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Wochenblatt für Zschopau und Umgegend : 08.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- Stadtarchiv Zschopau
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512512809-188701082
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512512809-18870108
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512512809-18870108
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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- ZeitungWochenblatt für Zschopau und Umgegend
- Jahr1887
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für die Königliche Amtshauptmannschaft zu Flöha, sowie für das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Zschopau. Erscheint Dienstag, Donnerstag und Sonnabend und wird am Abend vorher ausgegeben und versendet. Vierteljahrspreis 1 Mark exkl. Botengebühren und Postspesen. — LS. Jahrgang. > - - Sonnabend den 8. Januar. Inserate werden mit 10 Pf. pro gespaltene Korpuszeile berechnet und bis mittags 12 Uhr des dem Tage des Erscheinens vorhergehenden Tages angenommen. Aus Sachsen. Bei« hiesigen Vorschuß-Verein betrug im Monat Dezember v. I. die Einnahme 58684 Mk. 56 Pf., die Ausgabe 59 772 Mk. 60 Pf., und die Prolongationen 26302 Mk. — Am vergangenen Sonntag, den 2. Januar, fand im Gläserschen Gasthofe zu Krumhermers- d orf die Christbescherung des Frauenvereins statt. Dank der im verflossenen Jahre stärker gewordenen Mitgliederzahl konnten diesmal an 28 Arnie Ga ben der Liebe verteilt werden. Der Gesangverein unterstützte die durch eine Ansprache des Herrn 0. Döhler ausgezeichnete Feier. Möge Gott auch im neuen Jahre dem Frauenverein zu den alten, treuen Mitgliedern noch manches neue Mitglied zuführen. — Bei der am Mittwoch stattgefundenen Aus losung der Geschworenen für die diesjährige erste ordentliche Sitzungsperiode des k. Schwurgerichts hofes zu Chemnitz traf das Los folgende im Gerichtsamtsbezirke Zschopau wohnhafte Herren: Fabrikbesitzer Alexander Bär und kgl. Oberforst meister Carl von Löben hier; Gemeindevorstand Wilhelm Heinrich Kurth in Weißbach und Guts besitzer und Friedensrichter Traugott Friedrich Wächtler in Dittmannsdorf. — Im Herbst d. I. stehen uns wiederum Land tagswahlen bevor. Verfassungsmäßig hat in dem laufenden Jahre ein Drittel der Zweiten Kammer auszuscheiden und die deshalb notwendig werden den Ersatzwahlen werden, falls nicht außergewöhn liche Fälle dazwischentreten, voraussichtlich späte stens im August zur Ausschreibung kommen. Mit Berücksichtigung des einen durch den Tod des bis herigen Inhabers (Abg. Voigt-Annaberg) erledigten Mandates macht sich bis jetzt die Neuwahl von 28 Abgeordneten erforderlich. In Erledigung kom men dabei 20 Sitze der konservativen, 2 der na tionalliberalen, 5 der früheren fortschrittlichen und 1 der sozialdemokratischen Partei (Bebel). Es ha ben Neuwahlen stattzufinden in folgenden städti schen Kreisen: Dresden (b. städtischer Wahlbezirk) für den Abg. In genieur Bartholomäus (chrisil.-soz.); Leipzig (3. Wahlbezirk) für vr. Heine (fortschr.); Zwmau (Stadt) für Oberbürgermeister Streit (fortschr.); 4. Kreis (Neustadt, Sebnitz, Hohenstein, Schandau, Kö nigstein, Wehlen, Pirna) für Rechtsanwalt Schreck- Dresden (fortschr.): 6. Kreis (Freiberg, Wilsdruff, Tharandt) für Kaufm. Müller-Freiberg (kons.); 7. Kreis (Meisten, Lommatzsch, Nossen, Siebenlehn, Rostwein) für Oberregierungsrat v. Bosse-Dresden ^Kreis'(Riesa, Oschatz, Dahlen, Wurzen) für Bürger meister Härtwig-Oschatz (kons.); 10. Kreis (Hainichen, Frankenberg, Mittweida) für Fa brikbesitzer Starke-Frankenau (fortschr.); 14. Kreis (Meerane, Waldenburg, Hohenstein-Ernstthal, Limbach) für Stadtrat Claust-Hohenstein (kons.); 17. Kreis (Stollberg, Löbnitz, Zwönitz, Grünhain, El- terlcin, Geyer, Ehrenfriedersdorf) für Stadtrat Uhl- mann-Stollberg (fortschr.); 18. Kreis (Thum, Zschopau, Schellcnberg, Oederan, Wollenstem, Marienberg, Zöblitz) für Bürgermeister Messerschmivt-Oederan (freikons); 1V. Kreis (Annaberg, Buchholz, Jöhstadt, Ober- und Unterwiesenthal, Schlettau) für den -s Bürgermeister Voigt-Annaberg (nat.-lib.); 22. Kreis (Elsterberg, Netzschkau, Mylau, Lengenfeld, Treuen) für Rechtsanwalt Opitz auf Treuen (kons.). Von den Wahlkreisen des platten Landes haben zu wählen: 3. Kreis (Reichenau, Ostritz, Herrnhut) für Ritterguts bes. vr. Pfeiffer-Burkersdorf (nat.-lib.); 8. Kreis (Kamenz, Königsberg,Köntgswartha) fürGuts- bes. Kockel-Krostwitz (kons.); 13. Kreis (Altenberg, Frauenstein, Dippoldiswalde) für Gutsbes. Steyer-Reinholdshain (kons.); 17. Kreis (Wilsdruff, Nossen) für Gutspachter Horst- Rothschönberg (kons.); 22. Kreis (Taucha, Brandis, Rötha, Zwenkau, Pegau, Markranstädyffür Gutsbes. Kökert-Kleinmiltitz (kons.); 23. Kreis (Leipzig Land I) für Drechslermeister Bebel- Plauen bei Dresden (soz.); 25. Kreis (Borna, Lausigk, Frohburg, Geithain) für Gemeindevorstand Röstner-Niedcrpickenhain (kons.); 26. Kreis (Leisnig, Mügeln, Döbeln) für Gutsbesitzer Uhlemann-Görlitz bei Mügeln (kons.); 28. Kreis (Mittweida, Geringswalde, Hartha, Colditz) für Gutsbes. Scydel-Königshain (kons.); 34. Kreis (Zöblitz, Marienberg, Annaberg) für Ober regierungsrat Amtshauptmann v. Kirchbach-Meisten (kons.); 37. Kreis (Hartenstein, Wildenfels, Lichtenstein) für Stadtrichtcr Werner-Callnberg (kons.); 38. Kreis (Hohenstein-Ernstthal, Glauchau, Waldenburg) für Rittmeister Gelbke-Gesau (kons.); 3V. Kreis (Remse, Meerane, Crimmitschau, Werdau) Rittergutsbes. v. Römer-Steinpleis bei Werdau (kons.); 43. Kreis (Auerbach, Falkenstein, Klingenthal) für Amts hauptmann v. Polenz-Auerbach (kons.); 45. Kreis (Oelsnitz, Schöneck, Markncukirchen, Adorf) für Rittergutsbes. Jahn-Taltitz (kons.). — Nach den größten Anstrengungen ist es am 3. Januar gelungen, auch das zweite Gleis zwi schen Frankenstein und Oederan von den meter hohen Schneemassen zu befreien. Vierzehn volle Tage hatte aller Verkehr auf dieser Gleisstrecke geruht. Am Mittwoch wurden jedoch aufs neue durch deu herrschenden Wind Schneeverwehungen daselbst, sowie auf mehreren anderen Gleisen hervorgerufen. Abends nach 7 Uhr blieb ein von Chemnitz abgelasse ner Güterzug zwischen Oederan und Frankenstein in den Schneewehen stecken und konnte auch eine zu Hilfe geschickte Vorspannmaschine denselben nicht befreien. Die Züge von Chemnitz mußten daher auf unrichtigem Gleise verkehren und trafen ver spätet ein. Am Morgen des Donnerstag ist auch der Frühgüterzug von Chemnitz nach Dresden kurz hinter Flöha festgefahren; glücklicherweise ge lang es jedoch, denselben freizumachen. Von an deren Linien wurden noch verweht Neustadt-Dürr- röhrsdorf, Freiberg-Bühnenmühle, Annaberg-Wei- pert, Hainsberg-Kipsdorf und mehrere der sächsischen Lausitz. — Am Mittwoch vormittag mußte auf der Eisenbahnstrecke Marienberg-Reitzenhain abermals infolge Schneeverwehung,der Betrieb bis auf wei teres eingestellt werden. — Am 15. Januar mittags 12 Uhr soll in Chemnitz eine Sitzung des Direktoriums des Konservativen Landesvereins im Königreich Sachsen abgehalten werden. Für die diesjährige General versammlung des Landesvereins hat der Vorstand vorläufig Sonnabend den 5. Februar, in Aussicht genommen. — Eine Wäscherin in Hartmannsdorf bei Burgstädt ließ ein vier- und ein einjähriges Kind längere Zeit allein in einem Zimmer, in welchem sie kurz vorher Feuer angemacht hatte. Bei ihrer Rückkehr fand sie das einjährige Kind erstickt vor, da die am Ofen hängende Wäsche in Brand ge raten war. — Die Stadt Annaberg, welche wegen teils bereits ausgeführter, teils noch projektierter Bauten ein Kapital von 750 000 Mark nötig hat, gedenkt eine 3'/,prozentige Anleihe von 500000 Mk. in Stücken ü 300 Mark aufzunehmen. Die Rück zahlung soll im Jahre 1890 beginnen und in spä testens 30 Jahren beendet sein. Den Rest des fehlenden Kapitals von ea. 250 000 Mk. hofft man durch die laufenden Einnahmen aufbringest zu könven. — In Glauchau und Meerane hat man, dem Beispiel vieler anderer deutschen Städte folgend, beschlossen, zu gunsten der Militärvorlage Adressen^ an den Reichstag abzusenden. — In Heuersdorf bei Borna verunglückte die erst 14 Jahre alte Dienstmagd Emma Reck, in dem sie von der im Gange befindlichen Dresch maschine erfaßt und derart an die Wand geschleu dert wurde, daß sie mehrere Schädelbrüche erlitt und sofort tot war. — Am Dienstag morgen hätte in Meißen leicht ein namenloses Unglück geschehen können. In der achten Stunde passierte ein mit 40 Centner Pulver beladener Wagen auf dem Wege nach der Zünderfabrik im Goldgründe diese Stadt. Nahe der Nikolaischule glitt aber das Gefährt aus, der Wagen schlug heftig quer gegen die Mauer und der Fuhrmann rettete sich nur durch einen kühnen Sprung auf die Mauer vor dem Zerdrücktwerden. Es bedurfte längere Zeit, ehe der Wagen mit seiner unheimlichen Ladung wieder aufgerichtet werden konnte. Tagesgeschichte. Berlin, 5. Januar. Der „Reichsanzeiger" ver öffentlicht ein Schreiben des Kaisers an den Kron prinzen, danksagend für die Glückwünsche der Armee zu seinem Dienstjubiläum. — Tag für Tag gehen aus allen Gegenden Deutschlands, besonders zahlreich aus dem Westen und Süden, Eingaben an den Reichstag ein, welche um die unveränderte Annahme der Militärvorlage bitten. — Die Militärkommission des Reichstags hielt am Mittwoch die zweite Lesung. Abg. Rickert be antragt, die Friedenspräsenzstärke auf 454402 Mann festzusetzen. Abg. Frhr. v. Huene beantragt, die Regierungsvorlage (468409 Mann) wieder herzu stellen und die Zeitdauer auf zwei Jahre zu be messen. Beide Anträge wurden abgelehnt. Bei der Gesamtabstimmung wurde auch der 8 1 voll ständig abgelehnt. Zu H 2 wird der Antrag des Abg. Köller auf Wiederherstellung der Regierungs vorlage mit 16 gegen 12 Stimmen abgelehnt, 8 2 wird in der Fassung der ersten Lesung angenom men. § 3 (Aufhebung der der Vorlage entgegen stehenden früheren Bestimmungen des Reichsmilitär gesetzes), sowie § 5 (Bestimmung über die Aus führung der Vorlage in Bayern und Württemberg) wurden angenommen, 8 4 (Antrag des Abg. von Huene auf Befreiung der Theologen vom Militär dienste) abgelehnt. Die durch die Beschlüsse der zweiten Lesung abgeänderte Vorlage wurde bei der Schlußabstimmung mit 14 gegen 12 Stimmen an genommen. Die Feststellung des Berichts soll in der nächsten Sitzung am Freitag vormittag er folgen. — Es herrscht die allgemeine Ansicht, daß es ziemlich gleichgiltig sei, wie die Kommissions verhandlungen ausgehen, für die schließliche Ent scheidung des Plenums werden sie nicht maßgebend sein. Man wird nicht fehlgehen, wenn man als die in parlamentarischen Kreisen überwiegende An sicht diejenige bezeichnet, daß bei unweigerlichem Festhalten der Regierung an dem Septennat das Centrum sich schließlich in einer Weise spalten werde, welche das Scheitern des Gesetzes und damit die Auflösung des Reichstags verhüten würde. Die zweite Lesung des Gesetzes im Plenum wird wahrscheinlich am 11. oder 12. Januar beginnen. — lieber die Beschlüsse der Militürkommission schreibt man der „Magd. Ztg." ans Berlin: Das Militärgesetz, wie es in der Komission endgiltig
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