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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192306153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230615
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230615
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-06
- Tag1923-06-15
- Monat1923-06
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.06.1923
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Freit»«, IS. Juni 1S23, abends 137 76. Jahr« La« Riesaer Tageblatt erscheint jeder L«, «..M „ , , , Nummer de« Sutgabetage« sind vt» 9 Uhr vormittag» aufzugeben und im vorau» zu bezahl die »9 mm breit«, L mm hohe Grundschrift-Zetle <ö Silben) VÜO.— Mark; zeitraubender v Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Bettag verfällt, durch Klag« ring und dem der neuen Kühlwagen wie 7 :5:3. Seefische können jetzt zu allen Jahreszeiteh auf jede Entfernung von der Nordsee innerhalb Deutschlands, Teutschösterreichs und der Schweiz befördert werden. — Zur Wetterlage wird aus Berlin geschrieben; Die Ursache der jetzt herrschenden Früblrngs- und Bor sommerkälte liegt in dem thermischen Gegensatz zwischen Land und Wasser, der sich in der Uebergangsjabrcszeit infolge der ungleichmäßigen Erwärmung ausbiloet. Das- Meer ist in dieser Jahreszeit relativ kalt gegenüber dem sich schnell erwärmenden Land. Die Gegensätze müssen in diesem Jahre besonders stark gewesen sein. Dies ergaben auch die Beobachtungen, die vom Nordmeer, namentlich von Grönland, und von den russischen Gebieten vorlagen. Schon Von Ende Mai ser ein Tag als Beispiel angeführt, der als typisch für die ganzen letzten Wochen anzuseben ist, und an dem Temperaturen von —11 Grad an der Ost küste von Grönland und 0 Grad auf Island, Temvera- turen von 20 Grad Wärme und mehr im mittleren Ruß land sich gegenüberlagen. Derartige Gegensätze lösen sich in unterem Gebiet stets durch regenreiche Kälteeinbrüche auS. Die tiefen Temperaturen in dem arktischen Gebiet von Grönland und Island sind der Rest der Nach« Winterkälte, die bei uns nach einem eigentlich milden Winter noch Ende Februar und im März aufgetreten in. Die Folgezeit wird einen teilweisen Ausgleich vieler Gegen sätze bringen. Der letzte Frühlingskälterückfall erreicht mit großer Regelmäßigkeit um die Junimitte sein Ende. Dies nt auch der Termin, von dem an sich erst bei uns der eigentliche Sommercharakter entwickelt. Oschatz. Da« Reit- und Fahrturnirr des Oschatzer Landbundes, das am 8. Juli im Reithose der Noten Kasern« in Oschatz stattfindet, scheint sich zu einer Veranstaltung größeren Stils auszubilden. Die Nennungen siiid schon sehr zahlreich erfolgt. Ein« große Anzahl sehr wertvoller Preis« ikt ebenfalls «ingegangen, sodaß den im Wettkampfe Ob siegenden schöne, teils um ihres inneren oder praktischen Wertes zu schätzenden Andenken an den Erfolg im Reit- und Fahrturnirr mitgegeben werden können. Lommatzsch. Der Turnverein von 1848 feiert in diesem Jahr« am 18. und 19. August sein 75 jährige» Vereins- und Fahnen-Jubiläum. Nossen. Donnerstag nachmittag beging in der Woh nung einer hiesigen befreundeten Familie eine Apotheker gehilfin Selbstmord, indem sie eine starke Dosis Cpankali zu sich nahm. Der Tod ist in wenigen Augenblicken einge- Ireten. Liebeskummer und wirtschaftliche Bedrängnis dürfte der Unglücklichen Grund zu diesem verzweifelten Schritt ge geben haben. * Dresden. Der Kriminalpolizei gelang es, mit Hilfe zweier hiesiger Einwohner in der Nacht zum 13. 6. auf einer Straße in der Südvorftadt 3 Personen zu stellen und festzunehmen, al« sie im Begriff standen, einen Personen kraftwagen im Werte von 35 Millionen Mark für 12 Milli- onen Mark zu veräußern. Es stellte sich heraus, daß sie den Wagen kurz vorher aus einem Grundstück auf der Holbrinstratze mit Hilfe des dortigen Hausmanns gestohlen hatten. Der Wagen konnte seinem Eigentümer unversehrt zurückaegeben werden. * Bautzen. Die Waggon- und Maschinenfabrik A.-G vorm. Busch in Bautzen hat ihren früheren reichlichen Zu wendungen zu Gunsten der Bautzner Notgemeinschast neuer dings den hohen Betrag von 5 Millionen Mark folgen lassen, * Wüstenbrand. Der vor 20 Jahren vom Orts- verein errichtete Aussichtsturm auf dem Heidelberg ist von der Gemeinde auf Abbruch verkauft worden, da die Kosten für Instandhaltung nicht mehr ausgebracht werden konnten. "Stollberg. Die Stadtverordneten beschlossen gegen 7 Stimmen der bürgerlichen Parteien den Abbruch und Verkauf des Denkmals am Markte zu Gunsten der Altersspeisung. Treuen. Durch einen Diebstahl an Garnen, der im Fabrikgebäude der Firma K. Aug. Kölbel hier ausgeführt wurde, und bei dem der Täter, der 23 jährige Sohn eines hiesigen Meister», aus frischer Tat ertappt und sestgenommen werden konnte, ist man einer langen Kette von Diebstählen auf die Spur gekommen, die bei der gleichen Firma schon seit längerer Zeit verübt worden sind und wodurch diese schätzungsweise einen Schaden von 8 bis 9 Millionen Mark erlitte» hat. Der Täter hat die Diebstähle eingeräumt und auch Abnehmer sür die gestohlenen Waren genannt, die sich nun wegen Hehlerei zu verantworten haben werden. Drei von ihnen sind in Haft genommen worden. Tie Angelegenheit dürste weitere Kreise ziehen nnd reicht vielfach bis in die umliegenden Ortschaften. * Lug au. Im Schulgarten zu Erlbach-Kirchberg setzte sich ein Bienenschwarm an einem Käfig seit, in dem sich 11 junge Gänse befanden. Die Bienen stachen derartig aus die Ganse rin, daß sie in kurzer Zeit alle starben. Plauen. In de» letzten Tage» veriuchten zwei junge Burschen, deren Alter auf 17 bis 18 Jahre geschätzt wird, von einer ErbbegräbuiSstätte des Friedhofs t das wertvolle Zinkblech abzureißen. Beide hatten in den Vormittagsstunden' die Friedhofsmauer überklettert und bereits mit ihrem Vorhaben begonnen. Als sie einen auf dem Dienstgange befindlichen Polizeibeamteir erblickten, ergriffe» sie di« Flucht und entkamen. Wurzen. Ein Angehöriger des hiesigen Postamts ist übersührt und geständig, in letzter Zeit mehrfach Pakete mit Margarine weggenommen zu haben. Es bandelt sich um «inen HilsSpostschassnrr, der entlassen worden ist. Die im Verlorgungs-Krankenhaus in Leipzig-Gohlis, dem ehemaligen Reservelazarett, noch unter gebrachten neu» Schwerkriegsverletzten sollen wegen Ueber- gab« de» Krankenhauses an di« Reichswehr in das Städtische Krankenhaus Jacob überführt werden. Die von ihnen geäußerten Wünsch« um männlich« Pflege, getrennte Unter- brtugung und bisherige Kost wurden von der Stadt ver- »ßigrrt un- den Verstümmelten «wanaswttir Ueberlübrung OertttcheS «nS Sächsisches. Riesa, den 18. Juni 1923. -* Kirchliche». Nächsten Sonntag — siehe dke Kirchennachrichten — findet de« Festgotterdienstr» wegen der Hauptgotterdienft um 8 Uhr in der Klosterkirche statt. —*HeitererKun st abend. Dienstag, den 19. Juni, veranstalten Frl. Renata Zechel und Herr Curt Fran, Braun, 1. Liebhaberin und 1. Liebhaber von der Sächsischen LandeS- bühne Dresden, im Hotel „Wettiner Hof" einen heiteren Kunstabend. Das Programm ist so vielseitig zusammen gestellt und auf ein frohes erlösende» Auflachen hmgerichtet, daß jedermann auf seine Kosten kommen wird. — Die neuen PensionSsätze oer Beamten. Der Haushaltungsausschuß des Reichstags beenoete die Beratungen über das neue Besoldungsgesetz. Die Demo kraten erklärten, daß zur Regelung der Ministerpensionen und der Pension der politischen Beamten ein besonderes Gesetz geschaffen werden müsse. Das Zentrum schloß sich dieser Auffassung an. Ais znm Erlau eines solchen Ge setzes verbleibt es, wre das „B. T." berichtet, bei den bls- heriaen Bestimmungen. Entsprechend dem Regierungsent- Wurf soll die Pension bei vollendeter zehnjähriger oder kürzerer Dienstzeit 35 Hundertstel des Tiensteinkommens betragen. Sie steigt vom vollenbeten 20. bis 25. Dienst jahre um je zwei Hundertstel und bann uni je ein Hun dertstel des Einkommens. Der Höchstsatz wird mit 40 Dienst jahren erreicht und beträgt 80 Hundertstel des Dienstein- kommens. Die Bestimmungen finden aus die Witwen und Waisen sinngemäß eAnweNoung. Das neue Gesetz soll zum 1. Juli in Kraft treten. Angenommen wurde ein Antrag aller Parteien, wonach bei den Beamten, die Kriegsbcschä- digtenrentcn empfangen, entsprechende Kürzungen vorge nommen werden können. Angenommen wurde ferner auf Antrag der Demokraten eine Entschließung, die Reichs regierung um Prüfung zu ersuchen, ob der OrtSzuschlag von dem jeweiligen Teuerungszuschlag tretgelassen und von Zeit zu Zeit für die Frauenzulage selbständig festgesetzt werden kann. Ueber das Ergebnis soll bis zum 1. De zember 1923 Mitteilung gemacht werden. Die Entschließung wurde damit begründet, daß infolge der ungeklärten Lage auf dem Wohnungsmarkt die Einführung des Wohnungs geldes sich hinauszöge. — Der Verband sächsischer Lehrerinnen beging am 9. und 10. Juni in seiner (Irüudungsstadt Lhemnitz die Feier seines 25 jährigen Bestehens. Ein ge selliger Abend vereinte die Mitglieder am Sonnabend. Die öffentliche Versammlung am Sonntag fand in der Aula der höheren Mädchenbildungsanstalt statt. Den Höhepunkt der Tagung bildete der Vortrag von Fräulein < mder-Leipzig, die den engen Zusammenhang zwischen Lehrerinnenarbeit u. Volkskultur kennzeichnete und die hohe Verantwortung der Erzieherin für die Heranbildung eines von lebendigem Kulturwillen erfüllten Arauengeschlechts den Hörerinnen durch Worte tiefsten eigensten Erlebens erweckte uno die damit dem Verband richtunggebend die Lege für die Weiterarbeit wies. —* Wucherische Pachtpreise für Kirschen. Durch die Presse gehen immer wieder Nachrichten über Kirschenverpachtungen, die phantastische Zahlen über die Pachtsummen erhalten. Obwohl von den PrciSPrüfungs- stellen von Jahr zu Jahr gegen Auswüchse dieser Art an gekämpft wird, gibt es immer wieder Elemente, die sich den Folgen ihrer Handlungsweise der Allgemeinheit so- wohl wie den Strafgesetzen gegenüber nicht bewußt sind. Zweifellos liegen auch selbstsüchtige und preistreibende Motive der Verbreitung solcher Phantasiezisfern zu Grunde. Man rechnet in Fachkreisen in diesem Jahre im Durch schnitt mit geringeren Erträgen gegenüber dem Vorjahre. Wenn schon infolge der Verhältnisse (Entwertung oer Mark) zablenmäßlg ein höherer Pachtpreis durchaus seine Berechtigung hat, muß aber aus den Zeitungsangaben über Pachtabschlüsse geschlossen werden, daß das Maß der be rechtigten Mehrforderung von den beteiligten Kreisen in un verantwortlicher, letzten Endes die Allgemeinheit schädigen der Weise weit überschritten ist. In solchen Fällen sollten sich die Beteiligten klar darüber sem, daß die Preis behörden bei Nachprüfungen nicht etwa die unberechtigt hohen Pachtpretse gelten lassen, sondern nur ein den Äer- bältmssen angemessener Pachtpreis zugrunde gelegt wird, daß nach den gesetzlichen Bestimmungen nicht nur der sich strafbar macht, der übermäßige Preise bietet, sondern auch derjenige, der sich solche gewähren läßt. Die Landesprets- prstsungsstelle, wie auch die örtlichen PretSprüfungsstellcn werden gegen diejenigen, die in leichtfertiger Weise Ge schäfte machen und sich damit an der Allgemeinheit ver- ündigen, rücksichtslos einschreiten. Die Schuldigen wer den sich dann vor den Wuchergerichten zu verantworten haben. > —* Aus den LandtagSauSschüssen. Im Saushaltausschuß A führte eine Eingabe aus Leipziger Arbeitslosenkreisen betr. Fortführung begonnener Staats bauten zu einer längeren Aussprache. Die Angelegenheit kann durch inzwischen erfolgte Maßnahmen der Regie rung teils als erledigt angesehen werden, andernteilS wirb sie, da die StaatSwerke Böhlen hereinsplelen, vor aussichtlich in Gemeinschaft mit dem Ausschuß B weiter beraten werden. Eine Sammeleingabe von Geinemven wegen Erhöhung der Mittel für den Ausgleichsstock wurde der Regierung zur Erwägung überwiesen und ein Antrag angenommen, der die Regierung ermächtigt, vorläufig eine Erhöhung des Ausgleichsstock vorzunehmen. — Der Rechtsausschuß nahm mit einigen Aenverungen den Ge setzentwurf über Aenderungen des Stempelsteuergesetzes an. Die Verhandlungen über die Vorlage vetr. Kostensätze bei Zusammenlegung von Grundstücken wurden nach län gerer Aussprache abgebrochen, da eine bündige Erklärung der Regierung, ob sle der voMparteilichen Anregung auf ^sükrmra^L^RniinnianiMgg» destnttm« adend» »/,« Uhr mit «»«nähme der Sonn- und Festtage. v«j»ß»prei«, gegen Vorau«,ahlung, für Juni «WO.- Mark einschl. Bringerlohn. Anzeigen für die vormittag« auf,ug«ben und,im vorau« zu bezahlen; eine Bewahr für da« Erscheinen an bestimmten Lagen und Plätzen wird nicht übernommen. Preis für 7 ' ^7" , tabellarischer Satz 50'/. Aufschlag. Nachweisung«, und BermittelungSgebühr 300.— Mark. Feste Tarife, aa verfällt, durch Klag« einaewgeü werden muß oder der Auftraggeber in Kontur« gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltung«, beilage „Erzähler an der Elbe". — Im Fall« höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen de« Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der Beförderunqseinrichtunqen — hat der Bezieher keinen Anspruch aus Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezug«prelse«. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. GefchilftSstelle: G»rt»eftr«ß« SS. Berantwortlich sür Redaktton: Heinrich Ublemann. Riesa: für Anzeiaenttil: Wilhelm Dittrich. Riesa? Das Riesaer r-getlatt eayält die amtlichen «eümutmachmlße, ö "b' ' " B*""' -ex. AmtSyiuchtmLttnschaft Grossenhain, de- Amtsgericht-, der AmtSauwaltschast beim Amtsgerichte, und des Rates der Stadt Riesa, des Finanzamt» Riesa «ad des HautztzollamtS Meide«, sowie de» GemeiuderateS Gröba. llSulsKvr Iwllktrkiir« (»mtiiek): 10743V »k. wartet werden soll. — Der Haushaltausschuß B hat am Donnerstag früh eine Reise angetreten, um die staatlichen Anlagen und Bauten in Bad Elster, den Talsperrenbau in Muldcnberg und das Blausarbenwerk Oberschlema zu besichtigen. —* Domfahrt nach Meißen. Ter Evangelische Bund veranstaltet Sonntag, den 24. Juni, eine Domiahrt nach Meisten, die als große Kundgebung evangelischen Gei stes auf altoerühmtem vaterländischen Boden gedacht ist. ES findet nachmittags eine Andacht im Dom mit an schließender Führung statt, darauf eine Nachversammluna rm Festsaal der Fürstenschule. — Geldentwertung bei ZahlungSver- schleppunaen. Das Reichssustizministerium wird dem nächst dem Reichstage einen Gesetzentwurf über die Be rücksichtigung der Geldentwertung bei Geldforderungen vor legen. Die Dresdner Handelskammer fordert hierzu, daß ein Ausgleich für die Verringerung der Jnlandskaufkrast nicht erst vom Beginn der Rechtshängigkeit an. wre vom Ministerium vorgesehen, sondern schon mit Eintritt des Zahlungsverzugs eintreten müsse. Im Interesse der For- derungSocrechtigten, die beim Zahlungsverzug zu sehr kost spieliger Kreditaufnahme gezwungen würden, sei hierauf schon in den gesetzlichen Verzugszinsen einige Rücksicht zu nehmen. Sie möchten auf 2 Prozent über dem je weiligen Reichsbankbiskont festgesetzt werden. Sei aber dem Gläubiger nachweislich der von ihm infolge Ausbleibens der Zahlung aufgenommene Kredit noch teurer zu stehen gekommen, so seren ihm auch diese Mehrkosten zu vergüten. Grundsätzlich solle überhaupt die Geltendmachung jeden werteren Schadens gegen entsprechenden Nachweis Vorbe halten bleiben. —* Die Ermäßiaungssätze für die Lohn steuer. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat laut „Vorwärts" beantragt, die ErrnäßigungSsLtze für die Lohnsteuer ab 1. Juli um das Fünffache zu erhöhen. Dar nach würden für den Steuerpflichtigen und seine Ehe frau je 6000 Mark im Monat, für jedes Kind 40 000 Mark und als Abgeltung für Werbungskosten 50 000 Mark von der Steuer abzuziehen sein. —* Lehrgang in der Landwirtschaftlichen Versuchsan st alt Pommritz. Vom 28. vis 30. Juni findet in der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Pomm ritz ein Lehrgang für praktische Landwirte in der Land- wirtschaftslehre statt. —* Dritter sächsischer Pioniertag. Vom 16. bis 18. Juni findet in Dresden der dritte sächsische Pioniertag statt. Die beiden sächsischen Pionierbataillone Nr. 12 und Nr. 22, die während des Weltkrieges insge samt über 200 selbständige Formationen technischer Trup penteile aufgestellt haben und viele Männer aus ihren Reihen verloren, begehen an diesen Tagen zugleich die 225 jährige Wiederkehr des Gründungstages der sächsischen Pioniertruppe, sowie auch die Wethe des inzwischen fertig gestellten Ehrenmales in den Anlagen des ehemaligen Gon delhafens zwischen der Carolabrücke und der Brühlschen Terrasse. —* Abgabe aller Mafien. Das Ministerium des Innern hat an die Amtshauptmannschasten eine Verord nung erlassen, daß die von ihnen ausgestellten Erlaubnis scheine zum Tragen von Waffen sofort zurückzuztehen sind und auf umgehende Abgabe der Waffen nebst Munition hinznwirken ist. » —* Ziegenschau. Der Landesziegenzuchtverband Sachsen halt am 24. und 25. Juni in Bautzen seine Lan destagung, verbünde« mit einer Ziegenschau, ab. —SEK. Reichsrechtliche Regelung des VolkSschulwefens. Die Bestimmungen der Reichs« Verfassung über die Schulgesetzgebung kündigen ein Reichs- gesctz an, nach dessiM Grundsätzen die Landesgesetzgebung das Nähere bestimmt» soll. Das Reichsgeseb wird immer noch im Biloungsaussckuß des Reichstages beraten. An gesichts der Tatfache, daß bereits jetzt die Landesgesetze über das Bolksschulwesen in den einzelnen Ländern erheb- lich von einander asweichen, wie z. B rn der Festsetzung der Stundenzahl von Religionsunterricht, deren es in ein zelnen Ländern 4, in anderen 3, in Sachsen nur noch 3 gibt, oder über die Rechte der christlichen Eltern auf christ liche Schulerziehung, die bekanntlich in Sachsen den evan gelischen Ellern gegenüber durch das bekannte Verbot von Choralgesang, Schulgebet und Andacht außerhalb der Re- ligionsunterrrchtsstunden und den Schulzwang an ihren Feiertagen erheblich beschränkt sind, fordern die evange lischen Ellern Sachsens in einer von ihren Vertreter» kürzlich in Dresden einstimmig gefaßten Entschließung: „daß in dem Reichsgesetze nicht nur Grundsätze über die Regelung des Vslksschulwesens aufgestellt werden sollen, und der Landesgesetzgebung die werteren Einzelbestim- mungen überlassen bleiben, sondern m ihm das Volks schulwesen einheitlich bestimmt uno bindend flir alle Län der geregelt werden solle." — Die ersten Kühlwagen der Reichsbahn. 300 Kühlwagen hat die Reichsbahn als erste bahneigene bauen lassen uno eingestellt, 180 für Seefische. 120 für Milch. Durch etnaehende Versuche in der chemischen Ver suchsanstalt de» Eisenbahnzentralamts wurden als beste JfolationSposfe Korwlatten und Torfoleumleichtplatten er mittelt, Die ersten Borentwürfe wurden von fünf Waaen- bauanstalten ausgearbeitet, die ersten Versuchs«ussüh- runaen von zwei Anstalten. Während der alte Wärme- fchutzwagen bet 10 Tonnen Ladegewicht 18 Tonnen wiegt, hat der neue Kühlwagen bet 21. Quadratmeter Ladefläche und 15 Tonnen Ladegewicht 16 Tonnen Eigengewicht. Die Platten zur Isolation sind im Dach und tn den Wän den IS Zentimeter, ftn Fußboden 10 Zentimeter stark. Der Et-verbrauch gewöhnlicher weiß gestrichener Güter
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