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Dresdner neueste Nachrichten : 10.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194010105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19401010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19401010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-10
- Tag1940-10-10
- Monat1940-10
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 10.10.1940
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9. Oktober Donnerstag, 10. Oktober 1940 48. Jahrgang Schwerste Schäden in den Aemse-Doüs Hauptmann Wiü: Vrilenflieger meiden den Kamps Sp,N«lS««L en a alt ote »»l» rt -sang niolitü» Martin Mutschmann, Gauleiter und Reichsstatthalter plano, klvsel lksutt dar Nlnp,Il.'I.lIutriI!I r g«i« I, Erfüllung im Osten Eine Voltsverpslichtung und ihre Einlösung Dlc Neschästigiing mit dem dcnlschcn Oslcn als einem völkischen und politischen Problem ist wahrend dieses »roßen Wahres der Liege im Norden nnd Westen siir breite Schichten unseres Volkes naturgemäß in den Hintergrund getreten. Nichts wäre aber falscher, als daraus zu cnlnclunen, daß das Lstproblem nicht nach wie vor eine Kardinal- und Lebensfrage des gegenwärtigen und des zukünftigen Deutschland wäre. Nichts wäre falscher, als aus der scheinbaren Ruhe zu liNtKU naM MI er Platte, Ir Aalale nid Ikck In« tlbriiti«»- 17. Silo llngn iietsn i>a«m cn»lj »üos rdno-lpiiu lttvoetir tlmmung ltsliibt' tlle z-Ioda« I w»»4 noipiiu tnölöselS »dell ior bitirr friiiii II. mm t-aiisen prrirvdrl M» »Kuba * W oäter Title msröllltii ui uw l«iil iilal!« d-it übel«» ml. a u. Oie Heimat tut ihre Pflicht Gauleiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann hat zum 2. KriegSwinterhilfS- werk 1940/41 nachstehenden Aufruf an die Bevöl- kerung des Sachsengaues erlassen: > Das Winterhilfswerk ist ein in der Welt bei spielloser Ausdruck unserer nationalsozialistischen Gemeinschaft. Dost diese Gemeinschaft durch den uns aufgezwungenen Krieg nur noch unerschütter licher geworden ist und die Heimat der kämpfenden Front in vpferbereitschaft nicht nachsteht, wird das zweit« Kriegswtnterhilfswerk dem Feinde und der ganzen Welt benietsenk DerGauSachfenwirdseinePflicht tunl durch nächtlichen Bombenwurf angerlchtctcr Sachschaden konnte rasch wieder behoben werden. Einige Wohn häuser wurden zerstört, ein Bauerngehöst brannte voll kommen ab. DSr Gegner verlor gestern zehn Flugzeuge, davon eins dnrch Flakartillerie. Bier deutsche Flugzeuge werden vermißt. Oer King von deutschen Bombern überrascht Vrivattelcgramm der DNN. s-j Stockholm, 1l). Oktober Der englische König Georg VI. ist am Mittwoch von deutschen Bombern Überrascht worden. Der König war dabei, einen Truppenübungsplatz zu besichtigen nnd Truppe» mährend ihrer Uebungen zu beobachten, als, wie aus einer englischen Rnndsnnkdarstcllung hervor geht, der Uebungsplatz von deutschen Maschinen ange griffen wurde, eine Tatsache, die man bisher in Lon don verschwiegen hatte. Es wurde Lustalarm gegeben, der die Besichtigung des Königs unterbrach. Zur gleichen Zeit muhte der jüngste Bruder Le» König-,' der Herzog von Kent, Schuh vor deutschen Bombern an der englischen Litdkiiste suchen. Er be- slchiigte dort Verteidigungsanlagen und wurde eben- sallS von deutschen Flugzeugen überrascht, die in nörd licher Richtung die Küste der Grafschaft Kent über flogen, um ihren Kurs nach London zu nehmen. Auch die BcsichtigungSreise des Herzogs von Kent wurde durch Lustwarnungen unterbrochen. schlichen, dah die an den Usern der Weichsel und Warthe anfallenden Probleme zurüctgcncllt wären und nichts geschähe. Was in einem Fahr, seit die deutschen Truppen daö Banner des Reiches über den weiten Flächen des deut schen OstenS auspslanztcn, in Angriff genommen und geleistet worden ist, würde ausreichcn, um in „nor malen Zeiten die Zeitungen aller Erdteile mit inter essantem und spannendem Lesestoff zu füllen und die Welt mit gigantischen E n c r g i e l c i s» u n g c n vertraut zu machen, wenn nicht immer gcwalligcrc Er eignisse unsere schnellebige Zeit in Atem hielte». Wir wissen, dah das nationalsozialistische Dcntschland nicht ans imperialistischer Eroberungssucht nach dem Osten gezogen ist, sondern dem Rus des bedrohten deut schen Blutes folgte, das die lehlcn Bastionen der histo rischen deutschen Ostkolonisation hielt, damit das deutsche Volk in Zukunst im Osten Lebens- nnd Lied- lungSrau in habe. Tas ist anch die Ausgabe, aus der allein sich die politischen Mahnahmcn der Gegenwart ergeben. Würden wir, wie das kaiserliche Deutschland, den Osten nur mit einem Ltab von Verwaltungs beamten und einigen Garnisonen absindcn, wir ver dienten nicht, ihn zu besitzen, und würden ihn mit Sicher heit über kurz oder lang wieder verlieren. Nie und nimmer wird der Osten für nnü „Kolonie" sein. Er ist d a s Z u k u n s t S l a n d d c u t s ch c u B a u c r n t u m s von morgen, Wiege deutschen Blutes und Acker deutschcu Brotes. Er wird die Grundsunktioncu unseres Daseins sichern und deshalb für alle kommenden Gene rationen „heiliges Land" bedeuten. Ter Rnf des OstenS verbindet sich siir nnS daher nicht mit irgendeiner „Ideologie", deren cs früher so viele gab, sondern mit ganz realen und klaren Ausgaben. Das deutsche Volk übernahm mit dem deutschen Osten eine grohc Pflicht. ES muh sich des gewaltigen Blutopfcrs würdig zeigen, das sechzigtaufend Brüder und Lchwcstcrn unseres Blutes im Lcvtcmbcr vorigen Jahres gemeinsam mit unseren Loldatcn ge bracht haben. Dah es dazu willens ist, hat die Geschichte dieses KriegSbegtnns bewiesen. Ans die Gefahr hin, sich nicht mit Polen allein ausclnandcrznsetzcn. sondern vielleicht ciizer neuen Wcltkoalttion gcgcnüberzutreten, bcschloh Deutschland, mit der Waffe in der Hand den terroristischen Zuständen im Osten ein Ende zu machen. Achtzig Millionen in Grohdcutschland nahmen entschlos sen das Risiko eines weltbewegenden Existenzkampfes auf sich, um die deutsche Ausgabe im Osten zu sichern. Die Bindung von Millionen Männern auf den übrigen Schauplätzen des Krieges, die völlige Bean spruchung der deutschen Wirtschaft für kriegswichtige Leistungen und die sich fortgesetzt neu ergebenden Fiih- rnngS- und -tkrivaltungsansgaben in belebten Gebieten haben das nationalsozialistische Deutschland nicht dävon abbrlngen können, sich sofort mit unerhörter Energie des Ostproblems aiizniiehmen und bis zum heutigen Tage Leistungen zu vollbringen, durch die sich bereits die Umrisse des lUksttgcn deutschen OstenS in seiner blei benden Gestalt abzeichnen. Der Blutverlust eines Krieges, in dessen Ver lauf bereits Polen, Norwegen, Holland, Belgien und Frankreich unter -er Schärfe des deutschen Schwertes zusammenbrachen, ist gleichzeitig nm ein Mehrfaches durch die Rückführung der Baltcnbeutschen, der Deut schen ans WoWmitn, Galizien, dem Cholmer und dem Lubliner LanNund durch den gegenwärtig heimwärts wandernden Strom der Deutschen aus Bestarabien und dem Buchcnlanb ausgeglichen. Wo gibt es in -er Geschichte dafür «in« Parallele, dah ein im bittersten XBerli«, 10. Oktober DaS Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Boni frühen Morgen bis zum Beginn der Dunkel heit rollten ununterbrochen Bcrgeltnngsangrisse leichter und schwerek Kampsslugzeuge gegen die britische Haupt stadt. Unmittelbar anschliehend setzten Rachtangrissc schwerer Uampsslugzeuge ein, die bis in die Morgen stunden des IS. Oktober andauerten. Schwerste Schäden wurden den Docks im Thcmsebogeu zugesügt. Umfangreiche Zerstörungen richteten «ombenexplosionen auch an den Bahn, und Gleisanlagen im Stadtkern an. Während der Nacht waren zahlreiche ausgedehnte Grohseuer zu beobachten. Einzelne Kampfflugzeuge. griffen in Süden«- land Hafenanlagen, Trnppcnlager, BahnkSrper nnd Rüftnngsbetriebe erfolgreich mit Bomben schweren und schwersten Kalibers au. In Süd- und Mitteleng land belegten sie mehrere Flugplätze mit Bomben. In St. Eval, Penrhofe und St. Merryu gelang es, Hallen und Unterkünst« durch Bolltiwsser zu zerstöre« und gm Boden stehend« Flugzeuge zu vernichte«. Im Hafenbecken »x» Cardiff löste« Bowbeutrefler heftige Explosionr« «nb anschließend eine« gr^ep Brand a«S. Aus See wurde ei« feindliches Handelsschiff non etwa Ilion BND. durch mehrere Bombe» mittschiffs ge troffen. Es blieb brennend mit starker Schlagseite liegen. Sin Unterseeboot versenkte zwei bewaffnete feindliche Haudelsschifse von insgesamt 7000 BRD. In Westdeutschland und in -en besetzten Gebieten Bettfedtn Daune« bttua»itiiii«t Kerndt, M.,i»«Iin.i« 1 im SIU iSi't. 42 Londoner Bezirke bombardiert IlMündiger Nachtalarm, in der britischen Hauptstadt — „Schrecken ohnegleichen" amm derDNN. während der kurzen Pausen im Gekrach der Bom ben und im Donnern der Flakgeschütze vernahm man das Maschinengewehrgebell der Luftschlach ten, di« sich im klaren Mondlicht des Himmels «b- spielten. Rach übereinstimmendem Urteil ausländi scher Beobachter hat London am Dienstag und Mittwoch seine schlimmsten Tage und Rächte seit Beginn der deutschen VergeltungSangrtsse erlebt. Reuter selbst, der doch grundsätzlich verkleinert, meldet, das, „die deutschen Luftangriffe in der Nacht znm Mittwoch eine große Ausdehnung hatten". Reuter spricht weiter von dem „grostcn Umfang" nnd dem „systematischen Eharakter" der Angriffe, bei denen ein „wahrer Straus," von Brandbomben und hochexplo siven Bomben niedcrgcgangcn sei. Die amerikanische Agentur INS. spricht in ihrem Londoner Bericht von einem pauseulose«, alle Rekord« schlagende« Angriff, den Hunderte deutscher Flugzeuge in der Nacht zum Mittwoch und Mittwochfrüh auf 3ü Londoner Siegenden und 20 andere Gebiete Englands auSgcflihrt hätten. Ein Londoner Bericht von „Ltockholmo Tidningen" vom ft. Oktober läßt die vernichtende Wucht der deutschen BergeltungSangrisfe ebenfalls erkennen. Er schildert kurz einen deulschen Bombenangriff aus die kriegs wirtschaftlichen Ziele in London am hrlltchten Tage. Es seien große Zerstörungen entstanden, nnd dicke böten einen geradezu fürchterlichen Anblick. !>ü dcnlsche Maschinen seien überraschend am Tage bis zur Stadt durchgebrochen. Auf diesen bisher längsten Tages angriff sei bann der bisher längst« Nachtangriff, der elseinhalb Stunden gedauert habe, gefolgt. Sie konnten ihre Bomben abwerfen un geachtet der britischen Jäger, die aufgesticgen waren, um den deutschen Angriff abzuwchren. Das in den wichtigsten verkchrSstraßen Londons dnrch den über- laschenden Angriff angerichtete ChaoS habe einen ge- radrzu fürchterlichen Anblick geboten. Das Skandina vische Tclegrammbüro berichtet, baß in den letzten zwei Tagen keine einzige Unterbrechung von Be deutung in den deutschen Luftangriffen zu verzeichnen ist. Fast jeder Stadtteil sei getroffen worben. Am schwersten waren die zentralen Stadtteile den deutschen Angriffen ausgesetzt. Unter anderem ist auch das ParlamentSgebäud« getroffen worden. Amtlich wird nur mitgetcilt, das, dieser Monu mentalbau schwer beschädigt worden ist. Das ganze Viertel ist für die Ausländskorrespondenten gesperrt, so daß es unmöglich Ist, Einzelheiten festzustellen. Auch Westmtnster-Brtdge soll getrosten worden sein. Schließlich wurde auch das Gaswerk in Brand gesetzt, heißt eS in der Meldung. „Stockholms Tidningen" be richten, baß eine der größten VerkehrSstraßen Londons getrosten worden ist. Dieselbe Siraße ist übrigens schon früher schwer beschädigt worden, und noch am Nach- mittag suchte man in den Trümmern nach verschütteten Menschen. Aehnliche schwer«' Schäden wurden auch in anderen Stadtteflen angerichtet, bestätigt -er Korrelpon- dent. London kamen, war von der Stadt überhaupt nichts zu sehe«, denn eine dicke schwarze Rauchwolke lag von der Themsemünduilg an über dem Land und brei- tetesich überdieganze Haupt st adtauS. Ich versuchte, wenigste«- die Vorstädte Londons zu sehen, konnte aber überhaupt nichts auSmachen, so stark war alles von den Brandwolken elngehüllt. Als dann etn starker Wind diesen Ranch etwas wcgdrängtc, flogen wir gerade in großer Höhe über London hin, aber trotz dieser Höhe bot sich uns ein schauriger Anblick dar. Man sah die Wirkung der deutschen Angriffe in allen Teilen Londons mit aller Deutlichkeit. In der City und in den übrigen Stadtteilen konnten wir die Gerippe der zerstörten Häuser bentltch wahrnehmen." So steht die Wirklichkeit aus. Den Luftraum über Eng land beherrscht nicht mehr die englische, sondern die deutsche Luftwaffe. Mag llhurchtll noch so sehr versuchen, die Wahrheit auf den Kopf zu stellen, deutsche Flieger und deutsche Bomben werden alle Illusionen in kür zester Zeit so zerstören, wie Ne heut« schon Englands Widerstand in der Luftabwehr zurückgedrängt und damit die deutsche Neberlegenhett tm englischen Luftraum errungen haben. Deutsche Lustüberlegenheit erkämpft X Berlin, 10. Oktober Zu den beliebtesten Requisite« der JllusionSagttation, mi der Churchill das englische Volk und sich selbst br- utigt, gehört die Tag sür Tag wiederholte Behauptung, daß England einerseits den dentfchen Fliegern immer wieder vernichtend« Niederlagen beibrtnge und anderer» sciis den Luftraum über dem eigene« Lande beherrsche. Auch in seiner letzten Rede spielte Churchill diese ab geleierte Melodie. Die Tatsachen sprechen aber «ine oudcre Sprache. Bor allem anS dem Munde der deut sche» Flieger, die Tag «für Tag und Nacht sür Nacht England Tod und Berderbe« bringen uud damit alles da» vergelten, waS di« Berbrecher an der Themse dem deutschen Bolle antun. H auvt m annWtck, einer der Helden dieses Krie ges in der Lust, weilte am Mittwochabend aus Ein ladung des Retchöprcssechess Dr. Dietrich in einem sireüe deutscher und ausländischer Journalisten, wobei auch die Frage der Ueberlegenheit im englischen Lust raum erörtert wurde. Hauptmann Wick antwortete aus die Frage, waS er zu den englischen Behauptungen sage, lur, und bündig: „Wenn ich meinen Männern erzählen wurde, daß die Engländer behaupten, sie beherrschten den englischen Luftraum, so würde ein schallendes Gelächter "die Antwort ><!»." Hauptmann Wick, der eben erst aus -er Hand deS Ddrers als vierter deutscher Ossizier bas Eichen lau b z»in Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes er- dalien hat, sührte im Lause der Unterhaltung eine Reihe von Beweisen für die srevlerische Lügenhastigkeit der malischen Agitation an. Er erzählte Im bescheidenen Ton de» lämpscnden Soldaten, aber mit überzeugender Bc- Iiiiumihcit von den Erlebnissen, die er selbst und leine gamcradcn bei den vielen Feinbflügcn nach England iu -en letzten Wochen hatte. Er schilderte, wie die eng lische Gegenwehr in der Lust immer schwächer wurde, wie immer deutlicher Anzeichen eines Rückganges in der Luiivertcidigung der Insel seslzustellen waren und welche Lage die Deutschen vorsanden, wenn sie vcr- suchlen, die englischen Flieger zum Kamps zu stellen. „Wenn wir hinüberkoinmen", so sagte er, „kommen die Engländer jetzt immer> erst hoch. Aber sic suchen dabei den Kamps nicht, sondern sie welchen ihm auü." Tic Qualität der englischen Flugzeugführer sei immer mein znrückgegangcn, das könne man nicht nur an der immer geringer werdenden Zahl der wirklichen Gegner stsinellcn, sondern anch an den zunehmenden Versuchen, beim Anstauchcn der deutschen Kampfflieger sofort zu türmen. ES sei heute, so meinte dieser in vielen Luftgefechten erprobte Kampfflieger, so schwer, zu einem Abschuß zu kommen, da die Engländer eben jedem Kamps auöwetchcn. Wenn sie in die Nähe eine» deutschen Kampffliegers gelangen, so gehen sie so- sort lies hinunter in Bodennähe, um leichter entkommen M können. Diese ganz einwandfreien Feststellungeii be legte Hauptmann Wick durch eine Reihe von Schilde rungen der Flüge, die er und seine Kameraden in der letzten Zeit nach England gemacht haben. Mit An erkennung spricht er von den Leistungen der alten eng lischen Kampfflieger, die sich einst den Deutschen als tsegner enlgcgenstellen. Aber ihre Zahl sei mittlerweile immer geringer geworden, und an ihre Stelle seien junge, unersahrene Flieger getreten, die lieber dem Kampf ausweichcn, als sich auf ilm cinzulassen' So sieht Churchills Behauptung über die Beherrschung des Luftraumes durch die Engländer im Lichte der Tatsachen aus. Die „Experten", das sind in der deutschen Fliegersprache die guten und tüchtigen englischen Gegner In der Lust, werden immer seltener, und an ihre Stelle treten die „Häschen", die un- ersahrcnen Neulinge. So sehe heute der Luftkrieg über England ganz anders aus als «och vor wenigen Wochen. Entgegen den Vehauptuügrn Churchills habe gerade in den letzten drei Wochen ein unerhörtes Ab- sallcn in der englischen Luftverteidigung eingesetzt. Wo IiÄher noch ein Gegner tm Kamps zu finden war, da iriist man heute auf das Ausweichen, auf die Flucht. „W irkannten daS von denFranzosen her", so erzählte Hauptmann Wick weiter. „Die gingen immer weg. Wir freuten unü bann schon auf die Engländer, mell diese zäher im Widerstand.sein sollten. Aber jetzt gehen die auch schon weg." Die Schilderungen des Hauptmanns Wick, der von seinen bisherigen 41 Ab- lchüssen 2» über englischem Boden durchführen konnte, sind jedenfalls der eindeutigste und sicherste Beweis gegen die lächerlichen Behauptungen Churchills, der mit seinen Märchen von den Fortschritten in der englischen Luftverteidigung die Welt bluffen will. Zn Churchills Behauptung, daß die englische Flakabwehr immer stärkere Erfolge erziele, sagt Hauptmann Wick schlicht und einfach: „Ich habe schon viele Einsätze gegen Eng- land miigeslogen, ich have aber noch nicht eine einzig« deutsch« Maschine gesehen, die von der Klak heruntergeholt worden wäre." Und ähnlich ist eS mit den Lhurchillfchen Beteuerungen von der Wirkungslosigkeit der deutschen Bombenangriffe auf London. Was sagt dazu der deutsche Flieger, der eS doch ans eigener Anschauung wissen muß? „Ich habe", so erzählt Hauptmann Wick, „leider erst am vierten Tage nach dem Beginn de» großen BergeltungS- «n-ristes nach England starten können. Al« wir nach Privattelegr ^Stockholm, 10. Oktober Die deutsche Luftwaffe hatte bis Mittwoch Mit ternacht sechs verschiedene Großangriffe gegen SUdengland und di« englische Hauptstadt unter nommen. Der sechste Großangriff seht« nach Dun kelheit ein. Nach den bisher vorliegenden Mel dungen war er noch kurz nach Mitternacht im Gang«. Am Tage wurden, abgesehen von den un unterbrochenen Bombenangriffen gegen London und mehr als 1» verschiedene militärische Punkte in Südengland, von deutschen Jägern erneut Son- deraktionen gegen die Ballonsperren von Dover eingelettet und trotz heftiger Gegenwehr zu End« geführt, wie aus Andeutungen des englischen Nachrichtendienstes hervorgeht. Weiter werden Tiefangriffe deutscher Maschinen gegen Flugplätze, Depots und Vergleichen gemeldet. Der englisch« Nachrichtendienst, der zugeben mutz, daß die deut schen Maschinen in steigendem Maße von ibren Maschinengewehren Gebrauch machten, bestätigt ebenfalls, daß bei den zahlreichen Tiefangriffen des Mittwochs jede englische Abwehr vergeblich war. „In wahrer Wut rasten di« letzte« deutschen Angrifs« über London", meldet United Bretz. „In der vorhergehenden Nacht und am frühen Don nerstag brauste wieder Welle über Well« deutseber Bomber Uber London dahin und brachte über vi« belagert« Hauptstadt einen Schrecken ohnegleichen. Brand Uber Brand entstand. Mindestens 42 Lon doner Bezirk« find wieder bombardtert worden. Die Deutschen warfen wieder Bomben von solch gräßlicher Sprengkraft ab, daß Kraftwagen und Taxen in den Straßen «mhergefchleudert wurden; b. an ssnei AtuitalM 1 Mr l-r erd. Ei äer -n'i rrlelnlel- kNin'md« dir l'sÄ Sestige Explosionen im Hafen Cardiff Umfangreiche Zerstörungen an Bahn- und Gleisanlagen der City Nr. 238 * Dresdner Neueste Nachrichten 4» -He.. Mnzolgenprelsei Smndprelei dlelspalttgemm-Zelle lni rlnzelgentell 14Npf, ^^-n-N.l.-NNI «rs^dandl«nduna:2nlandrS3lv» «u«andi.-»Mw!^n Ißlll s «kllen,»such« nnd privat« Aamilienanzeigen 11 Np,., die 70 mm breit« mm-Zrlte im »V- «»V r.ztt.ll 1.1°Ml. Nachlaß nach Malstift», I oder Mrngrnst-ffri t>. Lri-lgebüh, «wsrroaw n> wrop-vrwb« l» «,«. g,ff«an»tl,« 30 Np,, ausschl. Porto. 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