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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 23.11.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011123024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901112302
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901112302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1901
- Monat1901-11
- Tag1901-11-23
- Monat1901-11
- Jahr1901
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„lei. litt- Ll SiL von dt« o di« t »on II« n Diese» Blatt wird da, Lesern von Dresden und Umgebung am Lage vorher berat« al» öerugsgeblldn Abend-Ausgabe zugestcllt, während Morgen in einer Nkiiäbn«» 2 «r « V»».! rm» »r»«ov, «r. Dl» -D«r«6n»rRackri»l»n' «t«Nck «»v»-: die i, Drett« »nt t«r nüchilm Un-a-i-uno. »» die Lutiaauno tur» kiaene Bolen «er <w»»il!lo«äre erlolct. ertaNen tat Blau an Wockeniaakn. du nicht aii L«,n oder tzevrloae lolgen f» »« ttnlantaat« «tent« and ««,«« gelullt. MN »ücktabe eiii»»<ondl>-r Lchrtit- tack, lewe «erdmtUMeL ^ v»r,«»reaa»«»l»t: »Ml M.U und »-.«»»G. r«le,ram«-»treile: ««chrlcht»» »r««V»»^ es die Post-Abomieilten am GejammtauSgobe erhaUen. /lnreigen-tLrif. Di» Annatm» von NEntiaiula'» --rieia» in der iä-uwi-eichä-isn-tl- den diebenannatmearllen m trettei- tis StaLmiitoas 3 Mir Gon» u»t> 7i«,eno»t nur Marinnnor >« vo ll >»d- ,i Utr Die > ipoiiin- Gruni- ,-itc cca « Liwem » Pin. L» lüntnaunaen nu> der PnvlUi> -ic !» Pia die /-oainao Ze»e ai-> .tzinaeumti »der auf Tertien- so Pia ,1» Nunnnor» na>1> Lom, mit gc>« i»ae» I der 2-pati>»c »irundMie,, 30, «o bei M und M Piu- na» veionderem Ton- KegvünSot 18S« Nerlaa von Kiepfcti L Nrirtrirvdt. Lorausbczabiun». Bele»dUm<r wkroeu n»a lo Lg. Uemitue: »«en^anaa, »v. lr»1. ». ltao iaot e» L aiaa on. Kmi» ISO» «r»n«I I*r>» tdüokit« ^u««»etu»iu>6>. Lmpklabltr I k. »enellelr. ^1111°^. 8oIIligeii. kübrik sei»8ler ratmwvMesmt»««: L»I«p8»»r L»t t, kt». 68». 1nN»d«e e«r»edi«ck. SteuktmiuaelalU««». — Lmpsodtt! IsVLLPVIL. U»»1i«««»«^ L MrüinUmti'. 7. «tamste,». «a 18. llun, 1731. ToiepUo»: T»i 1, 8». »8«. du«>kr»»r.ü«r, Lai-til«vor. L. 1k. üaiannerlo.d. 8ok- Nr. 32S. -vienel! N-u-R Dwdtb«.».«. Hotnachrichten, Landin«. Stadtverordnetensitzurrg. „Feuersuotb Genchsvechandiunien I Zo,,naveud. 23. Novemver . Neueste Drahüueldungen vom 22. November Brauntchweia. Ans alle» Theile» der Provinz Hannover und aoS Brauntchweia lauten Nachrichten ein über schwere Unwetter Sämmtliche GebirgSstuste sind anaetchwollen und zum Theil über ihre Uter getreten Die Oker ist bedeutend ge- »t-eaen. DaS Barometer ttrbt aut 765 Millimeter. Zahlreiche BerkrhrStlörunaen im Bahnbetrieb sind eingetrrten. Wien. Ter BudaetauSlchuf, nahm den Boranschlag des La n de 6 vert d eiv ia u ii as »M i n i ster > ii m S an Im Laute der Beratbuna bemerkte der Landesve«»keidia»na«m>nIster v WelierS- heimb. die Schlukberatbiina über die Milltärktratproiesiordnuna ertolne in der nächsten Zeit Hinsichtlich der Zde-,Traar erklärte der Minister, durch einen ReichSkriea«ministerial-Eilab sei befohlen worden, dah die Kontrolvit chtiarn bei Kontrolvrrtammlunaen sich m>t .hier" ;u melden baden, ferner äutzrrte der Minister, eine Abkür,mm der dreijähriaen Dienstpflicht beaegne arohen Lchwierig- keiten. Eine Abbtiie könnte nur eine eniwrrchende Erhöhung des Reknilen-KominaentS arwäkren. die ermöglichen würde, die Be urlaubungen nach Würdigkeit cintreten zu lassen. Wien. Ein beule ausgeaebrnrs Eommuniqua betagt, der Alub der konservativen böhmischen Grokarundbelitzrr er klärt : Er war und ist immer bereit, zur Gesundung der parlamen tarischen Verhältnisse das Srinige beirutragen und an der Erledig ung des Budgets sowie an der Herstellung einer pailamentariichen Situation mstiuwirken. die den parlamentaiilchen Abichluh des Ausgleiche- mit Unaarn und der Handelsverträge ermöglicht Der Klub ist dader entschlossen, einer eventuellen Aufforderung zur Aussprache über die Saniruna der pailamentariichen Zustände und die wichtigsten nationalen Differenzen bereitwillig Folge zu leisten. Wien. DaS.Vaterland* veröffentlicht ein Hlrtenlchreiben der Erzbiichöke und Bischöfe Oesterreichs, die im Lause des Monats in Wien veisommelt waren. In dem Schreiben wird den Katholiken die oberhirtliche Aneikennnng für ihr treur- Festhalten und ihre unerschütterliche Anhänglichkeit an den Pavst nnd den Koffer ausgesprochen und ans den Auffchwung des religiösen und kirchlichen LedenS bingewlklen Troff die>er erlreulicken Umstände böten aber die Zeitvrrftältniffe Grund zu Be'orgniffen strr die Zukunst nnd zwar deionders wegen der .Los von Rom*- Vewegnng. Die Ode^rirten hasten es kür nothwendig. vor den Gefahren dieser Bewegung zu warnen Das Schreiben bekämpf» sodann die von den Anhängern vieler Bewegung gegen den Katho lizismus erhobenen Vorwürfe nnd lagt, kein katholischer Priester habe den ungetrübten Frieden der nichtkatholijchen Christen an- gelastet. Paris. Nach einer Blättermeldung ans Lille haben di dortigen Bergarbeiter beschlossen, lall- der Ausstand keinen Erfolg habe, in Mosten nach Paris zu ziehen. London. Der bisherige drntlche Botschafter Graf Hatz' seldt ist heute früh bald nach 8 Uhr in der Deuischen Botschaft g e st o r b e n. London. .Central News" melden an?Petersburg. Tolstoi sei gestorben, doch ist die Nachricht disber noch und -tätigt London. Reuter meldet n«S Pretoria vom St. ds M. über verschiedene Gefechte, in denen inSgeiamml 32 Buren gelangen und 3 getödtet worden sind. Diele Gesechte fanden statt bei Bastardsdrilt am Caledonfliih am ist. November, am Ngidehill im lüdöstltche» Transvaal am Ist. und im Pongoladulch am 18. nahe bei Vstliersdorv. sowie bei Pirtretiel am 20. November London. Die .Times" melden aus Valparaiso vom 21. November. Der chilenische Markt ist stark beunruhigt durch die Haltung der argentinischen Regierung gegen «Ldtte. Die Berichäriung werde sich hier uoch verstäiken durch die nahe bevorstehende Aulankerung der chilenischen Flotte, obgleich e» sich dabei lediglich um die gewöhnlichen Vorbereitungen für die Sommerübnngen bandelt , London. Die .Times" berichte» aus Shanghai vom 2l. ds. M : Einem amtlichen Telegramm auS Kailenaiu zistolae j reist der Hof am 25. Nov nach Peking, um das Fest dcr Wiistcr- wende daselbst zu begehen London Die .Times" berichte» aus Honakong vom 2l- d. M.: Hier und in Kanton verricht grohe Enttä»Ich»»g über die Weigerung der chinesische» Zollbeamten, den von der Kaui- mannlckast in Shanghai als Provisorium dis zur Annahme der im FiiedenSvrotokoll ipezilirtrn Zölle vorgeschlacrenrn Svezial- taris anzunehmen. Der Do»ichlaa der Kaufmannschaft hatte die Billigung des britiichen Gesandten Satow »nd des britischen Gene-alkonlul» Warren gefunden, sowie dieienige der Zollbehörde in Sdanflhai nnd der britischen Kauffeute in Hongkong und Sbanadai. Die bisher von den Ck'neien verwalielcn ZollsleUen in Pakhoi, Holhii. Swntau und Ningpo waren demgemäss auch schon in die Verwaltung der Seezollbebörde übergeaangen. die Behörden in Kanton weigern sich setzt aber, die Zollverwaltung abzugebrn. ES ist ein Bericht in dieser Angelegenheit nach Peking erstattet worden. l Petersburg. Das Ministerium des Innern veröffentlicht j im .Regierungsboten" einen ausstibrliche» Bericht über die von ikm ergriffenen Masmabmen zur Venorgung der Bevölkerung in de» von Mißernte betroffenen Gebieten mit Getreide Tic Regierung hat bisher im Ganzen dafür 14 213 2-58 Rubel ver ausgabt. St. Paul. Der Gouverneur von Minnesota riclstcle nun- mehr an die Gouverneure von Norddakota, Montana. Nebraska. Washington. Idaho und Oriaon ein Schreiben, in dem er ein aemernsawes Vorgehen dem Eiscnbahntrust gegenüber vor- schlägt. Peking. In Niutichwang gebt da? Gerücht, ein bedeuten der Mandschngeneral sei mit leinen Truppe» zu den stillsten ü ber - gegangen Oertliches uud LächstscheS. Dresden 22 November. —* Heute Vonnittag >>11 Ubr traf Se Majestät derKönig im Reffdenzichloste ein. empfing eine größere Anzahl Herren vom Militär zu Meldungen und ertheiltc dem Geh Raid Prot Dr. Flicke auS Leipzig, dem Generalmajor z. D. Barictu uud dem Freiderrn v. Pentz auf Brandis Audienz. 2m Amchluß Hiera» körte Se. Majestät die Vorträge der Herren StaalSminister. der DevartementSches? der König!. Hofstaaten »nd des König! KabrneiSlekretäis. —* Ihre Majestät die Königin und 2bre König!. Hoheiten die Prinzess»! neu Johann Georg und Mathilde besuchten heute Vormittag die im VeieinShaule veranstaltete Verkaufs ausstellung für die Zwecke des Peltal ozzististes. 2l»e Kaffer! König!. Hobest Prinzeß Friedrich August ließ sich durch J,au Lbeiholmeistciin v Futsch vertreten Aus einigen 2» Tairln lagen allerlei angenehme und nützliche Gegenstände grlchmackvoll ausgrbreitet Unter der Führung drr Frau Staats- Minister Schurig, der Vorsitzende» des für die Ausstellung Gärige» Damenkomitees. nnlernalnne» die hohen Heuichglten eine» R»nd- gana durch den Saal und beglückten die lungen Verkäufer»»»?» durch nnmdgstc Einkäufe. In der Zeit von 2 Uhr au erfreute sich die Ausstellung trotz des ungünstige» Wetters eines guten Bcluch' Dem Buffet wnrde fleißig zugelvrochen. Die eingerichtete Post mit ihren bübichen Ansichtskarten, deren Verkauf ein Postbeamter >n drr alten lzchsiiche-, Uniform besorgte, ivarde viel in Anspruch genommen Auch tonst ging das Perkauisleichäst flott, lo daß ein ansehnlicher Gewinn für die Anstalks,wecke zu erhoffe» ist. -* Zur beutigen König!. Mittagstafel war Oberst Pavel. Kommandeur des Preuß Füsilier-Regiments »Gencial- seldmarlchall Gras Moltke" (Schlei. Nr. 38. mit Einladung beehrt worden. —* Landtag. Die heutige 5. öffentliche «Sitzung d«r Zweiten Kammer, welcher Herr Staatsminlster Dr v Sovdewitz beiwohnte, war nur von ganz kurzer Dauer Vor Eintritt in die Tagesordnung tbeilte Vicepräsident Opitz mit, da» sich die gestern für das Dekret Nr. ! über die Weiternchrung der Reform der direkten Stenern eingesetzte Sonder- Devutativn konstrtuirt. ihn zum Vorsitzenden den Vice Präsidenten Tr. Schill zuin stellvertretenden Vorsitzenden, den Abg. Gontard zum Schriftführer und de» Aba Dr Kühlmorgen zu dessen Stellvertreter gewählt habe. In die Tagesordnung ein tretend, nahm das Haus ohne Debatte in Schlußberathuna den Gcietzentwurs wegen der provisorischen Forterhevung drr Steuern und Abgaben im Fahre 1!t02 iReferenr Abg. Enke-Leivrig. Korreferent Abo. Neidhardt Reichnrbachl ein stimmig an. Auf namentliche Abstimmung wurde seitens de, Ltoalsregierrmg verzichlcl. Die beiden weiteren ;m allgemeine» Borberailmng stehenden Gesetze über die den Abgeordneten zur Svnove zu gewährende Auslosung imd über die Tagegelder der Landtagsabgrordneten wurden debatlelos und einstimmig gemäß den Anträgen des Vicrpräsidente» Ovitz bezw. des Abg. Dr. Küblmorgcn der Geietzgebungsdermtotiml zur Berichterstattung überwiesen. - Ilm der gestern eingeietzten steuerdepukaiivn Gelegenheit rum Arbeite» z» geben, wird dir nächste Sitzung erst Mittwoch, den 27. d. M. Mittag? 12 Uhr ab- gehalten werden, aus deren Tagesordnung die allgemeine Vor bcrallmng über das Dekret Nr. 5. die Verniebruug und Verwaltung der Königl. Sammlungen für Kunst und Wmcnichaft betreffend, gestellt ist —* In der gestrigen öffentlichen Sitzung derStadr- verordnetcn. die vom Vorsteher. Herrn Rechtsanwalt Dr Stöckel, geleitet wurde, gelangten zunächst die R e g i st r a n d e n- «iugänae zum Portrage, woraus hervorzuhcbcn ist der Be schluß des RalheS. wonach er 72 Truckabzüge einer Eingabe über sendet, die der „Verein selbstständiger Leipziger Kousteute uud Fabrikanten zur Wahrung berechtigter Interessen ffiiristrsche Persons" an die Gewerbekammer zu Leipzig gerichtet und in bei er Borschläge zu einem Gesetzentwürfe zur Besteuerung de, Waarenhäuier gemacht hat; ferner ein Schreiben des Bezirks Vereins für die Vorstadt Striefen, durch das er zu der am 22. November Abends st.Ü Udr im Hotel „Sachsenhof" stattffnden- den Vereinsoeriammliing einlädt, wo Herr Stadtverordneter Re zirksdirektbr Wilhelm einen Bortrag über „Das jetzige Sub- lnisswnSweien" halten wird, und ein Schreiben dcS Herrn Privat manns Göhre. betreffend die Verbreiterung des Verkehrs»aumes dcr vor der ciiernen Einfriedigung der Altilädtcr Hauptwache und den Stroßenbahngleilen liegt. — Im Verlaufe der Tagesordnung folgten sodann Berichte des FinanzausschuiseS. dessen Gutachten das Kolleg Zuerst geb . Lokaloereine des Ällaer Vereins zu Zwecken der Altersversorgung seine, Milgliede! eine Beihilfe von 1500 Mk. jährlich auf die Jahre 1902. 1903 und 1904 gewährt werde Daraus wurde beichlosten, nach der Rotbs Vorlage die Bestimmunge». betreffend die Geinährung von Unter slützuna au die Hinte,lajseiieu ruheffanosilntersiübunasberech tigtcr Bedicnsielcr bei dem siädliichcn 'Valksichulweieu zu Dresden, sowie den drillen Nachtrag zu den Beffiminiingen. betreffend di? Gewährung von R u l> e si a n d s u u l e rst ü tz u n acu ar- uichtvensionsberechtigte Bedienstete beim städliieben Volksschul weien zu Dresden vom 21 2lugus> 1880 zu genehmigen. De, Rathsoorlage gemäß wurden die stir die Ausstattung der in der 25. B e z i r k S i ch >>. l e eingerichtete» stochichiile verausgabten 2204 Mi. 32 Pfg. nachträglich bewilligt, uud diese. Betrog au, die zur inneren Ausstattung dcS erwähnten Schuliwwes bewillig ten 34^29 N-!k. übernommen. Gegen d,c Rechnung über das allgemeine Polks'chulwcsc!, aui dos Jahr 1898 wurden Ein wen d- iiiioen nicht erboben. Auch der folaende Antrag, daß vom b Avril 19,92 al, bei der 2. städtische» Realichule m de, ^üdvorslodt eine Stelle stir einen ständigen, seminaristisch gc- ooann -ereriauc oes .zinauzaustauiiies. oenen mniroapen cgium st, allen Fällen einstimmig zum Beichiu,»' erhob, elanote der Antrag zur Annahme, daß den, Dresdner -ine des Allgemeinen deutichen P r i v a t j cki u l l e h r c r ! ! Kiurft uud Wtfieuschaft. 7* Mlttheilung ans dem Bureau der Königl Hostheater. Im König!. Schouipielbauie gelangt als dlesjähiigeS Weih nachtsmärchen zur Aufführung: »Schneewittchen*. Märchen mit Musik und Tanz in >2 Bildern. Nack dem gleichnamigen Märchen bearbeitet von C. A. Görner, Musik von E. Riccms. Die erste Vorstellung sinket Mittwoch, den 4. Dezember, Nach mittags statt. „Aeuersnoth". Ein Singgedicht in einem Act von E. v. Wol zogen. Musik von Richard Straus,. Erste Aufführung im Kgl. Hosopern Hause am 21. Novbr. 1901, Das mit Spannung erwartete, hier zum überhaupt ersten Male gehörte Werk ist. so west die Musik in Frage kommt, zweifellos die Scköpiung eines genialen Künstlers, der sich aus ungewöhnliche Art nuSwricht. der ein komvolitorilches Kuriosum damit liesrrt, daß er den Realismus dcS musikalischen, ganz speziell des instrumentalen Ausdruckes aus die Spitze treibt, daß er in Tönen dorzustrllen versucht, was sich gewöhnlich nur mit Worten «agen und umschreiben läßt. Strauß macht dielen Versuch in der .FeuerS- noth* allerdings nicht zum ersten Male, er bat in leinen sinfonffchen Dicktungen: .Tod und Veiklärung". „Don Quijote", „Zara thustra" bereits ganz merkwürdige Erveffmentc noch dieser Richtung hin arwagt. das was er an Deutlichkeit und charaktertstncher schaffe des musikaltichen Gedankens und Wortes tn der .FeuerS- norh* aber fertig bringt, überbietet Alles, was bisher in der Musik versucht worden ist. Zu solchem außergewöhnlichen, sagen wir grotesken Benuche. gekörte naturgemäß auch eine außergewöhnliche Anregung, die auch ihrerseits aus der Art schlägt. Diele fand, nach Angabe des TertbncheS. der Komponist zunächst tn einem Sammelwerke niederländstcher Sagen, tn der Märe von dem er loschenen Feuer zn Andenaerde. Den Kern dikter Sage bat sich Strauß, wie man annehmcn darf, von Herrn v. Wolzogen heraus- schälen. in Reime bringen und dühnrngemäß etnrichtrn lasten. Daraus ist. wie eS vöff vieler Sette nickt anders zu riwarten war. eine Art Nrderbrrttl-Libretto geworden, eine Ueberwannung der Empsindungen. der eS an attischen Zutbaten und sexuellem Bei geschmack nicht fehlt. Diese dichterische Unterlage nennt Herr v. Wolzogen ei» Stnggcdtcht: genauer auSgedrückt ließe sich die Sacke als Stungedichk. noch bester und deutlicher al« s ymbo « lisch« Dichtung bezeichne». In der Haupliache handelt eS sich allerdings scheinbar um nichts Anderes, als um eine simvle Liebesgeschichte, um die so genannte Liebe auf den ersten Blick Näber betrachtet, kommt es aber darauf gar nicht an. sondern aus die Dehnbarkeit des Be griffes und das Drum und Dran der Vorgänge. Diese ipiele» sich antangs ziemlich harmlos ab. Wir sind zu München, zur Zeit des srübesten Mittelalters. Man rüstet sich zur Feier der sonn- wende. Im Jubel dieses Treibens erscheint, vom Volke anlaestört. ein Sonderling von idealem Charakter. Kunrad der Ebner. Arußerlich wie jeder Andere, vertilgt er über magilche. durch höhere Gewalt verliehene Kreiste. Er ist ein Genie Wählend das Volk, die gemeine, blöde Masse, ihn und leinen Zauber verhöhnt, begegnet Irin Blick der schönen Diemut. der Tochter des Bürger mritlerü. Unter dem Gekrröch und Gekicher der Mädchen und Frauen, dem Gelächter der Männer umfängt er Dieniut und küßt sie fest auf den Mund. Diese von Diemut als Schimm emviundene Kühnheit beichließt sie bitter zn rächen Nachdem die Menge sich verlausen, die Nacht angebrochen ist. erscheint Diemut aui dem Söller des Hauses. Auch hier wird sie von dem verliebten Kunrad ongeschwärml — er verlangt, daß sie ihm die Thür öffnet. Diemut geht scheinbar aus das Verlangen <?'»: „AuS Herzeleid, aus sprödem Fnnkenivrnh n. soll zu aller Wichte Neid trligste Sonn wend' erblüh'n". — „Löst den Riegel mir »ach'*, steht Kunrad. — .Svähcr sind aui der Wacht", autwoitei Diemut, — „aber", indem sie auf den Förverkorb am Hauie zeigt, .vorn in bei finiten, Gasten steht noch der Koib bereit, darin berabgelasfen wir »niere Subendicheit" ... In diesen Korb, meint sie. toll Kunrad steigen, sie wird ihn dann zu sich aui den Söller binauszieden. Kunrad geht in diele grobe Falle. Der Flaschenzug dcS Förderkorbes letzt sich in Bewegung. Kunrad steigt zu Diemut empor. Als er bis nahe an Ken Balkm, auigezogen ist. bleibt der Korb stehe». —! Kunrad hängt zwilchen Himmel und Erde, er siebt, daß er genarrt.! dem Spotte dr- von ollen Seiten ^»strömenden PöbelS vreis " gegeben ffl. „Nun wohl. Du tdönchte Schöne,* ruff Kunrad zornig, .des Schimpfes sind wir auttt, — der Minne Macht ver höhne Dein Mund mir linder nit!* Machtvoll »nd stark, lo baß die Lackrr unwillkürlich verstummen und lauschen, bebt er «Väter an: .tz'If mir. Meister > Heiligste Nackt. Zwing' mir der Geister Zaubennachl! Habt Jbr verachtet Mtnnegrbot. — bleibt Ihr umnachtet von Feuer-notb. Suvenvnacht sterbe den rothen Tod. — Im Dunkel verderbe, was leuchtend loht! Herd in A'chc. ilr vens^' " ^ - " ^ -- Funke versprüh'. Leuchte, verlösche, Glutd vergIüh '. Eli tg ige Nacht, weil Jbr der Minne Er hebt beschwörend beide Arme koch. eS umfang Euch ewi Mack! verlast?" verlaschen mit eine« Male sämmtliche Lichter an den Fenstern.« die Fackeln, welche die Gewavvneten. die Laterne», welche die Burger tragen und die Gluth am Himmel „or dem Tkorc ist wie iortaewücht. Alles in tieies Dunkel gehüllt. Ein allgemeine, Aunchrei des Enl'etzcnS Läßt die Dichtung bis hierher die verschiedenartigsten Tcul ungen zu. w tritt die Lvmbolik des Ganzen jetzt klar und weisel los in der ernsten, großen Seenc Kunrad'S hervor, die o», München und die teiner Zeit unter König Ludwig II. sich ab ivirlciideu Vorgänge mit Rich. Wagner, sowie auf Rich. Strau'z selbst gemünzt ist. ^Jm Hauie. das ick, beut' zerhau'», e^aust' Reich l> , rt !!> einst, der M eiste,. Ter war kein windiger Gaukler, staun. Ter hehre Herricher der Geiste, Ter warb um eure Herren lang. Gewann der Größten Gunst Allein auch Kleinen macht' er bang Blieb all' lein Werben nitistinst Hak sich wacker mit euch gcviaak. Tee Stadt groß Rnkm gebracht. — Schmählich habt ihr ihn auSgeiagl In nctdiger Niedertracht Sein Wagen kam allzu gewagt euch vor Da triebt ihr den W agner ans dem Thor — De» bösen Feind, den triebt ibr nit ans — Der stellt sich euch immer aui'S Neu' :nm Slranß. Wohl zogen manmae wackere Leut', Tie ein wagendes Wicken ircnt. Fern aus dem Reich in den Jtargan Zu wipfellreudiacm Nesterbau Wo man in schäumenden Krügen Ertränkt die zögernde Zeit. Wo inniges Genügen Die notbige Enge weiht." . . . Und weiter in dem heftigen AuSbruche Knnrad's: .Ob weh! DaS Ewiglicht verlos! Wie toll sich da wobl zeigen. Ob ich -Straußdes Meisters echter Tvroß Und mir ieiii Zauber eigen? Die ich erwählte, lachte mein. Wollte me», Ewiglicht nit sein Da zeigt ich ckrem Tugendsinn. Daß für die Tugend zu gut ich bin. Daß ich kein weicher, winselnder Wicht — Damm verlö'cht' ich euch Feuer und Licht' HW s 8 - i H
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