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Dresdner Nachrichten : 02.07.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188307021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18830702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18830702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1883
- Monat1883-07
- Tag1883-07-02
- Monat1883-07
- Jahr1883
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 02.07.1883
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enehin. itrlS in Stadt, ralben. welche t, ener- i liebe« inc pe- slck,crn. tlugobr fre »- ersucht. »a- io« k. an, Nk.an, an. st-ae rk. onzen, jf. an. >Idrah- Rk.an, an. irk an, e von s. an. lk. an, , von 8 von S mit ! an, rren» re.re. ahl zu ntrrie- NN, it mWg HM.. llaad- leichte I, un- , für Etuis )amen e aller leider, ötaub- stenrc. chand« 2!). 1. Jta- IS rzwel iS od. hon«, e» in nden Be- iingcn Zinna iv in Voll». „ aller nilant baa- vzin. M. tiaen rre. -WSÄM' »«,!,» »litt eri»e«n> «I,U ch IrLtz 7 u»r t.» »k»-d. r Mariciistr.I». Iid01»»me»ld»»kil VtkNlllllljiUch L Morl M Viqe., durch di« Psfl » Mark 75 PIg- Mumm. Iv Pi»«, yiie dt« rillck^nb« einaelaudcerMo. «ulcriplk mach! I>ch dir Nedacttiu nicht vcrbmdllch Annoncen dir un« nelmen on! Die «nnonce»>vulca»k p.chaas««- fiein » vc«i«r: — Nudolt »tilg«', — 2au0« » aomp.t — Suunlldendanki - <». M»U«r u- 0>o,iltz: — liiod. Ute» i» Magdeburg: — I. Barrl L Uo. tu Halle; — Steiuer in Hamburg. Hageklatt für Politik, Auterlialtmia.Gcschäftsmrktlir. Sörskiibtricht, FrciMnliste. rernfirech-rtkle« «r. 11 (Allst.) u.»»« (Neust.! Nnlerate werden »iarieuliraße >7 di» Nachm. » Uhr angenommen, kionnlago bi» Mt»ag»tS UHr. An Vl.'.iswdi i.ur au LNochentagen: gr tkioileigni^ Nr. b bibNachm. »Ihr. — Tic onioallig« 'lleirireiie loUk I» V«. liingeI.,nlli dt«Ae>le S0P,. ibiue lliarnniic für da» niichil- tagigc acschrilien der Juierale uird nicht gegebcn. »lutwiitigc Ännoncen» Austräge iniciiren mir nur gcgc» Prä»», meraudo Zahlung durch Nrics. tuarlcu »der r>ajtciNiä!Uu»i. Acht Ciibcu koileu U> llig. Iuicratc sur drc Mnntngt > 5 uuuncr »der nach e ucm geiitagc die PeUNeilc 20P.. ff»ii,«s»t«e8 in kili»ivr-(tWs«kti«n N elerranto I»,rlr»aa>'u, »rl> Nioaeu u>ltto»reri«,UIU»t äaUorre-panäeaeo sio. j Lu-lMrlici-o UIur.ilirlv l'uitallsta» rvvrllo» ncaUo adgoxvdvn uull uartl »uonLrtri träne» vorimrickt. Js liniüro» vr«««!««, IVIIvili ulle-ivtl. 21o. n. 8«»i«Iilvu»tr. « am 1'vntplatr. ---Sr-^!!LLrs^ib!S!LSb!S!SSr!k- als: ILvüser, Vldailiv», Alveimattix tä, l oiiiliiten» V«»d>ollv»» et«, in grosser .^usu.ilil. Laxor von n I'atO«t-I1«»>rrt>ItNtv»Ilvirvr ru Originsluroison. »orulinrel ttUeligir, >8 2 >ViIsärulsorstr. 2, runilodst il. nr ^ftm.'nlct. tzj L). ^limsi-ict, L«iulz?I. HolUelnriNlt. Knoli «Ivr levbvrtdrLN z de«tv Alnrls« von , t liöni^l. llttinpvlkvki; r N, ^ Ä nin <»r^<»rkxr»nirid«ri. jj bvon^vter Inventur 6n6ot. ^or Vorkmit' oiner L*nr1l« i vv»8tl»ivil«i»»«tvi» V e» p i t«««« i i v - t ö k v I «» > Iv MeLIM I L»^»UI » bvilvutviiil I*rvl«vn st«lt. s Lrosütv^ i-sgen am plairv. Np. 183. 28. Jahrgang. Auslage: 38.000 Lrpl. > W i t t e r n n n S au s s r 6, te n für den 2. Null. Mäßiger, u»l>c- i > tlimmter Wind, ziemlich Iicilcr, Gewitterueigunii, Tompcratur warm.! Dresden, 1883. MvNtag, JttlL. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." M aiIand Nach Dcrvio ist Gendarmen« geschickt worden, weil der dortige Geistliche die Bevölkerung dadurch ausregt, datz er den Theatcrlirand als Gottesgericht daritcllt. Drcsden. 2. Juli. — Die gerüchtweise niitgetlieilte Notiz über das angeblich von Sr. Maiesläi dein ilönig gelegentlich der Ucbcrrcichung eines Bou- guetv und eines Kreuzes beim Besuch der landwirtblchastlichcn Ausstellung in Divvoldiswaldc gepflogene Gespräch bestätigt iicb keineswegs wörtlich, ist vielmehr auf eine allgemeine Aner- keimimg der von Herrn Kunst- und Handelsgärtner Philipp ausge stellten trefflichen Erzeugnisse zurückzusittiren. — DaS offizielle Verzeichnih der Prämiirung der Lygieine« Ausstellung in Berlin liegt nunmehr vor. DaS vorläufig bezüglich sächsischer Aussteller davon Mitgetheiltr bestätigt sich im Allgemeinen: nur hat die Firma Friedr. Siemens für ihre Dresdner Fabrik auch eine goldene Medaille erhaltendie andere goldene Medaille nel der Berliner Firma „Siemens u. Halste" zu. Außerdem erhielt der Ingenieur Scharowskn aus Dresden, der Erbauer der Kuppel der Ausstellung, ebenfalls die goldene Medaille. Damit sind von 40 vertbcilten 6 aus Sachsen entfallen. — In Bad Karlsbad ist. wie man uns von dort schreibt, Se. Ereellenz der frühere Reichskanzler von Oesterreich-Ungarn, Gras B c u sl, znm Kurgebrauche eingetroncu. — Unter den größeren F e st l i chk c it e n. welche auf dem Programm der nächsten Woche siguriren, befindet sich am Mittwoch bas im Kincke'schen Bade vom JuliuS-Otto-Bund zum Besten der Ferienkolonien veranstaltete große Concert. Am Sonn abend dampft der Verein „Mappe" nach Weistropp ab, um in dem dortigen schattigen Park eine kostümirte „Bauernbochzeit" zu feiern; am Sonntag unternimmt der allgemeine Dresdner Handiverkcr- riceein einen Ausflug nach Annaberg. (Preis der Fabrt ü Mark.) — Mir Beücbung auf die in Nr. 179 der „Drcodii. Nachr." enthaltene Mittheilung über die Auflösung der Versammlung Leö hiesigen FortbildungSvereinS und die Verbindung, in welche die „Fre^e wisiemchaitliche Vereinigung" mit dieser Angelegenheit ge bracht ist, erklärt der Unterzeichnete Vorstand: I) Es ist unrichtig, daß der betreffende Vortrag vorher in der Freien wissenschaftlichen Vereinigung gehalten worden ist; 2) auch im Nebligen ist die Dar stellung, soweit sie die Freie wiffeuschastliche Vereinigung betrifft, tbcils unrichtig, tlieils ungenau. Leipzig, den 30. Juni 1383. Der Vorstand der Freien wissenschaftlichen Vereinigung an der Leipziger Hochschule. I. A.: E. Leidig, stuck, zur.: — Wenn auch die vorgestrige Nachfeier des Erato - Soni- mer-Festes den althergebrachten Namen „Katerbummel" führte, so licrrichte bei den Theilnehmcrn an derselben weder Kater noch Bummelei vor: im Gegenthcil waren die aus dem Sehillerschlöß- chen abermals sehr zahlreich erschienenen älteren und jüngeren Glieder, Freunde und Freundinnen der Erato hocherfreut über die Frische und Urwüchsigkeit, mit welcher eine größere Anzahl Eratoneu eine reiche Fülle siim- und wihreiche Ucberraschungen zur Dar stellung brachten. Nach dem wohlgelungcnen Vortrage von Chor- und Emzelgeiängen vroduzirten sich in dem bekannten Lebrun'schen Schwank „Humoristische Studien" die Bctbeiligtcn als wahrhaft „humorvolle Studenten", andere Eratoncn durch urkomische Pro duktionen auf Flöte und Geige, wieder andere durch den Vortrag der von ihnen mit netten, originellen Wort- und Bildcrwih reich lich ausgcstatteten Nr. 78 der „Katcr-Bummel-Kncipzcitung , sowie endlich durch eine „Ertra-Gala-Sommcrsest-Bcncfiz-Gratis-Elite- Kunst- und Zaubervorstcllung". welcher das unvermeidliche Tänz chen folgte, olme daS ja das Fest keinen richtigen Abschluß gefun den haben würde. — Zur Statistik deS „Siebenschläfer s", der am 27H in herrlicher Wetierjaunc vorübergcgangen, giebt Dr. Aßmann in der „Magdcb. Ztg." einige interessante Daten. Bei einer Zusammen stellung der Beobachtungen von 17 Jahren zeigt cs sich, das, nach einem regnerischen „Siebenschläfer" von der nächsten Woche 32.6 Prozent regnerisch, nach einem trockenen „Siebenschläfer" aber 35,01 Prozent regnerisch, von den nachfolgenden 12 Tagen oder 7 Wochen waren aber nach regnerischem Lostage M,1 Prozent regnerisch, nach trockenem aber 33,1 Prozent. Es war also die Wahrscheinlichkeit einer Regenperiode nach trockenem „Siebenschläfer" »iw die nächste Woche um 2.9 Prozent, für die nächsten sieben Wochen um 2,4 Prozent größer für den trockenen Lostaa. Unsere Landwirthe und Alle, welche Grund haben, dem Wetter Aufmerksamkeit zu schenken, werden al>o gut tbun, ihre Hoffnungen nicht nach dein «m „Sieben-, schläfcr" herrschenden Wetter herauf- oder herab zustimincn. Viel mehr Berechtigung hat cs, nach den Wctterbüchern. die Witterung der Tage vom 8. (6.) bis 15. (13.) Juni für entscheidend -n halten. Und darnach hätten wir einen günstigen warmen Sommer zu er warten. dem es auch an zeitweise,! Niederschlägen nicht fehlt. — Der Winddrnck bei starken StNrmen ist theo retisch zwar, aber noch nicht erfahrungsgemäß festzuslellen gewesen. Nach der Theorie soll der Maximaldrua pro Quadratfuß 50 Pfund nicht übersteigen. Bei einem der lebten Cyclons, welche die süd lichen Staaten Amerikas verheerten, ist jedoch aus einer Bahn im Mississippi-Staate auch «ine Locomotive vom Orkane umgeworfen worden. Dazu aber war ein Winddruck von 93 Pfund pro Qua- dratsuß erforderlich. — Bezüglich deö gestern erwähnten unglücklichen Dienst mädchens von der Blumcnstratze» welches, mit gräßlichen Brand wunden bedeckt, nach dem Carolahause gebracht wurde, erfahren wir noch Folgendes: Das Mädchen, welches gestern Sonntag Vor mittag noch lebte, ist namentlich am unteren Tbeile dcS Körpers und an den Armen stark verbrannt; der Theil der .Haare uniniltel- bar über der Stirn, ist von den Flammen völlig weagescngt worden, während sonderbarer Weise die Haar« am Hinterkopfe unberührt geblieben sind. ES ist nicht richtig. daß sich das Mädchen vom Fenster aus herab in die Wanne gestürzt hat, sie wäre da. da das Fenster in der 2. Etage lag, ohne Gliederbrüche nicht weggckom- men, vielmehr hat die Aermste, als sie sich brennen sab, die Be sinnung verloren und ist, anstatt sich aus die Erde zu werken und die Flammen so zu ersticken zu versuchen, die Treppe hinab in den Hof gelaufen, woourch sie den Brand natürlich mir ansachte. ES soll auch kein absolut unvorsichtiges Gcbahrrii mit Petroleum vor« liegen, vielmehr soll. als daS Mädchen ein Streichholz anzündete, von demselben ein Fnnke ab- und gerade in die freilich leider offen gelassene Petroleumstasche gesprungen sein, aus welcher eben der vetr. Kocher neu gcfUUt worden war. DaS arme Mädchen hat Un glück. Schon tm vorigen Jahre ist ei einmal im Keller in Flaschen hinringesallen und bat sich dabei so arg geschnitten, daß länger« Kraistheit die Folge war. DaS neuerliche Unglück ist dovpelt be dauerlich. da daS Mädchen, wie unS erzählt wird, kranke Eltern mit unterstützt. sich bei gröffnetcin Fenster mr Ruhe gelegt und war eingeschlajcn, als plötzlich in der 10. Stunde durch das Fenster ein Nachtschmct- tcrling, zur Svecies der Noctucn gehörig, ins Zimmer und zwar direkt in das Ohr der Schlafenden ichwirrte. in dessen Inneres er schlüpfte und sich dort lestsetztc. Das vor Schreck und Schmerz ge- ängstigte Fräulein eilte in Begleitung ihrer 'Mutter sofort zu Hm. vr. M. in Striesen, der jedoch seinen ärztlichen Beistand, sei es der späten Abendstunde wegen oder daß er sich nicht an eine Operation heranwagte, abichnte. Die ersehnte Hilfe wurde der Dame endlich am nächsten Tage früh durch den als Ohrenarzt renommirten Hr». vr. Schmalz hier zu Theil, der zuerst den Leib des Tbiercs und dann Flügel und Kops auf operativem Wege nicht ohne Mühe und Vorsicht enlsernte. Eine Troinmelsellentzündung dürste jedoch im merhin zu befürchten sein. Es ist dies der erste Fall dieser Art, den Hr. vr. Schmalz in seiner Praxis zu verzeichnen hatte. — In der letzten Monatsoeciämmlung des Vaterländischen GcbirgSvercins Saxonia theiitc der Dorsttzende nach Aufnahme von 6 neuen Mitgliedern mit, daß die Wegeanbringunge,, richtig weiterschreiten und auf Hintcrhermsdorfcr und Schmilkaer Gebiete wiederum 12 Wegweiser zur Aufstellung gelangt seien. Die Mittel zu einem von Schmilka nach der „Kleinen Bastei" zu bauenden Wege wurde bewilligt und bofft man damit einen weiteren Schritt gethan zu haben, senem, jetzt noch wenig beachteten Dörfchen das Interesse der Touristcnwelt zuzumenden. Tie mit Damen zu unter nehmende Somrmrpartie wurde für den 8. Juli festgesetzt und dabei ein Picknick im Großen Dome, sowie eine Begehung der reizvollen Elbleitcusttaße projcktirt. — DasWiener-Garten-Etablissement ist auch bereits für das in nächster Zeit statlfindciidc große Kricgerfcst als Empsangs- und Wohnungs-Bureau wie als Fahiicnguarticr erwählt worden. Im Lause dieser Woche werden auch die im Vorjahre so beliebt gewesenen Monslre - Konzerte der vereinigten Trcnklcr'schen und Wcrner'schen Kapellen wieder ibren Anfang nehmen. Der Garten selbst hat inzwischen eine anziehcnvc Bereicherung durch Ausstellung einer außergewöhnlich schönen Voliere — die Malerei ist in japanc- sischem Style vom Dekorationsmaler E- Helmers hcrgcstcllt — er fahren, in welcher zahlreiche exotische Vögel dem Auge eine an genehme Unterhaltung gewähren. — Neben den Ferienkolonien, bei denen die Kinder Alles um sonst geliefert erhalten, hat sich der Wunsch geäußert, einen Land aufenthalt auch solchen Kindern zu gewähren. deren Eltern die diesem Pri v at uute rirel> m e n gar Nichts zu thu» bat. so keimt er die Herren Lehrer Richter (Ammonsiraße 45) und Schrcmp- lcr (Holbcinsiraße 45) zur Genüge, um beide Herren, die eine Knaben- und eine Mädchenkolonie gegen Entgelt hinauszusülweu beabsichtigen, solchen Eltern, die hierauf reflektire», dieselben empfeh len zu können. — Leipzig, 30. Juni. Nach genauer Information muß zur Richiigsiellung der nemichen Mittkcilung über die Gefahr, in wel cher die „Freie wissenschaftliche Vcrcinigun g" an der Universität in Folge eines volkSwirthschafiiichcn Vortrags eines "tudcntcn geschwebt hat, Folgendes bemerkt werden: Der akade mische Senat mar eö. der sich über die vom Polizciamt ange regte Frage der Auflösung jener Vereinigung auözusprcchcn balle, und tncr war es in der Thal besonders der Gch.-Rath Röscher, welcher den Ausspruch that, daß jener Vortrag ein wissenschaftlicher gewesen und darum nicht zu beanstanden sei, weshalb denn auch vom Ppenat aus die Auflösung nicht cingegangcn wurde. — Bezüglich der Einführung von Bczirkswahlen für die Ltadtverordnelenwahl hat sich auch der Rath den Anschauungen der Stadtverordneten, Laß eine Aendenmg des Wahlsystems nicht uöthig sei, angcschlosscii. Der „Stadtvercin", der ein sehr großes Gewicht auf eine solche Aenderuug legt, hat deshalb in seiner letzten Versammlung noch viel Pulver dafür verschossen, hatte auch den Stadlvcrordneleiworflehcr vr. Schlitt, der seinerzeit Berichterstatter über die Frage gewesen, zu der Attake eingeladen. Letzterer aber erschien ans dem Kampfplätze natürlich nicht und so hat sich auch dieser Pulverdamps, ohne be sonderen Schaden angerichlet zu haben, bereits wieder verzogen. — Im ttause dieser Woche yadcn wir wieder zwei sehr tüchtige und beliebte Mitglieder unseres Theaters verloren: Frau Sänger und Herrn Stöckel. Trotz einer weitverbreiteten Unzufriedenheit mit der Slngcmann'ichen Direktion hat bisher noch Niemand der selben öffentlichen Ausdruck zu geben gewagt; Herr Stöckel aber war es, der bei semeni letzten Auftreten, wo er mit Ovationen überschüttet wurde, in seiner Abschieds- und Dankesrede von der Bühne herunter frank und frei auSzusprcchen wagte, daß er »gern auS einer künstlerischen Stellung scheide, in der ec nnmcnt- ich im letzten Jahre keine Ursache geltzabt habe, sich glücklich zu fühlen'', daß er aber ebenso gern „lpätcr, unter anderen Verbältnissen, nach Leipzig zurückkehren würde", ivo er so viel Wohlwollen und Liebenswürdigkeit erfahren. — linier Nachdardors Reudnitz kann seinen Anspruch, eine Stadt werden zu wollen, setzt auch damit begrüirdcn, daß sich „eben zahlreichen iuvuslriellcn Etablissements nun auch ein Bankiergcschäft daselbst ctablirt hat. Der frühere Gemeindcältesle Ackermann hat dies gethan und wird vielleicht dem dortigen Vmschußvcrem, in dessen Aussichtsrath er lange Jahre Vorsitzender war, eine empfindliche Konkurrenz machen. Für die Strebsamkeit des Mannes spricht es jedenfalls, daß er es vom Obernachtwä'chter und Aichamtedeamtcn in Leipzig bis zum Bankier gebracht hat. wenn auch sein Ausscheiden aus dem Reud- nitzer Gemcindcrath unter Umständen erfolgte, die der Gemeinde keine Veranlassung zu besonderer Trauer gegebcn haben sollen. Zwei andere Vorstadtdörfer, Anger und Crottendorf, haben be schlossen, sich »u einer politischen Gemeinde zu vereinigen und möchten am liebsten den Namen „Albertstadt" annehmen' die AmtShauptiiiannjchast, welche die Vereinigung an sich unterstützt, widerstrebt aber fortgesetzt der Beilegung dieses Namens. — In Meerane siarb dieser Tage der Üandtagsabgeordncte Commerzicnrath Rickard Müller (Inhaber der Firma „Strubel! u. Brüller) im erst 57. Lebcnöjabrc. — In W u r z c'n ist die Augenkrankbeit unter den Kin dern in der ersten Bürgerschule wieder stärlcr ausgclrclcn. Uebcr 20 Erkrankte sind bereits wieder vorhanden. — In Plagwitz riß dieser Tage das 10 Monate alte Kind eines Fabrikarbeiters einen Tops mit heißem Kaffee um und ver brühte sich dabei so, daß rS am Freitag gestorben ist. — Eine Fabrikarbelters-Ehesrau, NainenS H. in Linden au, erhängte sich am Sonnabend. — Beim Bau der neuen Kasern« in Zwickau ist abermals ein Mann durch Sturz tbotlicb verunglückt. Es war dies der Handarbeiter Walther von dort, 40 Jahr alt, verheirathct und Va ter von 4 Kindern. — In Viebla bei Kamen; ist in der Nacht die Schasmcister-Wolmuiig uud die Scheune de: Wobser durch Feuer zerstört worden zum 30. v. Bk GutSbcsitzcrt — In F > e i b e r g S d ors bei Frcibcrg brannten am30.Jum die Wohnhäuser deS Zimmcrmaims 'Naumann, ocr Wiliwc Säu berlich und des penj. Schmiedersieiger Fohst nieder. — Am Sonnabend Nachmittag schoß sich in Chemnitz eir. in der Leipzigcrstraße wohnhafter Eiscndrebcr mittelst Terzerols ii, den Kopf. Den Too fand er aber nicht und befindet sich jetzt be- reits aut dem Wege der Genesung. — Am Sonnabend Nachmittag kurz vor 3 Uhr stieg in de, Schenkendorfstraßc in Leipzig eine Windhose auf; die gancr Straße wurde in einen schwarzgraucu Dunst gehüllt, der Sturm tobte dabei sebr heftig. — Am Freitag verunglückte die Mutter deS Erbgerichtsbesitzcis Pomp zu Markersbach durch Sturz vom Scheunenbodcn aus die Tenne. Der Tod erfolgte sebr bald. — Beim Einschirren seines Pferdes erhielt in Kittlik de» Grundstücksbesitzer Häusler von dem Tbicre einen solchen Schlag vor den Kopf, daß er zusommensank und alsbald eine Leiche war. — In Aiyiau hat sich eine Frau nicht gescheut, den Putz zi. ihrem Kleide von einem Grabe zu — stehle». Der dortige Krieger- verein hatte eines verstorbenen Kameraden Grab geschmückt mir unter den Blumenkränzen befand sich auch einer mit großer seidener Schleife, auf welcher zu dem noch eine Widmung gedruckt war diese hat das Frauenzimmer voni Grabe gcbolt, umfärbcn lassen und so zum Ausputz ihres Kleidungsstückes verwendet. Sie wird sich wundern, wie thcuer ilw diese Schleife werden wird. — Am Donnerstag Nachts 12 Uhr brannte daS Wohnhaus des Holzarbeiters Kluge zu Di arbach bei Leubsdorf nieder und zwar in solcher Schnelligkeit, daß die Bewohner sich nur durch .Herabspringen aus den Fenstern retten konnten; leider soll aber ein älterer Mann noch vermißt werden. — Läudecricht, 2. Juli. Str<N!ammcr II. s Nlir HnWivcrlaii'li!»» gcye» de» Schnc>dcrecic»cn Ami»!, Gil'.iiiier tu T1>aui»i>t wcqcn LiNlichviUvcnncchcu. 10 gen«! den LAIculucchl Kurt Moritz Hcukcr ou» Nlroüvoiglcder» uczcn iahrlus! gc> Vunldslyiuno. »e-icn dcn LiWcr„cIlIlcn vmil Höhne nur Schönöriuiu locecn Dctrun». X» , qcoc'n dcn Ertzcöienlen voni» »lcvbcrn o»ö Holnnüein N'cgcn Nrknu. dcnkLlichnng. N tzci,cn dcn !nil,cren Prövilionörcijcndeii Eduard Scrlach cur Lrcrdcu wc^en Unlcrjchlcchnini und Bclrog. LVitte>.'»r»n tun» I. Juli. Baramcicr nach Oökär rwlolt, Wolislratzc l! IMiltaaS): 762 Mm., scit „klier» -i Mm. acslicacn. TI>crmomctr»arälll» luich Rcäumur: Tcmpcraturgl" »"W„ niedriksic Tcmpcratttr 1v» W-, höchste Lemp. MV, o W. Hciter. Säd'Lsi-Wind. Elbhölle in Treödcn» 1. Juli, Nachmittags: 10 Cent, über 0. Altsiädtcr Feuilleton. Hosthcater. DaS erstmalige Auftreten des in diesen Tagen hier mchrcnvähntcn jungen Barylonislen Hrn Otto Brucks ^vorgestern Abend als Hecrruser im „Lohcngriu") läßt nach Art der kurzen und nur einseitig deklamatorischen Partie ein Urtheil über die künstlerische und selbst stimmliche Leistung--- sälngkcit nur sebr beschränkt zu. Soviel indessen ergab sich, daß dcr Gast eine gleichmäßig schöne Baßbarytonslimme von bcveutcndci Fülle besitzt, die leicht anspricht und auch großen Umsang zu habe» scheint, so daß man seiner nächsten Rolle: „Holländer" mit allem Interesse entgegcnscben kann. Dcr Ton halte mitunter einen ge ringen gaumigen Aeischmack, was indessen möglicherweise nur eine Folge des durch begreifliche Bcsangenbcit gedrückten Tonansatzcs gewesen sein mag; Hr. Brucks stand nämlich überhaupt zum ersten Male auf offener Szene. O. K. Briefkasten. P a v p e n d o rf. „Bei uns wurde jetzt die Jagd verpachtet jedoch ohne Auswahl dcr Lizitanten. Ist eS gcictzlick, erlaubt, ohne Auswahl zu verpachten oder nicht? Die Jaadgenoflenschaft bat zwar beschlossen die Jagd ohne Auswahl inZvcrpacblcii, aber dcr Königl. AmtShaliptmannichast keine Anzeige gemacht" — Ist ganz in der Ordnung! A b. Nascha u. „Auf welche Art und Weise sind die Ameisen zu vertreiben rcsp. §u vertilgen? Mein Garten ist mit einer Unzahl von solchen Ameisenhaufen bedacht." — Man legt Iee>: Flasche», den Rand mit Znckerwaffer bestrichen in die Nähe der Ameisenhaufen ui.d ladet diese höflichst ein, sich darin zu vcria»imc'.:>. Ist die Bulle voll, so schüttet inan Spiritus daraus, tödtct dadurch vre Ameisen und gewinnt zugleich eine gegen Gliederreißen pp. sehr wirksame Essenz. » C. Wegcner Leipzig. „Jin Briefkasten dc-s lctzlen Montags beantworten Sie eine Anfrage auS Oederan über die sinn lich Bismark'sche Familie. Bis vor nicht langer Zeit wußte ich cS auch nicht anders, indes- habe ich in einer Berliner Zeitung gelesen, daß dcr Fürst ein Majorat, bestimmte Herrschaften ,„jt dem Fürsten- titcl nmsasicnd, gestiftet habe: sollte daS dnmalS falscb angegeben worden sein?" — Sic haben Recht. Dcr Fürstcntitel übertragt sich stets ans denjenigen Sohn, welcher das Majorat anttitt. Die an deren Söhne verbleiben iin Glafcnstandc so lange, wie sic eventuell zum Majorat gelangen. „H err C. (5. i n K. bittet um freundliche Aufklärung auf welche Weise die Dampffähre zwischen Loschwitz und Blnseivig ge lenkt wird, und wie es verhindert wird, daß die beiden .Kellen die im Master liegen zum Gebrauch der Kettcndampfer sich beim Falnen nicht verschlingen. — Die Kette der Dampffähre liegt.lang in dcr Mitte des Stromes, so daß die Kette dcr Kcttcndampfer mit der Dampssäbrkcile nicht in Collision kommen laiin. Wanderer. Wenn in einem einsamen Dorfe der De-i zur letzten Ruhestätte durch grüne anmutliigc Auen oder im Wintcr durch reine weiße Schneegesildc führt, so wird die Seele dem ent sprechend beint Hinaustragen eines geliebten Enlschlasenen feierlicher gestimmt. Meine Reisen führten mich schon du-ch manch heimliches stilles Dorf, dcr Fricoliof und dcr Weg welcher zu diesem führte, war oft das Beste davon, so daß man unwilltürlich ausrief: „Hier möchte ich ruhen!" So kam ich auch jüngst durch den anmnlhigen Grenzort Deutich-Einsiedel. .ES wurde gerade ein junges Maschen begraben, die Betbeiligiing dcr Leidtragenden war trotz des heftigen Regens enorm. Der Gottesacker liegt auel'schön da an einem Berg abhange: aber dcr Weg zu demselben ist schrecklich schlecht, er führt nach unnötlngcn Krümmungen zwischen zwei Häusern dicht an einer „Düngcrstätt'e" unter einer „Dachtraufe" vorüber wo an ein Aus weichen der Enge wegen nicht zu denken ist. 'Nun börtc ich, da die betriff enden Grundslückbesitzer sich nicht freiwillig erbieten den Raum zu einem panenden geraden Wege gutwillig der zu geben: können diese nicht ortsbcliördtich gezwungen werden dies gegen ge setzliche Entschädigung tbun zu müssen, um diesem scandalöscu. Pietät entwürdigenden Ucbelstande abzuhclfcn?" — Vielleicht Hilst diese öffentliche Mahnung, das Versäumte nachzüholci!. ***Lo ticken. «Ick bin ein Mädcbcn von 16 Jahren— In allen Künste» wobl erfahren — Kann i»chcn und braten, nähen und stricken, — Auch waschen und bügeln, stopfen und sticken. —
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