Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1853
- Erscheinungsdatum
- 1853-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-185302142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18530214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18530214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Images schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1853
- Monat1853-02
- Tag1853-02-14
- Monat1853-02
- Jahr1853
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.02.1853
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Leipziger Tageblatt Ml- Anzeiger. 45. Montag den 14. Februar. 1853. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit der Verordnung des Hohen Ministeriums des Cultus und öffentlichen Unterrichts vom 26. August 1848 von den Percipienten nachbenannter Deneficien: 1) des Amthor'schen, 2) deS Triller'schen, 3) deS Doerer-Helsreich'schen, 4) deS Neef'schen und 5) des Hanrmer'schen stiftungsmäßig zu bestehenden Prüfungen sollen Mittwoch den 1V Februar 18S» abgehalten werden, und werden die Herren Commilitonen, welche sich gegenwärtig im Genuß eines der voraufgeführten fünf Beneficien befinden, hierdurch aufgefordert, sich gedachten TageS Nachmittags um 3 Uhr im Convictorio zu gedachten Prüfungen einzufinden. Leipzig, den 1. Februar 1858. Die Ephoren der Königlichen Stipendiaten daselbst. - Städtisches. Man liest in der deutschen allgemeinen Zeitung vom 12. dS. Mts., daß mit dem Baue der neuen Fleischhallen gleich zeitig die Eröffnung einer neuen Fahrstraße nach den Bahnhöfen in Anariff gmommen werden solle, und daß man beabsichtige, diese neue Straße, um die Promenade möglichst zu schonen, in kürzester Linie nach der Schützenstraße zu führen. Wir hoffen, diese Angabe beruht auf einem Jrrthume ; denn eine Straße in der angedeuteten Richtung würde nicht direct nach den Bahnhöfen führen, wohl aber den Park in seinem schönsten Theile durchschneiden und diese wirklich malerische Partie ganz ihres ländlichen Charakters entkleiden. Wir können daher nicht glauben, daß wirklich an einen solchen Plan gedacht wird ; sollte aber doch diese Idee angeregt worden sein, so wird sich hoffentlich die allge meine Stimme so entschieden dagegen aussprechen, daß deren Ver wirklichung nicht durchzuführen wäre. Für die beabsichtigte neue Straße ist jedenfalls das neuerdings aufgetauchte Project der Fortsetzung der Ritterstraße durch einen Durchbruch im Brühl dasjenige, waS dem Bedürfnisse am meisten entsprechen würde, indem diese Straße nicht nur in gerader Rich tung nach den Lagerhäusern und Bahnhöfen führen, sondern auch nur einen unbedeutenden Theil des Parkes durchschneiden würde. Dabei würden sich die Kosten der Herstellung dieses neuen Aus ganges auS der Stadt gewiß wesentlich dadurch vermindern, daß man durch den Durchbruch zwei neue werthvolle Straßenfronten aewönne, die ohne Zweifel für diese Baustellen einen sehr hohen Preis erzielen lassen würden. Wir find der Meinung, daß dieser Durchbruch mit der Zeit eine unumgängliche Nothwendigkeit werden wird, und erlauben uns daher, dieses Project wiederholt der Auf merksamkeit des PublicumS zu empfehlen. Jeder andere Weg müßte den Park zerstören, ohne eine gerade Verbindung mit den Bahnhöfen herzustellen; was aber eine Fahrstraße in der Richtung nach der Schützenstraße nützen solle, ist gar nicht abzusehen, denn sie würde die Bahnhöfe zur Seite liegen lassen und nach einem Stadttheile führen, nach dem der Verkehr mit Fuhrwerk ein ver hältnismäßig nur geringer ist. —. Sladttheater;u Leipzig. Die Einrichtung der großen Oper „Tann Häuser" von Richard Wagner hat mehre Wochen lang die Räume und Kräfte unserer Bühne dergestalt für sich in Anspruch genommen, daß im Fach des Schau- und Lustspiels wenig untemommen werden konnte. Wir erhielten daher auch in den letzten Wochen nur zwei Halbnovitäten, nämlich neu einstudirt die komische Oper „die Schwestern von Prag" und desgleichen neu einstudirt das Original-Lustspiel „die Bastille, oder wer Anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein." Die genannte Oper, deren Dichter Per inet und deren Componist Wenzel Müller ist, mag sich nicht unter die Werke rechnen, die das Theater als den Tempel einer edlen großen Kunst bezeichnen. Es ist ein Stück, welches eben nur für Tage geeignet ist, an welchen man nur erheitert, und zwar recht sehr erheitert, desto weniger aber geistig schwer beschäftigt sein mag. Ein solcher Tag ist der der Fastnacht, und er rechtfertigt vollkommen die Wahl dieses Stücks, welches, zur komischen Carricatur absichtlich erschaffen, der Laune des Darstellers für die Belustigung der Zuschauer alle Grenzen öffnet. Die „Schwestern von Prag" erfreueten sich in de» That auch von ihrer Geburt an überall, wo sie auftraten, deS Rechtes, die komischen Localverhältnisse, und was es sonst in der Welt zu belachen gab, auf die Bühne zu ziehen. ES ist daheo ein recht echtes Fastnachtsstück, und als ein solches wurde es be handelt. In dem ganzen Stücke giebt es keine ernste Figur, die komischsten aber sind der Schneidergesell Kakadu (Herr Ball- mann), Baron Pappendeckel (Herr Menzel) und der Capi- talist Odoardo (Herr Stürmer). — Ein Gegenstand ganz anderer Art ist das Original-Lustspiel „dieBastille, oder wer Anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein," von E. P. Berger. Es gehört zu den sogenannten feinen Lustspielen und reizt nicht zu gefährlichen Lachconvulsionen, bereitet aber durch die durch und durch ästhetische Behandlung des Stoff-, die Eleganz des Scenenwesens, die Komik der Verwickelung und den Humor der Abwickelung ein großes Wohlbehagen. Drei Parteien suchen sich zu verderben, eine durch die andere, doch alle auf ganz^leiche Weise, zu gleichem Zwecke und durch ein und dasselbe Mittel, nämlich die berüchtigten VerhaftSbefehle Ludwig'- XIV. Ebenso entkommen die Parteien auf ganz gleiche Weise ihren Fallen zur Ueberraschung einer nach der anderen. Dergestalt bewegt sich die Maschine de- Lustspiels ganz systematisch, und läßt bei ihrem An fänge schon da- Künftige ahnen, wodurch die Spannung sehr ver stärkt wird. Herr Rudolph spielte Ludwig XIV. Die Rolle ist klein, aber so, wie Herr Rudolph sie zu nehmen verstand.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite