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Sächsische Staatszeitung : 14.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-191604142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19160414
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19160414
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-14
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 14.04.1916
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StaatsnMMr für das Königreich Sachsen. Zeitweise Nebenblätter: Landtagsbeilogc, Synodalbeilage, Ziehinigslisten der Verwaltung der K. C. Staatsschulden und der K. Alters- uud Laudes'mmrrenteubank, Jahresbericht und Nechnuiigsabjchliiß der Landes^Braudvcrsichcrungsauslalt, Verkaufslifte von Holzpflanzcn aus den K. S. Staatssorstrevieren. Nr. 87. Beauftragt mit der Oberleitung (»ud preßgesetzlichen Vertretung): Hofrat Toeuges in Tresdem Freitag, 14. April abends IM». l Anlundigungen: Tie Ispaltige Grundzeile oder deren Naum im Ankuudigungsteile St» Pf, die 2spaltige Grnndzeile oder deren Raum im amtlichen Teile 75 Pf., unter Eingesandt 15» Pf Preisermüßigung auf Geschäftsanzeigen. — Schluß der Annahme vormittags >1 Uhr. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Geschäftsstelle, Große Awingerstraße 16, sowie dnrch die deutschen Postanstalten 3 Mark 50 Pf. vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Pi Erscheint nur Werltags. — Fernsprecher: GeschästsfielleNr.2l2S5,SchriftleitnngNr.lt571. Die kur; vor Beginn des Druckes eingehenden Meldungen befinden sich ans Seile 8 dieser Ausgabe. * Tie deutschen Bundtsfürsten und ihre Gemahlinucu haben sich freiwillig bereit erklärt, an den direkten Reichsstcuern nnd am Wchrbcitrage tcilznuchmen. Ter Hauptautzschuß des Reichstages hat einen fort schrittlichen Antrag ans Erhebung eines abermaligen Wehrbeitrages in Höhe von einem Drittel der im Wehr- beitragSgcselrc enthaltenen Sähe angenommen. * Baron Burian ist von Wien iu Berlin cingetrosfen, um mit dem Reichskanzler Besprechungen abznhaltcn. Tie vierte österreichische Kriegsanleihe wird mit Ult vcz. 95 Z4 Proz. aufgelegt und mit 5^ Proz. verzinst. * Die schweizerischen Blätter stellen ein weiteres Sinken deS englischen nnd französischen Wechsel kurses fest. Amtlicher Teil. 3. Nachtrag zu der Urkunde über die Stiftung eines Erinnerungskreuzes für die Jahre 1870 N vom :tl. März 181« Wir, Friedrich August, von Gottes Gnaden König von Sachseu usw. usw. usw. staben Uns bewogen gesunden, die Urkunde über die Stiftung eines Eriunerungskreuzes für die Jahre 1870/71 vom 0. Mürz 1871 nebst Nachträgen in nachstehender Weise anderweit zu ergänzen nnd ab zuändern: Das Ehrenkrenz für freiwillige Krankenpflege er Hütt den Namen: „Ehrenkreuz für freiwillige Wohl fabrtspslege" und kann daher auch verliehen werden zur Anerkennung verdienstvoller Leistungen auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege im weitesten Sinne. Dresden, den 81. März 1016. ) Friedrich August. vr. Arthur Nagel, Ordenskanzler. Richard von Banma»n, Ordenssckretür. Ministerin»! deS königlichen Hauses. Se. Majestät der König haben dem Geh. Kämmerierer F. Heinrich Hofmann das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens Altergnädigst zu verleihen geruht. Finanzministerium. Se. Majestät der König haben Allergnüdigst geruht, dcu uachgcnannteu iu den Ruhestand versetzten Beamten der Ctaatseiscubahuverwaltung und zwar dem Bahnhofs vorsteher Rudorf in Schirgiswalde, dem Eisenbahn- sekretür Junghanns in Dresden sowie den Kassenvor- sleheru Keil iu Annaberg (Erzgeb.) und Rotth iu Dresden das Verdiensllreuz, dem Lokomotivführer Baum in Leipzig das Albrechtskreuz, dem Eiseubahuschreiber Ulrich iu Leipzig, dem Wagenmeister Winkler in Zwickau (Sa), deu Weichenwärter» Grunewald in Schivarzenberg und Pfefferkorn in Lauterbach-Steinbach sowie den Bahnwärtern Kröner in Erdmannsdorf und Schram in in Leukersdorf das Ehrenkreuz zu verleihen. (Fortsetzung des amtlichen Teiles in der 1. Beilage.) Nichtamtlicher Teil. Vom Königlichen Hof«. Dresden, 14. Juli. Se. Majestät der Köuig nahm vormittags militärische Mclduugeu sowie die Vorträge der Herren Staatsminister und des Kabiuettssekretürs entgegen. deutschen Belgien. Bo» unserem Brüsseler Mitarbeiter. c. Brüssel, im April. Die Belgier, die sich im Auslände besuchen, sind dnrch die Agitation nnserer Feinde auch in den Kamps hinein gezogen worden, den man uns für nach dem Kriege seit Monaten androbt. Tie Engländer und Franzosen, die nus nicht nnr militärisch besiegen nnd zerschmettern wollen, schmieden ja die absonderlichsten Pläne, um das dezimierte Deutschland nach Fricdeussckünß nochmals töten und ab schlachten zu köuueu. Sie wollen Miseren überseeischen Handel nicht dulden und mit ihren Verbündeten eine so feste Allianz schließen, das; eine Berarmnng des mdn striellen Deutschlands nicht ansbleiben könne. Es smd über diesen Wirtschaftskrieg Bücher nnd Bünde geschrieben worden und als man daran ging, der Sache eine greif bare Gestalt zn geben, erkannte man namentlich in dem nüchternen England, das; sich im Ranme die Tinge stoßen. Die mit großem Skandal angekündigte Konferenz in Paris ist wiederum verschoben worden, denn der englische Handelsministcr Rnneiman hat angeblich keine Zeit nach Paris zn reisen, weil andere Tinge ihn iu.Lvndon stärker beschäftigen sollen. Wir glauben, der etwas zn geschästs müßig gerichtete Englündcr wird wie man bei uns zn sagen pflegt, in all diesen Projekten ein Haar gefimden haben, nnd sich von dem etwas temperamentvoller ver anlagten Franzosen nicht in eine Angelegenheit hinein Hetzen lassen »vollen, die schließlich mit einem geschäst- Uchen Minus endigeu köuute. „Hu.^ino.^ is lUuüne.--." Tas hat der Eugläuder im Aufaug des Krieges eiucn Augen blick vergessen; aber je länger er dauert, desto mehr ge winnt dieser Grundsatz bei ihm wieder Geltung. Anrh die Belgier haben sich in diesem Wirlschafts- kampf hineinziehen lassen. Sie haben in London eine Vereinignttg gegründet, nnd allwöchentlich darüber be raten, wie man sich von dem deutschen Handel nach dem Krieg befreien könnte. Ein Mann, der, als er noch ans belgischem Boden weilte, ein recht vernünftiges Buch über die deutsche Industrie geschrieben hat, ein gewisser Billiard antz Brügge, ist der größte Rnfer im Streit. Er hat so viel Pläne geschmiedet, daß cs sich kaum ver lohnt, auch nnr ans einen einzigen einzngeheu. Es hat ihm offenbar Spaß gemacht, daß die belgischen Flucht lingsblütter, die ja bekanntlich einen Teil der Rheinland«: annektieren wollen, seine Gedauken willig verbreiteten und sich in Tentschenhaß nicht genug tuu louutcu. Aber die Sache konnte ans die Taner »icht mit dem Gefühl weiter betrieben werden, denn vor den wirklichen Tat sachen hielten die verschiedenen Projekte nicht Stand. Ein gewisser Tcugels-De Vos, der sich zwar in Tentschen haß seit Monaten anch allerhand geleistet hat, ist cs ge wesen, der in verschiedenen Aufsätzen die Pläne seiner Landsleute auf das richtige Maß zurückführte. Er sagte mit sauer-süßer Mieue, es sei ja sehr schau, daß die Handelskammer von Birmingham sich mit dem Gedauken trage, wichtige wirtschaftliche Probleme, die nach dem Kriege gelöst werden sollen, schon jetzt einem Kongreß der Alliierten zu unterbreiten, aber bedauerlich sei cs, daß aus dein besetzte» Belgien keine Vertretungen ent sendet werden könnte», so daß also die wichtigste» belgischen Handelskammern von Brüssel, Antwerpen, Gent, Lüttich nnd Eharleroi nicht zu Worte kämen. Tie Eng länder Hütten jetzt schntzzöllnerischc Ideen, die eigentlich sich mit den Interessen Belgiens kanm in Einklang bringen ließen, denn Belgien, das etwa die Hälfte seiner Fabrik- crzengnisse ansführe, müsse natürlich gegen alles Front machen, was darauf Hinausziele, künstliche Schranken auf- znrichten. Belgien könne eigentlich nur freihändlerisch sei«, beim sei« industrielles Lebe» wäre vernichtet, wenn es nicht mehr die Rohmaterialien, die es zum allergrößten Teil ans dem Ansland beziehen müsse, sich zn den günstigen Bedingungen verfchassen könne, wie früher. Und dann habe ja anch Belgien Häfen, die zn seinem Wohlstand wesentlich beigetragen hätten. Wenn beispiels weise die Engländer darauf bestehe« würden, daß die Schisse, die englische Häfen anlanfen, eine besondere Steuer entrichte» müsse», dann kömre das imter Um stä»dc» für Belgien verhängnisvolle Folgen nach sich ziehen. Zeebrügge, Brügge und Antwerpen wären unter diesen Umständen ruiniert, denn diese Metropolen könnten nnr dann den Nationalwohlftand mehren, wenn sic wie früher der Ausgangspunkt vieler regelmäßigen Schiff fahrtslinien blieben. Antwerpen z. B. sei so ans das deutsche Hiutcrlaud angewiesen gewesen, daß cs den deutschen Schiffahrtsgesellschaften die besten Plätze inr Hafen hätte cinrünmen müssen. Das sei eine Wahrheit, die man anssprechen müsse, selbst wenn sie im Augen blick noch so bitter schmeckte. Ein geschlagenes Deutsch land würde Belgien sicher Gram sein nnd dafür Sorge tragen, das; Rotterdam in Zukunft die Rolle cinnehmcn werde, die Antwerpen vor dem Kriege für die deutsche Ausfuhr gespielt habe. Um das zu verhüte«, kommt dan« der schlaue Belgier auf eine« ganz verteufelt ge schickten Gedauken: Er will einen Rhein—Schelde Kanal sobald als möglich gebaut haben und dem geschlagenen Deutschland die Verpflichtung anslegen, ihn ans seine Kosten für Belgien zn bauen. Dadurch glaubt er, die Zulimst Antwerpens anch dann sichern zn können, wenn die englisch französischen Pläne in bezug auf die Wirt schaftliche Vernichtung Deutschlands »ach dem Kriege Ge stalt gewinnen sollten. Andere Belgier sind auch schon ans den Gedanken gekommen, daß man eigentlich, wenn «ran Deutschland vernichten würde, einen guten Kunden beseitige. Sie suchen Trost in ißren Ailnektwnsgclüstcn nnd glauben, daß sie einen großen Teil der Rheinlandc einstecken tonnen nnd daß Frankreich ihnen das wiedergcwonnene Elsaß- Lothringen dienstbar machen werde. Selbst im Re gierungsorgan in Le Havre im XX. n >nc-ttieele sind wir diesem Gedanken begegnet nnd wir möchten eigentlick- wissen, ob es eine» belgischen Minister gibt, der sich nicht an den Kopf geschlagen hätte, als er dieses hirnverbrannte Zeng las. Haben die Lentc ganz vergessen, daß Belgien an Teutfchland etwa das Toppelte verkaufte als Teutsch land an Belgien. Haben sie bei ihrer Flucht ans Brüssel die Handelsstatistik zurückgelassen? Tenn sie halte ihnen anch sagen können, daß das Geschäst, daß Belgien mit Frankreich machte, von Jahr zn Jahr an Bedeutung einbnßte, «'ährend das Geschäst mit Tentschland ständig stieg. Toch darüber setze« sich die geistigen Führer der belgischen Nation, die sich draußen ans- halten, mit Granzie hinweg. Ter Chcfredaltcnr des Re giernngsorgans propagiert in jeder Nummer seines Blattes seine Annektionsgedankcu, nnd cc wird darin nnterstützt von Hrn. Manrice des Ombiau^, einem Schriststeller. der sich allerdings nie in seinem Leben mit politischen Tmgcn beschästigtc. Er war vor dem Krieg bekannt als ein Mann, der die leiblichen Genüsse des irdischen Lebens besonders hochschützt. Ec prüsidierte den Diners der Gonrmets, die alljährlich ein- oder zweimal veranstaltet wurden und bei denen mau während vier Stnnden des Abends das Beste aß und trank, Ivas die Phaniasie eines erstklassigen Küchenchefs nur crfiudcu keimte. Tas trockene Knvert für diese Magengymnastik kostete 40—5« Frcs., mid dec Küchenchef, der dieses Essen vorbereitete, war verpflichtet, bei jedem derartigen Festessen eine nene Sp.ise vorznwcisen. Tiefe mnßte er dem Prüsioenten in tadellosem weißem Kostüm ans einer silbernen Platte persönlich servieren nnd die Teilnehmer durften erst dann davon genießen, nachdem der erste und beste Esser des Abends das neue Gericht für gnt befunden hatte. Und ein solcher Mann ist dnrch den großen Weltkrieg plötzlich ein großer Staatsmann geworden, der die Karte Enropas vcrüiidert, und der etwa 3 Mill, rbeinijchc Laudstente zwangsweise zn Belgiern machen will. Erst vor zwei Tagen hat dieser große Mann heransgesunden, das; di-' Rheinländer eigentlich mir gezwungen Tentjche find nnd daß man es gar nicht schwer haben würde, sie zu guten Belgiern zn machen. Allerdings müßten sie eine gewisse Probezeit ablegcn. Vielleicht snnfzchn Jahre müßte man ihnen Gelegenheit gebe«, ihre belgische Ge- siunungstüchligkeit zn beweisen nnd wenn sie sich des Vorteils der französischen knltnr nicht bewußt geworden seien, könnte man ja das Regime der Aufenthaltserlaubnis ans sie amvenden. Sie würden dann in ihrem nenen Vaterlande wohl Pflichten, aber keine Rechte staben nnd man könnte sie zwangsweise da ansiedcln, wo man Lust habe. Mit solche» Männer» macht das Miiüsterinm de Brogneville Wcltpolitik. Wahrhaftig, es fällt schwer, keine Satire zn schreiben. Finden wir doch in diesem empfohlenen Bnch den Vorschlag, daß die annektierten Rheinländer etwa so be handelt werden sollen wie Ausländer, denen man eine Aufenthaltserlaubnis gegeben hat: Man müsse ihnen das Recht absprechen, Grundbesitz zn erwerben, selbständig Handel zn treiben oder Gesellschaften nnd Vereine zu gründen. Mit anderen Worten, «nm würde ihnen die Luft abschneiden, um zu lebeu und würde ihnen nicht einmal die Freiheit lassen, welche die Deutschen den «ach frcmzösischcr Ansicht so außerordentlich ge knechteten Elsaß Lothringern vom ersten Tage an gewährt haben. In einem Atemzug, iu dem man diese Vorschläge macht, spricht man davon, daß das nencrworbcne Rheinland das Hinterland für den Hafen von Antwerpen bilden müsse. Nnr politische Kinder oder ausgemachte Narreu köuueu mit derartigen Ge danken spielen, und wenn wir sic überhaupt erwähnen, so Nur wir es nnr, um zu beweisen, auf welch schwanken dem Bode« ««sere Gegner ihre wirtschaftlichen nnd politischen Znknnftspläne aufbancn. Ma« kcm« diese Politiker damit verlasse« u«d unsere« Wirtschastspolitikern mir de« gute« Rat gebe«, sich ernst- lich nicht mehr mit ihnen zu beschäftigen: sie sterben von selbst ab. Ta hat cs doch noch cincn ganz anderen Wert, wenn man von einer Ecmwclacrt von einer belgisch holländischen Amiähcrnng reden hort, oder wenn ein Bary in Genf den Gedanken eines Zusammenschlusses aller neutralen Staaten erörtert, denn beide erkennen an, dast Belgien all« in ebne Anlehnung an andere
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