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Dresdner Nachrichten : 15.01.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187701151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1877
- Monat1877-01
- Tag1877-01-15
- Monat1877-01
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- Dresdner Nachrichten : 15.01.1877
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Nr. IS WÄ'L'W« M«rlenftrahe I». «d,n> n««eni»»rel» viettelliitz«. Nch 2 Mark LOP,-«..durch die «dft 2 Mark ,L Plge. St»tel. Nummern IOPs,e. »usla,e 32000 «k»l. Aür dir Nll-kgabe ein,«. sandtcr Mau»leri>»e wacht sich dir Rcdactiou »licht verbindlich. gnIeratcn'Anni'dme aui- n>ür!,,ch«a»e»I>«>»u„» «»akarinHaml'url!. liler- »». Wie». Lctvjig, vatzl. Breslau, Framsurt a. M.. — Nud.MoN« i» Berlin, Lcivjia. Wir», tzaurdur,. flranksnrt a. M., Mün» eben. — Taub« » v». i» grankturt a. M. — »r.BoiatinLheninib.— lalltte, IluMer L t.a. in Paris Montag» IS. Jaunar. Tageblatt fürUolitik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Mörfenbericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch Ntichlirdt in Dresden. Verantw. Ncdacteur: Fr. Goedsche in Dresden. xxn. Jahrgang. MItredacteur: vr. Iknill irierev- Für das Feuilleton: Lueivlg lS»Bt Snierat« »erden Marien. Eirade ko di» Ad.» Ubr «»genommen. Sonnl-a» Lia Milta,» »S Uhr. 2» «ieuiladt: s.robe Nloiler» wriie ö bis gia-bm.L Ubr. e — Ter Raum einer rin. spaliigen Pcliizeile koilet 15 Pjae. lkingeiandt di« Zeile 30 Ps,e. Eine Garanlie siir da, il ail, jita fti ne Erscheine» der 2nscralc wirb nicht ge,eben. Anslvärligc Annoncen. Auslruue von »ns nnbe« kanntenAirinrn und Per. Ionen injcrircn ioir nur s,cucn Prituumcra»»«- ^iabluiifl L»r-l> Brirl» »narlc» oder Posteinzab- lung. Acht Silben ko»en 15 Psae. Jnicralc ilir die Montags.Nummer ober nach einem Festtag« die Peliljc„c 2» Pjge. Dresden, 1877. Locale» and Sächsisches. — Im Unterrichtsministerium arbeitet man dieAusführungS- Verordnung zum Gesetze über die höheren Unterrichtsanstalten eifrig aus. Man hofft, daß dieses Gesetz bereits zu Ostern, also mit Be ginn des neuen Schuljahres, eingeführt werden kann. — KinderauSsetzungcn kommen leider nicht selten vor, im Laufe des Sommers aber werden wir hier eine Kinderausstel lung haben. Die königl. Staatsbehörde hat bereits einer Anzahl von Bürgern die Erlaubniß ertheilt, eine Ausstellung von allen den Artikeln zu veranstalten, die das Kind in leiblicher und geistiger Be ziehung bedarf. Man wird also Spielzeug, Wäsche, Kleidungsstücke, ErziehungS- und Unterrichtsmittel zu einer jedenfalls höchst in teressanten Ausstellung vereinigen. Als Local ist das Trianon in Aussicht genommen. - Im hiesigen kuiistgcwcrdli cl, c» M u s e u m (altes Polytechnikum) ist der Schwerpunkt entschieden in den Tertil- c-äleu zu suche». Immer mehr baut sich diese Avtheilung aus, wächst au und vervollkommnet sich. Die Stoffmuster bieten de» Anlaß zum Studium für Möbelstoffe und Tapete», die Spitzen und Stickereien sind ein Hauptanziehungspunkt sür die Damen welt. Neuerdings ist das Museum noch um eine Sammlung von Posamcntierarbcitcn, Fransen, Quasten rc. bereichert, welche in >80 Nummer» unseres Wissens tu keiner andern tunstgewcrd- licheu Sammlung so vollständig wicbcrzufindcn ist. Unsere Po samentiere könnten daran gehörig Neues lernen und sollten nicht den Besuch verabsäumen. Um allen Anforderungen gerecht zn werden, sind letzt Dienstags und Freitags Vormittags Besuchö- slunden für die Bibliothek eingerichtet und wird diese Gelegenheit bereits gehörig benutzt. Die Schülcrzahl der Kunstgewerbeschule ist bereits aus 70 Lagesschülcr angcwachscn. Bei den meisten derartigen Anstalten wird mit einer große» Schüicrzahl paradlrt, die sich aber schllesjlich als Abcndschüler resp. Hospitanten c»t- puvvcn. Die Ausbildung eines Kunstgewerbcschülcrö ist aber durchaus nicht mit Halbwissen gemacht. ES fehlt uns an gan zen Leuten und 10 halbe Menschen machen immer noch keinen ganze» der Leistung nach. Wenn unser Handwerkerstand das cinsieht, so wird sein guter gcdlcgcncr Kern wieder zu derjenigen Ehre und demjenigen Ansehen gelangen, wie eS in einem wohl geordneten Staatslebcn zur Nothwendigkclt gehört. Mancher wohlhabende Handwerker könnte sehr wohl seinem Sohn einige Iabre Studllnnö auf der Kunstgewerbeschule angcdclbcn lassen. Was früher allgemein gewünscht wurde: eine Kunstgewerbeschule im Kunstgcwerve-Muscum, jetzt ist sic da — aber man benutze sie auch! — Die sittliche Hebung der ln unseren Strafanstalten, Ge rlchtö- und Polizei-Gesängnissen Dctinirten beschäftigt bereits seit mehreren Jahren eine Anzahl von Männern, die sich auch kürzlich wieder unter dem Borsitz des Hern» Krelöhauptmanuo von Einsiedel zu einer Conscrcnz sür das Gefäng - n ißwese n zusammcnsanden und nach eingehender Berathung ibre Ausgabe in der Hauptsache darin fanden, nicht allein für alle Diejenigen. welche Interesse sür Zwecke des Gcincinwohlcö baden, zu einem Mittelpunkt zu dienen sür gegenseitigen Aus tausch der Eriahcungen und gemeinsame Besprechung über alle Angelegenheiten des Gesängnißwescns. sondern auch in allen Schichten l-es Bolkeö durch geeignete Mittel das wcrkthätige In teresse a» dem ausgesprochenen Zwecke zu erwecke» und zu er halten und wo es zur Förderung des Gesängnißwcsens wün- schcnswerth erscheint. Resottrlioncn, Vorschläge. Petitionen rc. sowohl den Behörde», als auch anderen Körperschaften, wie den Landständen, der Synode, dem Eentralauoschusse des Vereins zur Fürwrge für Stra'entlasscne, zu unterbreite». Einen wich tigen, und hier zugleich de» ersten Schritt zur Verwirklichung ihres Vcreinszweckeö glaubt die Eonserenz durch Anstellung eines Neiie-Agenten zu tbun, als wclchcnsicHerrn PastorMahnausWald- beim gewonnen hat. dessen hauptsächlichste Arbeit darin bestehen wird, an Ort und Stelle von bcn Bedürfnisse» der Gefangenen .nenntnlsj zu nehmen, die Bildung von Vereinen zur Fürsorge sür Entlassene anzurcgcn und die schon bestehenden rnitercinander zu verbinden, sowie über alle seine persönlichen Wahrnehmungen der Eonserenz zu berichten. Dal; durch die Bestrebungen der Eonserenz eine der edelsten Merischenpflichtcn criüllt werten soll und kan», ist in» hohen Grade anerkennend- und untcrstützungs- wcrth, und mitbelfen kann da Jedermann; besonders bcruftn zur wütigen Mitarbeiterschaft scheinen aber die .greis- und Aezirks- Qberbeamten, Landtagsabgeortnete, Gemcindevcrircter, Vertreter der Presse, Geistliche und Lehrer, obschen eben, wie gejagt, Jeder, auch Frauen sich thätig anschließcn können. — Der Tbierschutzverein hielt am 27. Decembcr des verflossenen Jahres seine Generalversammlung. Im Sitzungs- locai prangte zum ersten Male daSMcdalllon-Portralt des hoben Protcctorö, Sr. Mai. dcö K ö » ! gS Albert, weiches als bleibender Schmuck darin angebracht worden. Der Vorsitzende, Dkrcctor Nt arguart, gab eine gedrängte Ucbcrsicht der Ver- cinsthätigkcit vom Jahre 1875, welche erweist, daß das thicr- schützerische Wirken in immer weiterem klmiange in Anspruch genommen wird. Diesem fortschreitenden Wachötbnm der Ans gäbe entsprach auch die numerische Zunahme der Mitglieder, wie nicht minder das allezeit bereitwillige förderliche Entgegenkommen der verschiedenen Lanbeobcbörbcn und ihrer ausführcntcn Organe und die überaus wirksame Unterstützung seiten der Herren Amtö- nnb.Bezirksthlcrärztc. Die ircundlichen Beziehungen zu den zahlreichen auswärtigen Vereinen, welche ebenfalls erheblich sich vermehrt haben, bekundeten sich häufig in der ehrendsten und vertrauensvollsten Wciie. Die von Herrn Inspector Kirch- hübel aiö Rechnungssührcr und Kassircr des Vereins hierauf vorgelegte Kassenübersicht ergab, das. Dank der dem Verein in älterer und neuerer Zeit zugeflosscnen Schenkungen die Kasse In der Lage gewesen ist, den durch den vermehrten Geschäftsbetrieb erheblich gesteigerten Anforderungen gerecht zu werden. Bet Erledigung der heimischen Angelegenheiten würbe zuvörderst die Seiten des Dresdner Stadtrathcs kürzlich verordncte Hunde- sperre als Gegenstand vielfach und lebhaft geäußerter Theilnahmc zur Berathung gezogen, welche dahin führte, da» cinc Pctiton an das Ministerinin des Innern beschlossen wurde, um dasselbe zu ersuchen, dahin Verordnung zu treffen, daß die stadträtbliche Bestimmung der Führung der Hunde an der Leine thunltchst bald wieder aufgehoben werde. In der Berichterstattung über tmderwclte Vorkommnisse rühmt der Vorsitzende die günstigen Folge» der neuen Einrichtung, nach welcher alles Lastfuhrwerk mit Namen und Ort des Besitzers bezeichnet sein must. In zahl reichen Fällen war cs hierdurch ermöglicht, für verlebte Zuglhicre sofort die criorderllche Abhilfe zu vermitteln, sei es nun, daß Vorsorge getroffen wurde, um einem wundgericvene» Pferde bis imch bewirkter Heilung kein Kummet aufznlegen ober einen Zug hund von einem Maulkorb zu befreien, ressen Anlegung für ihn mit Schmerzen verbunden war u. dgl. m. Daneben verdient hervorgehobcn zu werden, dast in all den zahlreichen Fällen, in denen von dem Vorsitzenden der Weg einer privaten Verstän digung mit dem Bettoffenen als geeignet erachtet wurde, seiten der letzteren säst ausnahmslos die Ansprache eine willige Beach tung. häufig noch mit dem Ausdruck lebhaften Dankes, fand. Dle winterliche Fütterung der Vögel ist auch dieses Jahr in Angriff genommen worden. Ebenso wurden zum Schutz der Zughunde gegen die Külte wärmende Decke» zum Ucbcrbrciten auSgegeben. Ein nicht minder dringendes Bedürfnis; zeigt sich nach schützenden Unterlagen, welche die Kätte und Nässe des Erdbodens abhaltcn. Hierzu cizzor» sich besonders alte Gang- läuier und auster Gebrauch gesetzte Abstreicher aus Eocoofascrn. ferner jene sackartigen Hüllen, welche zur Verwahrung der Fässer beim Transport von Sütwcincn und seinen Ligncurcn zur Ver wendung kommen. Nach dieser Seile hin wird eine ircundiiche Unterstützung der Vcrcinsthätigkcit Seiten der Mitglieder, wie des gröstcrcn Publikums erbeten, da gerade hiervon der Bcdari ein sehr bedeutender ist. Mit dem Ausdruck wärmsten Dankeö wurde in dieser Beziehung berichtet, dast sowohl das königliche Hanümarschallamt, wie die Direktion des HoitbeatcrS au! An suchen dein Verein reiche Spenden dieser Art hatte zngehen lassen. — NcichütagSwahlen aus Sachsen. Gespannt dar! man sein, wie sich die Sozialdemokratie bei der Stichwahl zwischen Fränkcl (Fortschr.) und Ur. Pfeiffer (gcmästigtnational» entschei det. In Zittau erhielt Fränkcl 1247, Pfeiffer 7.',«; Stimmen. - Im Lövauer Bezirk erhielt Frühen» 2700. Noschcr 1800 St. „Wir beklagen auf's Tiefste die verspätete Ausstellung eines sol chen patriotischen Ehrenmannes, wie Noschcr. Dieser lcste Eha- rakter. populär wie selten Jemand in der Lausitz, Kenner unserer Industrie, wird unserem Lande sehr im Neichstagc fehlen. Nun vertritt unö abermals dieser Frühauf, dem das Grünen und Blü hen des sächsischen Naukentranzcs völlig fremd geworden ist." — In den Ortschaften: Laiigwolmsdors, Stolpe», Bühlau, Schmictc- ieid, Fischbach, Hennersdorf und Lautcrbach: Koppemcls 241. Eysold 121, Peters (Soe.-D.) 110 Stimmen.-Kmehlen: Nichter 24. Nanert 17 St. Im 4. wie im 7.Wahlkreise haben dicSvz.- Dcm. deshalb viele Stimmen von der Landbevölkerung erhallen, weil die Wirthe sür sic wirkten und diese sind unzmricdcn wegen der Beschränkungen der Tanzbclustigung. - Im Bezirk Stoll- berg-Schnccberg erhielt Baumeister llhttnann (iortschr.) 0510 u, Liebknecht 7012 Stimmen. — Burgstädt-Mittwcida: 1)r. Gcnscl siegte mit 8417 Stimmen über Vahltcich (Soc.-Dcm.), der mir p,72.l erhielt. l)r. Schaffrath erhielt 207. Vahltcich erhielt bei der vorigen Wahl aller Stimmen, diesmal nur -ff--. — Am Freitag Abend o Uhr feierten die hier wohnenden Mitglieder der griechisch»katholischen fltcligionögemcinde in der russischen Kirche ihren Sylvestergottesdienst und vor- gestern Mittag von 11—12 Neujahr. Während beider dieser kirch lichen Feste brannten Hnndcrle von Wachskerzen und der Reflex dieser Beleuchtung brach sich tausciidsach an den Marmorwändcn dieses kleine», aber prachtvollen Tempels. — Herr Generalarzt 1)r. Roth hält am Donnerstag de» 18. d. im hiesigen Börsensaale. Waiscnhansstraste Nr. Ii, zum Besten des „Iiivalldenbank" einen Vortrag, zu wrlchcm er das Thema: „Erinnerungen vo» der Ausstellung zu Philadelphia" gewählt hat. Sc. Mai. der König, als Protector des „Inva- lidcndank", wird diesen Vortrag mit seinom Besuche beehren. Das gewählte Thema bürste in allen Kreisen Interesse er wecken. — In aller Stille feierte gestern ein würdiges Ehepaar, Schuhmachcrmeistcr Golz und Frau, große Frvlnigasse 4, III., die goldene Hochzeit. - Der getstig gestörte junge M ann. welcher in der letzten Wahlversammlung der hiesigen Sozialbcmotratcn im Dianasaal jene bekannte so peinliche Situakion hervorgcruscn hatte und seit der Zeit im städtischen Krankcnhauie untergcbracht war. soll dort während der letzten Tage so närrisches Zeug ge trieben habe», taff damit dessen vollständiger Irrsinn conslatirt sei und seine Uebersiährung nach der Anstalt Sonncnstcin noch im Lanie des heutigen Tagcö vorgc>chcn ist. Der betauenis- wcrthe Wahnsinnige, seither Polvtcckmikcr, wurde vorgestern im Krankcnhause von seiner schmcrzcrsülltcn Mutter besucht. — In Leipzig bat am 12. Januar ein in der Sibonicn- straste dienendes Mädchen von lo Iadrc» ans Glauchau bcn Versuch gemacht, sich durch den Genuß von in Wasser geworfenen Köpfchen von Streichhölzchen zu tödtcn. Dem Vernehmen nach ist die thörigtc Person zu dem Entschlüsse dadurch veranlaßt worden, rast Ihre Herrschaft ihr den Besuch eines Balles abge schlagen halte. — — Die bei dem in Sonncbcrg - Sprcmbcrg ausgc- brochcncn Schadcnscucr als Brandstifterin verhaftete Ehe frau des BuschaimchelS Thomas leugnet vis jcltt hartnäckig und scheint wie von Irrsinn befallen zu sein. Zu weiterer strengerer Untersuchung wurde also deren Ucbcrsührnng an das Bezirks gericht Bautzen nöthlg. Aus dem Bahnhof Ncuialza, von wo aus der Wefterlransvort erfolgte, war eine zahllose Menschenmenge anwesend, die der vcrhängnistvollcn Person nicht gerade die lic bene-würdigsten Worte zum Abschied nachrlcf, hinsichtlich dessen der polizeiliche Transporteur sich genöthigt sab, Ruhe zu gebieten. — In Briesnitz bei Wcistcnbcrg ist am 10. Januar srüh das HauS der WIttwe Ebristiane Hantusch abgebrannt. — — Aus der Im benachbarten Böhmen bei der Stadt Platten ll'A- Stunde von Iohanngeorgenstadt, gelegenen Rothciscnstei». grübe „Hilsc-Gottes-Zechc" zu Irrgang ist am 5. Januar ei» be absichtigt gewesener Durchschlag in alte, seit 80 Jahren unter Wasser gestandene Bane gemacht worden oder vielmehr von selbst erfolgt. Von 0 in der Grube beschäftigt gewesenen Arbei tern sind 4 rechtzeitig entflohen, 2 dagegen sind vom Wasser überrascht worden und haben C> lange Stunden hindurch bis an den Hals im Wasser stehen müssen. Endlich ist eö ihnen noch möglich geworden, den Schacht und durch diesen die Tageöobcr- släche zn erreichen. Sie lind zwar somit dem Tobe entflohen, jedoch in Folge des Schreckes und der Erkältung auis Kranken lager gewonen worden. Eine hilfreiche Spende würde diesen blutarmen beiden Leuten und ihren Familien sehr willkommen sein. Daö Schwarzwasser und weiter unten die Mulde »inwelche sich das crstere bei Aue ergießt) ist dadurch ganz rotb gefärbt worden und mehrere Tage in dieser Färbung geflossen. 14 bis 1.', Holzstoff-Fgbrilcn sind hierdurch mchr oder minder bcnachthciligt gewesen. — Die vor einigen Tagen in kiesen Blätter» enthalten gewesene Mitthclttnig über einen Bergrutsch bei Globcnstcin findet durch OblgcS seine Berichtigung. - OesfentlIche Gerichtssitzungen am 13. Januar. Der Handelsmann Karl August Hentzicdel hier fuhr am 22. Juni v. I. mit seinem Geschirr dem Verbot zuwider gner über die Promenade ans dem Johanneöplatz nnb wurde dabei von den, Gendarmen Trachbrodt ertappt, der sofort von seiner Befugnis; Gebrauch machte, indun er von Hentzschcl 1 Mark Straf geld verlangte und auch erhielt. Hiermit wäre die Sache abgcthan gewesen, wenn Hentzschcl sich nicht noch den „Spaß" gemacht hätte, den Gendarmen also zu foppen: „Sie brauche» wohl ein paar Schnapötrcier? — die sind wohl alle, denn weiter wird doch so nichts daraus, wissen Sie, Las kenne ich, verstehen Sie?" Trachbrodt, welcher natürlich nichts weniger als Spaß hierunter verstand, forderte de» Angeklagten nun au?, von seinem PegaluSsitze herabzustcigcn, dieser wurde aber »un erst recht ctlig und parttrte i» den erregteste» Tonarten: „Was bilde» Sie sich denn ein. ich bin ja nicht Ihr Diener, sie sind vielmehr mein Diener u. s. w." Hentzschcl räumte bei seiner Vernehmung sofort ein, was ihm zur Last gelegt wurde, erklärte aber, trotzdem sich gar nicht daran erinnern zu können, übrigens sei seine Ansprache an T. ganz gemüGlich und im Spaße erfolgt. Sowchl bcr direkt Beleidigte, als die Polizei- Direktion stellten Strafantrag und die Folge war eine Vcr- lirtveittmg zu 45 M. Geldstrafe, wogegen H. erfolglos Einspruch erhob. - Der Erdirettor der Dresdner Gewerbebaut, Erstadtrath und Erlandtagö-Abgeordnete, Rcinhold Fröhncr. war über den Inhalt zweier Artikel in den „Dr. Nachr." so entrüstet, das; er Strafantrag wegen Beleidigung seiner Person stellte. Mit dem Erkcniitniß erster Instanz, das aus 50 Pt. Geldstrafe <20 und 20 Pt.» lautete, gab sich der Herr Direetor :c. durchaus nicht zufrieden, das offene Auitrctcn der Presse sollte viel harter geahndet werten. Sein Gegner, der Rcdacteur Goedsche, erhob ebenfalls Einjpruch in der Erwartung, daß wohl seine Freisprechung die Folge sein dürste. Herr Advoeat Lohrmann, rer Ver- lrctcr Fröhncc's. beantragte eine angemesjene Erhöhung der erstinstanzlich erkannten Straft. DerLcrtheidigcrGocdsche'o, Herr Advocat Fränzct, konnte nicht umhin, den verzweifelten Mlfth zu bewundern, den der vielgenannte Fröhncr gegenüber dem Verdienste der Nachrichten, über seine notorisch nicht znm Segen des Plibiitiimg gereichende Thätigicit pslichlgetren zu vc. richte», anstatt über derartige Punkte zu schweigen, trotz alledem zeigte. Er bedauert lebhaft, daß die fortgesetzten össcntlichc» Warnungen noch viel zu spat gekommen seien, um den Ruin Hunderter von Familien zn verhindern und komm: am Schlüsse seines trefflichen Vortrags zu deiwAnlrag au» Ltras.- und .ckl agfreisprcchnng seinrs EI lenken. Fröhncr macht hier aus bekannt, daß er von der rhetorischen und deelamalorischcn Redeweise seines Herrn Vorredners nicht sonderlich erbaut sei, erzählt ferner, daß er in seiner materiellen Existenz selbst sehr schwer geschädigt worden sei, wie die Presse nie mals zum Schutze seiner Interessen benutzt habe und schloff, nach dem er sich noch vermessen, die „Intentionen" der Dr. Nach richten als „genugsam bekannte" zu bezeichnen, in der Erwartung einer bedeutenden Straferhöhung seinen Vortrag. Der Herr Er- Dircctor rc. batte sich aber gründlich verrechnet, denn anstatt höher, ward die Strafe geringer. Es erkannte nämlich die zweite von Herrn Gcrichtsrath 1)r. Müller präsidirte Instanz bezüglich des ersten Anklagcpunktcö auf Klagfreisprechung. während die Strase iür den zweiten Punkt auf40Mk. lautete. Immerhin war demnach eine Rcduction der Gcsammtsttafe von 10 Mk. durch den Einspruch des Privarangcklagtcn erzielt worden. DieVerurtbeilung Gocdschc'ö ist übrigens mir lim deswillen erfolgt, weil bcr be treffende Artikel eine beleidigende Form gehabt habe» solle, nicht ans d e m Grunde, daß die „Nachrichten" über Fröhner'n Irgend etwas F a l s cb e ö berichtet haben. — Der Einspruch in Privatklagsachcn des Advokaten Emil Lehmann gegen den Rctaetcm: Friedrich Goedsche erledigte sich inioferu, als die Par teien übcrcinkamcn, die Kosten des erstinstanzlichen Erkenntnisses, welches aus Freisprechung Gvedsche's wegen Beleidigung lautete, gemeinsam zu trage» und der Privatangeklagte nochmals er klären solle, nicht die Absicht gehabt zu haben, in einem Artikel der Dresdner Nachrichten den Kläger zn beleidigen - dies geschah auch. — Der Kaufmann F. Pt. v. Rohrscheidt. Inhaber eines Kohlengeschäfts. wurde gegen den Kohlenhändler Emil Welsch hier wegen Beleidigung klagbar und war Letzterer erstinstanzlich zu 25 Pt. Strafe verurtbeilt worden. Dem An träge des Vertreters vom Privatangeklagtcn, Herrn Advokat Lehmann, gemäß, ward der Termin behufs weiterer Erörterun gen vertagt. - Vcrstc! geriingcn i» dcnGerichtSämtc rn, den 18. d.: A u g u stu sb u r g: tcr Idn Elara verchel. Oebme Hausgrundstück in Schellenberg. ffOiiO Mark; Rcichcnbach: Earl Gott!. Grabner's Haiiögrundstük daselbst, I2,ooo Mark; Chemnitz: Friede. Sing. Hcidrich'ö Grundstück daselbst, 22,000 Mark: — den 10. d.: Ebcmnitz: Wiib. Richard Ludwig s Fabrikgrundslück daselbst, 27,740 Mark. 4502 Mark; Bautzen: der Hc»r. Aug. vcrehcl. Morde Feldgrundstück in Mittel, 200 Mark; Ebcmnitz: LouiS Fcrd. Schlegei's Haus- und Garten grundstück in Borna, 17,700 Mark tarirt. — WttrerungS-Weovacsttunn am 14. Januar, Mit. 11>h-ck Barometerstand nach Oscar Bösolt (Wallsir.lO,: 28 Pariser Zo 2'/.- L. (seit gestern unverändert). — Thermometer nach Reau< mur: 4>.s Grad über Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte Süd-Wcst-Wiiik. Wetter: trübe. - Glbvöbe in Dresden. 14, Jan,, Mitt.: 40Cent. mittrO. «»Inirieevliv HLdi äarn Nutteln <Ior Vou1.8olicu Seov-rutv in Hamburg betrug Uio 'l'eiiii'errlt.'.'.l >"m .Vuininr um 6 ill:r lilvfgpnx: Olt. '^Iniiso (ZodoUI.) , ; 757,0 „ ^Vetter. sclnxaoli. Imld bed.^) Vttlonti.', (Irland) . . 701.1 » ficv »tailc. I-odoelit-^)j ! V.'nmonlt, .... 7-2.7 ° ncv ftiill, livitsr") > -I- 0.0 ^laltliisu . . . 7c.2.c> ^ >v «clnvaeli. bO I'.".r>8 . . . » « . 7ca.r » loiclil, tleliel !-»->« Iloldor ...... 7s,2.0 s xo etil!, ixoilcig ff 2.4 lxopenl,:>gen . .z , . 7(,ü.O - () siarlk. dadockt -1.8 (. l»rist.iani;nttd . , » asa «clnvac!,. klarb) —l.4 Ilan.-iranda . , , , 770.7 c-. s'.ill, —27.0 6to> lcliolm 770.1 kttco k>otsr°,l>urg ...» 774.1 x? kZlill, bald dodeclit ÜIOiZliL'l . , s » » 775,-i § icxcv ktiU. dodockt —2-'.» >Visn 700.2 8 >v kclnvacd, bedeckt ff- 4.7 kleine! 705,8 's. (» kcdnacd. dvde kt^) -0.7 Kou1'i»lnr.ak-sc.-r . , » «ül.7 L. 1'8N «tili, bedeckt7) -2.7 ^ninemündo » . » sj ill, bodo-kt -0.3 »1.1>nl,u,g 704.'! ^ <»^0 stül. badsckt'-') -o.j 70-, i » ica leic.bl, bodt-ekt, —I.l , , . , , 762.3 ' cvncv °«4II, I>°0o,2.t >>> ff- 2.0 kttg.ool . . , » . 702,2 v 74 li'i. bt. bodüt li^. -!- 2,5 lxriilsn'Iic) .... 702.8 t- loiobt. bedeckt ff- 4.0 slerlin 7ii.r.l ^ N7I0 8. bnacb. bedai kt -0.5 7li2.0 g 7(iI.Z 74>> -0.2 sreslnu eebnaeb. Nobel l") -o.» r>va inliig. i,!ü88»g. rnlrig. mössig. rntiig. 7>.'t>ktd<3 r^olilioo. ') i>»i«8i>>g. ^ 1)u»8t.ig. Aeblig. t') diuvlit- Kcblickv. N) ' i!.,ä t-g linsto. Xaelits!!<?gckn.^ niet-or geotiegon, in OsulL-ilil-uui ^ionilioii mit luliigorsw, icäob!» irudeni Der i)»Uvitt6 o» eian Küstou Deuluplilundri ini'! Diillvinur!.» i<d kckiin.iplior g.A/or.lk»». i" Xoido>ioinor u Iistß,'1. sin I>?.rol„otrir;ui>e9 Äinxinium inil, vl,Nn„, etter und 2 inl.tiu:s»dom l-'is.^t. ^I'snd «toHla kiol» nlöL/Iieli raLcIivr iZuromstsi- lull in Irland sin, mit IIiuLclil.'g dor Onidientcv und Eintritt vtarlcor küdliclivr » »udd. !- Genöc' S Vortrag über Sbakesveare' S „Sturm " — sagt die „Nat.-Ztg." - habe in Berlin auf die zahlreichen Znbörer einen überwältigenden Eindruck gemacht. „Gleich im Be ginne wußte der vortreffliche Shakespeare-Kenner durch den histo rischen Hintergrund, von welchem sich die dramatüche Dichtung abhcdt, lief zn bewegen. Er stellte fest, daß „der Sturm" des
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