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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188501193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18850119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18850119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1885
- Monat1885-01
- Tag1885-01-19
- Monat1885-01
- Jahr1885
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.01.1885
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Erscheint tiigltch stütz SV.Utzr. UMeNs» mü Lkperm« Jobaiuwsgafir 33. Hyr«tzA»«-kn der Nr-srtt»»: »ormütnO» 10—1» llhr. - -« Uhr. eWMr mrd TaMalt ^ p» M »s» Anmmoe deftt»»«,» Later««» «, Wockenlagr, »t» 3 vtzr N«ch»ttr«M». «><»>>»-«»» -efttage, früh dt« '^»»tzr. S> tz« FUfttlrn für 2«s.-A»nich»e Otto Riem«, UnlversttLiSstraste »1, Lont« Lösche. Kalharinensiraste IS, p. a«r dt» >/,S Utzr. IS. Anzeiger. Organ für Politik. LocalaeMLte. LandelS- «ndGeschSMerlchr. Montag den IS. Januar 1885. Amtlicher Ttzeil. Aufgebot. Der N»»Nrr Na«. Braß za Mildenftl« t/8. Lat das Aufgebot der für tha »ater dem 20. « piemder 1867 von der Direktion der Ger «an io, LrdenS.Versichrrung-.Aette».Geselllchast z, Stettin, an», gestckk»» Lebens»» rsichernagSpoktee Nr. 165744 über UXO Dbaler dk»»»N. Der Ansgebowiermi» «st bestimmt «is den 7. Jnli 18SS. BormiNags 1l Udr, Trrmtnzimmer 53. Stettin, de, 13. Sioveuldrr 1884. SsntallcheS A»t«,er1ch1. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 19. Jan»« 1885. * la di« Mitglieder der Eontzo.Eousereuz ist. wie die ^reuzzeitung- mittheilt, eine Einladung «n» dem Reick«. ka»zler.Pala>« gelangt, wetch« in deatscher b»rc>che und deatscher Druckschrift hergestellt, s»taeade« Wortlaut hat: „Fürst und Fürstin Bismarck beehren sich, Herrn zum Tiner de« l9. Januar, Abend» 6 Uhr. ganz ergebenst ein» zuladen." In de» drlheiiigten diplomatisch« Kreisen wird, dem genannten Blatte zufolge, diese Einladung, weno auch nicht als «in Vorspiel jtir den Schluß der Tonserenz, der voraus sichtlich erst Ende diese« Monat» zu erwarten ist. so dock al» Zeichen dafür angesehen, daß Schwierigkeiten für den Schlag nicht mehr zu erkenne» find. * Die Commission für di« Arhelterschutz.Gesrtz- edaug de» Reichstage» hat zum Vorsitzenden den Adg. "ousang. zu dessen Stellvertreter de» Ada. Ackermann, zu Schriftführern di« Abgg. von Grube« and Patzrllier gewühlt. Bon Seiten de» Cenlrum» wurde «»gekündigt, daß man von dort auS der Commission einen vollständigen Gesetzentwurf vorlegen wolle. Die Commission wird daher erst in 8 bi« t< Tagen in Arbeit treten könne». Von der »ationalliberalen Partei gehören die Abgg. Buhl, Böttcher, Buderu» und Haarmanu der Commission an, von der deutschsrrisinnigen die Abgg. Herrmanu. Schräder, Löwe, Papellier, Baumdach, von den Sociaidemokralea die Adgg. Laer »ad Grillenderger. * Line ihrer vornehmsten Stützen, Uber welche die dänische Agitation »n Nordschleswia bisher der» fügte, ist ihr in Folge einer neuerliche», höchst dankens wertsten behördlichen Entschließung endlich genommen worden. E« kam nämlich nur zu häufig vor, daß die Besitzer diesseits der Grenze ihre Hüse an Dänen vertauschten oder ver kauften, um ihre Kinder der preußischen Militärpflicht zu entziehe». Dadurch strömten unbrauchbare, störrische Elemente in Masse ln« Land hinein und drohten das deutsche Element ganz zurückzudrängen. Dem ist jetzt ein Riegel vorgeschoben, nachdem der Erwerb von Grund stücken im nördlichen Schleswig den Einwanderern au« Dänemark energisch verweigert wird. Da aber die dies seitige« Dauomanen dabei beharren» sich ihre» Grund besitze« »u entäußern, so siehe» namentlich im Kreise HaverSleben viele Landstellen znm Verkauf, die deutschen Erwerb-lustig« Gelegenheit bieten, sich mit Bortheil anzu- kaufea und noch obeneio ein patriotische« Werk zu thun. Insbesondere bürste sich die Gegend bei Rövding »m nord westlichen Schleswig — theilweil« recht guter Boden und bewaldet — zu billigem Ankauf eigne». * Zu den in der letzte» preußischen Landtag«» session unerledigt gebliebenen wichtigen Vorlagen gekörte da» sogenannte Not hcom» unatstruergesetz. enthaltend Bestimmungen über die Gemeinvebrstenernng de» Einkommen» der juristischen Personen. Aktiengesellschaften, Forensen, sowie übe, die Vermeidung von Doppelbesteuerungen u. a. Da» Gesetz ist angesichts der Nothlage so vieler Gemeinden eia überaus dringliches und e« war in stohe« Grade zu bedauern, daß dasselbe, nachdem e« im Abgeordnetenhaus« in lang» wierigea Berathungen in befriedigender Gestalt sesigestellt worden, wegen Schluffe« der Session im Herrenhause liegen blieb. E« mußte befremden, daß dieser Gesetzentwurf unter den Ankündigungen der Thronrede sich nicht befand, und eS ist daher sehr naheliegend, daß auS der Mitte de« Abae- ordaetenhauseS die Initiative zur endlichen Regelung dieser Frage ergeht, wenn die Regierung ihrerseits den alten oder einen ähnlichen Gesetzentwurf nicht vorzulegeu gedenkt, worüher «» allerdings vielleicht zweckmäßig gewesen wäre, sich vorher zu vergewissern. Da« Eentru« hat nunmehr di« Initiativ« ergriffen und seinerseits de» Gesetzentwurf in der Fassung, wie er vom Abgeordnetenhaus« mit großer Mehrheit sesigestellt worden, eingcvracht. * De» preu Entwurf eine» ßischeu Lbgeorduetenhause liegt der Gesetze», betreffend di« Zusammen» legaag der Grundstücke im Geltungsgebiete de« rheinischen Recht«, vor. In diesem Gebiete hat, wie die „Begründung" au-sührt, bisher die preußische Agrargesetz gebung in ihrem wackligsten Theile, nämlich insofern sie die wirthschastlicke Zusammenlegung der Grundstücke zum Gegen- stände hat» kerne Geltung gehabt. Die Gemein hei t-theilunqS- orduaug für die Rhcinprovinz vom IS. Mai 1851 schließt vielwehr eine NAthignng de« EigenthümerS zur Unilegung von Grundstücken, welch« nickt etwa zur Abfindung für auf- zuhebende Berechtigungen abgetreten werden müssen, au», vrilcklich auS, nnv bei dem Erlaffe diese« Gesetze» waren die gesetzgebenden Faktoren darüber einig, daß ein Zu« samwenlegungSversahren mit dem davon untrennbare» Zwange -egen widersprechende Grunveigenthümer den wirthschaftlicken »nv reckllicken Verhältnissen der Rhein land« nicht entspreche. Man verkannte hierbei zwar nickt, daß eine größere Arronvirung der in vielen Tbeilen der Rheinprovmz übermäßig zersplitterten Besitzstände an sich wünsckeuswerth sei, aber man erachtete mit Rücksicht ans di» befand««» rheinisch« Verhältnisse die Emsührmiq de, A>u samwenleaung al» zur Erreichung jene» Zweckes nickt geeignet. Seikdaw «ß jedoch da- Bedkrsaiß »ach einer gesetzlichen Ab hilfe gegen di« Schäden de« jetzigen Zustande» der Besitz- zersplittern»« ia immer stärkere« Maße hervorgetreten. D Entwurf schloßt sich durchgängig den für di« alten Provinzen Preuße«» tu Geltung stehenden Grundsätzen au, welche durch die Erfahr«»g mehrerer Mcnschenalter praktisch bewährt nd, «ed Welche deshalb auch in die neu erworbenen e etngeführt worden sind, soweit hier nicht, wie in Hannover und Raffa», ähnlich« Recht»bildnng«n schau bestanden. * In der Perl in er Magistrat »-Sitzung am Freitag wurde oer Entwurf de« Stadthau«hall«-Etat» für da» Jabr l8v5/88 nach den Vorschlägen der Sud-Eo» Mission sestgcstelll und zwar mit einer Einnadme von 50.V75.083 ^4 (davon <5,7:14,360 ^4 im Orvinarium und 5.240,723^4 im Exiraordinarium) und ebenfall« 50,975,083^4 Ausgaben (hiervon «3,762,914 im Orvinarium und 7,212,169 ^4 im Exlraorviiiarium). Der gegenwärtig lausende Etat enthält nur eine Gesammt-Einnabme und Gesammt- AuSgabe von 47,469.685 ^4. ist also um 3.505,398 ulk niedriger. Wenn man erwägt, daß in dem StadthauSbalt«- Etat die sehr großen Etat« ker Gaswerke, der Wasserwerke, de» Eenlral-BirhdosS. der Canalisarion. der HauplslistnngSraffr und nun auch schon der Markthalle» mit nahezu 30 Millionen nickt mit enthalten sind, daß also alle Etat« zusammen 8V Millionen überschreiten, so gewinnt man damit einen gewissen, freilich noch immer nickt ganz klaren Ueberblick von der ganz außerordenllichen Größe und Bedeutung der Berliner städtischen Verwaltung. Dabei hat diese Verwaltung noch Ressort«, welche sich im Etat nur wenig bemerkbar macken, wie z. B. die Verwaltung der Gewerbevrpulation. der Stiftungs-Ver waltung, die Straßenbaupolizei, das Privat-Sckulwesen und Andere», di« aber dock einen sehr großen Umsang habe» und die Arbeitskräfte stark in Anspruch nehmen. Bei alledem ist der Betrag der Steuern, welcher im nächsten ElatSiabr erhoben werden soll, nur mäßig. Eapilel III. der Einnahmen, betreffend die Eleuerverwaltung, ergirbt noch nicht 2 Millionen mehr, als die Hälfte der Ge- sammteinnabmen. nämlich im Ganzen 27.255.7t7 -<4 von dieser Summe fallen aus die Miethssteuer t0,850.00V ^4. aus die Haursteuer 3.850.000 .< aus die Hundesteuer 288,000 ^4. aus die Einkommensteuer l 1,852,567 ^4. aus die Braumalzsteuer 415,000 ^4 und endlich aus dir Wander- lagerstener >50 ^ Der Rest kommt au« andern Einnahmen, d« denen dir städtischen Werke eine große Rolle spielen. Kür die Etats-Feststellung ist besonder- die Einkommensteuer wichtig Obwohl nun die Einschätzungen zur Elaste,isteuer noch nicht abgeschlossen sind, diejenigen der juristische» Per sonen und Actiengesellschasken und diejenige zur classificirten Einkommensteuer erst beginnen, so läßt sich doch nach den Einnahmen de« lausenden JahreS annebmen, daß die erforder lichen k l.852,567 -<4 sich durch 100 Proc. Einkommensteuer ausbringen lassen werden. * Der „Moniteur de Rome" bezeichnet da» Gerücht von der bevorstehenden Ernennung de» DomvropsteSKayser in Breslau zum Bischof von Limburg al» unbegründet. Die kirchlichen Behörden der Diöcese haben von dem ihn« zusteheuden Rechte der Einsetzung eine» Ossieial» oder VicarS zur Verwaltung der Dlvcesaneinkünste bei Eintritt einer Erledigung de« bischöflichen Sluhle» keinen Gebrauch gemacht. Offenbar bat zu dieser Haltung de« Limburger Domkapitels, an welches zuerst die Ausgabe hrrangetrrlen wäre, innerhalb ackt Tagen vom Tage der Erledigung de« Bischofssitzes einen Capilelsvicar zu ernennen, die hieraus bezügliche Stelle der preußisch« Sirchengrsetzgebung vom 20. Mai 1874 Veranlassung gegeben, welche besagt: „Wer bischöfliche Rechte oder Verrichtungen auSüden will, hat dem Oberprästdrnten der Provinz, in welcher sich der erledigte Bischofssitz befindet, hiervon unter Angabe de- UmsangeS der auSzuübendm Rechte schriftliche Mittheiiung zu machen, dabei den ihm ertheilten kirchlichen Auftrag darzuthun, sowie den Nachweis zu führen, daß er die persönlichen Eigenschaften besitzt, von Venen das Gesetz vom II. Mai 1873 di« Urder- tragung eines geistlichen AmteS abhängig macht. Zugleich hat er zu erklär«, daß er bereit sei» sich eidlich zu verpflichten, dem Könige treu und gehorsam zu sein und die Gesetze de- Staate« zu befolgen". Dieser Eid scheint der Stein deS Anstoßes gewesen zu sein, denn da« in Limburg erscheinende ausschlag gebende Organ der nassauischen Ultramontanen spricht sich offen dahin au«, daß kein Geistlicher, aus den die Wahl ge fall« wäre, diesen von den Maigesetzen neu eingcsührten staatlich« Eid bätte leisten können. Allerdings kann nach den kirchenrechtlichen Bestimmung« nach Lerabsänmung de» achttägigen Termins da- ErncnnungSrccht an den Erzbischof von Freiburg übergehen, allein auch diese durch die höhere kirchliche Instanz vollzogene Ernennung eine- Eapitelvicar» würde «ach der Meinung de- angeführten CentrumblaUeS dem vom Kirchenrechte gewollten Zwecke nicht entsprechen und au« demselben Grunde erfclgloS bleiben. * Wie die „National-Zcitung" vernimmt, sind Verhand lungen im Gange, um zwischen Bremer und Hamburger Rhedrrfirme» eme Verständigung bezüglich gemeinschaftlicher Uebrrnabm« der zu subveutionirenvea Dampsertinien herbeizusühren. * Wie der „Pos. Ztg." au» Warschau gemeldet wird, geht dort daS Gerückt von der Verhaftung Rogozinßki's m Lsrika auf Beranlaffung der deutschen Regierung. * Edmond About ist laut telegraphischer Mittheilung au» Pari» im Alter von 56 Jahren gestorben. Am >4. Februar 1828 in der nunmehr deulsch-lotbrinaischcn Stadt Dieuze geboren, erhielt Edmond About seine Ausbildung in Pari«. Er besuchte die Ecole Normale und demnächst da« archäologische Institut zu Athen. Dem letzteren Aufenthalte verdankte er e« auch, wenn seine späteren Werke über Griechen land: „I-n klicke« eontompyrnino" und „1^ rol äe» mov- tagri»»" sich nicht bloS durch Esprit, sondern auch durch da« treue Lscalcalorit auSzeichncten. Ebenso fanden Aboul'S auf eigen« Beobachtung« beruhende Schilderungen deS Kirchen staate» groß« Beifall, während sie andererseits den Groll der Ultramontanen herausfordert«. AlS Romanschriftsteller bebaupteke About in Frankreich eine hervorragende Stellung, wie er denn auch der AcadLmie Frantzaise angchSrte. Nach dem deutsch - sranjösischen Kriege nahm der nunmehr Ver» storbene als politischer Schriftsteller an der Nevanckebewe- gung lebhaften Anthcil, inveni er insbesondere seine lothrin gisch« LandSlcute gegen die neue Ordnung ker Dinge aus- lubetzen suchte. Unannehmlichkeiten, welch« ihm als lothringisch« Grundbesitzer zumeist durch eigene Schuld erwuchsen, trugen wohl zur Steigerung de« von About zur Schau getrag«»«, Deutschenhass«» bei. * Die französischen Gegenvorschläge in vetress Egypten« find von Lord Granville, welcher au«drücklich z« diesem Behuse nach London gekommen, nunmehr cntgegen- genommen Word« und dürsten in den erste» Tagen dieser ««»« i» --»Usche» M"'st««tb^ ? A / AAn» .»der Der Ueberrenhu-g vleler Vorsch äg«. * si»v. versöhnlichsten und z-.schea d« ging« Verbandlungenvon meb » A ^z»x,,u»a überden Calnnel« vorau». deren R^utiar n» , , -js chen N»le düset. E««rhellt s«ack. »aßvw >oez u „mammen werden -d- s»tche bezüglich Egyptens ^ ^ Herr wohl den Anschauungen ^ . ,, »ch«at nwrd«. Rach Pariser Sasorwatlon« hatte SS-s-LÄSL-M ein« ähnliche Mittbeilung ,u überreich«. welchv sw°r n ch Form aber dem Inhakt n.» mit der sranMch°n Rott Leiustimmt. Aus Ueberr-ichung Not« ^b^ man au. Rücksicht für —' An- sranrösischeu Gegenvorschläge läßt fick in folgenden Pu« zusammensaffr»? 1) Eine von .Uen Machl« garant.Ne leihe im Belrage von O MrUlone» P,uno, zu 3 Pro«, ver -inelich soll iur Dickung der schwebenden Schuld, zur Her tteüuaa des ^udget-Älrichgewicht- und zur Entschädigung ^er Opferndes BonibardemenkS von Alrxanvr.en dien« 2) D Coupon« de, unlsicirten «chutd sollen provisorisch " t St«.r von 5 Proc. belegt werden. 3) D.e Delegtrt« Deutschland« und Rußland- soll« Sitz und Stimme »n der Staatsschulden««Mission erhalten 4) D»e Da.«- und DomLurnverwaltung blecken getrennt. Da» Emro«"-« au« beiden soll nicht zusammengcworsen und EN die Bank von England abgejührt werden. — Im Uebngen schließen sich d,e Gcg«vorschläge den englischen Propositivaen an und leisten ioS^esoutere der projecttrlen Einführung von Personaisteuer« für Ausländer teiue» Widerstand. * Dem Vrrnehmm «ach hat die Kaiserin-Regentln vo« E^.aa den Antrag deS Rathe» »er Eensor« » Peking Ma^wn-Ehang. den S-crrtair Li-Hung-Tchang». aw für de« Vertrag vou Tientsin verantwortlich. p»m kode ,« v«. urtheit«. abschlägig deschieden. Dl« Abweisnng soll w »er »dl. Wels« »rsolat fchn. daß dir Kaiserin, wie bei gleicharttß« l,h. den ihr unterbreitwe« Al'tiageaatrag. eigku« häadig «it dein Vermerk „Getrsea" versetzen, de« Staat». archiv beifüg« — also nach unserer Anffaffung »ck »ar» hat leg« lassen. E» bedeutet die» eine Art Einstellung Ver Anklage» Angelegenheit, doch kann dieselbe später au« irgend welchem Snlaß wieder ausgefrischt «erd« und Ma-Kien-Ehaag all«, fall» in seiner Beaintencarriör« hindertich sein. In welcher Weise Li-Hung-Tchang feinen Einfluß zu Gunst« seine» Secre» tair« beköstigte, darüber wie üver die sonstig« Detail« der ' " Man durch molivirte Gegenvorstellungen, die Sanctioairung dieser Anklage bekämpfte, während dieselbe von den weist« übrig« Minister- Würdenträgern eifrig befürwortet wurde. Auch soll die An» gelegenheil zu der Zeit, da der Pariser .HempS" di« Nach richt von diesem Anträge deS CensorenrathrS bracht«, still- schweigend in obiger Weise bereit« entschieden gewesen sriu. klebrigen» ist Ma-Kien-Chang nicht mehr Secretair Li-Hung. Tckang'S, sondern Direktor der an da- amerikanisch« Hau« Ruffel <L Comp, verkauften „China MerckaniS Steam Navi- anon Company", bei welcher er al» osficieller chinesischer ertreter die chinesischen Interessen gleich dem früheren Generaldirektor dieser Schifffahrtgesellschaft. Tong-King-Sing. wahrnimmt. Selbstverständlich bleibt Ms-Kirn-Chang zufolge obiger Entscheidung der Kaiserin in seinem Amte. Neues Ehester. Leipzig» 18. Januar. Da« Repertoirestück de« deutschen Theater« in Berlin, da« Lustspiel von OSear Blumenthal.- „Die große Glocke", ist gestern Abend auch an unserer Bühne zur Ausführung gebracht und mit allgemeinem Beifall ausgenommen worden, auch ver Dichter wurde am Schluß gerufen, Herr Gettk« dankt« i« Namen desselben. Diesem Stücke ist mit dem „Probepseil" der ihm in Berlin vorau-ging und der hier bei Gelegenheit de» nächst« Haaseffchen Gastspiel« gegeben werden soll, ein sehr witziger Dialog gemein, und nach dieser Seite hin dürste Blumenthal unter den Lustspieldichlern der jüngsten Zeit wohl die erste Stelle einnehmen, die« Sprühfeuer von Epigrammen geht durch da« ganze Stück hindurch, und einzeln« Aktschlüsse, wie der zweit«, leiten ihre Wirkung von einer glücklichen epigrammatisch« Wendung her. Daneben find« sich ab«, auch Sc«« von geschickter dramatischer Führung, in denen d,e Zeichnung der Charakter« ohne Beihilfe de« elektrisch« Apparat» der witzsprühende« Diktion die Theilnahm« wach erhält. ^ ^ Die große Glocke, die in den, Stücke geläutet wird, ist di« Glocke drr „Reklame", gegen welche sich di« Gatyre de« Autors nchttt. E» ist die« kein neuer Lustspielthema — seit ^vr>b« S „Ovinarnäoriv" Hab« viel« srainvstsche und deutsche Lustspiele dasselbe behandelt. Blunienthak läßt die Handlung m Künstlerkreis« spielen und zwar «ns dem Gebiete d« bildenden Kunst; er hätte ebenseant jede andere Kunst wähl« können — nirgend« ist die große Glocke B mit Unermlldllchkeik geläutet worden" al« im Kwchspiel der gri^erer a» ^ Blumen,hauchen Stücke haben zwei^junge vlldhaun Modelle fllr em« öffentlich« Brunne» znr Preisbewerbung emgesckickl; zwei Mebedamen ergreifen Partei für den einen ^ S'Nkn ««ander In« band,baten den Sieg verschaffen Alle Mittel gelten, um die Preisrichter für den rin« ,u gewinn«, von dem anderen zurückzuschreck«. Durch kl"»« verwickelt« Intriqn«. wird der Preichor Ludovin der die entscheidende Stimme ha». ^ ve«!tmnrn Bewerber erfüllt, der da« «r wendet sich dem ^ d»" außerdem gegen besser, vr?^? Mutter, der alte Murner, « aber dnrch ^ Mackmation« er denselben ;u verdank« kmt. da zerreigt er da» Diplom, saat der höheren plastischen Kunst Lebewohl und wendet sich der gewerblichen Plastik m,t bestem Erfolge zu. Sein Concurr«t erhält di! L8,VL0 Lt<»»»r>t»Prei, vierteil. 4'/, Ml. tnrt. Vrinaertohn » Akk., dnrch dt» Post d«»ae« < Mt. Jede einzelne A»m»« SV As vet»«er«Mta r 10 «s. GebRLrr» für Ertrabetlaae» (tn Tageblatt-Forma» arsalzt) »ß»e «asttzech^eru», 39 Akt. »1, A^beftrdern«, «8 Mk. S^mäe «gespaltene Pctitzeile S0 Pf. Gr «Herr Schritten laut nns. VrrlSmrzrichuiß. Tadwlarsschm ». FHrrafatz «ach döhrrn, Taris. NKä«k» ante, de« AeLaetloaSfirtch A»4aes»alt. 8e>leb0V„»»rd« Famlliennachrlchtrn dte sgefpalten« geile 40 Ps. Inserate find fter« an die Gppe»tt1»» z» send». — Rabatt nttrd nicht gegeben, stohlung peaoaamaravä» oder durch -oft. nachnahm». 79. Jahrgang. Hand der anmnthiien Baronin, die feine Inä/ proteolncs gewesen war» er selbst aber wider den Willen seiner Be- schtiyarin. die zuletzt doao» min» ao «avrai» jan macht, di« Haad ih«r St'estvchter. Senn wir da« Geäder der Intrigne btoßlegen. da» sich durch da» N-tz Ver Composttivn dindurckzieht, so finden wir voch einige Punkte» wo Wir dm Verzweigung« derselben nicht reckt zu folgen vermögen. Es ist zwar Alle« äußerlich motivirt, voch »icht ohne daß die Charakteristik bisweilen di« Koste» dcr für den Fortgang des Stücke- nolhwendigen Antrigue kratze« muß. Wir begreif« zwar, daß Herr Murner au» freundschaftlicher Rücksicht und um die Mutter zu schon«, sich nickt geg« da» Modell de» Sohne» aussprich», oa» er durchaus schlecht findet, aber daß er sich nun so mit allen Kräften an die Stränge der großen Glocke hängt, da» macht bei de« braven und biederen Charakter einen be fremdenden, wenn nicht uogkaubwürdige» Eindruck. Daß . — ^ ' ennützig für sein« eit und Rulnnsucht ^ , > in seinem eigenen Interesse entschließt, da« ist mit seiner "Liebe zur Baronin auch n»r zur Hälfte entschuldigt. Und daß Frau Gundermann am Schluß sich m eine doppelte Niederlage al« Mäccnalin und Stiefmutter so leicht findet, »veil die große Glocke die edeln Motiv«, di« man ihr unterschiebt, durch alle Salon« auS- lauleu wird. Da« ist i« Hinsicht aus die innere Wahrjseit de- Charakters doch ein« zu rasche Bekehrung, wenn diese Wendung auch den dramatisch« Grundgedanken wieder- spiegrlt. Auch sonst siegt bisweilen da« Epigramm Uber die LcbenSwnhrheit. Der zweite Aktschluß hat eine durchschlagende Wirkung; der HauSarzt, von dem fick her erzählt wird, er komm« täglich zweimal, doch wenn man krank werde, hole man ein« anderen, ruft hier, al» die Baronin in Ohnmacht fällt, in Verzweiflung? ist dem» kein Arzt da? Da» ist überaus komisch, emschlaaettdeS Epigramm, doch bei ruhiger Erwägung sagt man fick, oaß in Wirklichkeit kein Medtkiner soweit seinen Doktorhut dergeff« kann. ES sind die» allerle» Nothbehrlfe dramatischer Mache «nd Beweise de- unverkennbaren NebergewichtS deS witzigen Kopse» über de» Gestalt« schaffenden Dichter. In der Scene zwischen der Baroui« und dem jung« Bildhauer Bogt am Schluffe »e» dritte« Actes zeiat indeß Btnmenlhal, daß er auch Charaktere «n» Situ»«»»«,, in denen da» Moment de« Ge fühls »«wiegt. »lticklich zu gestalt« VSrmag Jedenfalls ist das Stück «nsrrhattend nnv Fas wir besonder» hervorhedeu. in seine« ganze» Haltung «,d seinem Dialog «in echtes Lustspiel, das nirgend» zu, Possenreißern der Schwänke hinübergleitet. Gespielt umrd« nicht Ros frisch und flott ia antem Z». sammenspiel. sonder» oft am- «it feiner Cbarakterisirung. In erster Linie ist hier Lerr vaxmann (Theobald Bogt) »nd Frau Lewinsky (Baronin von Sold«) zu nenne«. Der erster« brachte die frische «nbesanaene Künstlernatur vortreff. l«ch zur Anschauuug: Fra« LewinSkv war eine elegant« Salon dame von wahrhaft vornehmer Ironie gegenüber der auf dringlich« Rivalin. Die groß« Scene zwischen der Baronin und dem jung« Bildhauer» jedenfalls die gelungenste des Stückes» kam zu voller Geltung. Herr vüller als Cvnsul Gunder. mann war von ergötzlicher seiner Komik; die MaSke war trefflich aewählt, da- Mienrnspiel sprechend; auch wußte er im letzten Acte durch kindliche Gemüthlichkeit für die bötv volro de» SalonS noch eine Art von Sympathie zu erregen. Ebenso war der Martin Murner deS .Herrn Borchert von echtem Schrot und Korn. Dte Frau Constanze Gundermann der Frau Baumeister schien uns nicht aus der Höhe ihrer sonstig« Leistungen zu steh«, obwohl eine Menge glücklicher Detailzüge ihrem Spiel nicht fehlte; wir meinen, diese hoch- strebende Salondame müßt« noch imponirender da» Stück de- herrschen. Frl. Truhn al» Mathilde war ganz die über, schwängliche Mutter des talentvoll« Sohne», nur etwa« zu monoton in ihrer Ueberschwänglichkeit. Die Ottiti« de« Fräulein Salback war eü» durchaus charakterfeste» Mädchen. Ein treffliches, von der Backfischschablone gänz. lich abweichende» originell»» Charakterbild ist di« anscheinend so harmlose Ella, di« i« Grunde eine bitterböse Intrigantin ,st. Frl. Flösse! verläugnete soviel al» möglich die sonstige Gulmüthigkeit, «it der sie ihre Naiven aiiSzustatkcn ver. pflichtet ist. Herr Hosmann al« Eberhard Halle Wärme und Feuer, besonders in der Scene, in welcher er den durch die Iatriauen Anderer erworbenen Ruhm von sich schleudert. Mit treffliche» Masken und tüchtiger Charakteristik führt« Herr Bischer (Ludoviei), Herr Müller (I»r. Huschke) und Herr Hänsele» (Tenorist Wolkenburg) ihre seinkomischen Partien durch. Herr Bischer brachte den eiteln, nur von persönlich« Interessen bestimmt« Akademiker trefflich zur Anschauung, ebenso Herr Müller daS überflüssige Farloium. de« HauSarzt, und Herr Hänsele, den Tenor, ver Alle« „brillant" findet, ein Echo der Kritik«, die ihn brillant ge- sunde». Rudolf von Gottschall. Polytechnische Gesellschaft. lD Leipzig, 17. Januar. DaS Programm brr gestrigen Ver- sammlang mußte noch >» letzter Etuad« «bgeändert »erden, da Herr Vr. Irrasalem, der ausäaglich einen Vortrag zagesagt batte, noch in letzter Stand« absageu ließ. Hilfsbereit war jedoch Herr Lehrer Schreiber, der dir Mitglieder der-,lytech»ischrn Gesell schaft schon ostmak» durch seiae drrlamatarischen Lclstaa-rn erfreut und angeregt hat, at« Ersatz»»»» rlngrspningea. s» daß sich der Abead noch » »M» deklamatorisch« SoirS« amwandel, ließ. Herr Schreiber recitirtr das poesicvollr» siauig» Märchen von K«»,g Drosselbart vou leihur Füger, >a welchem die stolze KüaigStochicr sich dem einfachen Epielmana hiugrbea muh. und wußte dir einzelnen Figuren der Dichtung plastisch hervorzaheben. Der Vortrag war lebendig »ad Ausdrucksvoll, s» daß dao March« bei Allen sicher eine, bleibenden Eindruck erzielt baden wird. Dem König Drossel- bar« liest er einig, der pdanrasievollen. eigeoariia,„Märchen Richard Leander«, dte stch s» schnell d«r Gunst de« deukichrn Voite« erobert Hoden, solgrn, und besonder» war eS „da« bucklige Kind" und „die Traum buche", welche »n Herzen sprachen. Wo» di» zur AnSüellnng gelangten Objekte ankangt. so hotten ^nächst dt, Hmre» Wnnd-r nnd Ggaiher, hier, Fabrikate der Gaygennuer Eil,,»erbe ausgestellt. Besonder- verdienen von den- selben divers» Luftgewehre »nd Pistolen, sowie eine Lollertion Stöcke keroorgrhoben zu «erden. Unter den Letzteren ist »in» praktisch» Renhrit. der svgenannte Getrridestock. Ia demselben können Oeto- namen Gelrrideprode» na» dem anfgcschnitteaen Hausen oder auö dem Sack bequem mit nach Hause tragen, da er mit verlchllestvaren Kammern versehen ist. Anch Trinkbecher für Jagd- und Aeisezwecke waren ausgestellt und gefielen durch die ianbere, geschmackvolle Arbeit praktische Einrichtung. Bon der Firma Opel in Zeitz war ein mcrn» erhält die I „euer KindcrstnhI. der sowohl als gewöhnlicher stnnmcrmihl, wie
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