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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-08-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-192308277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19230827
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19230827
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1923
- Monat1923-08
- Tag1923-08-27
- Monat1923-08
- Jahr1923
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.08.1923
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Riesaer M Tageblatt und Mtblatt um Änreiatr». Montag, 87. August 1S23, abends ISS 7«. Jahr« --.-.j L-.'"L!LLL^SLSL.LM-L' ÄLL LL.ü",L L Am 12. Oktober 1021 fand dann in der Elbterrassc eine gut besuchte Versammlung statt, in der die Gründung des Vereins Heimatmuseum Riesa und Umgebung nach einem über den Zweck des Vereins von Herrn Professor Hein rich gehaltenen Vortrage beschlossen wurde. Als Vereins zweck wurde festgelegt: „dem Gedanken der Heimat Geltung zu schassen, rechtes Verständnis und wahre Liebe siir die Heimat in Gegenwart und Vergangenheit zu gewinnen und zn erhalten, insbesondere durch Sammlung und Wissenschaft- lichc Bearbeitung von Dingen, die siir Riesa und seine Um gebung von geschichtlichem, künstlerischem oder volkskund lichem Werte sind." Seit diesem Zeitpunkte hat eine rege Tammlcrtätigkeit eingesetzt, »m das znsammenzutragcn, waS wir jetzt als Inhalt unseres heute der Allgemeinheit zugänglich zu machenden Museums aufwciscn können. Wenn anfangs Zweifel darüber laut wurden, ob bei -er so ver späteten Errichtung des Heimatmuseums überhaupt noch die Möglichkeit bestehen werde, genügend hcimatbezogcnc Gegenstände für ein solches znsammenzutragcn, so sind er freulicherweise diese Bedenken, wie ich glaube annchmen zu dürfen, dank der aufopferungsvollen Sammlertätigkeit, die von den dem Vorstand angehörendcn und anderen an der Sache warm interessierten Einwohnern unserer Stadt ent faltet worden iü, zerstreut morden. Tie Entwicklung des Museums hat, nachdem sie anfangs durch die Schwierigkeiten bezüglich der Raumbeschaffung nicht unwesentliche Hemmung erfuhr, inzwischen einen Ver lauf genommen, wie ihn wohl die mcisrcn von uns selbst nicht für möglich gehalten haben, lind wenn ganz selbstver ständlicher Weise noch mancher Wunsch offen ist, so wollen wir daran denken, daß mir ja zunächst nur einen Grund für ein Heimatmuseum legen wollten und daß, nachdem dies ge schehen ist, der weitere Ausbau nun weniger Schwierigkeiten bieten wird als wir bislang zu überwinden hatten. Wenn wir nun in dieser Stunde bei der Rückschau aus die seit der Vcrcinsgründung verflossene Zeit ein gewisses Gefühl der Befriedigung init Recht sich geltend machen lassen dürfen, so wird doch dieses Gefühl aber in unser aller Her ze» znrückgcdrängt durch das Gefühl des Tankes für alle diejenigen Stellen, die zn dem bisherigen Erfolge zusammen gewirkt haben. Ich möchte deshalb an dieser Stelle zunächst herzlichen Dank aussprechen an die Mitglieder der städtischen Kollegien, die unserer Idee von Anfang an einmütig und jederzeit die lebhaftesten Sympathien und Förderungen entg'gcngebracht Haden, die uns trotz der bedrängten Fi nanzlage auch unserer Gemeinde die Nanmfrage durch Be reitstellung deL jetzigen MuseumSranms vortrefflich gelöst', uns das Inventar für die Einrichtung des Museums zum größ ten Teile geschenkt und überdies mit Geldmitteln unterstützt haben. Ich möchte weiter herzlichen Dank an die ganze Ein wohnerschaft für ihre Mithilfe am Werke aussprcchen, insbesondere der Industrie, den hiesigen Geschäftslcnten, Handwerkern und Vereinen und vor allem auch der Presse, die uns unentgeltlich für unsere Veröffentlichungen bereit willigst ihre Spalten zur Verfügung gestellt hat. Ich kann es mir aber weiter nicht versagen, meinen wärmsten Dank noch einigen Herren besonders zum Ausdruck zu brin gen, die bei der ganzen Arbeit immer in der vordersten Li nie gestanden haben. Ich würde cs geradezu für ein Un recht halten, wenn ich das in dieser Stunde unterließe. Da nenne ich zunächst Herrn Franz Hynek, der zwei fellos das Verdienst hat, den bereits früher, von anderer Seite vertretenen Gedanken der Errichtung eines Heimat museums 1021 mit Energie, wieder ausgenommen zn haben, der bereitwilligst erhebliche Arbeit und Geldmittel von An fang an in den Dienst des Gedankens bis an den heutigen Tag gestellt und unseren Sammlungen zunächst in seinem Heim eine vorläufige Unterkunft geboten hat, bis wir sie hierher verbringen konnten, dem ich als einen wirklich be geisterten Vertreter des Heimatgedankens und der Heimat liebe heute besonders herzlich die Sand drücken mutz. Ich nenne weiter den unermüdlichen Schriftführer un seres Vereins, Herrn Lehrer Walter Cichorius, der sich der überaus mühsamen Aufgabe unterzogen hat, die Idee der Errichtung unseres Heimatmuseums in der Einwohner schaft populär zu machen und der zu diesem Zweck in der Presse fortgesetzt über den Fortgang der Sammlertätigkcit berichtete, selbst an der Sammlung und der Einrichtung des Museums eifrig sich tätig beteiligt und fortgesetzt zur Sammlertätigkeit ermuntert und ermahnt hat. Besonderen Tank mutz ich dann weiter aussprechen un serem für sein Amt geradezu geborenen, mit Begeisterung schaffenden Herrn Lehrer Mirtschin, der insbesondere auf dem Gebiete der prähistorischen Abteilung mit geradezu be wundernswerter Arbeitslust, Kraft und Ausdauer gearbeitet hat, für die das glänzendste Zeugnis dieser Abteilung, wie sie heute von nnS geschaut werben kann, selbst ist. Dankbar anerkennen mutz ich weiter die aufopferungs volle Tätigkeit des Herrn Kaufmann Asbeck, der sich na mentlich in den letzten Wochen fast täglich um die Ausge staltung der Abteilung für Altertum und der allgemeinen Abteilung des Museums nicht nur mit Hand und Kopf be müht, sondern auch seine eigenen Mittel dabei nicht geschont hat. Nennen mutz ich weiter unter dem Ausdrucke besten Dankes als treue Gehilfen unserer Arbeit Herrn Lehrer Reuther, der uns längst allen wohlbekannte Kenner und Nm Zg. und SS. August feierte unsere Heimatstadt Riesa, zur Erinnerung an die dreihundertjührige Wiederkehr der Verleih»,rg des Stadtrechts, eine allenthalben bestens ver laufene Gedenkfeier. Obwohl aus dem Ernst der Zeit heraus von einem Hei matfeste groben Stils abgesehen werden mntzte, hatten sich doch aus vielen Orte» Sachsens Altriesaer zu diesem Feste eingesunden. Besonders stark trafen die in einer „Lands mannschaft Riesa" in Dresden zusammcngcschlosscnen Riesaer am Sonnabend nachmittag gegen vier Nhr mit Sou- derwagen auf dem hiesigen Bahnhof ein. Zwetundachtzig Damen und Herren kannst Herr Stadtv.-Vizevorsteher Tröger an der Spitze des EmpfangsauSschnsscS begrü ben. Im Namen der städtischen Kollegien hieb er die Gäste herzlich willkommen und wünschte ihnen frohe Stunden in ihrer Heimatstadt. — Während man sich hinter dem Riesaer Stabtbanner der Dresdner zum Zug ordnete, und die älte ren Damen und Herren in den berettstchcndcn Wagen Platz nahmen, wurden die Gäste mit duftenden Blumen ge schmückt. Unter den Klängen des Spielmannszuges vom All gemeinen Turnverein marschierte der Zug durch die ge schmückten Straßen der Stadt nach dem Heimatmuseum. Einweihung des Heimatmuseums. Eine stattliche Anzahl Zuschauer hatte sich auf dem Vor platz des Museums eingesunden, um der Einweihung beizu- wohnen. Der denkwürdige Akt wurde durch Herrn Bürger meister Dr. Scheider vollzogen. Er hielt hierbei folgende Meihcrcdc: Meine hochgeehrten Damen und Herren! Ein Heimatmuseum für Riesa und Umgebung einzu- weihen, der Benutzung durch die Allgemeinheit zuzustthren, und damit gleichzeitig den Auftakt für die heute und morgen zu begehende Stadtrechts,feier zu geben, haben wir uns hier versammelt. Ich heiße alle, die sich dazu eingesunden haben, auf das Wärmste willkommen, insbesondere gilt mein herzlicher Willkommengrutz der Landsmannschaft Riesa aus Dresden, die anläßlich der Stadtrechtsfeier ihre erste Heimatfahrt un ternommen hat und es sich nicht nehmen lassen wollte, auch zur Einweihung dieses unseres Heimatmuseums mit zu gegen zn sein. Es ist unS dies um deswillen eine ganz beson dere Freude, weil wir gerade daraus bestätigt sehen, wie stark die Wurzeln sind, durch die der Mensch mit seinem Heimatbodcn für alle Zeit verbunden ist. Die Idee, ein Heimatmuseum in Riesa zu errichten, ist nicht nen. Etwa um die Jahrhundertwende schon bemühte sich der Nünchritzer Oberlehrer i. N. Herr Peschelt, in' Riesa eine Sammlung geschichtlicher und vorgeschichtlicher Altertümer einznrichtcn. In jahrelanger Arbeit hat er unsere Heimat studiert, insbesondere was sie an prähisto rischen, ornithologischen und geologischen Schätzen birgt, und sich über Sachsens Grenzen hinaus einen Namen erworben. Er wollte in Riesa die Gründung eines Museums, Sem er seine reichen Sammlungen übergeben konnte, erreichen. Seine Idee siel jedoch leider auf unfruchtbaren Boden, und so sind wertvolle SammlungSgegenstände, dis wir bei größerem Verständnis jener Zeit für die Sache henke in unserem Museum haben könnten, nach auswärts ge wandert. Später unternahm Herr Oberlehrer Menbe wiederum den Versuch, etwas ähnliches zu schaffen. Er versuchte durch zahlreiche Abhandlungen in Zeitungen und Zeitschriften für unsere Heimat Liebe und Verständnis zu erwecken,' uner müdlich war er im Sammeln von heimatlichen Naturobjek ten sowie Gewerbe- und Inbustrieerzeugnissen, belehrte auch in Lehrerkreiseu vor allen Dingen in gedachter Richtung; all' das aus der Ucberzeugung heraus, daß die Heimatkunde ein überaus wichtiges Unterrichtsfach sür die Erziehung un serer Jugend darstelle und daß nur ein heimatbezogener Unterricht Heimatliche zu erwecken und zu pflegen ver möchte. Seine in der Earolaschule angelegte Sammlung hei matlicher Gegenstände bildete damals bereits ernensehr erfreu lichen Versuch der Errichtung eines heimatkundlichen Mu seums. Ter Krieg kam und brachte auch diesen Versuch wieder zum Scheitern. Seit 1V21 ist die Idee wieder erneut aufgegrisfen wor ben. Vor allen Dingen hat Herr Franz Hynek seit dieser Zeit sich mit größter Hingebung der Idee angenommen. Sein Haus ist eigentlich die Geburtsstätte des Vereins Hei matmuseum und des Heimatmuseums selbst geworden. Am 21. Juni 1921 versammelten sich in seinem Heim eine An zahl Riesaer Herren, die nach mehrstündiger Aussprache die einmütige Ueberzeugung zum Ausdruck brachten, daß ein Heimatmuseum für unsere Stadt und ihre Umgebung nun mehr ein unabweisbares Bedürfnis geworden sei. Man wies darauf hin, dah bet den immer teurer und schwieriger werdenden Lebens- und Berkehrsverhältuissen den meisten Bewohnern einer Klein- und Mittelstadt und ihrer Umge bung der Besuch auswärtiger Museen immer mehr zur Un möglichkeit werbe, daß überdies jene Museen gar nicht ein mal das zu bieten vermöchten, was ein Heimatmuseum den Bewohnern unserer Heünat geben könne, und man war sich darüber völlig klar, datz Verständnis und wahre Liebe für die Heimat nur gewinnen könne, wer seine Heimat in Ver gangenheit und Gegenwart richtig kenne. So reifte der Entschluß zur Gründung eines Heimat museums, dessen Träger ein eingetragener Verein sein ollte. In groben Umrissen wurde schon damals der Plan festgelegt,- in Aussicht genommen wurden eine geschichtliche und Anzeiger (Llbtblait um Anzeigers """ULi W" -'M« »«- --E-» »-»».«.chmv. ' der AmtS-aichtmannschaft Grossenhain, des Amtsgerichts, der Amtsanwaltschaft beim Amtsgerichte und dcö Rates der Stadt Riesa, des Finanzamts Riesa und des HauvtzoUamtö Meißen, sowie des Gemeinderates Grob«. Da» Riesaer Tageblatt erscheint jede» Ta, abend« '/,? Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Festtage. Bezugspreis, gegen Vorauszahlung, sür die Zeit vom IS. bis 3l. August 450000.— Mark einschl vringerlohn. Für den Fall de« Eintreten« von Produktionsverteuerungen, Erhöhungen der Löhn- und Materialienpreise behalten wir uns da» Recht der Preiserhöhung und Nachforderung vor. «nretaeä für die Nummer d-S Ausgabetages sind bis S Uhr vormittag« aufzugeben und im voraus zu bezahlen; eine Gewähr für da» Erscheinen an bestimmten Tagen und Plänen wird nicht übernommen Preis für die 39 mm breite, 3 mm hohe Grundschrift.Zeile <« Silben) 1S00Ü0.—Mk.; zeitraubender und tabellarischer Satz 50°/, Aufschlag. Feste Tarife. Bewilligter Rabatt erlischt, wenn der Betrag verfällt durch Klage eingerogen werden mutz oder der Auftraggeber in Konkurs gerät. Zahlung«, und Erfüllungsort: Riesa. Achttägige Unterhaltungsbeilage „Erzähler an der Elbe". — Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgendwelcher Störungen des Betriebe« der Druckerei, der Lieferanten oder der BesörderungSeinrichlungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de« Bezugspreises. Rotationsdruck und Verlag: Langer L Winterlich, Riesa. Geschäftsstelle: Gaetbettrake öS ' Verantwortlich für Redaktion: Heinrich Uhlemann, Riesa; sür Anzeigenteil: Wilhelm Dittrich, Riesa. große Verdienste erworben chat, uird Herrn Pcholograps Werner, der in gleicher Weise in anderen Abteilungen ein treuer Gehilfe bei unierer Arbeit gewesen ist und durch Uebcrlasiung wertvollen Bildcrmaterials uns dankenswert unterstützt hat. Herzlichen Tank muß ich schließlich noch dem Mu- seumsverein Gröba zum Ausdruck bringen, der di« von den Gemeindcvertretnngen in Riesa und Gröba in die sen Tagen beschlossene Vereinigung der beiden Gemeinden in geradezu vorbildlicher Weise auss rascheste aus seinem Gebiete verwirklicht, den ganzen Bestand seiner Tammlunx dem Heimatmuseum Niem und Umgebung überwiesen und dieses damit wesentlich bereichert hat. To sind wir nnn heute in der Lage, ein Heimatmuseum zu weihen, das zu den zur Zett etwa 40 Heimatmuseen Sach sens zwar als jüngstes sich hinzugesellt, bas aber nach ''einen schönen Anfängen und bei -er großen Begeisterung, von der die an ihm tätigen Persönlichkeiten getragen sind, wie ich glaube, zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Mögen sich dieie unsere Hoffnungen erfüllen und das Heimatmuseum Nieia und Umgebung zu einer Släric wer den, die Heimatliche insbesondere bei unserer Jugend er weckt'und pflegt, Heimailiebc, aus der von selbst starke und opferwillige Vaterlandsliebe hrrausivächst, wie ns unser Volk gerade in den kommenden Jahren io notwendig zur Wiederaufrichlung des Vaterlandes braucht. Lassen Sie uns deshalb, meine hochgeehrten Damen und Herren, alle in die ser Stunde geloben, den Hcimatgcdanlcn überall wieder zn Ehren zu bringen, wo er verloren gegangen ist, den Heimat gedanken, von dem in einem jüngst erschienenen KoSmoö- vandchen Francö io schön sagt: „Heimat ist eine Großmacht, unbciieglich, und letzten Endes auch unzerstörbar. Jeder Mensch ist der Riese, der immer neue Kratt gs. winnt, so oft er den Boden der Heimat berührt. Nie noch haben Fremdidccn und heimatlose Menscher einem Volke Glück gebracht. Entartung begann immer mir der Geringschätzung der Heimat und dem Vergessen und Verichmähen ihrer Zanbcrkrait, Gesundung und 'Ausstieg aber mit dem Sichbennnen auf die ewigen Gesetze der Nnrnr und dem Wicderfinden des HeimatgedankensA So weihe ich denn das Heimatmuseum für Riesa und Umgebung dem hehren Dienste am Hcimalgeüaukeu und übergebe eS hiermit der Allgemeinheit zur fleißigen Benn« tzung und zur steten Förderung. Nach der eindrucksvollen Ansprache begaben sich die Ver sammelten zur Besichtigung in das mit Sehenswürdigkeiten reich ansgestattetc Museum. Der BegrützungSabend. Die Begrüßungsfeier anläßlich unseres 300- jährigen Tradliubiläums fand Sonnabend, den 2.S., abends 8 Uhr km festlich geschmückten Saale des „Stern" statt. Der vollbesetzte Saal legte Zeugnis davon ab, daß die Heimatliche im Volke noch wach ist. und daß die Stadt verwaltung recht getan hat. diesen Tag durch cm Henuat- fcst zu begehen. Nicht nur die Einwohner der Stadt waren gekommen, den Tag festlich zu begehen, auch auswärtige Gäste waren anwesend. Uebcr den Saar hinweg razre ein: Standarte, das Wapvenbild Riesas iührend, darüber war in großen Lettern zn leien, daß die Rieiacr Landsniannschait aus Dresden anwesend tst. Ein Beweis für treue 'An hänglichkeit an der alten Heimat. Eingelcrtet wurde ne durch die „Jnbiläumsfanfare", dargeboteu durch die Hüttenkapelle der Linke-Hofmann-Lauchhammer- Werke. Daraus ergriff Herr Bürgermeister T r. Scke'-ve: das Wort: Meine hochgeehrten Damen und Herren! Am 28. Jun 1923 waren 300 Jahre verflossen seit dem Tage, an wel chcin unserer Gemeinde, dem Marktflecken Riesa, von chcin unserer Gemeinde, dem Marktflecken Riesa, Johann Georg l., durch Fürlvrachc seines damaligen _ sitzers, des kursächsischcn Kammcrrates und Direktors von Felgenhauer, das volle Staotrecht mil zwei Jahrmärkten verliehen wurde- Wenn die Bedeutung dieses sich auch nicht unmittelbar in den auf die Verleihung folgenden Jahren auswirkte, so wird doch zweifellos die Ltadk- rechtsverleihung dazu beigetragcu haben, daß sich unicrc Stadt in den nächsten Jahrzehnten und Jahrhunderten zu dem cmporhebcn konnte, das sie jetzt darstellt. zu dem Ansehen, das sie jetzt im Laude genießt. Darum harten wir die 3M jährige Wiederkehr dieses Iubiläumskagcs gern dazu benützt, alle ehemaligen Riesaer aus Nah und Fern zu einem großen Heimatfest nach Riesa zu bitten um dabei den Heimatgedanken und die Liebe zur Heimat ncuznbeleben und zu wecken. Die Schwere der Zeil aber und die Not, die unser unglückliches Volk bedrückt, muß ten uns von einer größeren Veranstaltung abhalten und eine schlichte Veranstaltung nahelegeu. Das ist auch der Grund dafür, warum wir leine Einladungen, insbesondere auch nicht nach auswärts versandt und uns vielmehr mir Hinweisen in der Presse begnügt haben. Um so herzlicher aber ist unsere Freude darüber, daß trotzdem unserem Rufe Folge geleistet wurde, und ich heiße alle die, die gekommen sind, mit uns drese Feier seitlich zu begehen, aufs wärmste willkommen. Einen herzlichen Willkommen- grüß den von auswärts gekommenen Gästen, besonders der .„Landsmannschaft Riesa" aus Dresden, die danri! ein herzliches Beispiel für die treue Heimatliebe gegeben hat. Mit unserem Dank verbinden wir den herzlicher Wunsch, daß sie sich in der Heimat recht wohlfühlen öge und datz sie recht bald dem ersten Besuche einen
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