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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.07.1905
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19050720023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1905072002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19050720
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1905072002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-07
- Tag1905-07-20
- Monat1905-07
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Dich» «latt «Kd de» Lesern von DrLdea «ch Um-edlur- «v Lage Vorher -ereitß al» Vv zugestrllt, während ei die Post-Abonnenten am Morgen ia einer Gesamtausgabe erhalten. SerugsgelMn ÜIH mlev, I»M.d«Ml,««««ckltI«»»«. » ««.»«. » «t —«. rLiNL.W»AL Mt Wtthrrchtnorm Atzschiagf U «ckd,»« «ü« »r»el» vri,t«Ll> «Mlxv »« «Ü deütlt«.» »ÜN,. tt«dk»,U»» -»«»rar- «»«»ritte »lrtbr« unbrrückliati««: »tr MlumNrivt« «erde» »ttt antdrwahrt. L88K Uevlag von Atepsrh L N»rrhaVr>t. Anreizen-tanf. »nnabme von «»kündtau«,«n dt» nachmitlaar s Udr. Sonn, und seteria,» nur Martknlnvbe ss von il bi« '/»l Ubr. Di« i lvaltioeOtnind. »eilt «ca. » Silbe»! « Pi,.. Sn- ka,idi,un,en aut d«r Prtvatirit« 8«ii« »Di,.: di«rival»,e8eil«auiL«rt icit« so Di,., als Einaeiandt Seile »0 Pi,. 8n D»««er» »ach Gon«, und 8e>er»«,e« livaltta« «rundteüe »o DI, . «mi Dnvaiieile « Di,. rivaliiae Seile aui lertieit« und al» EinaeiandlsoDi,. «u«wtrti,e Tut- ttäa« nur ,e,e» Borausdeeadlun,. BeleoblLtter werden mit UiVt» berechnet. kernivrechanichlutz: «mt l Rr. U und Sir. LOSt. LS// s» Rr. ISS. ö»inel . Neueste Drahtberichte. Hofnachrichten, Städtische Geschäftsstellen. KieisturiiM in Chemnitz, Gerichtsverhandl. I des Nuss.-jap. Krieg. Makedonische Frage. Nesidenzkheater. Professor Degenkvib. Bilßerdiebe. I -VVNUrrvUIg, LV. HIIN L W». Ne«efte Drahtmeldnngeu vom 19. Juli. V < « Unwetternachricbten. Nantes. Gestern kentert« infolge eines heftigen Lindstohes auf der Loire ein Boo t. in dem mehrere zur Kur in Gti Vrieuc weilende Pariser Familien «inen ÄuSflug unter nommen hatten. Der Eigentümer des Bootes, ein Matrose und sämtliche acht Ausflügler ertranken. Bisher konnten erst fünf Leichxn geborgen werden. N « wyork. Die Hitzewelle, die sich über daS Gebiet von de« Rvcky-MountainS bis »um Atlantischen Ozean erstreckt, verursacht große Beschwerden. 30 Todesfälle infolge der Hitze ereigneten sich gestern in Len Hauptstädten, wovon 23 allein auf Rewyork entfallen. Russisch-javanischer Krieg. Lokio. Admiral Kamimura meldet vom 18. dS.: Eine javanische Torpedobootszerstörerflottille hat wiederholt me russischen Patrouillen und Posten an der Nordost- küste Korea» beschossen. Russische Artillerie beschoh die Flottille tzei Unkiwan, wurde aber von den Torpedobootszerstörern zum Schweigen gebracht und vertrieben. Petersburg. Wie der „Petersb. Tel.-Agent." aus Godfiadan unterm 18. d». berichtet wird, beruht die Meldung eines englischen Blattes, dah m der Mandschurei eine Epidemie auSgebrochen sei und die Sterblichkeit 40 vom Hundert erreiche, auf reinster Erfindung. Der Sanitäts- zustand ist im Gegenteil vortrefflich. Fälle von Infektions krankheiten kommen ganz vereinzelt vor. Der Sanitätszustand der Truppen im Felde ist weit besser, als in Friedenszeiten in de« Kasernen. Besonders gut sind die Verhältnisse beim ersten Armeekorps. Zur Lage i» Rnftland. Moskau. Gestern ist der S e mstw o-K o ngre h in qer Wohnung de» Fürsten Dolgoruki eröffnet worden. Zur Er- ortcruua gelangen der Entwurf Bulygins, die Stellungnahme öffentlich wirkender Männer zu dem erwarteten Volksvertre- tungsgesetz und Maßnahmen zur Verwirklichung der von den Vertretern der Semstwos und der Städte auSgearbriteten Vor- schlage. —— Saßnitz. Gestern abend kurz nach 10 Uhr stieß bei der Ausfahrt auS dem hiesigen Hafen das Torpedoboot ,^8 65" mit dem von einer Abensfahrt zurückkehrenden Dampfer „Dapß" z u-, s« mmen. Beide Schiffe erlitten schwere Beschädigungen. Menschen worden nicht verletzt. Der am schwersten beschädigte Dampfer „Darß" mußt« auf Grund sehen und seine Passagiere auSbooten. Das Torpedoboot hat am Steven Beschädigungen erlitten, dürfte jedoch im stände sein, beute die Fahrt fortzusetzen. Görlitz. Der Dirigent der Stadtkapelle, Musikdir-ek- tor Arthur Gtiehler, ist im Mer von 44 Jahren plötz- nch an Magenbluten gestorben. B aff e 17 DaS Personal der Straßenbahn hat gestern abend in einer von etwa 400 Mann besuchten Versammlung fast einstimmig beschlossen, sofort in den Ausstand zu treten, und diesen heute früh begonnen. Der Schritt wird damit begründet, daß die Regierung die Beschwerden des Personals zu wenig be- rücksichtiat habe. Anckland. Die „Samoa-Zeitung" meldet: Der Gouver neur bat die Elnaeborenen-Regierung aufgelöst. Mataafa gewährt dem Gouverneur die größte Unterstützung. ES wrrd angenommen, daß di« Mißstimmung der Eingeborenen vorbei ist. verttiche» rmd Sächsisches. Dresden. 19 Juli. —* AuS SeiS in Tirol wird berichtet: Se. Majestät der König besuchte am Sonntag vormittag mit den Prinzcnföhncn die Kirche m Geis und unternahm nach der Mittagstafel mit den Prinzen «men Svaziergang nach dem Völler Weiher. Die Prinzessinnen machen häufige Spaziergänge in der nächsten Herr- lichen Umgebung von Seis. DaS Wetter ist schön. , —* In di« aus der Großen Plauenschen Straße 17 und 19 belesenen, seit der Uebersiedlung des Vitzth umschen! Gym - nasiums in den prächtigen Neubau auf der DippoldiSwaldcicr Gasse leerstehenden Räume ist neues Leben einnezogen. Verschie dene städtische Geschäftsstelle», die m den abzu- brechenden, auf dem Rathausbau-Terrain anstehenden Gebäuden bisher uiltcraehracht waren, haben von den alten Baute» Besitz genommen. Nach entsprechender Vorrichtung bezw. Neueinteiliing km Innern und Auffrischung des arg verwitterten Aeußeren machen die Gebäude einen repräseutablen Eindruck. Auf die Dauer des Rathausbaues, voraussichtlich also auf acht Jahre, sind sie dazu bestimmt, dem Vermessunasamt sowie denTiesbau- Jnspektionen und dein Kanalisations-Bureau (Hansentwässerunaen) Unterkunft zu gewähren. Das elftere be fand sich bisher m dem v. Prciißscheir Hause (Marieiistiftungs- Grundstück) auf der Gewniidhausslraße. Dort hatte auch das Gewerbe- und Kaufmanns-Gericht seine Geschäftsräume, bevor eS zu Anfang dieses Monats in das Parterre des Hauses Vitzthum-Straße Nr. 5, das sich ebenfnlls im Besitz der Stadtaeiueinde befindet, verlegt wurde. Das umfängliche Haus- grnndstnck Gewandhaus st ratze Nr. 7 erfährt gleichfalls eine iiinfaffende Renovation im Innern. Hier sollen der übrige Teil des Tiefbauamtes, das Stratzemeinignngsaint mit Bnnver- walterei L und das Stadtbauamt ihre Unterbringung finden. Die in einein Flügel des Stadthauses An der Krenzkirche Nr. 6 befindliche Wohlfahrts-Polizei-Wache und -Bureau des 1. Bezirks übersiedelt nach dem Altstädter Nathause am Altmarkt. Auf diese Weise ist dann die Lecrstellnng des alten Stadthauses, das so lange Jahre eine rege Gcschästsnbwickluiia i» seinen vielfach unzulänglichen Räumen sah, herbeigeführt. Mit Schluß des Monats verfällt es dem Abbruch, um dem gewal tigen Neubau Platz zu machen, in dem die letzt nach den ver schiedensten Stadtteilen verwiesenen Geschäftsstellen später wieder vereinigt werden. —* 8. Sächsisches KreiSturnsest in Chemnitz. Um 6 Uhr früh am Festdienstag begann bei herrlichem Wetter der Drer- kämpf, bestehend in Schleuderballwcitwerfen, Dreisprung und Kugelstoßen. Hieran beteiligten sich etwa IN) Mann. Es wurden vor zügliche Leistungen beobachtet, im allgemeinen jedoch hatten die Wettturner darunter zu leiden, daß ihnen kein Probewurf und kein Probespruna gestartet war. Wenn dies erlaubt worden wäre, würden bessere Resultate erzielt worden sein. Das bewies z. B. ein Wettkämpfer dadurch, daß er bei den beiden gültigen Sprün gen im Dreispmng 11 Meter bezw. 11,30 Meter, bei einem zu- gegebenen Sprunge aber 11,90 Meter erzielte. Anerkennenswert war, daß der aus dem 14.-Turnkreis (Königreich Sachsen) an der von der deutschen Turnerschnft auf dem nordamerikanischen HilNdesturnfest in Indianapolis gestellte» Riege beteiligte Turner -Kurth-Leipzig am Dreikampf teilnahm, trotzdem er erst am Montag abend von seiner Amerckareise zurückgekehrt war. Die beste Leistung im Dreisprung war 12,50'Mcter. Der Lreikampf erreichte gegen 10 Uhr sein Ende. Nachmittags 2 Uhr begann das Rlngenin 3 Gruppen, die in Sechskämpfer, Dreikämpfer und Nichtivetturner eingeteilt war. In jeder Gruppe rangen 16 Paare. Tie Ringkämpfe hatten ein zahlreiches Publikum angelockt, das den Kämpfen mit regem Interesse folgte und die einzelnen Sieger mit jubelnden Beifallsrufen begrüßte. Um 4 Uhr nahten sich in , . . -war ... , .. 2 Gruppen. Freiübungen und Spiele vorführten. Ein liebliches Bild entwickelte sich auf dem grünen Plan; es war eine Lust, die lieben Kleinen bei der Turnarbeit zu sehen. Daß eine außer gewöhnlich große Zahl an Zuschauern sich eingefunoeu hatte und dein Kiiiderturiien regste Aufmerksamkeit zuwendcte, war selbstver ständlich. Gleich nach Schluß des Kindertnrnens zog ein Gewitter über den Festplatz, VaS heftige elektrische Entladungen und Ströme von Regen brachte. Aus diesem Grunde mußte die Sieger- Verkündigung in der Festhalle stattfinden. Ku« nach 7 Uhr betrat in feierlichem Zllge das Kampfgericht das Podium und nahm daselbst in einem -valbkreise Aufstelluiig, worauf der zweite Kreisvertreter, Seminaroberlehrer Frohberg-Dresden, >» markigen Worten die edle Timierei pries, die sich iii den Dienst des Vater landes und edler Menschlichkeit stelle. Sein Gntheil galt dein deutschen Vaterlande. Hierauf verlas der Kreistnrnwart, Semi- narvberlehrer Wähmann-Drcsdcn, die Sieger. Sieger wurden im Gau - Wetturnen der ObererzgebirgSgau ll mit 38,27 Punk ten Erster, der Dresdner Turngau mit 3512 Punkten Zweiter, der Niederelbe-Turngau mit 33,82 Punkten Dritter und der Mittelelbo-Turugau niit 33,63 Punkten Vierter; im Wett - turnen de r gaulosen Verei»e die Turngemeinde Zwickau mit 36,95 Punkten Erster und der Allgemeine Turnverein Dresden mit 35,36 Punkten Zweiter; im Sechskamps Max Hänßgcn-Leipzig mit 68 Punkten Erster, Adolf Pfnndt-Leip- zig mit 62'/, Punkten Zweiter, Hans Map-Chemnitz mit 62 Punk ten Dritter. Weiter siegten im Sechskampfe u. a. Paul Wirth- Dresden (Allgemeiner Turnverein). Emil Äroß-Dresden (Allgcin. Turnverein), August Weber-Dresden (Turnverein für 'Neu- und Antonstadt), Aibi» Knauer-Dresden (Allgem. Turnverein), Lorenz- Deuben, Emil Lehncrt-Dresden (Allgem. Turnverein), Hans Schreiber-Dresden (Turnverein „Jahn"), Arthur Bauer-Dresden (Allaem. Turnverein), Hcrm. Aurin-Dresden (Allgem. Turnverein), Will» Häckcr-Drcsveu (Allgem. Turnverein ,,Guts Mnths"- Striesen), Alfred Schumann-Dresden (Turnverein für Neu- und Autonstadt), Paul Stolzenwald-Dresden (Allgem. Turnverein „Guts MnihS"). Im Dreikainpf wurde erster Sieger mit 23'/, Punkten Robert Voigt-Leipzig, Hermann Kuhn-Leipzig, Kurt Dathe-Plauen, Paul Wngner-Thalheim, ferner errangen rn diesem Kampfe Preise Alfred Voigt-Dresden (Allgem. Turnverein), Hugo Strattmann-Dresden-Plauen. Sieger im Ringen wurden Walther-Leipzig, Christ-Stollbcrg, Bnchheim-Leipzig und Hieke- Lcipzig. Kreisvertreter Fickenwirth-Dresden übergab sodann die Leitung wieder in die Hände der Ausschüsse der Feststadt zurück und schloß seine Ansprache mit einem begeistert anfgenommcnen „Gut Heil" auf den Schirmherr,! des Kreisturnfestes. — Mit der Sicgcrvelkundigung hatte das 3. Sächsische Kreisturnfest offiziell sein Ende erreicht. Die Turner eilten ihrer Heimat zu oder suchten ihr Nachtlager auf, um am heutigen Mittwoch neugestärkt die vorgesehenen Tnrnsahrten in das sächsisch-böhmische Erzgebirge zu unternehmen. Die Erwartungen, die sowohl von der Kreisleitung, als auch von der Feststadt auf das 3. Sächsische Kreisturnfest gestellt worden waren, sind voll und ganz erfüllt worden. Es war ein Fest reger und fleißiger Turnarbeit, auf das Sachsens Turner stolz sein können. Reichte doch das Fest in dieser Beziehung fast an eip deutsches Turnfest heran, ja man kann wohl ohne Ueber- hebung sagen, daß es in einzelnen Teilen dasselbe übertroffen hat. Das Kreistunifest hat wiederum bewiese», daß Sachsen, der weit aus stärkste Kreis der deutschen Turnerschast, an der Spitze der Tmnbewegilng marschiert. Den Turnern aber, die am Feste teilgenommen haben, werden die Chemnitzer Tage mit all ihrer Begeisterung und die Gastfreundlichkeit der Einwohnerschaft der Jeststadt in angenehmster Erinnerung bleiben. — Im Laufe des Dienstag ging von Kaiser Wilhelm folgendes Antwort- Telegramm ein: „Se. Majestät der Kaiser und König lassen für das Gelöbnis treuer Ergebenheit bestens danken. Auf aller höchsten Befehl, der Geheime Kabinettsrat. In Vertretung v. Valentin." Der Besuch des Festplatzes war auch am Montag und Dienstag ein riesiger, vor allem aber am Montag abend, wo auS Anlaß des Fackelieigens und Feuerwerks etwa 50 000 Perso nen den Fcstplatz durchfluteten, während außerhalb des Platzes Tausende die Höhen belagerten. Leider haben auch die Samariter ihres Amtes walten müssen, sie wurden in 340 Füllen in Anspruch genommen; doch waren es außer 2 Knochenbmchen nur leichtere Verrenkungen und Verstauchungen. — lieber „Mysterien ies Dresdner König!. Fernheizwerks" plaudert ein Mitarbeiter unseres Blattes: „Wer an dem stattlichen, architektonisch schönen Gebäude mit leinen Sandsteinqnadcrfronten und dem so geschickt als Turm mas kierten Schornstein vorübergeht, der glaubt meist, daß das nicht unwesentliche Staatshanvlungen vorgenommen werden. Bekanntlich hat das Deutsche Reich eine sehr anständige Schulden last, und die Serien und Nummern seiner Anleihescheine gehen ins Aschgraue. Alljährlich werden nun eine große Anzahl dieser Reichsameihe-Obligationen ausaelost und zurückaezahlt. Natür lich müssen diese ausgelosten Papiere, damit kein Mißbrauch damit getrieben werden kann, vernichtet werden, und dies ge schieht in den Schmelzöfen der Königlichen Münze zu Berlin. Das gleiche Schicksal erfahren die massenhaft eintretenden Fehl drucke von Reichskassenscheinen und Papiergeld der Reichsbank. Solcher Autodafes sieht die Königliche Münze eine ganze Anzahl iin Jahre, und sie gehen, wenn anch nicht gerade unter An drang des Publikums, so doch mit allen gebührenden Feier lichkeiten und unter scharfer Kontrolle zahlreich anwesender hoher Reichsbeamter vor sich. Unser Sachsenland kann sich nun zwar nicht einer so ungeheuren Schuldenlast rühmen, doch reicht diese immerhin auch bei uns zu. Es liegt deshalb mich gerade keine Airnft rnid Wissenschaft. Die Direktion deS Residenztheaters veranstaltet anch in der kommenden Wintersaison ein Schauspiel- u» Oderetten.Abonnement zu bedeutend ermäßigten Breis««. Da» Abonnement umfaßt je 10 Vorstellungen und ist für daS Schauspiel folgeiider Spielplan festgesetzt: „Im «ißen Rößu", Lustspiel in 3 Aufzügen von Äumenthäl und adekburg; „Heimach, Schauspiel m 4 Akten von Hermann ^ermann; „Pension Schüller", Schwank in 3 Akten nach einer W. JacotzS von Carl LauffS; „Unsere Don Juans", Ge- lSpdffe »n 4 Akten von Leon Treptow; „Der Pfarrer von Kirch- , Volksstück in 4 Akten von Ludwig Anzengruber; „Com- !s, Guckert" Lustspiel in 3 Akten von F. v. Schönthan und Koopel^LllseK; „Gewonnene Herzen" Volksstück mit Gesang g.Akte» von Dr. Hugo Müller; «Der Schlaswagenkontrolleur', chwank in 3 Akten von Alex. Vision; „Em armes Mädel", se in 3 Akten von L. Krenn und C. Lindau, und „Die je". Ländliches Charakterbild in 5 Akten von Charlotte H-Pseiffer. Die Abonnement- würden folgend« Tage um- sen: Serie I: 11. September, 2. Oktober, 23. Oktober, November, 4. Dezember, 8. Januar, 29. Januar, 19. Februar, März. 2. April. Serie II: 18. September, 9. Oktober, 30. Januar, 12. Februar. 3. Äarz, 26. Marz, 80. April. - Im »eretten-Abonnement kommen folgend« 10 Werke : „DaS verwunschene Schloß" von Carl Millöcker: von Johann Strauß; „Mamsell Anaot" von lecog ; „Wiener Blut" von Johann Strauß; „Boccaccio" v. SuppS: „Die Großherzogin von Gerolstein" von ettbach; „DaS süße Madel" von Heinrich Reinhardt; von Rudolf Delling»; „Der Obenteiger" von »nd „Nanon^ von Rudolf Gen4«. Die Abonnements : 15. September, 6. Oktober, Januar, 29. September, 20. Oktober, 10. November, 1.'Dezember, 22. Dezember, 26. Januar, 16. Februar, 9. März, 30. März, 27. April. Einzeichnungen zum Abonnement können täglich vormittags von 10—2 Uhr an der Kasse des Theaters, wo die Listen ausliegen, erfolgen. f* Die Feier des KOjäbriaen Doktorjubiläums deS namhaften Leipziger Juristen Gebeimrats Prof. Dr. Degen kolb nahm einen glänzenden Verlauf. Schon die vom Präsidium der Leipziger Freien Studentenschaft vorgestern abend im „Fitrstenhof" veranstaltete Vorfeier bewies, daß auch für ihn, der infolge eines Augenleidens zu früh seine Tätig keit als Lehrer des Zivilprozesses einschränken und seit Oktober 1904 ganz aufgeben mußte, die Verehrung in der Studentenschaft noch immer lebendig ist. Außer einer stattlichen Anzahl Studen ten wohnten alS Vertreter der UniversitätSbehörde u. a. Herr Universitätsrichter Oberiustizrat Meitzer und aus der juristi schen Fakultät mehrere Professoren der Wichten, aber würdigen Feier bei. Nach Begrüßung der Anwesenden durch den Vor- sitzenden, Herrn cand. Phil. Lüttke, ergriff Herr Professor Tr. MendelSsohn-Bartholdu, der Nachfolger aus dem Lehrstuhl Deacn- kolbS, das Wort zur Festrede. Ausgehend von persönlichen Be- -iehungen -um Jubilar, wobei er besonders seine ihm, dem lungeren Fachkollegen g^enüber betätigte Uneigennützigkeit her vorhob. feierte ihn der Vortragende al» den echten deutschen Ge- lehrten, der. deutsch im Ernst seines geistigen Schaffens, ohne Rücksicht ans äußere Ehren und Erfolge sich ganz in den Dienst der Wahrheitssorschung stellte. Dabei war «r ein Gelehrter im guten, alten Sinne, stets bereit, auch Einzelfraaen sein volles Interesse zu schenken. In den sechziger Jahren beschäftigte sich Degenkolb vornehmlich literarisch mit dem römischen Recht, wandte sich aber später völlig dem deutschen Zivilprozeß zu. In seinen römisch-rechtlichen Werken gibt er auch wertvolle Ausschlüsse über brennende rechtspolitisch« Fragen der Jetztzeit, so über Boden politik, Abgrenzung, zwischen Verwaltung und Rechtsweg, inte» nationales Recht ufw. Er fand im alten Recht Wert«, die er für unsere Zeit nutzbar zu machen suchte. Dem Schlußwort seine» Programm» in d<r von ihm herau»gegebenen Biographie Karl Georg BrunS folgend, setzte er ,n den siebziger Jahren all seine Kraft an daS vom Gesetzgeber der Rechtswissenschaft ge stellte Problem der geistigen Durchdringung und Klärung de» neuen deutschen Zivilprozeßrechts. Den Dank für dieses Leben und Wirken im Dienst der deutschen Rechtswissenschaft müsse man, so schloß der Vortragende seine mit außerordentlichem Bei fall aufgenommene Festrede, nicht nur mit Worten, sondern mit Taten zeigen durch die Mitarbeit an der Erhaltung und dem weiteren Ausbau unseres Prozeßsystems, das ja für verschiedene Nationen bereits vorbildlich geworden sei. Nachdem noch das Präsidium der Leipziger Freien Studentenschaft beauftragt worden war, die Glückwünsche der Versammlung dem Jubilar an seinem Ehrentage durch ein« Deputation zu über mitteln, fand der offizielle Teil mit einem Salamander auf den Gefeierten seinen Abschluß. Der inoffizielle Teil des Abends hielt Studenten und Lehrer noch längere Zeit zusammen, wobei Herr cand. phil. Karstedt besonders des Leipzig bald verlassen den Professors Mendclssohu-Bartholdy gedachte. — Am gestrigen Festtage selbst erschienen cttn Vormittag in der Wohnung des Jubilars sBismarüstraße 17) der Rektor der Universität, Geh. Kirchenrat Pros. Dr. Rietschel, und die Dekane der Fakultäten. Der Rektor wie der Dekan der juristischen Fakultät überbrach ten in ihren Ansprachen die Glückwünsche der Universität. Fenier waren als Vertreter der juristischen Fakultäten von Halle, Tübingen und Berlin Dwutationen erschienen, und zahlreiche Glückwünsche anderer Universitäten liefen in Telegrammform ein. Unter den Gratulanten erschien auch die Deputation der Leipziger Freien Studcirtenichast. Bilderdiebe. In diesen Tagen wurde die gesamte Kunstwelt durch eine Zeitungsnachricht in Erregung versetzt, nach der im Museum deS Haag ein prachtvolles Mannerbildnis von Franz Hals ge stohlen worden ist. Obwohl eine Belohnung von 1000 Frcs. für di« Entdeckung des Diebes oder Mitteilungen von Tatsachen, di« zur Wiederausfindung des Bildes führen könnten, ausgesetzt ist, dürfte wohl schwerlich daS Bildnis des großen Haarlcmers wieder in di« Räume deS Museums zurückkehren. ^Bilder- diebe", sagte eines Tages ein Detektive zu einem Mitarbeiter des „Gaukois", „sind fast immer sehr gebildete Leute, die wohl mit Geld versehen sind und über Preis« und Verkaufs»,öglichkeiten der Bilder ganz aenau Bescheid wissen." Der Mann, der jo
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