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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-186207064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18620706
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18620706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1862
- Monat1862-07
- Tag1862-07-06
- Monat1862-07
- Jahr1862
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1862
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Amtsblatt des Köllig!. Bezirksgerichts und des Raths der Stadt Leipzig. W 187. .1« i'. Sonntag ^en 6. Juli. 1862. Erklärung. Die Redaclion des Leipziger Tageblattes ist in der. letzteren Zeit häufiger als sonst genbthtgt gewesen, den Abdruck bezahlter Anzeigen zu verweigern, weil dieselben entweder Angriffe auf Personen, oder Unanständigkeiten oder Injurien enthielten. Der Abdruck wurde verweigert, weil die Redaction dem Gesetze gegenüber auch für die bezahlten Anzeigen verantwortlich ist und eine Verantwortlichkeit für Persönlichkeiten, Injurien und Unanständigkeiten nicht übernehmen will. Das Tageblatt ist aber auch Amtsblatt des K-nigl. Bezirksgerichtes und des Rathes der Stadt Leipzig. ES versteht sich — abgesehen von contractlichen Verpflichtungen — Wohl von selbst, daß in einem solchen Blatte schon Schicklichkeit- halber keine Angriffe auf das Königl. Bezirksgericht, aus den Stadtrath oder einzelne Mit glieder ausgenommen und verbreitet werden. Auf diese Erklärung wird künftig in allen vorkommenden Fällen der erwähnten Art verwiesen. Leipzig, den 5. Juli 1862. Die Redaction des Leipziger Tageblattes. Diezmann. Die Angehörigen der Universität benachrichtige ich hierdurch, daß der Sitzungssaal des akademischen Senat-, in welchem die der Universität verehrten Bildnisse Sr. Majestät unseres allergnädigften Königs so wie des höchstseligen Königs Friedrich August ausgestellt find, zu deren Anschauung in der-Zeit vom 7. bis 26. dieses MonatS täglich von 2 bis 3 Uhr mit Ausschluß der Sonntage geöffnet sein wird. . Leipzig den 4. Juli 1862. j Der Rector der Universität. vr. W. Hankel. Frankfurt a. M. Frankfurt steht am Vorabend des großen deutschen Schützen festes, und der ganze Sinn seiner Bewohner ist von diesem feierlichen Gegenstand in Anspruch genommen. Man fühlt, daß die Bundes- stadt beim ersten deutschen Bundesschießen eine ungewöhnliche Aufgabe zu erfüllen hat, daß sie sich in ihrer ganzen Bedeutendheil und in ihrem ganzen patriotischen Glanze zeigen muß, wenn die großen Erwartungen, die Deutschland von dem Nationalfeste in seiner Metropole hegt, in Erfüllung gehen sollen. Darum ist die ganze Bevölkerung von dem Ernst der Vorbereitungen durchdrungen. Die Frauen denken an nichts Anderes, als das HauS zu schmücken, die Männer an nichts Anderes, als die Stadt zum Aeste zu schmücken; Tapezierer, Decorateurs, Maler, Kunstgärtner sind jetzt die gesuchtesten Leute in der ganzen Stadt, und die Verkäufer der schwarz-roth-goldenen Zeuge und Fahnen können nicht Maaren genug herbeischaffen und müssen benachbarte Geschäftsleute in diesen Branchen zu Hülfe rufen. Wenn man jetzt unsere Annoncen blätter und Localzeitungen überblickt, so sieht man sie strotzen von Bekanntmachungen über einzelne Festfragen, von Empfehlungen einzelner Festgegenstände, von Rathschlägen und Ermahnungen, die sich auf Verherrlichung des Festes beziehen, es ist, als ob ganz Frankfurt in diesem Augenblicke von nichts Anderem bewegt würde, als von dem einen grossen Festgedanken! Das geht so weit, daß selbst Politik und Börse von dem Einfluß des einen großen Ge dankens berührt werden, und wenn ich Ihnen sage, daß die tragi komische Entwickelung in Kurhessen kaum ein Lächeln hier hervor- brachte, wenn ich Ihnen sage, daß man au der Börse mehr nach dem Preise der Zimmer und Fenster für die Festtage fragt, als nach dem Preise der österreichischen 1860er Loose, die doch jetzt hier eine Hauptrolle spielen, so ist das durchaus keine Uebertreibung. Gehe» Sie an den Schaufenstern unserer Prachtläden auf der .Zell* und in andern Hauptstraßen vorüber> so finden Sie tempel, Schiess Halle und sonstige Festgebäude) «gefüllt, daß man glauben sollte, wir lebten schon jetzt inmitten der großen Tage und e- bestehe kein andere- literarisches Bedürimß al- das, was in Verbindung, mit dem Nationalfest steht. Nur da- Woh- nungSbedrängniß und die Nahrungsmittelfrage machen unfern Be wohnern einige Sorgen; aber die rastlose Thätigkeit und die außer ordentliche Energie des Central-FestcomiteS bringt uns auch über diese Schwierigkeiten hinaus. Erlauben Sie, daß ich bei diesen Fragen etwas verweile. Die Kosten des Festes, die sich bei der großartigen Dimension, welche die Sache nimmt, wohl auf 200,000 fl. belaufen, haben die Leiter dieser nationalen Unternehmung keinen Augenblick bekümmert, denn an Geld fehlt's in Frankfurt für solche Ausgaben niemals und wie groß auch das Deficit ausfallen mag, die Be hörde und die Privaten sind gleich sehr bereit es zu decken. Nun sollte man glauben, damit seien alle Sorgen gehoben, denn wo es nicht an Geld fehlt, fehlt es ja an nichts. Aber diese Wahrheit trifft in unserm Falle nicht ganz zu. Wie bringt man 7000 fremde Schützen, geladene Gäste, denen man freies Quartier, Be dienung und Frühstück versprochen, anständig unter- Wie ver mag man das in einer Zeit, wo ohnedies Frankfurt von Fremden überfüllt ist, wo jede Familie ihre Fremdenzimmer selbst braucht für die von Jedem privatim eingeladenen Festgäste? So steht die Frage und dabei ist gleich zu bedenken, daß hier der hohe Mieth- preis ohnedies jedes Familienhaupt veranlaßt, sich in Bezug auf Wohnung einzuschräuken. Sie werden eS unter diesen Umständen erklärlich finden, daß der Aufforderung deS Central - Comites an die Bewohner, man möge ihm Zimmer für die Festgäste zur Ver fügung stellen, nicht in dem Grade entsprochen wurde und ent sprochen werden konnte, als man von vornherein erwartete. Doch muß zur Ehre der Bevölkerung erwähnt werden, daß, während die Reichen Geld zur Verfügung des Comites stellten, um Wohnungen dafür zu miethen, Leute aus der Mittlern und untern BolkSclasse ihr eignes Schlafzimmer, ihr eignes Bett für die Festzeit zur Ver fügung de- ComiteS stellten. In dem Maße, als die WohnungS- verlegenheit wuchs, steigerte sich aber die Energie des CentralcomiteS; man wendete sich an die hiesigen Behörden, man wendete sich sogar an den Großherzog von Baden und erhielt von diesem hochherzigen Fürsten die Zusage von 1000 neuen Bettstellen und neuen Betten zur Verwendung m den Schulsälen und m einigen Casernen, die nunmehr zur Verfügung des Co mite- gestellt werden, während man sich andererseits rasch entschloß, die Lederhalle und andere große Etablissement- für die Unterbringung der Schützen herzurichten, und die Betthändler und Bettvermiether haben sich aufs Aeußerste angestrengt, den an sie gestellten Anforderungen zu genügen. Auf
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