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Dresdner neueste Nachrichten : 30.08.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194008305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19400830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19400830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-08
- Tag1940-08-30
- Monat1940-08
- Jahr1940
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- Dresdner neueste Nachrichten : 30.08.1940
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Ar. 203 Freitag, 30. August 1940 48. Jahrgang Tausende von Bomben auf England Deutsche Luftangriffe ständig stärker - Englands Lustpiraterie in Berlin von neutrale« Augenzeugen bestätigt Der Jahresring schließt sich um zwölf Monate einzigartigen deutschen Sieges. Dor einem Jahre zog Großdeutschland gegen feindlichen lleberfall das Schwert, und nie erlebte Triumphe feierte in diesem Jahre die deutsche Wehrmacht unter Adolf Hitler. Oer Führer schmiedete Deutschlands Panzer und Schwert. Er schuf Großdeutschlands Heer, Marine und Luftwaffe. Er führte Deutschlands Soldaten zum Siege, der Feldherr des groß deutschen Freiheitskampfes. Mit tiefer Bewegung, fa Erschütterung haben wir Deutschen, mit Staunen und Schreck hat die ganze Welt die unvergleichlichen Siege der deutschen Wehrmacht in diesen zwölf Kriegsmonaten verfolgt. Niemand kann sich der Einsicht entziehen, daß es die Feldherrn- persönlichkeit Adolf Hitlers gewesen ist, der wir diese ruhmreichsten aller deutschen Siege, soweit sie Feldherrnwerk sind, verdanken. Dieser Einsicht aber gesellt sich Staunen, wie das möglich war — wie das sein konnte! Wie konnte ein Mann, der zwanzig Jahre lang seine ganze Kraft der Politik gewidmet hatte, plötz lich solche Feldherrngröße offenbaren? Ist denn die Feldherrnkunst von -er Art, baß man sie einfach aus sich heraus schöpfen kann? Wozu arbeitet sich der Offizier sein ganzes Leben lang von Stufe zu Stufe auswärts, wenn plötzlich ein Außenseiter (um diesen Ausdruck zu gebrauchen) aus die höchste Stufe treten und da mehr leisten kann, als die Fachmänner zu leiste« imstande gewesen sind? Solche Fragen entstehen, well das Wesentliche in -en Aufgaben, die der Feldherr sim höchsten Sinne dieses Wortes) zu lösen hat, fast überall da gesucht wird, wo eS nicht liegt — trotzdem schon vor mehr als hundert Jahren unser großer Kriegsphilosoph Clausewitz mit eindringlicher Schärfe und überzeugender Klarheit den Unterschied zwischen fachmännischem Können und Feldherrnkönyen herausgearbeitet hat. In einem Bei spiel verdeutlicht er diesen Unterschieb: Der Feldherr, sagt er, muß wißen, wozu Geschütze gebraucht werden: er muß wißen, wie schnell eine Truppe marschiert; aber er braucht nicht zu wissen, wie Pulver gemacht wird und wie Rohre gegossen werden, ober wie die Karten hergestellt werden, nach denen die Truppen ihren Marsch regeln. Alles militärische Wissen münde schließ lich in einige wenige Grundlehren aus, deren inneren Besitz -er Feldherr brauche, wie die zahllosen Wasser eines Landes schließlich in einigen großen Strömen zu- sammenkommen, die sie ins Meer führen. Hertzog fordert Kriedensschluß „England hat -en Krieg hoffnungslos verloren" - Srregle Debatte im llnions-parlameni Angriffe. Ob der König hier rechts herum und da links herum angegrissen hat, ob er mit „schiefer Schlachtenordnung" oder mit anderen Formen gesiegt hat, darüber schreiben die „gelehrten" Soldaten Bücher, sagt er, und doch habe nicht darin die Größe des Königs gelegen, vielmehr darin, daß er genau wußte, was er mit seinen Truppen leisten konnte und was er seinem Gegner zutrauen mußte oder durfte. Sie lag darin, daß er auf solchen Grundlagen wagte, wo sicherlich kaum einer von denen, die am Schreibtisch jetzt seine Feldzüge nacharbeiten, Len raschen Blick, den Mut, die Entschluß kraft gehabt hätten, Operationen zu wagen, wie er sie mit Erfolg ausgeführt hat. Mit anderen Worten: Clausewitz erkennt die Grundbedingungen für den Feldherrn, der diesen Namen verdienen soll, inKräs - ten Les Gemütes und d e s V e r st a n b e s, die ihm angeboren und in ihm entwickelt sind. Er spricht dabet nicht von einzelnen Anlagd». Nicht die Kühnheit macht es und nicht die Besonnenheit, nicht -er scharfe Verstand oder der persönliche Mut in der Vereinzelung. DaS Wesen des kriegerischen Genies findet er in der gemeinschaftlichen Richtung der Seelenkräfte auf krie gerische Tätigkeit. Nicht die eine oder die andere dieser Kräfte, sondern ihre harmonische Vereinigung erzeugt es. Eine solche Vereinigung ist aber sehr selten! X Nemtzvrk, S0. August Liner Agenturmeldung au» Kapstadt zufolge, be- antragte der frühere südafrikanische Ministerpräsident General Hertzog im Parlament sofortige Frieden SverhandlungenmitDeutschland un ».Italien, weil England den Krieg nur „tm Gefühl »er Verzweiflung" fortsetzt und eine richtige Betrachtung der militärischen Lage beweise, daß der Krieg hofsnungSlSS verloren sei und Süd. afrika schleunigst auch-den Rethen der Kriegführenden auSschetben solle. L - Rur ein rascher Fnedensschluß könne die Südafrika» Nische Union vor Unheil bewahren. „Au Land", so fuhr General Herbog fort, „ist die Uebrrlegenheit Deutsch, land» über jeden Zweifel erhaben, und in der Luft hat sich Deutschland täglich al» England» Meister gezeigt. Auf und unter dem Wasser hat Deutschland bewiesen, daß e» vor Großbritannien keine Angst haben braucht." Generäk Hertzog wurde daraushtn von dem englanb- hörigen Premier Smut» hesttg angegrissen, der erklärte, die Union würde ihre Freunde nicht im Stich laßen und könne eigene Sicherheit nur »nrch «inen englischen Steg erhossen. (!) z * ' In ikawnpore, bet Heimatstadt Pandit Nehru», he- gann am Donnerstag nach Meldungen au» vombao ein ziviler UnaehorsamkettSseldzug gegen England wegen Nichtgewährung der sofortige» indische» U«. Clausewitz schrieb zu einer Zeit, wo der Feldherr von der Wehrmacht nichts weiter zu kennen brauchte als das Heer und seine Bedürfnisse. Heute hat der Feldherr ein Heer, eine Kriegsmarine und eine Luft waffe zu führen. Wenn wir heute auf ähnliche Bei spiele zurückgreifen wollen, so werden wir sagen, daß der Feldherr wissen muß, was seine schnellen Divi sionen — ob sie nun Panzerdivisionen oder motorisierte Divisionen sind — leisten können und was die nicht motorisierten leisten, je nachdem ob sie mit vollem Ge päck marschieren, oder ob ein Teil des Gepäcks ihnen gefahren wird. Das muß er im Frieden wissen. Er muß sich darüber klar fein» ob Geschwindigkeit im Kriege dieselbe Wirkung hat, wie in der Mechanik, ob sie auch im Kriege quadratisch die Energie vermehrt, während die Masse nur mit der ersten Potenz wächst. Er muß sich dann entscheiden, ob er einen Krieg auf schnelle Bewegung aufbauen will, und muß, wenn er das bejaht, auch im Frieden schon alles darauf vorbereiten. Er muß wißen, was die Luftwaffe für Aufklä- rungsmöglichkeiten, für Kampfmöglichkeiten, für Trans portmöglichkeiten hat; denn er ist derjenige, der nachher im Kriege dafür die Befehle geben muß, die Heer, Luft waffe und Marine zu dem einheitlichen Zusammen wirken bringen, das allein den großen Erfolg ver bürgt. So muß er denn auch die Marine kennen, muß auch hier sich über ihre Möglichkeiten durchaus im klaren sein. Diese Forderungen bedeuten aber nicht, daß er nun selbst Flugzeuge erfinden oder Kriegs schiffe konstruieren soll. Sie bedeuten auch nicht, daß er persönlich über Büchern und Zeitschriften sitzen soll, sich jene Unterlagen für seldherrlicheS Wirken zu erarbei ten, herauszusinden, was andere Länder in dieser Be ziehung für Vorbereitungen treffen, für Leistungen er warten laßen. Dazu hat er seinen Stab! Von die sem muß er verlangen, daß ihm unbedingt zuverlässige Unterlagen vorgetragen werden. Als ich im Herbst Ivoo im Großen Generalstabe eine Aufgabe zugewiesen erhielt, die wöchentlichen, persönlichen Vortrag beim Grafen Schliessen verlangte, warnte mich mein Vorgänger: „Sagen Sie dem Chef nie etwas Falsches, denn das verzeiht er Ihnen nicht. Er fordert vom GeneralstabSofsizter unbedingte Zuverlässigkeit. Sind Sie einer Sache nicht ganz sicher, so melden Sie das und bitten Sie, seine Frage beim nächsten Mal oder, wenn di« Sache eilt, am nächste« Tag« oder nach einigen Stunden, aber nach nochmaliger Prüfung beantworten zu dürfen." Der Feldherr darf sich sogar nicht einmal zu sehr in Einzelheiten vertiefen, „denn", sagt Clause witz, „durch da» Kleine wird »er Mensch kleinlich; nur da» Groß« macht ihn großartig" Der Feldherr aber, von besten Leistung da» Gedeihen oder der Untergang einer Nation abhängen können, darf nur großartig denken. Zu solchem Kleinlichen rechnet Clausewitz am Bet- spiel Friedrich» be» Große« auch bi« Technik seiner abhängigkeit. Freiwillige de» Allinbischen Kongreßes beschloßen, sich lieber gruppenweise verhaften zu laßen, als dem Verbot der Versammlungen und der organi- fierten Ausbildung zu gehorchen. In einem Interview mit einem amerikanischen Zeitungsvertreter erklärte Nehru, die Wünsche des indischen Volkes seien völlig ignoriert worden; Li« britische Indien-Regierung habe Hunderte bekannter Inder verhaften laßen, um den britische» JmperaliSmu» in Indien zu verewigen. Vrttenk-m-en ass friedliche Säneulusel . X Kopenhagen, so. August Au» NykSbing-Falster meldet Ritzau» Nachrichten büro, daß in der Nacht »um Donnerstag von einem englischen Flugzeug «in« große Anzahl von Bomben über Süb - Sollanb abgrworsen wurden. Sie sielen auf ein Feld. Die meisten explodierten, richteten aber weder Material- noch anderen Schaden an. wie Ritzau» Büro «eiter berichtet, ist eine groß« An» zahl dänischer Fischkutter au» ESbjerg Dienstag in der Nordsee Maschinengewehr an griffen eine» englischen Flugzeuge» ««»gesetzt «wesen. Zu den beschoßenen Booten, bi« jetzt in den E»bjerg«r Hafen zurückkehrten, gehört« auch der Kutter „Ingolf", deßen Steuerhaus und Bordwände völlig durchlöchert wurden. Große Eigenschaften leuchten vor un» aus, Energie, Festigkeit, Standhaftigkeit und Charakterstärke — alles Aeußerungen «i«er heroisch« nNatur. Wie nötig sie sind, begreifen wir, wenn wir un» vergegenwär tigen, welch schwerem Druck der Wille deS Feldherrn ausgesetzt ist. Erst ist e» der Widerstand be» Feinde», dann aber —- wie t» »er Mechanik — die Triigheit der Mass« seiner eigenen Wehrmacht, bi« er gegen all« he«. menLe» Einflüsse stet» in Bewegung zu halte« hat. I« größer die Anstrengungen «nb Leiben werben, um so mehr erstirbt der Wille, »er Mut ber einzelnen. Schließ, ltch bleibt nur noch der Feldherr selbst übrig al» die tragendeKraftfürbaSGanze. „An der Glut A Stockholm, SD. Augnft „Vie deutschen Luftangriffe auf London nehmen jedesmal, wenn nener Alarm gegeben wird, an Um fang un- Kraft zu", heißt es in einer der Meldungen ans London, die das Hauptthema der neutralen presse bilden. Nachdem am Mittwochnachmittag, wie „United preß" berichtet, im Südosten Englands -er Himmel buchstäblich schwarz von deutschen Flug zeugen gewesen war, erlebte London in der Nacht zum Donnerstag seinen bisher längsten Lustalarm. Die Londoner, die in der Nacht zum Mittwoch schon über sechs Stunden in den Schuhräumen hatten sitzen müssen, erlebten nun einen über siebenstündigen Alarm von 20 Uhr englischer Zeit bis zum Morgen grauen. Die Besucher der Lokale, Theater und Lichtspiel- Häuser konnten erst im Morgengrauen nach Hause gehen, Reuter meldet sehr zurückhaltend über die deutschen An griffe in dieser Nacht, daß „eine beträchtliche Anzahl von feindlichen Flugzeugen über zahlreichen Gegend«» von England und Süüwales operiert- habe". Ueber den Umfang der Schäden an kriegswichtigen Anlagen schweigt sich ber Reuterbertcht wieder auS, aber es ist aufschlußreich genug, wenn er zugibt, daß eine Stadt Südwestenglands zeitweise ohne Wasser war, weil die Wasserleitung durch eine Bombe beschä digt worden war und daß in einer Anzahl von Städten „Industrieanlagen beschädigt" worben seien. Welche Wirtlichkeit sich hinter diesen dürftigen Worten versteckt, bekundet ber Bericht der Associated Preß. Diese amerikanische Nachrichtenagentur meldet, diese Angriffe hätten alle anderen Nachtangriffe seit Kriegsbeginn an Ausdehnung und Intensität über troffen. Leber allen Landestelle« seien Tausende von Bomben abgeworfen worden. Der Angriff auf die militärischen Ziele -er englischen Hauptstadt habe vom Einbruch -er Dunkelheit bis zur Dämmerung ge dauert. Durch Feuersbrünste, Bombenexplosion und das Flakfeuer sei London zeitweise taghell erleuchtet worden. Die Brände seien meilenweit sichtbar ge wesen. Ständig habe man die Feuerwehr durch die Straßen rasen hören. Aehnliche Berichte sendet Associated preß aus mindestens zwanzig anderen Landesteilen. „International News Service" meldet schwerste Schäden als Folge des deutschen Angriffs. In MittelenglanK seien in mehreren Städten zahl reiche Industriewerke getroffen worden. Der Londoner Berichterstatter von „Stockholms Ttdntngen" besuchte Dover und Ramsgate. Seine Schilderung über Dover gipfelt in der Feststellung, daß man überhaupt nicht mehr von einer Stabt als solcher reden könne. Ein Einwohner von Ramsgate habe ihm erzählt, daß die Stadt bereits ÜS Luftalarme mitgemacht habe. Der britische Innenminister hat durch London die ganze Lacht im Keller Alarm v»m Einbruch der Dunkelheit bis zum Morgengrauen Telegramm «»sereS Korrespondenten eine Verfügung daS verbotene Gebiet in der Grafschaft Kent weiter ausgedehnt. Es umfaßt nunmehr noch zu sätzlich die Gegend um Funbridge. Angesichts dieser Tatsachen wagt die Londoner Presse jetzt nicht mehr, wie bisher üblich, von englischen Siegen in der Lust zu schreiben. DaS ist ja auch schwer möglich in Anbetracht ber Tatsache, daß bi« deutsche« Flieger ««gehindert siebe» Stunde« lang Loudon überfliege» und gleichzeitig milttärtsche Ziele in dem ganzen übrigen England angretfen konnten, wie sie wollten. „Der Zweck der deutschen Angriffe scheint zu sein", schreiben die „Times", „die Produktion der Nacht schichten und die Nachtruhe der Tagesarbeiter zu stören. Die verlorene Ruhe, die daS Volk für Arbeit und Kampf weniger tauglich macht, ist die wirkliche Ge fahr. Alles, was getan werden kann, um die Fort setzung der normalen Arbeit während der Flieger angriffe zu ermöglichen und um den Arbeitern eine außergewöhnliche Ermüdung zu ersparen, muß unter nommen werben." Auch die übrigen Londoner Zei tungen verfolgen dieselben Gedankengänge. „Die neuen Ziele der nächtlichen Angriffe sind unsere Nerven", schreibt „Daily Mail" und fährt fort: „Die Zivilbevölkerung Englands befindet sich jetzt in derselben Lage wie Truppen, die eine Frontltni« halten. DaS Schlafen soll unmöglich gemacht, di, Rer- ven angegriffen und das Gemüt soll schweren Bela- stungen ausgesetzt werden. Wenn die Deutschen keine Bomben werfen, wollen stedieMoraldeSVolkeS treffen. Was innerhalb ber nächsten Wochen auch ge schehen wird, wir dürfen mit unserem Schlaf unser Zivilgemüt nicht verlieren." „Daily Telegraf" schreibt ebenfalls, -er Zweck ber deutschen Angriffe sei, „unsere Luftverteidigung und unsere Flieger bis aufs äußerste anzustrengen, unsere Industrien zu schwächen und, in dem daS Probuktionstempo unterbrochen wird und die Arbeiter ihrer Nachtruhe beraubt werben, zu erreichen, Lab daS Vertraue« und die Entschlossenheit d-S Volkes z« zermürbe«. Diese einstimmige Aufforderung -er Londoner Preße an Lie Bevölkerung, sich gegen den Luftkrieg moralisch zur Wehr zu setzen, sind wohl auf höhere Anweisung erfolgt. Die Leiter von Schulen haben die Lehrer an gewiesen, Kinder, die während des Unterrichtes schlafen, nicht zu stören. In den Londoner Warenhäusern wur den Massen von Feldbetten, Liegeftühlen und Decken an Leute verkauft, dte in den Schutzräumen schlafen wollen. Das Alarmsystem Londons scheint übrigens nicht befriedigend funktioniert zu haben, wenigstens wird es verschiedentlich kritisiert. Unter anderem wird behauptet, daß Bomben abgeworfen würden, nachdem das Signal „Gefahr vorüber" ge geben worden war. Weiter will man verschiedene Sig- nale bet Massenangriffen und bei Angriffen von ein- »einen Flugzeugen haben. Wie Reuter mitteilt, hat Churchill der Südostküste einen Besichtigungsbesuch abgestattet. Der Ministerpräsident hatte, so meldet Reuter, einen Tag mit sehr guter Sicht getroffen. „Er konnte den Leuchtturm von Kap Grisnez erkennen und sogar deutsche U-Boote ausmachen, die in ber Schiffahrtslinie des Kanals kreuzten." Zum Ueber- fluß wurde auch noch plötzlich Luftalarm gegeben, da deutsche Flugzeuge sich ber Küste näherten. Chur- chill hat eS, wie Reuter berichtet, schleunigst voraezogen, die städtischen Luftschutzkeller zu besichtigen. Was ist denn eigentlich das weseniliche Gebiet Les Krieges? Es ist das Gebietder Gefahr, fordert deshalb den Mut gegenüber persönlicher Gefahr und den Mut der Verantwortung. Es ist das Gebiet von Anstrengungen und Leiden» das Gebiet -er Ungewiß heit und des Zufalls. Gegen persönliche Gefahr kann man mutig sein aus angeborener Gleichgültigkeit gegen Gefahr — das ist dann ein dauernder Zustand im Wesen des Menschen —, oder auch aus Ehrgeiz, Vater landsliebe, Begeisterung für einen bestimmten Zweck — das ist dann eine Eigenschaft des Gefühls. Wo sich beides vereinigt, da entsteht die vollkommenste Artdes Mutes. Anstrengungen und Leiden zu er tragen erfordert Kräfte des Leibes und der Seele, die angeboren oder eingeübt, oder wenn angeboren, so durch Uebung vervollkommnet sein können. Drei Vier tel alles Geschehens im Kriege liegt im Nebel der Un gewißheit. Nur «in feiner, durchdringender Verstand kann aus diesem Nebel ber Ungewißheit das heraus finden, was der Wahrheit zunächstkommt, aber auch dann bleibt alles Handeln im Krieg ein beständiger Streit mit dem Unerwarteten, dem Dunklen. Es ist ein begnadetes Auge -er Seele, das ein solches Dunkel durch ein inneres Licht aufhellen und in dem Schimmer dieses inneren Lichtes den richtigen Weg finden, schnell die Wahrheit treffen läßt, wo andere erst nach langem Ueberlegen auf daS Richtige kommen und damit den richtigen Zeitpunkt verpassen. Das Finden oder besser gesagt: daS Ahnen deS rich tigen Weges tut es aber allein nicht. Hinzutreten muß der Mut, diesem schwachen Lichte zu folgen. Er besiegt die Gefahr, bet nicht offensichtlich beweisenden Gründen durch Zaudern und Schwanken nicht von der Stelle zu kommen. Um aber diesen Mut aufzubringen, dazu be darf es noch einer besonderen, aus dem Wesen des Krieges gewonnenen Einsicht — des Bewußtseins, daß das Wagen eine Notwendigkeit des Krieges ist. Kommen diese drei zu sammen: das rasche Ertasten einer Wahrschein lichkeit, der Mut, den so erahnten Weg einzu schlagen, und das Bewußtsein von der Notwendig keit -eS dabei unvermeidlichen Wagens, so entsteht die echte Entschlossenheit, die den Willen zur Tat bestimmt und durch die Scheu vor Schwanken und Zaudern jede andere Scheu niederkämpft. Leute mit wenig Verstand können in diesem hohen Sinne gar nicht entschlossen sein, denn sie sehen dte Gefahr nicht, un- wiederum scheitern Leute mit zuviel Verstand, sogenannte „glän zende" Köpfe, oft an ihrem zu spitzfindigen Denken: sic vermögen aus dem Schwanken nicht herauSzukommcn. In weitere», Sinn« könnt« wir jenes rasche Erfaßen des möglichen Weges auch Geistesgegenwart nennen; wie sie im Wortwechsel blitzschnell die treffende Antwort eingibt, so wirft sie in der Kriegsgefahr dem Führer die schnell«, Aushilfe zu! Dresdner Neueste Nachrichten SSsn«MS«I»lIp»,d^-awedS<K!r»ä«««ch, «w-tk.».-K«. p, »» »„»„nprelse, «nmbpml», Ntlfpallt^mm-ste» dn Anzet,,,«,» ISNpf. l»nschlie«. N.« Xps. p-s^tahem) diirm 5«x»t. KIststK «t»Nm,^uche «ad »rioa» AamMman»»««, 11RP,„ dien»» bmi« «M-IUletm oalbmoa-LL- NM. t«r«»tanbsmbvao: Inland 75 Ilpt.,»uchand1.-XM.«o-ch«nN. GGGGG H^GGGGV^Gv* TäßtzV ^HGGVGGfGG GB »^PBGGGGGGGG rezttell 1.10 «M. «achla» »ach Malchüstl, oder Mm,rnftafi«l n. 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Tel. 47334: ind auch Möllciidors, eite deutsche c b e". e", I.WÜst. ind auch Möllendor btl n I- v 1 7" Wochenschau, e blonde Siebe n". immc r". 14.30 Ubr: Imker. b o t c n e n 38, 8,38. — : „Unter Ebe" mit - Neuester im Kelbei >r'°FrM ad nilm: ichen, stir »politische ein«, kür »er An- Dritten. MS kt «reis. ilerne !W„. em. zu vk. ns 48 1 »8, SM 's/- 7S/7 SM kvgis lekau IlMtzsttz nvon vkns Ke ck de »er
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