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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 14.09.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100914029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910091402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19100914
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910091402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1910
- Monat1910-09
- Tag1910-09-14
- Monat1910-09
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Diese» «lat» wird drn Lesern von Dre»den und Umgebung -« Lagr »»rhrr bereit» alt UbenaHurgade zugeftelll, währenb e» die PvslAbonnenien «m Morgen in einer vesamtau-gabe erhallen. 54. Jahrgang, 254. P,zug»ge»ühr rt«rtrl>ührl. Mr Dr««- den de» tätlich »»ei- maUgrrZutrogungtaa Sonn» und Montaae»! nur einmal) 2 ÜO Mk., »>-> »l,»»»>,,«r Zu- Itiüuna durch St» Post 1Ml0dueB<s»tIg«tdj. lte Lr» Leiern von rrr»d«n u »mgedung a>u log« vorher »u. ^ehellie» Sldend-Au«- Kiben erholten dt» au»- e ortioen iteueher mit »er Morgen-»»««»de ,us«"»nen rugeslelt. NochdruLnurm>ld»ut- llchrr Ouellenougad« «I,««» Rachr ,u> lalhg. — Uninrlongle Mauuskrioie werden nicht ousdewahrt. Tklcgramm-Adrcsic: Nachrichten LreSVrn. Heg^LLnSsL L8SV Druck und Verlag von kiepsch 8- Reichardt in Dresden. Bauplgeschäftsstelle: Marienslrafte 58 ^0. Mittwoch, 14. September 1910. Anleigen-Tarif Annahme von Nnkttn. digungen big nackm. 3 Uhr, Sonntags nur Mauenstrahe 38 von ,1 bk, ' ,1 Uhr. Tie einspaltige lSru,ld»e»le ,,a. n Silben) Li Ps., Familien AachliLlcn anä Dresden 20 P« : Geschäfts Anzeigen auj der Privatseitc Heile AOPf.; die zweispaltige Heile a.Texrieue«0P' — In Aummern nach Sonn u Feiertagen die einivaltige Grund- zeile .30Pf , auj Privat» ^lte 4V Ps., ^amilten- Nachrichten a. Dresden die Grundzeile 25 Ps — SluSwanige Austrage nur gegen Borausbe zahlung. — Jede« Be. lcgblau rostet 1V Ps Oresclner kank ^lct'isnkspita! unä ksssrvsn 260 IM. Mark swptiotiit ikrs Dresden-^., König 3oksnn-8lsasze 3 „ ,, kftsger Strasse 34 :: :: „ „ Striesener Llrssse 44 :: Oresden-ki., Laulrner 8>rasse 3 :: :: Kurort Vkeisser Nirsck ddeissen und Kölrsckendrods. Bareinlagen, Junktims nur Ver^insur,^. Lcdecll-Verketir, Lröilnun^ von LodöLlc^ollten. FVerlpapiere, F.n- uuä Voricauk, Beleibun^. Coupons, Linlösunff unck Vsrrvsrtull^. :.: :.: Depots, Futbon'allrnng ollonor u. vörsoitlisksbarsi. Xreckitbriete «uk also Hauptplatxs cisr FVsIt. :.: Mrv eitrgo Lofev. Der König gedenkt im Laufe des Oktobers den Dösen zn Neustrelitz und Brau »schweig einen Besuch Mzustatten. Das Dresdner Stadtverordnetenkollc- i,ium wird sich in seiner nächsten Sitzung am 15. Sep tember mit der F l e i s ch t e u c r u n g zu beschäftigen haben. Die mexikanische Regierung Hot die Teilnahme an der Internationalen Hygiene- A u s st e l l u n g Trcsdcn 1V11 ossizicll zugesagt. Prinz Heinrich von Bayern wird aus der deutschen Armee ausscheiden und in die österreichisch-unga rische Armee eintreten. Ter Bund der Viehhändler Deutschlands hat an das Peichsamt des Inner» verschiedene Vorschläge zur Ab hilfe der Fleischteuerung gerichtet. Die internationale diplomatische See- recht s k o n f e r e n z ist in Brüssel zur Regelung gewisser sich bei Lchissszusammenstösten ergebenden Fragen zu- laiiimciigetreten. Die Türkei hat die für die Kotierung der türkischen Anleihe an der Pariser Börse gehellten Bedin gungen abgelebnt. Die französische Regierung hat die goiicning der türkischen Anleihe an der Pariser Börse bedingungslos gewährt. Neueste vrahtmelllungeu vom 13. ^September 3«r Fleischnotsragc Berlin. iPriv.-Tcl.s Die Vorstandsmitglieder des Deutschen F l c i s ch c r v c r b a n d e s wurden heute mittag vom Landwirtschaftsminlstcr Frhrn. v. Schor le in er zur Entgegennahme einer Denkschrift, in der die durch die Fleischnvt entstandene Situation dargclegt und Vorschläge zur Abhilfe gemacht werden, emvsauge». Der Miuister sagte sein lebhaftes Interesse an dieser s-rage und an ihrer möglichen Lösung zn. Mergentheim. Auf dem Landwirtschaft lichen G a » s c st e führte der Minister des Innern Pischck in einer Tischrede ans, der F l c i i ch t e u e r » n g könne bei dem im Auslände herrschenden Vichmangcl durch die öinftihr lebende» Viehs kaum ahgeholsen werden. Auch eine Suspendierung der Futterzölle würde keine graste Wirkung haben, da die meisten Futtermittel zollfrei seien. Der Einfuhr gefrorenen Fleisches ständen erhebliche sani- lbrc Bedenken entgegen. Ansterdcm würde sic dem besten und sichersten Mittel zur Hcrabsetzuna der Fleischpreisc cnt- gcgenwirken, nämlich der Vermehrung unseres eigenen Viehbestandes. Allerdings werde diese nur allmählich ein- lreten können. Es sei aber die dringende Ausgabe der brutschen Landwirtschaft, selbst ans die Gefahr einer ge wissen Einschränkung des «tzcireidcbancs hin. die Viehzucht auszudehnen und den heimischen Bedarf an Pich und Fleisch zu erschwingliche» Preisen vollständig zu decken. Eine Stiftung Zeppelins. Berlin. lPriv.-Tel.l Für die Flugwochc in Johannisthal hat Graf Zeppelin zu dem groben WM und MrsenrclM. -s* Mitteilung aus dem Bureau der König!. Hostheatcr. ,1m Schauspielhaus«: geht als erste dramatische Neu heit dieser Spielzeit Donnerstag, den 15. September, die breiaktige Komödie „Der verlorene Rater" t„Iou Iiever csn teil") von G. Bernhard Shaw, übersetzt non L. Trcbitsch, in Szene. Nach dem Schauspiel „Eandida", das 1003 im Schauspielhaus die Uraufführung erlebte, und der Komödie „Der Arzt am Scheideweg", die in der ver gangenen Spielzeit zum erstenmal nnsgcführt wurde, ist „Der verlorene Vater" das dritte Werk Shaws, daS auf die Bühne des König!. Schauspielhauses gelangt. Die Be sitzung dcS Werkes ist dir folgende: Frau Elandon: Fräu lein Listl, Gloria: Frau Körner, Dolly: Fran Klein, Philip: z err Bcner, Dr. Valentine: Herr Wierth, Me. Naiightan: Herr Müller, Me. Eomas: Herr Ren«, Vohnn: Herr Meh- ucrt, Kellner: Herr Fischer. Der Vorverkauf zur Erstaiif- sühung beginnt Mittwoch, den ll. September, vormittags 10 Uhr. an der Kasse des Schauspielhauses. — Die erste Ge- iamtausführung von Richard Wagners „Ring des Nibe lungen" in dieser Spielzeit beginnt Montag, den lU. Sep» tcmber, mit der Ausführung des „Rhctngold", Diens tag, den 20., folgt die „Walküre", Donnerstag, den 22., „Siegfried" »nd Sonnabend, den 24., „Götterdäm merung". Die Billetts werden nur für alle vier Vor stellungen bereits Sonnabend, den 17. September, an der Tageskasse des Königl. Opernhauses von vormittags 111 bis 1 Uhr anSgcgebcn. Stammsitzinhabcr können ihre Plätze iür alle vier Vorstellungen gegen Abgabe von vier Coupons 'und Entrichtung des Preisunterschiedes gleichfalls am ge nannten Tage entnehmen. Köuigl. Opernhaus. Für Earl Burrian, der erkrankt war, hat in der gestrigen Ausführung von „Carmen" Carl Strätz vom Stadttheatcr in Chemnitz die Partie des „Don Iosö" gesungen, und zwar mit be merkenswert reichem, echtem Tenormatertal und dramati scher Gestaltung. Unterstützt wird der junge Künstler, der Preis des Kriegsministerinms von 25 000 Mart den Be trag von 1lt»»0 Mark als zweiten Preis ans der Zcppelin-Sttstiilig überwiesen. Insgesamt sind »»»mchr an Geldpreisen 70.500 Mark und ein Ehrenpreis im Werte von 1000 Mark für die Flugwvche verfügbar. T>e Ans idircibiingen werden Ende dieser Woche veröffentlicht. Mit dieser Stiftung Zeppelins ist die Spende des Kriegs- Ministeriums von 25 000 Mark in Kraft getreten, die »in dann aufrecht erhalten werden sollte, wenn ei» anderer Spender einen weiteren Preis von 10- bis 15 000 Mart überweisen würde. Naubansall im Eisenbahnabteil? Berlin. Heute vorinittaq wurde in einem Sonder abteil dritter Klasse des Südringes beim Eintressen aus der Station Schmargendorf der Kautmonnslehrling Bruno Meyer bewusttlos ausgesunden. Er gibt a», dast er wahr scheinlich zwischen dem Lehrter Bahnhöfe und Bellevue durch einen Schlag aus den .Kops betäubt und seiner Barschaft von 27 Mart beraubt worden sei. Tic Polizei steht seinen An gaben skeptisch gegenüber. Abschiedsbankett für den Fürsten Radolin. Paris. Die d e u t s ch e K o l v n i c hat gestern im Palais d'Alzey dem Fürsten von Radvlin anlüstlich seines Rücktritts ein Ahschiedsbankett gegeben, an dem 200 Gäste tcilnahme». Der Obmann des hiesigen deutschen Lchnlansschnsses Andre, gab in marinen Warfen den Sym pathien der Kolonie für den scheidenden Botschafter Aus druck, indem er hcrvorhob, dast Fürst Radolin den Inter essen der deutsche» Landsleute aller Kreise stets die liebe vollste und tatkräftigste Fürsorge gcwid^i und trotz mancher Schwierigkeiten erfolgreich an dWWVerbcsserung der deutsch - französischen Beziehungen »Mgewirkt habe. Er schloss mit einem Hoch auf die Fürstin und den «Fürsten Radolin und überreichte dem Botschafter im Namen der Kolonie zum Andenken eine prachtvolle Bronzegrnppe. «Fürst Radolin, der zuerst einen begeistert ansgenommensn Trinksprilch aus den Kaiser und ein Hoch ans den Präsi denten Falliörcs ansbrachie, dankte iiesgerührt für die ihm zuteil gcwvrdenc Ehrung und versicherte, das? ihm die Jahre seiner Pariser Tätigkeit dank der vorzüglichen Be ziehungen zur deutschen Kolonie und den französischen Staatsmännern unvergesslich bleiben werden. Zum Lchluh leerte er sein Glas ans das Blühen und Gedeihen der deutschen Kolonie. Paris. lPriv.-Tel.s Ter bisherige Botschafter in Paris F ü r st Radoli n hat gestern aus dem ihm z» Ehren von der deutschen Kolonie veranstalteten Festmahl eine Rede gehalten, in der er n. a. sagte: Mit nnsrjchtigcm Schmerze scheide er vvn -er Kolonie, mit »m so grösserem Schmerze, als er mitten ans seiner Tätigkeit in etwas unerwarteter Weise von seinem Posten abberusen worden sei, obwohl er sich »och rüstig genug fühle, das begonnene Werk sortzuietzen. Man glaube aber nicht, fügte er hinzu, dast er seinem Nachfolger irgendwelche Ver stimmung entgcgenbringe, er wünsche vielmehr, dast cs ihm gelinge» möge, sich ebenso die Herzen der deutschen Kolo nisten in Paris z» gewinnen, wie das ihm, dem Redner, gelungen sei, »nd insbesondere dnst cs ihm gelingen möge, der Kolonie nützlich zu sein. Frankreich. Paris. In Brest ist der Gcncralinspcktcur der Marineartillcrie cingetrosfen, angeblich infolge der bei den jüngsten Lchiestübiingcn des Panzerschiffes „Eduard Oliinet" sestgestelltcn Tatsache, daß eine Anzahl Grana ten für die neuen Geschütze zu gr o h waren. dem Chemnitzer Stadttheatcr primc» uomo ist, durch eine jugendlich vorteilhafte Erscheinung. F» Ausstellung der Kttnstlervcrcinigung Dresden. Das von Professor Robert Lterl gemalte Bildnis des Generalmusikdirektors vvn Schuch wurde vom Rate der Stadt Dresden für das Stadtmuseum angetanst. F* Zum Befinden Joses Kainz'. Kainz hat die Nacht zum Montag sehr ungünstig verbracht. Er war grössten teils schlaflvs und hatte heftige Schmerzen. Da er behaup tete, dast sein schlechtes Befinden auf eine Morphtumvergis- tung zurückzuftihrcn war, weigerte er sich auch, die ncncr- lichc Morphiumeinspritzung machen zn lassen. Erst am Morgen verfiel er in einen ruhigen Schlaf, der aber nicht lange dauerte. Gestern hatte er den ganzen Tag über die qualvollsten Schmerzen »nd konnte erst abends durch eine sehr groste Dosis Veronal zum Einschlafen gebracht wer den. Die Aerzte sind der Ansicht, dast das plötzliche Auf treten der furchtbaren Schmerzen ans ein verschärftes Hcrvorbrcchen des Leidens znrückzusühren sei. Die Umgebung des Künstlers verbot cs. gestern Besudle an das Krankenbett znzulasscn. Nur Paul Lindau, der am Abend nach Berlin zurückbernfen wurde, betrat vor seiner Abreise einen Augenblick das Krankenzimmer, fand jedoch den Künstler schlafend, so dast er sich nicht ver abschiedete. !* Schwere Erkrankung Angela Nenmanns. Direktor Angelo N c u m a n n vom Neuen Deutschen Theater i» Prag mnsttr sich gestern mittag im Sanatorium des Evangcl. Diakonisscnhauscs zu Prag einer Operation unterziehen. Eine schmerzhafte Eitergeschwulst am Dick darm hatte den Eingriff erforderlich gemacht. Die Er öffnung des Abszesses ist günstig verlaufen: der Patient verbleibt noch längere Zeit in der Pflege des Sanatoriums. F* Earnso-Gastspielpreisc. Earuso gastiert vom 8. bis ll. Oktober an der Münchner Hofopcr. Der Parkettsitz kostet 40 Mk. Der letzte Galcrtcstehplatz 3 Mk. F* Das Jahrbuch der Musikbibliothek Peters für INN» ist soeben erschienen «Leipzig, PctcrS). Dieses Jahrbuch hat Paris. Das Amishlatt vcrössentticht heute einen Erlast des Ministers der össeittliche» Arbeiten bctr. die Zusammensetzung des 'Beirates des jüngst eingerichte ten Anttes zur Fürder» n g d e r T o u r i st i k. Diesem 'Beirat gchörcn allster verschiedenen höheren Beamten die Präsideiiien aller hei-vvrlagcnden Tvnriste» , Automobil-, Svori und Freindenuertehrsvereine, sowie der Eisenbahn und Schiffahrtsgesellschaften und mehrere Sport- und Reiieschriftslellcr an. Die türkische Anleihe an der Pariser Börse zngclasien. K o n st a n t i n o p e l. Nach Erklärungen von kom petenter Stelle im Finanziniiilstcriunl hat die Pforte rund weg die ftir die Klitterung der türkischen Anleihe an der Pariser Börse gestellten Bedingungen ab gelehnt, wonach die Ottvmanhank mit dem Tresorie- dienst der türkischen Finanzen bclrant werden sollte. Hier auf seien von französischer Leite andere Vorschläge gemacht worden, über die ein ailhervrdentlicher Ministerrat bc raten habe. Heute soll der «Finanzminister sehr günstige Nachrichten über den Stand der Verhandlungen erhalten haben, die ein Einvernehmen erhoffen tagen. K o n st a n t i n v p e l. Wie die „Ieni Gazetta" ans aiiihenttschcr Quelle erfährt, Hai die ftanzvsiiche Negierung die Kotierung der türkischen Anleihe an der Pariser Vörie bedingungslos gewährt. Zur Krctafragc. K v listantino >> c l. Wie verlautet, hat der Ai i - ni st er des Acusteren beim bcntigen Emvsangc mit den Botschaftern der kretischen Schntzm 8 chtc den Fall Pologeorgis besprochen und dabei nicht verhehlt, dast die Annahme seiner Wahl in Athen ohne vorherige Nieder legung seines kretische» Mandates die Lage ausserordent lich schwierig gestalten könnte. Die Hllndertjahrseicr in Chile. Santiago de E h i l c. Tic ausländischen Gesandt schaften sind zur Hn n d c r t s a h r s c i e r der Unab hängiglcit d e r R e publik henke offiziell im Rcgic- rniigsvalast unter militärischen Ehren empfangen worden. Sic werden sich morgen in Begleitung der Mitglieder der Regierung nach Valparaiso begeben, um der Flottenparadc der eiiibeftnischen und der ausländischen Geschwader, die zur Hundertjahrfeier gekommen sind, bcizilwvhnen. Berlin. iPriv.-Tel.i Auf Veranlassung der Berliner Kriminalpolizei und auf telegraphisches Ersuchen der hiesigen Staatsanwaltschaft winde der angebliche Gras de la Namens, der mit de» Schwindeleien Margulins in Verbindung steht, »vn der holländischen Polizei im Haag scstgenommen. Der Gras hatte von der Verhaftung Margulins in Petersburg wahrscheinlich von seinen Freunden sofort Nachricht erhalten und bereits Vorberei tungen zur Abreise getroffen. Er hatte auch gcäustcrt. dast er den Haag ausgesucht habe, »m mit dem nächsten fülligen Dampser nach Alexandrien zu fahre». Ilm die vorbereitete Abreise zu verhindern, schritt die holländische Polizei ein und nahm den Grasen lest. Dieser leistete keinen Wider stand, erklärte jedoch, von nichts zn willen und an den Be trügereien Margiilins nicht beteiligt z» sein. Wildlingen. lPriv.-Tcl.l Bei den Vanarbeiten an der Edcrtalzperrc ereignete sich ein schweres Unglück. Ein Arbeiter ist tot, einer tödlich und mehrere leicht verletzt. Paris. In dem Befinden des schon vor einiger Zeit schwer erkrankten hiesigen russischen Botschafters sich durch die vorbildliche Gediegenheit seines Inhalts längst ans den Bücherregalen ernster Musikfreunde einen Ehrenplatz gesichert. Auster dein üblichen Iglnesbericht ber Musikbibliothek Peters und de» Znsnlnmcnstcllnngen aller ncncrschienclien Bücher und Abhandlungen über Musil enthält dieser Band eine Abhandlung des ausgezeichneten Münchner Musikgelehrte» Universftätsprvfellvrs Dr. Thev- d v r K rvyc r über Dialog »nd Echo in der alten Ehorinusik, in deren knapvem Rabmen eine «Fülle wisseiischaftlichcr Forschullgsergebnissc und gründlichster Studien »icder- gelegt ist. Mit einem Artikel Bolksmusik und höhere Tonkunst knüpft Geh. Rat Dr. Hermann K r ctzsch mar an die bereits erschienene «Festrede in der Königl. Akademie der Künste in Berlin lieber Volkstümlichkeit in der Musik an. Eine eingebende Untersuchung widmet der selbe Autor dem Notcnbnch der Zeilinerin. Ansterdcm haben noch die Pioselloren Ricinann und Fricdländcr wert volle Arbeite» beigesicuert, so dast auch dieses neue Jahr buch qanz ans der wissenschaftlichen Höhe seiner Vorgänger ist. lk. 0. Zur Renaissance der Renaissance. Jakob Vurckhardt sagte irgendwo in seiner Kultur der Renaissance, dast der Hos des Herzogs Gnidobaldv von Urbiiiv nm die Zeit der Hochblüte der italienischen Renaissance, also zn Beginn des Einauecentv, dnrch Baldassarc Eastigltone unsterblich gemacht worden sei als hohe Schule der feinste» Geselligkeit. Hier reichte die Vollendung der äußeren Umgangsforinen einer aus gleicher Höhe stehenden geistigen Bildung und Ausbildung die Hand. Sicher ist dieser Hos von Urbinv nicht der einzige Kreis um diese Zeit gewesen, wo der gesellschaftliche un- geistige Verkehr so austerordcnUiche Gestalt annahm, sicher lxrben auch andere Fürsten, an denen ja daS damalige Italien keinen Mangel hatte, auf äustere »nd innere Kultur Wert gelegt: doch von den Schilderungen Svätercr abgesehen, bezeugen schon Zeitgenosse», dast man sich am Hose zu Urbino mit einer Eleganz bewegte, die als vor.
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