Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1933
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1933-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19330908018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1933090801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1933090801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Enth. Beilage: Der D.N.-Kraftfahrer (Nr. 36, Seite 9-10)
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1933
- Monat1933-09
- Tag1933-09-08
- Monat1933-09
- Jahr1933
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1933
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freüas, 8. Geptrmber ws» L»«nt»dn>, durch Wo»»«,»« N«. I»» »<»1chl. X U-st«e»IUr!»»»« »U fleie-m»! »rchexlNchr» Verland. Mn,kl- »mm« 10 »>«.. «,»mch«w «achten» » «s» «^riqiarvr, airraorn-«. », »larrrW» LS'L^LL'Ä.^ AnUatzauptmannschatt Dresden und de» Schtrdaamte» bet» E^ü ^uen-n-ngab« LreNmer Uachrtchie». «Vberverstcherungeamt Vrraden un»ea-nai« Echrinirae- werden nUl>> -usdew-br« Auslünder ln -er Saar-Mei NeoenkliKe Verletzung des Saar-Statuts Vradtmalckovg u»«ru» verll», 7. Sept. Rach Meldung«» an» de« Saar« -etie« hat die RegiernngSkommissto» des SaargebietS i«^ der letzten gelt Ausländer in das Landjäger- korpS eingestellt und hat die Absicht, weiterhin solche Einstellungen vorzunehmeu. Der Zweck des Manövers Ist Aar. Ma« bösst, mit einem solche« von Franzose« durch» setzte« Laudsagerrorpö bei der Abstimmung leichter »peri«- re« zu können. Deutscherseits könne« diese Maßnahmen «ich« hingenommen «erden. Sie bedeute« eine verletzuug »es SaarftatutS. Dieses bestimmt auSdrScklich. daß daS LaudsägerkorpS de, Ansrechterhaltung der innere« Ord nung l« Saargebie« dienen soll, und es ist somit klar, daß AnSlLnde, nichts l« diesem LandjägerkorpS s« suche« haben. Die Regierungskommission ha« setz« auch die Lurem, durger Regierung gebeten, «inen Kommissar und süns Brigadiers z« benennen, die als Kriminalbeamte i« Saarbrücken eingestellt werde« solle«. Für die Durchdringung des saarländische« Polizei- körper« mit Ausländern ha« die RegiernngSkommisftou be, r«i«s eine« vetrag vo« »90 999 Franke« zur versüguu, gestellt. Die Regierungskommission deabsichtigt demnach, «inen sogenannten politischen UeberwachungSdtenst innerhalb der rhclnbeutschen Bevölkerung einzurtchten. DaS wäre geradezu eine ungeheuerliche Maßnahme, und di« Regierungskommission wird sich darüber klar lein müllen, daß trotz der anerkannten Disziplin der Bevölke rung sich zwischen den neuen Beamten und den Bewohnern des Saarlandes Reibungen nicht vermeiden lallen werden. Eie wird weiter etnsehen mllllen. daß Ne gerade daS Gegenteil von dem erreich« was sie erreichen möchte. Wie wenig Grund zu der neuen Maßnahme besteht, geht daraus hervor daß die saarländischen Landsägeret. und Polizeibeamten ihren bisher nicht leichten Dienst stets in mustergliltiger Form geleistet haben und die Ruhe und die Ordnung im Saargebtet bisher nirgends ernstlich gestört worden ist. Sogar französische Zeitungen haben lobend anerkannt, baß im Saargebiet eine Ruhe herrsche, die man sonst in anderen Abstimmungsgebieten nicht gewohnt sei. Die luxemburgische Regierung aber — eine andere Regie rung soll das Ansinnen bereits abgelehnt haben — wird gut daran tun, sich genauestens über die Ausgabe zu unter richten, die ihren Poltzeiorganen hier -ugemutet wird. Der engliilbe SeilliMküger »ei Salarier Paris, 7. Sept. Ministerpräsident Daladter empfing am Donnerstag den englischen Geschäftsträger in Parts, Campbell. Die Aussprache galt der Vorbereitung der am 18. September stattfindenben Pariser Konferenz, an der englischersettS der ständige Vertreter lm Ab- rltstungSauSschuß, Eden, und wahrscheinlich auch der Vor- sitzende der AörlistnngSkonferenz, Henderson, teil- nehmen. Die Teilnahme Norman Dav iS' scheint eben falls festzustehen. Doch dürfte er sich erst dann einschalten, UarUuar SedrUtloltuug wenn zwischen England und Frankreich eine grundsätzliche EintgungtnderKontrollfrage erfolgt ist. Fran- zösischerselts behauptet man ferner, daß die Kontrolle der deutschen Rüstungen und die beutsch-österretcht- sche Frage ebenfalls auf dem ArbettSprogramm der Pariser Konferenz ständen und sogar Hauptverhand- lungSpunkte darstellten. AendrniH der Weiler üelonlalpellttk Paris, 7. Sept. Der französische Außenminister hat am Donnerstag den Generalresidenten von Marokko, Ponsot, den Oberkommissar von Syrien, de Märtel, und den Referenten für Kleinasien im Außenministerium empfangen und mit ihnen eine eingehende Aussprache gehabt. ES hat den Anschein, als ob Paul-Boncour nach der Neubesetzung sämtlicher führender Posten in den französischen Mandats gebieten ein« vollkommen neue Kolonialpolitik «infübren will «ud seinen Beanstragten nunmehr neu« Richtlinie« gegeben hat. In amtlichen Kreisen wird über die Unterredungen am Quai d'Orsay nur die Tatsache als solche verlautbart. ES ist aber seit langem offenes Geheimnis, baß die französische Kolonialpolitik überall zu Unzufriedenheit Anlaß gibt. TS bandelt sich hierbei nicht nur um die Mandats- gebiete in Nordafrika. Auch in den ehemaligen deutschen Kolonien Togo und Kamerun macht sich eine wach sende Abneigung gegen Frankreich bemerkbar. In Dahomey und in Togo soll eS nach Berichten französischer Blätter so gar kürzlich zu Aufständen der Eingeborenen bevölkerung gekommen sein. Amerikas Flotte einsatzbereit Washington, 7. Sept. DaS amerikanische Marine ministerium hat angesichts der bedrohlichen Lage in Kuba die Fabrtbereitschast aller in den atlantischen MarinehLsen stationierten KriegSschisse angeordnet. In den kubanischen Gewässern bzw in der Nähe Kubas befinden sich letzt insgesamt 29 amerikanische Kriegsschiffe, nämlich bas Schlachtschiss „Mississippi", die Kreuzer „In- dianapoltS" und „Richmond", fünf Zerstörer, acht Kttsten- wachtzerstürer und vier kleinere HilsSschtffe. Lor- Grey - -er Freund Frankreichs Lauda«, 7. Sept. Die sterblichen Reste des Lord Edward Grey werben am Sonnabend in Darlington eingeäschert werden. Die Pariser Prelle widmet dem verstorbenen ehemaligen englischen Außenminister ausführliche Nachrufe, in denen sie ihn als «inen wahren Freund Frankreichs hinstellt, bellen Einfluß im Juli 1911 ausschlaggebend für den Eintritt Eng lands in den Weltkrieg gewesen sei. Mon wer IN Mitllenen RM. bewilligt WS bem neuen ArbeitSbelibatsungSvwgrinmn verli«, 7. Sept. I« der am Mittwoch abgehalte««» Sitzung des KreditauSschusies der Deulscheu Gesellschaft für Oessentliche Arbeite« AG. sOeFFAi ilud »eiter« Dar lebe« i« Betrage von rund 18 Million«» RM. sür «ine Reibe von volkswirtschaftlich und arbeitSmarktpolltifch be deutsame« Maßnahme« zur «ersügung gestellt worden. U. a. wurde für de« «eiteren Ausbau der Laude»- ^"Eser Versorgung Württemberg ei« vetrag von » Millionen RM. bewilligt. Die Rhein-Main»Dona«-AG. erhielt sür de» Ausbau der Staustufen Jauldach, Sichel und Leugsurth Millionen Reichsmark. Für de« Ausbau einer Talsperre bei DrieSdors «Hess,«-Nassaus würbe« »79 vag RM„ sür Srgänzungö, und Erweiterungsbauten des vadenmerke» Karlsruhe Wli ana RM. zur Versüauna gestellt. De, lei« längerem ge plante va« der Oste brücke bei Hechthausen sProvin» Hannovers wurde bnrch Bewilligung eines Darlehens von 180 vaa RM. ermöglicht. Weitere erhebliche Beträge wur de« sür Arbeiten in Bremen, Hamburg und de« Proviuze» Westfalen und Sachsen gewährt. Zusammen mit den vom Vorstand der OeFF« «ud »o« KreditauSlchuß und Vorstand der Dentsch«« Rentenbankkrebitanstal« ausgesprochen«« vewillignu» gen sind hiermit im neuen Ardeiisbeschassungspro, gramm dereitS Mittel in Höh« von über löv Mill. Reichmark vergeb««. Wlvbalmen in Vrandkw'ikg mb «MMM verlin, 7. Sept. Zwischen dem Obervräsibenten Kube und dem Generaltnspekteur kür daS deutsche Gtraßenweken. Dr. Tod t, sand beute eine Besprechung über den Bau und die Linienführung der Autobahnen in der Provinz vran- deuhurg statt. Bet dieser Gelegenheit setzte sich Ober ¬ präsident KuVe mit allem Nachdruck dafür ein, daß nachdem erfreulicherweise in Hellen und Bayern Autobahnen bereits tn Angriff genommen seien, jetzt auch die ihm unterstellte» Provinzen Brandenburg und Grenzmark Posen- West preußen berücksichtigt würden. Nach den Er- klärungen des GeneraltnsvekteurS Tobt wirb den Wünschen des Overprästdenten bereits in nächster Zeit Rechnung ge- tragen werben. Diese für die Provinzen Brandenburg und Grenzmark Posen—Westpreußen an sich hoch bedeut- käme Angelegenheit wird auch von großem Einfluß auf die Verminderung der Arbeitslosigkeit tn Berlin und tn der Provinz Brandenburg sein. Segen wtlte SelbMosungSverliiKe verlin, 7. Sept. Der veauftragte des Führers für Wirt- schastSfraaen, Wilhelm Kevpter, wendet sich gegen Pläne einer unkontrollierten Geld- und Kredttschöpsung, so gegen daS sogenannte Schwundgeldsystem, die vielleicht hier und da gewiss« Anfangserfolge auswetsen könnten, auf die Dauer aber mit dem Neubau des Gelb- und Bankwesens sowie mit der Kreditpolitik der NeichSbank unvereinbar seien. Im neuen Staat bedürf« «S solcher wilden Gelb- schöpsungsversuche nicht mehr. Im Einvernehmen mit der ReichSregteruna weist der Veauftragte des Führers noch- mal» darauf hin, daß Förderung und Unterstützung der- artiger Versuche sowie Mitarbeit an ihnen keiner Partei stelle und keinem Mitglied der NSDAP, gestattet ist. w neue Lager sw MkäunarreltSklenIt verlier, 7. Sept. Nachdem in letzter Zett de» öfteren Klagen lau« geworden sind, baß infolge der Ueberfül- lung der MäbelarbeitStager für die dienstwilligen Mädchen keine Möglichkeit mehr zum Eintritt vorhanden war, hat sich die RrichSleitertn be» MäbelarbeitSbienstr», Frau Elisabeth vraun, entschlossen, sofort mit ber Einrichtung von SO neuen ArbritSbienstlagern zu beginnen, die über das gesamte Reich verteilt werden solle«. Narbige Weltrevolution Auch wer OSwald Spengler, dem Propheten vom „Untergang beS Abendlandes", nicht in allen Einzelheiten seiner Anschauungsweise und seiner geistigen Haltung zu folgen vermag, wird doch nicht den Mahnruf überhören wollen, den dieser überaus scharfsinnige Kulturphilosoph in feinen letzten Büchern immer dringender an die weiße Menschheit ber Gegenwart richtet. Seine neue Schrift* rückt das Problem ber „farbigen Weltrevolution', bet den meisten Kulturkrtttkern nur peripher behandelt, ganz tn den Mittelpunkt der Betrachtung, beleuchtet es so grell wie nur möglich, um einzuhämmern, wo die Gefahr droht und wo noch — vielleicht — letzte Möglichkeiten ber Rettung sind. Er bringt diese Gefahr der farbigen Welt revolution. des Nasse nkampfeS, in Zusammen hang mit der „weißen" Weltrevolution, mit dem K l a s s e n k a m p f, d. h. mit ber Lohnbewegung de» weißen Handarbeiters, die im 19. Jahrhundert einletzte und setzt insofern abgeschlossen ist, als die Katastrophe dieser Ent wicklung da ist: Die „Weltwirtschaftskrise", d. h. die Läh mung der einzelnen Nationalwirtschaften bet den weiße» Völkern, ist für Spengler nicht eine Folge des Kriege oder ber Revolution, auch nicht der Technisierung, sonder» der Tatsache, baß die „weiße" Wirtschaft gegenüber ber „farbigen" nicht mehr konkurrenzfähig ist. Die Beispiele Nnb frappant: Wenn man hört, daß Japan tn Java Fahr räder für 12 Mark und Glühbirnen sür 5 Pfennig verkauft, während die weißen Länder das vielfache dafür fordern müssen, um nur die Unkosten zu decken, wenn der kleine favanische Bauer mit Frau und Kind den selbstgeernteten Sack Reis zur Hälfte des Preises anbietet, den die modernen Plantagen mit ihrer weißen Beamtenschaft fordern müssen, dann blickt man in den Abgrund diese» Kampfe» hinein. Daß dieser Kampf nicht schon viel eher entbrannt ist. ist dem Umstand zu verdanken, baß die Meißen, solange sie die Welt beherrschten, ihre Absatzmärkte er obern und ständig vergrößern, die Preise auf Grund ihrer Monopole diktieren konnten; „die Ueberbezahlung ber weißen Arbeit beruhte auf ber Unterbezahlung ber farbigen": diese stabile Urberlcgenheit der Herrenvölker ist aber in» Schwanken gekommen, nachdem Ne erst einmal den „Verrat der Technik" begingen (siehe auch Spengler „Mensch und Technik"), indem sie prahlerisch ihr technisches Willen aller Welt darboten, so daß die abendländische Technik keinGeheimniSmehr war und in Vollendung nachgeahmt werden konnte von Völkern, die wohl kein kulturschöpserischeS Verhältnis zu dieser „faustischen" Le bensgestaltung hatten, die aber — tn erwachendem Rallen haß — die Technik in Verbindung mit Arbeitslöhnen, die im Vergleich mit europäischen winzig zu nennen sind, zu einer tödlichen Waffe gegen die ehemaligen Herren machen konnten. Dazu kam das große Erwachen der farbigen Völker während des Weltkriege», die moralische Blöße, die sich die Weißen ihnen gegenüber gaben dadurch, baß sie nicht allein unter sich einen Bruderkrieg führten, sondern Schwarze mttkämpfen lieben gegen Weibe, baß man Ne ein- weihte tn die Geheimnisse des KrtegftthrenS, der Wirtschaft und ber Diplomatie. Die Schwarzen zweifelten schließlich an ber wirklichen Ueberlegenhett der Fremden, und sobald man fühlte, baß deren Entfchlossenhett zu herr schen «schließ, begann man über einen möglichen An griff und Sieg nachzudenken. Spengler zeigt, wie dieser Vorgang als typisch für da» Unterhöhltwerden alters schwacher Kulturen durch die.^Barbaren" schon bet den alten Chinesen, bet den Arabern der Abbasstdenzett und vor allem im Römischen Reich tn ganz analoger Weise sich abgespielt hat. Die „farbige" Welt sind für ihn nicht nur Afrika, die Indianer — neben Negern und Mischlingen — tn ganz Amerika, die islamischen Völker, China, Indien bi» nach Java hin, sondern vor allem Japan und Rußland, das mit der bolschewistischen Revolution, mit der Rück verlegung d«S Schwerpunktes von Petersburg nach Moskau, wieder «ine asiatische, „mongolische" Großmacht geworden ist. Das grobe Erlebnis dieser farbigen Welt war, bab sie al» Gleichwertige den Weltkrieg mitauSkämpfen durfte, die Geheimnisse ber modernen KrtegSmtttel und die Grenzen ihrer Wirkung kennenlernte, und tn dem Glauben nach Haus« geschickt wurde, weiße Mächte besiegt zu haben. So * Vs». Epeaaler. Sabre »er Eatschetduu». Erster Teil: Deutsch land ««» die meltaeschichtlich« E«t»ickl«a,. Verla« C. H. veck, «stach««. 19»» Neuler Der OXmktfskrer Seite 9 uns 1v
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite