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Dresdner neueste Nachrichten : 06.11.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-194011064
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-19401106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19401106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1940
- Monat1940-11
- Tag1940-11-06
- Monat1940-11
- Jahr1940
- Titel
- Dresdner neueste Nachrichten : 06.11.1940
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reö-ner Nemste Nachnchtm S«lft«t«r Lust«ldmi«n«-au«ekiisck».!rrä,«rl»ha aw«iN.».-rM. H. PF »nzelzenprelser «n,nd»r«tt: »st1staMS«„».S«G lm AnzetzenteN 14Stpf, - «or. tN-M«Sl. »1,0«Tips. p»fi,kdahr«i> hl«»«X«»,. StfkNLtld. KtztzßU U^ckHIHlHckhlck<n tlßHlH «KNmzckuch« und »rival, AamMenaivl,«, 11R»f„ dl.7»«» brril« Im 1.-XM,Knutixwdsendu--: Ink-ad 7,Rpf.,«u^-vd 1.-RM.wöchea». VGGGG «I^UGGGVvUV T4GHV ^FhhVUAfhG Gv '^ZvUHUGGGHD r,»ll«ll 1,10 rwr. Rachl-z noch Malgasstt I »d«r Mra-mfiaffk« o. Srleszedühf -u-ech-ld Sr»ß-Vr«et«»< » k»t„ l« Sr»ß^0r«eb« II V»l. für Ztsseranzel,«, X> Tips, ausschl. Pott». Zur ZE i- »n^t,enpretimst, Str. 10 ,ÜM» -M M SchriAleltun«: VreHen «, Ferdlnandstraht 4 « psstaaschrtst: Vreshe» »1, pofffoch * rmmrf: orttvettedr Sammelimmmer 2«01, Fernverkehr 2I9S1 * relegra«me: Aenefie Sresden « Postscheck: Dresden 20S0 Itchtrntan-te Slnsenbungen an -I« Hchrissleitua» ohne Rückporto werden weber zuräckgesmedt noch aufbewahrt. — Im Fall, höherer Gewalt ober LetriebSjlönm- haben unsre Sqleher keinen Anlpruch, auf Skachlleserung ober Gestattung des entsprechenden Gntgelt» .M , ,Mittwoch, 6. November 4940 48. Jahrgang Seil Mgsbegillli 7,1 Mionen VM. feindlichen Schiffsraumes vernichlel efamtfeindverliiste wesentlich höher Allein im Geptember/Ottober über Million MUT. feindliche Gchiffsverluste Xverli«,». November Le» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: -«»pllliegerverbänd« setzte« am S. November nnd str «acht »um 6. November ihr« Berg«lt«n^slllge »London fort »nd »rrnrsachten an viele« Stelle« ! Urende nnd Explosionen. schlrriche Lustangriss« richtete« sich a«b«r-e« a»s Industrie, «nd BerkehrSanlagen in Süd« «nd «eeland, wobei vor allem t«GreatNarmo«th stize Explosion«« z« beobachten waren. g« Laute des Taacö kam «S z« mehreren sür ««S Bereichen Lustkämpsen. Deutsch« Jäger schosten allein i Portland » feindlich« Fl«gze»g« ohne einen« Ber« !e ob. bei nächtlichen Angriffe« a«f scho t tische Ha se «» »tgudustrieanlage« konnten in Dundee snterS stark« Brä«de sestgestellt werden. >« Pentland-Firth erhielte« zwei seindlich« Bor« Imboote so schwere Treffer, dast mit ihrem Verlust rtchnen ist. r«ö verminen britischer Häsen wurde sortgesetzt. PrUisch« LiluuengL sioaen bet «acht i« Holla«d Id> taS Reich » a « o jet «i« «nd warse« a« v«r- chrucn Orten Bombe«. Nur an einer Stelle gelang ihnen, eine Industrieanlage z« treffe» «nd dabei in n r»tn««r«i ei« Nebenarbilud« i« Brand z« m. DaS Feuer konnte jedoch i« Kürze gelöscht wer« Die übrigen Bomben kielen entweder ans sreieS t ober in Wohnviertel, wo einig« Sä«ser be- »izt, zwei Zivilisten getbtet nnd mehrer« leit wurden. Ke gestrigen B«rl«fte des Feindes betrugen ll Kl»,zeuge, davon 21 im L«stkamps, 1 durch Flak« Merle und 1 dnrch Marineartillerie. Sechs eigene -Wenge werden vermißt. Selm vermine« britischer Häse« zeichnet« sich das tinpsgelchwader „G««tral We«er"inu«- nterbrocheuem Nachteinlatz auch unter ««günstigsten tzeüeroerhllltuisten besonders a«S. rie llriegsmarine sührt« i« den beiden vergangenen lloooleu de« Handelskrieg gegen England mit steigen« dem Erfolg. A«ch die 8«st«asse griss «ebe« der Durch« sühru«, ihrer Hauptaufgabe» dem Einsatz gege» die britisch« Insel, in de« letzt«« beide« Monate« «i«e groß« Zahl von Schisse« «nd Seleitzüge« an. Es wurde« an feindlichem »de» dem Feind nutz barem Handelsschiffsraum in de« Monate« Sep- tember u«d Oktober versenktr 1ZV8S00 BRD., dabo« durch Unterseeboote allet« V4S0V0 BRL. Damit find seit Kritgsbeginn insgesamt 7^62200 ART. seindlichen oder dem Feinde nutzbaren Handelsschiffs« raumes vernichtet worben. Hieran find beteiligt» Ueberwafferstrettkräfte der Kriegsmarine mit 1810 »00 BRT. Unterseeboot« mit L 714 MM BR«. Verbünde »er Luftwaffe mit 14-8200 «RS. Richt eingerechnet st«» st, dlefttt Zahle« die Berluste an seindlichen Kriegsschiffe« ««d Kriegs« sahrze«ge« sowie di« Berluste der seindlich«« «nd sür England nutzbare« neutrale« HandelSfchissahrt infolge von Minennnternehmnngender Kriegsmarine oder der Lustwass« «nd tnsolge Beschießung durch Küstenbatterie«. Die Gesamtverlust« de« Feinde« feit Kriegs beginn ltegen demnach noch wesentlich hoher, -«mal die schwerbeschädigten Schiffe — di« Luftwaffe allein hat seit kriegSbeginm Handelsschiffe mit mehr al« S Millionen BRD. znm großen Teil schwer getroffen — nicht in vor stehenden Zahlen enthalten find. S« kann aber mit Sicherheit angenommen werde«, daß ein Seil dieser beschädigt«« Schiffe ihre Heimathäfen nicht mehr «rreicht hat »der nicht mehr wiedrhergestellt werden konnte. Saloniki in Angst Wachsende Unruhe in Griechenland — Die Abreise der Gesandten Privat telegra ? Mailand, S. November Flüchtlinge aus Saloniki, die an ber jugosla- »Ischen Grenze etnartrosfen Nnd, berichteten, wie die Warn Blütter melden, daß die Luftangrisse auf die Mlärischen Ziele der Stadt schrecklich gewesen seien, kibald die ersten Bomben elngeschlagen hätten, sei die Vevölterung in die größeren Gebäude im Hafenviertel Mchlet, weil diese «inen größeren Schutz bieten als ii! übrigen meist einstöckigen Häuser. Die Angriffe Mn sub hauptsächlich gegen den Bahnhof gerichtet, der itmr beschädigt worden ist. Ferner seien dir Hauptpost nd die Vorortbahnböse zerstört worden. Das Leben sei i« Saloniki sehr schwer ,worben. Die Bevölkerung verlaße die Häuser nur -och für die dringendsten Einkäufe. Seit mehreren lozen set kein Schiss mehr im Hafen ringe- Insen. üassee und Zucker sei aus allen Läden ber Lladt verschwunden, und Fleisch würde nur noch an zwei Inen der Woche verkauft. Nack,neuesten Berichten aus tlchen «reist die Empörung des griechischen Volkes «<ien die Ausgabe ber Ncutralttätspoltttk durch die uiaiandhörige Regierung Metaxas immer weiter um mm ber DNN. sich. Der Bevölkerung hat sich eine ungeheure Unruhe bemächtigt, die bereits in öffentlichen Demonstrationen gegen die Regler««« ihren Ausdruck findet. Wie über Newyork aus Athen gemeldet wird, haben der italienische Gesandte in Athen das Personal ber Gesandtschaft und zahl reiche in Athen lebende Italiener die griechische Haupt stadt in einem Sonderzug verlassen. Der Sonder zug der italienischen Regierung mit dem grie chischen Gesandten und dem Personal der Gesandtschaft hat gestern nach 0 Uhr nachmittags die jugoslawtsch- italientsche Grenze passiert. An ber jugoslawischen Grenze bestiegen alle Insassen «inen jugoslawischen Sonderzug, der st« bis zur griechischen Grenz« bringen wird. Der griechische Sonderzug passierte v,40 Uhr abends die jugoslawische Grenze, wo der italie nische Gesandte in Athen und das Personal ber Ge- sandtschast einen jugoslawischen Sonderzug bestiegen. Die beide« Sonderzüge der Gesandte« werden einander in Belgrad kreuzen. Mit dem Personal der griechischen Gesandtschaft reisen auch drei griechische Prinzessinnen, Schwestern des griechischen Königs, die bisher in Floren» gelebt hatten Ml -er deutschen Luftwaffen «Talttl Privat telegramMdyr DNN. D Stockholm, 0. November Sin gewisses Rätselraten herrscht in Londoner Milt- tststelsen über die Taktik der deutschen Luftwaffe. ES wird erklärt, dte deutschen Maschinen kämen ron ganz anderen Basen als früher nnd ildgen ihre Ziele aus anderen Richtungen an als bis- her. „Göteborgs Handels- NN» SchiffahrtSzettung" dlmentiert im übrigen amtlich« Mgaben des Londoner LnsifahrtministertumS, das in de« letzten 48 Stunden ithaupiet hatte, dte Aktivität ber brutschen Luftwaffe sei turiickgegangen. Das Blatt schreibt: ,Zm großen ge- scheu, waren die deutschen Flieger am Mittwoch kehr «ktiv. So wurden Liverpool und viele Städte in Melenglischen Grafschaften bombardiert." Griechische Inseln bombardiert Privatt« leg ramm der DNN. 13 Etackhyst«, S. November Italienische Flugzeuge habe» nach einem RPlter- stricht an» «orsu, gm DirnStjaabenb griechische Inseln, die nicht mit Namen genannt werben, bombardiert. Aus Malta wirb in ber Nacht zum Mittwoch ge meldet, daß am Dienstagabend «taltenische Flugzeuge diesen britischen Stützpunkt angrissen. In Malta wurde zweimal Alarm gegeben. Aoch ein geheimnisvolles SisenbabliunBlk Schwerer Jugzusammenfioß in Südschotffand Prtvattelegramm ber DNN. l-I Stockholm, S. November In den Abenbstunben be» DtenStagS ereignete Nch in Südschottland ein geheimnisvolle» Eisenbahnunglück, da» zweite innerhalb von zwei Tagen in England. Aus ber Strecke zwischen Suston und Perth stießen bet Gretna «in V-Zug «nd rin Güterzug auf offener Strecke zusammen. Dte Etsenbahnkatastroph« wirb al» sehr ernst bezeichnet. Bl» Mitternacht tst e» nicht gelungen, die Zahl ber Toten und Verwundeten anzugeben. SS wird daraus aufmerksam gemacht, daß da» Unglück zur Zett ber totalen Berdunkelung erfolgte und man läßt dte Mög- ltchkett «tue, Sadotagehaudluug offen. Roosevelt wiedergewählt Die Ergebnisse der amerikanischen Präsidentenwahl PrtvattelegrammderDNN. ^ONewyork.S. November Rach den hiS heut« morgen vorliegenden Ergebnissen -er Präsidentenwahl in USA. erscheint dte Wiederwahl Roosevelts gesichert. Rach einer Zwischenzählung erhielt bis jetzt Rooesvelt 17,7 Millionen Stimmen, Willkie 14,8 Millionen. Infolge dcS amerikanischen Wahl system», nachdem in jedem Staate der Partei, die die meisten Stimmen hat, alle Wahlmänner zugesprochen werden» stellt sich aber das Verhältnis der Wahlmänner anders dar. Da dte Demokraten in 88 von den 48 Staa te« di« Mehrheit erhalten habe«, während die Republi kaner nur in zehn Staaten in der Mehrheit blieben, sind 487 Wahlmänner sür Roosevelt, »4 für Willkie gewählt worde«. SS war die größte Wahlschlacht ber amerikanischen Geschichte, und die Wahl brachte eine Rekordwahlbeteiligung. Der Wahlkampf tndete mit einer kurzen Radioansprache Roosevelts aus dem Hydepark. Willkie sprach noch in Newyork dreimal, zuletzt um 1 Uhr morgens in einer Plassen- kunügebung seiner Partei. Der Gewerkschaftsführer Lewis warnte in einer Rundsünkrebe in Washington vor der drohenden kriegSetnmtfchung, die die Wahl Roosevelts ohne Zweifel bedeuten würde, während dte Wahl WillkteS einen Kreuzzug sür die Einheit des NSA.-BolkcS bedeuten würbe. BIS in die letzte Stunde riefen dte Wahlmacher >hre Anhänger ^lsammen und zogen in aroßenZllgen durch die Straßen ber Städte. „RoosevcltI Roosc- veltl" oder „WillktrI Willkie!" ertönte durch alle Straßen in Amerika. An einigen Stellen steißerten sich die politischen Gegensätze zu Zusammen- stößen. Dte Behörden hatten ein Alkoholverbot er« lassen und alle verfügbaren Polizeikräste herangezogrn. In Newyork begann ber Strom der Wähler schon unmittelbar mit der Eröffnung der Wahllokale zu fließen. Die Straßen waren übersät mit Propa- aanbaflugzetteln, und noch in den Abenbstunben spielten elektrisch beleuchtete Wanbplakate an den HauSfassabcn der kilometerlangen AvenueS und schrien ihre Wahlparolen in dte Mtllionenbevölkerung. Biele Nundsunkgesellschaftrn sandten halbstündlich Sttm- mungsbertchte. Hnnderttausend« bevölkerte« »le Stadtmitte New« yorts; vor allem am Times Sqnar« sah man große Gruppe« von Menschen t« hesttgster Diskussion, wäh» reud die Lautsprecher dröhnte« «nd Massen von Flug blättern wie Konsettl durch die Lust wirbelte«. Ganze Kavalkade« vo« WahlautoS dnrchsubre« ««ter unaus« börlichem SnpenlSrm ««d Sprechchor«« der Insassen die Hauptstraßen Newyorks. 1S080 Poltzeibeamte machte« von Montagabend an 44 Stunde« Dienst. Roosevelt begab sich mittags mit seiner Mutter und seiner Gattin in ejnem von Polizisten begleiteten offenen Kraftwagen nach einem Wahllokal in der Nähe des HydeparkS. Beide Parteien zeigten sich sehr optimistisch. Bon .Wtllkje - Hauptguartter wurde mitgetrilt, daß Anlaß vorliegt, dem Wahlausgang mit größtem Vertrauen entgegenzusehen, und der Letter des Feldzugs Roose velt erklärte, baß alles auf einen Steg Roosevelts mit beträchtlicher Mehrheit hinbeute. Während Willkie in den Staaten Missouri und Colorado führend ge nannt wurde, sagte eine spätere Mitteilung, daß Roose velt in den Staaten Indiana, Massachusetts, Missouri und New-Mexiko dte Stimmenmehrheit habe. Außer den Wahlen wird auch eine Volksab stimmung in Hawat vorgcnommen, ob Hawai als 4S. Staat in den Staatenverband der Vereinigten Staaten von Nordamertka elntrttt. Ein Drittel der Bevölkerung HawaiS ist japanischer Herkunft. Diese Abstimmung ist allerdings zunächst ohne gesetz liche Wirkung und nur als eine Acußerung der Mei nung HawaiS zu werten. Oer Kamps ums Weiße Haus Dte Männer und Frauen in USA. sind gestern an die Wahlurne gegangen, um den neuen Präsiden- ten ber Vereinigten Staaten zu wählen. ES wirb — nach den bisherigen Wahlergebnissen — der alte Präsident sein: Franklin Delano Roosevelt. öS Prozent der Wähler scheinen sich für ihn entschieden zu haben. Eine knappe Mehrheit. Die Voraussagen der letzten Tage, daß das Rennen zwischen den beiden Kandidaten Roosevelt und Willkie — die wetteren Kan didaten kleiner Gruppen kamen von vornherein nicht in Frage — ein offenes sein werde, hat sich erfüllt. Daß 62 Prozent der Stimmen für Roosevelt, 48 Prozent für Willkie seien, hat das Institut Gallup, das durch so- genannte Probeabstimmungen den Stand der ösfent- lichen Meinung erforschte, vorausgesagt, es scheint un gefähr so gekommen zu sein, und die meisten Bericht- erstatter in USA. hatten auch die Aussichten ber beiden Kandidaten als ungewöhnlich gleichmäßig bezeichnet. Daß da» Prozentverhältnis der Wahlmänner ein ganz anderes als das der Stimmen ist, ergibt sich aus dem indirekten und in dte einzelnen Staaten verlegten Wahlsystem. Es werden, wie schon an dieser Stelle dargelegt, nicht die Kandidaten selbst — nur in vier von den 48 Staaten geschieht dies —, sondern auf diese Kandidaten verpflichtete Wahlmänner ber Parteien der Kandidaten gewählt, und zwar in jedem Staat der Union für sich. Die Partei, auf die die Mehrheit der Stimmen entfällt, stellt bann alle Wahlmänner des Staates und dte Stimmen ber Minderheit bleiben ohne jede Auswirkung. Wenn also im Staate Newyork zum Beispiel die Demokraten nur eine Stimme mehr al» die Republikaner erzielen, werden alle 47 Wahlmänner vieles Staates von den Demokraten gestellt und dte Millionen republtka- .»tscher Stimmen kommen überhaupt nicht zum Zuge. Auf diese Art ist eS schon des öfteren vorgekommcn, daß sogar Präsidenten gewählt wurden, dte, im ge- samten gerechnet, weniger Stimmen al» ihre unter legenen Rivalen hatten, aber dafür mehr Wahl männer, und bet seiner ersten Wahl im Jahre 1032 hatte Roosevelt 472 Wahlmänner, sein Gegner Hoover nur 6g, obwohl das Stimmenverhältnis 22Z Millionen sür Roosevelt, 16,8 Millionen für Hoover betrug. Bet feiner Wiederwahl 1V8S hatte Roosevelt dann allerdings auch einen unbestrittenen Stimmenerfolg, und damals gewann er die Wahlmänner von 40 der 48 Staaten sür sich. Da» scheint ihm nun heute nicht geglückt zu sein, da nach der vorläufigen Schätzung zehn Staaten Wahlmänner für Willkie stellten, und da» Wort vom „knappen Rennen" scheint sich be- stütigt zu haben. Man batte dieses Wort ursprünglich nicht gesprochen, aber die Aussichten Willkie» batten sich tm Laufe ber Wahlkampagne, tn ber sich Willkie sehr tatkräftig rinsetzte, sehr verstärkt, und tn ber demokratischen Partei batte sich auch eine Absplit, terung vollzogen. Sin Verein der Demokraten für «Ulkte ötlbet« sich, der vor allem an» Len Männern ber Partei Roosevelts bestand, die grundsätzlich gegen eine dritte Amtszeit eines Präsidenten tn USA. waren. Dieser „tiiirä tvrm", die dritte Amtszeit, spielte eine sehr große Rolle bet der Wiederausstellung Roose velts und im Wahlkampf selbst. Noch kein Präsident der Vereinigten Staaten hat mehr als acht Jahre amtiert, und die Weigerung Washingtons, sich nach seiner acht jährigen Amtszeit wieberaufstellen zu lassen, galt bis lang als ungeschriebenes Gesetz für jeden Präsidenten tn Washington. Roosevelt hat dieses Gesetz durchbrochen, was eine Sensation war. Auf ber anderen Sette be deutete aber auch die Ausstellung WillkteS durch die Republikaner eine Neuerung; denn Willkie gehörte keineswegs zu den bekannten Größen dieser Partei. Er war sogar 1030 noch für Roosevelt eingctreten, er war ein Außenseiter, von der republikanischen Partei maschinerie keineswegs beliebt, aber er schlug bei ber Kandtbatenaufstellung alle Favoriten ber Partei maschine, was auch eine Neuerung in ber amerikgnischen Parteien- und Waylgeschichte war. Und er lieferte nach dem bisherigen Bild Roosevelt ein scharfes Rennen. Die Erbitterung des Wahlkampfes war sehr groß, wie übercinstim- mc»d berichtet wird, und auch die Wahlbeteiligung dürste einen Rekord darstellcn. Wie sich aus den bisherigen Ergebnissen zeigt, ist der Süden seiner Tradition treu geblieben, das feste Bollwerk ber Demokraten zu sein, während die Nepu- blikaner ihre Hochsitze tn den Staaten dcS Nordostcns, den sogenannten Neu-Englanb-Gtaaten, haben. Dte alten Bastionen der beiden Parteien scheinen also nn- erschüttert zu stehen und den Ausschlag dürste das so genannte „Treibholz" geqabrn haben, das keiner brr beiden Parteien angehört^uud sich jeweils besonders entscheidet. ES hat diesmal den Ausschlag gegen die Republikaner gegeben, und es ist diesen auch diesmal nicht gelungen, ihre alte Machtposition zurück- zugewinnen. Seit dem Siege des Nordens über den Süden im amerikanischen Bürgerkriege vor achtzig Jahren haben meistens die R epub lt k a n e r den Präsidenten gestellt. Auch die achtjährige AmtSmit deS Demokraten Wil son war nur eine Pause ber Reihe de» republika nischen Präsidenten, die nach Wilson noch ein Jahrzehnt weiter ging, btS im Jahre 1V32 Roosevelt siegte, ber nun zum dritten Male tn das Weiße HauS einzteht. Der Wahlkampf ging innenpolitisch um den „N e w Deal" Roosevelts, außenpolitisch unterschieden sich die Programme ber beiden Kandidaten fast gar nicht, so daß ein PrästdentenGechsel hier keinerlei grundsätzlichen Wandel bebeuket hätte. Zu vermerken ist nur, baß beide Kandidaten angesichts des immer wieder bekundeten Wunsche» de» amerikanischen Volkes, nicht in den euro päischen Krieg hineingezoaen zu werden, geradezu leidenschaftlich versicherten, haS Hauptziel ihrer Politik sei, die Bereinigten Staaten au» dem Krieg heraus»»« halten. L
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