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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011106016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901110601
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901110601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-06
- Monat1901-11
- Jahr1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 06.11.1901
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HerugrgedM: »- ,Dn«>n«rVachi-t»tkn' «M>^«» M,l«ch *»»«»»«! di« Nktielier in Diei»«« uad d»r nüchsim ltmaebmia. »- »I« -iutt-«ui, dunb «i,eii« Bolen ^«rKommilliwiüre eriol,,. «rlmiim Zo« l^lail an Wocl>k„laa»n. dl« Ml a»l Lon» od«r gcirnaa« >ola«n. , twei Dikiliuidaade» «»«»d» uad «»»»»« tua-siellt. -tr Rückaade «inaeiaadter Lchtttt- tluckr Irin« vrrdüldiuvkit. hernivreLaulLlotz: LaU I Nr. U und Nr. »VSil. r«l«aramm<AdresIe: Nachrichten Lretde». Itdtd«. OOU«, SkgrSvdel 1856 OL«oo2»L«Z», h)>nrslvs,«iuuf I»^«d«»>«»„, LNmnrlit 2. Haupt-Gel chiitsitelle: Marirnstr. 38. »i»1^«»ppu»«eov H* kru»t vU . K »iioirael,«» kiniRsrmiUod: >l«r kNur. ^ ^ ^ Mc. L ^ u. L.—. ^ A kttlu« It'üo <iv»m 5. Lärr«1lt«r ^vtiuicr ».'«»,'«» k'rnst vl« , ... kt4't§^, SkUl-^IIIUlll^^ ^1.3 zi « l.bO A ^ 8 de» Kiieaex NlUllwetldl, Lgl. 6av,^ K 2 uruj ^ Mel ll ltlew>u4ZVilt><lru1senitr *» Ikörrsiektö lls.QäLeIirLvä.Le1i6! XUeinlxea a»<I oeuaat«, V«rfni>r> n «iurok Lulkvi nuozk van 8« ktralusHoelcou vewiw (ilsvöo vioäsr brauoddar uuci cracwhiuofflix- ru muc-hau. Lltrlvü« IRovL» ^ Jetiet --- Ntsti»',tni»d«8«d X«. D, jvtrek *4 (»«IkrUniivt ^ > IL ^ ^ ^ Viplviu ^ 1875. Müsse. Lslliers 1881. in grosser -ludvvulii. 8n>vm Nnlectiuuiic.- von II«-» i «u- null Idili»«»,,,-!,,-,» j,u liUr8eIuiorlr6.--ahtltt vnil 5 llewriod llamoke'8 Uv., UMuerstr. 13. ^ f *E" MI i»IIi<»6oltr^ii'8 « * « ^ 1 WIRDUch Itilr>vr8rtt2-s-«tr'8nld, A ini»IrL „„«> v« ^ N« Ntl»« lL«»i,ii»Ii« Ii Nin » l»»»« LiWt«n, ün>»»i>»«r« uii«I Ii^»II>L«. 2V » l»-< I»« >i tu« I. tu I»iv»»«L« u sri t II^u». '» voutsode Aetdoll-Lentrsle, vresäeu. llvrtvlstrssse 29. I ^ DM^ r«I< ,»>«»»» I, X«. 471«» "MG *>» Vsrvva-Lsiäen Il>«I L^rt l-nvvlv lttut»i-i»»tli, ltl«,i< I>- l»uklit, 8kIi»«iii:I>«,/.u!i>üu,Iu v»^l(In„ kivtiusll tzüil088srt Ulllt firllucllleii bosvitist cliirvk «li«; korulimtou 8,»„INi<8i'!t1I> »r. Xn>r«I'u 27 VS L/»L I^kon, I :r ^s:,i t< ,uui l 5 '»o )!ul^ vlil>«s,k. 3. Viilorl.» ^1it8d-0 10. Hlilutrs. .^udrulnÄ t:8vu 2. I^uolunm ilöliigl. pm. 8s!oiiillii!8-A!i!!tlieliS V«-ull>,«,»«< 8. t»«^iüli«t,t 1S«ZO. El«« Lninnds« Enalilchk Hcis.-Iinriicitt'r. ül's»nchrich:c». Strawollst^cklma o»rch ^»dilidlN. Enkililche i Mullninilil. Aitlenma: ! ^u»111,1 n«<» li 111111 iHId «ZVO» Ki'lviilalvvlilik. 2UlkrIl»»ilSiicrcin. ^el>rcrvcr!amml»nn. Kli»l>cr als ^»lner. ! '.'lttiklarend, wlirmer. j »VI»«1 vilf, ID. ^1 R Der Boykott der Hafenarbeiter qeyen England. Die antienalische Bonkottbewegmig. die vmi den Arbeitern der euroväil'chen Hasenvläke ausgetlt, darf zunüchst »icbt unter dem Ge sichtspunkte ihrer praktischen Durchführbarkeit betrachtet, sondern sie verdient vor Allein nach den Motiven, die ihr;» Grunde liefen, be- werthet zu werden. Das, ans den gesitteten Nationen heraus die Gefühle des Abscheus und der Empörung, se arger Joseph Ehnmbcr- lain in Südafrika seine Henkersknechte .Mchener und Genossen arbeiten Iaht, immer stäiker reagircn und sich schltchlich durch prak tische Belhätigung Luft zu machen suchen, muh sicherlich als ein Herz erquickendes Shmvtom dafür bcgrüht werden, dah in dem Bcwuhtiein der europäischen Völler und nicht zuletzt in ihren untersten Schichten die Ideen der Gerechtigkeit »nd des sittlichen 2rechts lebendig sind und einen Faktor darstellcn, der vssenbar stark genug ist, um sich den Forderungen und Bedürfnisse» einer mvrnllosen internatioliaten Politik gegenüber Geltung zu schassen. Früher oder später muh es sich nach irgend einer Richtung hin einmal bitter rächen, dah diele Imponderabilien heute säst allenthalben voll den beiusenen Leitern der in der „hoben" Politik mahgebenden Staaten und Nationen ignorirt, wenn nicht gar geflissentlich mit Geiingichätzuiig behandelt werden. Kein Staat der Welt und kein Herrscherhaus steht io unerschütterlich sestgegründet, dah es jenes Idealismus des Ge wissens und des Herzens, der überall für die Buren Partei ergreifen läht, entralheu könnte, wenn einmal die Tage ernster Gefahr und schwerer Nokh hereinbrecheu, wo es den Kamps gilt um die Gristcnz und die höchsten irdischen Güter. Wenn in solchem Kampfe ,ener Idealismus, für den sa die Buren dis zum letzten , Blutstropfen gegen die britischen Räuberhorden streiten, fehlt, dann ! ist der Kamps verlöten, und eS erscheint daher wie eine Sünde gegen die ' Gesetze, die Las ewige Weltgericht bestimmen, wenn ma» angesichts des die edclüen sittlichen Empfindungen erregenden Schauspiels des südafrikanischen Krieges den Idealismus, den die Fürsten und die Führer der Völker niemals vergeblich angerusen haben, sobald die Freiheit des Vaterlandes und die nationale Selbstständigkeit aus dem Spiele stehen, ausznschnltcn sucht, ihm icden Einfluh ans den Ausgang die>es Krieges bestreiten und ihni lein unveräuherliches Recht verwehre» will, cinzutreten gegen den himmclschieienden Frevel, der seit länger als zwei Jahren im Süden des afrikanischen Kontinents ausgeübt wird. Immer greller werden die Dissonanzen zwilchen der gerechten Parteinahme der Völker für die Buren und der Haltung, welche die Regierungen und offiziellen Kreiic aller Staaten beobachten deren Machtstellung ein entscheidendes Wort gegen die ruchlose Vergewaltigung der südafrikanischen Freistaaten gestatten würde. Wenn wenigstens diese Haltung durchweg die der strengsten Neu trolität und Passivität geblieben wäre, dann könnte man cS allen- ^ falls doch begreifen, dah die Svmpathien der Völker für dir Buren und die Proteste gegen die britischen Ruchlosigkeiten die Schranken rein platonnchcr Demonstrationen bisher kam» durchbrochen haben. Aber der Anzeichen sind zu viele vorhanden, als dah der Verdacht unterdrückt werden konnte, die amtlich pnblizirte Neutralität ein zelner Grohmächte sei nur eine scheinbare. Immer wieder werden aus europäischen Ländern Akte des Neulialitätsbruches zu Gunsten Albions gemeldet, und da darf man sich nicht mehr wundern, wenn die Burenitimpathien dabin drängen, sich in wirkliche Aktionen mnzuletzen. Die in den breitesten Volks'chichtcn berrichende sittliche Entrüstung muh wachsen, und sich ichliehlich auch nach Oben bin richten, wen» die Regierungen nicht eine Hand rühren und gleichgiltig oder vielleicht mit heimlicher Theilnahme znschanen, so oft Tamendc von Pferden für die Engländer angekaust und nach Südafrika verladen oder für das britische Mordbrennerhccr Werbungen ver anstaltet werden. Demgegenüber muh die Begeisterung der Völker für die Buren, die bisher im Wesentlichen einen platonischen Eha- wkter hatte, naturgemäß dahin drängen, sich nunmehr wirksam zu erweisen, dergestalt womöglich, dah sie die Stärke einer Interven tion erhält, die die Engländer zwingt, ihre Henkersarbeit in Süd afrika endlich einzustellen. Gleichzeitig mit dem Versuch der Hafenarbeiter des europäischen Kontinents, die englischen Handcls- sckisse zu boykottiren. wird die Parole laut, das Publikum in den Ländern Europas möge die englischen Waaren nicht mehr kaufen. Der Plan, England dadurch zur Nachgiebigkeit Im süd afrikanischen Kriege zu nöihigen, dah sein Auhenhandel durch eine Art neuer Kontinentalsperre lahmgelegt wird, ist von holländischen -Hafenarbeitern ousgegangen. Offenbar hat auch das Gefühl der Ltammesverwandtschaft bei dem Entschluß der Hafenarbeiter in den Niederlanden, ihre Parteinahme für die Buren den Engländern handgreiflich zu beweisen, mitgewirkt. Es ist das ci» erfreuliches Zeichen, dah in den Arbeiterichichten die sozialistischen Agitationen den nationalen Gedanken keineswegs vollständig zu ersticken ver mocht haben. In Holland macht die Bewegung, durch eine all gemeine Arbeitsverweigerung in den kontinentalen Häsen die eng lische Handelsmarine zu boykottiren. entschiedene Fortschritte. Dah ihr die allgemeine Volksstimmung entgegenlommt. beweist die Thatsache. dah dem Amsterdamer BopkoltauSschusse reichliche Geld spenden zufliehen. Ter Bohkottplan hat auch anderwärts Anklang gesunden, in Belgien, in Frankreich, in Italien und auch in Deutschland. Freilich darf nicht übersehen werden, daß gleichzeitig überall starke Zweifel an der praktischen Durchführbarkeit des Planes gellend gemacht werden. Bei aller Anerkennung des idealen GrundzugeS der Bewegung wird bewnders aus die schweren Gefahren hingewieien, die dem .Handel und in Folge dessen dem geianimlen witthichasllichcn Leben, nicht zuletzt aber den Arbeitern selbst droben. Das nüchterne Urtbeil kan» in der That nicht ver kennen, dah die Interessen und die Hindernisse, die der Ausführung des Bopkoitvlanes entgcgenslehen, so groß sind, daß sie sich wohl kaum überwinden lassen werden. Beachtung verdienen die Aus lassungen des Vorsitzenden des Deutsche» Seemannsverbandes über den Boykott. Ec schreibt n. A.: „Die Aussührnng des Planes wäre mir im internationalen Nahmen möglich. Vorbedingung für die wirksame Durchführung einer derartigeil Aktion ist aber eine stramme und auch leistungsfähige Organisation. Aber gerade in Bezug ans diese Frage hapert es in fast allen Schifffahrt treiben den Nationen, speziell in Holland, nnler dcnHaieiinrbciterii. See leuten :c. sehr. Bei uns in Deutschland hat zudem die Krisis mit einer riesigen Geschwindigkeit nin sich gegriffen und sie nimmt an Umsang und Tragweite zu stakt ab. Eae Krisis hat bereits auch nach dem Schisisahrtsbetriebe ihre Fangarme cmSgcstrcät. Tie Folge ist, das; Tausende von Hasenarbcitcrn und Seeleuten bereits seit Wochen arbeitslos aus der Landstraße nmherirrcn. Wo sind die Mittel, um diese bedaucrnswerlhen Leute davon abzuhalken, ein in einen deutschen Hasen cinlanienveS engiisches Schiff zu ent laden oder beladen bezw. zu bemannen? Und selbst wen» ge nügende Baarmiktel vorhanden wären, was in Rücksicht ans die ungeheure Zahl der bei die>c>n Kamvie in Betracht kommenden Arbeiter Millionen sein mühten, so zweifeln wir doch stark daran, daß cs gelingen würde, den großen Zustrom Arbeitswilliger oder sagen wir arbeitsloser Elemente aus allen Theilen Tenlschlands nach den respektive» Hafenortcn zmackzndämmen.'' Auch wen» sich der Dovkvtl gegen die englische Handelsmarine als eine Utopie erweisen sollte, io bleibt doch zn hoffen, daß er durch seinen moralischen Effekt eine Wirkung ausübt, die mit dazu beiträgt, der englischen Raublhier-Politik noch rechtzeitig ein Ende zu bereiten. Neueste Drahtmeldungen vom 5. Novcmber <Na«1,ts eingehende Teveschen befinde» sich Leite 4.» Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser bat bestimmt, daß der durch Ordre vom 16. November >896 zugelassene Vermcb. wonach Unteroffiziere mit einer aktiven Dienstzeit im Heere oder i» der Marine von mindestens iechs Jahren in die König!. Schutz- mannichasten eingenellt werden dürfen, aus die Zeit bis ein schließlich 30. September 1!>tt2 fortgesetzt werde. — Aus London wird gemeldet, daß Feidmarichall Gras Walderiee im Dezember als Gast König Eduards England betuchen werde. — Unter den Ziihörerinnen der Berliner Universität befinden sich in vielem Winterhalbjnbr auch die Töchter von zwei attiven Staats- Ministern, Gräfin Elisabeth v. Poindowsky, welche Philo sophie und Frl. Jimgard Mötler, welche Kirchciiqeschichke itndirt. Es sind bereits 4M Damen an der hiesigen Universität als Hörerinnen zngclassen. — Zum Mittwoch sind hier zwei Prvtestveri a m in lnngen gegen die Angriffe Ehamber - lain's aus die deutsche Kriegssührung einbernien, die eine iür die Stndentenichatt. sie andere als Volksversammlung. Tie Veteranen von I870/7I und die Kriegecvervände planen eine Adresse an den Kaffer als odertten Kriegsherrn, in welcher gegen die Beschimpfung der Armee durch de» englischen Minister vrotestirt wird. — Der vortraciende Rath im Reichsichatzamt Geh. Oberregiernngsrath H e n > e ist zum preußischen stellvertretenden Bevollmächtigten des Bnndesraths während der Bcralhnng des Zolltarifs im Bundesratb und Reichstag ernannt worden. — Der znm Präsidenten des ReichSantsichtsamts iür daS Privaiversiche» nngswesei, ernannte frühere Direktor des Reichsamts des Innern Dr v Wocdtkc iff ans der Kommission iür die Arbeltcritaliitik ansgeichicden. An seine Stelle iit laut Beschluß des Bundesrattis sein Anttsnachiolger im Reichsamt des Innern Easpar als Mit glied in die genannnte Kvmmiffion berufen worden — Die Jnr» sur die engere Konkurrenz um das Wagner-Denkmal in Berlin eitbeille den ersten Preis Pros. Gustav Ebcrlein. den zweiten Bildhauer Ernst Freeie »nd -Architekt Wilhelm Brocrein. den dritten Preis Bildhauer Hermann Hosaens. Es lagen von 10 Kiinitlern 10 Entwürfe vor. — Der klerikale .Wests. Merk." wideripricht der Zeitnngsnachricht, wonach der Bischos von Münster die Nachricht nach Rom gebracht haben sollte, daß Bi > chof Fritzen seine den Scininaristcu gegebene Erlaubnis;, die Vor lesungen des Pros. Svah n z» hören, zurückgezogen habe, bemerkt aber dazu, dah der Biichoi von Straßbura nach dem Bekannt werden der Beziehungen zwischen Pros. Spann und dem Avvitatcn Graien Hoensbroech sich vor der Hand nicht mehr an seine Zulage gc- hunden halte, die Straßburger Seminaristen in die Vorlesungen des Herrn Spahn gehen zn lassen, war auch in Rom so lclbst- verständiich, daß es einer besonderen Benachrichtigung nicht debuttte. Berlin. (Priv.-Tel.) LandtagSabg. Ring, der Leiter der Milchcentrale, erklärt in einer Zuschrift an die Zeitungen sich dazu bereit, »achzuweiicn. 1. dah nur knapp 16 Prozent der Berliner Milchhändler an das Publikum Vollmilch im Monat Juli und August geliefert haben als gute Milch oder als Vollmilch zum Preise von 20 Mg. für das Liier, und daß 84 Prozent der verkauften Milch zu 20 Psg. Halbmilch war. deren Fettgehalt bis auf 0,85 Prozent (anstatt 2.7 Prozent nach der Milchvoll,eiverord- nung iür Berlin) hrrunterging. 2- dah die meisten Kühler des Milch- Handels. welche in den Gemeinden und aus den Gutem die Milch im Gkalle oder im Kühlmume abgenommen haben, beauftragt waren, die ihnen von den Milchbauern gelieferte Vollmilch zu etwa i/:> bis K-» zu entrahmen. Die Sahne dieser entrahmten Milch sei als Schlagsahne oder Kaffeesahne nach Berlin gekommen, während die Magermilch, die der übrig bleibenden Boilmilch ini Berhältniß von etwa 15 Liier Vollmilch zu 10 Liter Magermilch gemischt und dann an das Berliner Publikum als gute Mich zum Vollmilchpreisc, also zn 20 Psg. daS Liter, direkt verkauft oder dem Kleinhändler zum Wiederverkauf geliefert worden ist. Gleichzeitig theilt Herr Ring mit, daß er an den Landwirlhichastsminister die Bitte gerichtet habe, den .Handel mit Halbmilch in Berlin mi: möglichster Beschleunigung aus der Welt zu ichasfen, da derselbe lediglich dem unlauteren Wettbewerb Thür und Thor öffne. Das landwirthichastliche Ministerium plant, wie verlautet, dff Ausstellung einer gemeinsamen Kurtaxe für somnttliche fiskalischen Bäder Berlin. lPriv.-Tel.s Ein dcm Bnndcsrath zugegangencr Entwurf einer Kaiserlichen Verordnung bestimmt, daß das Ge setz über die ri vat ve rs ich e ru ngs - Unler nch mun gc n mit dem 1. Januar 1M2 rm vollen Umfanae in Kraft treten soll. Leipzig. (Priv.-Tel.) Zu dem Verschwinden des Konkurs- verwallcs Jnitizrath Barth von der Leipziger Bank wird weiter berichtet: Jnitizrath Barth barte ausschließlich die Engagc mentö der Leipziger Bank mit der Trebergeiellichast zn ordnen. In dieser Thärigleit unieriicihm er große Reffen nach Bosnien. Italien und Frankreich. Diele Reisen, sowie die Riclenarbeit der Konkursmasse haben bereits in letzter Zeit eine statte physiiche und geistige Abspannung bei Barth bemerken lassen, die ihren Abschluß i» einer völligen momentanen Geistesstörung gesunden zn haben scheint. Die Familie Barth ist über dessen Verbleiben völlig im Unklaren. Wahrscheinlich int Barth planlos in der Umgegend Leipzigs umher. Zwickau. (Priv.-Tel.) Das Schloß Teinitz in Böhmen, welches dem Erzherzog Franz Ferdinand, dem Thron erben von Oesterreich - Ungarn gehört, ist den französischen D r in i ta ric r n znm Kloster bereit gestellt. 50 französische Mönche sollen dortbin übersiedeln. Kiel. sPrw.-Tcl.s Neben der Anklage gegen den Ober motrojen Weiß von der „Gazelle" wegen Uebcrbordwerfens von Geschütztheilen ist auch Anklage erhöben wegen Siizoens eines aus Len Kommandanten Fregattenkapitän Nertzkc geuiüirz, ten Liedes. In der Sache sind bethciligl: Obermatrose Geuz, Matrose Groacr und Wachtmeister-Maat Koirzc. Groger, der der Verfasser des Liedes sein toll, ist verhaftet worden. Schleswig. Bei der im Wahlkreise Schleswig stakt- gefnndenen Landtag scriahwabl erhielt Landrath v. Alten in Schleswig ikorff ) von den abgegebenen 260 ^stimmen 1lt>, Amtsvoritebcr Fintzen in Breklin (ftcikons.) 100 Stimmen, Erstcrer ist iomit gewählt. Flensburg. (Priv.-Tel) Bei den Stadtverord nete » w a h l c n in Apenradc siegten die Deutschen gegen die Kandidaten der Dänen und Sozialdemokraten mit .'458 gegen 82 Stimmen. Der dänische Kandidat war der Landtogsabgeord- nete Hamen. Düsseldorf. (Priv.-Tel.) Die Gelsenkirchener Gnßitahl- und Eisenwerke können nicht nur keine Divi dende verkhcilen, sondern müssen zur Bestreitung der Abschreib ungen theilweiic die Reserven hcranzwhen. Breslau. (Priv.-Tel) DaS bieiige Schöffengericht ver handelte henke über die Privakbeleidiqnngsklagc des Malers Carlo Böcklin in Florenz, des ältesten Sohnes von Arnold Böcklin, gegen Prof. Tr. Richard Mukher. Pros. Muthcr harte behauptet, eine Anzahl von Carlo Böcklin in der venezianischen 'Ausstellung ansgestellte Bilder seines Vaters seien gar nicht vom alten Böcklin gewesen: im Artikel hieß es weiter, noch im Grabe laste man den Alten malen. Die vom Vorsitzenden dcS Schöffen gerichts gernachten Vergleichsvorichläge scheiterten, weil Pro? Mntber erklärte, er könne seine Vehaiivkungen nicht zurücknebmen. Der Gerichksboi beschloß die Vertagung. Carlo Böcklin soll ein vollitändiaes Verzeichnis; der ausacnellten Bilder einrelchen Zum nächsten Termin sollen Sachverständige, darunter Prof. Lcnvach und Mar Liebermann. geladen werden. Tborn. (Priv.-Tel.s Wegen des in der NeuiahrÄiacfft im Erbbegräbnis; des Rittergutsbesitzers v. Wolfs verübten Ein b ru ch d i e b st a h I s. wobei 1l zum Thcil verlüthetc csärgc ge waltsam geöffnet und durchwühlt und zwei werthvolle Ringe ent wendet wurden, vcrurtheiltc die Strafkammer zwei polnische Arbeiter zu 8 bezw. 4 Jahren Zuchthaus, den, 16jährigen Sohn des einen zu 5 Monaten Gefängnis;., Tie Ehefrau des Anderen, die der Anstiftung zum Einbruch hescüuldigt^war. erschien nickt zum Termin und entleibte sich durch einen Schnitt in die Kehle kurz vor ihrer Verhaftung. Dar in itadt. Amtlich wird gemeldet, das Baceel! i' s ch e Verfahren sei mit theilweiiem Erfolge bei frischen Fä ilen von Maul- und Klauemencke angcwendel woiden. Aus Beschluß des Ministeriums soll die Anwendung des Verfahrens aus Wunsch der betreffenden Besitzer und aui Kosten der Staatskasse erfolgen. Wien. (Priv.-Tel.I An dem am Donnerstag zu Ehren des Königs von Griechenland stattsindendcn Diner beim Kaiser wird der ebenfalls hier eingetrossene Oberkommandant von Kreta, Prinz Georg von Griechenland, Theil nehmen, — Was den Stand der Krisis anlangt, so soll eS Heran v. Korber gelungen sein, die Ezechc» zn einer beschleunigten Vei- bandlung des Budgets zu gewinnen. Tic Frage, ob Rezck bleib,, ist noch unentschieden. Wien. Der Rudgetgusschuß des Abgeordneten bauies nabni einen Antrag Baernreither a». wonach die Budgets für lMi und 1002 gleichzeitig beratkc» und einem Referenten zu gewiesen, die ans Grund des 8 114 dnrchgciührtcn Budgets da gegen besonders behandelt und einem anderen Referenten zugcthcilt werden sollen. Wien. lPriv.-Tel.I Die 7. evangelische Gencral- synodc hat beute zu der „LoS-von-Ram "-Bewegung Stellung genommen. ES wurde folgender Antrag angenommen: „Tic Generalinnode als kirchliche Körperschaft lehnt cs l. ab, übe die in der römischen Kirche entstandene Bewegung zu utthcüen. soweit sie politischen Gründen entspringt: 2. sie oegrühl alle aus Ueberzeugung erfolgten Uebertrittc: 3. dankt den Förde,- ern der kirchlichen Bewegung; 4. erwartet, dah evangelische Geist liche ebenso frei non agitatorischem Auftreten wie von Menschen- furcht die patriotische und dynastische Treue pflegen: 5. beklagt auf dos Tiefste die von den Behörden geübte bereits zur Straf- Versetzung gediehene Verhinderung des Ucbcrtritts: 6. ist ent- rüstet über die gegen Luther und die Reformation sogar von der Kanzel geschleuderten Verleumdungen: 7. verwahrt die Prote en ihrer Kaisertreue und ihre: es Protestantenpotents." Wegen - - ^-stören wird eine Denkschrift den Kaiser und die Minister ausgearbcitet. gossn-ssÄ wsqgnz-' ,lwnll22
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