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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.03.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150304013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915030401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19150304
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915030401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1915
- Monat1915-03
- Tag1915-03-04
- Monat1915-03
- Jahr1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.03.1915
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Englische, stanzöfische md russische Mißerfolge. Deutsche Fortschritte bei Badonviller. — 1500 Russen gefangengenommen. — Der Unterseekrieg und die Neutralen. — Regelung des Mehlverbrauchs im ganzen Deutschen Reiche. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. fS«ttich.) GroheS Hauptquartier. 8. März 1018. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei St. Elvi, südlich vo« Aper«, wurde ei« An griff zweier englischer Kompagnie« «ach blutige« Handgemenge zuriickgeworfe«. Bei Peroa « e landete infolge Motordefekts ein fran- zvfischeS Flugzeng. Die Insassen «nrde« gefangen, genommen. Die französische« Angriffe in der Champagne hatten nicht de« geringsteu Erfolg; wieder wnrden die Franzosen «tt schwere« Berlufte» in ihre Stellungen znrückgeworscu. Nordwestlich »o« Bille,s«r»To«rbe entrisse» wir de« Feind« Schützengräben in Breite von 850 Meter«. Französische Vorstöße im Walde vo« Consenvoye «nd in Gegend Ailly-Aprsmout wnrden leicht adgewiesen. Unser Angriff nordöstlich von Badonviller brachte und wieder beträchtliche» Geländegewin«. Wir schoben unser« Front hier in de» letzte» Tage« um 8 Kilometer vor. Nordöstlich vo» Celles machten die Franzose« ver gebliche versuche, de» Verlnst der letzten Tage wieder aus- zugleicheu. Oestllcher Kriegsschauplatz. Bei Grod « o ist die Lage unverändert. Südöstlich von A « gustow versuchten die Russen, de« vobr zu überschreite«; unter schweren Verlusten wurden sie zurü-seworse« und Netze« 188V Gefangene in unserer Hand. Andere Angriffe in Gegend nordöstlich vo« Lomza brache« dicht vor unserer Front gänzlich znsammen. Südwestlich von Solno machten wir Forschritte. Süd lich Mysziniec «ahmen wir unsere Bortruppen vor über legene« Feinde etwas zurück. Nordwestlich vo« Prasznysz fühlten die Russen laug- sa« vor. Mehrere russische Nachtangriffe östlich von Plock wnr- de« abgewiesen. sW. T. B.1 Obcrste HeereSleitnng. Lefterrelchssch-unaarsschcr Kriegsbericht. Wien. 8. März. Amtlich wird vcrlantbart den 8. März mittags: I« de« Karpathen find westlich des USzoker Passes Kämpfe im Gange» die sich in grösserem Umfange um de« Besitz wichtiger Höhen «nd Brücke«, linie« entwickelte«. Mehrere russische Gegenangriffe wur de« blutig adgewiesen. Fm Lanfe des Tages wurde« in der Gefechtsfront nene lokale Erfolge erzielt. Bei der Erstürmung einer Höhe nördlich Cisna bliebe« 488 Gefangene in unseren Hände«. I» Südostgalizie« »nrde au der ganzen Schlachtfront heftig gekämpft. Am Dnnajetz »nd in Russisch-Pole« hat sich nichts Wesent liche« ereignet. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralftabS: Höser, Feldmarschall-Lentuaat. Auf einen Schelm anderthalb«»: Unter vorstehender Spitzmarke schreibt die ,^köln. Ztg." augenscheinlich inspiriert, nachdem sie auf Grund der neuesten englisch-französischen Massnahmen das Schei tern der amerikanischen Vermittlung im Unterseekriege festgestellt hat: »ES entspricht durchaus der systematischen Heuchelei, mit der unsere Feinde gegen uns kämpfen, dass sie setzt den bedingungslosen Handelskrieg, den sie ansagen, als eine Antwort auf ein völkerrechtswidriges Verhalten Deutsch lands hinstellen. Wie war es doch? Deutschland er klärte sich gleich zu Beginn des Krieges bereit, die Londoner Deklaration zu achten. England aber zerriss diese letzte Aufstellung des Völkerrechts und führte somit Willkür und Piratentum in die jetzige Kriegführung ein. Amerika mahnte England, wenigstens den Grundsätzen treu zu bleiben, die es selbst früher verkündet hatte, nnd von der Beschlagnahme von Lebensmitteln für die deutsche Zivilbevölkerung Abstand zu nehmen. England ant wortete ausweichend, indem es sich hinter die törichtsten Ausreden verschanzte. Amerika machte noch einen prak tischen Versuch, indem es die „Wilhelmina" mit Lebensmitteln, die unter Bürgschaft der deutschen Regie rung nur an deutsche Nichtkämpfer verteilt werden sollten, nach Hamburg sandte. England beschlagnahmte die Ladung. Deutschland antwortete endlich mit der Handelssperre gegen England, nachdem es sich bis dahin streng an die Londoner Deklaration, also an die jüngsten Festsetzungen des Völkerrechts, gehalten hatte. Amerika versuchte — und »war auf Anregung Deutschlands — noch einmal, England von seinem Aushungerungsplan abzu- Lriugen, und Deutschland stellte dafür seinerseits ein Ent gegenkommen in Aussicht. England lehnt abermals und endgültig ab und verschärft ausserdem dte Handels sperre bis zur äussersten Grenze; denn es will unter allen Umständen Deutschland aus hungern. Damit aber der Barbarei der übelriechende Lack echt eng lischer Heuchelet nicht fehle, erklärt cs jetzt, eS handle nur in Vergeltung der deutschen Verletzung des Völkerrechts! Wir haben demgegenüber nurdaS Gefühl der Ver achtung, aber auch dies bis zur äußersten Grenze. Unsere Tauchboote aber werden jetzt hoffent lich auf den englischen Schelm anderthalb setzen und nun mehr alle nach England bestimmten Waren zu vernichten trachten. England will den Kampf miss Messer — es soll ihn haben." * E ' V'H Trüber Eindruck der englisch-französischen Note an die Neutralen. „Nieuwes van den Dag" meist darauf hin, daß Frank reich nnd England nicht zu offener formeller Blockade der deutschen Küste übergehen, vermutlich weil sic ihre Schisse für eine solche Blockade nicht daran wagen, sondern dass sie den Unterschied zwischen Konterbande und dem gesetz mäßigen Handel ausgebcn, um Deutschland die Zufuhr- aller Produkte abzufchneiden. Die holländischen Schiff- fahrtskreisc nehmen, wie das Amsterdamer „Handclsblad" meldet, gegenüber der Note Englands und Frank reichs eine abwartenüc Haltung ein. Der Inhalt dieser Note, so sagt der „Nieuwe Rotterd. Courant", hat in den beteiligten Kreisen einen sehr trüben Eindruck her- vorgcrufen. iW. T. B.j England trägt die Schuld. b. Dies stellt klipp und klar das Amsterdamer „Al- gemeen Handclsblad" fest wie folgt: . ASguith sagt, er bedauere, wenn die Neutralen ge schädigt werden sollten, aber sie müssten bedenken, wer diese Art Seekrieg angefangen habe. Das sei gerade die Frage, erwidert „Handelsblad". Wenn England, wie es bei Beginn des Krieges tun zu wollen erklärt hatte, sich an die Bestimmungen der Londoner Deklaration gehalten hätte, dann würde die ganze Sache sich wohl anders gestaltet haben; eine Abweichung von der festgestellten Regel zieht notwendig die andere nach sich. Die einseitigen Berändcrungcn, die England an der Londoner Deklaration vornahm, haben die deutschen Mahregeln zur Folge gehabt. Diese führen nun wieder zu englischen Gegenmassrcgeln, und so geht es fort. Die leidende Partei sind die dazwischensitzenden Neutralen, die ihre Rechte stets mehr benachteiligt sehen. Ter Schliessung des freien MeereS, den stets krasser werdenden Bestimmungen über Konterbande, dem Anhalten neutralcr Schisfc und der wachsenden Gefahr, in Grund gebohrt zu werden, folgt die heutige Mitteilung (über die im Mitt woch-Morgenblatt gemeldeten englisch-französischen Gegen- mahregeln). Welche Folgen dies für den Handel und die Zufuhr von Lebensmitteln für die Neutralen haben werde, müsse man abwartcn. Amerika will angeblich protestiere«. Reuter meldet aus Newyork: Obwohl noch keine offi ziellen Mitteilungen bezüglich der neuen englisch französischen Maßregeln ergangen seien, werde durch die Presse folgende Mitteilung ans Washington ver öffentlicht: »In amtlichen Kreisen herrscht der allgemeine Eindruck, daß die Vereinigten Staaten kräftig gegen die Massnahmen der Verbündeten protestieren werden, die als beispiellos sunprececkenteck) angesehen wer den und zweifellos dem Handel zwischen den Bereinigten Staaten und Ländern, mit welchen sie in Frieden leben, grossen Schaden »ufügen müssen." — Bestätigung bleibt abzuwarten. Das Reuterbureau lasst sich aus Newyork berichten, daß der »Newyork Heralü" die Repressalien der Engländer und Franzosen billige. Dagegen ver treten die meisten anderen Blätter den Standpunkt, daß die Neutralen gegen jede Beschlagnahme protestieren müssten, die ohne eine Effektivblockade der feindlichen Küste den Schiffen widerfahren sollte. lW. T. B.j Die Rentrale« «nter der Kontrolle Englands. Die Kopenhagen« Zeitung »Natioual-TidenLe" meldet nach dem „Daily Telegraph" aus L i v e r p o o l: Dte Haupt wirkung der englisch.französtschen Blockade wird sich beim Baumwollhandel zeigen. Seitdem die deutsche Re gierung eine Kontrolle der Lebens- und Futtermittel über nommen hat, sind Vereinbarungen zwischen England und der holländischen sowie Len skandinavischen Regierungen getroffen worden dahin, daß die Sinfnhr dieser Art ent weder unmittelbar an die betreffenden Länder konsigniert werben soll, oder dass die Regierungen -er neutralen Län der der englischen Regierung gegenüber die Haftung dafür übernehmen, dass die Waren nicht weitergchen. Die neue englische Blockadeerklärung wird zweifellos bewirken, dass die britischen Konsuln oder andere britische Beamte in den genannten neutralen Ländern eine regelmässige Kontrolle ausüben werden darüber, dass die Einfuhr aus schliesslich für den heimischen Bedarf Verwendung findet. Die englische Regierung wird derartige Kontrollmatzregeln auch in Italien zur Anwendung bringen müssen, wo der auswärtige Handel in den letzten Monaten einen ganz anormalen Umfang erzielt hat. sW. T. B.) Die ungarische Preffe zu« Unterseekrieg. Die gesamte Bubapester Preffe zollt dem von Humani tät und Klugheit diktierten Entgegenkommen der deutschen Regierung entgegen der Washingtoner Note ungeteilte Anerkennung und macht England verant wortlich für die Folgen einer Ablehnung. „Akkotmany" schreibt: Die deutsche Negierung hat einen neuen Beweis von Ritterlichkeit und Aufrichtigkeit gegeben. indem sie sogar auf den Gebrauch der stärksten Waffe teilweise ver zichtet und geneigt ist, die Tauchboote in ihrer Mtionsfrel- heit zu beschränken. Aehnlich äußern sich auch das »Neue Pester Journal" und „Pesti Hirlap". Das .Lwurnäl" schreibt: England muss, wenn cs sein Schicksal nicht ganz unberechenbaren Zufällen preisgebeii will, noch im letzten Augenblick zu der amerikanischen Vermittlung wie zu einer Erlösung greisen. Der Berliner Vertreter des »Pester Lloyd" telegraphiert zur Washingtoner Note: Solange nicht ein Grund gegeben erscheint, die am 18. Februar angcmel- detc Tätigkeit der Unterseeboote einzufchränken oder ab zuändern, wird alles so bleiben, wie cs war. Die Erfolge davon werden sicherlich nicht ausbleiben. Die amerikanische Note bleibt, arich wenn das Schicksal sie rasch den Archiven zuführcn sollte ein verdienstliches für die Kultur be merkenswertes Aktenstück. lW. T. B.I Englands Enttänschung im Weltkrieg. Die Kopenhagen« Zeitung „National-Tiden-e" schreibt in ihrem Leitartikel: Die Engländer und der englische Premierminister kommen erst jetzt zu klarerer Einsicht darüber, dass der Weltkrieg viel härter und opservollcr für England ist, als sie bei Beginn des Krieges geahnt haben. Wenn man einen Rückblick ans die ver gangenen acht Monate des Weltkrieges wirft, so zeigt sich, daß alle leitenden Feldherren und Staats männer sich verrechnet haben: der deutsche Gcncralstab l'?> in der Annahme, daß cs gelingen würde, Frankreich nic- derzumcrfen, ehe die russische Mobilmachung beendigt sein würde; die französische und russische Leitung darin, dass sic nicht vorauögcschcn hatten, daß Deutschland so gewaltige Heere zur Deckung seiner beiden Fronten würde aus- stellen können; das russische Kriegsministerium in der An nahme, daß es gelingen würde, das deutsche Heer zu ver nichten. Die größte Enttäuschung hat jedoch trotz Churchills fortgesetzten Erklärungen, daß er zufrieden sei, England erlitten, angesichts der Entwicklung, die der Seekrieg genommen hat, und der deutschen Blockadc- crklärung; selbst wenn sie England nicht ernstlich bedrohen könnte, so hat sic doch die Mißstimmung, die der Gang des Weltkrieges in dem mccrbehcrrschcnden England hervor- gerufcn hat, bedeutend erhöht, da England die Erfahrung hat mache» müsse», daß es nicht einmal seine eigenen Küsten hinreichend schützen kann. Der englische Premierminister hatte deshalb keine leichte Ausgabe im Unter!,ausc. — „National-Tidendc" berichtet aus dem englische» Unterbau sc: Ans die Frage, wie die englische Negierung Seeoffiziere und Mannschalte» eines deutschen Unterseebootes behandeln würde, die nach Versenkung eines Handelsschiffes in Gefangen schaft fallen würden, antwortete Asguith, daß die Regierung diese Frage in ernste Erwägung ziehen werde. sW. T. B.) Die Wirkungen des Unterseekrieges. Infolge des deutschen Untersecbootskricges liefen dem „Rotterö. Courant" zufolge aus englischen Häfen in letzter Woche 174 Schiffe gegenüber 880 in der ersten Februar-Woche aus. Verschiebung der Reise König Georgs «ach dem Festvand. t>. Nach der „Westminster Gazette" ist die geplante Reise König Georgs zu seinen Truppen nach dem Kontinent vorläufig auißieschobcn worden. Der Aufschub dürfte wohl aus die U n t c rs c cb o o t s g c f ah r zurück- znführen fein. ^ Kitcheners neue Armee und der Uuterfüekrileg. b. Bei den Seetransporten von Kitcheners neuer Armee nach Frankreich sind ganz unerwartete Schwierig keiten entstanden. Es haben sich neuerdings, wie dem »Hamb. Fremdenbl." aus Rotterdam gemeldet wird, einige Truppenteile wegen der Minen- und Unterseeboots gefahr geweigert, mit dem Transport in See zu gehen. Wieder ein englischer Dampfer torpediert? „Röpublicain" in Lyon meldet aus Dieppe: Die Marincverwaltung von Dieppe wurde am Freitag nach mittag durch den Leuchtturmwächter von Ailly benach richtigt, dass ein englischer Dampfer 16 Mellen vor Dieppe angcschosscn wurde. Ein anderer englischer Dampfer fuhr sofort zur Hilfeleistung aus, doch konnte «an der Unfallstelle nichts mehr von einem Dampfer sehen ausser einem Brett, das erst kurze Zeit im Wasser lag. sW. T.B.) Ans der Flncht vor einem Unterseeboote. Der Amsterdamer „Telegraäf" meldet aus Hoek van Holland: Der hier cingetroffcne englische Dampf« »Wrexham" meldet, daß er diesseits des Maas-Feuerschiffes von einem Unterseeboote verfolgt worben sei und unter wegs verschiedene Minen getroffen habe. sW. T. B.) Beschickung eines C-Bootes durch «ine Jacht, d. Von der deutschen Gesandtschaft im Haag wird be-> kanntgegcben, daß am 21. Februar morgens S Uhr SO Min. ein deutsches Unterseeboot im Kanal auf der Höhe von St. George von einer Da mp stacht beschossen wurde. Die Jacht cröfsnete das Feuer auf 5000 Meter Abstand mit zwei Geschützen kleinen Kalibers. Das Fahrzeug führte eine drahtlose Einrichtuna nnd wird als Jacht bsschriebcn. Es führte keine Kriegsflagge. Die Unterseeboot« und die Rentrale«. „Daily Chronicle" berichtet: Ein Passagier des hol ländischen Dampfers „Prinzeß Julia na". der. in England ankam. teilte mit: Während der Fahrt sei ein großes deutsches Unterseeboot gesichtet worben, das aber! das Schiff nicht halten ließ. sW. T. B.j Die Streikbewegung in England. Dem Renterbnrcau zufolge hat das Streikkomitee vom. Clyüc mitgeteilt, daß die organisierten Arbeiter mit überwältigender Mehrheit beschlossen haben, am Donners» tag die Arbeit wieder aufzunehmen. ' ^
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