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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189604174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960417
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960417
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-17
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1896
- Autor
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Uiesaer K Tageblatt und Anzeiger Meblalt md Anzeiger). Telegramm-Adresse HAI- 's H V Fernsprechstelle „Tageblatt", Rtessa. HAtz. H. U- 4- Nr. 20. der König!. Amtshanptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 88. Freitag, 17. April 18V«, Mends. 49 Jahrg. Da- Riesaer Tageblatt erscheint jede« Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Riesa und Strehla oder durch ^unsere Träger frei inS Hau- 1 Mark kV Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstalten l Mark 28 Pfg., durch dm Briefträger frei ins HauS 1 Mark S5 Pfg. Auzeigeu-Auuahme sür die Nummer der Ausgabetages bis Vormittag 9 Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße 89. — Für die Redaction verantwortllch: Hermann Schmidt, Riesa. Bekanntmachung, Nothankerung vor der Augustusbrücke betr. Um den zu Thal fahrenden, durch Sturm oder plötzlich einfallenden Nebel rc. etwa in Noth kommenden Fahrzeugen die Möglichkeit zu bieten, noch kurz vor der hiesigen Auaustus- drücke ankern zu können, sind etwa 90 bez. 120 m vor derselben auf Anordnung des König!. Finanzministeriums zwei Kelte«, welche oberhalb der Dampfschifslandestelle an den auf der linksufrigen Kaimauer mit großen gelben Scheiben bezeichneten Stellen und an den gegenüber liegenden Uferstellen entsprechend befestigt sind, quer über de« Btrom gelegt worden, an welchen Ketten in Fällen von Nothankerungen bei rechtzeitigem AuSwerfen der Anker die letzteren voraussetzlich fasten dürften. Die Markirscheibe für die obere Kette ist mit 0, diejenige sür die untere Kette mit II bezeichnet. Solches wird zur Nachachtung für die Schifffahrttreibenden hiermit unter dem Bemerken bekannt gemocht, daß gegebenen Falle- das Unterlasten des rechtzeitigen Auswerfens der Anker für den Schiffsführer tue Verantwortlichkeit für etwa entstehende Schäden nach sich ziehen würde. Das Zurückschleppen eines an dm bett. Ketten festgeankerten Kahnes behufs Freimachung des Fahrwassers hat auf Kosten des Schiffseigners und zwar thunlichst sokort zu erfolgen. Königliche Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt als Elbstromamt, am 2. April 1896. * 9K9 v. Thielau. Ludwig. Ertast an die Schulvorstände im amtshavptmannschaftlichen Bezirke Großenhain. Die Schulvorstände werden hiermit veranlaßt, über die i« ihrem Schulbezirke zu Oster« diese- Jahre» 1« da» schulpflichtige Atter getretene« bliuden Kinder bis zum 5. «ai 18SK eine Liste anher einzureichen und dabei mit anzugeben, ob diese Kinder zur Aufnahme in die Blindenanstalt angemeldet worden sind. Sind dergleichen Kinder nicht vorhanden, so ist solches durch Fehlschein anzuzeigen Großenhain, am 10. April 1896. Die Königliche Bezirksschulinspeetion. 553 s v. Wttucki. vr. Gelbe. O. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Landwirth» Earl Moritz Otto i« Seerhausen wird nach erfolgter Abhaltung des Schlußtermins hierdurch aufgehoben. Oschatz, den 15. April 1896. Königliches Amtsgericht. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber: Sekr. Thiele. .WM SiilWe AaMisMm. Am 1. Mai d. I. tritt auf den sächsischen Staatseisenbahnen und den mitverwalteten Privateisenbahnen der Sommersahrplan in Kraft. Nähere Auskunft ertheilen vom 16. d. M. ab die Stationen und Auskunstsstellen. Bei diesen ist auch der neue Fahrplatt zu dem Preise von 5 Pfg. (Buchform) und von 30 Pfg. (Plakatform) zu erhalten. Dresden, am 10. April 1896. Königliche Generaldirection der Sächsischen Staatseisenbahnen. Hoffman«. Zu unfern städt. Haushaltplänen. (Schluß.) Die Gasanstalt, welche unserer Stadtverwaltung in Folge ihrer völligen Unzulänglichkeit, über die wir bereits in un serem Referat über die betr. Stadtverordnetensitzunz bei Berathung des Haushaltplanes der Gasanstalt berichtet haben, manche Sorge bereitet, weist eine Gasproduktion von 400000 Lbm auf. Hiervon entfallen 50000 ekm auf die Straßen beleuchtung s 20 Pfge. gleich 10000 M., 306000 odm auf Privatbeleuchtung ä 20 Pfge. gleich 61200 M., 22000 odm auf Heiz-, Koch- und Kraftgas L 15 Pfge. gleich 3300 M., in Summa 74500 M.; dabei sind gemäß dem allgemein angenommenen Satze 5^/,°/, für Verluste gleich 22000 odm gerechnet. Der Erlös an Ne benprodukten, wie Coaks, Theer und Gaswasser ist mit rund 18000 M. eingestellt, so daß die Deckungsmittel des Haus haltplanes unter Hinzunahme noch einer Anzahl kleinerer Einnahmeposten sich auf 95700 M. beläuft, während die Bedürfnisse mit 65889 M. eingestellt sind. — Das Wasser werk weist einen Bedarf von 34500 M. auf, dem eine Ein nahme von 26000 M. gegenübersteht, so daß diese neue An lage noch eines Zuschusses von 7500 M. bedarf. TS steht hierbei jedoch zu erwarten, daß durch Einführung der obliga torischen Wassermesser bei sämmtlichen Konsumenten ohne Ausnahme das Deficit gedeckt oder wesentlich verkleinert wer den wird. Wie s. Zt. bei den Berathungen hervorgehobeu wurde, hat das Wasserwerk gegen 60000 obm Wasser mehr geliefert, als es bezahlt erhalten hat, woraus sich ergiebt, wie dringend nöthig die Einführung der Wassermesser war. Im vorigen Herbst ist die Wasserfassung in der Pumpstation durch Anlage von vier Rohrbrunnen, welche durch Heberwerk mit dem Hauptbrunnen verbunden sind, vergrößert worden. Seitdem scheinen die Klagen über häufig durch Beimischung von Thontheilchen getrübtes Wasser, heroorgerufen durch zu starke Inanspruchnahme des Hauptbrunnens, verstummt zu sein. — Der Schlachthof balancirt in Ausgabe und Einnahme mit 31355 M.; dabei sind in neuerer Zeit einige kleine Er mäßigungen bei den Schlachtgebühren eingetreten. Es ist im Schlachthof ein zweiter größerer Dampfkessel gelegt und die Kühlanlage von der Fabrik, welche sie erbaut hat, noch we sentlich verbessert worden, so daß einige zu Tage getretene Mißstände definitiv beseitigt sein werden. Die Erbauung der Gleisanlage im Schlachthof, welche den letzteren mit der Eisenbahn von den Speichern aus verbinden sollte, ist z. Zt. noch aufgeschoben worden, da an eine Aufhebung des staatlichen Verbots der Einführung lebender Schweine aus Oesterreich noch nicht gleich zu denken ist, um so mehr, als der Bedarf an Schweinen reichlich im Lande gedeckt werden kann und Hierselbst die Preise z. Zt. recht mäßige sind. — Die Spar kasse bringt der Stadt an Einnahme rund 20000 M. Zinsen « vom Neservefond, welcher gegenwärtig rund >/> Million be trägt, sowie die Hälfte des Reingewinnes mit 23000 M., in Summa rund 43000 M. — An Besoldungen sämmtlicher städtischer Beamten hat die Stadt rund 49000 M. aufzu wenden, an Pensionen 5500 M., während an Verwaltungs aufwand im Uebrigen rund 6400 M. gebraucht werden. Hierbei ist jedoch der an die Rittergutskasse zu zahlende Miethzins sür das Rathhaus mit 8000 M. nicht inbegriffen. Die Straßenbeleuchtung koktet der Stadt für Gas 10000 M. und an sonstigen Aufwand (Reparaturen) 500 M., wo von 1500 M. gewährter Rabatt, wie bei jedem großen Kon sumenten, in Abzug zu bringen ist. — Die Straßensprengung kostet 1000 M. an Fuhrlöhnen, 800 M. an Wasserzins, 200 M. an Reparaturen für Geräthe, in Summa 2000 M. — Der Polizeiaufwand kostet außer den Gehalten sür die Schutzleute 520 M. Das Feuerlöschwesen balancirt in Einnahme und Aus gabe mit 3770 M., wobei ein Ueberschuß von 1790 M. als zu kapitalifirender Fond für Neuanschaffungen vorgesehen ist. Eines baaren Zuschusses seitens der Steuerzahler bedarf unser treffliches Feuerlöschwesen nicht, denn die Bedürfnisse einschließlich jenes Erneuerungsfonds werden gedeckt durch die 5°/oigen Beiträge der Jmmobiliar- und Mobiliar-Feuerver sicherungen, durch einen Kassenbestand von 770 M., durch 10 M. Strafgelder und 10 M. sonstige Einnahmen. Eine recht erfreuliche Einrichtung tritt in diesem Jahre auf Beschluß der städtischen Kollegien und auf Anregung des Feuerwehr ausschusses erstmalig ins Leben. Die Feuerwehrleute wer den nämlich gegen Unfälle und deren Folgen, welche sie im Dienste bei Bränden und Uebungen erleiden, versichert und erhalten bei dauernder voller Invalidität ein Kapital von 6000 M., für jeden Tag der Krankheit 2 M. 50 Pfge. pro Mann, während bei Todesfall den Hinterbliebenen des Ver unglückten ein Kapital von 3000 M. buar auSgezahlt wird. Die Prämien dieser Versicherung trägt die städtische Feuer löschkasse, ohne daß die Feuerwehrleute dazu herangezogen würden. — Die Stadtbibliothek hat eine Ausgabe von 410 M. und eine Einnahme von 360 M., darunter 80 M. Staats beihilfe, 30 M. Beitrag vom Gewerbeverein, 150 M. Ein nahmegebühren von der Schulkaffe, 100 M. Lesegelder. Die gewerbliche Fortbildungsschule bedarf 2280 M. und nimmt ein 1250 M., erfordert somit einen Zuschuß von 1030 M. Eingenommen werden 380 M. Schulgelder, 800 M. Staatsunterstützung, 30 M. von der Handwerkerinnung, 20 M. von der Riesaer Waagenfabrik und je 10 M. von der Schneider- nnd Tischlerinnung. Die übrigen Innungen haben Beiträge nicht verwilligt und es ist dies um so unbe- greiflicher, als ihnen hierdurch da- Recht verloren geht, ge mäß den Bestimmungen in der Gewerbeordnung den Nicht- innungsmitgliedern das Halten von Lehrlingen unmöglich zu machen. Es kann nämlich denjenigen Innungen, welche sich auf dem Gebiete des Lehrlingswesens besonders verdient machen, von der Regierung zugestande« werden, daß nur die jenigen Meister, welche Jnnungsmitglieder sind, Lehrlinge halten dürfen. Die Förderung des Lehrlingswesens aber wird in erster Linie in der Förderung der gewerblichen Fort bildungsschulen zu suchen sein, bei welchen die Lehrlinge nicht nur im Zeichnen, sondern besonders auch in der Buchführung, im Veranschlagen, im Brief, und Rechnungsstil, im Wechsel verkehr und noch in vielen anderen Materien, mit denen der Handwerksmeister heut zu Tage genau vertraut sein muß, genügend ausgebildet werden. — Das Standesamt erfordert 2040 M. und nimmt 235 M. ein. — Der Straßenbaufond ist wiederum mit 3000 M. Dotation bedacht. Derselbe hat nunmehr die Höhe von 113200 M. erreicht und bildet ge wissermaßen eine Sparbüchse für die Stadt, aus welcher das Straßenpflaster erneuert, verbessert oder ergänzt werden kann. Dieser Fond soll bis zur Höhe von 150000 M. angesam melt werden und ihm fließen die von den Grundstücksbesitzern der Stadt zu erstattenden Straßen- und Fußwegskosten, die Zinsen seines eigenen Kapitals, sowie außerordentliche Dota tionen zu. — Für den BürgerhoSpitalfond finden sich 1000 M. in den Haushaltplan eingestellt; hierzu kommen 546 M. Zinsen von dem bereits zu diesem Zwecke vorhandenen Kapital an 10200 M. An Stiftungszinsen sind verfügbar 1572 M., welche zu verschiedenen Zwecken vertheilt werden. — An Aufwendungen für gemeinnützige Zwecke leistet die Stadt noch verschiedene andere Beiträge, z. B. für Elbfreibäder 250 M., für das germanische Nationalmuseum in Nürnberg 6 M., für den Landesobstbauverein 10 M., für den sächsischen Vemeindetag 6 M., für den sächsischen Schifferoerein 6 M., für die Rie saer Ferienkolonie 200 M., für die Diakonissenanstalt in Dresden 15 M., für die Handelsschule Riesa 300 M-, für den Verein zur Förderung der Jugendspiele in Deutschland 10 M-, für den sächsischen AlrerthumSverein 20 M., für de«, Ruderklub Riesa (Eisbahn) 100 M., für die Kinderbewahr, anstatt an den Frauenverein Riesa 300 M., für den Hebaar menunterstützungsfond 50,' M., sür den Stadtpark an de Verschönerungsverein 450 M. u. s. w. — Einen recht er freulichen Einblick bietet der Haushaltplan für die städtisch Armenkaffe. Zum ersten Male bedarf dieselbe eines Zu schusses der Steuerzahler nicht mehr und das gesammte Ar mcnwesen einschließlich der Unterstützungen an von anSwärt zugereiste Bedürftige bedarf eines Aufwandes von 2620 - M., welcher Betrag durch die Einnahmen wieder gedeckt wir. Es wird wenig Städte in Sachsen geben, welche hier in ein . gleich glücklichen Lage sind, wie Riesa, und es ist dabei he, vorzuheben, daß der städtische Armenausschuß nicht etwa « Unterstützungen da hintangehalten hat, wo dieselben wirkli nothwendig waren. Besonderer Dank gebührt aber auch de
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