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01-Ausgabe Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 13.03.1920
- Titel
- 01-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1920-03-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-19200313017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-1920031301
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-1920031301
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungHohenstein-Ernstthaler Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-03
- Tag1920-03-13
- Monat1920-03
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Anzeiger Amtsblatt Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rußdorf. Fernsprecher Nr. 11. Dankkonlo: Chemnitzer Bankverein, Chemnitz. Postscheck-Konto: Leiprig SS464. Der Nnretgenprris beträgt in den obengenannten Vrlen für die sechsgrspallrne Korpusflid 50 Pfg., auswärts 6V Pfg., im Rrklameleil 1.2K^fg. Bei mehrmaligem Abdruck tarifmäßiger Nachlaß. Nnzeigenaufgabe durch Fernsprecher schließt jedes Beschwerderecht aus. Bei zwangsweiser Eintreibung der Anzrigengrbührrn durch Klage oder im Konkursfalle gelangt »er volle Betrag unter Wegfall der bei sofortiger Bezahlung bewilligten Abzüge in Anrechnung für Hoh-rrft-imSrnstthal mitHüttengrand, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdos^ Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Reichenbach, Langenchursdorf, Callen berg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Bezugspreis frei ins Haus viertel jährlich A.75 Wk., monatlich 3.25 Wk. Durch dir Post bei Abholung auf dem Postamle viertel jährlich ».75 Wk., monatlich 3.25 Wk., frei ins Hau« vierteljährlich 10.65 Wk., monatlich 3.55 Wk. Kür dir Rückgabe unverlangt ringesandlrr Schriftstücke wird keine Verbindlichkeit übernommen. GrschSftsstrllr: Schulstrajze Vr. 31. Briese und Telegramme an da» Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. -- ... — für tts AMtticht litt »eil Studkit zii Hohenfttin-8rtttttl Orga« aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. Nr. 60 Sonnabend, 13. März 1920 70. Jahrg. MAN mlttm Wenses Voller. Wie das „Verl. Tgbl." erfahrt, beabsichtigt die sozialdemokratische Fraktion der Nationalversamm lung ihren bereits bei den Verfassungsbera ungen formulierten, dann aber zurückgezogenen Antrag, daß der Neichspräsident vom Reichs- i a g und nich 1 direk 1 vom Volke ge wählt wird, wieder einzubringen. Es verlau tet, daß die erforderliche Zweidrittelmehrheit für diese Verfassungsänderung gesichert ist. Der sozialdemokratische Wunsch, die Mahl des Präsidenten nicht vom Volke vornehmen zu las sen, ist, wie das „Chemn. Tgbl." richtig hervor- hebt, von der Angst diktiert, daß der sozialdemokratische Kandidat bei der Volkswahl eine schwere Niederlage erleiden könnte. Aerger als durch den beabsichtigten Antrag kann die sozial demokratische Forderung von der Souveränität des Volkswillens nicht verhöhnt werden. Die Nationalversammlung wird nicht a u f g e I ö st, weil man vom kommenden Neichs- mg befürchtet, daß er den Gesetzen, wie sie die jetzige Mehrheit wünscht und braucht, infolge sei ner veränderten Zusammensetzung nicht zustim- men wird. Rücksichtslos läßt die Regierung alle ihr genehmen Gesetze durchpeitschen, obwohl sie - weiß, daß die Mehrheit der Nationalversamm lung nicht mehr den Willen der Mehrheit des Volkes darstellt. Ebenso bei der Präsidentenwahl. Auch hier fürchten die gegenwärtigen Herrscher die Stimme des Vclkes und wollen deshalb verhindern, daß das Volk seinen eigenen Willen kundtut. Es gibt kein er bärmlicheres Schauspiel, als mit c.nsehen zu müs sen, wie auf der einen Seite der Wille des Vol kes als das oberste Gesetz gepriesen, auf der an deren Seite mit allen Kniffen gearbeitet wird, um auf jeden Fall zu verhüten, daß das Volk jein Votum sprechen kann. Die Stellung des Zentrums. Die „Germania" sagt zu der Meldung des „Berl. Tagebl.": Es ist nicht von der Hand zr weiten, daß manche Bedenken gegen die Wah des Reichspräsidenten durch das ganze Volk spre chen, aber ebenso schwerwiegende Bedenken liegen gegen die Wahl durch das Parlament vor. Im Zentrum dürfte man jedenfalls nicht so ohne weiteres geneigt sein, die Hand zu einer Verfassungsänderung zu bieien. Man entschuldigt sich. Mittwoch nachmittag erschien einer Meldung aus Paris zufolge der deutsche Geschäftsträger Meyer beim Ministerpräsidenten Mill e- rand, uni ihm die Entschuldigung seiner Ne gierung wegen der Vorfälle, die sich kürzlich ini Berliner Hotel Adlon ereignet haben, zu überbringen. Millerand nahm Kenntnis da von. Bei dieser Gelegenheit sah er sich veran laßt, die Aufmerksamkeit des deutschen Vertreters ans andere Vorfälle gleichen Charakters zu len ken, die ihm in der letzten Woche gemeldet wor den seien; er fügte hinzu, daß diese sich vielleicht nicht ereignet hätten, wenn die deutschen Behör den mehr Raschheit und Energie an gewandt hätten, um die Gewalttätigkeiten zu ahnden, auf die im Monat September General Nissel und dann der Oberste Rat die Negierung hingewiescn hätte. Also auf eine höfliche Entschuldigung eine un höfliche Antwort. Von Entschuldigungen der französischen Regierung wegen der zahllosen Morde und Schändungen, die von Franzosen ini besetzten deutschen Gebiet begangen worden sind, hat man freilich nie etwas gehört. Eine kleine Anfrage in dec Volkskammer. Der Abgeordnete Dr. Magne r (Deutschn. Volksp.) hat mit Unterstützung anderer Mitglie der seiner Fraktion folgende kurze Anfrage Ange bracht: „Die neue Neichsverfassung enthält als eine ihrer wesentlichsten Bestimmungen, wegen deren sie als die demokratischste der Welt gerühmt wurde, in Artikel 41 den Grundsatz, daß der Reichspräsident vom ganzen deut schen Volk gewählt werden soll. Das Reichsoberhaupt soll also nicht von Partei- verlretern, sondern von allen deutschen Staats bürgern gewählt werden. Es sind Bestrebungen im Gange, das deutsche Vol um dieses wichtige Recht zn bringen und unter Aenderung der noch l kein Jahr alen Reichsverfassung die Wahl des Reichspräsidenten parlamentarischen Körperschaften zu übertragen. Ist die sächsische Negierung ge willt, solchen Plänen entgegenzutrelen und ini Neichsrat dagegen zu stimmen?" Hi MlslWMMMW örk «M. In seinem Bestreben, die wirtschaftliche Hilie für Deutschland zu hintertreiben, hat Frankreich — bisher— keinen vollen Erfolg gehabt, denn der aus London gemeldete offizielle Wortlaut des W i r t.s ch a s 1 s m e m o <r a n d u m s des Ober sten Nates weicht in seinen wesentlichsten Punk ten von der Veröffentlichung des „Tenips" ab, obgleich der „Temps" das Sprachrohr der franzö sischen Negierung in dieser Angelegenheit ist. Und wie der Londoner Korrespondent des „Corriere della Sera" mitteilt, ändert die auf Wunsch Mil lerands vorgenommene Streichung über die Deutschland zu gewährende Anleihe nichts an den tatsächlichen Entschließungen des Obersten Nates über diese Anleihe. Dies gehe deutlich aus dem übrigen zwölf Seiten langen Inhalt des Doku ments hervor. DieNeutralenmiddas Wirtschaftsabkommen Die „Basler Nachrichten" bedauern, daß das Programm Nittis infolge des französi schen Widerspruchs dem Wirischaflsmemorandum der Alliierten nicht zugrunde gehegt werden konnte. Dieses Programm hätte den Neutralen öei einer deutschen Anleihe eine erste Hypothek garantiert. Wenn aber die Entschädigungssprüche der Kriegs gegner Deutschlands den Ansprüchen der neuzu schaffenden deutschen Gläubiger vorangingen, so würden aus die deutsche Anleihe keine tausend Franks gezeichnet werden. Frankreich verkennt die Tatsache, daß es nicht gleichzeitig von den Neu- -ralen die finanzielle Unterstützung Deutschlands verlangen, ohne ihnen die Nückenideüung ihrer eigenen Ansprüche verbürgen kann. Allerdings hätte auch die Zahlungsfähigkeit der Neutralen das Loch nicht stopfen können. Ausreichend' dite könne nur Amerika gewähren Aber diese könnten den wirtschaftlichen Untergärig Deutschlands nur verzögern, aber nicht verhin dern, wenn nicht eine Revision des Vertrages von Versailles erfolgt. Fochs Furcht vor Dutschlavd. In einer Unterredung mit dem Ver reter der „Chicago Tribune" erklärte Marschall Foch, er glaube nicht, daß der Völkerbund d en Weltfrieden bringe und Frankreich Sicher heiten geben könne. Ich bleibe dabei, sagte Foch, daß die Sicherheit meines Landes nur durch wirkliche Garantien, wie die Nheinbarriere, sicher- gestellt werden kann. Ich habe mehr Vertrauen in die Tatsachen, als in idealistische Theorien nnd bin überzeugt, daß Frankreich heute weniger als je auf absolute Garantien verzichten kann. Deutsch land, das durch den Krieg weder niedergeworsen noch zerteilt ist, bildet für Frankreich immer noch eine ernste Bedrohung. Die französischen Herausforderungen in Bremen. Beim Aufenthalt einer französischen Militär- kommission in Bremen ist es zu verschiedenen Zusammenstößen auf der Siraße gekom men, da die französischen Offiziere entgegen der Mahnung des deutschen Garnisonkommandos, fcch beim Ausgehen Zivil anzulegen, darauf be- mndon hatten, sich in Uniform und mit allen Orden der Bremer Bevölkerung zu zeigen. Da nun obendrein zwei 'ranzösische und ein italienischer Offizier einen Mann in Feldgrau stellten, weil er sie nicht gegrüßt hatte, so ist es mehrfach zu Zusammenstößen und auch zu regelrechten Prü geleien gekcmmen. Diese Folgen haben sich die französischen Offiziere selbst zuzuschreil en, wenn sie irob aller Mahnungen aus ein herausforderndes Auftreten auf der Straße nicht verzichten wollen. Außerdem ist kein deutscher Soldat und Offizier verpflichtet, fremde Offiziere in Uniform auf deuttchem Boden zu grüßen, es sei denn, die Franzosen machten es französischen Soldaten zur Psiicht, deutsche Offiziere auf der Straße zu grü ßen. Solange das nicht geschieht, brauchen wir uns nur an den Versailler Vertrag zu halten, iu dem nichts von solchen Verpflichtungen steht. Daß übrigens Franzosen, Engländer usw. sich wohl bewußt sind, daß ein prahlerisches Herumstolzie ren in Uniform das deutsche PMlikum auf der Straße herausfockoert und demgemäß zu Zusam- mcnstößen führen kann, ergibt ja allein schon die Tatsache, daß in den Tagen, als die feindliche Auslieferungsliste bekanmgegeben wurde, in Ber lin plötzlich alle feindlichen Uni'ormen verschwun den waren, weil alle diese Offiziere es aus guten Gründen vorzogen, in Zivil auszugehen. Hätten sie das auch in Bremen getan, so wären ihnen mancherlei schmerzhafte Erfahrungen erspart ge blieben. Im übrigen haben die Franzosen in Bremen bereits das Feld geräumt. Wettere Bessernog der deutschen Valuta Der Preisfall der fremden Zahlungs mittel Hai sich am Donnerstag in unvermin- deter Schärfe fortgesetzt. Starles Angebot ließ namentlich die neutralen Devisen empfindlicher zu- rüclaehen. Wechsel auf Holland verbilligten sich abermals um 225 Mark, so daß der Rückgang seil Beginn die'er Woche 1062 Mark ausmacht. Norwegen und Schweden gaben se 100 Mark nach, Belgien 55 Mark, Dänemark 50 Mark, Finnland 21 Mark. Wechsel aus Italien und Wien dehaupleten ihren Stand vom Mittwoch, während Auszahlung Prag um 3 Mark und Auszahlung Budapest uni Mark sich erholten. Dieser Bewegung entsprechend Hai die Er- bi.Iung des Markkurses an den Hauptplätzen der neutralen Länder neue Fortschritte gemacht. Von Donnerstag melden die Marc Stockholm mii 7,25, Kopenhagen mit 8,60, Zürich mit 7,75 bis 8. Amsterdam mit 4 bis 4^ - Die Vertreibung der Deutschen ans Posen und Westpreußen. Die Polen entsalzen in den Provinzen Posen und Westpreußen gegen unsere deutschen Volks genossen ein wahres S ch r e ck e n s r e g i m e n ü Insbesondere vertreiben sie jetzt aus den ihnen durch den Friedensschluß noch zugesallencn Grenz städten die mißliebigen Deutschen aus allen Ve- rusen. Diese Vertreibung geschieht zudem mit einer Härle und in so rohen Formen, daß bal dige Abhilfe dringend geboten ist. Unter Dar legung dieser empörenden Zustände haben sich mehrere Abgeordnete der Deutschen Volkspartci in der Nationalversammlung mit der Anfrage an die Neichsregierung gewandt: „Sind oer Negierung diese Verhältnisse be kannt, und ist sie bereit, unseren gequälten Volks genossen ihre traurige Lage mit wirksamen E c g e n m a ßlr e g e I n zu erleich.ern, da Ver handlungen bei der polnischen Unzuverlässigkeit bisher stels vergeblich geblieben sind?" Die Errungenschaften der Revolution iu Gotha. L'ebliche Dinge enthüllt eine Anfrage der D. Vp. an die Neichsregierung. Es heißt da: „Nach uns zugegangenen Mitteilungen Herr chen im Freistaat Gothaunerh ö r t e Z u- tände i m g e s a m t e n S ch u l w e s e n. An eer Spitze des Landesbildungsamtes stehen zwei von auswärts durch die Revolution ins Land ge kommene Volksschullehrer, von denen der eine in iülicher Beziehung schwere Bedenken hervorruft, der andere ein ausgesprochener Kommunist ist; der drille, ein Volksschulamtsanwärter, der vor den beiden anderen die zweite Lehrerprüfung be standen, nachdem er Zeit seines Lebens zehn Wochen unterrichtet hat. Das gesamte Unterrichts wesen wird darauf eingestellt, daß die Jugend in rein k o m m u n i st i s ch e m Sinne unterwiesen und erzogen wird. Ein Terror ohnegleichen wird geübt, indem man ganz offen ausspricht: Nur wer sich uns anschließt, hat Aussicht auf Vorwärtskommen. Alle nichtkommn- nistischen Parteien haben sich bereits, allerdings ohne befriedigende Antwort zu erhalten, an die Ncichsregierung gewendet, und sieben ohnmäch tig diesem Treiben gegenüber. Wir fragen am Was gedenkt die Neichsregierung zu tun, uni Ne- sen Mißständen Einhalt zu tun und die verfrs- suugsmäßigcn Rechte der nichlkommuuistiscben Ve- völkcrungsschichten zu schützen? Berthons Kampf gegen Millerand. Hinter den Kulissen der französischen Kammer wird stark darauf hiugewirl, Millerand zum 'Rücktritt zu bringen und einem offenen natio nalistischen Ministerium unter Leitung B a r- t h o u s Platz zu machen. Man wirft Millerand vor, daß er den ausständigen Eisenbahnarbeitern zu weit en gegengekommen und bei den Londoner Verhandlungen nicht energisch genug gegen den ersten Versuch zur Revision des Versailler Frie- densvcrtrags vorgegangen sei. Der Feldzug gegen Millerand findet auch Unterstützung bei ehemali gen Mitarbeitern Clemenceaus, und Tardieu nimmt bereits im „Petit Parisien" das Wort, um den Versailler Friedensvertrag gegen jede Ab schwächung zu schützen. Barthou selbst hat eine Interpellation über die auswärtige Politik einge» bracht, deren Verhandlung mit Rücksicht auf die Anleihe bis nächste Woche vertagt worden ist. Er bat die Vorstände der republikani'chen Parteigrup pen zu einer gemeinsamen Besprechung herange zogen und dabei förmliche Anklagen gegen die Negierung erhoben. Die neue Wahlkrciseinteilung. Der Entwurf für die W a h l k r e i s e i n t e i- lung, die einen Bestandteil des neuen 'Reichs- Wahlgesetzes bilden wird, ist vom 'Reichsministe rium des Innern nunmehr fertiggestellt. Der Ent wurf beruht aus dem vorläufigen Ergebnis der Volkszählung vom 8. Qk.ober 1919 und teilt das Reichsgebiet in 122 Wahlkreise ein. Es sind 62 Wahlkreise für die Wahl von vier, 23 für die Wahl von drei und 37 für die Wahl von fünf Abgeordneten bemessen. Mehrere Wahlkreise wer den jeweils zu einem Verbandswahlkreise zusam mengefaßt. Insgesamt sind 23 Wahlverbände vorgesehen, und zwar acht mit je vier, sechs mit je fünf, vier mit je sechs, vier mit je sieben und ein Wahlverband mit acht Wahlkreisen. Die Ver. össcntlichung des Entwurfs wird in den nächsten Tagen erfolgen. Der Völterbundrat uud die Lage in Rußland. Wie „Nieuwe Rotterdamsche Courant" aus London meldet, erklärte Lloyd George im Namen des Obersten Rates in einem Schreiben an den Generalsekretär des Völkerbundes, eine Untersuchung der Lage in Rußland könne mir arößeier Autorität und mit mehr Erfolg unter nommen werden, wenn sie anstatt vom inter» nationalen Aroeiterrate, der nur ein Unter eil des Völkerbundes sei, vom Nate des Völker bundes selbst veranstaltet würde. Lloyd George fordert daher den Nat zu solchen Schritten auf. Wie ferner aus Paris gemeldet wird, ist der Völkerbundrat in London zusammengetreten. Lr will namentlich Mitglieder der Untersuchungs ommission sprechen, welche gemäß dem in Lon don am 7. Januar gefaßten Beschluß nach N u st and entsandt werden sollten. Revision des Friedens von St. Germain? Wie die Prager „Bohemia" meldet, sind in Wiener Ententekrei'en Meldungen einge rossen, nach denen die Ansichten des italienischen Mini sterpräsidenten Nitti auch in der Frage der Revi sion des Friedensvertrages von St. Germain durchgedrungen sind. Da die Alliier ten imolgc des Tiefstandes der österreichischen Valuta und der Zurückhai,tung Nordameriäs nicht in der Lage sind, den Wiederaufbau Oesterreichs zu sichern, so'l der Friedensvertrag von St. Ger« main auf einer Konferenz aller Nachfolgestaaten Oesterreich-Ungarns einer gründlichen Revision unterzogen werden. Das sterbende Wien. Wie dem „Berl. Lokalanz." gemeldet wird, hat die Zahl der T o d e s f ä l I e in Wien in der letzten Februarwoche 1102 betragen, die Zahl dec Geburten nur 453. Keine Stadt von Europa weist eine gleich entsetzliche Statistik aus.
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