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Dresdner Nachrichten : 04.04.1875
- Erscheinungsdatum
- 1875-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187504047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750404
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1875
- Monat1875-04
- Tag1875-04-04
- Monat1875-04
- Jahr1875
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- Dresdner Nachrichten : 04.04.1875
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L>»r tLaraulte Itlr da» nach Itiit aige Eischet- ne» d-r Inserate wird »tchi gegebeir. «niwiirtsge «innoneett« Il.tstrage da» und linde« « tttttle» Airmen ui'd Per sonen tnseriren wtr nur °e-tknPrünum«ra»do» Zolllang durch Artch ingrlk» oder Postcinjgli- iuit t. s>!cun Ltlden iost'N »ö Pige. Inserate tue die Montigd - Nnmm-r »de? nach einem Jelltag- dic Petilzitte L0 Psge. Nr. S4. Zivaiizigstcr Jahrgang. Nlitrcdatteur: Für daS Feuilleton: vr. klnill Dresden, Sonntag, 4. April 187S. Lassen wir für heute die Politik, welche iin Ganzen weing neue Thatsachen bietet. Geben ivir vielmehr an dieser Stelle der Stimme eines Geschäftsmannes Raum über die Frage des Musterschutzes. Ist diese Frage ja doch in einem Lande von der industriellen Be deutung Sachsens von höchster Bedeutung. Man schreibt uns: In unserem engeren Vaterland« liefert dem Staate daS größte Einkommen nicht der Grundrenten-, noch her Capitalzins, sondernder Arbeitslohn. Es ist daher von höchster Wichtigkeit, die Höhe des Arbeitslohnes auf natürlichem Wege zu heben und das, was ihn herunterbringt, mit Energie zu bekämpfen. Denn es würde an Leichtsinn grenzen, vor den Mängeln, welche es einer braven, arbeit samen Bevölkerung unmöglich machen, ihren Verdienst und dadurch ihr leibliches und geistiges Wohl zu erhöhen, das Auge zu ver schließen und ihnen nicht mit allen zu Gebote stehenden gesetzgebe- r sch n Mitteln abzuhelfen. Es sollte ein Jeder, so weit es ihm Kenntnisse und Erfahrungen möglich machen, sein Scherflein dazu beitragen, die Verhältnisse, welche Unterstützungen durch zeitgemäße Gesetze bedürfen, in'S richtige Licht zu stellen. Selbst wenn irrige Ansichten zu Tage tieten sollten, wird sich schließlich das Nichtige Bahn brechen. Mit den Hauüiiidustnem unseres Erzgebirges, des VoigtlandeS und der Lausitz ,licht ganz unbekannt, will ich cs ver suchen darzulegen, woran im Großen und Ganzen diese Industrie zweige kranken und der damit beschäftigten Bevölkerung sehr häufig einen nur erbärmlichen Verdienst gewähren. Die Höhe der Arbeitslöhne richtet sich eineStheilS immer durch den mehr oder minder großen Bedarf, anderntheils durch den Grad der Geschicklichkeit der Arbeiter. Alle Ausnahmen, welche durch andere Verhältnisse erzeugt werden, können, weil sie der naturge mäßen Grundlage entbehren, nie von Dauer sein. Ein die Arbeits kraft Anderer Gebrauchender wird nie Arbeitskräfte zu anderen, als den zeit- und ortsgemäßen Preisen bekommen können, wird aber auch höchst selten in der Lage sein, höhere als ortS- und zeitgemäße Arbeitslöhne zu gewähren, weil die fertige Arbeit dann die Eon- ,currenz nicht auszuhalten vermöchte. Ein seltenes Beispiel von Humanität bot der Inhaber der La Ferme schen Cigaretten-Fabrik, der jetzige Baron v. Huppmann-Valbella; er zahlte vom Beginne seines Unternehmens in Dresden ungleich höhere als ortS- und zeitübliche Arbeitslöhne und ist dafür millionenfach gesegnet worden. SS dürft« freilich in wenigen Industriezweigen ein« so große Noblesse möglich sein, aber noch seltener dürften sich Unternehmer finden, die so enorm wohlthätig der Arbeitskraft gegenüber treten. Nächst den OrtS- und Zeitverhältnissen wird Geschicklichkeit und Fleiß der Arbeitskräfte von wesentlichem Einflüsse auf den Ver dienst oder die Höhe der Arbeitslöhne sein. Lasten auf einem In dustriezweige Verhältnisse, welche die Ausbildung der Arbeitskräfte zurückhalten oder wohl gar in ihrer Entwickelung gänzlich lähinen, so tritt gewiß an die dazu Berufenen die Pflicht heran, sich mit die sen nachtheiligen Verhältnissen genau bekannt zu machen und Ab hilfe zu erstreben. Wenn auch die Franzosen durch die Prachtliebe und Luruspolitik ihrer Herrscher Jahrhunderte hindurch Gelegenheit erhielten, ihren Geschmack zu bilden, so kann doch nicht geleugnet werden, daß der bedeutungsvollste Moment für die Hebung der In dustrie in Frankreich in dem Musterschutz« lag. Wir haben in unserem engeren Vaterlande gewiß auch Fabri kanten, die an Intelligenz den Franzosen nicht nachstehen und ist von mehreren sächsischen Fabrikanten der Beweis geliefert worden, daß sie im guten Geschmacks mit den französischen Fabrikaten wett eifern können, auch die Arbeiterbevölkerung im Erzgebirge, dem Voigtlande und der Lausitz hat durch ihre Leistlingen bewiesen, daß sie an Geschicklichkeit den französischen und belgischen Arbeitskräften nicht nachsteht. Aber im Großen und Ganzen sind die Bestrebungen unserer intelligentesten Fabrikanten, besonders in der Spitzen- und Leinenbranche den ungünstigen Verhältnissen unterlegen, welche der Mangel an gesetzlichem Schutze der Muster mit sich bringen muß Wenigstens haben die Fabrikanten, welche Zeit, Miike und Unkosten auf Hebung der Industrie verwenden, nicht gleich günstige Resultate erzielt, wie diejenigen, welche die Verhältnisse der Leinen- und Spitzenindustrie, wie solche eben liegen, nach Möglichkeit ausbeuteten. ES ist zu dem Alltäglichen geworden, daß in einer und derselben Familie dasselbe Muster jahrelang fortgearbeitet wird, wodurch der Preis für eine und dieselbe Arbeit systematisch heruntergedrückt wer den mußte. Wenn aber z. B. ächte Spitzen erst durch ihre Billigkeit und nicht durch schöne Muster, gute Ausführung und moderne Fa<M Absatz erziclm müssen, geht der arbeitenden Bevölkerung ein enormer Verdienst verloren. Wenn sich auch einzelne Fabrikanten, die es durch besondere kaufmännische Gewandtheit verstehen, mit den Spitzenerzeugnissen geringer Qualität, Geschäfte zu machen, recht gut hierbei stehen, geht doch dieser für das Erzgebirge so bedeutungs volle Industriezweig seinem Verfalle immer mehr und mehr ent gegen. Selbst die ausgezeichnete Einrichtung und vorzügliche Lei tung der königlichen Klöppelschulen, welche den Herren Direktoren der Zwickaller Kreisdirection zu danken sind, verinögen allein den, Uebel nicht vorzubeugen. Der gesetzliche Musterschutz muß es dem strebsamen Fabrikanten ermöglichen, Jndustrieen, die dem sächsischen Namen überall Ehre machen, auf ihrer Höhe zu erhalten und den Arbeitern guten Ver dienst zu sichern. Ohne diesen Schutz muß jede Strebsamkeit er lahmen. Die Heranbildung von Musterzeichnern wird einer, den Nichtkennern unbegreiflichen Interesselosigkeit bei den Fabrikanten begegnen. Denn wer soll sein gutes Geld ausgeben, ohne für das, was er dafür erwirkt, das EigcnthumSrecht zu haben? Wenn bis jetzt durchaus neue Muster beschafft werden mußten, so geschah dies mit thunlichster Vermeidung von Kosten, womöglich durch Copiren französischer oder belgischer Muster,sdie sich dann bald über die Gegend verbreiteten, um so lange wie nur möglich in abnehmender Qualität und finkenden Preisen verarbeitet zu werden. Wie anders würde es sein, wenn unsere deutsche Industrie sich de- Musterschutzes zu erfreuen hätte! Sie würde nicht lange mehr hinter den Ländern, Wasserträger. — Mittwoch: Medca. Ermäßigte Prüfe., — Ton- die durch strenge Handhabung des Patent- und Musterschutzes die nerstag: Taimhäuser. .Anfang >,,,7 llhr. — Freitag: Z. l M. am meisten entwickelten Jndustrieen aufzuweisen vermögen, zurück-! Esther; Trauerspiel in 3 Acten von Schmiever. Z. 1. Al. Tie ge- bleiben! Frankreich erfreut sich seit dein Jahre 1737, Belgien seit ^ ängstigten Diplomaten; komische Oper in l Act von Reichel. — 1703, England seit 1787, die Vereinigten Staaten von Amerika! Sonnabend: Der König hat'ü gesagt! — -Neustadt: Sonntag: seit 1842, Oesterreich seit 1858 und Rußland seit 1864 des Eine kleine Erzählung ohne Namen. Der Baker der Debütantin. Musterschutzes. Sobald sich das deutsche Reich des Musterschutzes zu erfreuen haben wird, bricht für die deutsche Industrie eine neue Aera an. Die sächsische Leinen- und Spitzenindustrie wird wieder aufblühen, der Fabrikant wird genöthigt sein, um die Concurrenz auszuhalten, mit allen Kräften darnach zu streben, Tüchtiges zu leisten, ebenso die Arbeitskräfte, da die Verbesserung der Qualitäten eine höhere Bildung der bei dem Schaffungswerke zur Thätigkeit gelangenden geistigen und technischen ProductionSkraft verlangt. Die Spitzen fabrikation z. B. wird nicht wie bisher in der billigen Massenfabri kation, sondem in guten Qualitäten, schönen Mustern und Formen ihren Stützpunkt finden. Die Handspitzc wird dann die Eoncurrenz — Dienstag: Z. 1. M. Die Sirene; Komödie in 4 Acten von Mo senthal. Elise: Frl. Both, vom Stadtthcater in Berlin, als Debüt. Z. 1. M. Ein Stündchen auf dem Comptoir; Posse mit Gesang in 1 Act von Huber. — Mittwoch: Robert und Bertram. — Don nerstag: Die Sirene. Ein Stündchen auf dem Eomploir. — Sonn abend : Dorf und Stadt. Meteorologische Notizen und Andeutung deö WitterungögangeS. Im Monat April nimmt die Wärme während deö ganzen MonalS altmällg zu; nur gegen Mitte desselben treten nicht selten einige Tage anhaltende Strö mungen kalter Luit ein, so daß gegen Id. April eine zeitweilige Temperatur-Erniedrigung siatifindet. In dieser Zeit entstehen dann auch Nachtsrost und Neil: eö sinkt in manchen Gegenden es ^ eutschlantS da« Thermometer bisweilen ans bll'i, Grad Kälte, imt der zu hoher Vollkommenheit gelangten Maschinen- Spitze nicht, pgcrstm ordichichten werten durch dircete Sonnenbestrahlung zu fürchten haben, sobald dre Qualität der Handspitze eine solche ist, j schon bis :!«> Grad erwärmt. Die WittcrnngS - Veränderlichkeit daß sie sich von der Maschinenspitze vortheilhaft unterscheidet; cs dieses Monats entstellt durch häufigen Wechsel der Windrich wird dann, gleich ächten Schmucksachen, die ächte Spitze immer ihren Werth behalten und Absatz finden. Das leibliche und geistige Wohl unserer arbeitsamen, braven Bevölkerung bessert sich dann von selbst. Der fleißige und geschickte Arbeiter erhält höheren Lohn, der ge lammte Arbeiterstand wird zuerst materiell und in der Folge dann auch geistig gehoben! Locales nnd Sächsisches. — Sehr häufig spötteln die Agitatoren der Socialdemokraten über die Mahnung zur Sparsamkeit, wie sie namentlich Schulze- Delitzsch auszusprechen nicht müde wird. -Nun ist gewiß zuzugcben, daß viele Arbeiter nicht soviel verdienen, um Sparpfennige .zurück legen zu können. Ter sittliche Werth der Sparsamkeit wird jedoch gänzlich verkannt, wenn man auf diese Tugend mit Geringschätzung herabblickt. Ganz anders denken darüber die Franzosen, lieber die Art, wie der französische Arbeiter spart, finden wir in einerPariser Correspondenz des „N. M. I." einen höchst instruktiven Artikel, den wir der Beachtung namentlich der arbeitenden Bevölkerung empfehlen. Man findä den sehr frisch geschriebenen Artikel in der SonntagS-Beilage unter „DolkSwirthschaftlicheS". — Am 1. April ist der Reichstagsabgeordnete Drechslermeister Bebel nach Verbüßung der ihm wegen Majeftätsbcleidigung zuer kannten achtmonatigen Gefängnißstrafe aus der Strafanstalt Zwickau entlassen worden. In Veranlassung seiner Entlassung hatten sich in der Restauration „Zur Volkshalle" daselbst eine größere Anzahl Parteigenossen Bebel'S auSStadt und Umgegend zu seiner Begrüßung versammelt. Abends war von Anhängern der socialdemokranschcn Partei im Gasthofe „Zum Becher" zur Feier des Tages eine Fest lichkeit veranstaltet worden, welcher Bebel selbst jedoch, da er bereits Mittags heimgereist war, nicht theilnehmen konnte. — Die hiesige Börse erhielt durch Herrn Banquier Günther drei colossale Gypsbüsten JJ.MM. des deutschen Kaisers, des Königs Albert und der Königin Carola zur Ausschmückung des prächtig eingerichteten Saales. — In den Ställen des Centralschlachtviehhofs hat bekanntlich seit einiger Zeit die Klauenseuche grassirt. Zur Be kämpfung und Ausrottung derselben war von der Behörde die Desinfektion mittelst Carbolsäure und Chlor angeordnet worden. Man scheint jedoch des Guten darin zu viel gethan zu haben, denn den in den desinfiscirten Ställen einquartirten Thiercn, sowohl Ochsen als dem Kleinvieh, ist dieses Süuberungsmittel äußerst übel bekommen. Die Thiere, besonders die Schweine und Kälber verriethen einen brennenden Durst, der durch das Einalhmcn des Geruchs der zu reichlich verwendeten Carbolsäure- massen erzeugt worden war. Sonst zeigte jedoch das Vieh keinerlei Beränderung und man besann sich erst auf diesen außer ordentlichen Durst nachträglich, als sich Folgendes ereignet hatte: Zu mehreren Fleischern kamen eines schonen Tags die verkauften Braten in rohem, halb- und ganz angebratenem Zustande mit der Erklärung zurück: dieses Fleisch sei völlig ungenießbar und offenbar gesundheitsschädlich. Diese Dhatsache ließ sich nicht leugnen. Leute, die jenes Frisch gegessen hatten, mußten dasselbe wieder von sich geben. Auch zu dem Bezirksarzte wurde derartiges Fleisch gebracht. Die Coinmentare, von denen jene Fleischretoursendungen begleitet waren, kann man sich denken. Glücklicherweise hat sich bereits er geben, daß Fleisch von solchen Thieren, welche Carbolsäure in starken Quantitäten eingeathmet haben, keinerlei gesundheitsschädliche Folgen hat. Es ist eben einfach ungenießbar. Den Fleischern erwachsen durch jenen Uebelstand allerdings beträchtliche Verluste, die bei einzelnen derselben in die Tausende gehen. Geschlachtetes Fleisch solcher Thiere nämlich, welche nicht Carbolsäure eingeathmet hatten, ist durch den bloßen Umstand ebenso ungenießbar geworden, daß cs mit solchem carbolsäuredurchdrungenen Fleisch in einem und demselben Gewölbe oder Keller zusammevgehangen hat. Wer für den Schaden aufznkommen hat, dürfte eine interessante Streitfrage werden. — Wie man uns mittheilt, ist gestern ein in, 59. Lebensjahre stehender Butterhändler in der Wilsdruffer Borstadt, welcher ein unter tz 175 de- Strafgesetzbuchs fallendes Vergehen an einen jun gen Menschen zu verüben versucht zu haben beschuldigt worden ist, arretirt wordm, ingleichen ein in der Pirnaische,: Porstadt wohn hafter Restaurateur wegen de- im 8 177 des Strafgesetzbuchs be handelten Verbrechens, dessen er sich an einem in demselben Hause dienenden 17jähr. Mädchen schuldig gemacht haben soll. — Repertoire der Königlichen Hoftheater. Alt stadt: Sonntag: Die lustigen Weiber von Windsor. — Montag: Die Jungfrau von Orleans. (Anfang Vz7 Uhr.) — Dienstag: Der tungcn. An angenehm seimigen FrühiingSlagcu tritt ost plötzlich eine andere Luitslrön uug ein, und Wolken mit Schnee- oder Graupeln-Fall werden durch dieselbe über unsere Gegenden ge trieben. Die Elcctricität der Wolken ist im April stärker alb im März, mid xs beginnen die Entladungen mit Blitz und Donner, schnelle Eondcnsiriing des Wasicitamp es und Neacnschauer in gröberer Menge. I» dieser Worbe wird zunächst wärmere Temperatur entstehen und zeitweilig die Bewölkung des Himmels siel, vermindern, hieraus wird die Luitslröiiumg stärker werden nnd kühlere Temperatur vcruisachcn. Uni-ometrins. — Vorgestern Abend «ras am dem böhmischen Bahnbes pon Wien ein Pulluiann'icher Schlafwagen ein, welcher, über den Oceau „ach Europa gebracht, nach vorheigcgangcner Bereisung von England. Frankreich, Rußlanb und I:aI>cn auch den deutschen Eisenbahnen zur Besichtigung vorgenihrk werden soll. Tie Pull- mann ickw Gesellschaft besitzt über voo Schlaf- nnd Salonwagen, welche fast auf alle» amerikanischen Bahnen im Verkehr sichen. Die Gesammtlänge aller von diesen Wagen durchlaufenen Strecken beträgt 40,OM Kilometer. In England sind tergicichen aus den Linien der Midland-Railwap-Eompanv bereits in Gebrauch, und geht die Gesell'chait dermalen betreffs Lieferung mit italienischen und deutsche» Bahnen in Unterhandlung. Der hier befindliche Muslerwagcn erster Klasse von überraichentcr Präcision und Ele.anz in der Ausführung hat ein Gewicht von LOO Ctnr. und kostet circa 30,000 THIr. Die 24 Schlafstellen des Wagens sind über Tage nicht zu scben, sondern werden crsl SIbcntS bon einem Diener der Gesellschaft hcrgepichtet. Die Bette» sind scbr breit und sogar von 2 Personen benutzbar, der Gang dcö Waacns äußerst ruhig; die Bremsen haben Kamschnkübcrzug, um daö Ge räusch zu dämpfen; Ventilatoren lasten stets irische Lust, aber keinen Staub ein; die Wassel Heizung kann i» ictem Coupe, zu welchem vollständige Toilctten-Eabii etö .'e. >ür -Herren und Da men gehören, rrgulirt werden. Die Bcieuchiung geschieht in estectvoiister Weise mittelst eines besonderen amcukaiiischcn Bicun- öies. Die Gesellschaft liefert den Vabncn die Wagen unentgelt lich gegen Erneuerung der abgenutzten äußeren 7heile (Näder. Achsen re.), unterhält dgtz Innere und erhält iür Benutzung von jedem Passagiere 2 Thlr. pro »Nacht. i Dr I., — Mit echt englischer Zähigkeit führten gestern Mittaa, den, ganz und gar ungünstigen, regnerischem Wetter zum Trotze, die hiesige» jungen Engländer und Amerikaner, welche de» „Dresdner FootbaIl«Elub " bilden, aus der am Ein gang zum Großen Garten gelegenen Wieie ihreathlctiici en Wett sprünge und Laufe aus. Es fehlte in dem cingczäunten Räume nicht an Damen und Herren, die de» Hebungen zuschauten und was unter den ungünstigen Vcrhälrnisscu an BcaucmUchlcit sür daö Publikum, welches gegen ein Entree von l Mark Zuschauer, wollte, geschehe» konnte, war von dem Club gewan worden. Ningsum konnte man aus Stühlen Platz nehmen und cic Panse» zwischen den einzelnen Nummer», von denen das Programm nicht weniger als I t bot, wurden durch eine gute Militär- musik ansgciülir. An de» Barrl rcn hielten verschiedene Eauipagen, aus deren Innerem meist Damen in sorglicher Verhüllung Zuschnitten. Auch die königliche Cguipagc hielt mit da und Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten den athletischen Spiele» von Aniang a» bei. Ihre Majestäten unterhielten sich in bekannter i'rcundlichcr Welle mit verschiedenen Herren; König Albert stand mit in der Menge nrrv insormirte sich aut daS Genaueste über die einzelnen Perlen- lichkeiten der jungen Svringer und Läufer. Die einzelnen Wett spiele bestanden in Wettlaufen. Wettgehen, < ochspnmg, Gewicht.- wersen, Stange-nsprung. Weitsprung und Wettlaufen über Hinder nisse. Allerdings mußten auch einige Bedenke» gegen solche Spiele bei s o l ch e m Wetter aufsteigen, denn wenn, wie wir sahen, einer der Mettläufer aus der durchweichten, lehmigen Wiese In dünnen Strümpfen, ohne Schuhe herumläuir, so kann daS wohl kaum gesund sein und wenn Ne Herren, nachdem sie sich in eine bedeutende Erhitzung gebracht, von einem scharfen, »akstalten Winde auf 'ihre äußerst leichte Kleidung (wollenes Hemd, wollene dünne Hosen und Strümpfe) angeweht werden, so kam, auch daS, an sieh, gesund wohl kaum sei». Bei den Hebungen wurden große Proben von Kraft und Gewandtheit abgelegt. Einzelne Sieger aiurdcn prämiirt und tie Prämien waren sämmtlich weribvoli: sür den Sieger i», Wettlaufen mit Hindernissen batten die Damen verschiedener englischer und ameiikonischcr Familien eine kostbare Prämie gestiftet. In etwas spiegelte sich daö trübe Wetter auf den Gesichter» der Zuschauer denn doch ab: der Londoner Nebel und graue Himmel, der die Söhne Albions auch hier mit den, schlechtesten Wetter ganz freundlich aussöhnt, ist uns eben weniger bekannt und zuträglich. Einer Wiederholung der interessante» Spiele bei schönem Wetter würden wir aber mit Vergnügen entgegen sehen. — Ein und dreißig Schneidermeister Dresdens mit einem Schlage in Eoncurs gefallen, ein seltener Fall und ein harter Schlag. S ogar der Nachlaß eines kürzlich verstorbenen Schneidermeisters gehört mit zu diesem ausgedehnten Concurö jenes Schneiders Wild. Grüncrt. der aus Schrecken über den drohenden Schlag, seine Nadel, mit der er sonst fleißig und geschickt gc ebcitrt, freiwillig für immer nicderlcgte nnd sich selbst den Tod gab. Diese in bcr ConenrS cröffulmgö'Bckanntmachung mit Namen aillgciühttcn Schneider bilden eine stattliche Neide und tepräsentlrc» tie Tbellhaber der Firma: ,.Associatio » inania, ThcIl! g u. Ge n." Eine größere Schnriderftrina ist nicht unter den „»glücklichen Einundbreißig; es W>d ftiinmtlich mir kleinere oder mittlere Ge schäfte, die httr für da- von der „Association" gemachte Deficit
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