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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 18.11.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19051118010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1905111801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1905111801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1905
- Monat1905-11
- Tag1905-11-18
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Bezug-.Preir « d« «h« der« «Xgab»' stell« adgrholti -«leljLHEch L4«^ bck tLglich zweimaüger ßufiellu», t»S HanS viertel, L1MH S-—Durch mser, aus ¬ wärtigen LuSgadestelle» «ich durch dir Kost bezog« stir Deutschland «ud Oesterreich vierteljährlich S.50, sttr di« ädrig« Länder lau» tjeUungSpreiSlist«. Gtedaktt», «ch ExpedMmu JnhanntSgast« tt> Lelepho» «e. Uich »L U7> iverlst« «edakrivus-lvurea«: Berit» tilV 7, Dorothee» stratz« 8S. Lei. si «r. 9L75. vrrSbner -»edaMonS-Vureau: Dresden-^ Xüuueritz>tr. L«i.i.Sch.LÜ6L, Morgen-Ausgabe. MpMer.TaMalt Handclözcitnug. Amtsökatt -es ÄSnigl. Land- n«S -es LSnigl. Amtsgerichtes Leipzig, -es Nates und -es NsNzeiamtes -er Lta-t Leipzig. A«zeige«-Vrri» dt, Sg^pait«, » Pf. Ha «Mm» U,h,nn>^ «ck S-eia» L^ig««» Vf. Fiuanztell« «»zeigen, Geschäftsanzeige« ««ter Text oder m besonderer Stell« »ach Laris. Für da« Erscheinen a» bestimmt« Lag« u. Plätze» wird lei« Garantie übernommen. «ngnstnAplatz 8, «ch» J-hauutSgeff«. DieErpedttt« ist »ichm-a^vnWitirbiechi» geSffnet «a stküh « bi« abmM 7 «hr. NMnl-^»ebtti«t :iv«a^ Lützmvstr. 10 . v«D»«^««ieastr.SL. »«ck nnd v«lag va« ». V»l- t» Leipzig (Iich. Vv. » «ltnkhardt). Heransgeb« Oe. Biktvr KÜukhardl. Nr. 588. Sonnabend 18. November 190Ü, SS. Jahrgang. Var Wchligrie vow Lage. * Die Flottenvorlage ist gestern durch die „Nordd. Allg. Ztg." in vollem Umfang veröffentlicht worden, ebenso eia Auszug au« dem neuen ReichShauShaltSetat (S. Artikel.) * Graf Goetze» meldet au« Deutsch-Ostafrika fortschreitende Beruhigung deSLandeS. (S. Deutsche- Reich.) * Da seit einiger Zeit kein Cholerafall mehr vor gekommen ist, wurde die S tromiiberwachungS- Aommlssio» in Preußen aufgehoben. * Die »Thorner Presse" meldet: Heute mittag ist der Personenverkehr auf der Thorn-Warschauer Linie ausgenommen worden. Morgen erfolgt die Aufnahme des Güterverkehr-. Dagegen stockte gestern noch der Verkehr über Kattowitz vollständig. * König Karl V. von Norwegen wird seinen Einzug in Ehristrauia am 25. November halten. Da- Petersburger Streikkomitee hat die Fortdauer de- AuSstand »;S beschlossen, bi- eine durch allgemeine direkte Wahlen gewählte demokratische Regierung er reicht ist. (S. AuSl.) - Die für h^te vor dem Reichsgericht festgesetzte RevisrouSverhaudlung im Prozeß Ebeling findet nickt statt, da Pastor Ebeling den Revisionsantrag zuruckzog. (S. Leipziger Angel.) Vie kttolglsziglreit Oer riiümrl- attilranircbra ffriegrMrung. lVon eirwm Offizier der südwestafrikanischen Schutztruppe.) Zwei Jahre sind bald verflossen seit dem Zeitpunkte, als die ersten Aufstandsnachrichten aus Südwestafcita im Januar 1904 nach Deutschland kamen, und noch immer wütet der Aufstand, ohne dah es sich übersehen läßt, wann das Ende herannaht. Viele Stimmen sind in dieser Zeit laut geworden, die über die lange Tauer des Aufstandes, über unsere geringen Erfolge gezetert haben«, viele Nörgler und Schreibtischstrategen haben versucht, die Leistungen unserer braven Truppen herab- zusetzen. Allerdings hatte sich auch an hoher Stelle Un zufriedenheit geltend gemacht, die jetzt in das volle Gegenteil umgeschlagen ist. Den Nörglern muhte man zu gute halten, dah sie die Verhältnisse nicht kannten. Im Laufe der letzten Monate ist von berufener Seite viel zur Aufklärung beigetragen worden, man weih jetzt, wie tapfer sich unsere Krieger im Kampfe mit Hitze, Hunger und Durst heldenmütig gegen einen unsicht baren Feind geschlagen haben. Man kennt die Einzel heiten der Kämpfe der Abteilung Meisters, die 50 Stunden ohne einen Tropfen Wasser, zuletzt auch ohne Munition den immer näherrückenden Feind bekämpfen muhte. Man hat auS Feldbriefen von erschütternden Szenen von Aufopferung, kameradschaftlichen Geist und WahnsinnSausbrllchen infolge der Durstqualen gelesen. Trotz alledem gibt es noch genug Leute heute, die immer noch enttäuscht sind, dah die Rebellen noch frei Herum laufen. Liefen seien folgende Zeilen zur Belehrung gewidmet: Als unsere Truppen nach Güdwest hinauszogen, da hofften viele, daß die Schwarzen nach kurzer Zeit über- wältigt würden. Man hoffte es nicht nur. Man ver langte es. Und als eS anders kam, legte man es als Schlappheit unserer Truppen auS. Man überlegte sich damals nicht, dah 7 Bataillone einem fünffach über- legnem Feinde gegenüberstanden, der nicht mit Pfeil und Bogen wie in Ostafrika, sondern mit modernen Hinterladern bewaffnet war, der Kriegskunst, Strategie und Taktik genau kannte und der in der Terrainaus- Nutzung unS bedeutend überlegen war. Man hat auch — dies sei zugegeben — in der ersten Zeit in der Trup penführung schwere Fehler gemacht. Dies kam eben daher, dah man europäischen Mahstab anlegte, der hier klägsich Fiasko machen muhte. Den einzigen Mann, der Bescheid wußte, Leutwein, hatte man leider bald kaltgestellt. Nach vielen blutigen Opfern, nach teurem Lehrgeld hat man schließlich sich in die Verhält nisse eingelebt und war den Eingeborenen zum Teil ebenbürtig geworden. Wie kommt es aber, daß man jetzt keinen durchschlagenden Erfolg erringen kann? Hier sprechen verschiedene Umstände mit. Erstens ist es die Kampfweise der Aufständischen und ihr Ver halten kurz nach dem Kampf. Dann der ewige Mangel unsererseits an Proviant und Wasser. Weiter ist es die Bedürfnislosigkeit der Eingeborenen und schließlich ihre ausgezeichnete Terrainkunde. Wir wollen in Kürze ein Gefecbtsbild geben, daS für Südwest charakteristisch ist und erkennen läßt, daß durchschlagende Erfolge, eine Umzingelung des Feindes, eine Verfolgung des Feindes eben unmöglich sind. Man kann weiter nichts tun, als den Feind dort, wo er in Massen austritt, unverzüglich anzugreifen und ihm Verluste an Menschen und Vieh beizubringen. Weiter muß man bedacht sein, ihm mög lichst die Zufuhrauellen zu verstopfen, sonst ist aber nichts zu tun. Der Krieg dort unten ist eben ganz anders wie bei unS. Wie spielt sich also ein Gefühl ab? Die deutschen Truppen (höchstens 4 bis 5 Kom pagnien und einige Geschütze) find irgendwo versam- melt, wo ihnen Proviant und Wasser zur Verfügung stehen, da kommt die Nachricht, Morenga stehe 140 Kilo meter von der augenblicklichen Basis entfernt mit 400 Orlogsmännern. Der Befehl zum Vormarsch wird er teilt. Wir muffen, da e» durch Busch ohne viele Wasser- also 4 Pfund Hafer pro Tag nachgefahren werden. Der Eingeborene hat dies alle? nicht nöttg. Was er braucht, trägt er bei sich oder tragen seine Weiber. Diele Wagen hat er nickt. Hafer gibt es auch nicht. Seine Pferde sind gewohnt, sich ihre Nahrung irgendwo im Busch zu suchen. Unser Soldat ist Kulturmensch, er braucht mehr als der Hottentott, der sich mit Feldkost ernährt und die wasserreichen Tschamas kaut. Er braucht keine Konserven und auch mcht viel Wasser. Auch die ein geborenen Pferde sind auf das Ertragen von Durst geaicht, ähnlich wie die Kamele. Tagelang ziehen unsere Truppen dahin, der Proviant, daS Wasser werden immer geringer, die Ochsengespanne fallen vor Hitze und Durst, die Karren bleiben zurück. Patrouillen bringen neue Meldungen. Es heißt schneller marschieren. Dadurch wird der Nachschub noch schwieriger. Dörfer und Gast- Häuser wie bei unS gibt es nicht. Endlich am Mittag deS 5. Tages tnfft man auf den Feind, der in Wohlgedeck, ter Stellung liegt, unser Proviant, unser Wasser ist 1^4 Tage fast zurückgeblieben. Der Kampf beginnt. Wir liegen, wie wir es hier so schön gelernt, in Schützen ketten. Vom Feind ist nichts zu sehen. Er liegt ge deckt hinter Klippen, Steinen, Bäumen. Von links und rechts zischen die Kugeln von drüben, sobald sich etwas bei uns bewegt, vollyezieltes Schützenfeuer. Da Nur nichts sehen, können wir auch nicht zielen. Versucht man es mit Massenfeuer, so ist die Wirkung glench Null, da die Kerle in großen Abständen liegen. Wir gehen sprungweise vor. Einen Hagel von Geschossen sendet der Gegner. Ihm ist der Satz, den bei uns so mancher Sol dat wie begreift: „Geht der Feind vor, tritt Schnellfeuer ein, siegt der Feind, Schützenfeuer" ins Blut llberge- gangen. Er braucht kein Kommando. Der Feind hütet sich vorzugehen. Er bleibt in der Devensive. AuS die sem Grunde erklären sich auch seine geringen Verluste. In dieser Weise wird bis zur Dunkelheit gekämpft. Unsere Proviantkolonnen sind immer noch nicht in Sicht. Die Leute haben seit 3 Uhr früh nichts gegossen und ge- trunken. Die Nacht über bleibt man in den Stellungen liegen, der zweite Mann darf abwechselnd schlafen, wenn es sein Durst erlai/ot Der Feind 'oat inzwischen ge merkt, daß seine Sache schief steht. Unter oem Schutze der Dunkelheit gebt er zurück. Nicht in Trupps, son dern einzeln nach dem schon vorher verabredeten Ren- dezvouS. Einige Kerle bleibn als Staffage zurück Bei Morgengrauen wird cutt unserer Seite der Befehl gegeben, die vom Feinds besetzte Stellung (eine Wasser stelle) im Sturm zu nehmen. Gesagt, getan. Wir stürmen die Stellung. Ein paar Schlisse deS Gegners und die Stafsageonkels schwingen sich auf ihre Gäule und verschwinden. Die Stellung ist unser, aber der Feind ist in seiner Gesamtheit schon längst in der Nacht verduttet. Den Feind zu verfolgen, Hat keinen Zweck. Auch der Zustand unserer Soldaten verbietet dies. Wir sind froh, Wasser zu haben, auch wenn der Feind aus Galanterie einige tote Ochsen hineingeworfen hat oder ein toter Orloamann den Bodensatz bildet. Endlich langen auch unsere Proviantkolonnen an, d. h. die Neste derselben. Eine Verfolgung hinter den paar Kerlen er scheint zwecklos, da man auch nicht weiß, wo der Gegner steckt. Erlaubt es der Zustand der Truppe, so wird nach Erkundigung durch Offizierpatrouillen, die den Rendez- vonsplotz des Feindes entdeckt, weiter marschiert, um den Feind neu zu fassen. Meistenteils ist dies aber aus geschlossen, da der Proviant für ein Weitergehen nicht reicht, Requirierung ausgeschlossen ist und die Ochsen den Dienst verweigern. Es wird auf die AnfangSbasiS zurückgegangen. Dadurch gewinnt der Feind Zeit, sich zu sammeln, neu zu stärken. Man könrtte einwenden, man müsse den Feind beim Beginn deS Gefechts umfassen, dazu reichen aber in den seltensten Fällen unsere Kräfte aus. Bis jetzt halten wir nur in solchen Fällen bei der Verfolgung Erfolg, wenn der Feind seine Weiber und Kinder bei sich hatte. Dann konnte er nicht so schnell verschwinden. Den Orlogmännern bat man aber dann auch nicht viel ge- schadet, da sie Weiber und Vieh im Stiche ließen. In letzter Zeit haben sie dieses Manöver dadurch durch kreuzt, daß sie Weiber, Kinder und Habe bei „Ver wandten" jenset? der englischen Grenze unterqebracht haben, die sie ab und zu besuchen. Dieses Verfahren birgt für uns eine große Gefahr. England behauptet, daß es diese Wciberdörfer nicht aufheben dürfe, da die Weiber nicht den Krieg führen. Zur Ausweisung sei es auch nicht berechtigt. Diese Niederlassungen an der Grenze sind aber die Proviant- und Munitionsmagazine unserer Gegner, denen auch Morenga nach dem Gefecht bei Teukopp seinen Besuch abgestattet hat. Solange dies geduldet ist, wird der Krieg solange dauern, als es Hottentotten gibt. Die Grenze aber mit deutschen Truppen zu blockieren, da zu reichen unsere Streitkräfte nicht aus. Dies lassen auch, da die Kapkolonie die Schwarzen bereitwilliger als unk unterstützt, unsere Proviantverhältnisse nicht zu. Hier kann nur die Kapkolonie ein gutes Werk tun, sonst kann der Orlog noch lange dauern. Hoffen wir, daß der neue Mann, Gouverneur von Lindeqmst, Mittel und Wege zn einer baldigen Beendigung des Aufstandes findet. Zum neues fl-ltengerttr. Unter teilweiser Wiederholung besten, was wir schon im Depeschenteil eines Teiles der gestrigen Abendausgabe über die neue Flottenvorlage mitteilen konnten, geben wir jetzt eine Uebersicht über den Hauptinhalt dieser Vor lage. Die Vorlage zerfällt in zwei Teile: Eine Novelle zum Flottengesetz und eine Denkschrift zum Marineetat 1906. Der einzige Paragraph der Novelle lautet: Der im 8 1 deS Gesetzes, betreffend die deutsche Flotte, vom 14. Juni 1900 festgesetzte Schiffsbestand wird vermehrt: 1) bei der Auslandsflotte um 5 große Kreuzer, 2) bei der Materialreserve um 1 großen Kreuzer. Die anschließende Begründung verweist auf die schon früher gestellte Mehrforderung der Regierung für AuS- landsschiffe; die damaligen Gründe bleiben bestehen. Als weiterer Grund tritt hinzu die Notwendigkeit, im Kriege außerhalb des Rahmens der Schlachtflotte wenigstens noch ein Geschwader leistungsfähiger Panzerkreuzer zur Verfügung zu haben. Jährlich soll ein Kreuzer ange fordert werden. Kosten pro Kreuzer etwa 27 Millionen Mark. Die Gesamtkosten von 165 Millionen verteilen sich auf die Jahre 1906—1915. Der Mehrbedarf an Personal durch die Novellenforde rung beträgt: 126 Seeoffiziere, 40 Marine-Ingenieure, 16 Sani tätsoffiziere, 8 Zahlmeister, 5643 Unteroffiziere und Mannschaften. Die durch die Vermehrung des Schiffsbestandes her- beigefllhrte Steigerung der fortdauernden Ausgaben wird auf etwa 20 Millionen Mark geschätzt. Die anschließende Denkschrift zum Marineetat 1906 erläutert: a) Etatsforderungen, welche durch das Flottengesetz überhaupt nicht geregelt sind (Torpedoboote, Unterseeboote), b) Forderungen, welche im Prinzip zwar durch das Flottengesetz geregelt sind (Zahl der Schiffe, Grundsätze für die Personalberechnung), welche aber ihre Gestaltung erst durch den Jahresetat finden. (Preise der Schiffe, Größe der Personal vermehrung.) AuS dem Etat 1906 ist hervorzuheben: Die bisher vorgesehenen 16 Torpedobootsdivisiouen sollen auf 24 vermehrt werden. Daher werden jährlich nicht eine, sondern zwei Divisionen gefordert. Für Er probung von Unterseebooten sind 5 Millionen jährlich ui Ansatz gebracht. Die Größenabmessungen der Schiffe und Torpedoboote müssen nach den Erfahrungen des japanisckxm Krieges gesteigert werden und entstehen da her für die Schiffe Mehrkosten gegen die früheren An schläge. Ecn Linienschiff kostet jetzt 36 Millionen, früher 25. Der ans Grund des Flottengesetzes und der Novelle ausgestellte Schiffbauplan sieht an Neubauten für 1906/12 jährlich 3 große Schiffe, 2 kleine Kreuzer, zwei Torpedobootsdivisionen, für 1913/17 nur 2 große Schifte und das übrige vor. Die durchschnittliche Gesauit-Jahresvermehrung an Personal beträgt 2340 Köpfe. Die fortdauernden Aus gaben steigen infolge vermehrter Jndiensthaltungen von Auslnndskreuzcrn und Torpedobooten und der höheren Betriebskosten der größeren Schiffe jährlich um durch schnittlich 8 Millionen Mark. Die notwendig gewordene uenc Geldbedarssberechnunq für die Jahre 1906/17 ist ver neue ffeichrdaiudaltretat. Die «Norddeutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht den AuSzug aus dem Reichshanshaltsctat für 1906. Der Etat de- RexhsmUitäraerichts beansprucht an fortlaufenden Aus gaben 542 572 F. Im ehr 15 343 X). In dem Etat der Reichs justizverwaltung belaufen sich die Einnahmen aus 778 554 ^l, Vie fortdauernden AuSgakx-n aut 2 351705 ^l. smehr 113 480 Mark), darunter die Kosten für di« vorübergehende Errich tung eines fünften Strafsenats am Reichsgericht. Der stellen geht, Proviant pnd Master ans mindesten» LOO I R*chnima»bof 'Ar Eselwagen für unsere 4 Kompagnien mitschleppen. Aber j Aue rüden A^a^l 1 <W7M^lm«br 42860 i- < unsere Pferde wollen auch leben. Für jeden Gaul muß W?37 702 ^Äus 8 W6 644 a^si Hn>der Mehrausgabe kommt die Uebernähme eines Teiles derbem Reichsmoalloen- svnds abzunehmenden AuSaaben »um Ausdruck. Dl« ver bündeten Regierungen haben beichlossen, dem Reichstage den Entwurf eine» Gesetzes, betreffend in« Entlastung d«S Reichsinvalidensonds zugeben zu lasten, der vorschlagt, tue Ausgaben dieses Fonds aus di« zu beschränken, di« sich auS seiner eigentlichen Zweckbestimmung bei seiner Gründung ergeben. Das bedeutet für den Fonds ein« Entlastung von 22 599 183 oder unter Abrechnung der sogenannten Veteranrnbeihilfen eine weitere Entlastung um 8 599 185 Die Ausgaben des NerchsinvalidensondS. vermindern sich demgemäß unter Einrechnung kleiner Steigerungen bei den jhm verbleibenden Ausgaben auf 35 316 748 Der Etat für die Verwaltung der Reichseisenbahnen sieht eine Ein- nahme von 107 382 700 ^t. vor lplus 3 068 000 F.), Wovon 24 214 000 lvlus 1 138 000 ^l.) aus den Personen- und Ge- väcLerkehr, 75 790 900 lplus 1571200 .<> aus den Güter verkehr und 7 377 800 .L spluS 358 800 X) aus die übrigen Einnahmen entsallen. Die Ausgaben des ordentlichen Etats betragen 87 231 900 lvluS 3 062 585 ^l.), davon fortdauernde Ausgaben 80509900 IPlus 3768 585 ^.), einmalige Aus gaben 6 722 000 lminus 701000 X), so daß em Ueber- chub über di« fortdauernden Ausgaben von 26 872 800 ^l. minuS 696 585 ^l.), über die fortdauernden und einmalige» Ausgaben des ordentlichen Etat» von 20 150 800 ^l. lpluS 5415 A verbleibt. Bei den fortdauernden Ausgaben oean- svruchen die persönlichen Ausgaben «inen Zugang von 1889 580 ^l. Darunter mehr für Besoldungen 739 080 ^l., für Bezüge der nicht etatmäßigen Beamten, iowi« für Löhne 679 800 X, für Stellenzulagen 120 700 X, an Teuerungs zulagen für Unterbeamte 40000 ük., für Wohliahrtszwecke 112 000 X), die sachlichen Ausgaben einen Zugang von 1 871 800 X Unter den einmaligen Ausgaben des orderst- lichen Etats werden abermals 4 800 000 lminuS 800 000 Mark) zur Vermehrung der Betriebsmittel verlangt. Im außeroroentlichen Etat we/den 17 416 000 ^l. lplus 963 400 ^) gefordert. Darunter erscheinen neue Forderungen »um Bau eines »weiten Gleises aus den Strecken Straßburg—Mols- Heim und Luxemburg—Ettelbrück, zu Erweiterungsbauten aus den Stationen der Wilhelm-Luxemburg-Eisenbahn und zu Vorarbeiten für die Bahnverbindung St. Ludwig— Waldighosen. Zum Bau von Mietswohnungen für mittlere und untere Beamte, sowie für Arbeiter werden 223 000 ^l. eingestellt. angeschlossen. Der Marineetat steigt von 233 Millionen in 1905 auf 328 Millionen in 1917 und zwar in fol ¬ gender Skala: Jahr 8 «s -r» s SS L 8 L Echiffbautrn »ad Armierungen är rr L V Etetgerruig dr< vtartneewt» gegen das II Vorjahr Bo» den Ausgaben stad zu decken Steigerung der Beaospruchuug der orüent-I I lichen Einnahme» gegen das Vorjahr Bemerkungen aus ordentliche» Liu- »ahme» auS Anleihe 1905*) 104," 101," 26," 233,^ 18," 186," 46," 16," *)Etat 1906 112," 116," 22," 251," 18." 204," 47," 18," 1907 120," 130," 22.°° 273," 22 " 221," 52.°° 16." 1908 128," 135." 22," 286,"° 12," 234" 52/* 13," 1909 136," 148,", 22,°° 307 » 20," 250,» 56" 6,°' 1910 144," 148," 22,°« 315," 8," 262,» 52,« 11," 1911 153 147," 19," 320» 5," 274,"' 45," 11» 1912 162," 143," 19," 325," ü," 286/* 39,°° 11," 1913 171 so 136, 19," 327,» 1,'° 296» 31," 10." 1914 180," 126,'° 16,°° 323, ° 4,»' 305," 17," 8,«' 1915 189," 118," 16," 324.» 1," 313," 10/° 8," 1SI6 196," 111," 16,°° 324» 0,°' 314," 10/' 0,«° 1917 203," 112," 1Ä,°° 329,» 5,°° 321," 8/' ? 01 Deutsches Deich. Leipztg, 18. November. * Tie Lage in Deutsch-Ostafrika. Der Gouverneur Graf Goetzen telegraphiert unter dem 16. November: Ter größte Teil des Bezirks Lindi kann als beruhigt gelten. Ackerbau und Handel beleben sich dort wieder. Nur Mahcnga erscheint noch gefährdet, da das De tachement von Wangenheim den Bezirk Mrogoro-Kilossa nicht ganz entblößen konnte und nach feiner Teilung zu schwach war, um die Flußübcrgänge über den Ruaha und Illanda zu erzwingen. Am 21. November marschiert eine als Besatzung von Mrogoro bestimmte Abteilung von Dar-es-Salaam ab, um Hauptmann v. Wangen- heim freie Hand zu geben. Major Johannes hat den Befehl erhalten, einen Teil seines Expeditionskorps von Liwale nach Mahcnga zu detachieren, da Songea nach dem bereits gemeldeten Gefechte bei Nyamabengo außer Gefahr gilt. Hauptmann Niqmann ist nach den: Entsatz von Songea nach Jringa zurückgekehrt. Regerungsrat Boeder meldet nach seiner Rückkehr von der Bereisung des südlichen Teile- deS Bezirks Dar- es-Salaam, daß Beruhigung eingetreten ist und die Arbeit wieder ausgenommen wird. In den Matumbi bergen kommt es noch zu gelegentlichen Zusammen stößen. * Der Etat »m sächsischen Landtage. Aus unserem Dresdner Bureau wird nnS geschrieben: Die Finanz- deputation .4., der Rechenschaftsbericht für 1902/03 und Etat auf 1906/07 vom Landtage überwiesen worden sind, bat bereits über einzelne Kapitel dem Landtage Bericht zugehen lassen. SS sind dies solche Kapitel die meist feststehende Einnahmen und Ausgaben be treffen und deren Bewilligung also zum Teil eine Form, fache darstcllt, die aber gleichwohl in der Verfassungs mäßigen Form erfolgen muß. Dazu gehören bei Kap. 5 Hofapotheke zu Dresden Einnahmen (Miet- zins) 25 102 diverse sächliche Ausgaben 800 .4l per Jahr; bei Kap 27 auf den Staatskassen ruhende Hahresrenten (darunter 137750 utl jährlich an die Stadt Leipzig wegen Wegfalls ihres früheren Anteils an den Handelsabgaben) 407 353 .4! (gegen das Vorjahr 109 weniger); bei Kap. 32 G e - samt Ministerium und Staatsrat an Ein nahmen 10 ^l, ml Ausgaben für Besoldungen und säch liche Ausgaben 25 620 (685 ^); bei Kvp. 33 Kabi - nettSkanzlei 8400 (7500 .4^ für Besoldungen, und 900 für sächliche Ausgaben); bei Kap. 3t Ordcnskanzlei 519 .41 an Einnahmen (Wert der zuri'ickqelangten Medaillen und der beschädigten Ordens dekorationen, an Ausgaben 2017 ^1 für Besoldungen und 38 000 .41 für Ordcnsdekorationen, Ordensbänder, Etuis usw., zusammen 40 019 .4; bei Kap. 35 Haupt, staatsarchiv au Einnahmen 140 .< an Ausgaben 76 580^41 (darunter 14 100 .41 künftig wegiallend); bei Kap. 37 Gesetz- und Verordnungsblatt an Einnahmen 5 an Ausgaben 5400 ^!; bei Kap. 40 Tst. 16«- Mobiliarbeschaffung für die neuen Land- gericktsgebände und Gefangenanstalten in Dresden, Leipzig und Bautzen, sowie für die neuen Amtsgerichtsgebäude und Gerichtsgefängnistc in Crimmitschau und Hohenstein-Ernstthal 427 500 .4; bei Kap.46 BeurkundungdesPersonenstandes undderEbeschließung Ausgaben 10 000 bei Kap. 51 ambulatorische Kliniken (Poliklini- ken), Krankenbetten zum Ersätze der Kliniken der vor maligen chirurgischmedizinischen Akademie Ausgaben 14 548 .4! und bei Kap. 58n Larrdesgrenze Aus- gab» ii^14 000 ^1 (darunter 4000 künftig wegfallend). Die «flncmzdcputation .X der Zweiten Kammer bean tragt daher, „die vorstehend ausgeführten Posten nach der Regiernngsvorlage unverändert zu bewilligen". i Fern.'- beantragt die Finanzdeputation si, die unter Tit. 14 des außerordentlichen Staatsbausdaltsetats für I 1906/07 zur Herstellung de» zweites Geleise» der Linie
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