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Sächsische Volkszeitung : 11.10.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-10-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-191210112
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19121011
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-10
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- Sächsische Volkszeitung : 11.10.1912
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In Dresden durch Boten S.IU ^ In ganz Deutschland srei HauS ».»» ^4; in Oesterreich 4.«7 X. - SmzcURr. 1« 4. RedaktionS-Sprechstunoe: I« biS 11 Uhr vormittags. Für Rückgabe eingesandter Schriftstücke macht sich die Redaktion I n cht verbindlich; Rücksendung erfolgt, wen» Rückporto bei-1 gesügt ist. Brieflichen Anfragen ist SlittwortSporto beizusügen I Unabhängiges Tageblatt für Wahrheit, Recht und Freiheit mit Unterhaltungsbeilage Die illustrierte Zeit unb Sonntagsbeilage Feierabend Anzeigen, Annahme von Geschästsanzcigen bis 1« Uhr. von FittmUcn- anzetgen bis I» Uhr. ! Preis für die PcM-Spaltzeiie »« 4> >»> Reklamcieil ««4 Für undeutlich geschriebene, sowie durch Fernsprecher aus- gegebeue Anze gen können wir die Berantworilichkctt für die Richtigkeit des Textes nicht übernehmen. Geschäftsstelle und Redaktion Dresden. Hoideinslrahe 46 Nr. 233 Fernsprecher 1366 Freitag, den 11. Oktober 1912 Fernsprecher 1366 11. FllHkg. ksiLzvarsn vom siolnobstso bis koiriston Oeurs Lps/.ikcl- kslrvaroo- uncl LliNxonM.-ivbiNt vrosäso-^., RioAStrnüo 26 unweit. Letcs ViirtoriLst.rsüv, ZLLoäisodou Lank kvrospr. 59'9 Krieg! Noch steht die gange Welt unter dem Eindrücke der gestrigen Nachricht, daß das kleine aber kriegstüchtige Volk der Montenegriner, unbekümmert um alle Großmächte Europas, kurzer Hand zu den Waffen gegriffen hat, nm sich mit dem uralten Gegner »nieder einmal zu messen. Ententen, Demarchen, Aktionen, und wie alle die Kunst stücke der Diplomatie heißen, sie haben König Nikita nicht abgehalten, zum Schwerte zu greifen, nm die feinen Fäden der diplomatischen Vermittler zu durchreißen und die Ent- scheidung der Waffen anzurufen. Ist König Nikita nur der Geschobene? Und wer ist der Schiebende? Wo sin-d die treibenden Kräfte? Ist es König Nikitas Schwiegersohn, der den Fürsten der schwarzen Berge zmn Kriege gegen einen Feind antreibt, mit dem er selbst eben Frieden geschlossen, der aber noch nicht völkerrechtlich in Kraft getreten ist? Oder sind die Treiber in Sofia und Belgrad zu suchen, wo man sich scheut, die Vorstellungen der Mächte mit einer sofortigen Kriegs erklärung zu beantworten? Oder ist trotz allein Rußland die treibende Kraft? Nicht als ob in Ssasonows Friedens versicherungen Zweifel zu setzen seien und die russische Re gierung als unübertrefflicher Komödiant hinznstellen sei, aber es gibt in Rußland kriegstreibeude Kräfte, die im Gegensatz zu den amtlichen Leitern der russischen Politik zu stehen scheinen. Es mag ja fraglich sein, ob diese Kräfte stärker senk werden als Ssasonow, aber die Möglichkeit, daß sie die Balkanstaaten znm Angriff gegen die Pforte er munterten, ehe das Eingreifen der Mächte wirkungsvoll wird, ist nicht von der Hand zn weisen. Erst vor wenigen Tagen hat der König von Montenegro erklärt, er werde ohne Rußlands Zustimmung nichts gegen die Türkei Unter nehmens sein jetziges Handeln läßt also mir eine zweifache Deutung zu: entweder handelt er im Einvernehmen mit Rußland oder aber seine Erklärung war nur ein diploma tisches Manöver und er zieht in den Krieg, wenn auch nicht mit ausdrücklicher Einwilligung Rußlands, so doch in dein Bewußtsein, daß er nicht gegen Rußlands Willen handelt. Es wird sich ja bald zeigen, wo Montenegros Hintermann sitzt s vor allem werden sich jetzt die drei anderen Mächte zu einer sofortigen Stellungnahme entscheiden müssen. Montenegro kann 40—50 000 Mann anfstellen, gegen welche die Türkei über zirka 72 000 Mann verfügt. Das Hauptguartier der Montenegriner ist Podgaritza, ihr Ziel scheint Skntari zu sein. Vorläufig wird bei Berane heftig gekämpft. Doch liegt eS ans der Hand, daß die Entschei dung des Balkankrieges hier nicht fallen kann. Von größter Bedeutung ist die Haltung der katho- Iiscl>en Bergbewohner Nordalbiens. Der Erfolg, den Oesterreich-Ungarn für die katholischen Bergstämine bei der Pforte in letzter Stunde errang, ist ein ansehnlicher, aber er kommt sehr spät, wahrscheinlich zu spät, um noch die schon geknüpften Verbindungen der Malissorcn mit den be nachbarten Montenegrinern zn lösen. Vermutlich hat das rasche Lodschlagen Nikitas auch darin seinen Grund, daß er das neue Friedensangebot der Türkei an die Malissoren, vermittelt durch Oesterreich-Ungarn, nicht wirken lassen wollte. Immer »nieder baben die katholischen Albanesen darauf hingewiesen, daß sie durch die Grausamkeiten der türkischen Verwaltung den Montenegrinern, die sie nicht lieben, wider Willen in die Arme getrieben würden: ihre Vorstellungen waren sinnier vergeblich und nun, da endlich die Pforte ihrem Begehren entgegenkommt, wird das Miß trauen dieser Bergbewohner, die so oft von Konstantinovel getäuscht wurden, wahrscheinlich so stark sein, daß viele von ilmen als Bundesgenossen zu den Montenegrinern stoßen werden. Das wird diesen sehr zustatten kommen. Inwieweit die drei anderen verbündeten Mächte ein- greifen werden, scheint in Sofia, wo das Zentrum aller diplomatischen Entscheidungen ist. zurzeit noch nicht fest gesetzt zu sein. Telegraphisch wird weiter gemeldet: Konstantinovel, 10. Oktober. Das 1. Artillerie- regiment in Pcra ist heute nach dem Kriegsschauplätze ab gerückt. Das KriegSininistcrinm bereitet die Einberufung des Landstnrmes vor und teilt mit, daß der Kampf bei Be rane noch andauerc. Albanesische Freiwillige, Reserve- und Landstilrmtriippcn sind vor dem noch umzingelten Berane eingetroffen. Das Kriegsministsrinm meldet ferner, daß kleine Bandenkämpfe an der bulgarischen, serbischen uird griechischcn Grenze stattgeffmden haben. Ein vom Groß- Wesir veranlaßtes Jrade fordert die Einstellung aller Univcrsitätshörer in das Heer und ihre Entsendung nach dem Kriegsschauplätze. Saloniki, 9. Oktober. Essad Pascha, der den Marsch auf Skntari fortsetzte, hatte in der Gegend von Berane ein Bataillon zur Sicherung der Straße znrückgelassen. Dieses wurde von starken Arnautenscharen angegriffen und erlitt schlvere Verluste. Die Arnanten sind jedoch mit empfind lichen Verlusten zersprengt worden. Paris, 10. Oktober. Dem „Matin" wird von seinem Sonderberichterstatter aus Sofia gemeldet: Der Ministcr- rat, dem auch der Präsident der Sobranje beiwohnte, hat abermals die endgültige Fassung der Antwort auf die Note der Mächte vertagt. Gerüchtweise verlautet, datz die Ant wort Bulgariens nicht vor Sonnabend oder Montag er folgen werde. Konstantinovel, 10. Oktober. Das Kriegs- ministerinm hat den ausländischen Korrespondenten das Betreten des Kriegsschauplatzes untersagt. Zahlreiche, namentlich englische Berichterstatter warnten vergebens. Auch die türkischen Korrespondenten sollen nicht zugelassen, werden. Ter Kriegsminister gab der Presse eingehende Verhaltungsmaßregeln, nm die Veröffentlichung nicht amtlicher militärischer Meldungen zn verhindern. Nur Telegramme, die durch die Zensur gegangen sind, dürfen veröffentlicht werden. Auch die Bekanntgabe ergänzender Krieasmeldnngen in den Zeitungen ist untersagt. Die ge samte Bekanntgabe militärischer Meldungen wird durch das Preßbnreau erfolgen. London, 10. Oktober, lieber das gestrige Gefecht bei Podgoritza meldet das Rentersche Bureau: Die montenegrinische Armee hat heute vormittag den Krieg gegen die Türkei mit einem Angriffe auf die starke türkische Stellung gegenüber von Podgoritza be gönnen. Nach einein vierstündigen Artillcriekampfe räumten die Türken die Höhen von Planinitza. Tie Monte negriner rückten znm Angriffe ans Tetchitch vor. Nach mittags trafen türkische Verstärkungen ein. Es entspann sich ein allgemeiner Kampf, der zurzeit noch andauert. Um 8 Uhr morgens feuerte von der montenegrinischen Stellung ans der jüngste Sohn des Königs Artillerie kapitän Prinz Peter das erste Geschütz ans die türkische Stellung ab. Die Musik im Hauptguartier spielte die montenegrinische Hymne. Nach 21 Minuten vertrieb die Artillerie die Türken aus ihrer ersten Stellung ans dem Berge Planinitza. Nachdem der Berg von den türkischen Truppen geräumt worden, war, rückten die Montenegriner mittags unter dem Schlitze ihres Geschützfeners langsam gegen den starkbesetzten türkischen Berg Tetchitch vor, der die Straße von Skntari beherrscht. Um 2 Uhr nachmittags landeten türkische Truppen am Ufer des Skntari-Sees un weit der montenegrinischen Grenze. Es entwickelte sich ein Kampf, der ans der ganzen Front bis gegen abend an- danerte. Ter König war vormittags mit dem Prinzen Mirko ans einen bei Podgoritza gelegenen Berg geritten und später in das Hauptquartier wieder znrückgekehrt, wo hin gegen mittag auch der Kronprinz Tanilo, der der Ober- lefebl-shaber ist, und Prinz Peter vom Kampffelde znriick- kchrten, nm mit dem Vater zu beraten. Sofia, 9. Oktober. Im ganzen Königreiche bildeten sich Komitees zur Unterstützung der Familien, der Eingc- rückten. Tie Gymnasiasten gründeten ciirc besondere Legion, die dem Militär zur Verfügung gestellt wird. Zahl reiche Schüler und Radfahrer treten in den Dienst des Roten Kreuzes. Odessa, 9. Oktober. Mit Genehmigung der Re gierung bat da? griechische Konsulat mit dem Einschreiben von Kriegsfreiwilligen begonnen. Es haben sich bereits 150 Mann gemeldet. Moskau, 9. Oktober. Heute haben sich ans einer große». Sympathicversammlnng für Serbien 0000 Frei willige eingeschrieben. s. Kongreß der christlichen Gewerkschaften Dresden, den w Oktober 1912. Im Nachstehenden holen wir die Ausführungen des Gesamtverbandssekretärs Baltrnsch (Köln) über „Stellung und Aufgaben der Bezirks- und Ortskartelle in den christ lichen Gewerkschaften" nach. Seit dem dritten Kongreß der christlichen Gewerkschaf- ten im Jahre 1901 in Krefeld hat der Zentralisationsge- danke in denselben in verhältnismäßig kurzer Zeit gerade zu glänzende Fortschritte gemacht. T»c damals noch be stehenden selbständigen Landes- und Bezirksverbände, so wie die lokalen Schuhvereine sind von den inzwischen ge- giündeten Zentralverbänden der einzelnen Berufe fast gänzlich anfgesogen worden. Die Zentralverbände, deren Zahl bereits auf 23 gestiegen ist, haben sich zur Erfüllung ihrer gemeinsamen Aufgaben und zur gegenseitigen Hilfe und Stütze in dem Gesamtverband der christlichen Getverk- schäften Deutschlands znsammengeschlossen, der zurzeit eine Mitgliedcrzahl von etwa 360 000 umfaßt, die sich in weit über 4000 örtlich» Zahlstellen über ganz Deutschland ver breiten. Die örtlichen Zahlstellen haben sich wiederum dort, wo mehrere derselben in Frage kommen, an den ver- »chiedensten Orten und in ganzen Bezirken kartelliert. Solche örtlichen und bczirkslvcisen Zusammenschlüsse nennt man Orts- oder Bezirkskartellc. Die Orts- und Bezirkskartelle sind keine selbständigen Organisationen, sondern haben sich in die Gesamtorganisation der christlichen Gewerkschaften cinzngliedern und unterstehen dem Vorstairde des Gesamt verbandes. Das Aufgabengebiet der Kartelle ist ein man nigfaltiges. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit muß in der Agitation liegen. Man unterscheidet eine innere und eine äußere Agitation. Die innere Agitation bedeutet die zah lenmäßige Stärkung der bestehenden Ortsgruppen und ihre innere Konsolidierung. Erst wenn dieses erreicht, und die Festigung der Bewegung am Orte erzielt ist, soll die äußere Agitation, die Nengründnng von Zahlstellen und das Bestreben, der Bewegung im ganzen lokalen Leben die ihr Ankommende Bedeutung zu sichern, in den Vordergrund treten. Zur Erreichung dieser Absicht sind gute, am besten persönlicl»e Beziehungen zur örtlichen Presse eine Notwen digkeit. Die Pflege der Statistik über die einzelnen Orga nisationen und die Verhältnisse am Orte und die Registrie rung der in den. sozialpolitischen Institutionen tätigen Ar beite »'Vertreter ist innerhalb der Kartelle unerläßlich. Eine der wichtigsten Aufgaben ist die gründliche Vorbereitung und gewissenhafte Durchführung der sozialen Wahlen. Auch die Förderung der Geistesbildung der Arbeiter durch so ziale und volkswirtschaftliche Unterrichtsknrsc, sowie sozial- studentische Kurse ist Sache der Gewerkschaftskartellc. Allen örtlichen sozialen Fragen in den Kommunen sollen die Kar telle nachgohen und auf die der Arbeiterschaft nahestehenden Gemeindevertreter und damit ans die Behörden, zugunsten der Arbeiter und Minderbemittelten einwirkcn. Tie Be teiligung an kommunalpolitischen Wahlen ist jedoch den Kartellen als solchen unter keinen Umständen gestattet. Auf genossenschaftlichem Gebiete können dieselben der neutralen Genosssnschaftsbcwegung, wie sie im Verband Westdeutscher Konsumvereine znm Ausdrucke, kommt, Vorschub leisten, es liegt das im Interesse der Arbeiter. Mit den konfessionellen Arbeiter-, Gesellen- und Jugendvereinen sollen sie in be ständiger Fühlung stehen und mit diesen Vereinen ans so zialem Gebiete znsammenarbeiten und, wenn möglich, mit ihnen örtlich gemeinsame „Soziale Ausschüsse" bilden. Von Interesse dürste noch sein, daß von den etwa 360 000 Mit- gliedern der christlichen Gewerkschaften Ende 1911 228 729 mit 2121 Ortsgruppen in 245 Kartelle znsammengeschlossen Ware». Tie Zahl der Kartelle ist inzwischen ans 266 gestiegen. Ans dieses Referat folgte eine Aussprache internen Elim alters. Las »xyentlichste haben wir schon in der gestrigen Nummer erwälmt. Nach beendeter Debatte wurde über das Thema: „Staatsangestellte und Arbeiter in der christlich-nationalen Arbeiterbewegung" verhandelt. Der Referent, Geschäftsführer W. G n t s ch e - Elberfeld erörtert zunächst Wesen und Bedeutung des VcrkehrSgcwcrbes für das gesauite wirtschaftliche und nationale Leben eines Volkes. Dieser nngehrneren Bedeutung, die beispielsweise lei einer Mobilmachung recht augenfällig in die Erschein ming treten würde — und voraussichtlich .vürde bei uns eine Mobilmachung besser klappen als bei unseren Nach- ! barn im Oste» und Westen (lebhaftes Bravo!) — entspricht ! die Monopolstellung unseres Verkehrsgewerbes und ent spricht seine Regelung der Rechtsverhältnisse aller im Ver kehrsgewerbe beschäftigte» Arbeiter und Beamten. Die Arbeiter baben das Vereiniaungsrecht ohne Streikrecht, deshalb lebne» die christlich-nationalen Organisationen für das Verkehrsgewerbe den Streik als gcwerkschaftlicl)es Kampfmittel grundsätzlich ab. Nach Preußischem Recht kann die Eisenbalmverivaltnng Berufsorganisationen ver bieten, wenn sie — ohne gerade direkt sozialdemokratisch zu sein ordiinngsseindlich wirke». Es muß allerdings ge sagt werden, daß die prenßisch-hesslschc Eisenbahnverwal tung in dieser Beziehung außerordentlich liberal ist: sie läßt »'ich eine große Portion gefallen, so daß wir in der christlichen Gewerkschaftsbewegung uns oft schon darüber gewundert baben. (Sehr richtig!) Zum Schluß kommt Re- serent ans die Vorgänge in Bayern und ans das Verbot des „Deutschen Mititärarbeiterverbandes" zu sprechen. „Ich ge höre." so führt er ans, „nicht zn der Partei, die jetzt in> Bayern obenan ist (Heiterkeit), ich bin überhaupt der Mei nung, daß man solche Tinge nicht durch die Parleibrille. sondern vom großen nationalen Gesichtspunkte aus ansehen mnß. < Beiball.) Und da muß ich sagen: Wir von der Eiien- balmer-Angcstclltenbewegnng unterschreiben die weitblicken- dcn Ausführungen des bayerischen Verkehrsministers voll und ganz. (Beifall.) Und nicht nur »vir tun das, sondern auch die Sozialdemokraten tnn's. (Heiterkeit.) Hat doch der Süddeutsche Eisenbahnerverband sich mit einer Eingabe an die Zweite Kammer und auch an die Kammer der Reichs-
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