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Dresdner Nachrichten : 24.04.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187604243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-04
- Tag1876-04-24
- Monat1876-04
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.04.1876
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M7. Martcnslra-r 18. vlbon» Akmeiitiptti» »icrtkljifttt. «ch S Mark MPjge .!>urq, die Post 2 Mart 7» A»ne. El I>t«l. Nummern wPfge. «>illa,e 29000 ikrvl. Aür die Rückgabe etnge» sandler Maiinlcrtple «acht sich die IHkdattlon »lcht verbindlich. Inseniten.Annahme a»>- wiirt«: unck Vagiae in Hauivnrg. Per lt». Wien. veivUg. Pesel, vretlau, Nranlsi»« a M. — liuck. «o,,a in Berlin, Leipzig. Wien, üaininng, tzranksur« a. M-. Mün chen. — Vaud» 4 t.a. >n granksurt a M. — ». »«!»» in ildeinnig. — II». «»-. ln-tlttv. kull'ur « (7o. in Dari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung ».Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eiepslh öc Rtilhur!)! in Dresden. Verantw. Nedacteur: Friedr. Vlltstslhe in Dresden Lnserole werden Marl«»» ^iraiie >2 angenomm»» bi» lid.nvr Lonnlagl div Mittag» 12 UNl. In ^euiladi: «ropc kiloiier» L>iie L d>« uiachm. 4 Uhr. - Der Viani» einer ein- spaliiqe» Pelitze>>e lallet lü Psae. ^inncsandl di« Zeile c.i Pjgc Sine iyaraniie siir da« nach ilt u a i ge Erschei- «en der Inieraie wird nicht gegeben. «lnrwiirttge Annoncen» Aufträge von UN» »nbe» tonnien fsirmen »nd Pcr- loae» inseriren wir nur gegen P > a n V m e r o nd o» Zahlung durch Brles- marken oder ocicinzar» lud». Ach, Eiiden losten Ik> Piae. 7tti!erale iür die Mouirg» Nmu»,'« »der nach e!ucu> Heuing« »lc Ptiiizettc bb Pjge. Rr. 115. Eimmr-zwinizigster Jahrgang, Dressen, Montag, Z4. April 1876 Locales nnv Sächsisches. — Das gestrige töelmrtstagSsest Sr. Mnj. des Königs verlief ,n üblicher Weise. Die öffentlichen Gebäude ^Ministerien, Post, Polytechnikum, "RathhauS .>c.„ soivie eine Anzahl Privathäuser, na mentlich auf der Schlaf,fluche, prnngten i»l flagge,lschiinick. Nior genS fand Reveille statt und auch von dem Balkon des König!. Bel vedere der Bruhl'schen Terrasse ließ die Mmschner'sche Eapclle ihre Festmusik ertönen. Die in der Umgebung Dresdens einguartirten Truppen rücklen in den Morgenstunden in die Residenz zur Parade ein, über die wir unten besonders berichten. Im Laufe des Bor mittags empfing Ce. Majestät die Glückwünsche der Staatsminister, der Kämmerdirectorien des Landtags, des diplomatischen Corps, der Generalität, des Stadtraths und Ltadtverordnetenvorstehcrs rc. Mittags ertönte von dem Balcon des Altstädter Rathhanscs Fest musik, welcher eine vor demselben versammelte grosie Menschenmenge beiwohnte. Auch die .Reichs-Postillone hatten, ivie das Militär, ihre Stütze aufgesteckt. Abends brannten die Eandelaber ans den ösfcnt lichen Plätzen. — lieber die gestern abgehaltcnc Parade haben wir für heute kurz zu berichten: Präeis I2'/„ Uhr erschien Se. Maj. der König zu Wagen, nachdem schon vorher Se. .Kgl. Hoheit Prinz Georg ein getroffen war. Eine glänzende Suite von Offizieren bildete sich um den königlichen Kriegsherrn, der von den Truppen jubelnd begriffst ward und nunmehr die Fronten der einzelnen Regimenter nbritt. Zu Wagen folgten Ihre Majestät die Königin Carola und die Kin der Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg, während die Prinzessin Georg zu Pferde gestiegen war. In der Parade - Aufstellung standen die Infanterie und Jäger in rechtsabmarschirter Colonne mit Compagniefront, die Cavalerieregimenter in rechts abmarschirtcr geschloffener Regiments - Colonne und die Feld- Artillcrie-Abthcilnngen in rechts abmarschirtcr Colonne mit zwei Batterien Front. Beim ersten Borbcimarsch vor Sr. Majestät, bei welcher Gelegenheit Se. K. H. Prinz Georg als Commandeur des Armeceorps das I. Grenadier-Regiment Nr. l00 vorführte, mar- schirten die Infanterie und Jäger in geöffneter Colonne und Com pagniefront, die Cavalerie und Artillerie ritt in Zugfront imSchritt. Beim zweiten Borbeimarsch defilirte die gcsammte Infanterie in geschlossener Zugscolonne, die Cavalerie in geöffneter Colonne mit halber Cscndronsront und die Artillerie in Battcriefront wiederum im Schritt. "Rach dem zweiten Vorbeimärsche fand eine concentrirte Aufstellung in einem Treffen, die Front nach der Stadt, statt. Se. Majestät und die übrigen aller höchsten und höchsten Herrschaften passirten hierauf nochmals die Front und nunmehr verabschiedete sich Se. Majestät, nachdem er seine volle Zufriedenheit über die gelungene Parade geäußert hatte, von den Truppen. Die Musitchöre intonirten das „Den König segne Gott" und die Soldaten dankten begeistert Se. Majestät. Hiermit hatte die glänzende Parade ihr Cnde erreicht. Specielleres bringen wir morgen. — Eine Genugthuung seltner Art wird dem Abg. Seiler Durch das kgl. Dekret über Emission sächsischer Staatsrente be reitet. HerrScilcr hat bereits vor mehr als 10 Jahren, als er noch in der 2. Kammer saß, betont, daß Sachsen dem Borgange Frant- r.'ichs, Cnglands und anderer Staaten folgen, sein verattetes Staats- schuldensystem fallen lassen und zu dem Nentensystcm übergehen s> llte. Er fand damals tauin ein Berständniß bei uns. Als Preußen 180'.' seine Anleihen in eine Rentenschuld convertirt hatte, drang der inzwischen in die 1. Kammer gewählte Abg. Seiler wiederum darauf, daß Sachsen nicht länger unnütze Finanzopfer bringen, sondern das rationellere Rentensystem adoptiren sollte. Er fand damit aber auch bei den Pairs keinen Anklang; vielmehr erklärte damals die königl. Staatüregicrung, daß sie sich „nicht für dieses System erwärmen könne, ohne jedoch darüber ein absprechen des Urthcil zu fällen". Jetzt empfiehlt sie selbst dieses System. Herrn Seiler ist die Genugthuung, die er jetzt durch die Thatsachcn erhält, nur zu gönnen, zumal auch seine Bedenken gegen den Reichs invakidcnfcnds, die er damals auüsprach.eingctroffcnsind. Vielleicht untersucht die künftige Finanzvcrwaltung Sachsens auch die Ansicht Seilers etwas gründlicher, daß es sich in Sachsen empfehle, daß der Staat entweder eine Staatsbank gründe, oder in nähere Ver bindungen init einer größeren Bank trete, da kaum ein Staat in Deutschland existirt, in dessen Kassen vcrhültnißmäßig ein so gewal tiger Geldverkehr stattsindet. Eine solche Verbindung zwischen Staat und einer größeren Bank besteht anderwärts auch und Abg. Seiler hat nicht Unrecht, wenn er meint, daß „das, was in anderen Ländern angemessen und praktisch befunden worden ist, bei uns mindestens auch überlegt und vielleicht auch versucht zu werden verdient." — Hätte der inzwischen zurückgezogene Entwurf eines Reichs- cisenbahngesetzcs Gesetzeskraft erhalten, so hätte, wie das „Dr. I." bemerkt, das Rcichseisenbahnamt das Recht erhalten, ohne Weiteres den in Leipzig einmnndenden Eisenbahnen die Errichtung eines viele Millionen kostenden Centralbahnhofs im Herzen der Stadt aufgeben können. Es wäre nun interessant, zu erfahren, aus welchen Grün den unsere Regierung dieses Projekt bekämpfte und da der „Reichöanz." die Noten des Ncichseiscnbahnamtä in dieser Frage abdruckt, könnte wohl auch das „Dr. I." den anderen Theil der Eorrespondenz, die Gegengründe unsrer Negierung, veröffentlichen. Neuerdings be haupten Berliner Blätter, die kgl. sächs. Regierung habe einen Vor schlag des Reichseiscnbahnamtes, jeder Eisenbahnwagcnilasse in ganz Deutschland eine bestimmte und gleiche Farbe zu geben, so daß die Wagen und die Fahrkarten erster Klaffe überall dieselbe Farbe trü gen, ebenso diejenigen zweiter, dritter Classe rc. entschieden abgelehnt. Sie soll erwiedert haben: „es habe für sic den höchsten Werth, daß die sächsischen Villets andere Farben trügen, als die übrigen in Deutschland: denn durch diesen Unterschied werde der sächsische Untcrthan allemal daran erinnert, ob er in seinem Vatcrlande oder im Auslande reise: die Regierung lege den höchsten Werth aus die Erhaltung eines solchen vaterländischen Bewußtseins und loyalen Untcrthanensinns und vermöge daher für den Vorschlag nicht zu stimmen, auch wenn derselbe sonst Vortheil verspreche." Man könnte fragen, ob cs sich verlohnte, eine so abgeschmackte Antwort, wie sie unsrer Regierung in den Mund gelegt wird, Lügen zu strafen. Wir meinen, das sei trotz der Lffcnbarhcit der Lüge in der That der Fall. — Mit Genugthuung wird man es in Ehemnitz vernehmen, daß die Maschinenbauanstalt von Hart mann mit der Lieferung von l'.l Lotomotiven für die kgl. sächs. Staatsbahnen bedacht werden wird. Dieselbe hat bei der neulich ausgeschriebenen Coneur- renz das günstigste Angebot gethan. Es ist das, nachdem die Hart- mnnnsche Fabrik so eins, zwei, drei bei der preußischen Lieferung vorübergeschoben worden ist,wenigstens ein Trost. Wir setzen dabei voraus, daß die größere Billigkeit der Forderung nicht hauptsächlich durch eine Lohnreduction erzielt wurde. - Des Königs G eburtotag ward aucki !>n königl. Polytechnikum festlich degangen. Haid II Uhr versam melte» fick- außer de» Professoren und Studenten eine "Anzahl vcsondero Geladener auo de» Krciicn der Wisscnichait und Kunst und des böseren BeamtcnstandcS in der Aula. Ein von Or. E a c> - pari gedichtetes 8alv»m täo >a»c>»i, wclcbcü E. Bieber com- ponirt hat, trug der „Erato" warm und schwungvoll vor und darauf betrat Professor l)r. Sophnö R ugc die Rctiicrbübnc, einen interessante» Vortrag über die Entdeckung eines neuen EulturbolkeS im grauen Ailertbum bietend, der ircilich gar tcinc Beziehung zum Leben und Wirken des Königs batte. Aach dein Vortrag aber erinnerte der Redner an die Bedeutung des Tages und sprach mir voller Innigkeit die besten Wünsche and, die wobl in jedem Herzen mitklangcn; ein dreimaliges begeistertes Hoch mit Trommelwirbkl und Paukenklang gab Lein Ausdruck. Die Festfeicr schloß ein von Fr. Koppel gedichteter und wiederum von (5. Bieber componirtcr Hymnus, der mit der Sachseiihymnc „Den König segne Gott" endete. — Ein Staatoc'.senbabii-Bcamter schreibt unS: ..Um noch eininal auf die Lcipzig - Dreobner Bahn zurückzukommcn, io muß bezüglich Ibrco vorgestrigen Artikels znr Berichtigung de inem werden, daß die von hier auSnack, Leipzig dirigirtcn<-taato- Bavnbeamlen nicht am "Abend vor der Generalversammlung, son dern gegen Morgen erst nach Leipzig fuhren nnb daselbst io kurze Zeit vor der Eröffnung der Versammlung ankamcn, daß ihnen — unter "Anrechnung des "Amcnthattcö, de» die Empiangnahme der "Actien nöthig machte — keine Zeit geblieben ist, erst »och Bier stube» zu ircauentiren. Tactlosigkciteu der gerügten Art können alio cm n a ch Verlauf der General-Versammlung vorgckommcn scin und bann waren sie nickst mehr nur tactloS, sondern einfältig gewesen. Uebrigens bewährt sich auch vier das Sprüchwort: Der Erfolg krönt daS Werk. Hätte sich die Majorität zu Gunsten dcS Staates entschieden, io wäre die Maßregel, ein Beamtenhccr als "Actienvcrtrcter teö Staats nach Leipzig zn schicken, gebillitt worden; io aber Außerdem ist zn vcmerken, baß auch die Leipzig-Dresdner Bahn ihre abkömmlichen Beamten ebenfalls zur General-Versammlung dirigirr hakte — um natürlich nur in ihrem Interesse abznsliinmen. DaöGewüblc aber in dem für eine solche Versammlung viel zu kleine» Schtttzcnhauö-Saalc war so grenzenlos, baß bei den Abstimmungen, die ein Drängen nacy ben beiden entgegengesetzten Seiten dcö Saales nöthig machten, einem die Kleider fast vom Leide gerissen wurden; Manche enthielten sich deshalb gänzlich der "Abstimmung. Leute in den unteren und oberen Galerien, wenn sie auch das Wort hätten ergreifen wolle», waren aber so von Mcnschcnlelbcrn vcrbarrikakirt und durch die Oertlichkcit vom Saale abgeschnittcn, daß eö ein Ding der Un möglichkeit gewesen wäre, sich zweckdienlich verständlich machen zu können. Zudem war die Leitung der Versammlung durch den Bankier Scysscrth eine höchst mangelhafte. Ein für solche Präsidentschaft ganz untaugliches Organ, der offenbare Wille, die Verhandlungen und Entschließungen der Versammlung zu über haste», die Unklarheit, in welcher Herr Sevfferw viele An wesende namentlich bezüglich der zweiten Abstimmung ließ, wo cö sich darum handelte, ob daS Direktorium die Bahn gegen eine lOprocentige Rente oder überhaupt gar nicht verkau- ien dürfe - alles das trug dazu bei, Verwirrung, unkluge Ent schlüsse und endlich Ablehnung des Verkaufs der Balm an den Staat gegen eine '.»proccntige Rente bervorzuniseii. Endlich fehlte eine am richtigen Platze nntergcbrachte Stimme, die, ohne des halb von einem RegicrungSbeainten zu komme», malmend den kleinen, aber wirklichen Actienbcsitzcr ans daö Uiivorthcilhailc der Direktorial»Bestrebungen aufmerksam mackste und deutlich be tonte, daß eö scheine, als ob man an maßgebender Stelle lieber geneigt sei. mit Kaulsofferten nach Berlin zu pilgern. Eö ge hörte eine klare, ruhige, deutliche Stimme dazu, die ungcnlrt die ganze Sache und daö ganze national-liberale Strebe» der Leip ziger lPscffcrsack-F-ina»zmensche»-> Politik bioölegtc. Herr Abvocat Schanz besaß diese Stimme nicht; er berührte den wahren Grund, welcher daö Ankautsproject auf's Tapet gebracht hatte, nicht nur gar nicht, sondern gab sich auch von vornherein ohne allen Grund ganz leidenschaftlich, erbost und hitzig i»'ö Gesellst, obwohl er noch keinen Gegner hatte. Zn Folge dessen mußte eö kommen, daß die ruhige ."liebe dcö Herrn bonWclck, welcher seine guten Gründe hatte, gegen den Verkauf der Bahn zn Procent zu plaidircn. energisch und bcsiimmend auf nuklarc Gemüther wirken mußte. So ist daö Bild der General-Versammlung der wahren und gemachten Leipzig-Dreödner Bahn-"Actio»äre. — AuS einem vom Stadtbaudirektor Friedrich dem Stadtbauamt vorgelcgtcn Vortrag entncbmen wir über den Stand der verschiedenen städtischen Hochbauten Fol gendes: De* Bau einer 6. Bürgerschule Ist bereits in An griff gcnonOnen — er ist ans 288,OtX) Mark veranschlagt; die Planung in 7 Bauzeichnungen zu einem neuen Scbuldause für die E bsl ich'sche Stiftung mit 22l.lMOMark berechnet, liegt seit Ist. Marz e. der Schulinspekiion vor; daö Schul- Haus in d«r Waldgasse. mit 262,880 Mark veranschlagt, ist bis zum Ausbau vollendet; das vierte Projekt in Skizzen für die neue Arbeitö an stakt tKönkgSbrückcrstraße) hat die bau polizeiliche Genehmigung erhalten; die specicllcn Bauzeichnungen sollen bis Mitte Mai vollendet sein; veranschlagt ist der Bau ans 6st5,ovo Mark; die Planskizzen für die Vergrößerung dcö Vcrsorghauseö an der Stistösiraßc liegen dem BauauSsckmsse zur Prüfung vor. RiO.OOO Mark wirb die Vergrößerung kosten; kür daö an der Ratebcrgerstraße zu erbauende nclieWaisen- Haus, welches ungefähr 550,060 Mark kosten wird, sollen biö Ende Mai b. I. die Bau- und Detailpläne mit speciellem Kosten anschlag dem Rath vorgelegt werden; bezüglich der zunächst auS- zuführenden Gebäude der neuen (st.) Gaöanstaitin Reick, auf ungefähr 1.600,000 Mark veranschlagt, sind nach erfolgter Genehmigung der Plamkizzen, die Bau- und Detailpläne soweit auögearbeitct, baß demnächst mit der speciellen Veranschlagung der Bauten begonnen werden kann: ein neues Küchcn- geväude im «tadtkrankenhause ist in baulichen Angriff genom men worden, pcranschlagt Ist cö aus 68,:i86 Mark; bci den Er weiterungsbauten für die N eustädt c r G a S^> n st alt. welche ans 516,528 Mark berechnet sind, ist daö ^scnbaus ziemlich vollendet, daö Gasometer-Bassin wirb im Monat ".'Rai fertig werden; für die Umgestaltung des L ta d t b a n b v s e s für ".'Rar stall- und F e u e r w e b r z w e ck c, welche ungesähl 224,000 Mark kosten wird, liegen neue Plane vor und wegen der Umgestaltung dcö R enstädtcr Rcalschnlgcb ä udes. deren Ausführung 65,78«» Mark kosten würde, sind dem Rathe unterm 20. März r. Pläne vorgclegt worden. In "Anbetracht denen nun, daß neben diese» größeren Ansträgen noch die zahl reichen mit der Hainichen Unterhaltung der kommunalen Ge bäude verbundenen, sowie sonstige unansschieblichc "Arbeiten zu erledigen sind, will der Stadtrath in Erwägung ziehen, ob nickst die technischen Hilfskräfte des Stadlbauamttö zeitweilig vermehrt werden müßten. - In der vorgestern im Vöriensaale abgcl'altcncn Gene ralversammlung der Ehe »> n > tz - "A nc - Adorser Ei s c n ba h ng c s e l l i cha f t, welche nahezu 4 Stunde» währte, wurde nach längerer Debatte mit großer Maforität beschlossen, die Bahn an tc» sächsischen Staat mit '.»oo.ooo '.'.stark pr. Meile zn verkamen und das Diiccterium crmäcisticst, den Verkauf cin- zulcstcn. !n Liguidalorcn der Gesellschaft wurden Herr Finanz- rath Schillert und Herr Banldirecter Holländer einstimmig ge wählt. Der "Antrag des "Advocatcn L ch r a p o aus Erimmitschali. die Bahn nur gegen ein Kauigeld von '.»75,000 Mark pr. Meile an den Staat abzulrclcn, fand mit großer Majorität Alstcbn- m:g; seinen weiteren "Antrag, mit dem prcußischcn Staat cvent. mit der Rcichsrcgicrung wegen Ankaufs der Bahn in Verhand lung zu trete», zog er wieder zurück. — Der Gesangverein „L icdcrkrei s" giltst beute Abend in der Restauration zun« Felds cb l ö ß ck, c ii ein Wobllhätig- keitoconccrt mit ganz vorzüglich gewähltem Programm. Der Ertrag ist für die Brandcalamitoscn in "Attenberg bestimmt. - „Du stolzes Leipzig freue Dieb!" Wie auS G ohIis ge meldet wird, wird der Ban der dasige» Gosenbraucrei bald vollendet sein und durstigen Seelen daö köstliche und geliebte "Raß spenden. — In Leipzig bat sich am 22. "April der 6. Selbstmord in diesem Monate zugetragc»; der läütcrbvdcnarbcltcr Johann Franz Eisncr daselbst erhängte sich, wie man vermuthet, iniolge väuSiichcr Zwistigkeiten. in seiner in der Hordstraße gelegenen Wohnung. Eo hinterläßt I Wittw: und '2 kleine Kinder. — Während der Ostenciertage sind in Rosenthal, H c r m S d o r s und auf dem F o r sl h ans 4 Einbruchotiebstähle verübt word:ii. Loiter ist man den 7hätten noch nicht aul die Spur gekommen; »ach den ben ihnen znrlickgclasscncn Effecten scheinen es Kinder der hl. Wcnzclskronc zu scin. — Die dein Windmüllcr Horn in Dehnitz bei Wurzen ge hörige holländische Windmühle ist in der Nacht zum 22. April ab gebrannt. — Am 22. d. Nachmittags 2 Uhr suchte und fand der Zim mermann Jungnictcl in Frcibcrg in der Tiefe des vor dem Meißner Thore gelegenen Schlüsselteiches seinen Tod. Die Stan gen, welche dem Unglücklichen Seiten des am Ufer versammelten Publikums gereicht wurden, schleuderte der mit dem Tode 'Ringende von sich. Dadurch verhinderte er seine Rettung und konnte später nur als Leiche aus dcm Wasser gezogen werden. Schwermut!) allein wird als Motiv dieser That bezeichnet. — Ein unerwarteter, schrecklicher Anblil ward am 2l. dies, in Weistropp dem Schmiedeincister Ernst Läppisch! Unmittelbar an seinem Hause ist ein Teich gelegcn und als er am genannten Tage des Nachmittags vom Folde heimgekommcn und sich die Hände waschen wollte, zu welchem Bchufe er sich nach dcm Wasser hinab bückt — toinmt ihm sein k."'„jährigeS Söhnchcn als Leiche entgegengeschwommen. Trotzdem der unglückliche Vater sein Kind sofort aus dcm Teiche zieht und unter Beihilfe des dortigen, gerade anwesenden Pastors alles Mögliche zur Belebung versucht — bleibt Alles vergeblich. Das Kind war nur wenige Mi nuten ohne Aussicht geblieben. — Tagesordnung der 2. K a in mer, den 24. April Mitt. 12 U. I. Vorbemlbnng über das k. Deere!, Baut,erllei- ilingcn bci dcm Schlöffe Hubcrtuöburg bctr. 2. Schlnßbercithung über die Petition des GewerbeveiclnS zn Meerane, die Besteue rung der Hausircr und Wandcllagelverkänscr bete. :). Dergl. über die Pctitien dcS GemcindevorsiantS Blaucrt in Sensiitz u. Gen. und dcö Bäckers Reuden in Dicöbar, die Fischerei in der Elbe bctr. 4. Bericht über die Petition dcS GcrichtSamtinamiS a. D. Förster um Pensionserhöbung. 5. DcSgl. über die Peti tion Zarcnkow'ö hier, um Schutz wegen angeblich von Justiz behörden ihm zugciügtcr Vermögciissck'ädcn. - WitterunaS-Bcobaktttunn am 2l). April, Mittags. Barometerstand nach Otto <L Bösvlt hier: 28 Pariser Zell 2 L. lseit gestern 2 L. gestiegen). — Thermometer nach Rcaumur: l:r Grad über Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte Nort- west-Wlnd. Himmel: trübe. — ElbliShe in Dresden. 2ll. April, Mitt.: 6 Cent, über 0. Feuilleton. I Vier Gesaiigsclcven dcö hiesigen E on s c rv a to r i n m S sür Musik, welche im vergangenen Winter wicdcrbolt neben den Aufführungen >m Institute, in Eonccrtcn hier und anSwärtö mit Ersolg wirkten, die Fräuleino L o tzmann, E llsässer und Lanko w, sowie Herr SR cinhold, haben sür de» Herbst sehr günstige Engagements erhalten. Die erstgenannte Dame (Schülerin dcS Herrn von Böhme» ist aiö dramatische Sängerin, die zwcitgcnanntc als Eoloratnrsängerin für das Stadtthcatcr in Königsberg von Herr» Director Staicmann. welcher die Damen im Eoilscrvatorillin hörte, gewonnen worden: während Fräulein Lankow als Altistin und Herr Mcinhold als erster Bariton an daS Hoftbeatcr in Altcnbnrg engagirt sind. Letzterer wurde bo» Herrn von Böhme auSgcbildct, während Frl. Elttasscr und Frl. Lankow Schülerinnen des Herr» Brönime sind. ä Bekanntlich wird ans der Losck'witzcr Herrmann« Stiftung unserer Stadl ein künstlerisches Br» nncndcuk - in a l erstehe», welches den Fcrdi» a »tplatz zieren sott. All gemeines Interesse dürsten die in der K r, n sta uSsiel lnn g (Brühlsche Terrasse) ersichtliche» Eonclirrcnzskizzen unserer heimi schen Künstler dcanspruchc». Die 27 in GvpS anögestshrten Brnimenfigliren legen ein beredtes Zcngniß für die Befähigung unserer wackcrc» Bildner ab. denn die Zahl der Figuren ist ver schwindend klein, bci denen »wir nicht natürliche Schönheit der Forme», Leichtigkeit der Bewegungen und selbst Anmulb der Idee fände! Vielleicht tritt in den Entwürfen eine zu große Gleichheit der Gedanken hervor. Von den 27 Künstler» haben nur zwei daran gedacht, einmal von der landläufigen Brnnucn- Nvmphe, überhaupt von weiblicher Figur abzngeben nnd eine
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