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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1938
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1938-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19380518013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1938051801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1938051801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1938
- Monat1938-05
- Tag1938-05-18
- Monat1938-05
- Jahr1938
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.05.1938
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MoegtnAuSgab» Mittwoch, 18 Mal l»S8 GegrUnoet 1896 ttnjersenprell« U. Wrtttllste Rk. <«i mm»rett) II,» Npf. NachU>IIc nach gamMenan,eigen u. Ltellengeluche Mltttmetee- ,eUe « NvI- Ulseegeb. «0 Nps. — Nachdruck nur mit Quellenangabe Dresdner Nachrichten. Unverlangt« Echristsiücke werden nicht ausdewadtt lyetuglge». tlgl. »weimai. Zustellmi, lrei Dau« monatl. NM. S.»0: Postbezug NM. S.ro einschl. «»,41 Npf. Postgeb. lohne Poftzustellungr- gebühr! bei Ilebeninal wüchentl. verland. Pinzel- Nr. I» Nv>.; auherh. Tret den« mit Nbendaueg. la Npl-I auberh. Sachsen« m.istbcndaulg. I» bistf. vruck ».Verlasr Liepsch L Reichardt, Vresden-A. l, Marlen« straße ZS/42. Fernruf 212-1. Postscheckkonto los-Dresden Die» Blatt enthält di« amtlichen Bekanntmachungen de« Amtshauptmannschaft Vresden und des Schiedsamtes beim lvberverstcherungsamt Dresden Frankreich HM 7«««« farbige Soldaten aus MturprepagandaWacht unter den Eingeborenen . Varls, 17. Mal. Dle französische Regierung hlell am Dienstag einen Ministerrat ab, in dessen Mittelpunkt eln Referat de« Auhenmlnlsters Rannet über die gegenwärtige Lage stand. Ferner wurden Kolonial fragen beraten. Wie der „lemps" dazu zu melden weih, hat Kolonlalminister Mandel in Er gänzung der vom Ministerrat vorgesehenen allgemeinen Mahnahmen die Generalgouverneure von Indochina und von West- und Aequatorlal-Asrika aufgeforderl, in diesem Jahre zusätzliche Aus hebungen unter den Eingeborenen vorzusehen, und zwar in Jndochlna in Höhe von 20 000 Mann und in Afrika in Höhe von 5Ü 000 Mann. Wie der „Tcmps" weiter mitteilt, nimmt man in Pariser politischen Kreisen an, hast cbensalls Maßnahmen zur besseren V e r t e i d i g u n g s a u s r ü st u n g sowie zur Einrichtung schneller V e r k e h r s m ö g l i ch k e i t e n innerhalb des französischen .Kolonialreiches vorgesehen feiert. r Ein Reger-Abgeordneter als Werbechef In parlamentarischen Kreisen verlautet, daß Kolonial minister Mandel beschlossen habe, in den französischen Kolonien, und zwar insbesondere in West- und Aequatorial- asrika, einen Werbefeldzug zu unternehmen, um die Be ziehungen der Eingeborenen zu Frankreich zu festigen. Der Kolonialminister soll den Negerabgcordneten Galandou Tions, der Senegal in der französischen Kammer vertritt, mit dieser Ausgabe betrauen und ihm einen Stab vo» assi milierten Negern zu diesem Zweck beigeben wollen. Die Ab ordnung soll mit erhebliche nfinanziellenMitt ein ausgerüstet werden und in Zentralasrika eine rege Tätigkeit rntsalten. Ein Kolonlalgeneralslab gebildet Ter Mintsterrat faßte weiter den bemerkenswerten Be schluß einen besonderen Kolonialgcneralstab zu schaffen, der neben die Generalstäbe der drei Hauptwehr- machtsteile tritt. Damit ist die Verteidigung der französischen Kolonien nun einer besonderen Stelle zugeiviesen, wobei dieje Stelle naturgemäß unter der ent ¬ scheidenden Oberleitung des Kriegsministers und des Chefs des WchrmachtügeneralstabeS steht. Zum Ches des neuen KolonialgencralstabS wurde der Divisionsgeneral Bührer ernannt und gleichzeitig in den obersten Kriegsrat berufen. Ueberraschung über die Duce-Rede Zn gutunterrichteten Kreisen erklärt man, daß die kürz liche Rede des italienischen Regierungschefs in Genua offensichtlich auch vom Ministerrat besprochen wurde und baß der französische GeschästSträger in Rom die „lieber- raschun g" zum Ausdruck bringen werde, „die die Red« des Duce in den französischen politische» Kreisen hervorgerusen habe." Die Verhandlungen zwischen Paris und Rom hätten, da sie ja erst vor drei Wochen begonnen worden seien, posi tivere Ergebnisse noch nicht zeitigen können. Weites ver lautet, daß der Ministerrat sich einmütig zu dem Schritt hinsichtlich der Minderheitensrage in der Tschecho slowakei beglückwünscht habe. Die französische Regierung werde mit allen ihren Kräften das englische Kabinett unter stützen, das sich z. Z. bemühe, ein Kompromiß zu finden, um das tschechische Problem auf dem internationalen Gebiet auszuschalten. Schließlich verlautet noch, daß die geplanten Notver ordnungen zur Ankurbelung der Erzeugung, die schon seit einiger Zett ausgcarbeitet werden, im Laufe eines neuen MinisterratcS endgültig beschlossen werben sollen, der wahrscheinlich noch Ende dieser Woche oder vielleicht An fang der nächste» Woche stattstnden wirb. Mie-er zum Nanga Parbat Zum fünften Male sind Männer ausgczogen, den gewaltigen westlichen Eckpfeiler des Himalaja, den 812» Meter hohen Nanga Parbat, zu bekennen. Seit zwei Wochen weilt die deutsche Himalaja - Expedition 1988 in Indien; in diesen Tagen führt sie wahrscheinlich schon ein beschwerlicher Marsch Uber eisige Pässe und in heißen Tälern mitten durch die der Jndntzschlucht vorgelagerten Himalaja kämme. Ein Unternehmen hat seinen Anfang genommen, auf das nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt mit ge spannter Aufmerksamkeit und Anteilnahme blickt. Noch ist ja die Erschütterung nicht überwunden, die das tragische Ende beS vorjährigen Angriffes ausgelöst hat, als der „Berg beö Schreckens" aus seinen gewaltigen Flanken eine Eislawine entsandte, die, eine völlig unvorhersehbare Richtung nehmend, das Lager der deutschen Bergsteiger während der Nacht übersiel und zudeckte, gerade als sie fast vollzählig vor dem entscheidenden Gipselsturm vereint waren. Der dem Eisgrab entrissene Film hat uns in Dresden erst vor zwei Monaten erneut gezeigt, wie hart der Zugriff des Schicksals war, das mitten in die höchstgespannte Hoss- nung, in die kampsesfrcubigste Entschlossenheit seine Schatten senkte. Noch ist auch die Lücke nicht geschlossen, die das Un glück des Vorjahres gerissen hat. Gewiß gibt es heute Hunderte von jungen deutschen Bergsteigern, die Wagemut, körperliche Härte und alpines Können genug besitzen, um ihren Mann in dem eisigen Sturmwind zu stehen, der be ständig die Hochgtpsel des Himalaja umtost. Aber fast allzu viele sind durch die Katastrophe von 1937 und 1934 aus der kleineren Schar derer hinwcggerafft worben, die durch außer alpine Kunbsahrten großen Stils und durch ein Spezial training ein besonderes Rüstzeug an Können und Erfahrung gerade für den Himalaja mitbrachtcn. Fast erschütternd ist eS, wenn daher heute die Frontgeneration wieder in die Bresche springen muß, die in den Reihen der Jüngeren entstanden ist: Paul Bauer, der Führer des Deutschen Bergsteigerverbandes, seht sich abermass in vorderster Linie als Leiter der diesjährigen Expedition ein. Nachdem er 1929 und 1931 durch seine Kangchendzönga- Unternehmungen den deutschen Bergsteigern den Weg in den Himalaja ge wiesen und sie .als alter Soldat des Weltkrieges unter den Gesetzen der Front, mit einer unerhörten disziplinierten Kameradschaft zu überraschenden Erfolgen geführt hatte, schien es in den letzten Jahren, als rückten jüngere, frischere Kräfte nach. Aber die Männer, die durch seine Schule gingen, sind am Nanga Parbat gefallen. Und so liegt etwas wie der verbissene Trotz des deutschen Soldaten der letzten Kriegs- jahre über der Tatsache, baß er nun wieder mit hinanSgcht, baS Vermächtnis stiner Kameraden zu erfüllen. Selbstverständlich sind die Vorbereitungen, die er in aller Stille getroffen hat, so umfassend und sorgfältig wie irgend möglich; und die Männer, auf die seine Wahl fiel, tragen das Vertrauen der gesamten deutschen Bergsteigerschast mit sich. Nanga-Parbat-Erfahrung besitzen bereits Dr. Ulrich Luft, der einzige Ueberlebende des Vorjahres aus der Bergsteiger gruppe, und Fritz Bechtold, der 1984 nach dem Tode Will« MerklS den Rückzug vom Gipfelgrat leitete. Ludwig Schmaderer war gleichfalls schon im Himalaja und erhielt für seinen Einsatz bei der bekannten Wahmann-Ostwand- RettungSaktion vom Führer die Rettungsmedaille. Stefan Zuck führte im Winter 1936/37 eine Feuerland-Expedttion; Matthias Rebitsch aus Brtxlegg in Tirol hat durch seine Zähigkeit bet der Befagcrung der Eiger-Norbwand von sich reden gemacht. Weiter gehören zur Mannschaft Rolf von ChlingenSperg, Hans Herbert Ruths, der Expe- bttionSarzt Dr. Bruno Balke und der Flugzeugpilot Alexander Thoenes, Bauers Kangchendzönga-Kamerad von 1929; zu ihnen gesellt sich in Indien noch der englische Major Kenneth Habow. Es kann einer fragen, warum Deutschland diese Männer in ein Land htnausgehen läßt, das uns nicht gehört und nie gehören wird, und sich verströmen läßt an einer Aufgabe, deren materieller Nutzen für unser Volk gleich Null ist. Er kann eine befriedigende Antwort im Bereiche bloßer Nützltch- kettSerwägungen nicht erhalten. Der Kampf um den Nanga Parbat ist geadelt durch den Tob von elf deutschen Kame raden mit ihren treuen Scherpa-Trägern und ist damit eine nationale Aufgabe geworben, genau so wie Deutsch land seine Mitarbeit an den Ausgrabungen in Olympia, wo die Besten der deutschen Wissenschaft sich eingesetzt haben, als «in« «rerbte Pflicht ansteht. Darüber hinaus aber ist heute da» Ringen um die höchsten Zinnen der Erde ebenso wie der Kampf um di« Eiswüsten der Pole, wie baS Eindringen in die «nzugängltche Wildnis der Amazonas-Urwälder und wie baS Streben nach der Beherrschung des Luftraumes tm Fliegen ein Zeugnis dafür, daß der alte Wikingertrieb tn unserer Zett und in unserem Volke noch lebendig ist. Das echt nordische SophokleSwort,/Nichts ist gewaltiger als -er Mensch" steht darüber wi^ über jeder kühnen Tat geschrieben. Nicht in dem Sinne, daß der Mensch sich frevelnd und ehr- surchtslo» selbst zum herrschenden Götzen der Raturgewalten fetzen soll; «tn Berg wie der Nanga Parbat-ist nicht „be zwungen", selbst wenn einmal «tn Fuß feine» Scheitel be- Staatssekretär Dr. Schlegelberger schwer verunglückt Autounfall in -er Nähe Atens - Ministerialrat Dr. Wilke seinen Verletzungen erlegen Wie«, 17. Rai. Am DienStag «m 18 Uhr verunglückte ei« Kraftwagen, l« dem sich Staatssekretär im ReichSjuftizmtnifterium Dr. Franz Schlegelberger «nd Ministerialrat im Prenßi» scheu Juftizminifterin« Dr. Gustav Wilke befanden, aus der Grazer Bundesstraß«. «ei der Ortschaft Srlaa, wenige Kilometer vor Wie«, überquert« «i« Krastradsahrer bei einer Straßenkreuzung mit übermäßiger Geschwindig« keit die Bundesstraß«. Der Lenker des Kraftwagens »ersuchte «nszuweiche«, riß sei« Fahrzeug herum «ud fuhr dabei gegen eine Brüstung. Hierbei «nrde der Wage« schwer be» schädigt. Ministerialrat Dr. Wilke wurde mit Anzeich«« eines Schädelgrnndbrnches und andere« schwere» Verletzungen, Staatssekretär Dr. Schlegelberger mit einem Schtenbeinbrnch und vermutlich tunere« Rerleßungeu in bas Frauz-Joseph-Lpital gebracht. Dort ist Ministerialrat Dr. Wilke seine« schwere» «erleßunge» kur, daraus erlege». Reichsmlnister Dr. Frick tn SnnSbruü J»«Sbr«ck, 17. Mgi. Reichsminister Dr. Frick Iras, am Dienstag tn den frühen Nachmittagsstunden, aus München kommend, mit feiner Begleitung in Innsbruck ein. Der Minister be sichtigte am Nachmittag die Stadt und batte abends eine Be-^ sprechung, an der Gauleiter und Landeshauptmann Brasiliens Botschafter tm Reichsarrßenamt »erki«, 17.M«i. Der brasilianische votschaster hat am Dienstag dem ««Swärlige» Amt eine» Besuch abgeftattet «nd «ine eingehend« Unterredung über die Borgänge der letzte» Zeit in Brasilien gehabt, soweit sie die dentschen Jntereffen be» sonders berühre«. Staatssekretär Vros. Lasfinari in Berlin «»»«», 17. Ma«. Der Staatssekretär im italienischen LandwirtfchaftS- ministerium. Prof. Tasstnart, traf am Dienstag kurz nach 20 Uhr aus dem Anhalter Bahnhof in Berlin «tn. Gr war begleitet von seinen engsten Mitarbeitern sowie von Staatssekretär Willi lens, der dem Gast des ReichS- «rnährungsmintsters bis zur deutsch-ttastrntschen Grenze Christoph teilnahm. Der Minister unterrichtet« sich über die wirtschaftliche Lage und die Verhältnisse in der Selbst verwaltung Tirols und besprach jene Maßnahmen, die zur Gesundung beitragen könnten. Schwertn Krostsk uns Sol-te tn «ton Wie«, 17. Mai. Der Reichsminister der Finanzen Graf Schwertn v. Krosigk besichtigte am Montag tn Linz bas Hütten gelände der Hermann-Göring-Werke und begab sich bann über Steyr nach Eisenerz, um dort den Erzberg und die steirische Eisenindustrie in Augenschein zu nehmen. Von Eisenerz begibt sich der Minister nach Wien. Reichsarbeitsminister Seldte sprach am Dienstagabend auf Einladung des österreichischen Ingenieur- und Archt- tektenvereins und der übrigen Spitzenverbänbe der Bau- wirtschaft und des Wohnungswesens tm Zeremontensaal der Lchsburg über die SiedlungS- und WohnungSpoltttk der RetchSregterung. Durchgangsverkehr nach Ostpreußen gesichert - verli«, 17. Mai. Zwischen der deutschen und der polnischen Regierung ist eine Vereinbarung getroffen worben, nach der der Eisenbahn durchgangsverkehr zwischen Ostpreußen und dem übrigen Deutschland auch für die Jahre 1989 und 1949 tn der bis herigen Weis« aufrechterhalten wird. entgegengefahren war und ihn aus der Fahrt über München und Nürnberg heglettet hatte. Zu seinem Empfang hatten sich auf dem Bahnhof Staatssekretär Back« vom RetchS- «rnährungsmtntstcrium, ReichSobmann Behren- vom Reichsnährstand sowie Som Auswärtigen Amt Gesandter v. Raumer und LegationSsekretär v. Moormann ein gefunden. Dto Reutralttüt -er Schweiz - «er», 17. Mak. Zu Beginn der BundeSratSsitzung vom Dienstag gab Bundespräsident Baumann ine Erklärung ab, tn der er der Befriedigung darüber Ausdruck gab, baß die Schwei» ihren unbedingten und uneingeschränkten Neu- t rali t ä tS st a n bpun k t in Gens durchgesetzt habe. Dieses Ergebnis sei von dem ganzen Land mit grober Freude zur Kenntnis genommen worden. Anschließend dankte Präsident Baumann Bundesrat Motta sttr seine geleistete Arbeit.
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