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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 09.12.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191612096
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19161209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19161209
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-12
- Tag1916-12-09
- Monat1916-12
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 09.12.1916
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ErzgeRrgischer 65. Jahrgang. Nummer 286. «nzcigen.vnnahmc: vnzcigcn Uber eine virrtelseltt Umsang blSuachm. ü Uhr am vartaae, kleinere «nzciaci, bis spälcstcnS Vorm. v Uhr. — Tcicytz-nilchc «ulnabc schlicht jedes RcklamationSrccht au». :er» Thron herabgestürzt. Ileker Ltnöruck bei den Neutralen Der amHlcke äeutlcbe Nbenäberlcbt. Aintlich. Berlin, 8. Dezember abends. Keine besonderen Ereignisse im Westen und Osten. In Rumänien gewann die Verfolgung Naum. Olbernhau, - Sonnabend, den 9. Dezember 1916. Kin slWiMes WeM mW. AuS Pari» wird gemeldet: Das Marine-Mini« stertum gibt bekannt: DaS Linienschiff „Suffreist' (1273« Tonnen), bah am 24. November nach dem Orient abgegangen war, ist nicht angekommen, eS wird für verloren gehalten. Die Besatzung des „Suffren" betrug 18 Offiziere, 72« Mann. lichen Ende geführt. Doll Bewunderung bin ich dem Gange der von Meisterhand geleiteten Operationen unserer un vergleichlichen Truppen gefolgt, die unter Verachtung der größten Mühseligkeiten eines der steilsten Gebirge überwun den haben. Mit Lem Ausdrucke wärmsten Glückwunsches weiß Ich Mich eins mit Dir im wärmsten Dank uns dem Wunsch, daß der Allmächtige Lenker aller irdischen Dinge unsere Massen auch fernerhin segnen möchte. Friedrich August." Se. Majestät den König von Sachsen, Dresden. „Ich Lanke Dir herzlich für die warmen, Mich tief be wegenden Glückwunschworte zur Einnahme von Bukarest. Unsere herrlichen Truppen verdienen die größte Bewunde rung. Gott, Ler uns so sichtbar zur Seite gestanden, wivv uns auch weiter Helsen. Wilhelm." Rumäniens lulammenbcucti. Es ist nur zu begreiflich, Latz sich der Jubel über die Er oberung Bukarests und damit über den militärischen und wirt schaftlichen Zusammenbruch Rumäniens nicht an einem Tage ausleben wollte, sondern noch fortgesetzt unsere Herzen stur- misch bewegt. Hier liegt ein Ereignis vor, das moralisch, wirtschaftlich und politisch-militärisch von ganz besonderer Be deutung ist, und Lessen Einwirkung auf das Kriegsende vielleicht viel tiefer und gründlicher ist, als wir im Augenblick ermessen können. Moralisch ist der Zusammenbruch Rumäniens um des- wegen so stark, weil Rumänien, wie selbst von der uns feind lichen neutralen Presse wiederholt zugegeben werden mutzte, keinerlei Anlaß hatte, in den Krieg einzugreifen, als Gier nach mühelosem Gewinn und als di« Sucht, bei der Teilung LeS Raubes, an den man fest glaubte, nicht zu spät zu kommen. . Die Rache aber hat auch in diesem Falle einen schnellen Schritt gehabt, und kein noch so jähes Ende der rumänischen Herr- schast wird bei irgendeinem vernünftigen und anständigen Manschen der Welt Mitleid erregen können. ES wird aber, so hoffen wir, wie in der griechischen Komödie, neben Mitleid auch Furcht erregen, und kein neutrales Land mehr üänach geizen lassen, in die Futztapfen des rumänischen Verrates zu treten. Militärisch ist der Zusammenbruch Rumäniens klar und offensichtlich. Die Hoffnungen der Entente, durch die angeblich so tüchtigen und vor allem so frischen Truppen Rumäniens den Zentralmächten in den Rücken zu kommen und auf dem Balkan die militärische Lage von Grund auf zu ändern, sind jetzt nicht nur zerschlagen, sondern in ihr Gegen teil umgewandelt worden. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu begreifen, wie wir nach der Niederwerfung Rumäniens militärisch auf dem Balkan stehen, und was der Zusammen bruch Rumäniens für die Verhältnisse in Griechenland be deutet, vor allem für Südrußland. Wirtschaftlich 'ist der Zusammenbruch Rumäniens für di« Zentralmächte am bedeutungsvollsten, denn daß wir moralisch und militärisch das Uebergewicht in diesem Welt kriege behalten werden, daran hat auch in den bewegtesten Stunden deS Kampfes und in den heftigsten Anstürmen der zahlenmäßig so überlegenen Feinde Deutschlands niemand von unS gezweifelt, aber bange Sorge hat manchen von uns be- schlichen, wenn er daran dachte, wie wir wirtschaftlich, d. h. in der Ernährung unserer Bevölkerung und in der Versorgung mit Rohstoffen für die Industrie durchhalten können. Dirie wirtschaftlichen Sorgen sind Lurch die Eroberung Rumänien» vollkommen gelöst. Rumänien ist di« größte Kornkammer Mitteleuropas und damit die sichere Quelle einer weit ver besserten Ernährung der Zentralmächte. Die rumänischen Erv- ölvorräte genügen, um uns dauernd jede Sorge um die hei mische Beleuchtung und um die Sicherung der technischen Oele für die Marine und für unsere Industrie zu nehmen. Die Futtermittel werden reichlich eingesührt werden können uno damit auch unser einheimischer Viehbestand, unsere Fett- uno Milchversorgung unvergleichlich gehoben werden. Diese wirt schaftlichen Tatsachen erheben uns im Augenblick ganz beson- ders und machen unseren Dank an unsere herrlichen Truppen ganz besonders innig und tief. So haben wir denn wirklich allen Grund, unsere rumäni schen Siege über den Tag hinaus in unseren Herzen zu be- wahren und ihnen für den endlichen siegreichen Ausgang unserer gerechten Sache die höchste Bedeutung beizulcgen. Vie ^affenstreckun.q den rumänischen Orlova-öruppe. Au« Lem k. und k. Kriegspresseguartier wird unterm 7. Dezember mitgeteilt: Heute haben sich nach vier Wochen lan gem ^Serum irren unb anerkennenswertem Widerstand nächst der AltmünLung die Reste der rumänischen ersten Division der österreichisch-ungarischen Brigade Szivo ergeben. Es streck ten Teile von 10 Bataillonen, 1 Eskadron und 6 Batterien die Waffen, 8000 Mann, unter ihnen 6 Obersten, mit 29 Geschützen. Damit ist der Streifzug des Obersten von Szivo planmäßig zum Abschluß gebracht. Die österreichisch-ungari sche Brigade Szivo, später Lurch deutsche Abteilungen ver stärkt, Lie inzwischen zum größten Teil wieder aus ihren Verbänden getreten sind, hatte fast seit Beginn des rumäni schen Krieges den Abschnitt Orsova zu decken. Sie wußte sich, von geringem Raumverlust abgesehen, welchen sie inzwischen bald wettmachte, gegen Ä!e Uebermacht zu behaupten. In den Tagen der Schlacht von Targu Jiu schlug auch ihre Stunde. Sie hielt den Feind durch rasche« Zu greifen so lange fest, bis er den Anschluß an seine Hauptkräfte versäumte und ob- geschnitten war. Die Kämpfe im Raum von Turnu Severin, an denen auch «ine gemischte Abteilung Ler deutschen 4. Dl- vision teilnahm, werden Lie Geschichte von Lem Kleinkrieg hinter der Front um manches bemerkenswerte Kapitel derer- chern. Der dem Oberst von Szivo gebenüberstehende, aus den Hauptkrästen der 1. rumänischen Division bestehende Feinv Rastlose Verfolgung in Rumänien Weitere 10008 Mann gesangengenommen. Mackensens Linrug in Sukarell. Der Sofioter „Az-Est"-Berichterstatter erfährt: Die Beute in Bukarest ist unübersehbar. Die mächti- gen Bcfestigilngswerke samt der artilleristischen Ausrüstung und den Geschützen gelangten unversehrt in die Hand der Sieger. Da« große Befestigungs-System konnte durch die fliehende rumänische Armee nicht mehr zerstört werden. Der Einzug Mackensens geschah inmitten einer großartigen Szene. Infolge der raschen Vordringens der verbündeten Truppen konnte die fliehende rumänische Armee die in Bukarest inter- nierten österrcichisch-ungarischen und deutschen Untertanen nicht mehr wcgschleppen. Diese wurden bei der Kriegserklä rung in Bukarest zusammengepftrcht zu dem ausgesprochenen Zweck, daß Flugangnfse in Bukarest in erster Linie die Unter, tanen der Zentralstaaren und ihre Verbündeten treffen sollten. Bef ihrer wilde» Flucht hatte die rumänische Armee keine Heit, die Internierten zu verschleppen, und ihr »»beschreib- licher Jubel begrüßte die einziehenden Eroberer. In den Straßen Bukarests herrscht reges, ungestörtes Leben. Unser Einmarsch war so rasch, daß die Rumäne» selbst bei Anwen- düng von Gewalt aus der Hauptstadt nicht ihre Wertsacl»en hätten wegtragen können. Die Geschäfte und öffentliche« Lokalitäten sind affen. Auf den Straßen tummelt sich das Volk und schaut dem unausgesetzten Durchzug der siegreichen Truppen zu. General-Anzeiger T-legr^Adr.: Generalanzeiger. Bereinigt mit der Olbernhauer Zeitung. Fernsprecher Rr. 28 Tageblatt für die Amtsgerichtsbezirke Olbernhau, Sayda, Zöblitz und Lengefeld. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, des Stadtrats und Stadtgemeinderats zu Olbernhau. «.te tjeilen-Ptttse d,t irden Wochentag nachmittag» 2 Uhr erscheinenden eneral-Unzetgert" belrogtn: für Rnteiuen au» obengenannten Lmt»gertchr»Lr-irken, die agespaltene Pemzeile 1b Psg., die »gespaltene Reklame- und amtliche Zeile Htu- on außerhalb derselben 2« Pfg., resp. 43 Plg. Tabellarischer und schwieriger Sa» höhe» kiel Wiederholungen entsprechender Rabatt laut Taris. Für Stuttunft u. vssertenannahm« werden 2b Pfg. extra berechnet. DK RadattsLZe und Nettopreise haben nur bei Dar, Zahlung binnen 3" Tage" «tiltigkelt, längere» Met, gerichtliche »inriehung und gemeinsame Anzeigen verschiedener Inserenten bedingen sie Berechnung de» Drutto-Zeilenvreiseg Feldzug auf einer falschen Grundlage ausgebaut hatten und deshalb die Initiative schon nach dem ersten Zuge preisgeben mutzten. Die Rumänen überlassen Len siegreichen Armeen Ler Zentralmächte die Hauptstadt und mit Lieser eine Ler größten Kraftquellen ihres Landes, dazu Lie Walachei unL mit dieser den Balkan. Der Fall von Bukarest ist von unberechenbarer politischer Tragweite und stellt militärisch einen Ler glücklich sten Feldzüge der Zentralmächte ins Lrcht. Die rumänische Armee hat sehr große Verluste erlitten und weicht, um min destens 40 Prozent ihrer Stärke vermindert, und kaum noch imstande, diese Lücke auszufüllen, aus Len Gebieten, Leren Besitz den Zentralmächte« die Fortführung Les Krieges aus Jahre hinaus gestattet. Letzteres ist wichtiger, als eS die völlige Vernichtung der rumänischen Armee gewesen wäre. Wohl ist es Lie vornehmste Angabe Ler Strategie, Len Feind in seinem Feldheer zu treffen und zu vernichten. Wenn der Krieg indessen für die rings von einer Gegenkoalition umge benen Parteien den Charakter eines Aushungerungskriege» angenommen hat, dann ist Lem Jnnenstehenden Lie Eroberung eines der fruchtbarsten Länder, das zugleich als Bindegliev und frontverkürzend wirkt, wichtiger als Lie Vernichtung Les feindlichen Heereskontingentes, das als Ganzes nur ein Fünf zehntel der geßnerischen Kriegsmacht darstellt und auf dre Hälfte verringert, Lem Verderben entrinnt. Die holländische Presse meldet in fettgedruckten Lettern Li« Eroberung von Ankara durch Mittelmächte und erinnert > Loß niit Bnl- »i>. . , - ch-ntehauvtstädte » die Hän'.e der . / - -: s »-an den Dag" schreibt: Kau», drei Monate nach dein Eintritt Rumä niens in den Krieg, der von der Entente als Gnadenstoß für Lie Mittelmächte und als Vorspiel für Rußlands Marsch nach dem Bosporus begrüßt wurde, ist das Gericht gefolgt. Welch eine Lehre für die kleinen Staaten, ruft Las Blatt aus und weist dann auf die moralische Niederlage hin, welche der Vier- veroand Lurch Len Fall Bukarests erlisten habe, auf die Schmach, Laß wieder einmal ein kleiner BundeSgenofse wei chen mußte, aus da« Getreide, das Len belauerten Mittelmäch- ten in die Hände fiel, und vor allem auf die Tatsache, daß Lie Russen auf ihrem Wege nach Konstantinopel znrückgeschlagen worden sind. Die Verbindung der Mittelmächte mit dem Ori ent ist sicherer als vorher, und frische Truppen werden für den Angriff gegen Sarrail frei. „knglanäs wefffterrlcstaft ist gebrochen". vepelckenwecklel rwücken König krieärick Kugult unä äem Kaiser. Anläßlich der Einnahme von Bukarest hat zwischen Sr. Majestät dem König und Sr. Majestät dem Kaiser folgender Lelegrammwechsel stattgefunLen: „Seiner Majestät Lem Kaiser, Großes Hauptquartier. Von allem Jubel erfüllt, habe ich soeben die Nachricht von der Einnahme von Bukarest erhalten. Damit ist mit Gotte» Hilfe ein bedeutungsvoller Akt Les .Krieges zu einem Herr- Zu den Erörterungen der deutschen Kriegszi-ele in Ler deutschen Presse urteilt Lie in Christiania erscheinende Zei- tung „Dagbladet" in einem Artikel u. a.: Der Augenblick ist gekommen, La eS für jeden, der sehen will, offenbar ist, daß Deutschland nicht unterjocht und zertrümmert ist, andererseits England nicht vollständig überwunden werten kann. Aber Englands Weltherrschaft ist gebrochen. Wie auch der äußer» AuSgang des Friedens sein wird, ein» steht fest, Laß Deutsch- land das stärkste Votk der Welt ist. England ist von seinem Stegemann schreibt im Berner „Bund" zur Kriegslage u. a.: Bukarest ist von den Russen und Rumänen preiSgege- ben worden und in die HänLe der Zentralmächte gefallen. Es fiel als SiegeSpreis eines gm-ßangelegten, mit erstaunlicher Beweglichkeit und rastlvscir Energie geführten Feldzüge». Die Rumänen haben eS an großen Gegenbewegungen nicht fehlen lassen und' alles aufgeboten, um sich -des Vorteils Ler inneren Linie zu bedienen. Sie sind aber taktisch nicht sattelfest, opera tiv nicht beschlagen genug und mit Artillerie zu schlecht ver- sehen gewesen, um Lem genial geführten Feinde mit Aussichr auf Erfolg Lie Spitze zu bieten. Einem Feind«, Der auf den alten Fronten Lie Verteidigung stoisch aus sich nahm, um auf einem neu geöffneten EntscheidungSfelde das Gesetz zu dik tieren. Das Schlimmste für die Rumänen war, -aß sie ihren An -VnchMl »«n»,ca«r- »Nrdgl ..... «»n»tu -t«rU!>ddrU Mona«. vitrMiUrl, ,dg.,»Ui.d.»«ichLil,'>rU«u>«u,,»t«IUll. tt. t.« Xr. —«r. L.I0 Durch u»1«r< Lrtmus»d°ten »ugrtr-,« , —.70 , ».10 lt» «ch-- H», 1^» Durch di« 0«i>, »ui drn adz^.N ,—>80 , «88 Durch di« v»si >uo«raa«n „ - 80 „ ».« ÄesteUungen werden in unserer Deschäft»ftelle(Llb,rtüraße 11), von nnstnn Bskn undNu-e qabefteUen.scwi« von aüen Postanstalten Deutschland» und V«flerreich-U»sarn» angenommen«
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