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Erzgebirgischer General-Anzeiger : 13.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1843119854-191604134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1843119854-19160413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1843119854-19160413
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer General-Anzeiger
- Jahr1916
- Monat1916-04
- Tag1916-04-13
- Monat1916-04
- Jahr1916
- Titel
- Erzgebirgischer General-Anzeiger : 13.04.1916
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bS. Jahrgang. Nummer 86. Erzgebirgischer General-Anzeiger TeleM^Adr.! Generalanzeiger. Vereinigt mit der Olbernhauer Zeitung. Fernsprecher Rr. W. Tagebla^ fiir die AmLsgerichLsLezirke Olbernhau, Sayda, Zöblitz und Lengefeld. Amtsblatt des Königlichen Amtsgerichts, des Stadtrats und Stadtgemeinderats zu Olbernhau. D«r sllr ««n«r->.«n,«<ger" drträgt monatl. vxra'.Iährl. monatl. vlertelmhcl. »g«h»Iird.Ge!ch!ift,N«ll«u.t>.«u«g-H-st«!I. U. —». l.W Xi-, -.»0 Xr. 2.70 Dur« unsere Zettuna'bet«» jugetrngen , — 7N . »lo Xr. l — Xr. Lurch dt» Po», au« den ««rtern ab,«holt , —-6K » l-W Dur« die Post,»getragen —80 „ 2.40 , , . »«ftellung«» norden in anserer ««schüft,Nell« Eberlfiraste l», »on unseren Boten und Au^ a^Efteilen st'wt« von allen Vostanftalten Deutschland- und OeNerretch-NngarnG angenommen. Olbernhau, Donnerstag, den 13. April 1916. Die Zeilen-Pretse d«t jede» Wochentag »achmittag, 2 Uhr erscheinend»» ,«r»gortr,^ch« S-neral-Anuiger," betragen! für An,eigen au« obengenannten Lo»rgcricht«be,ir!en die 6 gespaltene Pettt-eilr >b Psg.. di« b gespaltene Reklame- und amtlich« Zell« W Psg non außerhalb derselben 20 Psg., resp. 4b Psg. r-bellarischer und schwieriger «a» hbher. Bei Wiederholungen entsprechender Rabatt laut Darts. Kür Rubtunst u. Ossertenannabm» werden Sb Psg. «ptra berechnet, »n,eigen - «»nahm«: für größer« Geschäftianmgen bi, nachmittag, b Uhr am Bartage, sür kleiner« Rn,eigen di, spülest«», vormittag, » Uhr de« Erscheinung,tage,. Delevhonische «usgabe schließt jede, Reklamation,»«»» au» Französische Sturmangriffe im Sperrfeuer erstickt. frankreicks unä knglanäs wirtscdakt- Ucke Kbkängigkeit. England hat in Friedenszeiten aus Frankreich immer un gefähr doppelt so viel Waren bezogen, als es dorthin lieferte. Das bedeutet natürlich eine gewisse Ueberlegenheit Frankreichs. England war mit einem großen Teil seiner Waren von Frank reich abhängig. Der Krieg hat dieses Verhältnis vollständig umgekehrt. Frankreichs Industrie liegt schwer darnieder und kann nicht nur nicht an England mehr viel liefern, sondern muß umgekehrt viele Waren, vor allem natürlich Kriegs materialien, von England beziehen. Damit wir- Frankreich nun also auch wirtschaftlich von England abhängig, wie es das politisch und militärisch schon lange ist. Der schlechte Stand der französischen Wechselkurse ist das deutlichste Zeichen für diesen Tiefstand von Frankreichs Wirtschaft. Es ist Wirt- schaftlich dasselbe Bild wie militärisch: die Besetzung der fron- zösischen Kanalfestunpen durch England, oder wie politisch: die Pariser Konferenz, Lie dem äußeren Scheine nach eine so große Ehre für Frankreich vorstellt, und die in Wirklichkeit doch nur Len Franzosen vorgeschneben hat, was sie weiterhin für Eng land leisten müssen. Freilich, auch Lie englischen Bäume wachsen keineswegs in Len Himmel, denn man weiß ja, daß England die Waren, die es an Frankreich liefert, seinerseits auch nicht alle aus eigener Kraft produziert. Vielmehr muß England aus Amerika einführen. Nun liegen Lie Dinge so, daß England von der Ausfuhr seiner Jndustrieerzeugmsse leben muß. Diese Aus fuhr hat während der Kriegszeit stark gelitten. Sie ist von einem Gesamtwert von 625 Millionen Pfund Sterling im Jahre 1913 gesunken auf den Wert von 385 Millionen Pfund im Jahre 1915. DaS ist also eine Abnahme von 140 Millionen Pfund. Erfährt man nun, daß sich Lie Ausfuhr Englands nach Frankreich gesteigert hat, so muß obige Abnahme der englischen Gesamtausfuhr besonders verhängnisvoll erscheinen. Sie ist eingetreten trotz der Steigerung der Ausfuhr nach Frankreich. Und diese letztere Ausfuhr umfaßt natürlich vor allem KriegSlieferungen, die nach Friedensschluß wieder auf- hören werden. Es handelt sich also Labei um eine vorüber gehende Gelegenheitskonjunktur, die der wackere Bundes- genösse jenseits des Kanals durch Wucherfrachten, wucherische Geldumrechnung usw. weidlich ausnutzt. Die normale englische Ausfuhr nach den übrigen Ländern muß noch mehr als 140 Millionen Pfund verloren haben, wenn die gesteigerte Kriegsausfuhr nach Frankreich in den offiziellen Rechnungslisten einen Teil der Verluste zudeckt. Ja man muß sogar noch einen weiteren Umstand berücksichtigen, wenn die Verluste der englischen Ausfuhr ganz korrekt gewürdigt werden sollen. Der Krieg hat die Preise aller Waren gewaltig in Lie Höhe getrieben, sodaß für die gleichen Geldsummen augenblick lich doch viel weniger Waren geliefert werden als im Frieden. Tie englischen Einnahmezahlen bedeuten deshalb schon an und ür sich einen geringeren Warenumfang als dieselben Zahlen m Frieden bedeuten würden. Während also England m den Krieg mit der Hoffnung eintrat, seinen eigenen Handel durch das Wegschnappcn LeS deutschen Handels noch zu steigern, ist in Wirklichkeit der englische Handel um etwa ein Drittel gesunken. Wie Frankreich von England, so ist England selbst unrtschaftlich von Amerika abhängig geworden. — Der Krieg ist also für die Ententeländer ein schlechtes Geschäft, auch wenn man den englischen Handelsstandpunkt zu seiner Be urteilung einnimmt. Der lachende Dritte ist Amerika, das direkt England und indirekt Frankreich in Lie Hand bekommen hat. Uni so günstiger find natürlich die Aussichten Deutschlands, nach dem Krieg« seine alte Handelsgeltung wieder zurück zuerobern. Nsqultk, äer 5äiwätzer. (Meldung des Reuterschen Bureaus.) Asquith sagte in seinem Trinkspruch auf den Präsidenten Poincars bei dem Fest mahl in London zu Ehren der Abordnung Les französischen Parlaments: Die Beziehungen zwischen Großbritannien und Frankreich sind durch die Probe, welcher sie in diesem .Kriege ausgesetzt waren Beziehungen nicht nur von Freundschaft, sondern von Intimität und Liebe geworden. (Beifall.) In den letzten Tagen hat der deutsche Reichskanzler wiederum an die Sympathien der neutralen Welt für den Mr-eriM Fall von Deutschland (Heiterkeit) als vielfach mißverstandenen Frieoens- freund appelliert. Man will von uns, daß wir die. Haltung des Besiegten gegenüber dem siegreichen Gegner einmbmcn. Aber wir sind nicht besiegt. (Beifall.) Wir werden auch nicht besiegt werden. Und die Alliierten sind durch einen f'ierlichen Vertrag gebunden, keinen Sonderfrieden zu suchen oder anzunehmen. Die Bedingungen, unter welchen wir bereit sind, Frieden zu schließen sind die Durchführung Ler Ziele, für Lie wir die Waffen ausgenommen haben. Diese Ziele wurden von mir schon im November 1914 bekannt-egeLen. Lie Generalstabsberichte. tvM. Amtlich. Großes Hauptquartier, 12. April. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei La Boiselle (nordöstlich von Wert) brachte eine kleinere deutsche Abteilung von einer nächtlichen Unter- nchmung gegen die englische Stellung ohne eigene Verluste 29 Gefangene und 1 Maschinengewehr zurück. Westlich der Maas griffen die Franzosen vergeblich unsere Linien nordöstlich von Avocourt au, beschränkten sich im übrigen aber auf lebhaftere Feuertätigkcit ihrer Artillerie. Aus dem Ostufer brachten drei durch heftigstes Feuer vorbereitete Gegenangriffe am Pfefferrucken dem Feinde nur große Verluste, aber keiuerlei Vorteile. Zwei- mal gelang eS den Sturmtruppen nicht, de» Bereich unseres Sperrfeuers zu überwinden. Der dritte Anlauf brach nahe vor unseren Hindernissen im Maschinengewehr, feuer völlig zusammen. Im Caillettewalde gewannen wir der zähen Verteidigung gegenüber schrittweise einigen Boden. Im Lustkampse wurde ein französisches Flugzeug bei Ornes (in der Woevre) abgeschosseu. Der Führer ist tot. Oestlicher Kriegsschauplatz. Bei Garbunowka (Nordwestlich von DüvaLurg) wurde« russische Nachtangriffe mehrerer Kompagnie» ab« gewiesen. Balkartkriegsschauplatz. Nichts Neues. Oberste Heeresleitung. Wien, 12. April. Amtlich wird verlautbart: Russischer und Südöstlicher Kriegs- s ch a u p l a tz. Nichts von Bedeutung. Italienischer Kriegsschauplatz. ,Die lebhafteren Geschützkämpse in einzelne» Frovt- abschnitten dauer» fort. Bei Riva wurde der Feind, der sich in einigen vorgeschobenen Gräben und einer Ve» teidigungsmauer südlich Gperone festgesetzt hatte, aus diesen Stellungen wieder vertrieben. Der italienische An- griff ist somit vollständig abgeschlagen. Der Stellvertreter des Chef» des GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschalleutuant. Ich sagte u. a., Laß wir das Schwert nicht in die Scheide stecken werden, bis Lie militäri sche HerrschaftPr süßend ganz und endgültig vernichtet ist. Großbritannien und auch Frankreich traten nicht in Len Krieg ein, um Deutschland zu erdrosseln, oder um es von Ler Karte Europaß wegzuwischm, nicht, um 'Lin nattsMsK Leben zu zerstören ober zu verstümmeln, und tcherlich nicht, um sich in die freie Ausübung seiner friedlichen Bestrebungen hineinzumischen. Wir wurden genötigt, Lie Waffen aufzunehmen, um zu verhindern, Laß Deutschland, womit in diesem Falle Preußen gemeint ist, eine militärische Bedrohung für Lre Nachbarn bilde und eine Oberherrschaft über Liese erreichte. Deutschland hat Lurch die Verletzung der Neutralität Belgiens bewiesen, Laß es sein Uebergewicht selbst um Len Preis eines allgemeinen Krieges Herstellen will. D i e Absicht Ler Alliierten ist, Liesen Versuch zu nichte zu machen und dadurch Len Weg für ein internationales System zu ebnen, welches d» n Grundsatz gleicher Rechte für alle zivili sierten Staaten sicher st eilen wird. (Beifall.) Nir wollen als Ergebnis des Krieges den Grundsatz sest- legerr, daß internationale Probleme durch freie Unterhand lungen zwischen freien Völkern geregelt werden müssen, und daß eine solche Uebereinkunst nicht länger durch das über wältigende Gebot einer Regierung von einer militärischen Kaste kontrolliert wird, aufgehatten und beherrscht wird. Dis ist es, was ich unter Vernichtung der Militärherrschaft Preußens verstehe, nicht mehr, aber auch nicht weniger. D i e VsrLünLetenwünschen und find entschlossen, da» alt« Belgien wiedersrste-on -u sehen. (Beifall.) WaS niedergerissen wurde, muß wiedergergestellt und aufgebaut Werdern (Lauter Beifall.) So wenig sich Herr Asquith über den lauten Beifall ge wundert haben wird, den die französischen Abgeordneten ihm spendeten, so wenig wird er sich darüber wundern, wenn man in Deutschland seine Behauptungen nicht ganz ernst nimmt. Wir hier zulande vermögen uns immer noch nicht ganz vor zustellen, wie man LaS, was Herr Asquith die militärisch« Herrschaft Preußens zu nennen beliebt, ganz und endgültig zerstören kann, ohne Deutschland zu erdrosseln, ohne fein nationales Leben zu zerstören. Wir verstehen nicht ganz, in wiefern eine militärische Handlung in einem bereits auS- gebrochenen Kriege, wie Lie Besetzung Belgiens, erweisen könnte, daß Deutschland sein Uebergewicht auch um den Preis eines allgemeinen Krieges Herstellen wollte: verstehen es auch dann nicht, wenn wir uns einmal dazu zwingen, die „Neu tralität" Belgiens und alles, was darum und daran hängt, einen Augenblick mit Asquiths Advokatenaugen zu sehen. Mr begreifen, um noch eins hervorzuheben, enLlrch nicht, wie man sich rühmen kann, die Menschlichkeit aufs genaueste zu be rücksichtigen, während man von Maßnahmen spricht, die ein Volk von 70 Millionen, Mann, Weib und Kind, dem Hunger ausliefern sollen. Wir verstehen aber sehr wohl, daß Herr Asquith so sprechen mußte, wie er sprach. Seine Vergangen heit wie seine Zuhörer bedangen dies. Er mußte, nach allen:, was vorangegangen war, sich und feinen Hörern b^eugen, daß sie mit würdigen Mitteln, reinen Händen, reinem Gewissen kämpften. Ueber die Würdigkeit Ler Mittel, die Reinheit seiner Hände wollen wir mit Herrn ASquith nicht rechten. Und daß er sein Gewissen rein findet, wollen wir ihm sogar glauben. Welche Lüge, Verleumdung, welche politische Ge meinheit wären wohl imstande, Herrn ASquith da» Gefühl zu geben, daß er sein Gewissen befleckt hat? Amerika unä äer „8ulfex"-5aII. Durch Funkspruch von dem Vertreter de» au» Neu york: „New Uork World" sagt in einem Leitartikel: ES ist angemessen, Latz Lie Regierung eine Zeitlang auf Lie Antwort Deutschlands auf die amerikanische Anfrage betreffend Len „Sussex"-Fall abwartet. Es kann trotzdem nicht viel Zweifel über den Weg bestehen, welchen die Vereinigten Staaten ein- schlagen müssen, wenn die „Sussex" Lurch ein deutsche» Unter seeboot versenkt worden ist, wie alles verfügbare Beweis material zeigt. Unsere Regierung kann »icht die diplomatische» Beziehungen mit einer Regierung aufrechtürhalten, die bestäu- dig ihre Zusicherungen und Versprechungen verletzt. Trotz Ler den Vereinigten Staaten gegebenen Versicherungen laufen deutsche Unterseeboote wieder Amok. Die eutsche Regierung ist anscheinend nicht in der Lage ihnen Einhalt zu tun. Die Behaup- tungen, datz die deutsche öffentliche Meinung eine solche Be schränkung Ler Unterseebootstätigkeit nicht ertragen würde, machen die Lage schlimmer statt besser. Der Kanzler hat große Mühe aufgewandt, um den Vereinigten Staaten zu versichern, daß Deutschland keine Absicht habe, Krieg gegen Lie» Land zu führen. Die Vereinigten Staaten haben gleichfalls nicht di« Absicht, Krieg gegen Deutschland zu führen. Zu einem Kriege kann es nur kommen, wenn es Deutsch land Lazu zwingt. Aber eS muß sich irgendein gang barer Mittelweg finden zwischen Len gegenwärtigen feind seligen Handlungen und den freundschaftlichen diplomatischen Bezrehungen, Lie eine beständige Lüge sind. * „ludantia". Die „Times" vom 7. April meldet an versteckter Stelle: Ein Taucher, der Las Wrack der „Tubantia" untersuchte, kehrte nach dem Haag zurück, um Bericht zu erstatten. Der Schlepp dampfer, der ihn von dem Wrack zurückbrachte, vernichtete auf seinem Rückwege 24 treibende Minen. Von zuständiger Stelle erfahren wir hierzu: Diese Minen können nur innerhalb deS Gebietes angetroffen worden sein, welches nach der Erklärung des deutschen UdmiralstabeS vom 4. Februar 1915 von deutschen Minen unbedingt freigchalten wird. Es müssen demnach feindliche Minen gewesen sein. Die englisch- Nachricht stimmt übrigens mit den letzthin gemachte.: Beobachtungen deutscher Seestreitkräfte überein. Hiernach sind englisch Minen im Gebiet Noordhinder-, Maas- und Schou- n -nbans Feuerschiff bis Phornpenbnnk festgestellt worden, allo in einem Gebiet tßcht unter der holländischen Küste, wo deutsche Minen nicht gelegt werden. Die angetroffenen englischen Minen sind außerdem nur zum Teil verankerte, zum anderen Teil aber treibende Minen gewesen. Allein in zwei Tagen, am 1. und 2. April, haben deutsche Seestreitkräfte im engli schen Kanal 26 treibende englische nichtentschärft« Minen ab geschossen.
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