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Dresdner Nachrichten : 24.10.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-10-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-194110241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19411024
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19411024
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1941
- Monat1941-10
- Tag1941-10-24
- Monat1941-10
- Jahr1941
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.10.1941
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Freitag, 24. 0N»ber 1«1 R Vie Drrsdn amtlichen 41t?» 2AH ' WNZLldkLESr Sachsen und Sudetenland lS Rpf. Auß«halb Sachsen» ll Rpf. Gegründet 1HAH !7n al« Morgenblatt; dir Sonntagsnummer schon am Sonnabendnachmlttag - w-chentlich 7 Ausgaben. - Sie enthalten bl« ."gen des Landrat«» zu Dresden, de» Schiedsamt«» beim Oberversicherungsamt Dresden und de« Polizeipräsidenten in Dresden, MMMAmMmko abgesagt Stalin laßt BolfchewistenkSpfe rollen Besonderer Erfolg unserer Mvote im Atlantik Link«» American" bekannt. Diese Zeitung brachte als Hauptmeldung die „Prawda"-Mitteilung, das; Timoschenko als Oberbefehls haber der sowjetischen Zentralsront abgcsetzt wurde. Das Blatt Überschrieb die Meldung: „Timoschenko in roter Sänbcrungs- aktion abgesägt!" Gleichzeitig wird bekannt, bah Marschall Bndjenny im Lnbljanka-GesängniS in Moskau sitze und Marschall Woro, schilow ebensalls erledigt sei. iileachtlich ist, das; der Londoner Nachrichtendienst bis vor kurzem noch dem jetzt abgesetztcn Marschall Timoscheroko grosie Lobeshymnen gesungen und ihm endlose Siegcslorbeceren ge wunden hat. Er feierte in Timoschenko ein sowjetisches mili tärisches Genie. Noch vor etwa drei Wochen faselte London von einer großen Gegenoffensive TimoschenkoS. Dieser von London so hochgcpäppeltc bolschewistische Oberbefehlshaber geht nun den gleichen Weg wie die übrigen Sowjetgrößen. Man wird ihm den Kopf vor die Allste legen oder er bekommt nnn den Genickschuß. Die Art, wie Stalin seine Opfer erst z» Schuldigen stempelt und sie dann liquidiert, ist ja bekannt. ans die Hinterfronten der Elendsviertel von Nen- Ehikago geschaut hat, glaubt es bester zu wissen, geht es selbst drüben nicht zu. Und wenn schon, gewaltigen Gradunterschieden. Freilich versichert da» der Lebensstand in USA weitaus besser sei, lDenu, waS man den stanclarck ok jiks Vom Lebenssiand im Kriege Wenn eS zum Winter geht, so berichteten freundwilltge amerikanische Reporter, werfen die Nenuorker ihre Stroh hüte, Kreissägen genannt, in den Sudson. Da schwimmen sie denn zu Hundcrttausenben ins Meer hinaus. Wenn sie alt und klapprig geworden sind, so erzählen andere liebens würdige Zeitungsmänner, läßt der Nordamerikaner seine Kraftwagen einfach auf der Landstraste stehen. Er kaust sich im nächsten Store an der Ecke einen neuen. Das sind so nette kleine Geschichten für den gutgläubigen Europäer. Wer ein wenig - - nork ober So üppig dann mit man unS, als der nnsrtge. nennt, und woraus wir fremdwörtelud zum mindesten den Standard für «nS als BcgriffSbezeichnung abletteten, kann man ganz einfach auch mit „Lebensstand" umreisten. BiSmarck hat cs so getan; und da wären wir also in bester Gesellschaft.) Dieser Lebenöstand ist es, um den alles in der Welt geht. Alles, im Frieden und im Kriege. Und er selbst be deutet ja auch — volkstümlich gesprochen — das; „alles" da sei. „Da" im Sinne von erhältlich, käuflich, crwerbbar. Wo mit dann freilich schon fiir die meiste» Zeiten und die meisten Länder sich die Einschränkung von selbst ergibt. Tenn es war vielleicht und ist in ihnen „alles", das Lebens notwendige und bas LcbcnSerfreuende „da", aber nicht für alle. Darum aber dreht sichS. In der Pharaonenzeit, bei den alten Römern — von deren Tagesleben wir keines wegs so viel wissen, als wir nach den erhaltenen Schriften und Zeichen glauben möchten —, war das bestimmt nicht so. Im Mittelalter nicht und in der Neuzeit nicht — meist wenig stens. ES gab zwar die Güter der Welt, aber sie waren nicht für die „Welt", sondern für den einzelnen. Der Herr besaß, der Knecht darbte. Wie steht eS um dieses „Alle für alle?" Da man in Europa noch Frieden schrieb, schien eS doch wohl, als sei der Grundsatz durchgesührt? Aber es schien in der Tat nur so. ES gab Länder, die den deutschen Lebenöstand nicht kannten, andere, die ihn erreichten, aber nicht für jedermann zugängig. Man meint vielleicht, das schreibe sich von den Reichtümern, von der Gröste eines Staates her. Wahr und falsch. Nordamerika hat diesen Besitzstand und den Raum dazu, das Reich der Sowjets hat ihn aber anch, und dennoch: Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Es liegt also nicht an den Möglichkeiten allein. Auch nicht an Krieg oder Frieden. Obwohl hier zu beachten ist, daß Länder, die nie — oder wenn schon, dann nur schwache — Rüstung zu tragen hatten, den so ersparten Teil des Volks vermögens auf die Lebenshaltung umsctzcn können. So USA und Grostbritannten. Aber das alles ist nicht entscheidend. Den Ausschlag geben auch hier der Wille und die Leistung. Nicht wo6 da ist, entscheidet, sondern wie es genutzt wird. Und hierauf: Wie es verteilt werde. Man must in fremden Ländern gereist sei», nm dankbar znriickznkehren. Nicht nur, weil die Heimat wieder grübt, sondern weil man erkannt hat, das; sie überall das Beste, das Höchste gab und gibt, bas Leistungsmächtigste, Genaueste, Sauberste, Verläßlichste von allen Ergebnissen zivilisierter Lebensführung. Und wenn man das erlebt hat, oder sich durch Wissenschaft oder Ueberzeugung zu verschaffen ver mochte, bann erst weiß man den Lebenöstand Deutschlands im jetzigen Kriege zu bewerten. Natürlich ist er im ge samten nicht besser geworden. Selbstverständlich mangelt dies und jenes. ES fehlt an Arbeitern, die zum Kampf eingesetzt sind. ES fehlt an Waren, die zur Zeit nicht erreichbar sind, oder im Austausch mit anderen Völkern nicht wichtig genug scheinen. Das kann man auch ziffernmäßig auödcutcn, etwa so, bas; statt jener 82 Kilogramm Fleisch auf den Kopf jetzt nur soundso viel, statt jener Menge Butter nur diese zur dieses Land durch die englische und nordamerikanische Be setzung geraten ist. Als seinerzeit die USA-Truppen nach Island kamen, hat zwar Roosevelt dem isländischen Minister präsidenten die Versicherung gegeben, daß die nordamert- kanischen Truppen so wenig wie möglich in die inneren Verhältnisse des Landes cingreifen würden. Tatsächlich haben sich aber zahllose Schwierigkeiten wirtschaftlicher Art ergeben. So sind u. a. die Preise durch die Besetzung ungeheuer in die Höhe gegangen. ES hat darüber hinaus nicht an schweren Ausschreitungen der Besatzungstruppen gefehlt. So wird anch hier der Betrug offenbar, den die Plutokratien noch an jedem Volke verübten, das sie auf die eine oder andere Weise in ihren Krieg hincinzogen. AuS dem Führerhanptquartier, 28. Oktober. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Trotz schwieriger WitternngSverhältniste «urde die äußere Verteidigungsstellung der sowjetischen Hauptstadt in »en letzten Tage« »o« SÜdwefte« und Weste» her in breiter Front durchbrochen. Unsere AngrissSspitze» haben sich stellenweise bis ans 8» Kilometer an MoSka« herangekämpsk. MoSka« wnrde auch in der »ergangene« Nacht mit Spreng, «nd Brandbomben belegt. Unterseeboote versenkten vier feindliche Schisse mit znsamme« 82 000 BRT. Hierbei wurde der britische Truppentransporter „Anrania" von 11000 BRT im Atlantik ans einem stark gesicherte« und schnell fahrenden militärischen Geleitzug heraus» geschossen, ttampsslugzcuge versenkten bei Tage eine« Frachter von 1800 ÄRT nnd beschädigten durch Bomben, wors ein großes Handelsschiff. Rachtangrisse der Luftwaffe richtete« sich bei gnter Erdstckt gegen de« Bersorgnngshase« Birkenhead. In kriegswichtige« Anlage« entstanden heftige Explosionen und Brände. Andere Kampsslugzeuge erzielten Bomben» Berlin, 28. Oktober. Angesichts des völlige» Zusammen bruchs in der Mitte der sowjetische« Front und der katastro phalen Lage der sowjetischen Armeen im allgemeinen suchte Stalin «ach Schuldigen. Diese hat er jetzt gesunden. Wie schon kurz «ach dem Londoner Nachrichtendienst gemeldet, wurde in MoSka« bekauntgegebeu, daß General Gregor Sukow Marschall TimoschenkoS Kommando an der mittleren Front übernommen habe einschließlich der Verteidigung Moskaus. Wohl um der Oessentlichkeit gegenüber den Kommandowechsel nicht so kraß in Erscheinung treten zu lasten «nd den Engländern das Verschwinden TimoschenkoS zu versüße«, fügte der Londoner Nachrichtendienst hinzu, es werde angenommen, daß Marschall Timoschenko einen anderen Pofte« erhalten werde. Die „Prawda" schreibe heute, so führte der Londoner Nachrichtendienst weiter ans, das; Sukow 2« Fahre militärische Erfahrungen hinter sich habe nnd als Offizier von ungeheurer Energie geschildert werde. In Neuyork wurde die Nachricht über Timoscheukoö Ver schwinde» zuerst durch das Mittagsblatt „New Aork Journal Volltreffer im Hasengebiet von Great Barmouth. Der Feind warf tu der letzte« Nacht Svreng, «nd Brand, bomb«« an verschiedenen Orte« Westdeutschlands. Die Zivilbevölkerung hatte geringe Berlnste. Es entstand nur ««bedeutender Schade«. Flakartillerie schoß drei britische «omber ab. I« der Zeit vom 18. bis 21. Oktoberioii «erkor die britische Luftwaffe 89 Flugzeug er «ähren der gleiche« Zeit ginge« im Kamps gegen Großbritannien acht eigene Flugzeuge verlöre«. Ritterkreuz kür hervorragende Aükrerleiftunoen Berlin, 23. Oktober. Der Führer verlieh das Ritterkreuz dcS Eisernen Kreuzes an: General der Pioniere Kuntze, Kommandierender General eines Armeekorps: Generalmajor Dehner, Kommandeur einer Infanteriedivision: Oberst Grase, Kommandeur eines Infanterieregiments: Major Lanka«, Bataillonölommandeur in einem Artillerieregiment: Oberleutnant Göbel, BataillonSftthrer in einer Voraus abteilung: Oberleutnant Millonig, Kompanieführer in einem Panzer-Pionicr-Bataillon: Oberleutnant Thier felder, Staffelkapitän in einem Zcrstörergcschwadcr. Berlin, 23. Oktober. Eine düstere Schwermut, so stellt „New Uork World Telegram" fest, ist in England, wie auch in den USA, durch die gegenwärtige Kriegslage hcrvorgcrusen worden. In Amerika freilich, so muß man hinzufiigcn, be mühen sich die Kriegstreiber um Roosevelt sehr eifrig, durch wildeNeden diese Schwermut zu verscheuchen. Zur Stim- mungömache und zur Verstärkung der Kriegspsychose hat Roosevelt auch augcordnet, daß die Woche nach dem Wasfensttllstandötag, also die Woche vom 10. bis 1«. Novem ber, als V e r t e i d l g u n g S w o ch e gelten soll, in der sich jeder Bürger der USA „mit de» einzelnen Phasen der zivile» Verteidigung" vertraut machen soll. Wen» man in England trübe dreinblickt, so hat man dazu allen Anlaß. Immer wieder muß man seststellcn, daß eS in derSchlacht im Atlantik keine Panse gibt. Wieder haben deutsche U-Boote 32 000 BRT beö unersetzbaren eng lischen Schiffsraumes in die Tiefe geschickt. Dieser Erfolg ist nm so größer zu bewerten, als eS sich nm einen schnell fahrenden Geleitzng handelte, der also nur ans hoch wertigen schnellen Schissen bestand. Der im OKW-Bertcht besonders erwähnte versenkte Dampfer „Anrania bei spielsweise war in FrtcdenSzetten einer der schnellsten Dampfer der Cunard-Linie. Dieses 1928 gebaute Schiff war in Liverpool beheimatet und wurde im Frieden sowohl auf der Fahrt nach Nordamerika als auch ans anderen Routen eingesetzt. ES wurde im Kriege als TrnppentranSporter ver wendet. Auch die starke Sicherung konnte diesen Transporter nicht vor dem Schicksal bewahren, das vor ihm schon so viele britische Schiffe erlitten. Bekanntlich konnte erst in den letzten Tagen zweimal über größere Erfolge deutscher U-Boote berichtet werden. Nimmt man diese ErsolgSmeldimgen zu sammen, so ergibt sich, baß tn noch nicht einer Woche 180 200 BRT feindlichen HandelSschisssraumS durch deutsche U-Boote vernichtet wurden, ein für England sehr spürbarer Aderlaß. Kein Wunder also, wenn der Erste Lord der Admiralität, Alexander, in seiner letzten Rebe nach SchiffSnenbanten rief. Zugleich muß man zur Kenntnis nehinen, baß auch baS chlechtc Wetter und die verschlammten Wege, die in der etztcn Zeit in den englischen Blättern eine so grobe Rolle vielten und als neue Hossnnng begrüßt wurden, den beut« chen Vormarsch auf Moskau nicht stoppen konntntz Rovkßvrtt« Vettug an Scklan» vrakt m»ISu n g unserer Svrllner 8edrlttlvttung Berlin, 28. Oktober. Der Rücktritt der isländischen Re- gierung wird gemeldet. Als Eirund werden innere Unstimmig keiten angegeben. Der Rücktritt beleuchtet di« Lage, in die Dr. Tis- bei Reichs- marschall Göring Der slowakische Staatspräsi dent Vr. Tiso und Mlnlster- präsident Vr. Tuka weilten al» Gäste im Führerhaupt, quartier. Unser Bild zrtgt Reichsmarschall G-tlng und Staatspräsident Dr. Tiso im wagen. pic-zuki»dm- tl,ler,d»rlktit«e Lite! Rechts» So flehe es auf der Laderampe von Odessa aus In kopsloser Flucht hatten die Sowjet» versucht, Odessa zu verlassen, während «in unaushSrllcher Bombenhage aus sie nlederglng. PX-zuknidme «»-„decickler Vtzersv (Set» Reue deutsche Erfolge bedrücken England vrsktmelckung unserer Svrllner 8ekrlttl«ltung
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