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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188403174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18840317
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18840317
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Paginierfehler: S. 1423 statt S. 1427
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-03
- Tag1884-03-17
- Monat1884-03
- Jahr1884
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1884
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« L» A U L Kir äo. cko. rt, wä '/« äo. -t.) L. o- L» »r »I- >rt n>. nu it- e« n. 8. » kt. « er >l- h« er Erscheint tätlich früh S'/, Uhr. Ketsktisn un» LkssdiN«, JohanneSgaffe LS. Sprechstunden »er keimt i»»: Vormittag« lü—l2 Uhr. NachmNlag« ü—S lldr. l »>« tu N»,n«»»«r ßch »«e Nr»-cv-» »»«I «r»u>»U^ N»n«d«r der für die ,ichM«I,e»d« Nummer »ektimmte, Z»,er«l» «» W,«r»r«»eu di« S Udr NachmlNa,». au La»»»««» Fes»la,eu trütz di»'/,» Utzr. Zn »en /ttinlrn liir Inl.-Anuahmr: Ott« klemm. UniverfftätSstraße 21, Loul» Lüsche, Katharinenstraße 18, p. nur bi» '/,r Utzr aMer.TlMlilait Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd Geschäftsverkehr. Amflaqe 18,»««. ZUlannrmealsorris vlenelf. 4'/, Md- inrl. Bringerlokn 5 Mk„ durch die Post bezogen 6 M. gebe «inzelne Rümmer 20 Pf. Vrleqrrrmvlar 10 PI. Gebühren iür Lrtrabeilage, «tznr Poilbciörderung LS Mk. «U Postveiörberung 48 Mk. Inserate Sqefpaltene Prtitzeile 20 Pf. Gröbere Schrillen laut unterem Preis verzeichnis. Tabellarischer ». Ziffcrniatz nach Höhen» Tarif. 77. Montag dm 17. März 1884. Kertamen unter dem Kedartioasltnch die Lvallzeite 50 LI. Ialerate find stets an Sie Crvktziti«» zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Fahluag praemiumrancio oder durch Post- nachnanme. 78. Jahrgang. Amtlicher Theil. Gr«Slbe-Vermltthung. Da» bisher an. Herrn Lrdcrhändler Metzer vermietbet gewesene Gewölbe -kr. s ia der George>halle (Brühlseite). soll vo« L. April d<. IS. an gegen einhalbjabrliche Kündigung Donnerstag, de« K7. dS. Mts. Vormittags IL Uhr aus dem Rathbause, I. Etage. Zimmer Nr. 1?, an den Meistbietenden anderweit vernriethet werden. Ebendaselbst auf dem großen Saale liegen die 8er- mieihung»- und Versteigerungsbedingungen sowie da» Jnventanum de« zu vermiethenden Gewölbe schon vor dem Termine zur Einsichtnahme au». Leipzig, den 12. März 1884. Der Rath der Stadl Leipzig. vr. Trvndlin. Stög. Malmtlnachung. Die Malerarbeiten in den Räumen der städtischen Militairbaracken bei Gohlis sollen vergeben werden. Arbeit-- Verzeichnisse und Bedingungen können auf dem Bauamt. Hechbauvenvalkung (NalhhauS ll. Obergeschoß, Zimmer Nr. 5) entnommen werden. Die Gebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Varacken-Easerne bei Gohlis, Malerarbeiten", bis zum 25 März er., Nachmittags 5 Uhr, einzureichen. Leipzig, den 15. Mär, 1884. DeS Rath- Bandepntatto». Vekanntmachung. Die Herstellung von circa 1233 lausend« Meter Schleichen im Profile der III. Elaste in der verlängerten Bayerischen Straße, der Straße LI und 1». de» südlichen Bebauungspläne» soll an einen Unternehmer in Aceord verdungen werken. Die Bedingungen und Zeichnungen sitr diese Arbeiten liegen in unserer Tiefbau-Verwaltung, Nathhan», Zimmer Nr. 14, aus und können daselbst «ingefehen Hp. entnommen werden. v-s!eben Nachmittag» 5 Uhr, einzureicken. Leipzig, am 13. März 1884. DeS RathS der Stadt Leipzig Strasteaban-Deputatto«. lirstilttiche Sitzung -er Handelskammer Lien-tag, de» 18. MSrz 1884, Nachmittag» ü Utzr t« deren Lttzung-saalc. Neumart» 1», I. Tagesordnung: 1) Regiflrand«. 8) Bericht de» HandelSgesetzgebungS-AnSschusie» über die Anträge des bleibenden AuSschnstcZ de- Deutschen HandelStageS, den Articngksctz-Sutnmrs beir. 3> Wahl von A-'geordneten zum Deutsche» Handelstage. 4) Bericht des Fliianz-AuSschuffeS über die AatzreS-RechNNNgkN 5) Bcrichle des VerkehrS-Ausichuffes über ». da- Schreiben de- Kaiierl. OberpoftbirectorS, die Art der Adresstruug der an Firmen gerichteten vriefe betr., d. deSgl. und verschiedene E „gaben, eine Fernsprech-Vertztnduug «tt Dresden bet» Chemnitz betr. OeKenlUeke Llkmäolslekrsnstalt. vis Xnmelckunx von lli»»iUu»g»IvbrUng«», M«Iob« tzommmck« Oitern in ckis orlik- rxter >»cl»mitt»ur«ur»« ckor IwkrllnL»- »tztdellung smtrelen n>Uen, «rbittot lieb cker Untorleiobnota in cker 2elt rom 17. b>, mit 2S. Ililrr, Vormttingl 11—1>'i, vtzr, rramügticl» unter persSnIicder Vontellung äar Xnrnwaläeoäen «iurck idre Herren 1'rm^ipals. ^Vadrenck üsr geäuedtev 2eit rrentan nnob Xnmeläangv» kUr 4» «lnjilkrliren s»et>«ll»eal«b»ttltebv» Sur»»» «otaaxeo rlvommen, an velodew «lei» L»a<lln»g«let»rll»is« detkeNyxeo Löuneo, <Ue iw 6e«itr« üeu ^euzr»>«« »der ckie ^i«an»ek»UldUot>« kettzklzenng rum kiniüluür-krei^illieeväienlt« linä. Uniarriobt 10 8tuoi1ell ncktienilick, 8edulgvlck SS il. >m b'edruar 1884.LnrI IValkruw, viraetor. Anctionslocal des Lönigl. Amtsgerichts Dienstag und Mittwach, den 18. und IS. diese» M««at». «an vorm. IS tzc^ Nach«. S Utzr an. solle» ela Beldschrank, eine Lteindrurkvreffe, eine Schneidrmalchiue, eine Stemvelpreste, vier Kupserdruckprcssen, eine Plisteemaschine, eine Nähmaschine, eine Wascbmaschine, ein EiSichrank, ein Bierdruct- avparat, eine Copierpreffe, eine Taselwaoge, eine Hobelbank, ferner eine gröbere Anzahl Möbel (Schänktische, Wienerstühle, Beltstrllen, Lomptoirpulte, Ladeneinrichtungen rc,), Küchengeräihe, inqle>chen eine gröbere Parihie Seiden-, Weitz- und Wollwaaren, Sonnen- und Regenschirme, Domenküte, Slrauhenfedern, sowie ein umfänglicherer Posten Bl,iS-. Porzellan-, und Sieingiilwaarrn, worunter sich einige Service befinden, ein ffederwagen, ein Piauioo, Bilder und Feder betten versteigert werden. Leipzig. 15. März 1884. Vielst. Gerichtsvollzieher. Nichtamtlicher Theil. Leipzig, 17. März 1884. * Nack dreitägiger Verhandlung hat der ReickStag die erste Brrathuug der Unfallversicherung-Vorlage beenbigt und de» Enlwnrs in eine Eommisston verwiesen, der nun Vre schwierige Ausgabe Zufällen wirb, über die zahlreichen Bedenken und Disserenten hinweg zu einer Verständigung zu gelangen. Die Verhandlung im Reichstag mußte den Ein druck hinterlaste», daß eine große Mehrheit die feste Absicht und da» er»ne Strebe» hat, nach dem wiederholt verun glückten Anlauf diesmal endlich zu einem positiven Ergebniß zu gelangen, und daß Gegensätze, an denen da» Gesetz nolh- wendig scheitern müßte, innerbalb der aus dem Boden der socialpolitischen Reform siebenden Parteien nickt verbanden sind. Nur aus die Mitwirkung der »freisinnigen Partei" und der Socraldcmokraten wirb man von vornherein verzichten müssen. Für sämmtliche übrigen Parteien aber, von den Eonservativen bi» zur BolkSpartei, wird man nicht dar«« verzweifeln dürfe», daß diesmal der Boden der Verständigung gesunden wird. E» sind freilich in den Einzelheiten, und zwar keineSweg» blo» in nebensäch lichen Fragen, noch sehr viele und sehr schwerwiegende Mei nungsverschiedenheiten vorhanden, und die Parteien der Mehrheit werden sämmtlick darauf verzichten müssen, in allen Punkten ihre Meinung vollständig durckzusctzen. Sie werden ich alle zu mehr oder minder großer Nachgiebigkeit und Opserwilligkeit verstehen müssen; auch die Regierung hat versichert, die Verständigung ihrerseits durch jede» mögliche Entgegenkommen fördern und sich nickt aus alle Einzelheiten der Vorlage steifen zu wollen. E» ist sonach nicht daran zu weifeln, daß die Eommisston-bcrathung allerseits mit dem oesten Willen beginnt. Wa» die entscheidenden Punkte be trifft, um welche sich die VcrständigungSversuchc sernerhin drehen werden, so sind als solche aus der Plenarverhandlung im ReickStag namentlich die folgenden scharf hcrvorgclrrlen: Die vorgcschlagencn Bcrussgenostcnschaslen wurden säst von allen Rednern für einen viel zu complicirlrn, chwerfälligen und weirschicbtigen Apparat gegenüber der vcrhältnißmäßig geringen Ausgabe, die sie zu siösen haben, erklärt. Der Kreis der versicherungSpflicktigcn Personen wurde zu eng begrenzt gesunden; nainentlich wnrde die Hcreinziehung der Baukandwerker und in weiterer Folge auch der land- und sorstwirlbschastlichcn Arbeiter gewünscht. Da» Umlagrverfahren zur Deckung der Kosten wurde als ein gänzlich unsolider und unter Umständen gefährlicher Vorschlag von keiner Seite in Schutz genommen. Bon liberaler Seite wurde der Ausschluß der Privatversicherung lebhaft bekämpf! al» durch keinerlei weder praktische noch principielle Gesichts punkte genügend gerechtfertigt. Auch die Ueberwcisung der Unfallkrankcn während der ersten dreizehn Wochen an die Krankencasten wird noch starkem Widerspruch begegnen. TaS ind die hervorragendsten Gegenstände des SlreitS, die nunmebr die Eomuüssion in erster Linie beschäftigen werden. Möge über deren Berathungcn ein günstiger Stern walten! * Tie erste Lesung dcS SocialistengesetzeS wird in der zweiten Hälfte dieser Woche aus die Tagesordnung gesetzt werden. Es ist höchst bezeichnend, daß wenige Tage vor der Bcrathung dieses Gesetzentwurf- die Presse des EenlrumS, insbesondere dessen leitende« Berliner Organ, noch nickt einmal eint Andeutung über die Haltung der klerikalen Partei zu dieser Vorlage gebracht hat. Ta« Schicksal teS Gesetze- und wahrscheinlich auch de« Reichstage- hängt von der Haltung de« EentrumS ab; diese Partei mußte nahezu geschlossen für da- Gcscy eintreten, wen» eine Mehrheit sich zusammensiaken soll. Herr Windthorst aber und die Preß- organ« seiner Partei hüllen sich noch immer in undurch dringliche- Dunkel. * Die „Norddeutsche Allgem. Zeitung" schreibt an leitender Stelle: „Daö telegrapbisch gemeldete Dementi, welche- das „Journal de St. Pbtcrsbourg" der durch den hiesigen Correfpondenten de- „Standard" verbreiteten Nach richt von dem angeblichen Abschluß eine- Vertrages zwischen Rußland und Deutschland gegeben hat. liegt letzt im Wortlaut vor. Es besagt, daß die so deutlich kund gegebene Herzlichkeit der Beziehungen zwischen den benach barten beiden Kaiserreichen zu dergleichen Erfindungen Anlaß geben mußte, und daß keine große Kunst dazu gehörte, fünf erfundene Artikel diese» erfundenen Pactö zur Wclt zu bringen. D e ausschließlich friedliche Tendenz deS Einverständnisse-der Mächte sei überdies noch einmal feierlich in der Eröffnungs rede de- deutschen Parlament- bestätigt worden. Man dürfe annehme», daß. wenn der „Standard" diese Rede abgewartet hätte, er sich seiner vorgeblichen Enthüllung begeben haben würde. Der Artikel wendet sich dann noch gegen die der „Daily NewS" au- Pari- angeblich au- rufiischer Quelle telegrapbirt« Meldung, daß zwar kein Bündniß zwischen Ruß land und Deutschland geschloffen sei, aber daß der Fürst Bis »larck dringend wünsche, eine Verständigung mit Rußland zu erreichen, zu dem nächsten Zweck, die Zustimmung Rußland» zur Ausdehnung Oesterreich-Ungarn- »m Orient zu erlangen. Die Absichten der Staatsmänner errathen zu wollen, sei ei» ansprechende- und fruchtbares Thema für die Presse. Die friedliche Politik, welche die kaiserlichen Mächte verfolgten, babe in der Regel die Acblung de- Bestehenden zur Ausgabe. Wir haben diesem Dementi nur biuzuzusügen, daß e« mit den Thatsacken und mit unseren Informationen übereinstimmt." * Dem BundeSrath ist seiten« de- Herrn Reichs- Denkschrift über die seit dem Jahre 1875 er- kanzler- eine laffenrn Anleihegesetze en. Wir entnehmen Vieser Denkschrift die nachstehenden Mittheilungen: Durch die bi» zum Schluffe dcS LlatS>ahre» 1882/83 bei den au» Anleihcmittelu zu deckenden Ausgaben gemachten Ersparnisse hoben sich die bi» dahin ersolgten Anleihebewilligungen von ursprüng- lich 875.451.750 Ul um 3,814,465.89 »l, also auf 371,637,284.01 Mark ermäßigt. Seit Vorlegung der Denkschrift vom 27. November 1882 ist durch Allerhöchsten Erlaß vom 26. November 1883 (RcichS-Besetzbl. S. 837) bestimmt worden, daß aus Brund deS Besetze- vom 16. Februar 1882, betreffend die Ausführung de» Anschlüsse» de, freien und Hansestadt Hamburg an da» deutsche Zollgebiet (Reichs Gesetzdl. G. 3V), ein Betrag von 4,000,000 -F. und aus Grund de- GeletzeS vom 2. März 1883, betreffend die Ausnahme einer Anleihe sür Zwecke der Berwaltuogen de- ReichSheereS. der Marine und der Reichseijenbohnen (RelchS^Iesetzbl. S. 29), ein Betrag von 24,387,079 Mark, zusammen also ein Betrag von 28.387,079 durch eine nach den Bestimmungen des Gesetze- vom 19. Juni 1868 (Bunde». Besevbl. T. 339) zu verwaltende Anleihe beschafft und zu diesem Zweck ein entsprechender Betrag von Schuldverschreibungen, und zwar über zweihundert Mark, fünfhundert Mark, eintausend Mark, zweitausend Mark und fünftausend Mart ausgegeben werde, und daß die Anleihe mit jährlich vier vom Hundert in halbjährlichen, au den 1. April und 1. Lctobrr fallenden Terminen zu verzinsen sei. Die zur Zeit zur Verfügung stehenden Anlelhecrcdite beziffern sich hiernach auf lm Ganzen 400.024.363.01 ^ Laut der dem BundeSrath unterm 27. November 1882 vor gelegten Denkschrift waren bi» End« September 1882 flüssig gemacht zusammen 325^53,197.80^1, und zwar durch Begebung von Schuld Verschreibungen im Nominalbetrag« von 333,951,500 D>e Begebung der Anleihe hat seitdem lediglich im Wege der freihändigen Veräußerung durch Vermittelung der Reichsbank statt gefunden. In der Zeit vom 1. Oktober 1882 bis 31. März 1883 hat eine Begebung von Schuldverschreibungen über im Ganzen 15,000,000^! und zwar zum Eourse von 101.40 bi- 102.25 Proc. slaltgesunden Nach Abzug der Verkaufst >sten stellt sich der Nelto-EapilalerlöS au 15.226,262.40 »!, was einem TurchschnittScourie von 101.51 Proc rntipricht. Bis Ende März 1883 waren hiernach im Ganzen flüssig gemacht 341.079,460.20 und zwar durch Begebung von Schuld- Verschreibungen über 348,951,500 ^l In der Zell vom 1. April 1882 bi« 81. März 1883 hat die v ierproeeutlge Reichsschuld sich -m 2S.712H00 » erhöht. I» der Zeit vom 1. April bi« Ende September 1883 sind tm Altzug 4,1L6,19aÄ wo» einem Eourse von l02.166 Pro«, entlprichl. Ja der Zeit vom 1. Oktober 1883 bi« Ende Februar 1884 sind im Ganzen Schuldverschreibungen über 20.lXX).000 >l veräußert worden. Dieie Verkäufe ers lgtcn zum Eourse von 101.80 di» >02.40 Proc. Nach Aozvg der verkaufskosten stellt sich der Netto-Cavital-erlö- aus «,:isli,777.70>l, wa« emcm Durchschnittspreise von 101.93 Proc. nillvriHt. Rach Vorstehendem sind bi« Ende Februar 1884 überhaupt flüssig gemacht 885.00.',43L 20 und zwar durch Begebung von Schuld- Verschreibungen im Nominalbeträge von 373,000.000 Ter EourS, zu welchem diese Schuldverscbreibungeu'ii» Durchschnitt begeben sind, berechnet sich hiernach aus 98.0167 Proc. und der Zinsfuß, zu welchem die ReichScasse den auigekommenen Erlös zu oerziuiea bat, ans 4.0809 Proc. lieber die im EtntSjahr 1883/84 aus «rund der «nleihegesetzc nsteten Ausgaben wird erst nach erjolgtem Fiualabschlusse ein pccifictrter Nachweis zu führen sein. Zur Zelt liegen nur summariiche Angaben über die von den be- theiligteu Reichsverwallunge» verbrauchten Summen vor, nach welchen der Gesammt.mleihebedars bi« Ende Februar d. I. aus rund 355,750,000 ^/li zu veranschlagen ist. * In Stuttgart starb kürzlich der Geh. Rath Gras »go von Leutrum im 70. Lebensjahre. In dem große» ^ ochverrathöproceß gegen Becher und Genossen, verhandelt vor rem Schwurgericht zu LudwigSburg vom 16. Juli 1851 ab, fungirle er al- Staatsanwalt. Nachdem er drei Tage lang (am 7.. 8. und S Januar 1852) die Anklage in dieser Sache entwickelt hatte, mußte die Verhandlung, weil der Redner von starker Heiserkeit befallen war. sür einige Tage au-gesetzt werden Am 12. Januar kam L. mit der Begrün- kuna der Anklage zu Ende, nachdem er sich im Ganzen gegen 49 Angeklagte zu wenden gkbadt batte. Am 5. Februar 1852 wurde da- Urtbeil gefällt. Kurz nachher wurde Gras Leutrum GeneralstaatSanwalt beim EaffationShos und Mit glied de- ElrasanstalteucvllegiumS. Im Jahre 1854 wurde er Oberiribunalrath. l8Kl wirklicher StaalSralh. Im Jahr 1866. als unter dem Ministerium Barnbüler bei AuSbruch de» Kriege» die hohenzollernschen Lande durch rvürltembergische Infanterie besetzt wurden, war L. Obercommiffar und hatte al» solcher sowohl die Besetzung und interimistisch« Ver waltung al» auch den Abzug der Truppen zu leiten. 1869 wurde L. unter Verleihung von Titel und Rang eine- Geh. Rath» pensionirl. *Mu- Ehristiani, erhält die .vossische Zeitung" den Wortlaut der Resolution, mit welcher König Oscar den ver- nrtheillcn Minister Selm er au» dem Amte entlasten hat. In getreuer Uebersetzung lautet dieselbe: „In tlebereinstimmling um dem. wa» meine Vorgänger ln den Jahren 1827 n»d 1845 au-gekprochen haben, wiederhole ich aus das Bestimmteste, daß kein ReichSgerichtS-Urlheil als entscheidende AersassiingSauSlkgung anerkannt werden und für mich und meine Nachfolger ein bindende» Präcedenz aufstellen kann. In keiner Hin- icht erachle ich mich sür verhindert, künftig wie bisher das Reich u verwalten mit jeder dein Könige nach der Verfassung gebührenden lutoriiüt. Ich finde e« nolhwendig, in Beziehung aus den ersten Punkt de» Rcichegerichd-erkeiintnisseS auSzuiprcche», daß dasselbe die bisher anerkannte constitutionelle Ordnung nicht ausheben oder »er- ändern kann, nach welcher VersaßnngSverändernngen der Zustimmung de» König« bedürfen. Als iw den Thron bestieg, bcichwor ich die Verjasiung, so wie sic nach langjähriger Praxi- verstanden und vo» StaaiSirchiSlebrern wie auch durch Beschlüsse de» Storthing» erklärt und bestätigt war. Durch diesen Eid bin ich verbunden, kein Ver> preche» zu geben, Verfass,ing-verSnderungen, welche eine Siorthings majorilät beschließen möchte, unbedingt anznerkcnncn. Ein solchc- Derlprechen würde n chiS Andere- bedeute«, al» den Verzicht aus die Rechte, welche die Verfassung dem Könige zuerkannt, und die der König deShab aufrecht zu erhalten und zu vertheidigen berufen ist. Die Verpflichtungen, welche dem Unionskönige obliegen, erfordern außerdem, daß ich die Stellung behaupte, welche allein die zwischen Norwegen und Schweden bestehende Vereinigung sichern kann. Ich weise leben einseitigen Angriff aus eine ler Garantien sür den Bestand der Union zurück, und eine der wichiiqsten Garantien liegt in dem unbedingten Recht d«S König», Bersassungsändcrungen in dem einen sowohl wie in dem andern Reiche zu sanctioniren. Dem Inhalte eines Urthe l», wie dasjenige, welche» über den Staat», minister Selmer gcsällt ist, meine Anerkennung zu zollen, würde bedeuten, daß ich die Verantwortlichseil sür dasselbe und sür seine Folgen für da- Land und sür die Union übern- -me. ES ist offen kundig, daß in da» Gerichlsversahren und die Zufammenictzung de» Gerichtshöfe» aus eine Weise eingegriffen ist, die gegen die Grund sätze einer unparteiischen Rechtspflege verstößt. Jedoch erachte ich mich unter vorliegenden Umstünden sür verpflichtet und glaube recht zu handeln und da» Wohl de» Baierlande» am besten zu fördern, wenn ich de» Staat-minister Selmer von seinem Amte zurücklreteu lasse. Er Hot selbst gewünscht, au- dem StaatSrathe auSzuichciden, und bestimme ich also, ' ' " " verlassen hat." * Ler verstorbene Abgeordnete Sella galt als einer der tüchtigsten Fiiiaiizmäniler Italiens, wie er denn auch zu verschiedenen Malen an der Spitze des Finanzministeriums gestanden hat. Am 7. Juli >827 zu Moffo in Piemont ge boren, stuvirte er zuerst in Turin, dann an der Bergakademie in Paris und wurde dann NniversitätSproscffor in Turin. Erst l86l trat Sella. der sich bis dahin säst ausschließlich mit geologischen Studien beschäftigt hatte, in das politische Leben, wurde zunächst Generalsecretair de« Unterrichlsmini, sterium- und dann im Eabinet Rattazzi Finanzminister Liese« sein erstes Ministervorteieuille behielt aber Sella blo» von, März bi- zum December 1862. Zum zweiten Mal wurde Sella unter Lamarmora Finanzminister und blieb e- vom September 1864 bis zum December 1865. AiS Sella im December 1869 unter Lanza zum dritten Mal Finanzminister wurde, entwarf er ein Programm, welche- aus die Ver minderung de» Destcil» ohne Erböliiing der Auslagen obzielte. Die rrböhte Sparsamkeit aus allen Gebieten brachte eS thatsächlick zuwege, daß da» Destcil l870 nur noch 161 Mill. Lire betrug. Sella'» finanzielle Maßnahmen wurden übrigen» stark angeseindrt und er batte ihretwegen viele Wortgefechte in der Kammer auSzusecbten. Während de» deulsch-sran- röüschen Kriege» sprach sich Sella im Ministerrath mit aller Entschiedenheit gegen ein Bündniß mit Frankreich auS. I», Juni 1873 wurde ein von Sella auSgcarbeileter Gesetz entwurf über die Erhebung der Zölle von der Kammer ver worfen. wa» nicht blo« den Rücktritt de- Finanzminister- sondern de» gesummten Ministerium- zur Folge halte. Seid dem ist Cella eine» der rührigsten Mltgiirvrr de- Parla ment» gewesen, und seine Partei — die co»stitutionet!e Rechte- verliert in ihm einen begabten, charakterfesten »nd bei seinen 57 Jahren bi» kurz vor dem Tode auch noch recht kräftigen Führer. Musik. Altes Theater. Leipzig, 16. März. Signora Tercsina Tua, die im en Theater, an der Ställe ihrer alle» Triumphe, gestern concerlirte, erwies sich wieder als ei» noch immer starker Magnet, der Verehrer und Freunde in großer, wennschon nicht in so großer Anzahl wie früher anaczoge» hatte. Die Räume de- Theater- zeigte» sich gut gefüllt von einer Zu hörerschaft, die sich an dem graziöse» Anslrclen, der hübschen Erscheinung und der Kunstscrligkeik der jugendliche» Geigerin erfreue» wollte. Signora Tua zeigte sich indessen von keiner neuen Seite, ihr anmnlhsvotlcS Benehmen und ihre freund liche Miene waren ebenso dieselben geblichen, wie die Nummern ihre- Programm». Mendelssohn'- Vivlin-Eoncert, Gondo- licra von R>eS, Polonaise vo» Laub und Fausi Fanlasie von WieniawSky kamen, abwechselnd mit der Ausführung von drei kleinen Dramen, zum Vortrag. Daß letzterer sich in irgendwelcher Beziehung verliest bäüe, war indeß nicht zu bemerken; eher kvnnte man c« enipsiiiken. daß cs hin und wieder an der Sorgfalt und vollkommene» Sicherheit fehlte, mit der in der ersten Zeit die verschiedensten Birtuoseii-Knnst- stückc auSgesührt wurden. Bon den Darbietungen waren die ge lungensten der zweite Satz de« EoncerleS und die Fantasie von Wicnieawsky. während die beiden anderen Satze des EoncerteS zwar mit nicht zu unterschätzender technischer Fertigkeit gespielt, koch mehr oder weniger in der Art der Auffassung oberfläch lich behandelt wurden; die aus vielfaches Verlangen am Schluffe zcbotcnr Zugabe aber haben wir vo» der jungen Künstlerin ckon mehrfach sehr viel besser und pikanter Vorträgen gehört. An Ehrenbezeigungen: Empfang, lautem Beifall und Hervor rufen, fehlte eS selbstversiändtich nicht; eS wäre aber in der Thal bedauerlich, wenn Signora Tua in Erfolgen dieser Gattung ihre volle Befriedigung fände, und schade um ein unter allen Umständen ausgezeichnetes T alcnt, da» vor läufig wenigsten- »ock nicht m seiner würdige Bahnen gelenkt ist. Die Zeilen deS bloßen VirtuoscnlhumS sind eben vorbei. Die Begleitung am Flügel hatte Herr Willy Rehbrrg übernommen, der seinen Ausgaben, unter denen die Accom- pagnemenls deö MendclSsohn'schen EoncerteS die schwierigste mar, durchgehend- gereckt wurde, bis aus wenige Stellen, in denen sie gar zu discret erscheinen wollte. Jedenfalls wurde die gute Absicht, da» Spiel der Solistin nirgend- zu decken, Rehberg überall vollkommen erreicht, wa» gern von Herrn anerkannt werden soll. G. SchlemÜller. * Schönesrld/14. März. Am 9. März veranstakiete der Kirche», choo zn Lchöneiesd unter der Leitoez des Herrn Eanlor Kresse ,n Krebs' Salon, e>n Loncert dessen Reinertrag sür arme würdige Eonslrmanden der Parochie Schönfcld bestimmt war. Wie zu er warten, hatte sich ein zahlreiche» Publicum eingesunden. Mit großem I> trreffe solgte e» den Vorträgen, trotzdcm diese drei Stunden tu Anspruch nahmen. Bielen Bestall erntete Herr Trautermaan, dessen Talent al» Concerlsänger in der W'ederaabe einiger Lieder von Reinecke, Rebling, Umlausi und Fischer auch hier zu voller Gel tung kim. Der Schwerpunkt des Conccrts lag in den Gesängen, welche der an dicicr Stelle schon mehrfach lobenSwerth erwähnte Kirchciichor zu Gehör brachte. Auch diesmal srssellc» die getragenen, scicrlichen Lieder durch würdevollen Voetrag und die heiteren durch ihre lebendige, frische Wiedergabe. Nur an einzelnen Stellen, be- sonders in den hohe» Stimmlagen vermißte man zuweilen die Rein- heit, vielleicht die Folge zu großer Anstrengung. Ebenso erschien es wünichcnswertb, daß sich der Baß mitunter einer edleren Ton- bildung desteißigie. Große Heiterkeit errcqle das von zwei Sopran- stimmen vorgeiragene komische Duett „Die beiden Nachbarinnen" von Moritz Peuschel und das von 2 Männerstimmen sehr geschickt auS- gcsü:,rte komische Duett „DaS gestohlene Huhn" vo» Rich. Genöe. Das reichhaltige Programm enthielt endlich »och 2 Stücke sür Streich, quartett: Scherzo von Volkmar, dessen Eyarakler leider durch zu langsame» Tempo verloren ging, und Variationen von L. Jansa. Möge der pekuniäre Ersolg des zu edlem Zweck veranstalteten Eon- certeS dem musikalischen entsprechen, den der Kirchenchor und sein Dirigent in reichem Maße erzielten. * Der VerwaktungSrath der Bovreuther Bühnenfestspirle erläßt die Bekanntmachung über die die>stäbrige öffentliche Aufführung de« Bühneii-WeihiestipiklS „Parsisal" von Richard Wagner. ES werden z.hn Aufführungen de« Werke« statlsiiivcn und zwar die erste am 21. Juli und die folgenden jeden zweiten Tag bi» zum 8. August. Nach der „Berliner Börsenzeltung" ist dle Angelegenheit Hülsen- Bülow — soweit oificiell von derselben die Rede sei» kann — dadurch erledigt, daß Herr von Bülow vom Herzog von Meiningen sür feine unqualificirbare Bemerkung einen ernsten Verweis erhielt. Lachsen. * Leipzig, 16. März. Tie Erste Kammer hat sich, wie wir bereits in der lctzlen Nummer ausiührlich meldeten, mit 23 gegen l7 Stimmen gegen den Bau einer iivrmal- spurigen Secundärbahn von Gei thai» über Lausigk und Liebertwolkwitz nach Leipzig crkläit. Damit ist die Negicrniigsvorlagc indessen nickt gefallen, denn die Angelegen heit gelangt »unincbr in das VerciiiigUiigSversabreii und falls dasselbe reiullalloS bleiben sollte, so ist glücklicherweise keine Aussicht vorhanden, daß bei der Entabsiimmung eine '/. Mehr heit in der Ersten Kammer sich gegen de» vergeschlagenen Bau erklären wird, welche nach der Vers-ffnug nolbivenvig ist, um die Vorlage der Regierung zum Falle zu bringen. * Leipzig, >6. März. An den sächsischen Landtag ist soeben noch ein königl. Teeret gelangt, betreffend die Ueber- nahme deS Betriebe- einer von Ronneburg nach Meuselwitz zu erbauenden Eisenbahn. In der betr. Vorlage ist u. A. bemerkt: »Aus Anregung der herzoglich sachsen-altenburgischcil Regierung wurden in neuester Zeit Verhandlungen eingcleitet, um Klarheit darüber zu schassen, aus welche Weise da» Zustandekommen dieser im bciderseitlgen Jnterrffe gelegene» Bahn gefördert werde» könne. Obwohl hierbei seiten» der herzoglichen Regierung zunächst vorge'chlagen wurde, daß die königlich säcksiiche Regierung den Ban der Bahn al» diesseitige Staal-bah» auösübre und die herzogliche Regierung einen gewissen Beitrag zu den Baukosten ä knicks percka leiste, so vermochke sich die diesseitige Regierung gegen wärtig im Hinblick daraus, daß eine giößerc Zabl ven Dahn» Projekten im eigenen Lande noch der Verwirklichung harren, nicht zu entschließe», für den Bau einer ganz außerhalb Täcksen» gelegenen Eisenbahnlinie Eapikalauswenbungen zu machen, und e» erklärte sich nach mehriacken Verhandlungen die herzogliche Regierung bereit, den Bau der Bahn auf eigene Rechnung durch die diesseitige CtaatSeisendahnvrr» > waliung anSsühren zu lasten, den Betrieb derselben sür i«»er ^ der diesseitigen Regierung gegen Zahlung einer festen Renk« !> - e > »l ' «Hi«, Y
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