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Dresdner Nachrichten : 12.09.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187109124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18710912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18710912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1871
- Monat1871-09
- Tag1871-09-12
- Monat1871-09
- Jahr1871
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.09.1871
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^krs^eink't klglich früh 7 Uhr. stnserale Wrrdki, mqenommrn: blS Abends 6, Sonntag«: NS Mittags >2 Uhr MarieustratzelL; in Neustadt: Vuchdr»>ter«i »«n Ioh Paß, er, ,r. «lostergassc S. Unteren i» diel Blatte ßudrii eine erfolgreich« Berbieilung. Auflage: «o.uou Exemplare. Tageblatt für Unterhaltung und Geschästsberkchr. Druck und Eigenchum der Herausgeber: Litpsch L Reich ardt. — Derantwottlicher Redactevr: SlllMS RtichSkU. Auswärtige Auuonren-AnftrSge Rr.2 »5 SechsjehnterJahrgang. Fr-»ue»t>H Dkrteljährlich 26NA» bei uuriilgeldiicherAt» terung tu« Hau». Lurch die LL:äzl, Poß vieNeljähU. Eruttliie Ruurmer» 1 Ngr. Atrseralenpreise: tzür den Raum r,u«U gtjpallenen Zeit«» 1 Ngr. Uuier ..Eingesandt* di« ZerU 2 U»gr. von uns unbekannten Firmen unk Personen nebmen mir nur gegen Präiinmeranto-Zahlung durch Lsticfinarkeu ober Posteinzahtung ans. lo Llibcn kosten I ältgr. Auswärtige kömicu die Zahlung auch auf eine Dresdner Firma anmeisen. Wlx,». ,l. Mitredaeteur: Theodor Drovisch. Ticnstag, 12. Leptenilirr 1871. S»W«I Dresden. 12. September. — Se. Mas. der König, der in diesen lagen in Schloß Stoizcmclv am Rhein verweilt hat, wird sich von dort zum Besuche seiner Truppen nach Sedan begebe», lieber die Rück- reiscIbrcrMasestätcn nach Dresden verlautet zurZcit noch nichts. — II. KK. HH. der Kronprinz und die Frau Kronpri» zessin haben Sich vorgestern zu einem mehrtägigen Auicutt'altc «ach Ihrem Jagdschlösse stich,elt bet Attenberg begebe». — JI.KK. HH. der Prim und die Frau Primesst» Georg sind vorgestern Abend W-I2 Ubr von Äiünchcn kommend, vier wieder eingctrosten. Bo» dem .Kanzler des Deutschen Reiches ist an,' Grund Att. 5tt der RcichSvcriassung die bei der Obcr-Post-Dircction zu Leipzig crlecigtc Ratbsstclle dem Pestrath S.hliemcn, vor dem in Gumbinnen, iibcrtrage» und die landesherrliche Be stätigung dieser Ernennung Seiten Sr. Majestät des Königs erfolgt. — Einen Wecliscl hat dieser Tage die Präscctur in Metz erfahren, wo der seitherige Präfekt von Dcuti.li Lothringen, der säch. Aintshauptmann Frhr. v. Könncrritz, aus sein Anstichen seiner Steilung enthoben und zum Rachiolgcr der k. sächsische KreiStircctor »rrbr. v. Gutsctunitt zu Bau: e» ernannt ist. Frbr. v. Kistnicritz stand seit Mitte März d. I. dem Departement Deutsch-Lothringen als Präicet vor. Zur Erinnerung an den Friedensschluß, durch weichen der siegreiche Krieg mit Frankreich beendet worden, und an die daraus hcrvorgegangcne Einigung Deutschlands ist in der hie sigen königlichen Münze ein Gedächtiiißtiaier geprägt worden, aus dessen Vorderseite si.1i das Bildniß Sr. Majestät des Kö- nigö von Sachsen, auf dessen Revers aber, anstatt des Wappens, der Genius Deutschlands dargestellt ist, wie er am edlem Schlachtroß, daö lorbeergesetunückte Banner liochbaltcnd, mit dem Oclzweigc die Brücke beschreitet, welche die bis daliin noch getrennte» deutschen Lande verbindet. Die Mnnze, welche in diesen Tagen zur Ausgabe gelangt, ist na.li dem Modell des Professors Schilling allhier von dem Münzgraveur Bardulek gravirt, im gesetzmäßigen Thalerwertbc geprägt und kann, so weit der Bcrrath reicht, bei der königlici-cn Finanzhauptkasse gegen Erlegung des WcrtbcS eingewechselt werden. (Dr. J.j — Der hiesige Ratb macht im Be rein mit dein S tadtbe- zirkS>irzte bekannt, daß, odschon die gegenwärtigen tstesundbcits- vcrhältnisse unserer Stadt zur Befürchtung des hiesigen Auf tretens dcr Elwlcra keinerlei Veranlassung geben, eö doch zweck mäßig erschienen, eine allgemeine Dedinfectio» aller Aborte, Cloakgrubcn und sonstiger üble Gerüche erzeugender Statte» in Ausführung zu bringen und zwar in der Wehe, daß mit der selben von gestern an im II., V. und IV. Stadtbezirk «die öst- ltctie Hälfte der innern Stadt, Pirnaische und Secvorstadts be gonnen. an den darauf folgenden Tagen aber in den übrigen Stadtbezirken der Reihe nach sortgeialirc» wird. Der Kosten auiwand dieser Deöinscction wird einstweilen ver>agSwci,c aus der Stadtkaffc bestritten, die Rückerstattung desselben aber von den betheiligten Hausbesitzern unk Mictbvcwoiinern bei der Erhebung der Ltadtanlagc »ach Verhältnis! deö GrundwcrlbcS beziehentlich Mictbzinscs Vorbehalten. — DaS Schauturnen des Turnvereins stirNeu und Anton stakt nahm, begünstigt von schönstem Wetter, am Sonntag Nachmittag von halb 4 llvr seinen programmgemäßen Verlam. Der gcräumigc Turuplap am Turnerwcgc in sttcustatt war vielfach durch Fahnenf.l'inu.k,c tccorirt unk von einem zahl reichen Kreise cingclatcner Freundinnen und Freunde der Turncrci dicht besetzt I» dem oberen Mittelraum des Turn- gerüstcs eoncertirte das Turiier-Viustt.l'or, unter dessen Klängen ocr Aufmarsch der Turner statt and. Der'Vorstand des ürereinS. Herr Buchdruckercibesitzer Lelunann. s.l'ilderte in einer Ansprache mit beredtem Munde die gemeinnützigen Zwecke und Fortschritte der Turncrci und empfahl den Verein der feineren Tbciiuabinc der dem Fortschritt gewogenen Einwohnerschaft Dresdens. El» allgemeiner Festgcsang und ein DunNel,gelang der Vereins sä»ger wechselte mit den Frei, düngen, Riegen Turnen und Turnen der Vorturner am Reck unk P'ert, unter weihen namcntlich die Leistungen der Letzteren unter Leitung des Herrn Turnlehrer Grobman» eracw Ordnung und gewandte Fertig keit bekundeten. An dem Kür Turnen belh.'Iligtcn sich vielfach auch die von Ebemnitz, Meißen. Großenhain und Pirna erschie nene» Deputationen. Den Schluß des Tages bildete eine ge iellige Zusammenkunft im Saale des Restaurant Wobllede in der Königstraße, gewürzt ku,ch vielfache Vorträge, welche der geistigen Turnern gewidmet waren, - lieber die Berliner EemceEe des Herr» Mnsitklrector Ebrli.il, dessen Ecnccrte im Großen Gane» heute,nieder regel mäßig beginnen, schreibt man uns von Berlin, September: Daö gestern letzte und zugleich Abschieds Eoneert der Eavcllc des Sächsischen l. lLeib-»Grenadier Regiments stir. loo, unter der vortrefflichen Leitung deo Btm'iktireelor lsprilch im Eis kcller-Etabliffcment war von üvcr 2o«io Personen veincht. MIe in allen von der Eavelle gegcvencn Eoneerte», hatte si.li auch hin wieder eine große Anzahl Offiziere mit ihre» Damen, dom General b!v Sccontc-Leutiiaut abwärts, cingeiunde». Man sab Gardcv duEoipS, tRirtc Eüraisicrc, Dragoner, lila ncn und alle Garde-Iniantcrlr und Artillerie-Regimenter ver treten; man wähnte sich in Keoll'S Etavlisicment versetzt. Jeder einzelnen Piere folgte, wie jeden Avend, rauschender Bestall und auch Herr Wieprecht, welcher si.li aui seine Garde Musikchörc, oh mit Rc.lst? etwas u> Gute thnt, hat nil't um bin gekonnt, den Leistungen der Eavelle, deren Proben und Eonccrten er wiederholt beigewohnt hat, daö größte Lob c»:ge- teihcn zu lasten. Am Schluß deS EoucertS wurde der Musik diwctor Ehrlich stürmisch wiederholt bervorgeru c» und laute Ruse: „Wledcrkommcn" vereluigten si.ch mit allgemeinen-lvo.l'S aui die „Sachsen", in Feige dessen die Eavelle die deutsche Natlonalhvmnc: „Heil Dir Im Sicgcrkranz". oder ans sächsisch: „Den König segne Gott" intonirte Allacmeincr nicht ende» wollender Jubel schloß diele freundliche Ovation, die an! Icdc» deutschen Patrioten, und dies waren wohl alle Anwesende, de» wvlilthurndstcn Eindruck machte, stia.1i dem Amtrctcn d r Kapelle deS KönigS-Grenadicr-Reglmemö Nr. 7 unter Musik tirrclor GoldschmldlS Leitung unvksttlttcn cliik der besttn, wenn nicht die beste sämmtlici'er vreußischen Militär-Eapellen — hatte taS sächsische Musikchor eine schwierige Aufgabe zu löse», und siebe da, die Leib-Grenadiere auö Dresden stehen den Königs-Grenadieren in Lieguitz ebenbürtig zur Seite. — Für nächsten Sommer hat Herr Gcrth beide Kapelle», unter für sie sehr vortheilhasten Bedingungen zu je einer längeren Reibe von Eonccrten wieder cngaglrt und somit dem allgemei nem Wunsche des Publikums entsprochen. — Rach Beendigung des EoncerteS ließ der Pächter deö Etablissements sür die Kapelle einige Fässer Bier auilcgcn und bald hatte sich in dem größeren Garten-Salon ein „gcinüthlichcö Bällchen" arrangirt, welches, mit launigen Vorträgen gewürzt, die „gemiitblichcn Sa.l'sen" mit den nicht minder fröhlichen Berlinern, bis wenige Stunden vor der Abfahrt nach Dresden in der heitersten Stimmung erhielt. — Die letzte stkr. der „Allgemeinen deutschen Lebrerzeitung" keuchtet, daß in der letzten Mvnatsiitzung der „Pädagogischen Gcicttschast" zu Leipzig der Prlvatdozcnt I)r. Wenzel einen Vortrag „lieber de» Einguß zu großer Wärme auf die Kinder während deö Schulunterrichts" gehalten und darin uachgcwicic» habe, daß zu große Wärme eine na.l'thciligc Wirkung ausübe dur.1, uiigcwöbnliä'e Affectiv» des GesäßapparatcS, deö Gehirns und NervenstisiemS, des AugcS, der Muskeln, des Rcipirations- unt AthinnngSapparatö, der VcrdauungSorgane und der Haut und ihrer Drüsen, was an heißen Nachmittagen durch folgende Erscheinungen sich kund gäbe: Einschlafen der Kinder, Auflegen des Kopfes, schlaffes Denken, verworrene Antworten, schlechte Schreib- und Zcichenarbcitcn, stiaienblutcn, Ucbclteitcn Kopf schmerz u. s. w. Zum Schluß habe der Vortragende verlangt, daß jedesmal, wenn früh »in Ubr daö Thermometer ix" R. im Schatten zeige, der Nachmittagsunterricht auosallcn müsse.— Der interessante Vortrag ist in Druck erschienen und verdient alle Beachtung. - Wer einmal recht herzlich lachen will, dem ist zu rathen, jetzt daö Sonnncrtbcater deö Herrn Ncoinüilcr im Großen Gar ten zu besuchen. wenn die Posse „Wir Barbaren" über die Scene geht. In:i Acten und 5» Bildern schildert dieses Stück in überwiegend humoristifcher Färbung Mobilmachungs- und Lager-Scencn deS deutsch - iranzösischen Krieges l"70—?l in Berlin, im Elsaß und vor Paris, geißelt dabei mit derbem Witz den französiichen Uebcrmuth, und stellt der brutalen Selbst überhebung dieser Nation gegenüber die taetvolle Bescheidenheit deutscher Tiilppcn im Fcindcölandc. Selbstverständlich schlingt sich durch die Handlung manche Kundgebung dcnticlirrKriego- und Paterlandc-begeisternng, welcher namentlich der Viec-Feld- wcbcl Fritz Weinlant edlen Ausdruck giebt. Herr Direktor stieomüller als mobiler Hautboist und Regiments - Tambour, welcher beim Beginn des Krieges de» Roct des Eivilmnsitno mit dem militärischen vertauscht, ist so vortrefflich in Maokc und Spiel, daß diese Rolle unbedingt zu de» besten zäblt, was wir je bon Ibiii gesehen. Aber auch die Herren Heber aiö Kutschte und v. Sabatzky aiö baicrischer Feldwebel im Gewicht von Aß) Pik., sowie die Damen Wardow lststiarketenderinj, Oscar schwäbisches Kammermädcheni und Lieder Baronin Stcinc.B gaden in Gelang und Spiel dem Ganzen eine wirk- u.igSpolle Adrundung. Wst wiederbolcn. wer sich einmal recht gut ainüiircn will, der beinclic Ncsmüllcr'S „Barbaren", die iibrigeno heute iDienstag: znm Benefiz der beliebten Sou brette Franl. Wardow wiederholt werden. - Mehrere Gasthäuser diesiger Stadt sind in der letzten Zeit wieder einmal von einer Schwindlerin hcimgcsucht worden. Dieselbe bat sich unter adligem Namen bald hier, dald dort cinlogirt, iür die Tocßler wohlhabender Eltern ans Böhmen ansgcgcbcn, und tadnr.h pcii.Iiictene Gastwirtbc bestimmt, ihr Tage lang di- Z.ecl-c nebst dem LogiSgelde zu cretitircu. Effcc ten ha! sic nicht bei sich geführt, und so iit cS ihr nicht schwer gciaiicn. ii.1i uulemerkl ans einem Gaslbauie ohne Bezahlung iorer Scl'uld zu entfernen, um unter anderem Namen sich wie der in einem anderen Gaffl auic einznmietbcn und hier wieder ein gleiches Prcllo anSzntübren. Wie man hört, soll die Per son früher in Drcstcn im Gciintcdicnst gestanden haben. DaS Dienen und taS damit verbundene Arbeiten scheint ior aber länger »i.l't angcstanden zu oaben, deshalb imt sic sich am die vorgci.l'ilkcrten Prcücrcic» gelegt, die ibr aber bereits von der Behörde gründlich gelegt worden sein sollen. Wie wir hören, ist vor einigen Tagen ein junger Mensch in die Hände der Polizei gefalle», in dem man den Urheber verschiedener, in der letzten Zeit hier vorgckommener Eindru.l'S- Diebslählc ermittelt Eiden soll. Ein Pfandschein über eine Uhr, sowie eine Brieitaiche, welche Eegensläntc bei ieiner Verballung in seinem Besitze gefunden wunden, sind von einigen Bestohle nen mit Bcstimmlhcit wietercrkgnnt worden und dadurch bei dem hartiiä.kige» Leugnen dev Diebes hinlängliche Beweis inittcl gegen ihn beschafft. — Das si.herlle und billigste DesinicetionSmIklei, wie cs letzt allgemein in den norddeutschen Städten mit Enolg angc wendet wird, ist: alle zwei Tage eine Vietze frii.1i gebrannten Kalk zn löschen, »nt in dem kochenden Zustande in tic Aptxntc- incntssct'iottcn gcaoffcn. — Der Dichter Volkmar Kunze in Hainichen in Sachsen hat bereits dadurch eine Art von „Berühmtheit" erlangt, daß er den Einsendungen seines iamoic» Stücks an verschiedene TheaErdirectionen höchst naive Zuschriften beiznlegcn pflegt. Er hat wieder etwas EnriostS loSgelasirn. Die Dircckion deS Belle Aliianccthealcrs in Berlin wart mit Zusendung seines Bül'i'.ennianliscrIptS beehrt. Ans rinem kleine» beiliegenden Zetlelchcn stand geschrieben: ..Für Inliegendes lulle ll'sort unk ohne den geringsten Verzug Gcld zn schule». Hocha.htnngspoll Volkmar Kunze. Hainichen, de» 2»>. Juli 1^71." — Dieser Knabe längt wirklich an, fürchterlich zn werdcn! - Die Grummct-Enllc, wellhc in der letzte» Zeit, gefördert dnr.1i eu» pertrcffficheS Wctlcr, von den na>»c»lllch an den Elb ufern gelegenen Wiesen cingebracht werden isi, zeichnet sich ebrnsallS. wie ihre Vorgängerin, am erirenlichr Weist durch seltene» Filttcrrclchthum auv und ging scluiell mit glücklich von Statten. — In unserer Umgebung mehren sich tle Kirchciidiebstählc. In Strmbach »ud Kötzf.lienbroda ivarrn dergleichen vor mch- rcrcn Wochen vorgekommcn, vor mehreren Tagen ist nun auch die Kirche in Bärenwaide bei Moritzburg bestöhle» worden und vermißt man dort selbst ei» weißes Altartuch, zwei zinnerne Altar-Leuchter mit Kerzen, eine mcs>iugciicHollic»büchse, einen silbernen siarkvergoldctcn Hostientellcr, eine» sogenannten Kran kenkclch von weißem Porzellan, eine gegen l', Zoll weite zinnerne Taufs.l'üssel. Von dem Diebstahl i» der Kirche zu Köpschcn- droda ist vor Kurzem ein Ermisst von Vicssing mit galvanischer Versilberung wsttercrlangt ivordc», welches der Dieb hier in Dresden zu veräußern Gelegenheit gestillte» hat. Seiner Per so» ist mau leider noch nicht habhast geivoldcu. — In großem Widerspruch zur allgemeinen feindlicheu Ge stimmig gegen Deutschland sichen, wie von Auge» und Ohre» zeuge» berichtet wird, cine Mcugc französischer Fabrikanten, die, namentlich die Uhrmacher und Spieltostiiiabrikantcn, in ihren Schaufenstern Spieldosen auSliegcn baden, die neben franzö fische» Musikstücken auch noch „Die Wacl't am Rhein", sowie „Pleite 0 ucucstcii Pariser EinzugSmarsch" auf ihrem Programm haben. - An dem Schnellzuge, der gestern Morgen von hier narb Berlin gcialircn. ist unterwegs, bei Langcnbcrg, von einem Pack wagen das Radeisen abgcspruugcn, ohne daß dadurch, abgesehen von einer Verzögerung in der Fahrgeschwindigkeit, ein Unglück oder sonstige Beichätigung oder Gefährdung des ZugeS herbei geführt worden wäre. — Beim Ausladen einer Locomobile aus dein Bahnliost in Riesa am cincn mit zwei Pstrtcn bespannten, aus ein benach bartcs Rittergut gehörigen TranSportwagcn ist am vergangenen Sonnabend dem einen Pierdc ein Hui ab- und daö andere Bein ganz zerschlagen worden. Das Gespann soll erst vor Kurzem angeschafft und tbeucr bezahlt worden sein. — Der Gütcrzug, der am vcrgangcucii Sonntag Vormittag von Berlin hier cingetrofstn, ist unterwegs und zwar bei Ricia aui eine Heerde Schale, die über die Schienen gclauien, ge stoßen und soll 2<> Stück davon todt gei.stircii haben. — Am Ictzwergangenen Sonntag gab zu Mügeln bei Pirn., der Besitzer deö AlaunwcrkS, A. Hahn, seinem Personal ein schönes Fest. Der Mittagzug auö Dresden hatte schon Gäste nach Mügeln bciördert, um dort einen recht angenehmen Stach mittag zu verbringen, welchen auch Mügcluer Gäste verherr lichten. Um 6 Uhr Nachmittags versammelten sich die Arbeiter und Arbeiterinnen genannter Fabrik tn derselben, um alökann unter Musikbegleitung und Fahnen na.li dem naben Gastboi in Heidenau zu marschieren. Dort angekommcn, wurde getanzt, gespeist und Alle reichli.1i mit Getränk versehen vom Besitzer der Fabrik, der Alles arrangirt hatte, um sämmtlichcm Personal einen recht vergnügten Abend zu verschaffen. — Elbhöhe: Montag Mittag 2» ff" unter 0. Berlin, st. Scpt. Das „Bernd. Wchhlt." enthält eine» längeren Artikel über die Wei.l'ensstller ans den Eisenbahnen, in welchem besonders am' die Wichtigkeit deö Dienstes am'mrrt sam gemacht wird, der jenen obliegt. Schließlich werden drei nur zu billigende Vorschläge zur Abbitte des hier bestehenden Notbstandes gemacht und zwar: l. Man stelle an icde Weiche woiilgcschnltc, gebildete Miliiärpcrsonen, welche sich auö zeichnen duräi dicicnigcn Eigenschasten, die zu dem so wichtigen Dienste cn'orderiich sind, die also gewissenEiit und pflichttreu, stets am ihren Posten auimerksam, nüchtern und verständig sich verbal ten. Der dcuti.he Soldat kennt leinen Dienst und setzt seine Ehre darein, ihn uninangelhait zu verrichten. :t. Mau gebe jedem Weichensteller mindenens -Rio Thaler Gehalt und seiner nachgelassenen Witiwe 2.'>o Thaler Pension. Ist daö zu viel iür einen Manu, dem man anvcrtrauen muß Leben und Ge sundheit aller derer, die in den kaiierlichen und fürstlichen Sa lonwagen fahren bis herab en dem armen Mann, der in dem Wagen der -l. Elaste slebt Z Und wenn die EisenbalimDircctio- neu alljährlich an.1i mehr als Eine Millien Thaler tastir auS gäben, ist daö zuviel, wenn dadurch so grenzenloses entsetzliches Unglück verhütet werden könnte, wie in der letzten Zeit so hau fig vorgckommen ist ? Und sind nicht auch die Actionäre der schönen zinstragenden Eiienbahnpavicre. die Herren Eisenval'ii- Directorcn. wenn sie üder die Schienen fliegen, ganz derselben Gciabr > iisgeicist wie alle anderen Leute, wenn der eine oder andere Weichensteller seine Schuldigkeit versäumt, weil er ein gänzlich migualincirtcv Subject ist und nicht unter gehöriger Eontrole sicht e !Z. Man stelle bei jeder Weiche zwei Weichen steiler an mit gleichen Rechten und Pflichten und suche eine Einrichtung zn treffcn, wodurch diese Männer einer scharten nnansgcietzten Eontrole »nterworicn dleihe». Wie daö zu machen sei, »mß natürlich den Behörden überlasten bleiben, welche dazu bcrmen sind, daö Eiienbal'nwescn zn leiten unk zu überwachen. Man schreibt dem „Leipz. Tgbl." ans Köie», X Septbr.: Einen wabrbast grauenvollen Schrecken hatten heule kic stVsta giere zweier Eisenbabnzüge im Bahnbei Kisten zn übcrstehen. Der dichtbeietzte Schncllmg von Frantturt nach Berlin Nach mittags » Ubr war eben im Abiabren begriffen, aiö plötzlich die Beschädigung einer Bremse bemerkt wurde und infolge dessen der Zug stillhalten mußte. Während man noch mit der Reparatur des leichten Schadens beschästigt war, ertönte wie ans einem Munde den allen Seite» der Angstrui: „Alle auö steigen! ichncli! schnell"' Zahlreiche Pcrione», »iclsicnthcilS zu de» Adrctteiitcii i» Verbindung stellend, bciaudcn sich am Babiibost. Im grelle» Amichrci stürzte Alles nach und auö den Ei>'eiibab»waggonö des stllllialleiiden Schnellzuges. EI prasselnder Krach, wie ein Gemisch hon Mitraillcuscngcknatte' mit Fcttcnsturz und die Katastrophe war rrlolgt: Der ver spätete Perionenzug von Eisenach nach Halle fuhr aus den vor- anstehendcn Schnellzug. Mehrere Wagen sind beschädigt wnndcrdarcr und glücklicherweise bloö einige Passagiere, s.1)cln- dar nur leicht verletzt. In dem Schnellzug befanden sich u. A. der Großhcrzog von Weimar »ist Genial ttn. Hamburg, '.«.September. Von Blatternkrankcn sind in der Zeit vom W. August diö znm :i. September genesen 454, gestorben Wie», September. Die deutschen Abgeordneten Mäh rcnö werte» den Brünncr Landtag Atlassen, wenn die czechl- sche Malorität die ungültige« GreRgeundbesltzenvahlen sür gül tig erkläre« sollten.
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