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Dresdner Nachrichten : 29.09.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-191409297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19140929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19140929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1914
- Monat1914-09
- Tag1914-09-29
- Monat1914-09
- Jahr1914
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 29.09.1914
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VS. Jahrgang. As L7V. Beoss-GetStr Dr«. d«> »N »Lg,ich ,»»«. m«n»er Zuiragung <»n S»nn- u. M»n,a,rn nur einmal) 2 50M. Lurch auiwLrgaa «nnnhm». ltellen Li» u w M. Bet «InmaNzar Zu- Itelluna Lurch die Post 8M.<ohnrBestrIIg«Id>. «u»I»«L: Oester- retch-Un-arn L,«t tir., Schweti L.SS Frtr., Italien 7 17 Lire. — Nachdruck nur mit deutlicher 0u«II»n» angad« <,Dr«e»ner Nachr.-)MMIi. - Un- »erlangte Cchrilstitick« »urd. ntchtausbriuahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Sammelmimmer für sänitl. Telephonanschlüsse: 25241. Nachkanschlusz: 2VV11. Dienstag» LS. September 1S14. Druck und Verlag von Liepsch S.- Reichardt in Dresden. kHa-cknillcKsr; fonckonl- lldoeo/slk» > cdoeotscko rpre Tsfet SSL Ldocotncks j Lsvso ->ee ^ stz. Lars 2,-0 U. 0sssen1- />ep Lsrkon 2. S u. ds, ^ «Njetgeu-Vretse »nnahme »an Anilin- Ligungen bi» nachm. :i Uhr. Sonntag» nur Mortenftrahe SU ov„ 1> bi» >/»l Uhr. Die «tnlpaltige Zelle tetwa 8 Silben» S0 Ps., dt- noeiloalilge Zeile aus Lnsetle 70 Pi.. Ll- zwelipaii. SleNaiuereUc Uso M» Familie» Nachrichten au»Dre». de» die einspalt.Leite LL Pf. — In Num mern nach Sonn- und Feiertagen «rljdhtc Preisibhe. —Auewür iige AusttSge nur gegen Borauobczablung. — Jedes Bele-MItlOPf. Hauptgeschäftsstelle» Marienftraße S8/40. Verlangen Sie überall nur kaäebei'Ael' ?ll8nen »US 6er KacLedErAsr Lxpoi tbiSVdi'suSi'si. Zer Stellungskamps ms französischem Boden. Erbitterte Kämpfe auf den französischen Schlachtfeldern. — Die englischen Ostseepläne. — Erhebende Kundgebung der deutschen Erwerbsstände.—Dah endgültige Ergebnis der Kriegsanleihen.—Ein deutscher Erfolg in Südafrika. Englische Verdrehungen. Im Jahre 1905 hielt der damalige Erste Zivtllord der englischen Admiralität Arthur Lee jene bekannte Rede, in der er behauptete, dtc englischen Neserveschiffe seien fast so schnell zum Auslaufen bereit zu machen, als eine Loko motive unter Dampf gebracht melden könne. Er fügte hinzu, mit der Nachricht von der Kriegserklärung werbe dereinst die von der Vernichtung der deutschen Flotte in den Zeitungen stehen. Nun ist eine geraume Zeit verflossen fett dem Beginn der Feindseligkeiten, die deutsche Flotte aber ist nicht vernichtet, sondern hat nicht unbeträchtliche Erfolge über die Engländer davongetragen. Wir haben allen Grund, mit dem, waS wir auf der Sec bisher erreicht haben, zufrieden zu sein und «ns insbesondere über die Heldentat des „V 9" zu freuen: niemand in Deutschland verschließt sich aber der Erkenntnis, daß auch durch die Ver nichtung der drei Panzerkreuzer dir englische Flotte nicht wesentlich geschwächt worden ist. Darauf wird auch in der englischen Presse trösten- htngewiesen, freilich wohl nur, um die Bestürzung über den Verlust dadurch zu ver hehlen. Es ist nicht uninteressant, die englischen Presse stimmen etwas unter die Lupe zu nehmen, weil sie be merkenswerte Einblicke in die Psyche der englischen Oeffent- lichkcit gewähren. Mit Ausnahme von einigen wenigen Einsichtigen war man in England bis vor Ausbruch des Krieges der An sicht des Admirals Lee, daß, wenn cs einmal losgtngc, mit der deutschen Flotte nicht viel Federlesens gemacht würde. Nun, da es anders kam, suchen die englischen Zeitungs strategen im Schweiße ihres Angesichts nach Gründen, durch die der programmwidrige Verlust erklärt werden könne. Daß dabei die englische Lügenhaftigkeit, Heuche lei und Berdrehungskunst einen wahren Hexensabbat feiern, ist nicht erstaunlich. Statt den Aergcr über den Verlust mit der Würde zu tragen, die man von einem Kulturvolk in einem solchen Falle voraussetzen müßte, machen ihm die Blätter Luft, indem sie den Deutschen eine barbarische Kriegführung zum Vorwurf machen. Die Kreuzer ,^Hoguc" und „Crefsy" seien getroffen worden, alS sie dabei waren, die Besatzung des ersten Schiffes zu retten; daraus ergebe sich die Notwendigkeit, die jetzigen Bräuche der Rettung von Schisfsbesahungen zu ändern. Demnach hätte also unser Unterseeboot nach dem ersten Schutz seine Tätigkeit cinstellen, ja womöglich sogar noch sich bei der Rettungsarbeit beteiligen sollen? Als ob cs nicht das oberste Gesetz des Krieges wäre, den Gegner zu vernichten, soweit es möglich ist! Man fragt sich solch heuchlerischen Behauptungen gegenüber: Waren denn die englischen Panzer gänzlich unbewchrt und hilflos? Weshalb ver mochten sie sich denn nicht zu schützen? Offenbar, weil sie das deutsche Unterseeboot lange Zeit gar nicht entdeckt hatten und glaubten, „Aboukir" sei einer Mine zum Opfer gefallen, wie es in einer anfänglichen Meldung hieß. Hätte etwa das deutsche Unterseeboot die Kreuzer „Hogue" und „Crefsy" über ihren Irrtum aufklären sollen? Noch toller und für das unglaubliche Henchlertum des britischen Nationalcharaktcrs bezeichnender ist, wenn John Bull mit scheinheiliger Biedcrmannsmienc versichert, bisher habe sich England der Verwendung von Minen und Unterseebooten enthalten, werde sich aber nun genötigt sehen, auch davon Gebrauch zu mache«. Weshalb hat die britische Admiralität die „II"-Boote im Dock gelassen? Aus purer Menschlichkeit etwa? Der Gebrauch von Dumdum- Patronen spricht dagegen. Die Herren werden sich auch sagen lassen müssen, daß Unterseeboote zuerst in England gebaut worden sind, sicherlich nicht bloß aus reinem Bergnllgcn an der Technik; sic werben sich auch daran erinnern müssen, daß unser Kleiner Kreuzer „Heia" einem englischen Unter seeboote zum Opfer gefallen ist. Der Verzicht aus die Ver wendung von Minen und Unterseebooten scheint also doch andere Gründe zu haben. Es ist eben schwieriger, in einem kleinen Fahrzeuge große Einheiten anzugreifen, als bei spielsweise alte Schiffe zu vernichten, wie es die Engländer in Afrika mit dem Dampfer „Wtßmann" und der ab- gerüstetcn „Möwe" taten. Wenn nun sic auch Minen und Unterseeboote verwenden wollen, wen» sie gar von dem Radikalmittel der „Times", „die ganze deutsche Nordsee küste mit Minen zu blockieren", Gebrauch machen sollten, so werden sic erfahren, daß wir uns dagegen zu schützen wissen. Die deutsche Flotte wird, wenn die Stunde ge kommen ist, eine Aktivität entwickeln, die Winstvn Churchill in Erstaunen setzen wird. In England brennt das Volk darauf, Taten von der Flvtte zu sehen. Aber, sagt Churchill, die englische Flotte hält nur Wache, sie kann nicht fechten, weil der Feind im Hafen blctbt. Hat denn die englische Flotte schon einmal den Versuch gemacht, die deutsche Flotte, nach dem geschmack vollen Ausdruck des Seclvröö, auszugrabcn wie Ratte», und sie, wie ein anderer wortgewaltiger Lord gern möchte, in den Grund zu bohren? Die Prahlhansercien Churchills, Bcresfords und all der anderen sind geeignet, den letzten Rest von Achtung, den man vielleicht vor ihnen auS irgendeinem Grunde noch haben konnte, nuSzulöschen. Das alle« find grdße Worte, wie sie in früheren Zeiten der Bramarbas in der Stegrcifkomüdie zur Belustigung eines anspruchslosen Publikums gemacht hat. In der Tat muß das englische Publikum tief gesunken sein, wenn es der artigen Schwadronaden Beifall spendet. Es muß aber auch um die Sache der englischen Staatsmänner sehr schlecht stehen, wenn sie sich gezwungen sehen, in Kricgsbegcistcrung zu reisen und Schlachten mit dem Munde z» schlage». Die erbitterten Kämpfe in Frankreich. Ein in der Nacht zum 27. ausgegcbcncr französi scher amtlicher Bericht besagt: Der Feind griff ans der ganzen Front an. An der oberen Maas ist die Lage unverändert. Dazu wird der „Franks. Ztg." aus Paris weiter gemeldet: Wenn die Schlacht vorüber ist, wird die Welt staunen und von Kämpfe» hören, wie sic noch nicht dagcwesen sind. Schon in den ersten Kampf tagen, als die Bulletins nur nackte Tatsachen meldeten, ohne von der Hitze des Gefechtes zu spreche», hatte die Schlacht eine unerhörte Erbitterung angenommen. Ein von der Aisnc zurückgckcyrter Journalist berichtet, daß mehrere Tage Orte täglich bis ein dntzcndmal gestürmt und dann wieder geräumt wurden. Jeder Fuß breit Landes ist aufs äußerste umstritten. In manchen Dörfern blieb kein Stein auf dem anderen. Die Gegend zwischen AiSne und Oise ist vollständig ruiniert. Seitdem betonen die Bulletins mit eindringlichem Ernst die Erbitterung und Heftigkeit der Schlacht. Das Wetter hat sich gebessert. Der starke Regen hat aufgchört, und eine milde Herbst sonne scheint aus die Schlachtgefilde. Der „Köln. Ztg." wird aus Paris gemeldet: Zwischen Oise und AiSne haben die deutschen Truppen starke Stell ungen besetzt. Zwischen Reims und den Argonncn ist der Zustand unverändert. Ocstlich der Argonncn sind an der Maas heftige Gefechte geliefert worden, jedoch ohne Erfolg seitens der Franzosen. An einigen Stellen sind die Fran zosen vorgerückt, an anderen zuriickgcschlagcn worden. Auf dem französischen rechten Flügel sind keine Verände rungen cingctrctcn. > Wieder ein deutscher Flieger über Paris. Aus Mailand wird gemeldet: Einer Pariser Nach richt des „Sccolo" zufolge hat ein deutscher Ein decker in dem Schutze des Nebels über Paris in der Um gebung des Eiffelturmes Bomben geworfen, einen Mann getötet und eine Frau verletzt. Man glaubt, daß die Bomben dazu bestimmt waren, die Tclcfinikcnstation am Eiffeltürme zu zerstören. Es handelt sich um den Flicgerlcntnant v. d. Decken. Die erste Bombe schlug nnwcit des Palastes des Fürsten von Monaco in eine Uniformfabrik ein. Eine andere tötete einen Advokaten und dessen Tochter. Weitere Bomben fielen auf die Rennbahn in Auteuil, wo Vieh weidete. Dtc Bomben hatten größere Explosivkraft, als die früheren. AlS v. b. Decken die Pariser Bannmeile verließ, warf er j >eine Fahne herab mit der Inschrift: „Die Pariser grüßt ein deutscher Flieger, v. d. Decken." meter-Gcschütz kaum einen ebenbürtige» Gegner finden dürfte. Und was die Mörser betreffe, so habe der größte französische Mörser kein größeres Kaliber als 27 Zenti meter. So wird Berdun seinen Todeskamps mit wenig Aussicht auf Erfolg aufnchmcn müssen. Ta wir auch mit einer tapferen Verteidigung dieser Festung rechnen müssen, so mochten wir raten, nicht unverständig früh ein Resultat der 42-Zentimeter-Geschützc zu verlangen. Unsere Feld grauen haben gerade an dieser Stelle der Maas ein ganz besonders schweres Stück Arbeit zu bewältigen. Der Fall von St. Mihiel in Paris noch nicht bekannt. Der „Lvkalanz." erfährt über Mailand, daß der Fall von St. Mihiel (Camp des Rvmainss in Paris bis zum 26. September abends noch unbekannt war. Der Großhcrzog von Oldenburg wieder ans dem Kriegs schauplatz. Der Großhcrzog von Oldenburg hat sich am Montag morgen wieder aus den westlichen Kriegsschauplatz begeben. Außerdem verließ eine Anzahl Automobile mit Liebesgaben für die oldenburgischen Truppenteile die Stadt. Das Befinden der Prinzen Oskar «nd Joachim. Nach den bisher in Berlin cingegangcncn Nachrichten ist das Befinden des Prinzen Oskar den Umstünden nach befriedigend. Prinz Joachim bewegt sich bereits im Freien ohne Stock. (W. T. B.> Der sranzösischc Ausmarschplan. Im Tagebuch eines französischen Offiziers, der bei Ver dun gefangen wurde, befand sich der sranzvsische Aufmarsch plan, der nach der „Lothr. Bolksstimmc" wie folgt lautet: 1. Armee Maubeugc: 1., 2. 3. und 10. Armeekorps. 2. Armee Verdun: 9., 11., 4. und 6. Armeekorps. 3. Armee Toul: 20., 6. und 8. Armeekorps. 4. Armee Epinal: 13., 12., 17. und 18. Armeekorps. 5. Armee Belsort: 7., 14., 15. und 10. Armeekorps. Jede Armee setzt sich zusammen aus 500 000 Man», ins gesamt also 2 500 000 Mann, die für die Offensive verfügbar sind, ohne die Tcrritorialtruppen zu rechnen. Die 1. Armee v c r c i n i g t s i ch mit den englischen und belgischen Armee», besetzt »ach Durchmarsch durch Belgien Köln und Koblenz und wirft sich den aus Nvrddentsch- land vvrstoßenden deutsche» Strcitträftcn entgegen. Die 2. Armee besetzt t!s Metz und wendet sich nach dessen Ein nahme gegen Saarlvnis und Koblenz, wo sic ihre Bereini gung mit der 1. Armee vollziehen wird. Die 3. Armee dringt in Lothringen ein, besetzt den nördlichen Teil der Vogesen und wird dann ihren Standort vor Straßburg verlegen. Die 4. Armee wird die übrigen Teile der Vogesen besetzen und dann den anderen Armeen als Reservearmee folgen. Die 5. Armee wird sich AltkirchS und Mülhausens bemächtigen und dann ihren Standort vor Straßburg ver legen, das zu nehmen ist, und wird ihre Bereinigung mit der 3. Armee hcrbeiführcn. Aus diesem französischen Opcrativnsplan geht mit zwingender Beweiskraft hervor, daß nicht nur die Eng länder, sondern auch die Belgier ein Zusammen wirken mit den französischen Truppen von Anfang an verabredet hatten. Auch die Franzosen rändern in de» Kolonien. Aus Bordeaux wird gemeldet: Augagncur teilte im Ministerium mit, daß das französische Kanonen» boot „Surprisc" während der Operationen aeacn Ka merun und Deutsch-Kongo Cvcobeach besetzt habe. (Notiz des W. T. B.: Cocobcach ist der frühere Name der Station Ukvko im deutschen Miini-Gebict, das durch den Vertrag von 1912 von Frankreich an Deutschland abge treten worden ist.i Sine deutsche Fürstcnoilla als französisches Lazarett. Wie aus Nizza gemeldet wird, ist die dem Herzog von Sachsen-Meiningen gehörende Billa in ein Lazarett für französische Verwundete nm- gcwandclt worden. Eine neue Streiffahrt eines ZeppelinlnftschiffeS. Ein Zeppelinluftschisf unternahm in der Nacht zum Montag eine neue Streiffahrt, ohne über Ostende zu kommen. Es überflog Almvst, Gent und Deynze. wo cs um 114 Uhr fünsBo m b c n w a r s, Darauf wandte sich baS Luftschiff nach Thouront in der Richtung auf Cvur- trai und Tournai und schlug schließlich die Richtung nach Osten ein. Die Einschließung von Verdun. Im „Lok.-A»z." schreibt ein alter preuß ischer Offizier » dem Schließen des eisernen Ringes um erdun, daß unsere Artillerie durch die Vernachlässi gung der schweren Artillerie in Frankreich in den letzten Jahren in dem lanaeu 120-Millimctcr- und 150-Milli- Rener Bölkerrechtsbrnch der Belgier. Nach dem „Nicuwe Rotterd. Courant" habe» die Bel- gier bei einer vorübergehende» Wicdcrbesetzuiig des Dorfes Linden das F a »i i I i c » s ch l v ß der niederlän- dischcn Familie v. Blankenhagen zerstört, ob wohl die R o t c - K r c n - - Fla g g e »nd die nieder-
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