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Dresdner Nachrichten : 03.09.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188309032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830903
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830903
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-09
- Tag1883-09-03
- Monat1883-09
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.09.1883
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Itarieiim. >». öiericljahrltch tzi.K»«L >cht sich «ic Nedectte» > ««»luUich, n— Atr vM «eh«en «,, u» vipaale«. Tagtökatt für MM. rmildrech-Iftle» »KU Mst)uS«S(Nrust- 3nl»rat« ivardeu Marieiiliratk IK di» Nachm. S Uhl au-euammr» tzannia,« b,,M,Ita,»krUhr. g» Nluiiad, an Wocheillaarni am «I°lter,a„k Nr. d N«N»chm. «uh» — Di, einipaiii«« Pe>»«c,le tot,2 li Pf. ikinariaudl dir >friir!ti> V3 Eine «alnnitr iiir da» niichi» tähtge ttrschkine« der Inirr»» wird nicht gegeben. «udioLrtlgr Annonc-n» Sluiiraae tnlniren mir nur grgrn Pranu, ««rauda.Aahlu», durch «rirf» marken oder i!oücin<u>,lun„. Ach, Gilben koste» Ii> Pig. Jnicratcfu» die Montag»-Nummer oder nach einem gctNage die Pelir»eiie 2»Pi. 4t u. 8, itz s vmplioblt soiu« M M«äku>Ai»>A mit MeiikckelisseiliKiilM.L A «1-0»»«» HVeiiiIi»>ror. 8 D vr«8«1«m, kiveütra«»« 20, I. « ^ s> m I. I»»»»ce»-Lxpecklttoo kllr »u« Lviiuuxon. jjj : » II. Pk»»«erdlll«t-r»rk»u5 Nie üio tz M Ikautar. U ß «^ ^ III. üireeten-cautrul« unter OmanU«. ^ !j) ^ gj iv. CoIIeetlo» cker Nleh». I,»»ck»»lutterle. »> j ^j Lvdsrtdrrm j »«riss vo» Ltzirlstlanl» Ä kimix!. Uolapvtkvliv Vrv86v», Ä «in 0««rßxvn1I»vr. V 1» iHMWnNiiilrri rsrtt«vi» < vLi»csioüwL unautigosot'/t. < König!. Iloliivkvmut, Zltnurilct. SUvk«r«l-M»tvrl»U»» nur 1» t» xrüvutvr Sir. S4V. L8,,.zr,«„, «rpl. I AKVLÄSK.' I Dr-sd-„, ,883. Montag, 3. Tksitbr. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Wien. Die Kronprinzessin Stefanie ist kirnte früh 7 Mir 15 Mm. glücklich von einer Tochter entbunden, Nkulter und Kind befinden fich wolrl. Die feierliche Taufe findet am 5. September Mittag- 1 Uhr zu Laxenburg statt. Paris. Ein amtliches Telegramm aus Tamatave vom 2V. August bestätigt, daß die Königin der Ho was am 13. Juli gestorben ist. Die Nichte derselben l,at als Königin Ranavalo III. die Herrschaft angetretcn. Der Premierminister bleibt auch ferner im Amte. — Einer Depesche aus tzuö zufolge bat der König von Annam sich verpflichtet, nicht mehr direkt mit dem Kaiser von Ebina zu korrespondiren. — Der König von Spanien wird am 6. d. Mts. bier cnvartet. — Der Kriegöminister Tbibaudin bat seine Reise nach der Alpcngrenze in Folge Inanspruchnahme durch anderweitige zahlreiche Arberten aus unbestimmte Zeit verschoben. Newqark, l. Sctstember. Mehl e.lb. Nother Winlenveize» I.IV't,. vr. Septdr. I.I7, k>r. Oetodce I.IS>/,. vr. November I.2t-„. Muid <Ne,».t «3. tra m 2'<> Dresden. 3. September. — Heute Morgen begab sich Se. Majestät der König zur Jagd auf Hochwild nach «schandau und wird von da Nachmittags wieder in Pillnitz eintreffen. — Am Sonnabend beehrte I. M. Königin Carola das Augustusbad und speziell das Bethlehemstist mit einem Besuch. Geleitet von Herrn Direktor Fröhner und dem Badearzt Herrn I)i. Bräunig, besichtigte Ihre Majestät eingehend die Badezellen und jonftigen Einrichtungen. Bei der Absahrt überreichte Bäckermeister Schaarschmidt (der Pächter der dortigen Konditorei und Bäckerei) Ihrer Majestät einen sogen. Königskuchen, welcher auch huldvollste Annahme fand. — Se. Kgl. Hoheit der Kronprinz von Portugal be suchte im Laute des gestrigen Vormittags des Weiteren Königliche Museen und wohnte todann vem Hochainte in der katholischen Hos- kirche an. Nachmittags begab sich der Kronprinz nach Pillnitz, um dortjeibst mit Prinz Georg und Familie an der König!. Tafel theilzunehmen. — In unserer Stadt ist gestern wiederum der Tag von Sedan aiS deutscher Nationalsesttag würdig begangen worden. Die Königlichen wie städtischen und viele Privatgebüuve waren aus diesem Anlatz reich beflaggt, von den Hauptpostgebäuden und dem Telegrapkengebäude herab wehten die grotzrn Reichspoststaggen. und die Postillone trugen den grotzrn Dienstanzug. An dem Sieges denkmal aus dem Altmartte hatte man al« pietätvollen Ehrensold Kränze für die Gefallenen niedergelrgt. Mittags fand gegenüber den, prachtvoll dekorirten Rathhause auf mit Blumen und Fahnen geschmücktem Podium eine durch den Allgemeinen Mustkerverein unter Direktor Pusjholdt arrsaesührte Festinusik statt, welche aus dem Aitmarkt und in den anliegenden Strotzen Taufende von Zuhörern auszuweisen hatte. Abends waren die öffentlichen Plätze der Stadt festlich erleuchtet» und viele Vereine veranstalteten patriotische Fcst- feiern. Auch die Dampfer der Sächsisch-Böhmischen Dampfschiff« wbrtz-Gesellschaft und die Wagen der Pferdebahn waren mit Fahnen geschmückt. — Der Darlegung, welche dem Reichstag über die Verlange, ungdeS kleinen Belagerungszustandes im Bezirk der Stadt Leipzig zugegangen ist, entnehmen wir FolenveS: „Im vor Jahre bat sich der dortige -Stand der Dinge gegenüber der sozial, demokratischen Parteiagitation nicht wesentlich verändert. Obwohl nach dem im vorau-grgangenen Jahre in grötzerer Anzahl vorge nommenen Ausweisungen bre Hoffnung entstand, datz ern gewisser Stillstand in diesen Verhältnissen emtreten werde, hatte sich doch noch bis in die neueste Zeit (in 13 Fällen) die Nothwendigkei einer Wiederholung dieser Maßregel herausgestellt. Hieraus ergrebt sich, datz die Sozialdemokratie rn Leipzig und Umgegend noch immer einen erheblichen Zuwachs an agitatorisch hecvorlretenden Kräften auszuweisen hat. Außerdem aber lassen die über das Verhalten der früher AuSgewiesenen gemachten Erfahrungen, insbesondere die in auffallend groher Zahl angebrachten Gejuche um zeitweise RückkehrS- gestattung (im Lause de« Jahre« 65) erkennen, dah von den Aus gewiesenen eine dauernde Aufgabe ihrer alten Beziehungen im All gemeinen nicht versucht und die Erhaltung von Verbindungen mit dem Bannbezirke fortdauernd angestrebt wird. Diese Tliatsachen bilden den Beweis für eine im Geheimen iortbetriebene nachhaltige und umfängliche Agitation. Um die Größe der in einer derartigen geheimen Propaganda liegenden Gefahr für die öffentliche Sicher, heit zu bemessen, bedarf eS nur einer Vergegenwärtigung der Ten, denzen der Sozialdemokratie, wie sie unverändert in neuerer, wie früherer Zeit au« maßgebenden Aeußerungen und Kundgebungen derselben »u Lag» getreten sind. Nachdem bereit» durch frühere Enthüllungen die Augen darüber geöffnet worden waren, dah die Bestrebungen dieser Partei von atheistischem, republikanischem und kommunistischem Geiste erfüllt sind, bat es dieselbe für vortlwilhast gesunden, noch im Reichstage in der Sitzung vom 13. Dezbr. 1862 durch einen ihrer Verirrter in unumwundener Weise verkünden zu lasten, datz das zielbewutzte Streben der Sozialdemokratie nicht au Reformen, sondern auf Revolution und nur auf diese gerichtet ist, wie denn auch die Berichte über den in Kopenhagen abgedaitenen Kongreh der Deutschen Sozialdemokraten von der Stärk« und Voll ständigkeit der Parteiorganisation Zeugnitz geben. Datz aber eine so geschloffen organisirte und so nachdrücklich agitirrnde Partei, die sich den Umsturz der bestehenden Staats- und Gesellschafts- Ord nung zum Ziele gesetzt hat, in einer mit dichten Arbeitermassen er- in leb' ' " ' ... und Erschütterung der Gesammtlage ederaufhebung eine bedenkliche Verschiebung . . vorgenommen werden und konnte eine Concentrirung der sozialdr mokratischcn Elemente an der vielleicht rxponirtesten Stelle und hierdurch Folgen von unübersehbarer Tragweite nach sich ziehen. Aber selbst abgesehen hiervon wäre eine verderbliche Rückwirkung auf die öffentliche Meinung und zwar nach zwei Seiten hin unaus bleiblich. Einmal mühte diese Maßregel m dem der staatlichen Ordnung zugethanen Theile des Publikums eine ebenso große Ent- muthigung wie Ueberraschung Hervorrufen. Sodann aber könnte dieses, eben so wenig durch äußere Umstände, wie durch eine bei den Gegnern eingetretene Sinnesänderung motivirte Zurückgehen von dem eingenommenen Standpunkte aus Seiten der Sozial demokraten nur das Gefühl eines errungenen Sieges und Erfol erwecken. Die darin liegenden Gefahren ergeben sich von sel Diesen für Staat und Reich bedrohlichen Gefahren vorzubeugen. bot sich nur das Mittel einer Verlängerung deS Belagerungszustandes, - Laut heutigen Inserat« findet der ayfänalich für den Del- vedere-Saal angekündigte Vortrag de» Herrn Geheimen Bergrath Leuschner heute Abend 8'/, Uhr im weihen Saal „Zu den drei Raben« statt. — Trotz des ungünstigen Wetters hatte fick, der Gesangverein Orpheus gestern früh 7 Uhr beinahe vollzählig eingestellt, um seinem hochverdienten Ehrendirigenten Herrn Cantor und Musik direktor I. G. Müller au> Anlaß seiner silbernen Hochzeit eine Ovation darzubrinaen. Aus der Straße am Oueckbnmnen nahm der Verein Aufstellung und sang zunächst den vom Jubilar arran- girtcn Cboral: „Allein Gott ln der Höh' sei Ehr'", sowie das SonntagSlicd von Kreutzer. Während dieser Zeit begab sich eine Deputation in die Wohnung, um die Wünsche der Mitglieder aus- zusprcchen und ein prachtvolles Riesenbouguet ans Rosen und ilühender Mnrthc zu überreichen. Ans die innige Ansprache deS Sekretärs, .Herr» Lclircr Schubert, welcher an eine der letzten Eom- wsitioncn des betagten Dirigcntcnveterancn antnüpite, dankte der- clbe mit gerührte», Herzen, lerne Ueberraschiing über diele sinnige Aufmerksamkeit ganz besonders betonend. Mit Händedruck begrüßte der gefeierte Sangesmeisler seine alte getreue Schaar und stimmte elbsl mit ein in sein „erstes Lied": „O Maienzeit. o Liebcslust, was ist so schön wie du!" Möge der Lebensabend dieses um den Männergesang wohlverdienten Mannes ein recht heiterer und langer ein, dies ist gewiß der Wunsch nicht allein der gesammtcn Sünger- chaft Dresdens, sondern aller der Vereine, welche die innigen Lie der des Gcseicrtcn zu den ihren gemacht haben. — Einem Uebereinkommen gemäß sendet ein jeder dem Otto- buiide angcbörcndc Verein zum Geburtstage des ehemaligen Kreuz kantors und Componisten Julius Otto ein Ouartctt an die Grabstätte des verewigten Meisters. Auch am Sonnabend Abend '/->7 Uhr versammelten sich Mitglieder des Bundes aus dem Trini- tatisfriedbofe. um hier das Gedächtniß ihres Altiiuisters feierlich zu ehre». Nack dem Gesänge der Otto scheu Eompvsition: „Stumm chläst der Sänger", legte Herr I)> . Pötsch mit einer Ansprache einen Kranz ans die Ruhestätte des verblichenen Altmeisters nieder, woraus der Gesang des Liedes: „Das treue deutsche Herz" die erhebende Gcbächtnißfeier beschloß. — Die hiesige anglikanische Kirche ist von einem em pfindlichen Verluste betroffen worden. Einer ibrer Gemcindeorganc, ein Engländer Namens F in», hat das Kirchenvermögen um eine höchst beträchtliche Sumine geschädigt. Man veranschlagt den Ver lust aus etwa 50,OM M. Dieser ungetreue Verwalter hat auch das Geschäft, in welchem er als Conimls einen hervorragenden Ver trauensposten cinnahi», um sehr große Summen gebracht. Mister Finn, ein vcrbältnißmäßig noch junger Mann, von außerordentlich gewinnendem Acußern und großer Befähigung. genoß unter seinen hiesigen englischen Landsleuten und den Amerikanern ganz unge wöhnliches Vertrauen, wie sich das schon aus seiner Berufung zum Kirchenvorstande crgiebt. Er machte ein sehr vornehmes HauS und ab die glänzendsten Diner«. Leider mißbrauchte er jenes Ver« rauen autS Schnödeste. Dir Summen, um welche er das Haus gebracht hat, in welchem er conditionirtc, sollen sich ans über IM,OM Mark belaufen. Seine Veruntreuungen wußte er durch rasfinirte Manöver zu verdecken. ' Da zum Theil aus dem Ver mögen der wohlhabenden Frau des Herrn Finn Deckung geleistet worden ist, findet eine Strafverfolgung desselben nicht statt. Herr Finn ist — die Sache ist eigentlich ziemlich alt und wird nur erst jetzt in ihren Details bekannt — bereits vor etlichen Wochen nach England geflüchtet. Beim gestern abgehaltenen Dresdner Gautnrnfest verlor einer der Turner seine silberne Cstlinderuhr (gez. 7. U. U. 4.12247.) mit silberner Kette. — Vergangene Mittwoch traf hier ein allerliebstes Völkchen zum Besuche der vaterländischen Residenz ein. Es war dies das schmuck in Mäntel und Hüte unisormrrte, 18 Eleven zählende Knabenchor des Kirchschullehrerö Braun aus Lichtenberg bei Freiberg. Nach Besichtigung der Sehenswürdigkeiten Dresdens, einer Fahrt nachLoschwitz u.s. w.. ließ sich derselbe im Hausinann- schen Restaurant in der Kreuzstratze zu einer Erfrischung nieder. Die zufällig amvciende» Gaste waren von der seltenen Präzision der bei dieicr Gelegenheit dargebotenen Chor- und Einzelgesänge höchst überrascht. — Langsam senkt sich über die Laubwälder, über die Büsche die bcrbstliche Färbung: Gelb, Braun und Roth milchen sich unter daS in der Hauptsache noch saftige Grün der dies Jahr absonder lich üppig gewesenen Vegetation. Wie in der ersten Frühlings- so auch in der Herbstzeit ist da das herrliche Tharandt em Lied« lingsziel für kleinere Tage«- und Haibtags-Ausstüge. denn hier in den reizenden Waldungen treten di« Laubverändcrungen ganz be sonders vortheilhasl hervor. Für deS Leibes Nahrung und Noth« dürft ist in Tharandt auch genügend gesorgt, der weitbekannte Albertgarten und das stattliche Badebotel bicten alles Wünschcns» welche. Auch ein mehrtägiger Aufenthalt in Tharandt dürfte bei dieser schönen Jahreszeit nur zu enipieblen sein. — In akademischen Kreisen Leipzigs geht man mit der Absicht um, »u Anfang deS Winter-Semesterü an unserer Landes-Univcrsität eine Reform-Burschenschaft im Sinne des Herrn vr. C, Küster, Vorsitzenden von, Komitee alter Burschenschaften, zu grün den. Wie die gleichnamigen Verbindungen zu Berlin, Heidelberg. Tübingen rc. soll auch die Reform-Burschcnschast zu Leipzig siir eine Reform des studentischen Lebens eintrete», meist unter Zu grundelegung alter Burschenschafts-Prinzipien. Besonders pflegen die Resorm-Äurschenschaften den deutschen nationalen Gedanken erhaben über jede Parleivolitik; Studium der studentischen Ge schichte, wissenschaftliche und körperliche Ausbildung, sowie sittlicher und nickt verschwenderischer Lebenswandel sind weitere Grundsätze der Resorm-Burschenschatten. Schließlich soll jeder unwürdigen (? ?) Bedrückung, wie sie so oft Folge d«S Zucbükomments ist, sowie dem überhandgenommenen Zweikampf entgcgengearbcitet werden Von den Reform-Burschenschaften am „WildenMann" abbrannte. Briden so opferfreudigen uneigen nützigen Leistlingen ward der reichste Dank ausgciprochen. In de» neuen schönen Sälen des Reck'schen Etablissements „WilderMann" blieben die .Festst,cilnehmkr, den Freuden Tcrpsichorcs huldigend, noch lange beisammen. — Königsbrück, 1. Scpt. Gestern fanden die anläßlich des bevorstehenden Baues unserer Eisenbahn erforderlich gewesenen Exvrovriationsverhandlungen ihren Abschluß. Die Bebauung un seres künstigen BahnhossterrainS hat begonnen, heute wird das erste Gebäude gehoben und zeigt sich auch noch mehrseitig Ae- bauungsluii. In Psssscnhain brannten am Donnerstag Mittag die Scheunen des Gutsbesitzers Lasch und Fritzschc nieder. Durch den einstürzenden Blitzableiter ward der Gutsbesitzer Hösel schwer ver letzt und ,nußtc von der Brandstelle getragen werden. Die zu Anfang vor. Mts. unter einer in dem Scheunen- grundstück Striesenerstraße 48 eingestellten Scbashcerde ausgcbro« chenc Klauenseuche ist nunmehr wieder erloschen. Ein schändlicher Straßenraub ist am Freitag Nachmittag in Zwickau ausgeführt worden. Dort bat ein leider noch Unbe kannter das 3jährige Kind eines in der Wilhelmstraße wohnenden , chncidermeisters bis nach dem Heiligen-Gcistberg gelockt und dort seiner werthvollen Oberklcidcr beraubt. Erst Abends, nach langem, angstvollen Suchen, fand man das Kind weinend im Hemdcbcn da- sitzcn, dem einzigen Klcidungsslück. welches ihm der Räuber gelassen. — Am Freitag Morgen bcauslragte in Kaitz der dortige Gastbossvachtcr seine seit etwa 3 Monaten bei ihm iin Dienst stehende Kellnerin Hcrmine Fiele aus Wilsdruff, in Dresden Eis zu holen. Man glaubte das Mädchen längst fort und wunderte sich endlich nach vielen Stunden, oaß cS noch immer nicht znrückkchrtc. Endlich sah man nach der Kammer der Fiele und fand dieselbe hier blutüberströmt aus ihrem Bette liegend. Mit einem Rasirmesser und einer Scheere hatte sie sich die Pulsadern am linken Arm zu öffnen versucht, sich indessen nur tüchtige Fleischwundcn beigcbracht, die bald wieder geheilt werden dürften, lieber die Ursache zu dem versuchten Selbstmord schweigt das Mädchen beharrlich. — Bezüglich der schon kurz erwähnten, im Amtsgcrichtsgcsängniffe zu Schwarzenberg am Montag zwischen 4 Jnhaslaten statt gefundenen Messcraffaire ist Folgendes noch bemerkcnswcrth. Wäh rend die drei Sachsen nach dem Mittagessen sich hingelegt hatte», un, etwas zu ruhen, überfiel der Maurer Walter aus Böhmen die selben und verletzte Jedem einen Stich mit dem Messer. Zwei der so unsanft aus dem Schlafe Aufgeweckten ergriffen nun die in der Zelle vorhandenen Geräthichaften, als Kleiderständer und Kübel, um den wüthcnd um sich schlagenden Böhmen abzuhalten, bez. un schädlich zu machen. Sille 4 sind mehr oder weniger verletzt, der Eine erhielt einen Schnitt in die Brust, daß die Lunge zu Tage trat, der Andere einen Schnitt den ganzen Oberarm entlang und einen Stich derart in die Schulter, daß daS Messer stecken blieb, ganz abgcsclien von den vielen kleineren Wunden. Zwei Doktoren batten 4vr Stunde zu tlmn, um die Wunden zu besten und zu ver binden, denn bei dem Böhmen allein machten sich aus dem Kopfe 32 Heftstiche nöthig. Für die Verwundeten machen sich Tag und Nachtwachen nöthig. In der ersten Nacht ritz der Böhme seinen Verband ab und trotz erfolgten Anscbiießens zog er in der folgenden Nacht je zweimal die rechte und linke Hand wieder heraus. — Am 31. August entleibte sich in K teinzs ch ep a bei Wurzen der ledige 29'/» Jahre alte Jimmermann K. — Am 31. August Vormittags brannte daS Gehöft des Guts besitzers .Händel inFolbern bei Radcbnrg nieder. — In der städtischen Frobnveste in Zittau bat sich der dor tige Jlcischermcister W. Scholze, welcher als Obdachloser einge liefert worden war, mittelst eines Strickes, den er um de» Leid getragen, erhängt. — Beim Wasserschöpfen im Mühlgraben in Zwickau stürzte am Sonnabend Morgen die 56jährige Bergarbeitersfrau Henriette Bauer geb. Coiditz aus Schedewitz in das Wasser und ertrank. — In der Nacht vom Sonnabend brannte die dicht bei Dip poldiswalde gelegene Lobmühic. welche stark mit Fichten- und Eichenrinde angefüllt war. total nieder. Besitzer ist der Lohgerber R. Ulbrich. — In Licktenbain hat man in dem 11jährigen Schul knaben Schwärzest — Sohn sehr achtbarer Leute — einen Spitz buben entdeckt, der eS verstanden hat, zunächst das Vertrauen seines Lehrers zu gewinnen und dann denselben wiederholt um Geld und Werthgcgcnjtände zu bestehlen. — Am Sonnabend Morgen wurde obcrbalb Birkwitz der Leichnam einer ungefähr Affährigen Frauensperson aus der Eibe gezogen; bekleidet war dieselbe mit schwarzem Moba-rrock, blau- gedrucktem Jäckchen und Schürze und rothmciirtcn Strümpfen. tiSfaktion mit der Waffe verlangt. ^ — Plauen. Auf das gestern Mittag 11 Ubr gegebene Signal „Groß-Feuer im Orte" rückte kurze Zeit daraus die Feuer wehr von Plauen in daS Gehöfte der Hosmühle, deren Gebäude als Brandobjekt gedacht waren, und entwickelte fick rasch die regste Tbätigkeit. Bald traf auch die Löbtau» Feuerwehr ein, welcher 10 Minuten später die Striesen» folgte. Ohne Unfall ward die Gesan,nitübung. die Feuerwebrhauptmann Händler leitete, noch '/i Stunden beendet. Im Ganzen waren 120 Mann, lauter kräf tige, gesunde Gestalten, betheiliät. Anwesend waren Amtshauvt- mann vr. Schmidt, Friedensrichter Lrendel - Kaitz, Branddirektor Ritz-DreSden, Gemeindevorstand Kolibabe«Löbtau und Gemeinde- vorstnnd Großmann. — DaS SiegcSdenknial war zu Ehren des SedantagcS festlich geschmückt. — Trachenberge. DaS Sommerfest, welches am Freite in unserem Waldparke zum Besten desselben stattsand. erfreute st de« schönsten Wetter« und eine« zahlreichen Besuchs, und das von der Jumprlt'schcn Kapelle unter persönlicher Leitung ihres Diri genten Herrn L. Jumpelt dargebotcne Concert fand »ngetheilten Beifall, ebenso wie da« prächtige Feuerwerk, welches Herr Heller Witleru»,«, »«« 2. September. Bir-meeer noch Ovkar «,u- ftr«»e 12 7k>0 Mm., >»n»eriii>»er«. ri>kr»wme«ro,rn»U n»ch Reaumnr- Lemperitur 21»,,» W., u>e»ri,fte Lrmveratur w., höchsic Temv. 2s>/.° 2S. Sü»-Wes», Re,rn, heiter. Sirvixattr Fal,rn'>»I7crtiefcn aus der tächsitckien Elbitron,strecke am AI.Äuuus«. »ei einem Wasserstau»« tot, Em unter 'Null an, Ircodncr Peael. tu Eentimeteru: Schöna di» Schau»,« I1», Schau»»,I di» Natdc» II«, Na,Neu »I» VNInih Ilö. «illiiiu di» Lre-den <Mder»»ruckc, W2, Tre»den ,At»cr,be«ckc> »1» Meiheu (Eisend-I,«drücke» l«2, Meißen »i» Nirsa llö, Niksn tis Lande«, «re»»« WZ. Etbhtzhe in Dresden, 3. September, Nachm.: 99 Cent.unter 0^ Aeuilltton. -1 ^ Kgl. Hofthcater in der Ncustadt. Zugleich M'l der Eröffnung der Jagd Ln Held und Flur ging auch im Tlieater r ^ auf Novitäten an. Die Doublette, welche am vorigen n ^ ^ ^ ,-!ordlgungcu nach Sonnabend die Rexiie avfcuerte, lieferte allerdings den dramatifchen Mißlungenem Sühncversuch nur aus Spruch des Ebrengenchtes va> Kostgängern nur einen Braten von zmciselbastem Geschmack m'v -Haus. Wobl fanden sich am Schlüsse der Vorstellung von Rud. Kneife i's „Haus der Wahrbeit" einige dankbare Hände; koch galt der Beifall nur der durchweg trefflichen Darstellung, wenn nicht gar dem — Vorhänge, der endlich die Schwächen dieser No- mtät gnädig bedeckte. Wie gern nehme sich die Kritik an dem Vor hang ein Beispiel ! Dcnnf eS ist? ein undankbares Geschäft, über einen gänzlichen Mißerfolg zu berichten, wenn man weiß, welche Hoffnungen aus den ersten Abend der Lustspiel-Saison gesetzt waren. Obschon Tämchungen über die Bübnenwirlung eines im Manuscripte vorliegenden Stücks häufig Vorkommen, so muß man doch hier fragen: war bei der Lektüre »der doch bei den Proben nicht unbedingt der Durchfall dieses „Schwanks" vorauSzuscbcn / Lieber wenig« Neuig keiten, aber gediegenere! Das barte Ilrtbcii thut uns leid, nicht bloS wegen der auf das Einstudircn verwandten Sorgfalt, sondern auch um deS Verfassers willen. Rud. Kneifet hat früher der Bühne weit bessere Arbeiten geboten, als diese saloppe Mache. Er arbei tete in dem „HauS der Wahrheit" nach den schlechtesten Rezepten Moser« nnd RosenS. Denan sich artigen Grundgedanken, daß ein Fanatiker der Wahrheit sich so verrennt, daß er Unheil über Unbeil anrichtet und zuletzt selbst aus ein» Lüae ertappt wird, hat Bcncdi,
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