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02-Abendausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 09.07.1911
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110709027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911070902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-19110709
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911070902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-09
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Unter sssssxxssaskksxxkxsHEßß-TAFE-Jssssss « m ·· a c . un Mehr Seite R e e für Reife mid« Gegensätze. Noch immer stehen die Vorgänge im Dansabund. He sich um den Austritt des Herrn R o etger aus dem Präsidium gruppiererh im Vordergrund des Interesses-. Was von Anfang an erwartet werden mißte ist eingetreten: Es sind die dem «Zentral irrt-and Deutscher Industrieller« angehörtgen Kreise scm Vorgange ihres Vorsitzenden gefolgt und aus W Hansathd ausgetreten. Das4 war selbstver- ssjndliclx Männer, wie Baurat v. Rievpel und »z.-I).xiommerzienrat Semlinger, die selbst dem irektorium des Zentralverbandes angeboren, konn c:c, nachdem ihr Vorsitzender ausgeschieden war, nicht ehr im Hansabund bleiben. Ebenso mußte die »Um-e der rbeinisch-weststilischen Industrie. die um irdorf- und die Gruppe des Saarbrtickener In- Uskriegcbieteg, in der Dr. Tille den Ton annim ngsklscidemmachdem schon längst bekannt war, daß sie In Anfang an nie vollständig aus dem Boden des ansabnndes standen. 2 Aber es ist nicht richtig, wenn nesagt wird, daß’ numelir mit dem Abmarsch dieser Kerntruooen des Zentralnerdandeö Deutscher Jnduftrieller« aus dem nacr des Hansabundes »die deutsche Industrie« ibr mei! gesprochen hätte. Es wird aus leicht zu ver kkinuden Gründen von der dansabundfeindlichen Miss- - und die ist immer größer gewesen als die axisabuudfreundliche - gewerbsmäßig unterlassen, amus hinzuweisen, daß g r osz e G r uo v e n d e r udn strie, darunter sehr starke und einflußreiche raanisationen, noch im Hansabund verblieben sind, Bin allen denjenigen Ortsgruopen und Landes erbtindem die dem öansabund ibr Vertrauen ans kspkocheu haben, doch auch Industrielle mit-vertreten ind. In den meisten Fällen liegt überhaupt die -üs)runa solcher Ortsgruvoen und Landegnekliände den Händen non Industriellen. als den oft von elbst geaebenen Führern derjenigen Wirtschafts ruvoem die im Hansabund vereinigt werden sollten. - Außerdem dars man nicht vergessen, daraus bin nweisen, daß auch hervorragende Indu rielle dem Hansabund ibr Vertrauen aus esororben Haben, daß wegen der Haltung Roetners ach Austritte aus dem ~Z entralve rb a n d seutscher Industrieller« erfolgen, und zwar von innen Verstande-n wie dem Verband der Fahrt-id abrikanten, und das-I vor allen Dingen die Ko nfe - enz, die der Zentralverband sur Rechtfertigung eines Standpunktes nach Hannooer einberufen atte, anscheinend doch nicht zu einer Ver auenzlundgebung siir den Zentraloerband aug escsslagen ist. Es ist über diese Verhandlungen « Idee nichts in die Oeffentlichkeit gelangt, und » lerade daraus kann man schließen, daß hinter den - ferschlossenen Wänden Herrn No etger nicht dies J enigc Absolntion seines Vorgehens erteilt 3 wurde, die er sich zu bolen gedachte. i Bei der lebhaften Diskussion, die sich um die 1 siirisis im Hansabnnd« nun schon ieit Wochen in der · steife erbeben bat, wird u. E. ein großer Fehler s begangen, nämlich der. daß man den -Ntedergang« i Ics Hansabnndeg in diesem Ausscheiden der Indu- : h NUIM 111l llcll Kkkllzkllklll E Das gute schlechte Wetter. Nestern habe ich den ersten.Fremden kennen ge ernt, der von Dresden nicht entzückt war. Den Mem der sich über Dresden befchwerte . . . I Allerdings war ed nicht leicht, zu erfahren, was Linkatktch die Quelle seiner Unzufrtedenheit mit Ittrcr Stadt war. »Unsrc Oscmäldegalerte, unser Grünes Gewölbe« so fragte ich - ~unsre Brühlfche Terrasse, ift da ckwa nichts?" · - » » »O, das sind köstliche Dinge!« gab er zur Wut-j -org. f »V« gefallen Ihnen die Dregdnek selbst nichtp- MHIJIZ Gegenteil, ich bin von ihrer Höflichkeit Busens- ligäDdsvklhaben Sie etwa-» der Ungstellunq ems en. « . »Stc hat in der Welt niin ibresgleichen.« a»Und doch sind Sie über Dresden verschnupft? muss-« I »Aus dem Grunde, aus dem man immer ver thnupft ist: wegen des fchlegten Wetterd. Seit sitern hats ich mich in dieser tadt ans. Aber Zeit ieicr Zeit weiß ich - nnd Sie werdens auch n cht innen -—— kamn einen Sonntag in nennen an dein I Acht wenigstens einmal geregnet hätte. Es. bemi, als ob die Dreødner Jupiter Pluvius eisent « Gusifpielen für ihre Sonntage engagiert bit en. ind darüber möcht' ich mich bei 111-n beschweren. können Sie ni t einmal einen rtikel dagegen Essig-Stets- Jtn Interesse des Dresdner Fremden «e r . « Die siebente Gras-macht hat man die Presse se minis Ihre Vertreter sind einst als Jovnnans lelende Generale« apo trdphiert worden. O ta, SU schätzt uns, man at Vertrauen sn nniern Mienen - fo niei - eriraueu, daß man uns acht ivgar über die Wolken zutraut nnd uns er ki sogar Regen und Wind sn kommandieren U- Wes man will, das kann man auch. Schrei- Ic- Mußte-. »Es- Eis-I «: Joh- Entom-um Oka syst-. 1881 : Filtäloosoh ö- co« : t. o er's so «: Frit- zttc tm II.: Esas Krebsok Isongokäßuthath oditoumsöboltks » Sohlmsinfdlthß Fän- gobm dt l n on ot- gr. 80 Fischot- THE-Ists HAECKEL 111-.- :, 11. Mcadolsohkk : Bahn-Missou e: 11. Atlas ö- co» tu Kam-oh klotiipM sog-wagska sudevkejoh G Onk sust G. Ititzschqs la. ssmmolverkobs zhuatotöcsstanozaks »: Gobr. scheust. ptso Bis-meh- Eises Eis-Eik sppolld Bis-M iel sahst-H pij TWOissØesr.lSO sbtiidok olss sdm Aug. Dsthloc : Maukycy Luxem kr.1869, such Agoot obs-. Konnt rHlskaen sehr I tzes IfM In Vef- Eises-»Eheng E! kokbksnck Ist-do btlstum Toll-Imp lIOQ Kolsctuhs ou s J trat-km m Jst-stilis- Wxåk schwellb d. tut. Reiss ms U d traut-o- a Damals-mässig sohssonlos ks s Ists-JEAN- säh-do""-)" Eies thunka Im Munde IT i blendend mi Id im Oslchms Vasöjtuhedovi nur Eck- Ullllllhalllllllc Tllgkszcmlllg Größte Verbreitung in Sachsen. strie sentralverbändlerischer Richtung als vollendet ansieht. Von den Hunderttausenden andern Mitglie dern, die entweder nicht Industrielle sind oder dem Zentralverband nicht folaen und ruhig im Daum bund verbleiben, wird aar nicht gesprochen, und doch sollte man meinen, daß in einein Bunde, der seine ,Mitglieder nach sunderttausenden zählt, vor allen Dingen ins Auge gefaßt werden muß, wie groß ’die Zahl der Abrückenden ist. Unter diesem Gesichtspunkte betrachtet, gewinnt der »Zwist im Hansabunde« eine ganz andre Be deutung. Er ruft aufs neue die vielerörterte Frage der politischen Vertretung der Indu st rt e in den Mittelpunkt der Diskussion Eine Zeit lang konnte man glauben, als sei sie durch den öansabund gelöst worden, als habe tatsächlich die Jn dustrie lauasährige Feindschaft vergessen, als seien alte Interessengegensätze verschwunden, als reiche sich die Hand, was früher kämpiend gegenüberstand Diese Hoffnungen sind zerstört. Die Interessengegens sätze innerhalb der Industrie waren noch zu stark, als daß sie hätten unter der gemeinsamen Idee aus geglichen werden können. So finden wir denn nach den Vorgängen der letzten Wochen die Industrie wiederum in zwei Lagern und in dieser Trennung dürfte sie auch in den nächsten Reichstagswahlkamus eintreten, denn es ist klar, daß eine Basis zu gemeinsamer Operation bis dahin nicht wieder gefunden werden wird. Der letzte und aussichtsreichste Versuch, die Industrie zu einigen, ist damit gescheitert Man sagt, daß der letzte Grund für den Abmarsch der Zentralverbiindler die freihtindlerisrhe Richtung des Hansabuudes und »seine Lauheit gegenüber der Sozialdemokratie sei. Mit diesen beiden Schlagworten wird tatsächlich nur das eine bewiesen, daß die »Krifiö im Hansabuud" eigentlich mehr eine ~.ti’risis in der gemeinsamen Or ganisation der Industrie« ist. Daraus erklärt es» sich auch, daß von den sonst nach Tausenden zählenden; Anhängern des Hansabuudes aus andern Berufs ständen eiaentlich noeh niemand sich gerührt hat. Sie stehen eben außerhalb dieser in der Industrie ietzt wieder lebendig werdenden Interessengegensätze- Diese selbst lassen sich aber auf die Formel »Mei haudcl" oder »Lauheit gegen die Sozialdemokratie-«- nur für denjenian bringen, der gewöhnt ist, mit Schlaaworten zu arbeiten- Wer tiefer blickt, sieht daß es sich hier um« Vorgänge handelt, die viel tiefer begründet sind. Man kann ruhig saaen, daß heute kein Industrieller mehr freihtindlerisch aesinnt ist, auch diejenigen Industriellen nicht. die imsbansabund verblieben sind. Ket ner dieser Industriellen nnd industriellen Verbande würde dem bansabund seine Unterstützung noch fer ner leihen, wenn feststände, daß der Hansabund stei bitndlerifche Neigungen verfolgt. Die hat er aber nachweisbar nicht und das Gegenteil sind nnwahre Behauptungen Die gesamte deutsche Industrie hält heute an dem Prinzip des «Sehutzes der nationalen Arbeit-« fest. Auseinander aehen nur die Meinungen über d as Maß dieses Schutzes der nationalen Ar beit. Und hier sind es die zentralverbiindlerischeu Kreise, die sehr weit nach rechts neigen und die aus langjähriger Gewohnheit und einer alten Tradition folgend tu politischer Beziehung mit dem Agrarier turn zu aehen wünschen. Sie sehen nnr nicht, was andre Kreise der Industrie am eigenen Leibe schon spüren, dasz dieses Agrarierturn von heute ein andres ist, als dasjenige, mit welchem gemeinsam irn Jahre 1879 die idamals ia noch bei weitem nicht so ent- ben wirfnifo einmal einen Artikel gegen Jupiter Piuvius, den Bösen! Also mein Vorsatz .. . Die besten Vorsiitze sind innner die, die man hinterher nicht aussiihrt . Auch meinen Vorsatz, das schlechte Wetter z journalistisch du besebden, habe ich nicht ausge führt. Ich habe mir die Sache anders überlegt. Und i nun vermag ich’s nicht mehr, über das schlechte : Wetter etwas Schlechtes zu sagen. Im Gegenteil: ich finde, man kann vom schlechten Wetter nicht gut s genug denken . . . « , , Wie glücklich wären jetzt die Amerikaney wenn ihnen einmal ein Sonntagnachinittag verregnetei Sie leiden ietzt wieder einmal unter einer ihrer be « rübmten großen »Glntwellen«, müssen sozusagen den ganzen Tag »Hitzeserien« machen und erleben jetzt einen Vorgeschmack der Hdlle idie ja auch wenigstens einige von ihnen verdienen sollen). anen wäre ient nichts erwünschten als ein paar Stunden tiidler Sommerregen. An sie sollten wir denken, wenn und einmal ein paar Rägentropien in den Becher unsrer Sonntagssreude ro en . . . Man must ja auch nicht jeden Sonntagnachmittag spazieren geben. Es kann dir höchst nützlich sein, wenn du einmal in deinen vier Pfählen bleiben mußt, weil der Regen an die Scheiben schlägt. Wir haben beute alle io wenig Zeit site unser Heim. Man bastet sriib aus demßett inssonion binter denLadens titsc« ins Bitte-m- konnnt nur siir eine illichtige stunde sum Mittagstiich beim, sagt wieder zur» Ar beit, und wer am Abend keine «gesellschastlrchen Verpilichtungen« bat, die ibn auch aus-er Baud siibs ren, ist sonst von der Hetze des Tages zuweist so ver braucht, daß er in den kargen Abendstunden dabei-n - nur noch das Leben eines müde-» abgeraclerien Menschen führt, das doch immer nur ein halbes Leben ist. Wie schön, wenn du dich am Sonntag mit ausgernbten Kräften in deinem Heim be wegen nnd feinen Dingen dein voll lebendiges Interesse entgegenbringen kannsti Wie köstlich, wenn du dann Gelegenheit zu rndsamer Zwiesurach mit I den Deinen findest, wenn du Zeit für ein gutes Buch ! auf deinem Bücherregal und ein gutes Bild an der 1 Wand findest oder itir einen Brief an einen Freund. 1 Redaitkou und Hauptseschäsicstelle Fudinaudstraße 4. Fernfprechm Redattion Nr. 8897, Expedttion Nr. 4521. Verlgq Nr. M wickelt-ei Industrie die Bahn einer mäßigen Schutz zolloolitik beschritt. Den Begebrlichkeiten der Agrardemagogen gegenüber wiegen sie sich in dem Optimiömus, daß auch mit Leuten vom Schlage eines Hahn und Rdsicke eine iiir die Industrie ersprießliche Wirtschaftspolitik zu treiben sei. Genau so verhält es sich mit dem Schlagwort der Hansabund habe keine entschiedene Stellung gegen die Sozialdemokratie einnehmen wollen. Der Hansabund erklärt, daß er das tun will, und er muß es auch tun, denn die Industrie sieht in der Sozial demokratie ihren gemeinsamen Feind, eingeschlossen diejenigen Industriellen, die im Hansabund ver blieben sind. Auseinandergehen wie oben die Mei nungen nur über die Art der Bekämpfung Die zentralverbändlerischen Kreise neigen auch hier mehr dazu, Gewaltpolitik im Sinne der »Deutschen Tageszeitung« zu betreiben. Sie möchten gern die Unterstützung akzeptieren, die der »Bund der Land wirte« den nach seiner Meinung von der roten Flut bedrohten Thronen Deutschlands durch seine Scharen allsährlicb auf den Bundestags-n anbietet. Die großen Betriebe Rheinlands und Westsalen6, in denen Kapital und Arbeit ohne das versöhnende und vermittelnde Glied der Persönlichkeit sich gegen überstehen, blicken mit Besorgnis aus das Anwachsen einer Partei, mit der auf geistigcm Gebiete zu kämp fen sie sirh anfierstande fühlen. In den Kreisen der erst auf dein jungen Boden nendentscher Wirtschafts politik zu richtiger Entfaltung gelangten Fertig industrie liegen die Verhältnisse anders-. Hier ist man zum Teil, wie bei den Buchdruckern, Brauern und der Holzindustrie, schon länast dazu ne langt, mit den Arbeitern zu verhandeln. Selbst der ~Gesatntverband Deutscher Metallindustriesler«, der einen großen Teil der Fertigindustrie umfaßt, hat sich bei den letzten Kämper dem Verhandlungs urinzip geneigt zeigt. Die, die den Abmarsch eines Teiles der deutschen Industrie aus dem Zen tralverband veranlaßt haben, haben solche Ge dankengangc nie verstanden. Man rechnet hiek allzu sehr mit dem, was in früheren Zeiten siaatspolitischc Weisheit war, versteht nicht, dem Wandel der Ver hältnisse Rechnung zu tragen. Neben den rein wirtschaftlichen Gegensätzen und den politischen Erwägungen sind aber noch andre An schauungen richtunggehend für die Lenker der Ge schicke des Zetitralverbandes. Sie liegen aus tus turelleln, aus gesellschaftlichem Gebiet und erklären sich zugleich auch aus historischen Gründen. denn es ist kaum eine Organisation so sehr ihren Traditionen ergeben, wie der Zentraloerband der einstmals die einzige und darum auch einflußreiche Organisation der Industrie war. Neben ihm sind neue Organi sationen entstanden, die mehr aus den neuen Ver shältnissen geboren sind. Hier ringen neue Anschau ungen sich empor und suchen Ueberlommenes, durch Tradition, teilweise auch Erstarrtes zu beseitigen. Sie sind dem Hansabunde freudiger gefolgt und billi gen das Vorgehen des Zentralverbandes nicht, son dern blieben der Hansaflagge treu. Gegenwärtig ist die Lage noch sehr verworren. Aber schon die n äch sten Reichstagswahlen und wenn es dem nächsten Reichstag beschieden sein sollte, der Kampf um die nächsten Handelsoerträge werden zeigen, daß die Kräfte immer mächtiger werden. die, gegenüber der vom Zentralverband bisher vertrete nen Auffassung, dte Judustriepolitil auf neue, den veränderten Verhältnissen mehr entsprechende Bah nen zu führen bestrebt sind. » »-—,W Ach, Briese schreiben .. . Dazu haben wir ja tn unserm Prioaileben auch keine Zeit mehr. Unsre Gegenwart kennt fast nur noch die nüchterne Ge schäftskorrespondenz, Postkarten und Telegrannne. In Dresden hat einst Theodor sit-werd Vater, der Königlich Sächsische Oberappellationggerichtsrat Christian Gottfried Körner seine herrlichen Briese an Friedrich Schiller geschrieben, diese reichen, großen Anseinandersetxungen über die tiefsten Fra gen der Menschheit Heute werden solche Korrespon denzen, wie sie Schiller und Goethe miteinander führ ten« nicht mehr geführt. Aber in den Zeiten unsrer; Väter war es Sitte, daß man sich allerorten große Briefe über große Fragen schrieb. Das ganze innere yund äußere Leben der älteren Zeiten findet man in »den ans ihnen überlieferten Korrespondenzen ge ? spiegelt. Die Privatbriese, die die Menschen von heute einander schreiben, sind viel ärmer. Sie beschränken sich in der Regel aus kurze Mitteilungen nnd Bestel lnnkem Wir haben keine Zeit mehr zum Schreiben wci wir keine Zeit mehr für unser Heim haben. Darum pregs ich euch, ihr verregnetenSonntagönachs mittaget br sorgt dafür, daß wir unserm Heim wiedergegeben werden. Daß wir, denen dad »moderne« Leben so viel Hast und Unruhe, so viel Nervosität und Heimatlosigleit in dieSeelen getragen hat, doch hin nnd wieder ein paar Stunden der Ruhe und der Verinnerlichuna erleben. Und ich finde dar inn, daß man vom schlechten Wetter auch gnt denken ann. Der Regen gibt und zuweilen unfexm Heim wieder· Habt ihr denn vevqeiien daß er es- überhaupt war, der uns erst Heime geschossen hat? - Tränmi euch zurück in die ersten·Jngendiage der ersten Menschen. Solange ein segnender Gott seine Sonne über sie s einen ließ, brauchten sie keine Wohl ungen; Ihnen genügte das blaue Wolkendach des Himmels-. Erst als aus diesem Himmel der Regen niederfiel-mie, als schlimme Winde über die »Gefiide brauster begannen sie- sich vor dem »schlechten «Wetter« zu schildern Da fingen sie an, sich Hütten zu bauen, Hütten, deren Dächet sie vor - detn Reqen und deren Wände sie vor den Winden bewehrten. Da begannen iie sich Kleider zu machen, die Niiiie undl sicut-einein In Dresden und Betonen monatlich sc Ps» pro sum-tat t,BO Mk. into-sus- durch unsre Provinz-Filum- month II VI» oto Ouattql MS Mk. frei Daub. Mit der Beil-sah »Ist-inten- Ueueste« oder mit der Beilage »Du-due- Fliegeue Blätter« ie tb Pf. pro Monat mehr- Pofthezug m Deutschland und den deutschen Kot-Inten llusg A am «Jllustr.Neuest-« monati. sä- Bf.. pro Quart 252 M . B ohne Jllustr. Beilage , 69 , « . Los , Jst Oeftkrreichsuusms susg. A sit-Illustr.Neuesie«monatl.l.6o9r., prUlc k squJZ ängstlan Beilage . 1.42 · . G · Iw- vuu August-d- vei Haush. pr. Woche 1 m Einz- sdmssk toot Sachsen auf verTnynec Weltansftelluua Von unserm römischen EI-Korresiiondenten. anin, Anfang Juli. » Was die leidige Konkurrenz nicht alles zuwege bringtl Die Eisenbahn, die mich von Rom nach Turin führt, vereinigt mich mit einein italienischen ~3uuftgenossen«, der sieh alø Spezialfach die Aus stellungen und die Musik ausgesucht hat und auf diesen beiden ziemlich tontriir liegenden Gebieten so viel leistet, daß seine Feder sehr gesucht ist. Mein Reise- und Berufsgesährte ist glücklich, sich mit einem Deutschen iiber das tiapitel ~Dresde n«aussprechen zu können. Tag bildet nämlich, wie er mir erzählt, bei ihm ein besondere-z tiapiteL Einmal weil er keine andre deutsche Hauptstadt so gut kennt wie Dresden, zweitens weil er durch Dresden Deutschland und die Deutschen in sein italienischen Herz geschlossen hat, und drittens weil er in Dresden zwei Premieren miterlebt hat: die Urausfiihriing von Richard Straiißens »Rosent"aoalier« und die Eröffiiung der Jniernationalen Hisgieiieansftellung. In Dresden ist ihm offenbar geworden, warum-wir ohne lieber hebuug unser ~Dcutsihlaud iiber alles in der Welt« singen dürfen. Nur eins erschien meinem Freunde etwas sonderbar: daß ich spezielle Order hatte, über die Turiiier Ausstelliiiig und insonderheit über Sachsen in Turiii etwas- Sihristliihes nach Dresden zu geben, nio doch die ~.·i’i·l)a« uin die Gunst des großen Piibliriiiiis, ringt. Auf meinen Einwurf, daß ihn doch ein gleicher Auftrag ans der Ausftellungk ftadt Rom nach dein koiikurrierenden Turin führe, gab er lächelnd zur Antwort: »Um-o mio, glauben Sie nur ja nicht, daß meine römischen Blätter diese Berichte über die Tu r i n er Ausstellung eher in Sati gebcii, als bis die Konkurrenzgesahr fiir Rom beseitigt erscheint. Einem Organ, das sich vor der Zeit fiir Turin begeistert hatte, ist die Sache schlecht betommen. Nein, nein, ioir in unserm Italien, das keine Bundes staaierei teniit, sind weit oartikulariftischer, cgoistischer iiiid mehr zu Sonderbiindeleien geneigt als eure deutschen Stäinnie.« Es folgten nun die üblichen Lobeserhehuugeu auf deutsches Wesen, die jeder Jtalieiier immer dann zur Hand hat, ioenn er Deutschland auch noih so flüchtig kennen gelernt hat. Denn dann ist ihm stets erst klar geworden, wie herr lich weit es sein Vaterland noch nicht gebracht hat. Auf meine Frage, was ihm denn in ~seiiicm«geliebteii D res d en am meisten gefallen hat, gibt er ernsthaft die Antwort: »Die Sprach e.« Er verstünde zwar skaiim hundert deutsche Vokalieln richtig auszusprechen, aber sein miisikalisdJ-tritischeg Gewissen gebiete ihm, pflichtgemäß zu betoneii, daß ihm erst in Dresden die Erkenntnis von der Schönheit der deutschen Sprache gekommen sei. Mit besonderem Genuß habe er sich auf volkshelebten Plätzen als Zuhörer unter die Menge gemischt, deren tlangnollcs Jdioin ihn ergötzte ohne daß er dein Sinn des einzelnen Ausdruck- ein näheres Verständnis entgegenbringen konnte. Ich glaubte, dies offene Betenntiiigi eines deutschfreundlichen Italieners nicht unterschlagen zu dürfen, zumal das »musikalische Drei-den« aus der Turiner Ansstellung recht gut vertreten ist. Nicht dergestalt, dass etwa in einzelnen Abteilungen der deutschen Ausftellung stark »gesächselt« würde. Unser Italieuer wiirde da seinem Verlangen nach spezifisch Dresdncr Lauten schwerlich frönen können. Aber sächsische Firmen, die die internatio nale Sprache der Musik durch treffliche Instrumente allen Völkern verständlich machen, babcn sich in un gewöhnlich stattlicher Anzahl auf der Turiner Aus stellung etabliert. Während ich am rechten Poiifer in der deutschen Industriehalle in dem prächtigen Festsaal in einein der von dein Dresdner Hof lieferanten Theodor Reimann gestellten, nach kitnstlerischen Entwurfen gearbeiteten Korbsitien sKälte von ihnen abhielten. Damit, daß der Mensch sich gegen die Natur zu schützen begann, damit hat die Kultur angefangen. Das schlechte Wetter ist der erste Kulturhehel gewesen. Ohne den Regen wären wir alle heute noch Barbaren, die wie das Vieh lebten. Erst durch das schlechte Wetter haben wir’s »so herrlich weit gebracht«. Ueber has schlechte Wetter etwas Schlechtes schreiben - nein, es geht wirklich nicht . . . Als Moltke einmal befragt wurde, wie er til-er die Frage der internationalen Abrüstungen und über den Weltsrteden denke, soll seine Antwort gelauter haben: »Der ewige Friede ist ein Traum und nicht einmal ein schöner!« Ewig gutes Wetter, das ist auch ein Traum. Und auch kein schöner. Denn Wetter sragein das sind ja auch Cl)araktersragcn. Das Wetter erziele Die immer strahlende Sonne ded Süden-G sie hat die stidlichen Rassen entnerot, während die Menschen desNordens von den Wetterstürmeiy denen sie immer ausgesetzt waren, zu itablharten Geschlech tern erzogen worden sind. n den schlimmen Wet tern des Nordens sind die Germanen erzogen wor den, die dann über die Alpen ziehen konnten, um die ausgedörrte Südwelt neu zu gebären. Das schlechte iWetter hat nicht bloß Kultur, es hat auch Geschichte gemacht. Und darum Jupiter Pluoius, darum laun ich dir nicht grollen. Du hast der Menschheit mehr genützt, als du ihr hättest schaden können. Darum hab« ich jetzt keinen Artikel gesen, sondern einen sur dich geschrieben - —- : «Schrccklichcr Mensch- der du bist! Den Haus-In iNachmittag habe ich mich so daran gefreut, mit r «spazieren zu gehen und nun - —- Es ist meine Frau, die so seufzt » »Und nun, mein Kind, was ist denn mmk Du siehst ja, ich bin fertig. Ich stehe dir zur Verfügung. ka bän bärzitk F M»« et a »a, c ’ nur zum en er nau n wir nicht mehr spazieren getren! Es d asee b nun-Fl gefangeuzureqnetM - Wirkltcht Es hat eben atxöcfaugeu zu refund Dankst du wir fo, out der alten und W k· Dieses eine Mut hättest du doch - - - , « 111-I Osts- ! n- sehr- IM suqu 111-Ist l. Jst-wert DIE tätl-
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