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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 30.08.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010830025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901083002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901083002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-08
- Tag1901-08-30
- Monat1901-08
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Diese» Blatt wird d« Lese» vo» Dresden, »nd Umgebung am Lage vorher bereit» als öerugrgedühr: Abend- Ausgabe »»gestellt, während Morgen in einer SMLMNLWr v»«t«n und drr,»««, Um«du»,. »» d<« S»tn>ai»a dar» «<««« «,un otrr NmmmMMä« «r<»l,t, «rl«Ukn do< Blatt an Wockrnta,«,, dl« »»> aal Tonn-oder Skirrtaae lolaen. l» tw«l rLeilauSqaben ««»» und «»»,«»« »aaelielll. Nür »ückgab« eiii,elandter vchrM- liück« Icm« »erbtndllLklt. S«r«lvre»,»<»lud: ««I «r. U und «r. »>«. relearamm-Idrell«: «achitch»«» »,,«»«» ^nMchljch. ^-gvünöet 18S« N-rtas von Ki-psrh K R-tchardt. e« die Post-Wonnenten an» AesammtauSgabe erhalten. Anreizen. Laris. L>e Snnabme von Ankünoiaun^m erlvlat «d-rLamttaciEisüklle und den Nebenaniialimküelltii in D»«Len dl« NaLmitlaas ZUdi Sonn und geierta,» mir Marinn'ira«« vo» N bidV.lMr Die Ilvaltia« Grund .eile <ca 8 Silben» ro P>a.. Ä« Idndiaunaen aus der Lnvavrilr Z«i>- u» Pia.: die uivaltta« Zeile ai» .EInaeimidl" oder auf Lettieuc so Ps«. In Nummern nach Sonn „nd geier- lagcn i de» swaltiae Grund»cilen so, « de», so und so Pi«, naa, veionderem Tarif. Audwärliae Slulttaae nur aeaett BorausderMu»». Beleablittler werde» mit ro Pf«, dircainrl. Lodarl Sükmv jm». smpüsklt IvlÜvrSlvÜü iv Lrmter Limslil. Ü8v?§plLl2 18. Sn ton HffSNni»'« ^VsinrsstLMLt - UsiunLrLt 8 - 2iuu .Mus». ?g,lLis Ls 3s,M". IE" LmpUvkre «vlnv I-olLLlItLtvi» DM- Vormü^IIvkv ILitol»«. DM- A^vlnv. «r. S4V. Z»ie«el: -------D«.»»«»«. 3tt. August 1901. Neueste Drahtmeldungen vom 29. August, »olittschen Kreilen wird erzählt. der Wortlaut iiu Tschu » an den Kaiser halten soll, und k dem Kaiser zuvor voraelegt werde» mußte, Berlin. In politischen Kreilen wird der Ansprache, die Pri> die der Hoffitt« gemäß , , , -- habe deir Wünschen des Kaisers und des Reichskanzlers io wenig entsprochen, daß die Einholung neuer Instruktionen Von Sürganfu not-wendig geworden sei. Auch bestehe man in Berlin daraus, daß die Abbitte luieend Vorgelragen werde. Daraus erkläre sich die Verzögerung der Reise des Prinzen Tschun. Bremen. Der Schnelldampfer »Kronprinz W ili, c 1 m " des Norddeutschen Llo»d überschritt bet der gestrigen Fortsetzung der Probefahrten die vertragsgemäß vorgesehenen Leistungen nicht unerheblich, doch mußten die Probefahrten wegen des stürmischen Wetters abgebrochen werden, ehe die volle Leistung erzielt wurde. Der Dampfer ist heute Vormittag von Saßnitz nach Bremerhaven abgefahren, wo er Sonnabend zu erwarten ist. Leipzig. Die „Leipz. Ztg." berichtet: In der Salomon- straße feuerte gestern Abend in der Ist. Stunde die 22jährige Plätterin Bretow aus Leipzig Reudnitz auf den 33 jährigen Architekten Zschackert einen Zicvolvcr schuß ab und tödtete sich alsdann durch einen Schuß. Der Architekt, der in die reckte Brust getroffen wurde, ist schwer, aber anscheinend nicht lebens gefährlich verletzt und im Krankenhame untergebrachr worden. Er hatte ein mit dem Mädchen unterhaltenes LiebcSverhältniß kürzlich gelöst. Osnabrück. Der Katholikentag wählte Mannheim als Ort für die nächstjährige Generalversammlung. Hamburg. Während eines schweren Gewitters schlug un weit Klintehamn. Gotdland, der B l itz in ein Schiff auf hoher See. das alsbald in Flammen stand und sank. Es handelt sich wahrscheinlich um die Nacht .Frihctcn". Kapitän Larsso». Tic ganze Besatzung ist zweifelsohne umgekommcn. Wien Den Blättern zufolge werden im Eiscnbahnininisterium Verhandlungen mir der Nordbahn zum Zwecke einer Tarif- Herabsetzung abaebalten. " Eins Fcuersbrunst zerstörte den " sommte Stqdtthcil. ln dem sich S gelang icdoch der Feuerwehr, die Ge- Zchadcn wird auf über 1 Million Francs wichtige, sondern auch eine bocherfrenliche, weil dieses Ereigniß mit der Reise nach Danzig zuiammenfalle. Der Kaiser babe zeigen wollen, daß er den traditionellen Banden, die das russische Herrscherhaus mit dem Hanse Hohenzollern verbinden, treu, ebenso treu aber auch jenem neuen Verhältniß sei. das die Freundschaft zwischen dem französischen und russischen Volke geschaffen habe. Konstantinopel. Von heute ab werden den von Kon stantinopel abgebenden Schiffen wieder Gesundheitsatteste verabfolgt, da seit 10 Tagen hier kein Pestsall vorgckoinmen ist. New-D o r k. Bon den bei der Explosion auf dem Dampfer ,EitN of Trenton" Umgekommenen sind bisher 11 Leichen ge borgen worden. Peking. Die Gesandten beschlossen, das Edikt, welches die Waffeneinfuhr verbietet, anzunebmen mit Ausnakme des ersten Paragraphen, gegen den sie Einspruch erhoben. Wie ver lautet, stellte der bntifche Gesandte den Antrag, das Edikt den chinesischen Vertretern als nicht zufriedenstellend zurückzugebcn. Ter Vorschlag wurde aber abgelehnt. ^Bourges. Eine rVa obt. ' Der großen Bazar. Der g« befindet, war bedrol" tabr abzuwenben. veranschlagt. Madrid. Im Laufe von Hebungen in den spanischen Ge wässern war ein englischer Torpedo am Strande von La Linea- Eoncepcion ausgelaufen. Englische Seeleute eilten herbei, uni den Torpedo zu heben, wurden aber von spanischen Soldaten daran hindert Die Engländer kamen in größerer Zahl herbei und hoben den Torpedo trotz des Einspruchs der spanischen Soldaten. Cer Zw isch en fall wird lebhaft besprochen. Sch» lschiff »Stein" San Sebastian. Das deutsche ist hier cingetroffe». London. Aus Schottland wird eine Grubenkatastrophe gemeldet. 14 Bergleute sind bet Dvnibristle-Eollien, durch einen Erdrutsch verschüttet worden. Die Katastrophe ereignete sich bei den Arbeiten zur Herstellung eines Lustschnchtes. 1 Bergleute, welche ihren Kameraden Hilst bringen wollten, stürzten in den Schacht und blieben auf der Stelle todt. Petersburg „Nowosti" weisen auf die unzweifelhafte Annäherung hin. die in dem letzten Jahrzehnt sich zwischen Frankreich und Deutschland vollzog. Man müsse diele Annäherung bei der Beurtheilung der augenblicklichen Lage m Europa und bei den bevorstehenden politischen Zmammenkünften berücksichtigen. Tie Lage sei nickt nur klar und bestimmt, sondern auch im hohen Grade erfreulich. Rußland, Deutschland und Frankreich wünschten alle drei den Frieden, der sich ans der Er haltung des Status s,no und der Achtung der gegenseitigen In teressen gründe. Tic Besuche in Danzig und Frankreich stünden im engsten Zusammenhang. Man habe ernste Gründe für die Er wartung. daß die beiden Besuche wohlthätiac Folgen im Sinne der zweifellosesten Festigung dcS europäischen Friedens haben werden. Petersburg. ..Graihdanin" sagt, die Nachricht von der Resse des Kaisers nach Frankreich sei nicht nur eine OertlicheS uud Sächsisches. diesigen derselbe der Stadtgemeindc Dresden zur Begründung einer ...Holland'schen Stiftung" zwei Beträge von 2" 000 Mk. und von 1000 Gulden Gold in 4 Stück 4>/2prozentigcr ungarischer Staatsanleihe mit der Auflage zusallen sollen, von den jeweiligen Zinsen am 13. November jeden Jahres — dem Todestage des Erblassers Holland — Unter Dresden. 20. August. —* Ihre Maicstät die Königin in Begleitung der Gräfli-s Festetics'ichen Herrschaften besuchte heute das Magazin von I- Osivicr. König!. Hoflieferant, Pragcrstraßc. die Dresdner Kunst- aewerbehalle des Hoflieferanten Bernhard Schäfer in der Prager- stioßc und die Internationale Kunstausstellung. —* Se. Königl Hoheit Prinz Friedrich August traf gestern früh, von Leipzig kommend, wieder in Wurzen ein und begab sich sofort in daS Manövergelände. Nach Beendigung des Manövers nahm der Prinz an einem im Saale des „Pippig'schen GestlllchaftShaustS' vom Divisionskommandeur Generalmajor v. Milkau veranstalteten militärischen Diner Theil. an welchen: außer dem Herzog von Mecklenburg der Generalinsvekteur der Kavallerie General Edler von der Planitz, der Kricgsminister Edler voll.bei Planitz, sowie die ganze Generalität mit ihrer Be gleitung. etwa 40 Personen, bettzeiligt waren. Mit dem 12 Uhr 21 Minuten Von Wurzen abgchcndcn Zuge reiste Se. Königl. Hoheit wieder nach Dresden zurück. —* Nach einer Verordnung des evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums ist folgende Abkündigung und Fürbitte vom nächsten Sonntag an m das allgemeine Kirchcngebet nach der Fürbitte für den König »nd das Königliche Haus einziischaltcn: »Insbesondere bitten wir Dich für Ihre Kasierlichc und Königliche Hoheit die Prinzessin Friedrich August, die Deine Güte mit neuen mütterlichen Hoffnungen gesegnet hat: Tu wollest Deine Vaterhand schirmend und schützend über ihr auSbrciten. sie in Gnaden vor Gefahr und Unfall bewahren, all' ihr Anliegen auf Dich nehmen und an ihr thun nach Deiner großen Barm herzigkeit." —' Heute Vormittag 11 Uhr 30 Minuten traf Prinz Ernst von Sachsen-Altenb»rg hier ein und begab sich nach Pillnitz, um sich bei Sr. Mairslät dem König als Mazor L la suit« dcS Königl. «sächsischen 1. Iägcr-BataillonS Nr. 12 zu melden. Der Prinz, in dessen Begleitung sich der Hauvtmann im 1. Äarde-Rcgimcnt zu Fuß Graf v. Bismarck-Bohlcn befand, wurde im Aufträge des Königs von: Flügel-Adjutanten Oberst leutnant v. Kospotb an: Hauptbahnhoi empfangen und mittelst Hoseauipage nach Pillnitz geleitet: er wird mit seinem Begleiter als Aast des KonigSpaares voraussichtlich bis morgen im Schlöffe zu Pillnitz Wobnung nehmen. —* Im »Europäischen Hos" nahm der preußische Gencral- Jnsvektem Edler v. d. Plan itzin Begleitung der Herren Majors v. Kav Herr und Kosezielskv Absteigequartier. —' Ter Rendant an der Landesblindenanstalt zu Dresden. Herr Friedrich Th. Dietrich, ist unter Verleihung des Titels und Ranges als AnstaltSoberinipektor vensionirt worden. -" Dem Lehrer an der Altstädter höheren Töchterschule Herrn Friedrich Läßker wurde der Titel ..Oberlehrer" verliehen. —* Der am 13. November 1890 hier verstorbene Gelbgickcr- meister Eduard Reinhold Holland hat lrtztwlllig verfügt, daß VerwandtschastSvcrhältniß mit dem Erblasser Eduard Reinhold Holland oder mit seiner Ehefrau Anna Auguste Holland verw. gew. Weise geb. Hohler, jetzt in Dresden, Stephaniciistraße 28, I.. wohnhaft, Nachweisen können, und dabei soll wiederum derjenige Bewerber den Vorzug haben, der den nächsten Verwandtschaftsgrad mit dem Erblasser oder seiner Gattin beurkunden kann. Gesirchc um Unterstützungen aus der »Holland'schen Stiftung" sind bis zum 30. September d. I. beim Ärmcnamtc, Landhausstraßc 7. 1., schriftlich cinzurrichen. ^ —"Statistisches aus dem Königreich Sachsen. Bewegung der Bevölkerung. Im Jahre 1000 wurden in Sachten bei einer berechneten mittleren Bevölkerung von 4165260 Personen 164105 Kinder geboren, darunter 5521 Todtaeborene: für das Jahr IM stellen sich die entsprechenden Ziffern aus 161164 bez. 5585. Die Zahl der Lcbendgcborencn ivar im Jahre IM nur um fünf höher als im vorkiergeganacnen Jahr (1.58 584 bez. 158 570); die Lebendgeburtenziffer im Jahre 1900 sank gegenüber 1800 um 0.7 Pro Mille. Das MaMmum der Lebendgeburtenziffer zeigte sich in den AmtShaiivtmonnichafteu Chemnitz mit 47.6 pro Mille (gegen 40.4 pro Mille IM) und Dresden-Altstadt mit 45,5 pro Mille (gegen 47.5 pro Mllei. das Minimum hatte die Amtshauvtmannschaft Löbau mit 30,0 pro Mille (gegen 30,4 pro Mille), während derTurchschnitt im ganzen Königreich 38.1 pro Mille (IM: 38.8 pro Mille betrug. In der Stadt Dresden wurden im vorigen Jahre 13596 Geburten gezählt, darunter 400 Todtgeburtcn <33,1 pro Mlle gegen 34,5 vro Mille IM). — Gestorben sind im Jahre 1900 in Sachsen „:ge aünstigir gestaltet. Dir relativ höchste SterblrchkeitSziffer zeigte me Amlskauptmaniilchast Chemnitz mit 3l .5 pro Mille <30.8, pro Mille), die niedrigste die Amtshauvtmannschaft Kamen; mit 18.8 pro Millo (20.7 pro Mille). Recht günstig stellt sich für die Stadt Dresden die Sterblichkcitsziffcr (18,0 pro Mille gegen 10,0 pro Mille in IM), die überhaupt in den letzten Jahren relativ sehr niedrige Sterblichkeitsziffcrn und 1886 mit 18,6, vro Mille sogar die Miiiimalzisser erreicht hat. Der Geburten überschuß gestaltete sich 1000 infolge der geringeren Lebend geburkenziffer nicht ganz so doch wie im Jahre IM: er stellte sich auf 63813 oder relativ auf 15,4 pro Mllle gegen 15.8 pro Mlüe in IM. Am höchsten gestaltete sich der Geburtenüberschuß in der Amtshanptiiiannschast Dresden-Altstadt mit 23.7 pro Mille (IM: 23.4), am niedrigsten in der Amtshanptiiiannschast Zittau mit nur 8,8 pro Mille (7. l pro Mille). — Bezüglich der Eheschließ ungen liegen abschließende Ziffern erst für das Jahr 1800 vor Es bade» IM: :ViM> Eheschließungen stattgefundcn. Im Alter unter 20 Jahren standen 8 Bräutigams, die icdoch durchaus keine gleichalterige Lebensgefährtin gewählt hatten, denn von diesen Bräuten waren 5 im. Älter von 20—25 und 3 im Alter von 25—öO Jahre». Tic meisten Ehen werden zwischen dem 20. »nd 25. LebenSiahre geschlossen: es standen 12238 Paar in diesem Alter. Von den 44 männlichen Eheichließenden im Alter von über 70 Jahren ging mir einer mit einer Braut von ebenfalls über 70 Jahren die Ebc ein: dagegen wurde eine Ehe geschloffen, wo der Bräutigam über 70 Jahre und die Braut unter 20 Jahren alt war. Bei 80,66 Prozent der Eheschließungen '.uarcn beide Gatten protestantisch. Von je 100 eheschlicßenden Männern waren 88.8 ledig, 0.72 verwittwet und 1.48 geschieden, während von den Frauen 92,67 ledig, 5.72 verwittwet und 1,61 geschieden waren. — Selbstmord haben im Jahre 1000 in Sachsen 1282 Per sonen begangen und zwar 1003 männliche und 279 weibliche. Gegen die beide» Vorfahre zeigt sich eine stetige Zunahme, denn IM erfolgten 1221, 1808: 1205 Selbstmorde. Sieben von diesen »ordern waren noch nicht 14 Jahre alt <3 Knaben. 4 Mädchen». Die meisten Selbstmorde ereigneten sich im Mai Ki»ist und Wissenschaft. s * Frl. Enrichetta Grimaldi. die vortreffliche Prima ballerina der Königl. Hofoper, ist seit gestern aus dem Verbände der Königl. Hoftheatcr geschieden, um einem Zinse an daS Koffert. Theater in Moskau zu folgen. Frl. Grimaldi scheidet unfreiwillig und -mit schwerem Herzen, denn von Anfang ihres hiesigen Engagements an bis zur Stunde des Abschiedes hat sie im allerbesten Einverftändniß mit ihren Kollegen uno Kolleginnen, mit Balletmeister Berger und vor Allem auch mit der Königl. Generaldirektion gestanden — '' treibt sie fort, wohl aber der Linie der Nmstoftd. daß-nnj. ., , nicht auszuweiscn hat. Eine Schauspieler!» kann, wie zahlreiche Beispiel« lehren, noch mit 70 Jahren Komödie spielen, eine Sängerin kann noch mit 50 Jahren und darüber hinaus singen — die Ballerinen dagegen können nur auf ihre Jugend zählen und mit dieser rechnen. Mit 30 Jahren, wie Frl. Grimaldi. ist man zwar nach jung, und, wenn höhere künstlerische Leistungen in Frage ko/nmeii, sogar noch sehr jung, .dennoch ist es weise, an die Zu» kunft zu denken. In Moskau findet Irl. Grimaldi Alles, was sic hier nicht erreichen kann: eine glänzende Stellung an der Spitze eines wirkliche» Ballet», große Gage und geniiacnde Pension, die eine Sicherstellung ihres AlterS bedeutet. So hat sie sich be stimmen lassen, von Dresden zu scheiden, leider unter der traurigen Perspektive, in Deutschland nicht wieder austreten zu können, denn, um die Bortheile deS Moskauer Engagements zu genießen, mußte sie in Dresden kontraktbrüchig werden. Nur die Zabiung einer Konventionalstrafe von 10000 Mk. kann sie vor den Bestimmungen deS Deutschen BühnenvercinS retten oder die Huld Sr. Majestät de? Königs, dessen Machtffriich die kontraktlichen Verpflichtungen Webt. Nach dieser Seite hin sind bereit» Schritte gethan und, verlautet, hat auch Graf Seebach seine Beskrwortnng zuaesagt. ' der liebenswürdige» Künstlerin zum Vesten anSfallen i 1«tz LU schaffen, wild nicht leicht werden, denn Frf. aldi ist nicht nur ne von so auSgespro guirten Manieren, daß kurriren kann. eine große Klms scheu persönlichen nicht jede Prin sondern auch et etren, feinen und visti Primaballerina erfolgreich- kön- Berlinrr Leben. , , L. Berlin. 28) August. Es herbstest. Die Bäume weiden bereits gelb und fahl. Das ist am Ende für die letzte Auaustwochc keine besondere Merk würdigkeit, sondern eine regelmäßige Erscheinung. Aber in diesem gan: abnormen Sommer, der uns Sonnenschein und Wärme in Hülle und Fülle gebracht bat. wie seit vielen Jahrzehnten nicht, fehlt cs daneben natürlich auch an einer Absonderlichkeit nicht. Neben den herbstlich gealterten Bäumen (liebt es hier mitten in der Stadt aus den zahlreichen Schmuckvlätzen und auch ionst ver streut Bäume, insbesondere Kastanienbäume, die nicht allein eine» neuen, frischen Blättertrieb angesetzt haben, sondern auch mit jungen Äliithe» dicht besäet sind wie „n wunderschönen Monat Mai. Das ist ein gar seltsamer Anblick, den diese Bäume mit dem JohonneStrleb m der Nachbarschaft ihrer gelblich vergrämten Genossen bieten — für Berlin jedenfalls eine seltene «sehens Würdigkeit. Wir können hier von dieser letzteren Sorte übrigens jetzt, wo eS ani z» werden bc- . ,chen Gewisse eine verstärkw ?i üben, ist Berlin namentlich von denen die M /amili .. einein eigenen Leibe d» dieses Schreckens zu ungen abgcsebrn, zwei wie der gebildete Ber unznsricdenen Nör gerade gnädiges « schöne Aufgabe z Gattungen als nachdem das sundheit, kö ' von denen die Mehrzahl in der FamiliendesuchS zu erscheinen pflegt, seine,« ei eifrigen Na« von diesen Plage ist. Zunä zum ersten gemacht er und die blinden Enthusiasten. Ein nicht «schick batte mir in den letzten Wochen die zewlese», je elncni Exemplar dieser beiden ärensührel" durch Berts« zn dienen. Nun. ich« ohne dauernden Schaden für meine Ge löst geistige, überstandtn ist, kann ich trotz ^denksns zu teftier" Entscheidung da beiden Arten .lieber" Gäste die cr gelangen, wer schlimmere Land- st traf eine Dame in Mast in ihrem langen löhcren Semestern ein, die sich Leven ans, ihrem hrimathlichen Postmuckel (3000 Einwohner incl. Garnison) berausgewagt und schon für diese Heldcnthat die Anerkennung und den Dank der Mitwelt erwartet hatte. Kaum war sie in Gesellschaft einer Un menge Schachteln und Taschen dem Eisenbahnwagen entstiegen, als sie auch bereits die Feindseligkeiten gegen Berlin mit der spitzen Bemerkung ewffnete. cs sei ia eine höchst wunderliche Ein richtung. daß man in Berlin die Stadtbahn an den Hinterhäusern borbeisiihrc und so die cintreffendeii Gäste gleichsam mit der Rück feite begrüßen lasse. Ich suchte den Groll der würdigen Dame mit dem Hinweis darauf zu beschwichtigen, daß sie ja noch reichlich Gelegenheit haben werde, die Berliner Häuser von der Vorderseite zu bewundern, kam aber damit schön an. Ob ich denn etwa glaube, daß man ihr damit imponiren könne? In Poscmuckc! habe man jetzt auch bereits ein Haus mit vier Stockwerken gebaut und viel höhere Häuser werde cs in Berlin wohl auch nicht geben. Jm Nebligen solle ich nur nicht glauben, daß sie einfach nochvlappere. was Andere sagen. Sie sei gewohnt, mit ihren eigenen Augen zu sehen und noch ihrem eigenen Geschmack zu urtheilen. Daß diese viclverwrechende Einleitung nicht gerade sehr ermunternd auf meine ohnehin schwache Neigung, diese liebenswürdige Zeitgenossin durch Berlin zu führen, wirkte, kann man sich denken. Aber auch hier hieß eS, wie so häusig im Leben: „Der Bien' muß!" Zunächst vernichte ich herausznbekommen. wofür sich die liebliche Matrone besonders interessirc. Sie erklärte, daß sic eben Alles (eben wolle, um sich selbst ein Urtheil über Berlin bilden zu können. Ich führte sic zunächst in bas alte Museum zn unserem Stolz, dem dort a»Sgestellten Tbeilc der pergamenischen Funde. Sie fand es „einfach verrückt", derartige »zerbrochene Dinger" zu sammeln, in Postmuckel würde man dafür noch nicht fünf Groschen gebe». Nachdem ich so von dem Kmiswerständniß der gute» Dame einen deutlichen Begriff erhalten hatte, bugsirtr ich sie schleunigst nach dt», Zenghause. Auf dem Wege dorthin blieb sie auf der Schloß drücke stehen, schante lange ans die allerdings recht mangelhaft be kleideten Marmorsiguren und nannte sie in Heller Entrüstung »einfach schamlos". Im Zenghause fanden zwar die vielen Kanone» auS verschiedenen Jahrhunderten und verschiedener Herren Länder ihren schmeichelhaften Beifall. Sic knüpfte aber die spitze Frage daran, ob denn die Berliner selbst alle diele Geschütze erobert hätten und als ich wahrheitsgemäß entgegnen mußte, daß daran die Be wohner de» ganzen Staates, also auch dir verehrten Posrmuckcler,
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