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Erzgebirgischer Volksfreund : 23.07.1943
- Erscheinungsdatum
- 1943-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194307235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19430723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19430723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1943
- Monat1943-07
- Tag1943-07-23
- Monat1943-07
- Jahr1943
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.07.1943
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Phosphorrege« am Mi«s. Am 17. Tage der großen, die Angviffskraft der Bolsche wisten - zermürbenden Abnutzungsschlacht im mittleren und südlichen Abschnitt der Ostfront, am Mittwoch, vernichteten unsere Truppen bei der Abwehr erneuter Durchbrr^hsver- suche wiederum 163 Sowjetpanzer. Die seit Monaten für den Großangriff zusammengezogenen Sowjetdivisionen haben am mittleren Donez und am Mius innerhalb fünf Tage so erhebliche Verluste erlitten, daß unsere Truppen die* bisher einheitlich und mit großer Wucht geführten Durchbruchs versuche des Feindes in örtliche Abwehr kämpfe aufspalten konnten. Diese Entwicklung wurde hervorgerufen durch die wendige deutsche Abwehrtaktik, sie hat ihre tieferen Ursachen aber in den vovausgegangenen erfolgreichen Vorstößen gegen die mitt lere feindliche Angriffsarmee im Raum Bjelgorod—Orel. Wie wirksam die Bolschewisten dabei getroffen wurden, zeigt die Meldung eines Panzerkorps, das östlich Bjelgorod angriff und gleichzeitig in elastischer Verteidigung den starken Flankendruck der Sowjets abzuwehren hatte. Diesem deut schen Korps standen neun Schützendivisionen mit sechs Panzer regimentern sowie eine Panzerbrigade und drei mechanische Brigaden gegenüber. Es Hat beim Vorstoßen drei feindliche Schützendivisionen, drei Panzervegimenter und eine Panzer brigade vernichtet, vier Schützendivisionen und ein Panzer regiment stark angeschlagen sowie zwei weiteren Divisionen und einem Panzerregiment schwere Verluste beigebracht. Im Verlauf der Kämpfe wurden 339 Sowjetpanzer vernichtet, 113 Geschütze, 429 Pak sowie über 1500 Maschinengewehre und Granatwerfer erbeutet und rund 9700 Bolschewisten als Gefangene eingebracht. Ein weiteres, nördlicher stehendes Panzerkorps schoß am Mittwoch seinen 700. Sowjetpanzer seit 5. Juli ab. Das Schwergewicht der feindlichen Angriffe lag wiederum am Orel-Bogen. Südwestlich Orel führte der F« ind nach starker Artillerievorbereitung und Vernebelung des Angriffs streifens mit einigen, von Panzern unterstützten Bataillonen mehrere Vorstöße, die aber im Sperrfeuer oder im Nahkampf scheiterten. Südlich Orel ließ die Kampftätigkeit etwas nach. Hier haben unsere Truppen vorteilhafte Stellungen beziehen können, die den Feind an wichtigen Abschnitten zu verlust reichen Angriffen über fast deckungsloses Gelände zwingen. Erneute schwere Abwehrkämpfe hätten unsere Truppen da gegen nordöstlich und nordwestlich Orel zu bestehen. Den ganzen Tag über griff der Feind mit mehreren Divisionen und zahlreichen Panzern an. Bis auf örtliche Ein brüche, deren Bereinigung im Gange ist, schlugen unsere Truppen die Angriffe in erbitterten Kämpfen verlustreich für den Feind ab. Wesentlichen Anteil am Scheitern der feind lichen Vorstöße hatte die Führung durch geschicktes Zusammen spiel von beweglicher Verteidigung und Luftangriffen. Unsere trotz ungünstiger Wetterlage angreifenden Kampf- und spturz- kampfgeschwader bombardierten fortgesetzt feindliche Truppen bewegungen, Artilleriestellungen, anrückende Reserven, Pan zer- und Lastwagenkolonnen. Einen weiteren Schwerpunkt versuchten die Bolschewisten im Kampfgebiet nördlich Bjelgorod zu bilden. Mit beträchtlichen Panzerkräften stürmten sie gegen unsere Stellungen an, ohne bei Verlust von 83 Panzern mehr als im Gegenstoß sofort wieder berei nigte Einbrüche erzielen zu können. Im Süden schälten sich die Abschnitte bei Kuibyschewa am oberen Mius und bei Isjum am mittleren Donez als Hauptangriffsräume der Bolschewisten heraus, nachdem die feindlichen Angriffe der letzten Tage im Raum westlich Woro- schilowgrad, bei Lissischansk und nördlich Sslawiansk zusam- mengebvochen sind. Die erneuten Durchbruchsversuche wur den von starken Panzer- und Artillerievevbänden unterstützt. Feindliche Schlachtflieger griffen vor allem am Mius wieder ln großer Zahl in die Erdkämpfe ein und warfen dabei dHsphor ab, der in dem Steppengelände zahlreiche Flachenbrande hervorrief. Dennoch gelang es unseren Trup- den, die feindliche Angriffsfront einzudämmen, wobei die Ab- schirmung der Flanken und die Abriegelung der sowjetischen Vorstöße aus der Luft durch starke Sturzkampf-, Kampf- und Schlachtfliegerverbände wirksam unterstützt wurden. Nach har- ten Kämpfen setzten sich unsere Truppen an allen Abschnitten gegen die feindliche Uebermacht durch und schlugen unter Ab schuß zahlreicher Panzer die Angriffe ab. ErklSrung des Papstes. , Nlnter dem Eindruck des Ueberfalls der Bombenflugzeuge auf>Rom richtete Papst Pius XII., nicht zuletzt in seiner Eigenschaft als Bischof von Rom, ein Schreiben an seinen Generalvikar in Rom, den Kardinal F. M. Selvaggjani, in dem er einleitend „in einer Stunde besonderer Bitterkeit" den Angriff auf Rom als ein „trauriges Schauspiel des Blut bades und der sich häufenden Ruinen im Kampf gegen eine wehrlose und unschuldige Bevölkerung" kennzeichnet und die Kriegführenden daran erinnert, daß sie, wenn sie die Würde ihres Volkstums und die Ehre ihrer Waffen hochhalten woll ten, die, Unverletzlichkeit der friedlichen Bürger und der Denk mäler des Glaubens und der Kultur achten müßten. „Denkt, so wollen wir ihnen zurufen, an das strenge Urteil, das die künftigen Generationen über diejenigen fallen werden, die alles das zerstört haben, was eifersüchtig behütet und bewahrt werden mußte, weil es den Reichtum und den Glanz der ganzen Menschheit und des Fortschritts der Völker bildete." Pius XII. bezeichnet in diesem Zusammenhang die Stadt Nom als einen „Edelstein, von wunderbaren Denkmälern der Religion und der Kunst eingefaßt, die Hüterin sehr wertvoller Erinnerungen und Dokumente. Es ist das gleiche Rom, dessen Stadtgebiete mit Gebäuden der römischen Kurie und zahlreichen päpstlichen Instituten und Einrichtungen bebaut ist, mit inter- nationalen Instituten und Schulen, mit unzähligen Weihe- stätten, nicht eingerechnet unsere großartigen Patriarchal kirchen, zahlreiche Bibliotheken und Werke der größten Geister der bildenden Künste, das Rom, zu dem soviel'Menschen aus der ganzen Welt wallfahren, um nicht nur den Glauben, sondern auch die antike Weisheit zu lernen, Menschen, die diese Stadt als ein Leuchtfeuer der Kultur betrachten." Der Papst weist ferner darauf hin, daß die Vatikanstadt — ein unabhängiger und neutraler Staat — fast im Zentrum Noms liege. Er habe darauf wiederholt hingewiesen, indem er mit Recht den Schutz Roms dem Gefühl für menschliche Würde und christliche Kultur anempfahl. Es schien — so heißt es in dem Brief weiter — die Hoffnung erlaubt, daß das Ge wicht so ausschlaggebender Gründe bei den kriegführenden Parteien eine günstige Aufnahme zugunsten Roms finden würde. „Aber leider" — so erklärt der Papst ferner — „wurde unsere so vernünftige Hoffnung getäuscht. Das, was wir befürchtet hatten, ist eingetroffen, und was wir voraus gesehen hatten, ist jetzt traurige Wirklichkeit . . ." Zum Schluß erhebt der Papst erneut seine Stimme „zum Schutz der höch sten Werte, die die Menschheit und das Christentum zieren", um den „überlieferten und anvertrauten geistigen Schatz vor dem Urteil der künftiaen Generationen und dex Meinung aller Wohlgesinnten in Schutz zu nehmen." * Die Opfer des Terrorangriffes auf Röm. Die Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung bei dem anglo-amerikanischen Terrorangriff auf Rom vom 19. Juli beträgt 717 Tote und 1599 Verletzte. — Durch den Angriff der Luft gangster in der Nachl zum 22. Juli wurde in Neapel der präch- tige Friedhof von Poggiorcale zum größten Teil verwüstet. Was ««s angeht. Nach der zwischen Roosevelt und Churchill bei ihrer Be gegnung auf dem Atlantik getroffenen Abmachung sollten vier Nationen „nach dem Siege" die Welt beherrschen: England, die Sowjetunion, China und die Vereinigten Staaten. Die Aufteilung der einzelnen Weltgegenden auf diese Mächte blieb einstweilen noch vorbehalten. Von China war bald darauf nicht mehr die Rede. Jetzt, nach noch nicht zwei Jahren, ist man darüber, auch England auszubooten, so daß an der Auf teilung der Erde nur noch die UdSSR, und die USA. beteiligt sind, d. h. daß also Kreml und Wallstreet in Zukunft die Welt beherrschen sollen. Die in jüdischen Händen befindliche „Chicago Daily Tri bune" war dazu ausersehen, den Plan von heute zu veröffent- Uchen. Sie verzichtete dabei auf alle Umwege und hält es nicht für nötig, Rücksicht auf die Gefühle der Engländer zu nehmen, woraus ersichtlich ist, wie die maßgebenden Kreise in Neuyork und Washington die Insulaner einschätzen. Die Zei tung stellt die Frage, weshalb denn die Vereinigten Staaten ihre Rechte an eine Art internationaler Organisation abtreten sollten, und meint, es sei doch viel einfacher, wenn alle Staaten dem Verbände der Vereinigten Staaten von Nord amerika beitreten würden, wozu die formellen Voraussetzungen in der Verfassung der Vereinigten Staaten gegeben seien. Wer sich dazu entschließe, diesen Schritt zu tun, werde sich künftig im Schutze Washingtons befinden und vor allen Gefahren ge- schützt sein, seien es Angriffe von außen oder Revolutionen von innen. Mit besonderem Behagen beschäftigt sich der Ar tikel mit den geringen Möglichkeiten des englischen Welt reiches. Kanada, so läßt man durchblicken, sei ja schon fast amerikanischer Besitz, ähnlich verhalte es sich mit Australien, das heute schon außerhalb des Empires stehe und mit Neu- seeland und den benachbarten Inseln gemeinsam unter das Sternenbanner treten könne. Bei Südafrika lägen die Dinge etwas schwieriger, aber es wäre gelacht, wenn sich kein Weg finden lasse. Was das englische Mutterland anlange, so würde seine Aufgliederung in die vier Staaten England, Wales, Schottland und Irland stattfinden, die dann in die USA. ein gegliedert werden würden. Da man nur „demokratische Repu bliken" gebrauchen könne, müsse allerdings der King ver schwinden. Das mache fast gar nichts, denn seine „konstitu tionellen Befugnisse existierten ja doch nur noch dem Namen nach, mit anderen Worten, er habe ja eh nix zu sagens Außer dem, so läßt man durchblicken, wäre es zeitgemäß, wenn mit der Adelsherrschaft auf der Insel endlich einmal Schluß ge- macht würde. Im übrigen werden den britischen Krämern die wirtschaftlichen Vorteile schmackhaft gemacht, die sie gegen ihre Selbständigkeit eintauschen würden. Die Menschenkraft der USA., ihre Industrie und ihr Reichtum würden England sofort zur Verfügung stehen, die Zollgrenzen würden fallen, und der amerikanische Goldschatz würde Gemeingut werden. Zum Schluß wird nicht versäumt, auf die Stärke der Ver einigten Staaten gegenüber dem kümmerlichen bißchen Groß- britannien hinzuweisen, es wird also mit der Peitsche gedroht, falls das Zuckerbrot nicht wirken sollte. Der Plan geht dann noch weiter. Neben dem Empire sollen die artigen westeuropäischen Staaten verspeist werden, also Portugal, Spanien, Frankreich, die Schweiz. Was sonst noch in Europa übrigbleibt, fällt dann dem einzigen noch anerkannten Partner bei der Teilung der Welt zu, Sowjet rußland. Zunächst einmal, denn darüber sagt die „Chicago Daily Tribune" natürlich nichts, daß nämlich die große Aus einandersetzung weitergehen und ein dritter Weltkrieg später die Entscheidung bringen soll. Es ist nicht schwer, sich die Kriegsschauplätze vorzustellen, auf denen die beiden Freunde von heute und Rivalen von morgen, die USA. und die UdSSR., zusammenstoßen würden. Auf der östlichen Halb kugel würde es der heutige japanische Machtbereich sein, auf der westlichen Mittel- und Osteuropa. Und das ist das, was uns bei der Plänemacherei der Pankees besonders angeht. E. V. Nr. Ik» Iahrz. SS Die Sowjetoffenfive in örtliche Kämpfe aufgespalten D«r „arzgkdirgtsch« Dolksfr«,«»- «rschrint ««Utag» «»»all. Bez»,»pr«l»! Ar«t Hau» durch Trüg« UV «til. durch di« Post Lid FNk (aurschlteßltch Zustellgebühr). V-Mch«».«,»»», Leipzig Rr. 1222«. Slablbank-Nont»! «lue t-Sa. Nr. 28. Adr Rückgad« unverlangt eingerelchtrr Schriftstück« usm übernimmt di« Schriftleitung leine Verantwortung. »M Verfügung von hoher Hand leine Haftung aus laufend«» Verträgen, bet Unterbrechungen de» Geschäftsbetriebe, lein, Lrsatzpfiichb — Schwärzender,«» Ta^dlatt Verla«: L.«. »Set»«,«««, L«. SeschSftrstellen: Aue, Ruf Sammel-Rr.W1I, Schneebeea MV Schwarzenberg 3124 und Lißnitz (Amt Aue) SS4V. Freitag, de« 2S. Juli 1S43 Schweres Infanteriegeschütz im Raum von Bjelgorod. U-PK-Kriegsber. King (Sch) Vom Kamps aus Sizilien. Motorisierte Flak der deutschen Luftwaffe in Bereitschaftsstellung. PK-KviegsLer. Schwab- (Sch) Zwei britische Fahrgastschiffe, eine» der Ducheß- Klasse von 20 000 BRT. (oben) und eines dar Ovduna-Klasse von 15 500 BRT. (unten) wurden von Fernkampfflugzeugen im Atlantik versenkt. (Scherl-Bilderdienst-M.)
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