Suche löschen...
Weißeritz-Zeitung : 30.10.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-189410300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-18941030
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-18941030
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1894
- Monat1894-10
- Tag1894-10-30
- Monat1894-10
- Jahr1894
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 30.10.1894
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Zur Frage der elektrischen Beleuchtung in unserer Stadt nehmen wir Gelegen heit, auf die letzten Sonnabend auf unserem Markt platze bezw. im Hause des Herrn Strohhutfabrikanten Reichel provisorisch angebrachte Beleuchtung hinzuweisen. Die den Bewohnern hierdurch gemachte Veranschauli- chung war als zufriedenstellend zu bezeichnen und in sofern von Bedeutung, weil den vielen Interessenten die Lichteffekte der zumeist in Frage kommenden Glüh lampen von 10, 16, 20 und 25 Normalkerzen gezeigt wurden. Was die Bogenlampe auf dem Marktplatze anbetrifft, so konnte diese wegen ungenügender Dampf kraft leider nur mit 7—8 Ampere, d. h. ca. 900 bis 1000 Normalkerzen Leuchtkraft brennen. Der Licht effekt wird sich aber nach Errichtung unseres Elektrizitäts werkes, also sobald genügend Betriebskraft vorhanden ist, auf ungefähr die doppelte Leuchtkraft steigern. Aus dem regen Besuche und aus vielen Fragen der Interessenten gelegentlich der provisorischen Beleuchtung erscheint es wünschenswerth, daß mit der Ausführung unseres Werkes baldigst begonnen würde. Die Firma Kummer u. Co. hat sich unseres Wissens schon seit Jahren mit dem hiesigen Projekte befaßt, sie bietet uns schon aus Rücksicht ihrer nächsten Nähe nicht zu unterschätzende Vortheile und in Bezug auf Leistungsfähigkeit und Soli dität wird schon genügen, daß genannte Firma ja die größte und bedeutendste elektrotechnische Fabrik Sach sens ist und auch bereits eine größere Anzahl Zen tralen ausgeführt hat. — Wie bereits kurz erwähnt, hatte die hiesige Schuhnncherinnung beschlossen, den bevorstehenden 400 jährigen Geburtstag ihres berühmten ehemaligen Berussgenossen Hans Sachs in engem Kreise festlich zu begehen. Von mehreren Seiten ausgesorvert, auch Anderen Gelegenheit zu bieten, sich an der Erinne rungsfeier für den der lutherischen Neformbewegung des 16. Jahrhunderts so nahe stehenden, wahrhaft deutsch gesinnten Handwerker betheiligen zu können, gab obiger Innung Veranlassung, unter sehr gern ge währter Beihilfe einiger anderer Bürger für den 5. November d. I. einen öffentlichen Festabend zu ver anstalten. Alles Nähere ergiebt sich aus der Einladung in heutiger Nummer d. Bl. Mögen die Bewohner unserer Stadt und Umgegend ihr schon oft bewiesenes Interesse für ähnliche an die große Zeit der Erkäm- pfung evangelischer Glaubensfreiheit gemahnende Feste und Darbietungen durch recht zahlreichen Besuch auch dieser Hans Sachs-Feier von Neuem bethätigen, um so mehr, da zu derselben für ein ihrer würdige», ab- wechselungSreiches, sowohl belehrendes, als auch er heiterndes Programm von Seiten der Innung nach Kräften und sicher mit Erfolg gesorgt worden ist. — Am bevorstehenden Reformationsfeste findet nicht nur Vormittags 8 Uhr, sondern auch Abends 6 Uhr in der hiesigen Stadtkirche Beichte und Abendmahlsgottesdienst statt, worauf wir hier durch noch besonders aufmerksam machen wollen. — Gleichzeitig sei die für denselben Tag angeordnete Kirchenkollekte zum Besten des Gustav-Adols-VereinS den Gliedern unsrer Parochie aufs Wärmste empfohlen. Je mehr das Gebiet sich vergröbert, auf dem die Hilfe des Gustav Adolf-BereinS von nothleidenden Evange lischen ersehnt wird, je mehr Rom geschäftigt ist, seine Grenzen zu erweitern, um so mehr ist eS Pflicht eine« jeden Evangelischen, di« Kirche der Reformation da, wo sie in Bedrängniß sich befindet, zu unterstützen und mit Wort und Sakrament zu stärken, was sterben will. — Die von uns in letzter Nummer gebrachte Notiz, daß Herr Amtsgerichtsdiener Kaden beabsichtige, in Pension zu gehen, bestätigt sich nicht, wie wir auf dessen ausdrücklichen Wunsch hierdurch mittheilen wollen. Dippoldiswalde. Am vergangenen Sonntag früh sand auf dem Markt- und Oberthorplatze die diesjährige Herbstübung der Pflichtfeuerwehr statt, die, wie mit Freuden zu bemerken war, von den Mitglieder recht zahlreich besucht war. Die Geräthe wurden allent halben in gutem Zustande befunden. — Der Feuerwehr-Bezirksverband der Amtshaupt- Mannschaft Dippoldiswalde veranstaltete am 28. Okt. in Glashütte einen ChargirtenkurseS, bet dem sämmtliche Verbandswehren mit Ausnahme der von Altenberg, Geising und Reichstädt vertreten waren. — Für unsere Turner. Der Kreisturnrath des 14. Kreises (Königreich Sachsen) ist in seiner letzten Sitzung der seit Jahren immer stärker hervor getretenen Nothwendigkeit der Gründung eines KretS- blattes näher getreten und hat auf Grund der Er fahrungen der Kreise der deutschen Turnerschast, welche schon seit längerer Zeit diese Einrichtung ge troffen haben, beschlossen, vom 1. Januar 1895 ab ein solches herauszugeben. Die Leitung des Blattes, welches den Titel „Der Turner aus Sachsen" führen wird, ist in die Hände des Kreisvertreters Herrn W. Bier, Direktor der königl. Turnlehrerbildungsanstalt in Dresden, gelegt worden. Bei dessen bekannter Arbeitslust und Arbeitskraft ist wohl das Beste zu erwarten. — Seit dem ersten Kreisturnfeste im Jahre 1882, dessen guter Verlauf noch allen Theilnehmern in freudiger Erinnerung steht, war es bisher nicht gelungen, eine geeignete Stadt zu finden, welche bereit war, das Zweite zu übernehmen. Jetzt ist auch diese Frage gelöst, denn der Turnrath des Dresdner Gaues hat seine Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben, 1897 das Fest auszuführen. Früher ist es auch aus organisatorischen Gründen nicht möglich. Ferner wurde beschlossen, der Frage behufs Erlangung der juristi schen Rechte für den Kreis näher zu treten. Kreischa. Am vergangenen Freitag Nachm. hielt unser neuer Seelensorger, Herr Pastor Hempel aus Bärenstein, seinen Einzug in hiesigem Orte. Nach feierlichem Empfange an der OrtSgrenze, durch den Kirchenpatron, den Kirchen- und Schulvorstand, den Gemeinderath, die Vereine des Ortes, sowie durch die Schüler der oberen Klaffen der Schulen zu Kreischa und Lungkwitz mit ihren Herren Lehrern, und herzliche Begrüßung durch Wort und Gesang wurde der Herr Pastor unter dem Geläute der Glocken und begleitet von den Segenswünschen seiner neuen Kirchgemeinde durch den festlich geschmückten Ort nach dem Pfarrhaus« geleitet. Schmiedeberg. Herr Lehrer omsr. Schulz hier, der am 19. Oktober seine diamantene Hochzeit feiern konnte, ist am 27. Oktober nach kurzer Krankheit ent schlafen. Lauenstei«. Die am vergangenen Sonntag hier veranstaltete Geflechtstroh-AuSstellung war, wie schon früher bemerkt, von 41 Ausstellern mit 43 Nummern beschickt. Es fehlten leider dabei die Orte Reinholdshain, Elend und Cunnersdorf, die früher stets sehr schönes Geflechtstroh erzeugten, gänzlich. Eine Ausstellung von Geflechten hatten im Anschlüsse die Firmen Ed. Treutler Nachf.-Naundorf und Albin Bach-Bärenstein veranstaltet, wie auch einiges Obst und Gemüse mit Ausstellung gefunden hatte. Der Besuch der Ausstellung war ein sehr guter. — Die Preisrichter einigten sich nach eingehender Berathung dahin, die Preise folgendermaßen zuzuerkennen: 1. Preis (20 Mk.) A. Hesse in JohnSbach; 2. Preis (15 Ml.) C. Püschel und W. Klotz das.; 3. Preis (10 Mk.) R. Mende, K. Stephan, H. Krönert-Bärenstein, R. Hesse, Fl. Hesse-Lauenstein; 4. Preis (5. Mk.) E. O. Ebert, G. Häßler, C. Lehmann, I. Tr. Nitzsche, Frau A. Ebert, C. Galle-Bärenstein, E. Heffe-Dittersoorf, W. Tiebel-Lauenstein, H. Reichel-Luchau, E. Nestler- Döbra, G. Göhler, Fr. Pietzsch-JohnSbach. — Beim Durchforsten eines der hiesigen TutS- herrschaft gehörigen Fichtenbestandes löste sich eine der bereits gefällt gewesenen und am Nachbarbaume hängen wirt- 20 Pfg. Donners tag and Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 85 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg-, «inmonatlich 42 Pfa. Einzelne NuMmerN 10 Pfg.— Alle Postan- stalten, Postboten, sowie di« Agenten nehmen Be stellungen an. Blatte- eine seh» same Verbreitung werden mit 10 P Spaltenzeil« oder Raum berechnet. - bellarisch« um> eompliekts Jnserate mit entspreche» für die Königliche Amishauptmannschaft Dippoldiswalde, sowie für die Königlichen Amtsgerichte und die Stadträtje zu Dippoldiswalde und Irauenstein Verantwortlicher Redacteur: Paul Irhne in Dippoldiswalde. Vtit achtsettkgem ,Hllustrtrten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirthschastlicher MsnatSbeilage. Nr. 127. Dienstag, den 30, Oktober 1894. 60. Jahrgang. gebliebene Fichte durch einen heftigen Windstoß au» dem Geäst und traf beim Sturze den in der Nähe befindlichen 64 Jahre alten Waldarbeiter Wilhelm Bretschneider aus Liebenäu. Trotzdem daß dem selben zwei Rippen an der rechten Seite und da rechte Wadenbein gebrochen wurden, war er immer noch fähig, zu Fuß sich nach seiner gegen Stunde entfernten Wohnung zu begeben. Hennersbach. Am Sonntag, den 28. d. Mts., früh gegen >3 Uhr, brach beim Gutsbesitzer Srahl in der Scheune Feuer aus und ist letztere, sowie Wohn haus und Seitengebäude des Genannten niedergebrannt. Bei dem heftigen Sturmwind ist eS noch als Glück zu bezeichnen, daß durch Flugfeuer nicht noch weitere» Unheil entstand. Zur Löschung des Brande» erschien außer der hiesigen Vereinsspritze die Spritze der Ge meinde Waltersdorf. Die Entstehungsursache ist un bekannt und wird Brandstiftung vermuthet. Grahl hat seine Mobilien nicht versichert. Dresden. Die Zugänge zur neuen 4. oder Carola- Brücke in Dresden find noch nicht aller OrtS völlig frei gelegt. In Altstadt nach der Ringstraße hin wird durch das Abtragen der angekauften Häuser ein ziem lich freier Platz (nur noch an der Synagogenseite be engt) entstehen. In Neustadt aber ist man genöthigt, unweit der katholischen Kirche einen Streifen Gatten von einer Villa zur erforderlichen Straßenbreite zu begehren. Diese Brücke wird auf Neustädter Seite die Passanten weniger zur Klosterstraße, als vielmehr in die Hauptlinie zum Albertplatz, sowie seitlings zur Ritterstrabe und zur Wasserstraße entlassen. Die schönen Diezschen Brunnengruppen kommen alsdann zu ihrer vollen Geltung, und die Kasernenstraße soll ferner einen ihr zuständigen, nicht irreführenden Namen erhalten. Leipzig. Die Kläranlagen auf der Etaxwiese, durch die man erproben will, ob sich die Schleusen wässer auf Grund der Angaben der drei Preisschriften wirklich so reinigen lassen, daß die unterhalb der Stadt gelegenen Ortschaften für immer von den üblen Ge rüchen befreit werden, sind vorige Woche zum ersten Male in Gebrauch genommen worden. Zwei große, durch Dampskraft bewegte Pumpen heben das Wasser aus den Schleusen in die großen Klärbecken, wo durch Zugabe von Kalkmilch die erste Reinigung erfolgt. Nachdem sich der Schlamm zu Boden gesetzt hat, wird das Wasser durch Sand geleitet, damit eS darin die ihm noch anhaftenden Unreinlichkeiten absetzen kann. Erst dann wird es dem Flusse zugeleitet, der eS dann mit fortführt. Der Schlamm wird gleichfalls durch Dampspumpen aus dem Becken gehoben und oient als Düngung für Wiesen und Felder. Gelingt der Ver such im Kleinen, dann werden bald alle hier zusammen fließenden Abfallwässer auf diese Art und Weise ge reinigt werden. Die Bewohner der Orte an der Elster und Luppe unterhalb der Stadt können daraus er sehen, daß es der Stadtgemeinde Ernst damit ist, die von ihnen beklagten Uebelstände, die durch die Ver unreinigung der Flußläufe entstanden sind, völlig zu heben. — Gutem Vernehmen nach sind die Tage der alt historischen Pleißenburg in Leipzig nunmehr ge zählt, denn die Pläne für die Kasernenneubauten in Möckern sind nun auch seitens des KriegSministeriuiNS genehmigt worden, so daß mit dem Bau derselben ist» kommenden Frühjahre begonnen werden kann. — Ein seltenes Jagdergebntß wird au» Atten bach bei Wurzen gemeldet. In dem dort in der Nähe liegenden fiskalischen Revier „Vorder-Planitz" wurde am 19. Oktober von Herrn Fabrikant H. ein schnee weißer Rehbock (Tabelbock, Geäse und Schalen weiß, Lichter roth, also reiner Albino) erlegt. Plauen i. V. In hiesiger Stadt ist in Frage gekommen, für die Gastwirthschaften eine allgemeine Polizeistunde rinzusühren. Der PolizeiauSschuß
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite