaxe. Be kanntlich kann nicht jeder waffenfähige 20jährige Mann selbst die Blutsauer entrichten. Es verbleibt ein beträchtlicher Uebcrschuß von Ueberzähligen oder Dienstuntauglichen. Wollte ein Staat alles waffenfähige Menschcnmaterial in das Heer einreihen, so ertrüge das Volk nicht diese Belastung. Körperliche Tüchtigkeit, regelmäßig ent- wickelteSinneüorgane, gesunde Lungen, kräftiger Glicderbau sind nicht allen ins dienstpflichtige Alter cintretenden jungen Männern eigen. Oesterreich geht nun damit um, allen solchen von persönlicher Militär pflicht Befreiten ein Wchrgeld auszulegen. Dasselbe wird verschieden abgcstust und ändert sich in jedem der zwölf Dienstjahre. Es schwankt zwischen I und IM Gulden jährlich. Einen Gulden zahlt, wer keine Einkommensteuer zahlt, resp. dessen Eltern oder die Ge meinde. Stumpfsinnige oder wegen körperlicher Gebrechen Erwerbs unfähige sind militärtaxsrei. Der Grundgedanke eines solchen Wehr gelds ist jedenfalls gesund. Wie viele wohlhabende Söhne mitKlump- fuß oder Höcker, schwächlich oder untergroß, werden dem Militär dienst entzogen, ohne in chice? Berufe beeinträchtigt zu sein, während die Söhne armer Eltern drei Jahre die Blutsteuer entrichten müssen? Aus dein Wehrgeld erwartet man in Oesterreich eine Jahreseinnahme von 5 Millionen Gulden, womit man die Jnvalidenpcnswncn bezah len könnte. Nur sollte man um diesen Betrag den gewöhnlichen Militäretat entlasten. Denn, wenn man die allgemeine Dienstpflicht in ihren Konsequenzen schroff durchfuhren wollte, so käme ein scharf- spüriges Genie in Berlin gewiß noch aut die Entdeckung, daß man eigentlich auch von den Frauen ein Lehrgeld zu erheben habe. Bei der Unersättlichkeit des Militarismus würde am Ende der Einwand, daß die Frauen jetzt schon in dem Gebähren, Stillen und Aufziehen von Kindern in der Zeit von 20—32 Jahren ein sehr hohes Wehr- gcld dem Staate zahlen, für zu leicht befunden und cs könnte ein Wochenbettgcid als neue Militürsteucrn in Aussicht stehen. Wer einen rechten Spaß erleben will, der süttre einmal einen Ziegenbock mit PücklingSschalen. Die leckige, naschhaft», begehrliche Natur RestsZerstörungSsüchtigen allecWiederkäuer kommt dabei in der drolligsten Weise zum Vorschein. Er stößt in seiner Gier die wun dcrbarsten Töne aus, seine Capriolen sind zum Bauchhalten lächerlich. An diese nalurgeschichtliche Erscheinung gemahnt Einen das Ver halten der in achtlüsternsten undgemeinschädliehstenPartei in Deutsch land, der Nationalliberülen, bei der Kunde, daß Herr von Bennigsen sich entschlossen hat, ein Mandat zu dem preußischen Landtage anzu- nchmen. Der Eintritt dieses „Staatsmannes" in den Landtag ist der PäckliNg. der jene Partei zu dm possirlichsten FrcudenaiiSbrücheu verleitet. Alles Weh und Ach, der Dutzende von Wahlniederlagen ist vergessen, Lasker's Ausscheiden erscheint sogar als Vortheil — Bennigsens Eintritt ist das Futter, an dein herumgcknappert wird Schon phantasirt diese Partei davon, daß Bennigsen das Präsidium erhalten solle. Für wie dumm hält denn der Ziegenbock diese PI Landrüthe aus Pommern, Preußen und Brandenburg und die Dutzende von katholischen Priestern aus Westfalen und den Rhcin- landen, daß sie, welche die Nationalliberalen gänzlich vom Landtags Präsidium ausschließcn können, wenn sie wollen, dieser geschlagenen aber unm rbesjcrlich machtlüsternenPartei sogar die erstePräsidenten- stelle einräumen sollen? Neueste Telegramme der..TreSducr Nachrichten." Berlin, den 20. Oktober. ?Ein Petersburger »Brief der „Nordd. Allg. Ztg." erklärt die Meldung cii tgn Blätter, wo nach der knutsche ä omänenmlnister Balujew bald mit einer Mtj- iion nach Baden-Baden betraut s in, bald siel, tu Livadta bcn»- tcn tollte, balb benimmt wäre, die Oberleitung der Berwa.tnng zu tibcrnet'inen an Stelle Gortill-akefs'S und an die Spitze der Leitung der auswärtigen Aiigelegenbeilen treten solle, tür pure Ecrindlwg. Palniew war weder in B idc»-Badcn »och ist er in Livakia; er befindet sich eiw'ach aus Urlaub, begab sich über Wie?, Mtmche» nach Ouebp, wo er sich noch befindet unb wobcr er iiächnc Woepc siä' nach Baden-Baden begeben und nach einigem Auscntbaltc daselbst »ach Petersburg zurüek'ebren wirb. Frankfurt a. Nt., 20. October. Die Söhne des aus der Reise nach Süklrankrelch hier schwer erkrankten StaatSministeis v. Bülow sind hier elngetrotte». Se. Majestät der Baiser zog telegraphische Erkundigung über das Befinden dcö Ministers ein. Frankfurt, 20. October. Der Staatsminister des Auswär tigen, v. Bülow, ist heute Nachmittag 3 Uhr gestorben. Stuttgart. 20. October. Eine Berliner Korrespondenz dcS „StaatbavzclgerS" sagt bezüglich teS BilNdcörathSauöichusscS sür auswärtige Angclegenbciten: Grell Stollbcrg machte dem Ausschüsse mündliche Mlttheilunge», welche als vertrauliche be handelt werden, weshalb eine Berichterstattung an daö Bundcü- rathöplcnum derzeit nicht beabsichtigt ist. London, 20. October. Der „Daily Telegraph" meldet aus Peschawur von heute: Der Gouverneur aus Jellalabad berichtet: Die russischen Truppen besetzten (das unweit der Grenze Afghani stans gelegene) Merw nach heißem Kampfe. Eine anderweitc Be stätigung dieser Nachricht liegt nicht vor. Locales and TiitbffsckikS. — Auch Se. K. H. Prinz Georg bat sich am Sonntag Abend zu mehrtägigem Aufenthalt nach dem könlgl. Jagdschloß Wcrmö- bori begeben. — Zu Finanz-Assessoren wurden ernannt der bisherige Hllso- arbelter bei der Zoll- und Stcucr-Dlrection Oow. Haupt unv der Gcrichtoassessor llr. Ernst Körner. — Der Pfarrer nmor. Zittert» Oberwiesa hat daS Ritter kreuz 1. Kl. vom Albrechtöordcn, der Gerlchto-Wachtmeister Bräuntg In Erlmnlltschau unv der Lelbkuticher Kokcrong in Glauchau haben daö allgemeine Ehrenzeichen erhalten. Der erste gröbere Rechtötau, der vor dein Reichsgericht in Leipzig zur Verhandlung kommt, wird durch die Nichtigkeits beschwerde veranlaßt, die der Beitbcidigcr tcSBerttnerMädchcn- mörbcr» Kubnke gegen das Erkenntnis) dcS Stadtschwurgerichts In Berlin erhoben bat. - In Berlin waren neulich die Vorstände der statisti schen Bureaux der Stätte Berlin, Hamburg, BrcSlau, München. Dresden. Leipzig, Altona. Ebemnitz und Lübeck ver sammelt. um die Interesse» dieser Städte bei der im Dcccmbcr 1«80 ttattfindcnbcn allgemeinen Volkszählung unv die weitere ^^TrMen^Tienstag»ZtiMtN^ Ausbildung ver gcmeinbltchen Statistik zu berathen. Der Chef des preußische» Landeobureauv inuthct zwar den Städten die Ausnahme unbeschränkt zu. will tbncn aber daö gekämmte Ma terial nicht zur eigenen Verarbeitung überlasse», sondern dasselbe unmittelbar ctillordern. Damit würde den Stätten da» beste Mittel entzogen, über die Zusammensetzung ihrer Bevölkerung re. sich direkte Kcnntnlß zu verschalle», während durch kaS biS» herlqe Sviicm der Staats- wie Gemetndestatlstik genügt wird. Von einer erneuten Gewcrbezahlung wird diesmal abgesehen werden. Schwierige Aillgabe» der gemeindliche» Statiuik, welche zur Besprechung gelangten, sind daS sogenannte Auegabebudget der arbe tenben Klassen, sowie die Herstellung statistischer Grund lagen zur Bcurthellung der Folgen dcS UnttrslützungSwohnsttz- Gcsetzcö. — Die Gesälnlick kelt einer Neuerung lm Gericht-» ver! ähren ist vcrettö in bedenklicher Weise In die Erscheinung getreten. ES ist jetzt bckanntltch zulässig, bei allen Darlehnö- gcschäircn sofort einen Vertrag vor Notar und Zeugen abzu- schlteßen, wonach der Darlehnsnehmer sich rer Zwangsvollstreckung unierwirst, fall» er nicht pünktlich zahlen sollte. Lolch ein Ver trag ist tür den Gläubiger io gut wie rin Erkenntntk und der wcrtchtSnoltzlcber treibt daraus hin ohne Wei'creS die Schuld ei». Für nachsichtige Gläubiger, die solche Verträge nicht ah- schließen, birgt dte'cs Vcrmhrcn eine große Gefahr in sich. Der böswillige Schuldner wird, wie dies schon vorgekommen, wenn er Verl lagt wird, schnell von einem Dritten ei» Darlebn nehmen, resp. solch ein Darlehnoverbäliiitß zum Schein Angehen, und sich veipfllchten, dasselbe den nächsten Tag zucückzuzahien, event. sich durch notariellen Vertrag der sofortigen Zwangövoti'trcckung zu Unterwelten. Dann bat dieser Dritte, der narürltch ein guter Freund des böswilligen Schuldners ist, daö Vorzugsrecht und der erste, nachsichtige Gläubiger hat das Nachsehen, wenn er endlich ein Erkennlniß erstritten hat. — Der Poltzetdircktor von Ebemnitz, Herr Siebdrat, bat ein gegen hie Organisation der Htrsch - Dunckerieven Ge werk» cret ne gerichtetes Verbot erlassen. Dieselben stehen, wie bekannt, in direktem Gegensätze zu de» ttrühercn- sozlalbemo- kratlichcn Gewerkschatts« Verbänden und sind im Wesentlichen eine von der FortschlittSpartei errichtete Vereinigung, um die s.rbeltcr der Sozialdemokratie zu cnllrcmdcn: ste lallen keines wegs unter das Sozialistengesetz. Der VerbantSanwalt vieler Vereine. Iir. Mar Hirsch, ist nach Drehten gereist, um be> dem Minister dcS Innern, Herrn v. Nostltz-Wallwitz, die Zurücknahme des St-bdrat'schen Verbotes zu erwirken. — Auch heuer wird rin Thetl dcö Lehrer-Kollegium-der Kreuzschulc einen Cpclrrö von Vorträgen halte», dessen Er trag zur Vergrößerung der „Kieeilittung" bestimmt ist. Ihren Rrllaiig werden die Verträge im November nehmen und zwar in der Aula her Kreuzschulc. — Bis mit 5. küntt. Mon. Hegt ble für die bevorstehende Stadtverordnete»-Ergünzungswähl ausgestellte Liste der tllmmbereä tigtcn und wählbaren Bürger im Attttädrer und Neu- städ'er Ratbharlle auö. Einsprüche gegen die Liste sind diö läng stens zum Sonntag anrubrlngcn. - Nachdem der voriiichige Rctacteur der verbotenen „Dresd ner VolkSzciiiiug", Hr. Pflaum, seine Geiängnißstraic verbüßt» ist er letzt aus Breoten aiiögcwielen wvrren. - Am Freitag spät Nachmittags fand aus dem städtischen W ai! erwert am Fuße des LaloppenbergcS eine Erploiion natt, die Icieht großes Unheil hätte aniichtcn können, aber zum Glück ohne großen Schaden verlies. Es zerplatzte nämlich ein im-Eentiincteriobr i» einem Augenblicke, cllö soeben der Ma schinenmeister der stäktlichcn Wasserkunst vorübcrgegaugcn war. Die eisernen Bruchstücke» wurde» ringsum aus die Maschine ge streut und zcrlrümmcrlcn viele Fensterscheiben, richteten aber sonst keinerlei Schaden an. sotaß ln dem Betriebe des Wasser werks keine Störung cintrat. Daö zer>pru»gene Robr — was die Ursache der Explosion war, Ist unautgcllärt — wurde rasch wieder ersetzt. — Gustav Adoll - FrauenpereIn. In Kesteloo bei Löwen in Belgien, so erzählt der Plärrer Herbst aus Brüssel» starb vor einem Jahre eine deutsche Protestantin, die Frau eines Fabrikarbeiters. Der katholische P'arrcr vcrwcßierte zum Be gräbnis, daö Leichentuch: obne Leichnlluch begraben zu werden, galt aber für einen Schimpf. Da kamen die katholischen Frauen und nähten ihre schwarzen Umschlagettlchcr mll ein Betttuch, ein weißes Kreuz lassend, und ein Leichentuch war hergettellt. DaS war Liebe. Dlc evangelischen Frauen wollen hinter ihren katho lische» Schwestern in Liebe nicht Zurückbleiben; ta ibre Fürsorge gilt nicht allein den Tobten, sondern wehr noch den Lebenden. Evangelischen Kindern in der Zerstreuung bieten sie ein gastlich Hauö zur Vorbereitung am ihre Konfirmation, dazu auch warme Kleider für den kalten Winter, armen Gemeinlen evangelischer Etwisten unter Katholiken schmücken sie den Altar mit heiligen Gefäßen, verbellen ihnen zur Be>chaff»ng von Glocken unb von Orgeln; armen cvangel. Lehrern unb Predigern, deren Wlttwrn und Waisen, die eö wohl gelernt haben. waS cv beißt: „ES ist ein großer Gewinn, wer g «selig ist unv lässct ihm genügen", viele» sic durch Unterstützung Hille unb Erguickung bar. Die Nord ist groß, aber auch ble Liebe bkret nimmer aut. DaS be weist auch die Thätigkeit dcS Dresdner Frauenvcrcin» bcrG,istav Abolf - Stlttuug, rer morgen. Mittwoch den 22. October, Nachmittags 5 Uhr im Saale der Aimenreallchule seine Jahresversammlung abbält, wobei Herr DIak. Richer in einem Vorkrage die Vereins« ällgkcll näher beleuchten wird. Wir wünschen diesem überaus wobitbätigen Verein dazu eine starke Bethe lignng, wie überhaupt ostcne Herzen und Hände. 0.l>'. Auf der gestrigen Getreidebörse stcl ber RoggenprciS um 7 Mark. Die großen Getrcidchändler In New-Zlork, welche bisher durell Zurückhaltcn von Weizen zum guten Tbrlle die enorme Steigerung des Gctreideprclseö verschuldet haben, scheinen an den Rückzug zu denken. — Kein Wunder, daß das Gros der Dresdner Einwohner schaft völligen Wegfall der Jahrmärkte wünscht wie kommen wir Dresdner denn dazu, unö durch die Jahrmärkte immer daS Wetter verderben zu lassen! Diesmal glrbt eS ein Ialwinarktswcttcr, daö seinem Namen Ehre macht. Die Fieranten sind, wie sich leicht denken läßt, gewa ttg »nzustieden damit, um- somcbr, als wirklich Kauflust vorhanden ist. Bei gutem Wetter wäre sicher ein gutes Geschäft gemacht worden. Trotz der viel fache» himmlischen Donchen kehlte es gestern nicht an Fregurnz; namentlich waren viel Landleute vertreten, die indeß zu ott unter schützendes Obdach getrieben wurden, alö daß cö zu einem ansehn lichen Geschält hätte kommen können. Hoffentlich holt der heutige Tag daö Verlorene eln. - In letzwedgaiigencr Woche hat die allbekannte Herren- gcsellscha't. die akeligc .. Reisource", welche last die lämmt- sichen Spitzen dcö Hot--. Militär- und Eivildlenliei,. sowie de« diplomatische EvrpS und die h-rvorragendsien Mitglieder des Ade'ö aus den, ganzen Lande zu Mitgliedern zählt, ihren Umzug ans den Kubn'schen Häusern. Kreuzftraße l und anHerKrcuzklrcht S,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite