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Sächsische Volkszeitung : 29.04.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-04-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192004293
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19200429
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19200429
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Volkszeitung
- Jahr1920
- Monat1920-04
- Tag1920-04-29
- Monat1920-04
- Jahr1920
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 29.04.1920
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Nr.V» 1»». sayrg. D^»de»<«. 1V, 4« SäcksMe Donnerstag, 29. April ISS» b*»»sK*«ch« »1«»« P»5.1cha»A»»t» Lei»r-! N-. »< vtzy» voz»««»»,!», «tertelitthri«» m »er ««Hhattlltelle oder von der »oll obaepoll «»«,ad»L «tt tllupr. «rtla,, L0.»0^ A«»,abe » OLL gn Drelden und «an» Deutli-Iand frei -au» »ln»»«»« L 10.-L »«»»«», » ».»» Zt. — Dl« «»«stich» »oN»,«IN>na erscheint an allen «ochentaa«, nachm. — »»««»stunde der NedaMon: LL dt» 1» tthrborm- l»n»«>«e»i Nima-ille von Gelchültlanieioen vis IN Uhr, von gamilteonnzeigen vir LI Uhr vor». — -ret» str dt« »eNl.«»aU,»Ue 1.40^, toi «eliametet, 8 80 st amttien»,,,eigen 1.80 fiür imdeutttch «e,-hrled»-re, j,«t» »urch Fmuprecher ausaegeben« »ln,eigen kdnnen wir dis «erantwortllchleU »Lr die Nichtigkeit ded Lexte» nicht Ükeniehri«» AM» in »kk MninsUlinn Eigener Bericht unsere» parlamentarischen SondorbertchtlerstatterS In der Zentrnmssraktion der Natioimlrersammlung wurde am Dienstagabend Abschied gefeiert. Die Mitglieder der Fraktion ver sammelten sich zu einem gemeinschastlichen Abendessen im Reichstag. Kitter dem Vorsitz des Führers der Fraktion Geheimrat Trimborn waren die FraktionSmitgliedsr zahlreich versammelt, unter ihnen sämt liche Zentrumsmitglieder. Rechts neben dem Vorsitzenden saß der Präsident der Nationaiversammlnng Fehrenbach, links von ihm der Führer der preußischen Zentrnmssraktion Abg. Porsch. Unten deit Gästen sah man auch Tr. Mayer, den deutschen Geschäftsträger in Paris, welcher zu wichtigen, aus Anlaß der Ergebnisse von San Rem» notwendig gewordenen direkten Besprechungen mit der Reich»' regierung einige Tage in Berlin weilt. Es verdient weiter bemerkt zu werden, daß auch bet dieser Gelegenheit die Mitglieder der Batzen rischen Volkspartei, soweit sie ta Berlin anwesend tvaren. zu gegen waren. Die gegenseitige enge gemeinschaftliche Arbeit war ja ohnehin auch nach der formellen Scheidung nicht gelockert. Im Verlaufe des Abend» nahm der Vorsitzende Gehelmrat Trimk° orn zu bemerkenswerten Ausführungen da- Mort, aus denen wir folgende Sätze hervorheben möchten, die auch für die Beurteilung der Gesamtarbett der Fraktion im Lande draußen von erheblichem Werte sind. Ter Abg. Trimborn führte tt. a. aus! Die Nationalveio- sammlung hat Vieles und Großes geleistet. Da« ist bisher nicht so anerkannt worden, wie eS verdient gewesen wäre. Das erklärt sich eines Teile» au» der Agitation dw der Koalition abgeneigten Parteien, andererseits sind wlr aber selbst angesichts der ungeheuerlichen lieber« lastung nicht in der Lag«, unsere -igene Arbeit in da» gehörige Licht siellen. Mir ist aber um den Ruf der Nationalversammlung nichr bange. Vor der Geschichte, wenn erst einmal dl« nötige historische Distanz gewonnen ist, wird die Nationalversammlung zweifellos ein gute» Urteil finden, ein kesseres sedenfall», wie die Nationalversamm- lung von 1848. Das ist wesentlich dem Umstand zu verdanken, daß wir nicht so schnell auSeinandergegangen find, wie da« Parlament von 1948, sondem daß wir darauf bestanden haben, ein abgeschlossenes Werk zu schaffen. Viele» haben wir erlebt und noch lange werden »vir vor allem an den idyllischen Erinnerungen von Weimar zehren. Aber während dieser Idylle und vor wie nachher sind furchtbare Stürme über un» hi,iweggebraust. Ich erinnere an die Stunde, sa, an die furchtbaren Minuten bei dem Zustandekommen der Frieden«, der damals aw einem seidenen Faden hing. Riemal» werden wir tief« Vorgänge vergessen. Da» Schicksal unsere» Vaterlandes, ja Europas, ja der ganzen Welt hing damals von der Entscheidung einiger weniger Personen ab. Ich erinnere auch an dir kritischen Momente bei der BerfassungSb'eratung und an den Ansturm zweier Revolu- non«. Wir haben aber tapfer durchgehalteg und wacker gearbeitet in großzügiger Weise auf politischem, sozialem, finanziellem, wirtschaft liche« und nicht zuletzt auch kulturellem Gebiet. Gerade das letztere wird den Ruhm der Nationalversammlung und unserer Arbeit in ihr begründen Unsere Fraktion darf sich sagen, daß sie für den Wieder aufbau Deutschland» Hervorragende» geleistet hat. Al- besonderes Verdienst muH in den Vordergrund gerückt werden: Wir haben die Kirche und die Schule herübergerettet durch die Stürme der Revolution. Die künftige Geschichte — ich bin Air darüber nicht zweifelhaft und ich habe auch den Mut, e» aus» ^spreche« und eS möge auch über diese Mauern hlnauSdringen —- gsird das große Verdienst ber Arbeit der Fraktion gleichwertig an die Zeit« stellen demjenigen, wa» sich unsere Partei beim Durchkämpfen le» Kulturkämpfe» erzwungen hat. Wa» wir auf diesem kirchen- und chulpolitischm Gebiete geleistet haben, ist rin» große Tatt E» ist merkwürdig, daß außerhalb unsere Arbeit mehr anerkannt wird, als r» innerhalb unserer eigenen Reihen geschieht. Gerade die- enigen Kreise, von denen matt am ersten erwarten sollte, daß sie Ver» üäoLniü für die ungeheuerlichen Aufgaben hätten, machen Schwierig« leite» tzedenfall» aber werden wir wie ein Mann öttfsir et»stehen, wa» wir einträchtig hier zusanr- «en get«a haben. Geheimrat Trimborn verweist dann daraus, daß der heutige Abend eigentlich die erste Gelegenheit ist, bei welcher sich die Fraktion gesell- Haftlich zusammensindet. Wir Halen viel Hebest und wenig Tr- solang and wenig Freude gehabt. Jetzt ha»«» wir aber doch eine Hauptfreude, nämlich die, daß e» nun zu Ende geht. In einem präch- igen Humor, mit poetisch« und klassischen Feinheiten erquickend gc- Rirzt, schildert dann Geheimrat Trimborn die Fraktion in ihrer Ge- -»»West wie in Ihre« einzelnen Teilen. Er gedenkt insbesondere der ährenden Persönlichkeiten und der Verständnis vollen Mitarbeit de» «'blichen Mitglied« in der Fraktion ualv kt begrüßt mit besonderer Innigkeit und Wärme die Angehörigem der Bayerischen VolkSpartrl. st k-merkt dazu', Pie wollten auch heute wieder unsere alte Her- in»- und SinneSgemeinschast bekunden. Wir Hab« die Hoffnung, »i sie sich -kündet auf einer glorreich« Vergangenheit, daß sich die» «tteinschastlicho Zusammenwirb« al»bald Wied« «a«erk und diese irssnun» «tl A sich ich«««. Herzlich gedenkt Geheimrat Trimborn unter dem lebhaftesten Bei fall der FraltionSmitglieder auch der ZentrumSpresse und ihrer Berliner Vertreter, die seit längerem in enger Arbeitsgemeinschaft mit der Fraktion stehen und zu besonderen Konferenzen bei den Borstands- und zu Fraktionssitzungen hinzugezogen werden- Geheimrat Trimborn sagte zu diesem Punkt: Wir haben heute ein besonders inniges Ver hältnis zwischen Presse und Fraktion. Wir haben bei diesem Zu sammenarbeiten das Gefühl einer Schicksal Sgemeinschaft. Wir haben das Zusammenarbeiten schätzen gelernt und wir wünsche», daß diese Errungenschaft als da» beste Erbstück dieser Tagung an das neue Parlament übertragen wird. Zum Schluß gedenkt Geheimrat TrimLorn de» Präsidenten der Nationalversammlung, de« Abg. Fehrenbach. In hm »erlörpere sich die verfassungsgebende deutsche Nationalversammlung und ihr: Arbeit wie ihr Erfolg. Schon viele gute Präsidenten des Parlament» seien au« dem Zentrum hervorgegang«, aber al» einer der glänzend sten hat sich »unser" Konstantin Fehrenbach erwiesen. Die Fraktion bankt ihm von Herzen für alle», wa» er als Präsident ber National- Versammlung für da» deutsche Voll «nd für uns selbst getan hall Dar Hoch auf Präsident Fehrenbach, in welchem alle» zusammenge- faßt wurde, wa» in dieser Stunde die Fraktionsmitglieder in Er innerung an all bi« schwere hinter uns liegende Arbeit betvegte, fand ein« stürmisch« Widerhall. Präsident Fehrenbach «griff dann später da» Work, um über die Arbeit der Fraktion und ihre» ausgezeichneten Vorsitzenden Trimdvrn einige Wort« zu sagen. Er berührte dabei di« Nörgeleien lm eigenen Lager, die vielfach von Leuten kämen, den« die Revolu. tion zu unblutig verlauf« sei. Wenn wir nicht durch unsere Mit arbeit genötigt gewesen wären, auf weise Maßhaltung auch bei den anderen zu drängen, dann würde die Wertschätzung wohl eine größer« sel« seiten» derjenigen, die nur da» Grobe »u schätzen wissen. Wir können aber ruhig in die Zukunft blicken. Wir jedenfalls, die wir im Zentrum unter dem gerechten, streng« und doch milden Zepter Trim- borns die politischen Geschäfte zu führen hatten, wissen, wa» wir ihm zu danken haben. Von ganzem Herzen anerkennen wir die ungeheuer große und reiche Arbeit, die er bei der Leitung der Geschäft« und der Fraktion geleistet hat und wir hoffen, daß diese Anerkennung auch gewisse Kreise am Rhein zu schätzen wissenl Fehrenbach brachte ein Hoch auf Trimborn und die Fraktion au», da» elrnfalls stürmischen Beifall fand. In angeregtem Zusammensein verstrichen die wenigen Stunden, die nach unendlich mühseliger Arbeit zum ersten Male seit mehr al» einem Jahre der Geselligkeit innerhalb der Fraktion gewidmet waren. Möge die Fraktion in alter Stärke und möglichst noch g-kräftigt auch , in den neuen Reichstag einziehen und möge ihre Arbeit auch dann ebenso von Erfolg gekrönt sein wie sie e» jetzt wcui. Zur Lage Die Verhandlung« der Enlentevectreter in San Renio lind be endet. Hatte man schon aus den über sie vorliegenden Meldungen den Eindruck gewonnen, daß die von den Franzosen bisher angeschlagenen Töne einer feindseligen Nachepolitik einer gewissen Mäßigung gewichen waren, so bringt das Resultat einen weiteren Fortschritt in der An näherung der gegnerischen Gruppen. Die deutsche Regierung ist von den Alliierten eingeladen worden, den Reichskanzler oder einen an deren Vertreter zu einer Konferenz mit den alliierten Ministerpräsi denten nach Spaa zu entsenden. Diele Zusammenkunft solle am 25. Mai stattfinden. Dieses Zugeständnis, das die Abkehr von eine, rein militaristischen Politik eintest« kann, wen» eS insonderheit von der französischen Seite keine Hemmungen erfährt, ist unzweifelhaft eine Folge der Einsicht NittiS und Lloyd Georgs, daß ein zugrunde gerichtetes Deutschland für die Entente selöst ein schwerer Schaden sei. Aber trotz des erhaltenen Zugeständnisses der Teilnahme an den Verhandlungen in Spaa geben wir u»? keineswegs der Erwartung hin, daß unsere Stimme allzuschwer in» Gewicht fallen werde. Immer hin aber begrüßen wir es, daß mit diesem Schritte wenigsten« der Anfang zu einer persönlichen Auseinandersetzung gemacht wird und möchten daran die Hoffnung knüpfen, daß diese auch zu einer versöhn lichen werden möge. ES bedeutet doch imm-rhin einen gewissen Fort schritt in der Gedankenentwicklnng unserer einstigen Gegner und in ihrer Beurteilung der wirklichen Leistungsfälügkeit Deutschlands, wenn di« Alliierten ausdrücklich erklärt haben, daß die Schwierigkeiten der deutschen Regierung nicht zu verkennen sind und ibr leine allzu eng, herzige Interpretation des Fri'edenSvertrag.-S anfgrzwung« werde», solle. Die» kkingt schon erhMich anders al» früher. Im inncrpoli- tische« Leben ist nach den stürmischen Wachen wieder eine ruhige Festigkeit eingekehrt. Die Parlamente arbeiten mit Hochdruck, um noch rechtzeitig vor den Wahlen mit den Arbeite», die noch unbedingt erledigt werden müssen, fertig zu werden. Im Pr-.-nßcilhauS steht im Vordergrund« deS Interesse» di« Beratung über den Gesetzentwurf einer Verfassung für Preußen. Erst recht spät kommt diese Verlag« vor die Vertreter deS Volke». Sie sollte wohl schon um den 17. März herum vor da» Plenum kommen, aber der Kapp-Putsch hat auch hier wie in viel« ander« Dingen die damalige Erledigung verhindert. Die Verfassung selbst trägt in vielem die Züge der Neichsversassung. Sie erklärt Preußen zu einer Republik und räumt dem Parlament al» der rechtmäßig« Vertretung de» Volke» und als der Kärverschaft, die den Volkswill« repräsentiert, erhebliche Rechte ein Sie sieht von der Errichtung einer Präsidentschaft für Preußen ab, um Reibungen zwi schen dem Reichspräsident« und einem am selben Orte ansässige« zwei ten Präsidenten »u vermeid«. Sie schafft in der Körperschaft de» Finaazrate« rin Organ, da« ln finanziell«« Frage« der Lande»ver- »ammlmig gegenüber al« retardierende» Mam«« tn «irksamleit trete« soll. Es wird ausdrücklich betont, »aß dieser Finanz»! leine zweite Kammer bedeutet. Das Zentrum hat zu diesem Entwürfe noch keine -Stellung genommen und bei den Vorberatungen sich seine Stellung nahme von vornherein Vorbehalten. Es v.-Fleht sich von selbst, daß hier und da der Hebel der Kritik noch viel zu ändern haben wird. I« der Nationalversammlung hat der Reichssiuauzminui-r Wirth in einer großen Antrittsrede sein Programm entwickelt. Seine Worte ver fehlten ihren Eindruck nicht und wurden mit großem Neisall ausg«^ nommen. Der Minister hat keine,, Zwestel darüber gelassen, daß die- finanzielle Lage Deutschlands außerordentlich ernst sei. ES ist da» Verdienst des Minister», ohne Scheu darauf hingewielen zu haben, daß wir auS dem Finanzelend nicht herauskommcn werde», wenn nicht Enmahmen und Ausgaben miteinander in Einklang gbracht werden? Die bereit- vorhandenen Steuerqucllen reichen bei weitem nicht au». ES müssen neue Einnahmequelle» -«schlosse» werden Da aber da» Anziehen der Steuerschraube in größerem Umfange nicht möglich ist,! so mußte sich da» Augenmerk de» Minister« e.ns die Erschließung on-s derer Einnahmequellen richten. Er bat auch angcdenlet. auf welchem! Wege er die Beschaffung weiterer Einnahmen ^üc möglich hält, di«. Schaffung von Monopolen, aber nur solcher Monopole, die die wirt schaftliche Entwicklung nicht hindern, sondern sie fördern. Aber da» alle» wird noch bei weitem nicht auSreiche-, die Finanzen de» Reiche» auf eine gesunde Grundlage zu stellen. Wir müssen imS auf allen Gebieten des öffentlichen Leben« einschrlnken. wir müssen die größt« Sparsamkeit walten, lassen und durch rastloft, vrdoupelte Arbeit auf allen Gebieten eine« Ausgleich herbeisühren Die Sozialdemokraten scheinen aber die dringende Mahnung »es FmanzministerS, daß nur rastlose Arbeit un- vor dem Untergang« retten kann, nicht beherzig« zu wollen. Im Bunde mit den Unabhängigen entfalten sie eine rege Agitation zur Feier de» 1. Mai. Sie fordern ihre ParteianqehSriqen auf, am 1. Mal jegliche Arbeit ruhen zu lasse«, und sie hatten ebenso wie die Unabhängigen In der Nationalversammlung sowohl wie in der preußischen LandcSversammlung den Antrag eingebracht, den 1. Mai al« gesetzlichen Festtag einzusehe». Die mehrheit-sozialdemo kratische Partei hat sich auch mit den soziald-mokratüch-n Parteien de» Auslandes, auch der Enienieftaaten, vsr-inigt und einen gemein samen Aufruf erlassen, in welchem zur Begebung de« 1 Mai als Wels feiertaq ausqefordert wirb »nd zwar als <une Kundgebung zu gunsten der Sozialisierung ber Produktionsmittel. Wir wollen in diesem Zusammenhänge ganz davon aksiehen, auf das ein problemalische de» internationalen Weltseiertages hinznwsissn. soweit die Entenleländer in Frage komme». Denn in di-sen Länder,, sind die soiialdemokrats- schen Parteien ohne grösseren Einfluss, -F>r diesen Länder» wird e» an, 1. Mai nicht zu einer Lahmlegung deS gesamten Wirtschafts lebens kommen. Der Leidtragende wird wi-aer einmal das Deutsche Reich sein, „nd zwar durch die Schuld der Sozialdemokratie. Es ist selbstverständlich, daß die bürgerlichen Parteien der Ntt!onalve>so,nm< l»„g sowie der preußischen LandeSversammlunq abgelehnt haben. Ma» sollte von der sozialdemokratischen M-lftheitsyarwi die die Mit verantwortung an der Führung der Geschäfte ees Reiches trägt, und die sich zu den Grundsätzen der Demokratie bekannt bat erwarten, daß sie sich der Entscheidung der Volksvertretung« süa-n werde. Ater die von ihr lebhaft betriebene Agitation beweist, dass sie n diesem Falle sich ihrer Verantwortung nicht bewusst s-in will, sondern viel mehr amh gegen den Entscheid der Volksvertretungen d« 1 Maij durchs die Lahmlegung des deutschen Wirtschaftslebens festlich zu be- gebeit. Das Verhalten der Sozialdemokratie fordert auch nach einet anderen Seite hin zur Kri'ik heraus. Während sie sich aus der eine» Seite nicht scheut, das d-utsche Wirtschaftsleben durch die Feier de» 1. Mai einer weiteren Erschütterung ausznftken, nimmt sie aus de! anderen Seile keinerlei Anstand an gesehlichen Feiertagen von der. zuständigen Stellen die Erlaubnis zur werktäsiqen Arbeit z» ertr'tcen DaS Verhalten de« Sozialdemokratie ist >>m 'o unverantwort'' als sie mit der Arbeitsniederlegung in allen Betrieben mit dazu t trägt, den Baden zu lereiten. aus dem die Nniftiiriheft'-eluinaen de,, äußersten Linke», wie alle Erkohrungen der kel>te„ Wachen „nd Ma-, uate gelehrt habm. die beste Nahrung noch stets gesunden haben Ge-' rade in der ietsig-n Zeit fordert da« Verholt-,> ver Sorialdemokrati.« dies um so mehr heraus, als die lkinfturrheitrehnnaen van liuls geq rade in den lek'en Dänen erwiesen sind Ein Berliner Molt hat inst einzelne gehende Mitteilnnae,, über einen neuen Kom:""->i'tenanssto»d' gemacht. Darin ist die Rede von bereit-; in der Bildung befind lichen Ro'en Arm-e», deren Aulmarschr-lan im einzelnen sellltebt An dielen Mi'teilunaen. die ,'m wesentlichen auf einem Material beinben, welches auch amtliche» Stelle» seit einiger Z-it zur Kenntnis gelaugt ist. mag vieles übertrieben und aukgebauscht ü-i». D-r Rei'chSministez! des Innern Koch bat in der Si'-nnq der R>tic.,„olveriani>nl»ng am, Montag ecklcirt. daß an dielen Mitteilunnen ei» Körnchen Wahrheid sei und daß kein Zweitel hsitehe. doss ln Deutschs ind nicht olles ruhig, sei „nd daß es der anaelwenqtesten Arkeit aller verlassunastreu-n Elemente hednrs. um die Ruhe in Deutschland aufrecht»,erhalten. An»i gesichtS dieftr Tatsache »nd in Anbetracht der weiteren Dalsaclu'. daß nach alle» Meldunae» aus den, Rubrgebiet die kvmnittttll'ifche Mesabe als beseitigt aelten kau», muss das Verhalten der MehrheitSsoziak- demokratie, welches augenscheinlich von Waklnicksichten diktiert ist, die schörsste Kritik hLrauSforderii. Zentrum und Ewessraqe einst und jetzt: Von Professor Dr. A La u s ch e r, M. d. P. L. ' Au der heutigen parlckuientarischen Vertretung des Zen,rum» wird' bekanntlich vielfach scharfe Kritik geübt. Nicht nur von solchen, die der Partei den Rücken gekehrt haben «der im Begriffe stehen es zu tun. und aber begreiflicherweise das Bedürfnis empfinden, dielen Schritt zu rechtfertigen. Auch nicht bloß von Eigenbrödlern, die heule wie früher der Partei daS Dasein schwer machen, indem sie sich ohne erweislichen Berus ein Ziosnwächteramt uzsprechen, al» dessen vor nehmste Funktion ihn« weniger sachliche Kritik als unsachliche Be krittelung zu gelten scheint. Kämen diese Ausstellungen nur von die sen zwei Seiten, so brauchte man sie nicht sonderlich tragisch zu neh men. Aber ihr herber Tadel macht auch in Kreisen von erprobter Parteitreue und ehrlichem Willen zur Objektivität Eindruck, und auch von dorther ertönt heute die Klage über Linksentwicklung, schwächliche Nachgiebigkeit gegen den demokratischen und mehr noch gegen deck sozialdemokratischen Partner in der Koalition, mattherziqe Vertretung «n» der.«er«»»!»" »r 17».
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