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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 18.12.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19021218020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902121802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19021218
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902121802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1902
- Monat1902-12
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D«s«s Blatt wird de» Leser« von Dresden »»d Uwgedllng a« Lage vorher berat« als Abend-Ausgabe zugestellt, während er die Pust-Abonnenten am Morgen ,u einer Äeiammiaurgade erhalten verugrgedüdn »i, »»«».! dm» ,eo ffntzuliaaunu eiind »i«ei» Volk» vd»r «L»tat. erdatl»» da» Mull an tUoUuiuuarn bx « achdruck aller >ir>kf^r vn«d«l. utzuiheNu»«'» -ui m» dkull>L«r OueN«n»n»"»trDr»jd Na»i"« »ul-m, Na»»r»,lick» L-nor-r- «uiproche dtzid»» -ndeniM»»-«: uttviuanai« Mqnuikivi« wcrLcn n»dl amdrwabn r»l»«r»»m-*dr»N«: «achalch»,» »r«»tz«» KegvLrnSot L8L8 N«vlag von Kiepfctr L Neichardt. ^ureigen-tank. nun 'Sotln>r>a»>'ek-> dw 'lialtimnius» ^ INii -an» und tzi-rnluae nur Muinamuiu M in», ii im, c INI» L!? l«uall!a»>l>ru»d ««Ir >ca » ^>U>r», Ä, Pia em lundiaauat" aal er, Piweiuu, Zeile >'Z-'a . die.Ul'uinueeb ai>ani»' »dei aw sonnn c.o Änl^ununnu nach -vnn »na fr»-. Iaa>n I b,' rlvnNiai <iil.ii,.ur..>eu :«. au In. M »na nu Pia »ach i» londliiin La>» Ileuwarliur An, iiank »»> »!»!«!> BoraasbeiialjUiua LtliablaUl! imitun »ul ro'tz'u i»nel!a>cl. 3erni»rrü>a»Ichluti! »lmt I Sir. U und Sir LUS«. H I»rv»6va rrlvelrU Zpeeisl fatmk für n. I^ullllsbllvl I II, V rvsrlc t L8«s8 M w, "" ' vsaostosseral >. >«edl2vül»brür U» > ^ II k»tz T./ trlldsr * HV»«I»»ia»U» lackat eur Le^iebtiguo^ ckor iu E»»m Warb /»> uuck rr i»i»n^iik» tüi »t<>i uri^ ckmuaucksv uou--diau, wockorueteu LIslltri3vkön ünkrüKk mil Ilr>icli!lltt>likilsli«ni>ig eroebell- c-iu. §Ib>eaeI' Reneznela. tzosnachrrchten. Verlooiung des KttiistvereiiiS. Natioiial soziale Protestversammlung. Gc-Iichts- Lka«» so ^«»»«»»,»1,s Voll«", Verhandlungen EinsteUniig des Krurw-Proziises „Der Mikado". „Die Zwillinge" Umeie Unbekannte. j ^UUlIklvlllA» Io» L-tjtulvtl Renefte Drahtmeldunqe» vom 17. Dezember «Venezuela. Kiel. Der Kan er hat bestimmt: Kapitän z. S. Schcder ,tt unter Belastung in der Stellung eines Kommandanten des „rollen Kreuzers ..Bnieta" mit der Wahrnehmung der Geschäfte eines Chefs per aus der ostamerikanischen Station zu vereinigen den Kreuzerdivition beauftragt und führt in dieser Eigenschaft den Kommodorestander weiter Cs ist dem Chef der Division über lassen, den etatSmälligei, Stob von Offizieren einer selbstständige, Division in dem chm nothwendig erlcheincnden Umfange aus Len ihm unterstellten Offizieren zu bilden. London Oberhaus Lord Spencer fragt an. ob für d«n Fall. daß die Beschlagnahme der venezolannchen Schiffe die gewünschte Wirkung nicht habe, die Regierung weitere Zwangs maßnahmen gegen die venezolanische Regierung plane Minister des Aeußcren Marquis os Lansdownc erwidert: Dm diesem Halle werden weitere Zwangsmaßnahmen zweifellos erforderlich sein. Die Frage ist von der britischen Regierung in Beratschlagung mtt der deutschen Regierung erwogen ivorden, und es ist bestimmt worden, daß unsere Entscheidung die sein werde, zu dem Mittel der Blockade der venezolanische» Häsen zu schreiten, von denen iniae von britischen und einige von deutfchen Kriegsschiffen zu blockier» sein würden Es ist nicht beabsichtigt, eine britische Streitmacht zu landen und noch weniger, venezolanisches Gebiet zu besetzen. La Gua pro. Montag früh sind die englischen Kriegs- schisse „Charpddis" und „Ouail" hier eingetrossen. Es entstand große Erregung: der Befehlshaber der Festung ersuchte die Kon suln von Frankreich. Spanien »ud Holland, im Falle einer Land ung englischer Truppen zu mtervemren und einen Angriff ans das Fort zu verhüten, da er Befehle erhalten habe, den Platz zu räumen, aber, wenn er angegriffen werde, das Fort vertheidigen würde Die englischen Kriegsschiffe sind indessen um 5 Uhr Nach mittags wieder abgefahren. Washington. Nvvsevelt hatte gestern eine lange Be sprechung mit den Kabiiletssekretären über die Lage in Venezuela. Es ist kein Beschluß geiaht worden, der etwa geeignet sein könnte, die bisher beobachtete Haltung zu ändern. New York Der italienische Botschafter Mahor deS Vlanchcs hat dem Staatssekretär Han erklärt, das'. Italien -ichofft habe, ebenso wie Frankreich eine befriedigende Regelung 'einer Forderungen von Venezuela zu erlangen. Es habe daher eine in entschiedenem, aber höflichem Tone gehaltene Rote, nach dem Deutschland und England ihr Ultimatum gestallt hatten, an Venezuela gerichtet, aber keinerlei energische Maßnahmen in Er» Wartung einer Antwort Venezuelas angekündigt. Der Ton der Antwort, in der die Forderungen Italiens abaelehnt werden, iei aber für Italien durchaus beleidgcnd gewesen. Italien habe sich daher genothigt gesehen, sich der Fl ortendem an- nration Deutschlands und Englands anzuichIieße u. Man in hier der Ansicht, daj; die Antworten Deutschlands. Englands und Italiens in der Echiedsaerichtrsrage übereinstimmend 'ein werden, wen» ein Schiedsgericht z» Stande kommen sollte. Das Verholten Italiens findet im Slaatsdevartcmenr volle Billigung Der ltalieniiche Botschafter hat dem Staatssekretär die Zusicherung gegeben, daß Italien genau nach der Auslegung handeln werde, die Roosevclt der Monroedoklnii gegeben babc. Rewnork. Es wird berichtet, daß der Rcwyorker Dampfer „Zulia" obnc Hindernis; in La Guayra cingc- lausen sei. Caracas. Das dentsche Kanonenboot „Panther" ist nach Maracaibo abgegangen, um die ,/Miranda" und noch die übrigen venezolanischen Kriegsschiffe autzubringcn. Caracas Aut die italienische Note bat Venezuela am Sonnabend geantwortet, die italienischen Ansprüche könnten nicht vor Nledcrwerffmg des Aufstandes in Erwägung gezogen »»erden. Es seien Gerichte i» Venezuela vorhanden, um über die aus der Revolution entstandenen Ansprüche zu urtheilen. Der italienische Ministerresident de Riva hat sich telegraphisch um Instruktionen nach Rom gewandt. Caracas. Die italienische Geiandtschast verläßt moraen Caracas. Der italienische Gesandte de Riva hat heute ein Ultimatum überreicht, »i dem er die Bezahlung von 1200M Psund Sterling verlangt. Den Schutz der italienische!, Interessen wird der amerikanische Gesandte übernehmen Vo» dem ipamsche» und belgischen Gesandten sind ebenfalls Noten an die venezolanische Regierung gerichtet worden, welch' letztere daran erinnert wird, daß Spanien und Belgien das Recht der meistbegünstigten Nationen genießen und >» den» Falle, daß die Forderungen der anderen Mächte bezahlt wurden, dieselbe Behandlung verlangen Der General der Aufständischen, Hernondcz. genannt „El Mocho", ist hier eingetrossen und von Tausenden i»>t Begeisterung begrüßt worden Brüssel. Reprasenlanlenkammcr. Aus eine Anträge wegen der Verhaftung des belgischen G e n e r al ko n i u l S in Caracas erwidert her Minister des Acußcren de Favercou, der Verweser des belgiickten Generaikonsulates in Caracas iei gleich zeitig mit einer Anzahl deutscher oder englischer Staatsange höriger verhostcl. aber, als der Irrthum erkannt war. wieder in Freiheit gesetzt worden und cS sei ihm entsprechende Entschuldigung geboten worden. Mtt dem Schutze der belgischen Interessen sei der belgisckt« Generalkoniul beauftragt und dieser habe Anweisung erhalten, die, falls sich neue Thallachen ergeben, Ergänzung er- fahren werden. London. Aus Kopenhagen wird der „Daily Mail" tele- gravhirt. Dänemark habe beschlossen, cbcnialls Ansprüche an Venezuela geltend zu machen und aus deren Regelung zu dringen. Berlin. Mittags wurde die Msäbrigc Wittwe Budwig in ihrer Wohnung mit einer Schußwunde in der Stirn todt aus- gesuuden. Da die Sachen durchwiihlt sind, ist Raubmord an- zilnchmen. Breslau Ter Breslauer Evangelische Arbeiterverein hat folgende Kundgebung an den Kaiser gerichtet: Ter Bres- lauer Evangelische Arbeiterverein bittet »n Namen der :l5M >>» schlesischen Verbände znsammenaeschlosteiie» evangelischen »1 ><« beilcr Ew Majestät, den ehrerbietigsten Dank sür die in der Rede an die B-eslauer Arbeiterdeputatio» der deuttchen Arbeit gezollte Anerkennung und das darin von Neuem bekundete warme Interesse an dem Wöhle dcö Arbeiterstandes aussprecheli zu dür fe», mit dem Gclöbniß unverbrüchlicher Treue zu Kaiser und Reich und auch zu dem Hciliachum unseres evangelische» Glaubens. Er erhofft als Frucht der Worte Ew. Majestät die Begründung einer reichslreuen Arbeiterpartei, welche geeignete Vertreter der Arbeitcnnteresscn zu segensvellcr Mitarbeit am Werke des sozialen Friedens in die Volksvertretung entsenden werde. Kassel. sPriv.-Tel.s Der Konknrsverwaller Hartwig wurde wegen Veruntreuungen >n verschiedenen Kontur'cn ver- haftet. OertUche» und Sächsisches. Dresden. 17. Dezember. —* In der vergangenen Nacht hat Se. Majestät der König mehrere Stunden ruhig geschlafen. Temperatur und Puls sind normal. Se. Majestät wird aber auch heute noch das Bett hüten. Die katarrhalischen Erscheinungen dauern noch an. —* Se. König!. Hoheit der Kronprinz fuhr heute Nach mittag gegen halb 3 Uhr die Prageritraße entlang: sein Aus- sehen war ein vortreffliches Die jungen Prinzen fuhren mit ihrem Gouverneur dem kronprinzlichen Wagen voraus. —* Tic langen Prinzen Georg und Friedrich Christian besuchten in Begleitung ihres Gouverneurs Herrn Hauptmanns Frbrn. O'Blirn die Papier- und Schreibmaschiiien- hmidluna des Köuigl. Hoflieferanten Woldcmar Türk —* Der Rath hat dem Scheidcrgehilse» Leipnih, bei dem Hof- jchncidcr Miltcnbergcr. hier, dem Markthelscr Herklotz, bei der Firma Hch. Kühn ». Hultzsch. hier, und dem Arbeiter Garten, sowie der Arbeiterin Anna Holland, Beide bei der Firma T. Louis Guthmanii, hier, beschäftigt, das städtische Eh re »zeug» iß verliehen. —* Die dicsjäb' ge Veilvvsiing im „Sächsischen Kiinstvercin" fand'beute. Mittwoch Mittag, im großen Ans- stellungsiaale aus der Biühl'tchcn Terinffc statt. Sie wuidc geleitet von dem Vorsitzenden des „Sächsischen Kuustvereins', Herrn Gwie» O»v v. Vitzthum, dem die Herren Iuslizrath Tr Krug und Herr Rentier Rorhermund zur Seite standen, während Herr Oberst Schneider als Hüter der Glückstrommel stingirte und v'e gezogenen Nummern ausrics. Die ersten zehn Hauvlgcwinnc sielen aut folgende Aklien-Numiiiem: der erste Gewinn ans Nr. 2006 (^Külie am Wasser". Oelbiid von Fron; Hochmann, Gewinner Herr Dr. med. Grundier,: der zweite au» Ni 2',^ l,Die beilige Eliiabeth unter dm Annen und Knippeln". Pastell von Muller-Breslau i» Lolchirtttz. Gewinner Stieber'lches Museum in Bautzen». der dritte aut Nr lO'-O ..Knabe". Brom esigin von Friedrich Hecht. Gew'nner .^err Redalteur Paul Fischer : du vierte aui 'Nr 80 t...Heilige Eliiabeth". Brome von Friedricki Ossermaitti. Gewinner Juru veiw Loticrmoier . bei iumie au» Nr. ltll (..Abend a» der Elbe". Selbild von Richard v><-inuiaue Gewinner Herr .Kaiiimanu Adolf Renner r de, techile au> Nr 1870 k,.Waldeingang", Pastellbild von G. Miiüer-Brrstau. «Kewinne, Herr Kiinsinnlin Krusche in Zitiaui der sicbenic a»t 'Ni tttckst (..Ans der Ramsau". Delbild von Advli Thamni. Gcwiunci .Herr Oberttleiiliiant Friedlich Miillcri: der achte aus Nr 2!4<» („Eiche» . Oelbiid von Rodert Sicrl. Gewinner Frau Obeinaatsanwalr Gewelj. der »euiike aus Nr. 2A.7 i.Hclle Moudncicht". Lelbild von L. Tvuzette iir Barth a. Sitiec. Gewinnei Frau verw Kauinlann Morde-, der .jekiilc au» Nr. 18-7 („Herbitabend bei Siolpen". Oelbild von Wilh. ^G. Rittei. Gewinner Siadtgeuikiiide Plauci» — Aus die Aknen Sr. Mowstat weiland König Albcrts sielen solgcndc Gewinne: ..Thauwctter", Lellnld von E. Heßmer! „Svät'vnimer". Oelbiid von O. Kaule und „Nnchbarichast de, Brudldchen Terrasse". 'Aauarellzcichniiiig von K. Ouarck Ihre llNalestät die K ö n i g i n Earola gewann aus ihre Aklien eine Böcklin-Mavve. —Nachdem schon in den lctzicu Lagen elhebliche Lem peralurichwankungeii zu verzeichnen gewesen waren, dabei ade» schließlich immer wieder die Kalle die Sberhaiid bedielt. M i>tz: über 'Nacht ei» entschiedener W it lern n g s u in s ch! a g emge Iretc». Das Thermometer zciale heute sriia ! i^rad Wanne an. Mid in »Folge dessen machte sich mit den Strotzen und Plätze , der Schnecschliclcr in recht unangenehmer Weste bemerkbar. ,;uio Gluck ist in der iiiiicrcn Stadt und an! den Hanpldurckgaiig-' slraßen die Beseitigung der Schneeinassen schon tveit vorgeichritteu Tnrch den Westwind und die Wärme findet eine weitere Ver ringerung des anigchäustcii Schnees statt, nnd von Seilen de Slraßenreinigungsamtes sind ebenfalls die enorderliche» Mag regeln zu ihrer Fonichasstmg gelrossen worden Das plötzlich au' tretende Thauwctter befördert das Herabgleiicn vo» Schnee iawiiien von den Dächern und das Loslöfen der Eiszapfen, wv durch die Ttraßenpassanlcn mancherlei Gefahren ansgeictzt sind —* Der n a t r v n al - i vzia lr Verein breit geiler» Abend sin „Tivoli" eine ösienlliche Protestveriaiuml n n g a!>. weiche den großen Saal bis am den sticken Platz geinll! halst Man bemerkte unter den Erlchieneneir venchiedene bekannte Pe» ionen des Lebrem und Iuiiitenitandes. sowie der Finanzwell. Auch die Sozialdemokratie war in nicht zu kleiner Zabl vertreten und begleitete, wie üblich, die Ausführungen des Referenten. Herrn Pfarrers Friedrich Naumann aus Berlin, des Führers bei national sozialen Partei, welcher zum eisten Mast hier in Dresden sprach und dem der Ruf eines Voltsredners pur srasllenee voran gegangen war. mit laute» 'Ausrufen des Bestalls oder Unwillens. >e nachdem sie ihr in den Streifen paßten. Das Thema de^ Abends lautete: ..Gewaltherrschaft im Reichstag" und ohne sich erst lange bei der Vorrede aufziihaltcii. kam Reiercni sofort aus den Kern seiner Ausführungen, indem er de» Zolltarif aus der einen Seite eine vollständige Niederlage, aus der andere» einen vollständigen ^ieg der Renierii»gsma;orilät nannte. Des halb sei eS erklärlich, daß die letztere frohlocke und i» eine Art Cäiarenslimmlina gerathc. Wer national-sozial gestirnt iei. mnste einen andeie» Weg gehen, als Herr v. Biilow. halb geinhit. halb gezogen, gegangen sei Cs werde eine Zalnnst kommen, in welcher der viel verleumdete Eaprivi noch ganz anders leuchten werde, alä heute Herr v. Bülow Wenn der Ruf zu den Reichstagswahlen wieder erschalle, dann müsse Jeder, der sozial gestirnt rst. >cine Scheidung von der nilnuichr angebwchencn Schiitzzölliierci voll zogen habe», düric einer Politik nicht zustimmen. welche die Ve> tbeucrung der Inlandspreise »ist sich bringe zum Zwecke billiger Verschleuderung unserer Fabrikate an das Ausland. In .Hinsicht des Benehmens der srestlimige» Vollspartei gegen die Svziai- deniotraten stehe er nicht aii, z» tagen, daß die national soziale Partei mit den Letzteren nbereinslimme und die, wenn auch miß lungcnc Sbitruklion billigen müsse. Auch Eugen Richter kam ui deii'Alissühiuiigen des Redners schlecht weg! man habe immer von ibm gk'agt. er flecke in einer etwas stochlichen .'will, dennoch habe er tick, diesmal recht freundlich streicheln lassen und iei z»m Rene gaten gewoiden Tam, ging der Referent am die Austritte in den letzten Rcichstagssitznngcn »elbit ein, nahm zwar die Aussthieitungen nicht in Schutz, betonte aber auch zugleich, daß der Mensch noa, Kunst «uid Wissenschaft. P* Säaigl. Hojoper. Der „Mikado" erschien in seiner gestrigen zweiten Aufführung bereits in einiaer Veränderung: die Aum- Juni wurde von Frl. Na st, der Pish-Tush vvn Herrn Rains dargestellt. Diese seit der Vcrthcilnng der Rolle» vorgesehene Mernirung Kat eine etwas bemcrkcnslverthc Bedeutung, nur 'vivcit Num-Äum in Frage kommt. Unverkennbar liegt diese Frl. Nasi besser und vortyeilhaster. als ihrer Vorgängerin. Bor Allem hat Frl. Nast de» äußeren Charme. ->e natürliche An- mnlh kür sich nnd dazu d'e Art des Backsischgelhucs, wie sie sür d'e 17jährige Aum-Aum vom Librettisten vorgesehen ist. Auch will cs nhetnen, als ob Frl. Ras« von ihrer früheren Thätigkeit ,n der Overettc, bevor sic der König!. Hosovcr anqehörte, das Genre besser rurd sicherer trifft. Ta sie auch gesanglich vollkom men befriedigt, ist ihr Aum-ß-um jedenfalls nickt als eine nach- kheilige Neuerung hinzunchmcn. Mir dem Prsh-Tush dagegen sind keinerlei Lorbeeren zu holen. Tic Figur ist nie etwas Anderes gewesen, als eine bloße Folie, aus der sich die grotesken Späße und Scherze Anderer wiegeln. Aehnlich. wie Herr Wächter, geyt auch Herr Rains geschickt oist diese ei». >», Uebrige» sich be gnügend. ein guter Evstodist z» sein Das Werk, die „Burleske", wie es Dichter und Komponist in Iiebenswürdrger Bescheiden heit nennen, gefiel wieder allgemein und verdient in seiner aus gezeichneten Darstellung und prächtiger Ausstattung gehört und geiehen zu werden. Wie unendlich schwierig und anstrengend aber das sehr oft unt mitleidigem Achselzucken betrachtete Genre der Operette in der Tbat ist, geht aus verschiedenen scheinbar unbedeutenden Einzelheiten der Opcrn-Darstellung hervor, am auffälligsten aus dem Schlußtempo des ersten Finale. Dieses wird in der Hofoper nur getanzt, nicht gesungen. Zweifellos ist e» auch in dieser Einrichtung von großer Wirkung, ungleich nackender und unvergleichlich effektvoller wird es aber, wenn die Singjtlmmen hier Mitwirken, namcntlich wenn die Solistinnen >m . unisono mit den erste» Geigen und den führenden Holz bläsern in breiten, halben Noten bis zum hohen O ausjicigen und so die Lrchtcr aussetze». die das Tempo kaum entbehren kann. In solchen Effekten, im Tanzen und Singen, beschämen ollerdiuS einigermaßen die Knappe» der Operette die Ritter der größt» o»er. ll. St. h* Frankfurt a. Nt. Opernhaus. Zum ersten Male: „Die Zwillinge", komische Oper in drei Auszügen. Tezi nach Lhakespcarc's: „Was Ihr wollt". Musik von Karl Weis. Dieser ernesthcils zart poelifche, andenribeils burlesk-draitstche Stoff fordert zu einer musikalischen Illustration eure» xom- vonisle», der Schrill zu holten vermag mit dem raschen Wechsel der Situationen und Stimmungen. Ein Mozart wäre vielleicht gerade genial genug gewesen, um diesem Werke die richiigc» Tone zu verleihe». Immerhin ist cs dem Kcmvouiste» Karl Weis ge lungen, init dieser seiner zweiten Svcr bedeutende Vielseitigkeit zu beweisen, und cs sei im Vorhinein ancrlcnuend hervorachoveu. daß ihm die Erfindung graziöser Melodien und pikanter Rßhthiucn keine Schwierigkeiten zu bereiten scheint Trotzdem kommt cs auch in dieser Dvcr. ebenso wie in seinem „Polnischen Juden", eigentlich nirgends zu einem wirtlich großen Auf schwünge. Tas Ganze gleitet ilott vorüber, aber nnrk'ame oder gar packende Steigerungen fehlen. Die Musik ist durchweg liebens- würdig, me verlebend trivial, aber auch secke» originell. Am besten find dcv^ Komponisten die lyrische» Stellen gelungen Der erste 'Austritt Sebastians bietet sogar ein entzückendes Mnsikstnck. Eine der schönsten Mm mein des Werkes nt die Licvecheeiie zwischen Olivia und Sebastian im zweiten Aufzuge. Auck, cimge fckerzlwste Momente, so die Briesicenc und das Slanochen Malvolws, sind dem Komponisten trefflich gelungen. I» de» Enseniblesätzcii zcigl er große FormengcwandlheN und Beherrsch ung aller tonlropunklijchcn Finessen. Ebenso gZchnkt weiß er die Farben des Orchesters zu mi'chen und auszulragen Allerdings wäre ihm auch hier etwas mehr Original»«! zu wünsche». Heut zutage will man eben nicht nur Melodie» höre», ffmdern diese wo möglich in einem neuen orchestralen Gewände aui sich wirken lassen. Ucbcr die textliche Bearbeitung ist Nicht viel zu saacu. csie lehnt sich in der .Hauptsache vollständig an das Sbalespearelche Lustspiel a»., Allerdings könnte der Wortlaut manchmal etwas „gewählter" sein. — Ter Erfolg der Over war c:n entschiede» freundlicher und es ist ouzunchiiien, daß das Werk, da cs, neben, bei bemerkt, sccnischc Schwierigkeiten gar nicht und miinkalische nur wenige bereitet, über manche Bühne gehen wird. Die leider nur schwach besuchte Ausführung war im Großen und Ganzen aut. Hier und da störten kleine musilalische Schwankungen. Vortrefflich war wieder die Regie des Herr» Krägmcr. Den übrigen Darstellern voraus zeichnete» sich die Herren Steffens (Malboliol und Schramm iBleichcnwangl durch be'oiiders will »iigsvolle Eharalteristik aus Gesanglich schöne Leistungen boten Frau Kernst i'Bwlas und Herr Henfcl l Sebastians. Das Orchc'ne hätte an venchiederien Slelstn etwas diskreter 'ein könne!!, um >o mehr, als die Instrumentation, »ne leider nur zu off bei den neueren Ovcru. zuweilen eiwas überladen ist. <- ff* Frankfurt a. M Die Stadivcrord»estiwcrianurilnng beschloß gestern Abend die Ausgestaltung der mcdr,,>nnchcn An- »alten Frankinrts und die Errichtung einer Alademie i»r M e dizi n. Ter Koiienbenag von V i Millionen i'r durch Di» unacn gedeckt. V Zum Sängerwettstreit 1906 in Frankfurt a. Ni Die verschiedenen Ausschnitt für die umiaiigrclchen Vorarbeiten sind »nniiiebr aus den Kreisen des Magistrats, der Skadlvcrm d- treten, sowie der Bürger gewählt worden, dock in über den Zeit punkt. wann das Fest abgehalien »'erden soll, noa, nichts De- rinilivcs entschieden. Voraussichtlich dürste cs kurz nackt Pfingsten stattfinden. Die Betheiliaung, deren Anmcldunaen noch nicht abgeschlossen find, wird wohl wesentlich größer wer de» als diejenige von Kassel i!rr99i. Neben dem KanerIiche » Wanderpreis, welchen der Kölner Männergeiangverciii ,w beriheidigen hat, werden mehrere sehr wcrihiwlle Ehreiiprcnc gestiftet, und ». A ist ein iolchcr von Newport angemelde! Bei der restlichen Ausschmückung der Stadl während des Festes ncki besonders daraus Bedach« genommen werden, dcm malerische» Stadtbild, uisbewndere auch bei der nächtlichen Illnminatwn, ein wirkungsvvIleS Gepräge zu geben. Unsere Unbekannte 'Am Abend des iö. Oktober I84e> wurde u> der Gcwcindc Lhoßfeil im Vogtland ein Mädchen wegcn Betieins an- geaalten und, da sie ohne olle Lcaitimaiio» mo>. in das Amts gericht Plauen cingeliesert. Sie machte einen ciwcw gclslcsichwachen Eindruck, war taubstumm, aber in ihrem Benehmen unbefangen nnv heiter Do sie blaue FlicSsack., einen via», und weltzgeblumtea Rock aus Kattun und ein Paar gelbe Ohrringe mit Glocke,' trug, ging die Vermuthung dahin, sie stamme „aus den anarenzca- dcn Provinzclt Lcs Königreichs Bayern". Außerdem führte sie
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