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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010223013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901022301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19010223
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901022301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-23
- Monat1901-02
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.02.1901
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verugrgebttdr: «NttelitbE -M«. » «H., »M» Di» >D»»»iM!tt«adrttbl«,' ,rl<d6im, «V«ch «»nie»»! l>ü «eritber t» Drett« m>!> der »UM«, Umaedun,. w« di» üxtraattna durch ->§»»» Boten oder livmnuiiionürr «ioiar. erbauen da» Malt a» Wockemaaen, die nicht,uiLon»< „dorücteriaae tolarn. in twei ri>-U,u«aaden *»'»»-> und «—irnl «laeueUt. tztr Rückgabe ,l„»t,nd«er Schritt- iuick« lein« Verdmdiichleil. Krrnivrechantchi«^: »« l «r. U und «r. »VS«. r»l»,ram«.»dr«tl»: Mnchrtcht«» »risd«« Se-kS»rel 1856 L»»Hdo»doo,. » Lttnlpe». » LL-S»»8«>«. 0«0»L^ ^lMvLSL'. Kl» 8«« LI. reU»r.„M>resse: R-chricht-v. Dwtt Gin»«»'« tim Osuirum <1er ttlMri) ^ wuslstwas-llotoi: küi' OasabStts- uv<t ^ Vsrxnüzrun^-Iiaissoäs. kawilisu uaü Touristeu. 7. Kur oekts Lier«. iilillir Lioftnrä FiUwlL I-ü, bte»»«»,>^L»U««t. Vs«i»» hilftLst mä n» »»«»«»n v»,i» » »„»e. ürtksor» knrw»e«. kin>pv»n-x,»d>»l>m«ll «ntoxmoti»!«!. Vor^eNo-anu»»«» >>i» x»d«n-ge8«^>. liieret, Me t»g»u»«« -»nl>«r« Xa»NU»n»>u- GnAAMgl»» Voot»»nl»Lü v. IMK di» Lbsnü-, 8vnn- o. I-'»»tt«g- uu Sommor «VUIUtv», ,,,» N—« udr, Kviu>- u. u» Vi»I«r von 10—» Ilkr. A«HUK»ch» Alaxpov kiLirvL King« Solroürs Malze« I»uNar Kiomen «i» »»»MI»»»»» dal «dar«» k. Nm Vrosävv kMülMLÜ 4r1Ii»r8kIimM, brvZeiixeükliiikt ^ LslLsvitrsrvtr. S1 ükSLÜLL Iiödlüll ^-rmedms von ln«vvat«o uack H-d»n»eii»«al« kür äis „Vrv»«Invr As»«I»rr«I,tvn." üvissvitrsrstr. LI. R I l8!epkoMMScIi8-KM!ii'LN8WinIei' 6sbr>I>l. Ko. 136818, dorvoclcl chm Kinicaskikan äsr «inroinon Ossprächsgobühosn von kromcion krsis L Lllc. Ksrl!üse«!!8eli«ell. 8ti'M8ll'. 11. Nr. S4. -pieael! , ^ ^ Hafiiachrichten. Eisenbahn-Konferenz. Victoria - Satan, Zur Lrivzsger StadirathSwahl. BezittSausschnßsitznng. Dresdner 5tunstsalon. Zur Lage in Oesterreich - H ^ iviutilmani. Witterung: Froslabnahme. Sonnabend, ÄH.Hebrnar lftiN. Zur i^aqe in Oesterreich. ES mutbet wie ein Wunder an. daß daS Wiener Parlament vorlilufig mit heiler Haut aus dem Kampfe um di« nichtdeutschen Interpellationen herausgekommen ist. Hei? genug, um da» Haus abermals zu sprengen, ging eS jedenfalls in der kritischen Mittwoch- Sitzung her, und wer weih, was passirt wäre, wenn es dem czechischen Klopffechter Klofac wirklich gelungen wäre, das von ihm erstrebte Tintenfaß zu ergreifen und eS dem Präsidenten oder einem der Herren Minister an den Kopf zu werfen. So aber darf der Abgeordnete Freiherr v. Wassilko, der mit „sanfter Gewalt" den czechischen Hitzkopf an der Ausführung seines Vorhabens binderte, den Ruhm für sich in Anspruch nehmen, daß er die „Arbeitsfähig keit" deS Parlaments kür dieses Mal noch gerettet hat. Aus wie lange freilich, daS wissen die Götter. Der Träger der Krone hat zwar in seiner liebenswürdigen und herzgewinnenden Weise bet dem Empfange des Präsidiums des Abgeordnetenhauses der Hoff nung Ausdruck gegeben, daß der Augenblick erfolgreicher Thätig- keit nahe gerückt lei; auch ist nicht zu verkennen, daß der Verlauf der DonnerStagsitzung schon wesentlich ruhiger gewesen ist. Immerhin bleibt aber nych so viel Zündstoff in dem Verhältniß zwischen Deutschen und Czechen aufgelpeichert, daß in jedem Moment eine neue Explosion erfolgen und dem Hause den Garaus machen kann, wenn man an leitender Stelle nicht den Mnth findet, die eezchischen Anmaßungen entschieden und unzweideutig zurück zuweisen. Die Quintessenz der Lage sowohl im Parlament wie in der Regierung besteht nach wie vor darin, daß man den czechischen Widerstand im Interest« der Gesammthelt zwar niederzwingen könnte, wenn man ernstlich wollte, daß aber ein solcher ernst»,. Wille nicht vorhanden ist. Soweit hier die Regierung in Frage kommt, wird der Mangel an Energie gegenüber dem Czechenthum durch die unverantwortlich laue und lästige Haltung erwiesen, weiche die böhmischen Behörden vielfach gegenüber der doch ordnungsmäßig und zu Recht erfolgten Aufhebung der Sprachen verordnungen zur Schau tragen. In einer von deutschen Abgeord neten an den Minister des Jnnem gerichteten Anfrage wird hierüber gesagt: „Nicht nur die Unterbehörden. so namentlich die Finanzbehörden erster Instanz und die BezirkShauvtmannschafter machen sich dieser Nichtbefolgung der erftostenen Aushebungs- Verordnung schuldig, sondern auch die Oderbebörden. ja selbst die Kaiser!. König!. Statthalterei geht diesbezüglich mit schlechtem Beispiele voran und amtirt in einer Weste, als ob die vom deutschen Volke ans'? Heftigste bekämpften Sprachenverordnnngen heilte noch zu Recht bestehen würden. Wenn seitens der Kaiser!. Königl. Statthalters in einer wichen Weile gegen die ergangene Verordnung gebandelt werde, könne es nicht Wunder nehmen, daß bei den Unterbehörden der nationale Chauvinismus noch weitere Au-wüchse zeitige. Darf es da noch Erstaunen erregen, daß der yechiiche Abgeordnete Fresl den Mnth fand, sich während der jüngsten Lärmscenen im Abgeordnetenbause auf den Sessel des Von einem ähnlichen Geiste der Unentschlossenheit zeigte sich auch der Präsident des Abgeordnetenhauses. Graf Vetter von der Lilie, beseelt, als er seine Entscheidung in der Frage der nichtdeutschen Interpellationen traf. Bis vor zwei Jahren wurden nichtdeutsche Ein gaben im Hau!« üderdauvt nicht angenommen. Erst der klerikale Präsi dent Dr- v. FuchS legte in diese alte und in >eder Beziehung voll berechtigte Tradition de» Hauies Bresche und seitdem haben die ^ „Protest" werde eS verhindern, daß im österreichischen Abgeord netenhaus« „die deutsche Staatssprache aufgerichtet" werde, und ein anderer erklärte, die Deutschen in Oesterreich „forderten immer mehr". Angesichts aller solcher Entstellungen und Verdrehungen, angesichts des sinnlosen WüthenS und Tobrns der Czechen. die von keiner Sette in irgend einem wohlerworbenen nationalen Rechte be droht. sondem im Gegentdeil mit immer neuen Vorrechten überhäuft werden, traf der sozialistische Abgeordnete Daszinskv de» Nagel aus den Kopf, indem er auSrief, der nationale Chauvinismus der Czechen sei bis zum Wahnsinn gestiegen. Mit einem solchen Wahnsinn aber giebt es kein Paktiren. soiidern da Hilst einzig und allein Unschädlichmachung. Nur wenn von Selten der Regierung sowohl wie der Parlamentsleitung den Czechen durchaus kein Zweifel darüber gelassen wird, daß sie nun und nimmermehr hoffen dürfen, die Deutschen zu vergewaltigen und ganz Oesterreich zu terrorisireu durch Verwirklichung ihres „böhmischen Staatsrechts", nur dann kann wieder Friede werdeir im Lande. Selbst auf czechischer Seite hat sich diele Einsicht vereinzelt Bahn gebrochen. Besonders bemerkenswerth ist, was der Graf Rudolph Czeruin, ein Mitglied des böhmischen Hochadels, in einer unlängst erschienenen Flugschrift über die Nothwendigkeit der deutschen Staatssprache und die Unmöglichkeit eines böhmischen Staatsrechtes <d. h. der völligen Czechisirung Böhmens unter Krönung deS Kaisers zum König von Böhmen) aus der höheren Rücklicht aus die einheitliche Re gierung des österreichischen Staates sagt. Graf Czeruin weist daraus bin, daß es ganze Länder in Oesterreich gievt, wo kein einziges Ilaviiche« Idiom gesprochen wird, daß es aber kaum das kleinste Dorf giebt. in dem die deutsche Sprache gänzlich unbekannt wäre. Von dem böhmischen Staatsrecht saat der czechffche Graf, daß eS. wenn auch alle möglichen geichichtlichen und sonstigen Gründe dafür sprächen, dennoch schon aus der einzigen Uriache undurchführbar erscheine und von jeder österreichischen Regierung, der Ruhe und Frieden des Landes am Heizen liegen, unbedingt abaelebnt werden müsse, weil die Deutschen Böhmens und seiner Neoenländer e» nicht annebmen wollen und nicht annebmen können. it in dieser Richtung käme einem nationalen Selbst- Oesterreich gleich. Ein jegliches Staatsrecht auf ratlstilcher Basis berge für Oesterreich den Keim der Auslösung in sich und müsse von jedem ehrlichen Patrioten uner bittlich bekämpft werden. Die Zukunft deS Parlaments nicht nur. sondem aanz Oester reichs hängt davon ab. ob die leitenden Kreise im Stande sein werden, sich zu einer energischen Bekämpfung und Zurückweisung des czechischen Größenwahns emvor zu raffen. Abg. Dr. Groß hat die Grenze für das Entgegenkommen und den guten Willen der Deutschen richtig abgesteckt. indem er erklärte, die Deutschen seien bereit, für die Arbeitsfähigkeit des Hauses große Opfer zu bringen, ausgenommen ihre nationalen Rechte und Pflichten. I» der Tbat. da liegt es! lieber diese piöee <ie rsaistanes wird keine Regierung und kein Parlamentspräsidium binwegkoinmen. Von seinen ver brieften Rechten läßt das österreichische Deutichthum sich nichts nehmen, und soweit die Czechen darauf ausgehen. den unanfecht baren nationalen und sprachlichen Besitzstand der Deutschen zu ver gewaltigen. werden sie in den Deutichen allezeit grimme und unerbittliche Widersacher finden. Versöhnung ist nur dann möglich, wenn auch die Czechen sich zur Anerkennung des Gcundiatzes bequemen: „Leben und leben lasten!" Neueste Drahtmeldunqeu vom 22 Februar. * Budapcst. Die Arbeitslosen wollten abermals demonstrativ die Straßen der Stadt durchziehen, die Polizei ver hinderte es aber und verhaftete 22 Renitente. " Paris. Der Senat nahm dir Berathung deS Gesetz entwurfs best, die Ausrüstung der KrieoshSien und Feststellung der Grundlagen für die Operationen der Motte wieder auf. Nach dem Treille in längerer Rede aus die Nothwendigkeit der Ver- theidigung der Küsten Algeriens hingewiesen, wurde der Gesetz- sollen. Diese Forderung üt . ißte im Falle der Verwirklichung dahin führen, daß das österreichische Abgeordnetenhaus in einen modernen Thurm zu Babel verwandelt würde. Wenn daher der Präsident Graf Vetter die Lage nur einigermaßen richtig erfaßt und die Frage von «stier höheren Watte als der parlamentarischen Oppor tunität an- beurtheiit hätte, so durfte nur eine Richtschnur für ihn maßgebend sekn, nämlich die bedingmiaslole Zurückweisung der czechischen Ueberbegehrlichkeit. Statt dessen beging der Präsident den Fehler, daß er die Czechen durch halbes Entgegenkommen versöhnlich stimmen wollte, in völliger Unkenntniß der Thatsache. daß der czechisch« Chauvinismus überhaupt niemals zu sättigen und zufrieden zu stellen ist. sondern um lo mehr als sein angeb liches „Recht" beaiffvrucht, je mehr man ihm um deS lieben Frieden» willen zugrsteht. Die Entscheidung des Grafen Vetter, die sich der Form nach als eine authentische Auslegung der gelten den Geschäftsordnung des Hauses darstellt, geht dahin, daß nicht- deutsche Eingaben' zwar anzunehmen sind, aber übersetzt und nur in d«>tscher Sprach« verlesen und vrotokollirt werden wüsten. Gleichzeitig soll steil ich der Urtext als Beilage zum stenographischen Protokoll abgedruckt werden. Die endgiltige Regelung bleibt dem Abgeordnetendause auf dem Wege der Abänderung zwt. Gei, der vom überlassen. Es ist keine Frage, daß der Präsidenten eingenommene Standpunkt dem Interesse einer ersprieß lichen Geschäftsführung de» Hause» nicht förderlich ist.' Mit Recht wie» d« Abg. Wolf darauf hin. daß man dann folgerichtig anch Eingaben erwarten und zulasten müsse. Ueberdie» aber eigenes parlamentarisches UebersetzungSbnreau, geschaffen und die Czechen wären dann in der Lage, ganze Agita- tionsdroschüren für ihre Zwecke in Form von Eingaben auf Staatskosten in'S Deutsche übersetzen zu lasten. Trotz aller Gründe indessen, die gegen diese vom Präsidenten beliebte vorläufig^ AuSleanna der Geschäftsordnung sprechen, ver- leut'chen in richtiger Würdigung der aus dem höheren Interesten nicht zu entschließe«, au» ^ zu dem zweischneidigen Mittel der Obstruktion »« dadurch abermals die Arbeitsfähigkeit de» Haufe» in zu stellen. Statt der Deutschen besorgten da- die Herren die also Obstruktion zum Danke dafür machten, daß » ganz ausnahmsweise Vonecht der Eingaben in czewiichrr verliehen worden war I Ein Creche meinte, der czechffche B-rliv. chStaaS setz Bei der Fordern« . . frage miiaetheilt. daß die Ko !4M0 Mt. belaufen. Da» sowie auch der Kontingente (Priv.-Tel. heute die y z für MasAii Die vndgetkommisston de» rathung de»Militäretat» fort, nengrwelnr u. s. w. wurde auf An ten eine» Maschinengewehres sich auf iaartu« des preußischen Etat», und Württemberg wurden Bei den einmaligen Ausgaben wurden mehrfache bezw. Kürzungen vorgenommen, so u. A von der : Abänderung von Tornistern und von Patronen- 1 MtllionLstirk. die Hälfte gestrichen und nm SNv OUD Mk. — Die ReichStaaSkommission kür dasSchaum- teuergesetz strich heute die Bestimmungen über die Deklaration». an entwnrf einstimmig angenommen. wi die volle Gleichberectitia- "London. Unterhaus. William Redmond fragt an, K> rwue wrercnocrecvriL ^ ^ Deutsche Kaiser der britischen Regierung Schiedsrichter- ist! der Fmge der Beendianng des Burenkriege» ange- Redmond sragi dienst« in der Fmge der Beenviqung I boten habe. Cranvorne verneint diele Frage, weiter: Will die Regierung erwägen, ob es räthlich ist, den Deutschen Kaffer um den Schiedsspruch zu ersuchen? Der Sprecher ruft Redmvnd zur Ordnung. Die Frage Rcdmond's bleibt un beantwortet. "London. Unterbau». (Fortsetzung.) Auf eine An frage theilt Kicks Brach mit. der bisher ansgegebcne Betrag der Kriegslasten beziffere sich auf 8l 500000 Pfund, die wöchentlichen Kosten etwa auf 1 WO 000 Pfund. Brodrick erklärt: Nach einer kürzlich ausgestellten Schätzung beträgt die Zahl der im Felde stehenden Buren etwa 20000. Im Januar waren mehr aiS 16000 Gefangene in den Händen der Engländer: diese Zahl hat sich in der letzten Zeit noch erhöht. " San Francisco. Der Dampfer „City ofRio Janeiro" Ist auf der Fahrt von Hongkong über Aokohama na n San Francisco vor diesigem Hasen gestern Abend gesunken. Die >bl der Ertrunkenen steht noch nicht fest, die Angaben schwanken ffchen 60 und 150. " San'Francisco. Der Dampfer „City of Rio de Janeiro", der gestern Abend hier eiatraf und wegen Nebelvor dem oldenen Thor ankette, stieß heute früh bei der Einfahrt in den !>afen auf ein Riff und sank in einer Viertelstunde. Während gwote bemannt wurden, benschte große Verwirrung. Biele wrangen ,ber Bord. 3 Boote kamen gut ab. E» ist unmöglich, die Zahl der Ertrunkenen anzugebe«. An Bord befanden sich W Kajüten- Passaaiere, 150 Japaner und Chinesen im Zwischendeck und 140 Mannschaften. vsticht. Diese Bestimmungen sollen eventuell in dem Gesetze über den Verkehr mit Wein Raum finden. — In der Budget kommission des Reichstages begann gestern Abend die Be rathung des Kultusetats. Bei den Einnahmen wurde der Fall Reiher zur Sprache gebracht. Der Minister erklärte, daß der Fall sich nicht als so schwer herausaestellt Hobe, wie mehrfach an genommen wurde. Der Fall wi dnrch Ertheilnng eines Verweises und Verhängung der höchsten Disziplinär- und Geldstrafe erledigt. Bei den Ermittelungen habe sich ergeben, daß der Fall Reißer nicht der einzige Fall von Versuchen an Menschen gewesen sei. Er habe jetzt eine entivrechende Anweisung erlassen, Inspektionen über die Kliniken angeordnet und dafür gesorgt, daß alle Fülle der Centtalverwaltung mitgetbeilt werden. Er hoffe, daß damit für die Zukunft allen Ausschreitunaen vorgrbeugt wi. Bei de» Aus gaben wurde zunächst der Wunsch ausgesprochen, daß das Medizinalwesen zu einer besonderen Abtheiiung mit einem als Mediziner ausgebildeten Direktor abgezwrigt werde. Der Minister erwiderte, daß die Frage, welchem Reffort das MkLtzinalwewii zuzutbeilen sei. noch nicht entschieden und daß daher einstweilen die Bildung einer besonderen Medizinalabtheilung noch auszrkwtzeu wi. »m nicht zu präiudicwrn. Das wurde von der Kommission! anerkannt, jedoch dagegen Widerspruch erhoben, daß eine solche Abtbeiluna unter allen Umständen von einem Fachmanne geleitet weiden muffe, da es hier doch auch auf administrative Weae. an komme. Für altkatholffche Geistliche und Kirchen sind 54 000- Mk. eingestellt und zwar 6000 Mk. mehr behufs Verwendung zur Aus bildung altkatholischer Theologen. Diese Mehrforderung wurde mit 12 gegen 8 Stimmen abgeiehnt. Berlin. /Priv.-Tel.) Die Reichstagsko in Mission für dos Verlagsrecht bat nach Schluß der ersten Leimig folgende Resolution angenommen: Der Reichskanzler wird eriucht. bald möglichst dem vorlwgenden Gesetze entsprechende Entwürfe über den Schutz von Werken der bildenden Künste und Photographie, sowie Mustern und Modellen vorznwaen. und im Anschluß daran das Verlagsrecht bezüglich der Werke der bildenden Künste, Photo graphie. Mustern nnd Modellen gesetzlich zu regeln. Berlin. (Priv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus berwlh heute den Bauetat. Bei den Einnahmen entspann sich eine längere Debatte über die am 1. Avril einttetende Erhöhung von Verkrhrsabgaben für den Wafferverkehr nn Sprce-Odcr-Kcmal. Abga. Gvtheiir (sreis. Verein.). Dr. Lotichius (natl.) und Ehw's (frech Verein.) sprachen sich gegen diele Erhöhung ans, durch welche die Schifffahrt und namentlich auch Danzig geschädigt würde. Minister Thielen, Geh. Ober-Regiernngsrath Peters, sowie die Mag. Freiherr v. Zedlitz, v. Pappenheim und v. Arnim recht fertigten die Erhöhung. Der Minister erklärte, an der Gleich stellung Danzigs mit den übrigen Häfen wstbalten zu müssen, doch wi er bereit, wegen des Ladegcwichttariss mit Danzig von Neuem in Verhandlung zu treten. Von den konservativen Rednern wurde daraus hingewiewn, daß, wenn man jetzt schon mit Klage» über hohe Abgaben komme, dies nach Bewilliaung der Kanalvorlage viel schlimmer werden würde. Beim Titel „Ministeraehalt" be schwerten sich die Berliner Abga, Dr. Goldichmiüt und Dr. Langer- bans darüber, daß der Großen Berliner Straßendabngesellschast die Koiizeisivn hinter dem Rücken der Stadl auf 50 Jahre verlängert worden sei. Minister Thielen erwidert, daß dies aus rein prai- tüchen Gründen geschehen sei. namentlich damit die Gcwllichast die im Verkehrsinwresse norhwendigen Einrichtungen treffen könne, was andernfalls nicht möglich gewesen wäre. Im Uebrigen sagte der Minister noch eine Novelle zum Kleinbahngewtz zu behusS anderweitiger Regelung der Entschadigungspflicht. Der Etat wurde genehmigt. Morgen: Eiienbahnelat. Berlin. (Priv.-Tel.) Die offiziöse „Nords. Allgem. Ztg " schreibt: „Obgleich der Besuch des Konlgs von England in Cwnberg als Akt brüderlicher Pietät einen rein familiären Charakter trägt, haben doch einzelne deutsche Blätter daraus ein volitüches Eieigniß zu machen gesucht, um sich in giftigen Angriffen zu er gehen. welche auch den Kaiser auf's Tiefste verletzen müssen. Es wird damit ein Grad von Gesinnungsrohheir be wiesen, der die ickärfste Zurückweisung verdient. (Diese offiziöse Kundgebung ist das Stärkste, was bisher an Brüskirnng der öffentlichen Meinung geleistet worden ist: sie ist geradem ein Schlag in's Gesicht für das gelammte nationale Denke» und Em pfinden. > ' - - . Daß kein irgendwie persönlich zu nahe zr ru werden, weil es selbstverständlich ist; die geaentheilige Be hauptung stellt sich als eine „giftige", um mit der „Nordd. Allgcm. Ztg." zu reden. Insinuation dar. Das Recht einer sachlichen nationalen Kritik aber wird sich die patriotische öffentliche Meinung im Reiche keinesfalls nehmen lassen ohne Rücksicht auf hösiich- dhnastische Beziehungen, und wenn ei» offizivies Blatt es wagt, dabei den nationalen Warnern und Wächtern „Gesinnungsrolcheit" ru unterstellen, so ist das eine Ausschreitung des osnziöien Preß- kosakenthums. für deren richtige Kennzeichnung es der parlamen tarischen Sprache an geeignete,! Ausdrucken gebricht. Die Red.) Berlin. (Priv.-Tel.) lieber den Gesundheitszustand der Kaiserin Friedrich lautet die auf Privatwege hier ein- aetroffene Nachricht wesentlich anders als die offizielle, welche das Befinden der hohen Kranken als befriedigend bezw. sehr befriedigend bezeichnet. Die Kaiserin Friedrich soll entsetzliche Schmerzen aus halten. Außer einer schon seit längerer Zeit eingetretencn Gc ickuvulst anHanden und Füßen soll der Nterenkrebs bereits auch das Rückgrat angegriffen haben. — Die Berichte über angebliche Zenvürfnlffe zwischen dem Grasen Walderlee und dem deutschen Geiandten Dr. Mumm v. Schwarzenstein werden in direkten Pekinger Meldungen als völlig erfunden erklärt. Wer die Verhält nisse kenne, wisse, daß zwilchen den beiden Herren von Anfang an das beste Einvernehmen bestehe. — Dem BundeSrath ist die anaekündigte neue Chinavarlage zuaegangen. wonach weitere IM Millionen Matt für die oitasiatrfche Expedition bewilligt werde,, sollen. — Wolsf'S Bureau schreibt in eigener Sache: In einen, Blatte wird behauptet, die aus Nr. 759. 762 und 769 uniercr Depeschen gebrachte Auslassung der „Russischen Handels- und Industrie-Zeitung" sei von unS auf Bestellung verbreitet worden. Vir stellen demgegenüber fett, daß uns der Auszug irne« Artikels von der Russischen Telegmphen-Agentur in Petersburg ohne irgend »eichen Auftrag umeretteit» tttegraohtrt worden war und daß wir «glaubt haben würden, un» berechtigten Borwürfen der großen Mehrzahl unserer Abonnenten auszusrtzen. wenn wir eine wich, Kundgebung unterdrückt hätten. Bet diesem einfachen Sachverhalt kann von irgendwelcher Einwirkung von dritter Seite, wer diese auch - M», I ^ -7Z! s 2 L,- ' L:.
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