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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 26.05.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040526020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904052602
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904052602
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-05
- Tag1904-05-26
- Monat1904-05
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Dieser Blatt wird dm Lesern von Dresden «ud Umgebung a« Lage vorher bereit- als Abend-Ausgabe zugestellt, während eS die Post.Abonnenten am Morgen m einer Gesamtausgabe erhalten. SerugrgeMr: »t-nuedrtt» M »««»- k»l «l»n» Zuttaau«, dunk unke» «,«« <»«»»« >mL »,,»»« an kW» und woutase« nur «iumav »VN.»»>t.. burck au»want«eaom- »«<»«.» Ml»0 ,s. «e« «tn»alt«er ZulMUm, dir» di« PoO»>M <»Kn»veftkll,«td>. >mAu»< laud «ij «uiivnchend«m Zulcklaoe. -i «»»,»< all« IrNNlu. Oriaiaal- NUt«il»P,ni nur mit »««»Ucker QutNenaneakel.Dn»». Ncubr.") nclL«,. NattrSaULe bonvrar- antvrücke dUiben «ndrrüeiichtiat: mivrrtanat« Manultrivte werde» nickt amdrwadrt. releeramm-Ndrell«: «achrlch»»« »»»«den. Uerlag von Kiepselr L Neictinvdt^ -snresgen-cack. Innakm« von ilnkiindl,unoen vir nackmitlaaö a Udr Sonn- und fteierta,» nur Marcentttake so vo» N di»'/,! Ubr Die l ivallior <Lrund- reite (ca. « Silben» so PH. 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Fvnn ^vinzessin Johann Georg ^ Schwer lastet die Wucht de» unergründlichen Geschicks noch immer auf unserem Königshaus. In der Blüte der Jahre hat es dem Zweitältesten Sohne unseres bartgeprüften greisen Monarchen die liebende Gattin jählings in tückischer Krankheit entrissen und den beklagenswerten Zufällen und Unglücksverkettungen, di« die Familie König Georgs in den letzten Jahren hat hinnehmen und erdulden müssen, eine abermalige, ernste Pulsung hinzugeiügt. Das gesamte sächsische Volk steht ergriffen an der Bahre der jungen, im Biütcnschimmer der Maienwelt still hinüdergelchlummertrn Fürstentochter. Es war eine stille, in ihrem Heim glückliche Frau, die in Prinzessin Johann Georg dabingegangen ist; die große Oestentlichkeit hat sie nicht gesucht und sich an den herzlichen Sympathien derer genügen lassen, die sie näher zu kennen Gelegenheit hatten. Möchte der gnädige Himmel dem so unvermutet und schwer betroffenen Königs- Hause mit seiner milden Tröstung in diesen Tagen zur Seite stehen und die Prüfung erleichtern, die ihm auserlegt ist. Wie bereits dem größten Teile unserer Leier mitgeteilt werden tonnte, ist die Prinzessin am Dienstag abend kurz vor 9 Uhr Plötzlich verschieden. Es sei nur folgendes wiederholt: Die Prinzessin batte sich am 11. Mai in der hiesigen Königlichen Frauenklinik wegen eines Unterleibs- leiden» einem operativen Eingriff unterzogen. Tie Opera tion war schwer, schien aber nach den ausgcgebenen Krank- heit-berichten einen guten Verlauf zu nehmen. Befürchtun gen machten sich nur geltend, als in einem Krantheitsbericht gesagt wurde, daß nach vorhandenen Erscheinungen ein Blutgerinnsel sich nach der Lunge gezogen habe; der gesamte Zustand der hohen Patientin, namentlich der PulSichlag «nd die Temperatur begründeten aber auck in den daraus folgenden Tagen keine ernste Besorgnis. Das gestern im Lause des Tages ausgcgebene Bulletin spricht davon, daß die Frau Prinzessin noch lange Zeit der größten Ruhe be dürfen werde. waS wohl auf große Schwäche schließen ließ. Die Wendung zum Schlimmsten im Zustande der hohen Patientin traf die Umgebung ganz unerwartet, so daß »n Augenblicke des Eintritt» des Todes niemand von den aüelhöchsten Vekwandten anwesend war. Die Prinzessin ist still in» Jensett» hinübergrschlummert. Noch in der vergangenen Nacht, gegen 2 Ubr. ist die Hobe Leiche» nachdem sie vorläufig in einen einfachen Eichen- sarg gebettet worden war. ans der Königlichen Frauenklinik in das Prinzliche Palais auf der Parkstraße überiübrt wor den. Die Uebersührung erfolgte mittels eines einfachen zweispännigen Leichenwagens der BcerdigungSgesellichait „Pietät", dem der Hofmarschall Sr. König!. Hoheit des Prinzen Georg, v. Mangoldt. in einem Privaigcschirr folgte. Vom Palais auf der Parkstraße, wo die Prinzessin im Schlafgeniach nikt, weht die weiß-grüne Flagge halbmast. Graue Schwestern umstehen betend die Entschlafene. Ihre Majestäten Könlg Georg und die Königin-Witwe Carola kamen beute Morgen zeitig in das Prinzliche Palais, um das Nähere betreffs der Beisetzung zu besprechen. Heute abend treffen die drei Brüder der verstorbenen Prinzessin hier ein. Das über daS Ableben der Frau Prinzessin Johann Georg auSgegebene amtliche Bulletin lautet: .Nach einem vollkommen ruhig und fieberfrei verbrachten Tage trat heute obend 9 Uhr bei Ihrer König!. Hoheit der Frau Prinzessin Johann Georg ganz plötzlich eine Verstopfung und zwar eines größeren Astes der Lungenichlagader ein. Ihre Königs Hoheit verschied ohne Todeskampf sanft und mhig in wenigen Minuten. Dr. Leopold. Dr. Fiedler/ Die verstorbene Prinzessin, mit dem Boinamrn Jsa- bella, wurde am 3V. August 1871 als die Tochter des Herzogs Philipp von Württemberg und dessen Gemahlin Maria Theresia. Erzherzogin von Oesterreich, geboren.. Ihre Geschwister sind: Herzog Albrecht von Württemberg, geb. 23 Dezember 1865: Herzog Robert von Württemberg, geb. 14. Januar 1873: Herzog Ullrich von Württemberg, geb. 13. Juni 1877. Mit Sr König!. Hoheit dem Prinzen Johann Georg war die verstorbene Prinzessin seit dem 5. April 1894 vermählt. Der Ehe des prinzlichen Paares, die eine wahrhaft glückliche Lebensgemeinschaft war, sind Kinder nicht entsprossen. Sieben der Erfüllung von Pflichten der Repräsentation, die der Prinzessin namentlich in den letzten Jahren in erhöhtem Maße zugewochien waren, wid mete sich die hohe Frau vornehmlich den Werken der Wohl tätigkeit. Unter ihrem Schutze standen: der Verein zur Speisung bedürftiger Schulkinder in Dresden. der Verein Kinderbeilstätte für Neu- und Antonstadt Dresden, der Verein Marthaheim, der Verein der Kunstfreundinnen in Leipzig, das Maria - Kinder - Hospital in Dresden, die Kinderbewahranstalt Klotzsche und der Frauenverein zu Nadeberg. Auf Befehl des Königs wird wegen des Ablebens der Prinzessin am Königlichen Hose die Trauer aus acht Wochen, von Mittwoch, den 25. Mai, bis mit Dienstag, den 19. Juli, angelegt und solgrnvermaßen getragen: Die Damen: Zwei Wochen: von Mittwoch, den 25. Mai. bis mit Dienstag, den 7. Juni: Schwarzwollene Kleider mit schwarzem Kopfputz. Garnituren und langem Schleier von schwarzem Krepp mit breitem Saume und br.'ster Schnevve, schwarze Handschuhe und schwarzer Schmuck; «vei Wochen, von Mittwoch, den 8. bis mit Dienstag, den 21. Juni: Schwarzieidene Kleider mit schwarzem Kopfputz, schwarze Handschuhe. Bei dieser Abstuiung können Perlen getragen werden: zwei Wochen, von Mittwoch, den 22 Juni, bis mit Dienstag, den 5. Juli: Schwarzseidene Kleider mit weißem Kopfputz, weiße Handschuhe. Diamanten und goldener Schmuck; zwei Wochen, von Mittwoch, den 6. bis mit Dienstag, den l9. Juli. Die vorige Kleidung mit buntem Band and Schmuck. Die Herren: Zwei Wochen, von Mittwoch, den 25. Mai. bis mit Diens tag. den 7. Juni: Zivil - Uniform, ingleichen Hoffieid. Ordensband über dem Rocke, Degen mit schwarzem Tuch. Kammerbenen-Schlüffel. Evauletten. Portepee und Hut mit schwarzem Flor überzogen. Flor um den tinlen Arm, schwarze Handschuhe. Zivil-Anzug. Flor um Hut und um den linken Arm. schwarze Handschuhe: zwei Wochen, von Mittwoch, den 8. bis mit Dienstag, den 21. Junt: Zivil-Uniform, ingleichen Hofklcid, um den Degen einen Flor. Kammer- berren-Schlussel und Evauletten ohne Flor. Flor um den linken Arm. Hut ohne Flor, schwarze Handschuhe. Zivtl- Anzng. Flor um Hut und um den Unken Arm. schwarze Handichuhe: vier Wochen, von Mittwoch, den 22- Juni, biS mit Dienstag, den 19. Just: Zivil-Uniform, ingleichen Hoskleid, Flor um den linken Arm. weiße Handschuhe. Zivil-Anzug, Flor um den linken Arm und weiße Handschuhe. Durch das Ministerium der auswärtigen Angelegen- besten wurden die deutschen und außerdeutschen Höfe heute von dem Ableben der Frau Prinzessin in Kenntnis gesetzt. Die öffentlichen und eine ganze Anzahl privater Ge bäude haben Halbmast geflaggt, ebenso die Schiffe und Haltestellen der Sächi.-Böhm. Dampfschiffahits-Gesellschast. Freitag abend >/, 9 Ubr wird der Sarg mit der irdischen Hülle der verstorbenen Frau Prinzessin vom Palais auf der Parkstraße nach der katholischen Hofkirch« überführt, um daselbst in der Fürstengruft beigesetzt zu werden. Kunst und Wissenschaft. 1°* Die König!, tzoftheater bleiben wegen des Ab lebens der Frau Prinzessin Johann Georg bis auf weiteres geschlossen. s Wie dem ,N. W. Tagebl." gemeldet wird, wird über Frau Helene Odilon. deren Zustand sich in letzter Zeit nicht zum Bessern gewendet hat, dieKuratel verhängt werven. Bekannt lich strebt Frau Odilon die Scheidung von ihrem Manne Herrn RakovSzky an, der sich gegenwärtig in einer Heilanstalt befindet. Offenbar ist es die Familie Rakovszkvs. welche die Regelung der materiellen Verhältnisse erwirken will. Frau Odilon bat kürzlich ihr Testament gemacht und zum Universalerben ihres etwa 800000 Kronen betragenden Vermögens eine Persönlichkeit der Wiener Gesellschaft eingesetzt. (Wiederholt). Gtrelfzüge durch die Weltausstellung am Mississippi. Von Paul Lindenberg. Hl. (Nachdruck verboten.) Deutschland voran! — Die Deutschen und Tiroler Alpen. — Kunst und Natur in engem Bunde. — Tirol ist Trumpf! — Im Dorfe und aus der Alm. — Die einzelnen Baulichkeiten. — Eine Bergfahrt. Die bayrischen Königsschlösser. — Innsbruck. Deutschland voran! Die Ueberzeugung prägte sich allen auf, die in der letzten Woche vor Eröffnung der Aus stellung letztere besuchten und in den verschiedenen Palästen zene Hallen durchwanderten» welch« den deutschen Abteilungen em- geräumt worden sind. Deutschland voran! Der froh« Ritt erfüllt hier alle, die deutschen Blutes sind und deutsche Art nicht vergessen haben in ihrem zweiten Heimatlande, mit freudiger Genugtuung, Wird doch diese Tatsache erheblich beitragen zur Stärkung de- Deutschtums nicht nur in St. LouiS. sondern in den gesamten Bereinigten Staaten, und wird deutscher Tatkraft, deutschem Können und Streben neue Anerkennung und frischen Ruhm verleihen, wahrlich nicht zum Schaden de» deutschen wirt schaftlichen Leben» und des. deutschen politischen Ansehens. Aber zeigt eingange zur Ausstellung erheben sich, schon au» weiter Ferne sichtbar, die mehr als 36000 Quadratmeter bedeckenden Deut- schen und Tiroler Alpen, bei denen sich Kunst und Natur jo engem Bunde vereinten und em Werk zustande brachten, wie es an so unverfälschter Treue, von so künstlerischer Vollendung und anheimelnder Behaglichkeit wohl noch nie zuvor in ähnlicher Art geschaffen wurde. Machtvoll recken sich im Hintergründe die schneeglänzenden Gebirasriesen des Ortler mit ihren starren, eisumschloffenen Kuppen und Spitzen zum Himmel empor; unter halb der großartigen Alpenszenerie breiten sich blumige Almen, rauschende Tannenwaldungen, lachende Wiesen mit traulichen Häuschen und blinkenden Bächen aus. und in ihrem Schutze ruht ein Tiroler Dorf, so echt und recht in ollen Einzelheiten wie in der Gesamtheit, als wäre es durch Zauberei von den murmeln- den Gewässern des Inn hierher an das Ufer des Mississippi ver setzt worden. Gleich der erste Eindruck ist rin stimmungsvoll-abgeklärter, und zinnenverziertem Gemäuer von längst verschwundenen Zeiten erzählend, in denen oft genug der Burgherr mit seinen Reisigen das blinkende Schwert ziehen mußte, um Leben und Besitztum zu verteidigen. Rechter Hand breiten sich täuschend hergestellte Felskuppen aus, an die sich weitere, im altertümlichen Tiroler Stil gehaltene Baulichkeiten anschliehen, darunter das stattliche Rathaus in spätgotischen Formen, welch letztere wir auch im benachbarten Cato wiederfinden, verstärkt durch die funkelnde Nachbildung des Innsbrucker Goldenen Dachls, dann ein fried liches Kircmein mit der oberhalb deS Einganges segnend berab- grüßenden Mutter Gottes, die von einem plätschernden Bach durch rieselte Dorsstraße mit den verschiedenartigsten Häusern und Häuschen in bunter Verziermm, und manch anderes mehr. Glückte es meisterhaft, dem Aeußeren seinen volkstümlichen Tiroler Charakter aufzuprägen, so gelang es nicht minder aut, im Inneren der einzelnen Bauten, die dem Dienste deS Bacchus und Gambrinus gewidmet sind, die gleiche Wirkung zu erzielen. Wer je in einer der traulichen Innsbrucker WirtshauSstnben aesessen mit ihren Bogengewöloen und festgefügten Säulen, wer ir in den holzaetäfelten Stübchen des Bozener BatzenhäuflS sich den feurigen Maa-dalenen-Wein munden ließ, der wird sich in den Sälen und Gemächern, in den laubenartiaen Nischen und Turmzimmern deS RathauSsaaleS und Ratskellers vom ersten Augenblick an heimisch fühlen und diese Stätten der Behaglichkeit und Daseinslust gern immer von neuem auffuchen. Das Gleich« ist der Fall bei der großen Fe st balle, die sich uns völlig unerwartet zeigt, wenn wir durch einen der Höhlen eingänge jener oben erwähnten FelSgrotten mS Innere treten. In kühner Wölbung baut sich der säulengetragene. 2500 Per- sonen Platz bietende Saal auf. dessen Decke in gedämpftem Blau gehalten ist und durch einen goldenen Rosenfries kassettenartig gegliedert wird. Drei prunkende Deckengemälde sorgen für farbig sten Reiz, sie stellen Apollo dar, dem die Musen huldigen, und den weiten Weltenslug des amerikanischen Aars. In Verbindung mit Wandpilastern tragen die seitlichen Säulen Architektur aus rotem Marmor mit bronzenen Sphinxen oben, während die Eck säulen geschmückt sind mit Figuren aus der Rcnaissancezeit. mit stolzen Patriziern und holden Frauen. Den ganzen Saal um zieht ein Fries von dreißig Wandbildern, die. ornamental reich umrahmt, das Geschl.echt derer von Habsburg und Tirol ver herrlichen, während volkstümliche Sprüche die Erläuterung bilden. Linksseitig endet der Saal in der großen Orchesterhalle, rechts seitig dringt das Licht gedämpft herein durch ein mächtiges Glas- senster mit dem von Edelweiß und Alpenrosen umkränzten öster reichischen Doppeladler. Aber weit mehr noch gibt es in den inneren Räumen zu schauen, als dekorative Ausschmückungen, war doch seit Jahr und Tag unter Leitung Joses Rummelspachers, des trefflichen Berliner Landschafters, eme ganze Schar deutscher Künstler emsig tätig, um uns hineinzufiihren in die Alpenwelt und uns vertraut zu machen mit ihren Schönheiten und Wundern. Auf einer Fahrt mit der Bergbahn, deren Station sich in dem oben erwähnten Schlosse befindet, lernen wir sie kennen. Lang sam geht es in den an einer Seite offenen Eisenbahnwagen bergan, zunächst nach dem grünen Achensee mit der zur Rast einladenden Pertisau, dann zum Dörfchen Straß im unteren Jnntal, nach Fügen und nach Zell am Ziller, woselbst uns eine feierliche Fron- leichnams-Prozession mit singenden, Weihkeffel schwingenden Chorknaben und wehenden, goidschimmernden Fahnen begemiet. Schließlich erreichen wir Mairhofen, den Endpunkt der Zuler- talbahn. Hier, an einem großen Felsentunnel, steigen wir aus, die Babn fährt weiter, und wir genießen noch einmal den herr lichen Rückblick auf das gesamte wundervolle Zillertal beim Rauschen der Wasserfälle und dem Plätschern der von den Rädern der Mühle gepeitschten Bäche. Durch gesprengte Höhlen gelangen wir zu einem Fahrstuhl, welcher uns in schnellem Fluge hinauf führt auf den Aussichtspunkt, vor welchem sich weithin der ganze Gebirasramm des Zillertaler Hochgebirges auSbreitet. Gewaltige Gletscher, welche durch ihre majestätische Schönheit und durch ihre weltabgcschlossene Einsamkeit die Seele aebeimniSvoll er greifen, glänzen uns mit ihren eisschimmernden Flächen entgegen. Wiederum besteigen wir einen elektrischen Jahrstuhl, der uns hinabführt zu deu blumigen Wiesen deS KalzkammrrlliltkL.
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