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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1930
- Erscheinungsdatum
- 1930-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-193012245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19301224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19301224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1930
- Monat1930-12
- Tag1930-12-24
- Monat1930-12
- Jahr1930
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.12.1930
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Riesaer G Tageblatt 83. Jahr, SSS Mll m SüIlWr IMl MklWUtll W M MW MIM!II SM» -kl Postscheckkonto: Dresden 1580 Girokaff«: Riesa Nr. LL kenen sind Finnen. Erst am gestrigen Tienstagmorgen wurde der Rest -er Mannschafl der „Viri" von einem est- ländischen Paisagierdampscr gerettet. erhat- « dar Drahtanschrift Lageblati Riesa. Fernruf Nr. 20. Postfach Nr. «L * Helsingfors. Der finnische Dampf«» »viri" aus Helstngfors war vor dem Filsand-Leuchttnrm bei Oesel ge, strandet. Um das Schiff durch Ueberbordwersen von Ladung flott zu machen, brachte ein BergungSbampfer etwa 80 Leute au- Oesel an Bord, so daß sich einschließlich der aus 21 Männern und 2 Frauen bestehenden Besatzung etwa SN Leute an Bord befanden. Nun brach ein starker Sturm los, so daß der Bergungsdampfer nicht mehr an daS Schiff herankommen konnte. Mehrere Rettungsboote von der Filsand-Lotsenstation mußten wegen des Sturmes unver richteter Sache zurückkehren. Alsdann gingen 14 Leute von der Besatzung -er „Viri" in das Rettungsboot. Dieses kenterte aber, als eS den Bergungsdampfer -erreicht hatte und man gerade die Schiffskasse der .Biri" an Bord des Bergungsdampfers geworfen hatte. 9 Mann, die Rettungs gürtel trugen, wurden gerettet, währen- eine Kran und vier Mann ohne Rettungsgürtel ertranken. Alle Ertrun- n habe Weih- sen, eS ungen, sie ge- > bezw. reisten» bet der lewesrn mg in ie noch deren > Leim, :rchen" :: die dtnng 'd« N> irteM. r Te- i, daß i zum I-At. bahn- di« onen» » mit eschä- Der jewo. vsüh- SAewe SM» »Ils »kl» MlMMIIgM» Imstk. * Reval. Zu dem gemeldeten neuen Dchiffsunglück ist noch ergänzend zu melden, Laß die .Viri" ein 80üü Ton nen großer Dampfer war, der mit einer Koksladung von Danzig nach Selfingiors unterwegs war. An Bord der ge strandete» .Brri" spielten sich grausige Szene» ab. Die von Kälte gepeinigte Mannschaft sprach eifrig dem Alkohol zu, ja es kam trotz der großen Gefahr, in -er sich die Mann» schäft befand, an Bord des Dampfers zu einem Lanfgelage, das schließlich zu einer Schlägerei führte, bei der ein estlän- dtscher Bergungsmatrose erlchlageo wurde. So hat die Katastrophe des Dampfers „Viri", der einstweilen aufge geben werden mußte, im ganzen 8 Todesopfer gefordert. Mittwoch, 24. Dezember IWO, abeobS durch eine Herausforderung anderer Länder herbeigeführt werden. Hier wird uns aber der kluge Beistand vor dem unbedachten Schritt« bewahren. Schließlich kann aber ein End« mit Schrecken nicht in einer anderen inneren politi schen Orientierung liegen. Soviel Vertrauen haben wir zum deutschen Volk, daß cs jede Regie fortfegen würde, die Schrecken bringt, statt Frieden und Ruhe und Aufstieg. So sind wir sicher, daß wir aufwärts kommen müssen. Und gerade zu Weihnachten haben wir Grund und Ursache, solche Wünsche, unbeschwert vom TageStreiben, in stiller Einkehr und objektiver Einstellung laut werden zu lassen. Am Weihnachtsbaum sind wir Wunschmenschen, Menschen, wie gesagt, mit Gemüt und voll Versöhnlichkeit. Menschen, die vom Glauben getragen werden und in dem Bewußtsein leben, -aß Gute- von Bestand und ein ganzes Volk mit alter Tradition und alter Eigenart es verdient, froh zu werden und das Leben so zu meistern, um es glücklich nen nen zu können. Leiber sind wir zu sehr Materialisten ge worden. Und der Materialismus wird nicht am wenigsten von der Politik gefördert, die also auch dazu führen muß, daß das Leben des Einzelnen erleichtert und bester fundiert neben Arbeit auch Sonnenschein bietet. t Hch t don ! aus » der irden ver- , nur r be- in den sie ! sehen Beispiel rächten gestört önnen, wunsch feinem s ihm -lfrage timmt, rachtS- rrichtet h und en be handle lik für auenS, hätzen, lsehen, Konfe- getrost schrei- l und l kann angen, e und ), daß n dem ««d Anrrlgrr Meblatt «ud Ä-Mgeq. La« Riesaer Lag,blatt ist da« zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amttbauvimannschast Großenhain, de« Amtsgericht« und der Amt«anwaltschast beim Amtsgericht Riesa, de« Rate« der Stadt Riesa, de« Finanzamt« Riesa und de« Haupt-ollamt- Meißen behördlicherseits bestimmte Blatt. che ab- irechten ch ganz ; solche te. wie werden ar Zett er die lgte — eil. an a und ifSng- «voll trägt die schlechte Lag« in Deutsch, dieser Weltwirt. eS, bi« die beut anderen Länder, möge sich eine .. Und «S möge ge- lingen, die deutschen ReparattonSlasten abzubauen, so zu vermindern, daß sie getragen werden können, oder ganz zu streichen, wie eS friedfertig wäre und angebracht in einer Zeit da an allen Ecken Friedensschalmeien geblasen werden. Ausgang aller Betrachtungen müssen die KriegSfolgcn sein, sagte ich. DaS zeigte sich in den lebten Wochen veson. dcrs: Alles Bemühen um neue» Leven»» und Wirtschaft». puls ging von der Untersuchung au», wie wir in die tröst- lose Lage gekommen sind. Nicht wir allein haben sie festge. stellt und taatäaltlb «spürt, sondern auch da- Ausland L der- Wunsch it und Außenberuse und Bauindustrie au der Spitze - Vie Zahl der Arbeitsuchenden hat am IS. Dezember 1S3S die 500 000-Greaze, früher al» erwartet, überschritten. Von Ende Bovembe bi, Mitte Dezember ist der Bestand au Arbottsucheaden von 477 402 auf 500 331 augewoch- seu. Besonder« stark war in der verichtszeit der Zustrom au Arbeitsuchende« au, deu Auheaberufeu und dem Spinnstoff gewerbe. Vie Zahl der arbeitsuchenden Vaufacharbeiter ist von 45 7SZ am 30. November aus S113S am 15. Dezember angewachsen und die Zahl der arbeitsuchenden Bauhilfsar beiter «m 23 «40 auf 25 227. Die Wohnungen au» dem zn- sDÄich-u Wohnungsbauprogramm sind zum gröhlen Veil bi, aus die Zaaeuarbettea ferltzg «stellt worden, so daß größere Entlassungen erfolgten. Leber 2000 Nernugäng» verzeich nete die Landwirtschaft und über 1000 die Industrie der Steine und Erden. 3m gauze« eutstammlen 174 S34. oder 35 v. H. aller Arbeitsuchenden, am 15. Dezember 193« den Außenberuse n. Im Spinnstoffgewerbe ist die Zahl der Arbeitsuchenden in der Berichtszeit um rund 3406 auf 65130 angewachsen. Größere Entlassungen erfolgten vor allem aus der Spinnerei und Weberei und der Stickerei- und Spitzenindustrie. Der Politische Weihnachten. Es gibt Volkseigentümlichkeiten, Volksgewohnheiten, Bolksbräuche, es gibt Feste, vor denen di« Politik Halt macht. So leidenschaftlich auch das Alte bekämpft wird, Glaube und Glaubensfeste auch als leerer Wahn verpönt werden, der Kampf gegen Volksbräuche und alle Feste ist bisher verpufft und wirkungslos geblieben. Ein Rußland konnte eS mit diktatorischer Gewalt bestimmen, «S gebe keinen Gott, eS gebe keine Feste mehr, die aus alter Zeit, au» christlicher Ueberlieferung kommen. Trotz dieser Ver bote wagen es dennoch die Gläubigen, hohe Kirchenfeste zu begehen, und wenn die Strafen noch so hoch sind. Ja, sie fahren über die Grenze, um getreu alter Tradition und im verketteten Gang an das Erbe ihrer Väter Feste zu begehen. Auch bet uns hat politische Agitation sich über die christ. lichen Feste Hinwegsetzen wollen und daS Volk, wie man sagte, aufzuklärcn versucht. DaS Volk aber blieb lieber seinen Festen treu, die Innerlichkeit, das Beseligende der Feste lockt und blieb lebendig. Manche Versuche, die christ lichen Feste umzudeuten, ihnen anderen Sinn und andere Aufgaben zu geben, wurden aufgegeben, denn sie predigten tauben Ohren. Der Deutsche, ob er politisch noch so radikal eingestellt ist und selbst Gottverneiner geworden ist, hängt mit allen Fasern seines Wesens an den Festen, die die Alt vorderen feierten, die, im Jahre verstreut, Höhepunkt des Lebens bilden. Und wie «r die Feste feiert, beweist, baß er herzlich wenig von seinem so deutlich zur Schau getragenen Gottglauben verloren hat. Besonders das Weihnachtsfest ist ihm heilig. Es mit allen seinen Tiefen, seiner Mystik auszukosten, es als froher und gläubiger Mensch zu erleben, ist sein Sein und Denken, Ausdruck seiner Arbeit und seiner Sorgen. Klug wie die Parteien sind, haben sie sehr schnell eingesehen, baß selbst eine Umdeutung der Feste vergeblich bleibt. So haben sie sich auf die Tatsache des oft so spöttisch betonten deutschen Gemüts eingestellt und wollen jedem nach seiner Fasson selig werden lassen. Sie meinen, Feste gehen vorüber, nach den Festen haben sie ihre Gläubigen für sich. Lass' dem Kinde bas Vergnügen. Wie kommt es, -aß die Feste, vor allem das Weih nachtsfest, so tief im Volke verwurzelt sind, daß selbst Fana- tiker sich von -em Geist der Feste gefangen nehmen lassen und Prinzipien und Theorien über den Haufen werfen? Mit den Festen ist verbunden ein Stück Volksgut, das Herz des Volkes, die tiefinnere Regung für den Glaubenssatz, der sich länger als ein Jahrtausend erhalten hat und -er so mit dem Wesen des Volkes verbunden ist, daß es keine Macht geben kann, die den Deutschen anderen Sinne» machen kann. Ihn von seinen Festen trennen, hieße sein Wesen erneuern, aus ihm einen anderen Menschen machen. Der Mensch aber bleibt wie er ist, der Deutsche bleibt innerlich, voll Gefühl, voll Gemüt, voll Glaube. Und wenn man das erkannt hat, wenn das selbst umstürzende Neuerer erkennen mußten, ist dadurch die Lehre gegeben, -aß wert- volles Gut der Menschen und besonders der Deutschen ist, dieses Festhalten und die völlige Hingabe an Feste und Freude, mit ihrem religiösen Inhalt und ihrem erfüllenden Nimbus. So aber wird es klar, daß die Politik ein Wollen menschlicher Machtgelüste sein muß, schwächer und ärmlicher bleibt, als Las Altübernommene, fest gewurzelte Gläubig set«. Politik ist etwas Vergängliches, Oberflächliches. Sie kommt hinter dem Menschsein. Menschsein heißt aber mit der Seele leben und willens sein, eingewurzelte Eigenart zu behalten. Wenn trotzdem zu Festtagen Politik mit den Festen in Zusammenhang gebracht wird, so kann das nur in der Form geschehen, baß man jedes Fest als Wende punkt, als Abschnitt nimmt und als feiernder Mensch auch dessen denkt, was Alltag bedeutet und über da» innere Er leben Anspruch auf Teilnahme erhebt. Politik ist Bedürf- atS geworden, weil menschlicher Eigennutz Gedanken und Handlungen erfand, die verbunden, verknüpft» Weltformen und Weltwtrken gestalten sollten. Undenkbar heute ohne Politik zu leben, wenn eS auch nur eine von Menschen, über Wesen und Gefühl htnauSgehenbe Einrichtung ist. Gerade am Weihnachtsfest fühlen sich die Menschen so befreit von Len Äußerlichkeiten und demnach auch von der Politik, baß sie, was so selten ist, eine gewisse Distanz fin den und zu einem reineren und richtigen Urteil gelangen. AuS diesem klaren Sehen gewinnt man für unsere Politik sicherlich zu Weihnachten den richtigen Maßstab. Man wirb sie nur in großen Zügen überdenken. Und Ausgang aller Betrachtungen ist nun feit dem unglücklichen Kriege die Folge dieses Krieges. ES läßt sich nicht bestreiten, daß be sonders Deutschland an den Kriegsfolgen noch immer sein Teil trägt. Nicht allein die ReparattonSlasten sind eS, son dern die Verarmung des Volkes. Gewiß Lage der Weltwirtschaft zu der trostlosen land bei. Die Verbindung aber zwischen schaftskrise und unserer Nachkriegslast ist fche Not größerr macht als die aller Weihnachtswunsch wird es sein, bald Lockerung der Weltwirtschaftskrise -eigen, Beschäftigungsgrad der Metallindustrie, in der am 15. De zember 85 900 Arbeitsuchende gezählt wurden, zeigt noch kei- nen Stillstand der Abwärtsbewegung, wenn auch in einigen Bezirken die Zugänge nicht mehr das gleiche Ausmaß zeigien wie in den Wochen und Monaten vorher. Außerordentlich ungünstig blieb die Arbeitsmarktlag« in Chemnitz. Für die 17 000 Arbeitsuchenden der Metallindustrie werden dort täglich nur 2 bis 3 offene Stellen gemeldet. Die Zahl der Hauptunterstützungsempfänger in der Ar- beitelosenversicheruna und Krisenunrerstutzung stieg annä hernd im gleichen Ausmaße wie in der zweiten November hälfte, und zwar in der Arbeitslosenversicherung um 3,8 v. H. und in der Krisenfürsorge um 2,5 v. H. Am 15. Dezember 1930 wurden 202 740 Hauptunterstützungsempfänger in der letzten Arbeitslosenversicherung und 115 899 in der Krisenun terstützung gezählt. Während die Zahl der hauptunkersiühungsemp'Snger in beiden llakerstühungsemrichtungen 55,7 v. h. über dem Stand« zur gleichen Zeit de« Vorjahres liegt, übertrifft die Zahl der Arbeitsuchenden am 15. Dezember 1930 den Vor- jahresstand nm 77,2 v. h. Da im vorigen Winker der Höchst stand der Arbeilsucheadenzahl in Sachsen schon mit 401 S03 Lude Februar erreicht war, wird bereits jetzt der vorjährige Höchststand um 24H v. h. übertroffen. La« Riesaer Lag» blatt erscheint je-«, L«« abend« '/,» Uhr mit «»«nahm« der Sonn- und Festtage, veznßspret», gegen Vorauszahlung, für einen Monal 2 Mark 2d Pfennig ohne Zustell, aebühr. Für den Fall de» Eintreten« von Produkttonsverteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Materi-lienpr«,s« behalten wir un« da« Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. Anzeigen kür die Nummer des Ausgabetage» sind bi« 2 Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine «»währ für dar Erscheinen an bestimmten Tagen und Plätzen wird nicht übernommen. Grundpreis für di« 12 n>w breit«, ' Mw „he Grundschrift-Zeile (6 Silben) 25 Gold-Pfennig«; di« 82 wm br«itr Reklamezeil« 100 Gold-Pfennige- zeitraubend«» und tabellarischer Saz SO*/ Aufschlag. Feste Tarif«. V«»nlligter Rabatt erlisch*, wenn der Betrag verfällt, durch Klag« «ingezogen w«rd«n muß oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage .Lrzühler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, orr Lieferanten oder der BeförderungSeinrichtungen — hat der Bezieher «inen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreis««. Rotationsdruck und Verlag: Langer » Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Goettzestraße öst. verantwortlich für Redaktton: Heinrich Ublemann. Riesa: für Bneetaenteil: Wilbelm Dittrich. Riesa. kennt unsere Not und schaute interessiert auf Sie Arbeiten -er Regierung, die die Brücken zwischen zwei Erscheinungen schlagen sollte. Mit zäher Energie hat die Regierung sich ans Werk gesetzt, und mit rücksichtsloser Kraft hat sie, über eine Reichstagswahl hinweg, ihr Ziel verfolgt un- ihren Willen Lurchgesetzt. Gerade vor kurzem erst focht sie einen schweren Kampf und blieb Sieger, holte sich eine Ver trauensmehrheit, die ihr bescheinigt«, daß man ihr vertraue, ' sie werbe «S erreichen, Las Staatsschiff so zu führen, baß es ohne Zusammenbruch über die Weltkrisen-«» hinweg in eine Zeit des Wiederaufstiegs treibt. Mit der Berührung dieser Probleme hat man eigentlich -te große Politik un serer letzten Monate umschrieben. Alles drehte sich um Sanie rung, Lastensenkung, Verbilligung, Arbeitslosigkeit, um Kreditfähigkeit. Nun find die Ansichten der Parteien ja verschieden. Jede wollte die Schwierigkeiten anders mei stern, und Gegensätze bildeten sich heraus, die unseren Par teikampf zu einer unerquicklichen Erscheinung machten. Alles liegt so in Erinnerung, daß man nicht auf die neuen Methoden politischen Machtgelüsts «tnzugehen braucht. Wir wissen, daß sich so leicht keine Mehrheit mit den gleichen Idealen im Reichstage finden nnrd, und wir sind überzeugt, daß die Regierung weiter rücksichtslos fest bleiben muß, wenn sie den Parteikrieg nicht zu neuen Krisen treiben las sen will. Die Führung mutz bas Heft in den Händen haben. Bewährt sie sich weiter, kann daS möglich sein. Und wenn die Gegensätze der Parieien noch so handgreiflich werben. Unsere Politik und Weihnachten? Da sehen wir in der Atempause die große Linie, umrankt von Hader und klei nem Geschehen und wissen genau, nach dem Fest werden wir wieder in eine Richtung verlaufen und Parteimenschen sein und bester wissen. ES wir- viele geben, die weise Rat schläge geben und viele, die lieber ein Ende mit Schrecken bevorzugen. Das aber haben wir uns, wenn wir in so wenigen Worten unsere Politik zeichnen, zu fragen, ist eS jetzt so ernst, um ein End« mit Schrecken leicht herbeiführen zu können. Mir scheint, etwas Uebertreibung liegt darin. Denn — in Deutschland liegt einmal eine gesunde Kraft, bi« noch immer die Welt in Verwunderung setzte. Sie wird sich durchrtngen. Außerdem mutz man annehmen, daß die letzten Maßnahmen der Regierung nicht gerade verfehlt gewesen sind. Das Ende mit Schrecke» könnte höchsten- Der ttklienilche S«tz«merUa.Alirg Dilla Llsuero (Spanisch-Westafrika), 24. Dezember Die gestern früh um 8,30 Uhr Ortszeit in Kenitra gestar- teten vierzehn italienischen Wasserflugzeuge unter Leitung Dalbos sind gestern nachmittag 5 Uhr Ortszeit hier ringe- troffen. «wer Tsdrssebel i» Mssital Brüssel. 24. Dezember. Me »Llbre Velglque" meldet, ist ln der Umgegend von Lüttich gestern vormittag wieder der geheimnisvolle Bebel ausgetreten. Bisher findeinTodesfall. mehrere schwere Erkraukuuren und eia wenig schwerer Aast gemeldet worden.
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