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Dresdner Nachrichten : 17.07.1876
- Erscheinungsdatum
- 1876-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187607177
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760717
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760717
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1876
- Monat1876-07
- Tag1876-07-17
- Monat1876-07
- Jahr1876
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.07.1876
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«»rtn>ftk«ße I»0«d»n» >"«eiu»pr«i» »tnMlMr. UMiMLS. Uut«l. Nummern lv P)L«. »All»„3000V«t»l. >Ur dt« Mü«,a»e «tnge» sandter «»uulcrtpte ««cht »Ich dt« Nedaclt»» »tcht »«rbtttdltch. Ansrratrn-Annadm» au», würtd: not V»»I»r tu Hamdura, ver Nn. wtcn. Letpjt«. «alrt. vr-ilau, tzrinffurt a. M. — tt»L «»«« >n vcrttn, Lktpita, Viten, üamlulrg, ijraulsurl a. M.. MUn» chm. — 0»»d» » Ci. tn Hrankfurt a. M. — re. V»>»t tn tkdemnttz.— »»- SoIN« H tu Part». Tageblatt für Mlitilr, Zlntcrkaltmig, Keschästsverkehr,, Börsenbericht und Iremdenlijte. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Äikpslh ^ Neilhardt in Dresden. Verantw. Nedacteur: Fritdr. Goedslhe in Dresden. Lnteeate werde« Marlen» ^>rabc IN a»acuowni«n di» Ab. ü Ubr, Sbnnlaa» di» Mittag» IS Utir. In Stensladt: groke «lotier- Lbi» btachin. 4 Ubr. — Der Raum einer ci»> tvalltac» Pciitzeitc los,et tü Pfae. i^inacjandt di« Zette !tb Hl,". Eine Garantie N>r do» «Lchstlagtae Grs»»- nen der Inserate wird nicht gegeben. Auswärtige Aiinoncen- Uujtriige non u»L «nbi» kannten jUcmc» und Per« Ionen inserncn wir nur aegenPrnnunicrande» itablung durch Lritj- inarlcn oder Posieini'i- lnng. Acht Eitbi» tos! n IL Pwe. InjeiLle inr die Montag»- Nnn.nur »der nach einem Jesiieg» die Pctitjcile N Psgc. Kr. 198. Einiludrwanrigster Jahrgang ' Mitredacteur: vr. Lru» » Für daS Feuilleton: iinr«u,nnn. Dresden. Montag, 17: Juli 1876. Locales und Sächsisches — DieAvreise dcS Im hiesigen Hotel Bellevue wohnen» den KronprInzen Humbert von Italien nebst Gemahlin M-'rgarctbe, KK. HH., war ans gestern Abend festgesetzt. Scvon Mittags wurde das zahlreiche Gepäck aus mehreren Eileiibahii- lMerwagen nach dem Böhmischen Babiibose traiiöportlit. Vor- gestcril wäre» die hohen Herrschaften zum »IZesuch beim Prinzen Georg, K. H.. wo das Trcnklcr'sche Musikchor SiachmittagS .onccrtlrtt. — Die Neuanstellung von drei BezirkSschul-Jnspcktoren in Sachsen wird uns leider einen unserer beliebtesten hiesigen Schul direktoren entführen, dessen Wirkungskreis, soviel wir hören, ferner hin im Voigtlande sein wird. Dresden verliert an genanntem Herrn den unermüdlichsten Veranstalter grösserer, m>t stetem Erfolg gekrönter Feste zur Förderung edler Zwecke, einen Feuergeist aus dem Schooße des städtischen Collegiums und einen hochgeschätzten Pädagogen mit weitestem Gesichtskreis. — In der Nacht von vorgestern zu gestern, zwischen 12 und 1 Uhr, hat ein hiesiger Gärtner, Namens Feist, ein Mann von 32 Jahren, der verheirat,sct ist, von seiner Frau aber getrennt lebt, und im Januar d. I. schon ein Mal den Versuch gemacht hat, sich und seine Frau zu erstechen, dabei aber sich allein nur eine nicht gefährliche Wunde beigebracht hatte, in einem Anfall von Eifersucht eine prostituirte Frauensperson, Namens Klare, in ihrer Wohnung, Friesrngasse 1, sowie sich selbst durch zweiSchüsse aus einem doppel läufigen Terzerol zu tödten versucht, ohne aber mit den scharfen Schüssen sich oder die Klare zu treffen. Wie wir hören, hatte er ein Liebesverhältnis; mit der Letzteren unterhalten, dieselbe durch seine Eifersucht aber so gepeinigt, daß das Verhältnis; von ihr vor einigen Tagen gelöst worden war. In der vorvorigen Nacht ist nun Feist in dem genannten Hause erschienen, hat der Klare zuge- rcdet, ihm wieder gut zu sein und, als sie ihm erklärte, nichts mehr von ihm wissen zu wollen, in Gegenwart von noch 2 Frauens personen erst einen Schuß auf sie und dann einen auf sich abge feuert, jedoch, wie schon erwähnt, ohne zu treffen. Die beiden Kugeln hat man in den Wänden des Zimmers gefunden. Feist, der keinen Fluchtversuch gemacht hat, ist von der Polizei in Haft genommen worden. — Im sogm. Birkenwäldchen bei Vlasewitz hat sich gestern früh 4 Uhr — um diese Zeit ist wenigstens von Spaziergängern ein Schuß in dortiger Gegend vernommen worden — ein bei der polizeilichen Aufhebung, die im Laufe des gestrigen Vormittags er folgt ist, noch unbekannter anständig gekleideter ältlicher Herr, dessen Leibwäsche v. N. gezeichnet war, erschossen. — Der Art. 2 tcö 8 21 deö AetrlebSrcglementS deutscher Eisenbahnen bat einen iiunmebr in Krait getretenen Zusatz er halten, der von ver Erstattung für versäumte Anschlüsse bandelt. Die Regelung der Rückzahlung des Betrags erfolgt fortan durch die ursprüngliche Abgangsstation. nachdem sie allein über die Rechtmässigkeit der Forderung entschieden hat. Die zurückgezahl- tcn Fahrgelder werben ihr von den einzelnen Verwaltungen nach Maßgabe ihrer für die Fahrt erzielten Einnahme zurückgcwäbrt. ivedci cS gar nicht aus een schuldigen Theil ankommk. Wer daher legt in Folge einer nicht durch höhere Gewalt hcrbeigeführ- tcn Verspätung der Ankunft ciiicö Zugcö den Anschluß an einen anderen Zug versäumt und durchgehende NllletS hat, möge sich wegen Schadenersatzes an diejenige Verwaltung wenden, zu wel cher die ursprünattche Abgangsstation gehört. — Seine» Gedanken übcr den serbisch-türkischen Krieg macht ein F-euiUetonist in der Breslauer Zeitung in folgender humo ristischen Weise Lust: „Lieber Gott, ich banke dir, daß ich auf keinem Nedactlonöbureau zu sitzen und die Rubrik „Vom türki schen Kriegsschauplätze" zu rctigiren habe", — so lautet mein Morgcngebct, wenn Ich aus den Blättern ersehen habe, wie alle Tage die Serben und die Türken siegen, biö sic sich eines schönen TagcS 'Beide zu Tode gesiegt haben werden. Der geehrte Leser gleitet übcr die Namen der Heerführer Lschernajest, Ljeschanin, Alimpico, Zacks. Antic hinweg. überfliegt bie Namen der Flüß chen Timor und Drina und schließt die Augen, wenn er zu viel barbarische Städtcnanicn vorfindct, in bereu Enbshibcn sich Alles „sksikt", „zckat" nnv „azkot"; aber der arme RetactionS- Stratege muß mit bunten Stiften ober Stecknadeln die Stel lungen markircn, bie obscurstcn Nester mit der Lupe suchen, und webe ihm. wenn er sich irrt, denn einige controiirenbc Fähnriche oder Lieutenants sind gewiß sofort bereit, seine Unwissenheit zu bespötteln. Unv wie so sehr leicht ist der Irrthum! Ja, wenn noch gemüthiiche Namen da wären, wie Vlasewitz, Nosenthal oder Marienau; hier aber finde ich in kaum einer Druckspalte eines hiesigen Blattes. in welcher das „HclE Dunkel" der Situation ans dem Kriegsschauplätze von einem ge wissenhaften früheren Schlachtenbummler beleuchtet wird, bie zactslavischen Laute: Nikttk, Kiek, Niegotln, Zwanik, Stolaz und Widdin, -Novlbazar, Niicv, Goratzko» Mostar, Seralewo. Gatzko, Konjika und Schabliak, PreSzrka und Neretivak, Spuz, Sophia und Ezerbllna Und den Timok nebst der Drina« Was werden wir noch für Namen hören müssen, wenn wir den Balkan übersteigen und uns allmällg über Philipopel und Adria nopel VIS Coiistantlnopel durchschlagen werden! O, ihr Albanesen und Miribitcn, Serbo-Monreiicgrincr. Boöiiiakcu, Bulgaren und sonstige Gräco-Slaven, macht bald ein Ende, sonst brechen wir bei 30 Grad Reaumur im Schatten schließlich noch die Zunge." — Eiii Hochstapler, ver unter bem Namen Hugo von Rabenau, unter Vorzeigung von Bettelbriefen unv unter dem Vergeben, Secretär und Reisebegleiter deö verstorbenen geogra phischen Orientrelsendcn Frelhcrrn v. Maltzan gewesen zu sein, in mehreren Stäbten Personen der distlngusrten Stänvr, beson- Vers aber Damen aebranbschatzt hat, ist in voriger Woche von einem Herrn in Dresden, den er ebenfalls früherangebettelt batte, zufällig getroffen, angehaltcn und der Polizei übergeben worben. ES stellte sich nunmehr heraus, baß der Betrüger mit seinem wah ren Namen Brandts beißt und auö Hannover stammt. Der selbe hatte an verschiedenen Orten, so auch rlne Zeit lang in Italien eondltioiiirt und war Im Jahre 1874 In Stuttgart wegen Theiliiahme an einem Diebstahl bestraft worden. In der letzten Zelt reiste er unter bem »Namen Hugo von Rabenau, ktuli. ror. uat. herum und gab vor, daß er nach Been digung seiner Studien in Zürich mit bem Freiherr« v. Maltzan Italien, Aegypten und Ehrten bereist und biS zu dessen plötz lichem Tode tn Pffa bei ihm verweilt habe, und daß er die von Ihm geführten Tagebücher 1860—1874, von welchen er einen Auszug seinen Bettelbriefen bcigesügt hatte, zu veröffentlichen und sodann seine Studien sortzusctzen gedenke, wozu cö ihm aber an den nöthlgen Mitteln zur Zeit noch fehle. Mit diesem Manö ver bat er sich säst überall ein ircundlickicS Entgegenkommen ver schafft und auch Unterstützungen erhalten. bis diesem Treiben durch seine Verhaftung ein Ziel gesetzt worden ist. Nach seiner »Auösage hat Branbiö daS von ihm betriebene schwindelhafte Ge werbe >n Gcmcinschast mit einem gewissen Sct'eucrmaiiii auö dem Badischen betrieben, indem Beide sich gegenseitig mit gefälschte» Attesten und Beltelbriclcn versehen haben sollen. — Wenn man die Sir. li.l deö in Sckmccberg erscheinenden „Erzgeb. Volkcffr." In die Hand nimmt und den Tank liest, wel chen ein Herr »August Aueröwald in Lößnitz für die Beweise von Theiliiahme, die ihm währenv der Krankheit seiner Schwä gerin, »Anna Marie Baumann in Oberaifalter, zu Tbcil geworden sind, tarbringt, und in welchem er be klagt. daß seine unv »Anderer Hoffnung getäuscht worden sei, am Grabe der Letzteren Worte deS Trosteö zu hören, so wird man schmerz'Ich berührt, unter unse rer Geistlichkeit immer noch zciotische Eiferer zu finden, weiche selbst über das auSglcichcnde Grab hinweg und »Angesichts trauernder Angehöriger in blindem Ester loüzetcrn. Hr. Ancrs- waid theilt in dem Blatte mit, daß der die Grabrede haltende Superintendent Anackcr aus der Thatsachc, daß die Verstorbene außer der Ehe geboren habe und an den Folgen der Entbindung gestorben sei, am Grabe Veraiilaiiimg genommen habe, zu kon- statircn. daß die uneheliche» Geburten i» Obcraffaltcr in diesem Jahre sehr zahlreich seien und vic Totte eine b ü ße» de Sün derin sei, unv „daß e r s ch weigen w ürde wie ein st u m - mer Hund, wen» er dies nickst sagen wolle!" Ist es da zu verwundern, daß Herr AuerSwalv i» Folge dessen seinen Aus tritt auö der evangelisch-lutherischen Kirche erklärt? — Die gestrige öffentliche Prämii riiiig derjenigen Lehrlinge, welche in der Leb rling »arbeite»-A »lö ste llung nach dem lirtheil der sachverständigen Richter be sonders gute »Arbeiten geliefert hatten, war so stark besucht, daß der Saal Im Tivoli buchstäblich biö an die Thürc» gestillt war. »Auf einem »Podium vor dem Orchester batte die AuSstcl- lungs-Cominisstoii vcv allgemeinen Handwerker-Vereins an grüner Tafel »Platz genommen; zur Seite saßen die Nanicnö der Stadt erschienenen Herren, an Ihrer Spitze Herr Ober-Bürgermeister »Pfotcnhaiicr unv im Mittcltbcil deö Eaalcö saßen die sämmt- liehcii bei der »Ausstellung bctheiligt gewesenen Lehrlinge. Nach, dem der Gesangverein „Germania" den folgenden »AttuS durch eiitsprecheiibcn Gesang clngcleitct. hielt der Vorsitzende. Herr Steher, eine längere Rete übcr den Zweck und zu ver hüllenden Erivlg der Ausstellung. »Bedeutsam waren die Worte dcS Herrn »Professor Hartig, welcher in dergleichen »Aus stellungen ein Hilssmittcl zur Erzielung miisterhastcrer »Arbeiten erblickte und anlehnend an die offene Kritik deutscher Arbeit, die Rcutcaur von »Philadelphia herüber vcrnchmcii ließ, kräftig betonte, baß cö uiivcrkcnnhar sei, wie sehr im große» Ganzen die Solidität der »Arbeit und ihr Werth zurückgegangen sei, daß die früher so fruchtbringende Zusammengehörigkeit der Gewerbe jetzt nicht mehr oder zu wenig geiunden würde und daß jetzt das Verlangen nach periönlicher Ungebuiidenheit und nach schnellem Verdienst vorherrschend, in Folge dessen aber eben die Maiigelbaitigceit da sei re.; schließlich gab er noch sehr bchcr- zigcnSwertheWinke für die späteren gleiche» Ausstellungen. Herr Buchdruckereibcsitzcc Schröer sprach Allen, welche direct oder indircct zur »Ausführung deö neuen Unternehmens bcigetragen, Namens deö Handwerker-Vereins Dank auö und darauf begann bie ztemlicl) viel Zeit beanspruchende Vertheilring der »Prämien, zunächst an die Aussteller und dann an die Schüler der Hand werker-Fachschule, welch' letztere Vcrthcilung Herr Direktor Krctzschrnar mit entsprechenden Worten cinicitcto, nachdem inzwischen „Daö treue deutsche Herz" pon der „G c r m a n i a" sehr gut zum »Vortrag gebracht worden war. Die Prämien be standen in kleinen Geldbeträcuri, gutem Werkzeug re. und Ancr- kennuiigSbivlomcii. Letztere bilden auch selbstständig denn.Preis. Wie schon bekannt, waren eö über 200 junge Leute — darunter auch ein junges Mädchen < »Porzellanmalerei) — welche prämiirt wurden. Datür, daß diese »Ausstellungen in den Lehrlingen möglicherweise nicht nur den Trieb zu tüchtigem Lernen und Schaffen, sondern auch so früh schon einen schädlichen Dünkel und ein Streben naci) Aeußcrlichkeit wecken können, gab cö gleich gestern ein »Beispiel: Ein Lehrling, aufgeruien, trat vor an den Lisch. Er hatte jedenfalls eine erste »Prämie erwartet, erhielt aber nur ein Diplom hiiigchalten. Waö that er? Er sagte: „ich danke" rmb — nahm cs nicht, sondern ging leer zurück. — DaS Dresdner Sprach-Collegium lPragcr- straßc Nr.Ri) bürgt durch sein langjähriges'Bestehen und dadurch, daß seine nach Tauscnden zählenden Besucher. Hiesige wie Fremde, demsclbcii es verdanken, sich in fremder Zunge ausdiücken zu können, genugsam sür das »Praktische in seiner UnterrichtS- weise. Daö Inserat in heutiger Nummer kündigt an, bah das Direktorium jene bettle Clauicl seines llnterrichtS-Proipcktcö fallen gelassen bat. wonach die AboiiiicmcntS-Billetö zum Unter richt auf uiihesitmmte Zeit, nur 2jährige Giltigkeit haben sollen. lSichc Inserat). - Ein »Aitcrmicther eines HauscS der Schöffergasse, seines Zeichens ein Sattler, ist vorgestern seiner Vermietherin unter Hinterlassung einiger Schulden mit Sack und »Pack burch- gcdrannt, ohne »Abschied zu nehme». — In Chemnitz ist die »Wahl des Kirchenvorstandes zu St. Jacobi für die Oberpfarrerstclle mit 9 gegen 4 Stimmen auf den Superintendenten Graue in Jena gefallen. Archidiaconus Katzcr in Pirna hatte 4 Stimmen erhalten. , — Wie bekannt, rinternlmmt heute der hiesige Gcwerbevcrcin einen »Ausflug nach Meißen, um die indem bereits seit länge rer Zelt fick, eines höckstt vorthciihaftm Rufes erfreuenden, wahr haft großartigen Gcißlcr'sche» Etablissement in Cölln bei »Mei ßen stattfindcnde Inb » strIc - AuSstclI u n g zu besichtigen. Die Redactton der hiesigen „Jllustrirtcu Moiitagözcituiig" hat nun den recht glücklichen Gedanken gehabt, der Ausstellung rin Extrablatt zu wivmcn, welches den Besuchern in gedrängter Kürze einen Leitfaden tarblctct, sich bezüglich der ausgestellten Erzeugnisse der dortigen Industrie zu inforriiircri. Daö mit einer naturgetreuen Illustration des genannten reizend gelegenen Etablissements und recht passenden Snbicmcn gezierte Blatt wird vor und in den Räumlichkeiten zum Verkauf auögeboteii. Aus dem demselben beigegebcneii Jiiscratentbcilc können die »Besucher ersehen, daß auch sür deö Leibes Nothdnrst und »Nahrung in reichlichem Maße gesorgt Ist und sich eine bedeutende Anzahl wohlrenommirter Weinstuben und »Restaurationen den durstigen Seelen gastlich aiiftbun wird. Wir erwähnen nur beiläufig den Felsenkcller, die Gelßler'schen altdeutschen Weiiihalleii, die Elb- terraffe, daS Elbschlößchen, sowie die Weineck'sche, Arnold'sche und die mit allem Comiort auSgcstaltete Weinstube von Otto Horn. Sie zeichnen sich särnintlich durch reine Weine aus. - In Niedersedlitz ist unter dem Viehbestände dcü Gutsbesitzers unv Gemelntevorsto.iidcö »Arnold die Luugcujcuche auögcbrvchen, ;o daß dessen Gehöfte gesperrt werden mußte. - »Alü am l:t. Juli In ver »Mittagsstunde der Pcrioucuzug vom »Bahnhöfe Görlitz nach Nickrisch-Ziltou abgeben seine, dc- »icrklc man einen Brandgeruch. ES ergeh fick', daß das »Maschi nenbaus i» Brand gcraiheu war, sc daß auch der Zug. da er bci der Brandstätte nicht sofort vorbei koiinie, einige Verzögerung erlitt. — LelSnig, die liebliche Muldciislatf, wird nächsten Don nerstag ein munteres Völkchen In sich versammeln, da an diesem Tage die sogenannte ,,»A rch i t c c t c n sp r! tz c" dorlhin gemacht wird, deren Mittelpunkt jedenfalls das so reizend gelegene Tutz- culum der weithin belannten Familie Mtrus bilden wird. - Oefscntliche Gerichtssitzung, am 14. Juli. Unter der »Anklage der gewerbsmäßigen Hehlerei erscheint der bis her noch uubescholicne Händler Morltz Hermann Holscrt vor den durch Schöffen verstärkten Gerichtshof, dem Herr Gcrichtsrath Ur. Franckc präsitirt. Der »Angeklagte, welcher zum zweiten »Male vcrhciralhet ist, machte bereits nn Jahre 1874 die Bekanntschaft eines inzwischen wegen Diebstahls zu l Jabr l Monat Gefängnis; verurtbeiiten arbcilcntcn Markthclierö, der nach und nach aus zwei hiesigen renommirtcii Schinttwanrengcschäitcii verschiedene Stoffe im Geiaiiinitwerihe von über 400 M. sich rechtswidrig Eignete. Holscrt ist ohne Weiteres geständig, dcimclbcn einen großen Theil der gestohlenen Waarcn zu einem nnverhälinißmässig nicdilgcn Prelle abgetanst zu haben, konnte auch nicht im Ge ringsten darüber im Zwcücl sein, daß der heute alö Zeuge erschienene ehemalige Markthclser die Verkarnöobiecte auf un reelle »Weise erworben haben mußte. Ter Letztere brachte ihm die entwendeten Sachen gewöhnlich in die Wohnung, während er einen Theil davon per Gelegenheit an andere »Personen ver kamt hatte. Bei der crfelgtcn Haussuchung fand man nur noch wenige Stücke im Besitze des Angeklagten. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft, Herr »Assessor Stein, iand bie »Anklage ans gewerbsmäßige Hehlerei völlig erwiesen und beantragte entsprechende Zuchthausstrafe. Der Vertheiblgcr, Herr Jnslizralh I)r. Stein, fand auch nicht erwiesen, daß Holscrt dem Diebe eine definitive Absatzaucllc In seiner eigenen »Person habe eröffnen wollen. DerGerlchtsbof erkannte dcrAnklagc gemäß ani 1 Jalw 0 Mon. Zuchthaus, Jahre Ehrcnrechtsvcrlusl und Stellung unter »Polizeiaufsicht. — AugcküiidIgte Gerichts-Verhandlungen. Heute Vormittag '.) Uhr Hauptverhandliing wider den Dachdecker Earl »August Katzsch auS Ättcnburg und den Handarbeiter Gustav Richard Piahl auS Leubnitz wegen Diebstahl. — Witterungs-Beobachtung am 16. Juli. Mittags. Barometerstand nach Oscar Bösolt (Wallstr. 10»: 28 Parlier Zoll 4 L. Zeit gestern unverändert). — Thermometer nach Reaumur: 1.7 Grab über Null. — Die Schloßthurmsahr.e zeigte Nordwcst-Wind. Himmel: trübe. - «LlbliShe in Dresden. 16.JuII. MItt.: 113 Cent, unter 0. - Wärme der Elbe 17 Grad. Briefkasten. F. G. hier. „Hat die Post daS Recht, wenn von einer hiesigen Behörde an Jemand ein als portopflichtige Dienstsache bczcichnctetz Schreiben gerichtet wild, außer dem »Porto von 5 Psennigcil »och 7 »Pfennige mehr als Strafporto zu erheben?" - Unserer »Ansicht nam nicht, da, wenn von auswärts derartige behördliche Schreiben, also unirankirt, an Jemand gelangen, dieser auch nicht gehalten ist, 10 -Pscniiige mehr als Strafporto zu entrichten. Ein Fremder. „Von welchem Zinssatz an hat man ZinSgroschcn zu zahlen und wie viel ?" — Biö mit 25 Thalern ist die Micthe frei, von 26 Thalcen an biö mit 70 Th!r. hat er von dem Thalcr 6 »Pfennige und dann vom 7l. Tbaler an b-S in die aschgraue »Pechhütte 12 »Picnnlge von jedem Thalcr zuve. rappen. Schauderhaft, aber leider nur zu wahr! Nob. Dicd rieh, Waldenburg. „Gicbt cö ein Mittel, daö WachSlbum deö Menschen zu befördern?" — Turnen, babcn Sie, leben Sie solid, Hallen Sic sich von allen Jugendsünden scrn, und so werden Sie sich einen gesunden Körper erhalten; in einem solchen aber wohnt gewöhnlich ein gesunder Geist. I. W., Zittau. „An wen wendet sich ein junges un- bemittettcS Mädchen, um sich zur Kindergärtnerin auocubilden. wie tanii dasselbe eine Freistelle im Fröbel'schcii Institute erlan gen?" — Der im Herbst 1874 eröffnetc Kindergarten des hiesigen »Allgcm. Crzichlingövcrciiiö in Verbindung mit der vom Verein der Fröbclttiitniig vegiündcicn Bilkuligsanstalt jür Kindergärt nerinnen steht unter dem Advokat RitterHcvdenreich; tieKindcr- gärtncrin Ist Frau Michael. Wenden Sie sich zunächst an die Letztere. Frau in R. „Kann eine Frau, welche wegen schlechter Bchanoluiig sich vom Manne trennt, gezwungen werden, wieder zum »'Nanu zu gehen und wem würde daö einzige Kind Zu fällen?" — »Allerdings, so lange eine Scheidung nicht erfolgt ist. Die Frau gehört zum Mann, wie auch das Kind znin Vater. Fortgesetzte, lebciiögeieihillche Mißhandlungen geben einen Schci- duiigsgrund ab. Wendcn Sic sich zunächst an Ihren OrtS- pfarrer. Vielleicht gelingt eö diesem, den Manu zur Verminst zu bringen. .*» Lunzena u. „Welcher Strafe macht sich der Beamte E. H. in Z. schuldig, wenn er die Ordendzeichcii der St. Hcin- richö-Medatlle nnd dcS Eisernen Kreuzes vollständig unbcrcchtigl trägt und sich ebenso unberechtigt tür einen Offizier anögicbt?" — Deshalb wird man ihm Heu Kops nicht abreißen. Trägt er die Orden etwa vloö Sonntags, wie jener eitle Schwiegervater, der sich die Orden Sonntags vom Schwiegersöhne borgt? Meißen, Zubuf; aclderg cber. „»Waö ist Ihre Meinung betreffs Hoffiinngs-Erbstollcii zu Stciiiback», oder kön nen Sie mir nichts darüber berichten?" — »Wir kennen daö Loch nicht, auf welches Sie Ihre Hoffnung gegründet haben, wissen nicht, bet welchem „Steinbaeb" cö liegt und ob Silber, Gold oder sonst waö hcranßkricchcn soll, ttebrigcnö bedauern wir Sie gar nicht, wenn Sie tüchtig blechen müssen, denn Sie scheinen ein Grobsack erster Qualität zu sein; wer dumm ist, muß geprü gelt werden! »"»»Anonym. „Kann ein seit zwei Jahren hier lebende selbstständiger preußischer Ilntcrthaii daö Bürgerrecht der Stall Dresden erlangen, und welche Schritte bat er da z» thuii?' - Für ganz Deutschland besteht ein gemeinsames Jndigenat mit der Wirkung, daß der Angehörige eines jeden Buiidcostaatcö in jedem anderen Bundesstaate alö Inländer zu betrachten und demgemäß zum icsten Wohnsitz, znin Gewerbebetriebe, zu öffentilcheii Aemrern, zu Erwerbung von Grundstüelc'.i, zu Erlangung dcS Staatöbiirgec- rechtev unb zum Genüsse aller sonstigen bürgerlichen Rechte unter denselben Voraussetzungen wie der Einheimische znzulassen, auch in Betreff der Rechtöversolgung und dcS Rechtsschutzes derselbe gleich zu behandeln Ist. JhrerAnfnabme in die Reibe der Dresdner
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